MODULGUIDE

Grundlagen Urbaner Gartenbau 2: St a dte nt wi c k lun g und Sta dtöko l ogi e

Städte lassen sich an ihrem Gang erkennen wie Menschen. Robert Musi l Das Wirken der Natur zu erkennen, und zu erkennen, in welcher Beziehung das menschliche Wirken dazu stehen muss: das ist das Ziel. Dschuang Dsi

Semester

3

Modulleitung

Petra Hagen Hodgson

Dozierende im Modul

Nathalie Baumann Petra Hagen Hodgson Reto Hagenbuch A xe l H e i n r i c h Stefan Ineichen Stephan Brenneisen

L e t z t e Ak t u a l i s i e r u n g

Juli 2013

ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Institut Umwelt und Natürliche Ressourcen Grüental, CH-8820 Wädenswil Telefon www.lsfm.zhaw.ch –

+41 58 934 59 59 www.iunr.zhaw.ch

INHALTSVERZEICHNIS M - 1. Überblick über das Modul ................................................................................................................... 1 M - 2. Modulziele ..................................................................................................................................... 3 M - 3. Modulinhalte ................................................................................................................................... 4 M - 4. Lernen im Modul .............................................................................................................................. 7 M - 5. Pflichtlektüre, empfohlene und weiterführende Literatur ............................................................................... 8 M - 6. Leistungsnachweis ........................................................................................................................... 9 M - 7. Semesterprogramm ........................................................................................................................ 10

M - 1.

ÜBERBLICK ÜBER DAS MODUL

M - 1.1

FORMALE BESCHREIBUNG

Code

n.BA.UI.GLUGB2

Modul

Grundlagen Urbaner Gartenbau 2: Stadtentwicklung und Stadtökologie

Status

Pflichtmodul

ECTS-Credits

6

Semester

3

M - 1.2

ABSTRACT

Das Modul Urbaner Gartenbau 2 behandelt zwei Themenbereiche: Stadtentwicklung und Stadtökologie. Es baut dabei auf den im Modul Urbaner Gartenbau 1 erworbenen Kenntnissen auf, erweitert und vertieft diese. Hinzu kommt als wesentliche dritte Komponente das Pflanzenwissen. Denn das Pflanzenwissen ist das eigentliche Material, mit dem ein Umweltingenieur mit der Vertiefung Urbaner Gartenbau arbeitet. Die Stadt zählt zu den wesentlichen Kulturzeugnissen seit vorgeschichtlicher Zeit. Sie ist die höchst entwickelte Form menschlicher Zivilisation. Ihre bauliche Gestalt ist Ausdruck von Vorstellungen menschlichen Zusammenlebens. Diese haben sich im Wandel der Zeit immer wieder verändert. Dieses Modul bietet eine Einführung in den europäischen Städte- und Siedlungsbau mit Ausblick auf die weltweite Entwicklung der Megacities. Der Wandel der Stadtstrukturen wird unter soziokulturellen, gesellschaftspolitischen, wahrnehmungspsychologischen und ästhetischen Gesichtspunkten betrachtet – mit Schwerpunkt im 19., 20. und 21. Jahrhundert und mit Querbezügen zu Architektur und Kunst. Die gewachsenen städtischen Grünräume, sowie die neu zu gestaltenden Grünräume zukünftiger Siedlungsstrukturen bieten wesentliche Aufgabenfelder zukünftiger Umweltingenieure. Um als Umweltingenieur konzeptionelle sowie gestalterische Aufgaben und Eingriffe in städtischen Grünräumen kompetent und kreativ übernehmen zu können ist das Verständnis sich wandelnden Vorstellungen und Auffassungen von Grün in der Stadt wichtig. Stadtentwicklung und Stadtökologie gehören eng zusammen. Im Modulteil Stadtökologie wird aufgezeigt wie biologisch-ökologisches Fachwissen im praktischen Umwelt- und Naturschutz in Siedlungsräumen angewendet wird (Zielarten, Methoden, Konzepte zur Erhaltung der Biodiversität). Es werden Bezüge hergestellt zu in diesem Bereich liegenden ZHAW-Projekten. Mit einer selbständigen Recherchearbeit sollen stadtökologische Belastungssituationen und Lösungsoptionen in Stadtlandschaften von Ländern mit unterschiedlichen Entwicklungsständen (Schweiz, USA, Mexiko, Indien) sowie in unterschiedlichen städtischen Dimensionen (Klein-/ Grossstadt/ Megacity) erarbeitet und vergleichend diskutiert werden. Themen- und Arbeitsfelder von Umweltingenieuren im Bereich Stadtökologie und Stadtnatur werden beleuchtet (Exkursionen mit Beizug externer Fachleute). Während einer einwöchigen Projektwoche wird das Wissen an exemplarischen Beispielen veranschaulicht und vertieft.

1

M - 1.3

GENERELLE ZIELE

Die Studierenden können die wesentlichen Konzepte der Stadtentwicklung und die Leitgedanken für Grünraumkonzepte mit ihren sozialräumlichen Wirkungen erkennen, zeitgeschichtlich einordnen und erklären. Sie sind in der Lage ökologische Grundlagen im Bereich Stadtökologie/Stadtnatur anzuwenden und kennen die rechtlichen Grundlagen und Instrumente für den Natur- und Umweltschutz in Städten und Gemeinden der Schweiz sowie wichtige Labels im Bereich des ökologischen Bauens.

M - 1.4

LEISTUNGSNACHWEIS

Das Modul wird mit einer Erfahrungsnote bewertet. Die Erfahrungsnote setzt sich zusammen aus: Teilnahme an der Projektwoche Schriftliche Projektarbeit und Präsentation schriftliche Übung (Pflanzparcours)

M - 1.5

AUFBAU DES MODULS

60% Kontaktstudium (Vorlesung und Diskussionen), 20% geleitetes Selbststudium (Projektarbeit), 20% freies Selbststudium (Literaturstudium, Pflanzenwissen) Modulübersicht UG2

M - 1.6

ZUGANGSVORAUSSETZUNGEN

Erkennen des urbanen Raumes als komplexes System mit unterschiedlichen Akteuren mit vielfältigen Interessens- und Nutzungsansprüchen, Kenntnis grundlegender Planungsinstrumente sowie die unterschiedlichen Typologien von urbanen Grünräumen. Kenntnis von Raumwahrnehmung und Raumbildung. Kenntnis grundlegender Zusammenhänge des Ökosystems Stadt sowie deren Auswirkungen auf die städtische Flora und Fauna. Kenntnis der Rolle der Pflanze in der Stadt und einer Auswahl von Pflanzen und Pflanzengruppen, sowie ausgewählter Pflanzkonzepte und grundlegender Techniken für bau- und vegetationstechnische Fragen im urbanen Raum (d.h. Modul Grundlagen Urbaner Gartenbau 1).

M - 1.7

EVALUATION DES MODULS

Am Ende des Moduls wird eine schriftliche Evaluation durchgeführt, ausgewertet und mit den Studierenden besprochen. Die Auswertung fliesst bei Bedarf in die nächste Modulgestaltung ein.

2

M - 2.

MODULZIELE

M - 2.1

KOMPETENZEN UND LEARNING OUTCOMES

Fachkompetenz: Die Studierenden sind in der Lage • die wesentlichen städtebaulichen Konzepte und die Leitgedanken für Freiraumkonzepte (Typologien) im heutigen urbanen Raum zu erkennen, zu unterscheiden, zu analysieren und zu vergleichen • die sozialräumlichen Wirkungen und Möglichkeiten der Aneignung von Freiräumen zu analysieren und zu diskutieren • aktuelle Tendenzen der städtebaulichen Diskussion einzuordnen • die Umweltaspekte von Städten in verschiedenen räumlichen Dimensionen einzuordnen • Die Studierenden kennen die ökologischen und rechtlichen Grundlagen des Natur- und Umweltschutzes in der Stadt und können daraus Förderkonzepte typischer Zielarten ableiten • Die Studierenden kennen die wesentlichen Begriffe und Themenfelder der Stadtökologie Methodenkompetenz: • Die Studierenden können die spezifischen Problemstellungen einer ausgewählten städtebaulichen Situation und ihrem grünen Aussenraum in einem Vortrag präsentieren (fachlich hinterlegt argumentiert und visuell ansprechend präsentiert) sowie in einem wissenschaftlichen Bericht schriftlich darlegen • Die Studierenden sind in der Lage, selbständige Recherchen (vor Ort und mittels weiterführender Literatur) zur gewählten Thematik machen • Sie können die Pflichtlektüre sowie selbständig recherchierte Literatur auswerten und kreativ für die Projektarbeit verwenden: d.h. sie erlangen die Fähigkeit im Umgang mit der Verarbeitung von Primärliteratur und dem Verständnis und Umgang mit Fachterminologie. Sozial- und Selbstkompetenz: • Die Studierenden können sich in Zweiergruppen organisieren, planen und fachlich auseinandersetzen • Sie sind in der Lage, verantwortlich und vernetzt zu denken • Sie sind in der Lageheikle Fragestellungen differenziert zu beurteilen und eine eigene Meinung zu vertreten

3

M - 3.

MODULINHALTE

M - 3.1

THEMATISCHE EINFÜHRUNG IN DAS MODUL

Auch heute noch ist unser europäisches Bild der Stadt geprägt von der mittelalterlichen Gestalt der Stadt mit Wall und Graben (Sicherheit/Verteidigung), Kirche (Ort religiöser Versammlung), Palast (Ort der Macht), Markt (Ort für Handel und Geschäfte) und dem privaten Wohnhaus. Wir begreifen die Gestalt der Stadt als abgeschlossenes System mit zentralem Kern, als klar definierte, kompakte, hochverdichtete Siedlungsform mit geschlossenen Strassen- und Platzräumen und einer scharfen Trennung zwischen Stadt und Land. Wir denken sie uns als einen Ort funktionaler und sozialer Mischung und verstehen sie als einen dynamischen Behälter, mit der Fähigkeit, den Fremden an sich zu ziehen. Urbanität bedeutet für uns vor allem Grösse, Dichte und Vielfalt. Dabei hat sich heute das alte, kompakte, verdichtete Zentrumsmuster immer mehr in eine ausgedehnte, polyzentrale, diffuse Netzstruktur aufgelöst – entsprechend der weltumspannenden Kommunikations- und Verkehrssysteme, den komplexer gewordenen gesellschaftspolitischen Strukturen, engeren transnationalen wirtschaftlichen Verflechtungen sowie einer Individualisierung der Lebensformen. Zu den grundlegenden Strukturelementen der Stadt gehören die Strasse/bzw. der Weg, der Platz, der Hof. Wesentlicher Bestandteil der modernen Stadtstruktur ist das Grün in der Stadt. Stadtgrün ist sozialer Raum, repräsentativer Ort, ein Stück Natur im gebauten Umfeld, ermöglicht eine Vielzahl urbaner Aktivitäten, ist Kristallisationspunkt unterschiedlicher Interessen und Sehnsüchte. Im Modul „Urbaner Gartenbau 2“ wird vor allem auf das Thema des Grüns in städtischen Formen des Wohnens eingegangen - anhand von exemplarischen Zürcher Beispielen aus den letzten 100 Jahren Siedlungsbaugeschichte, die in Exkursionen vor Ort besichtigt werden. Es werden die jeweiligen zugrunde liegenden städtebaulichen Konzepte und die entsprechenden Vorstellungen und Ideen für die Grünraumgestaltung, die dazu verwendeten Mittel und ihre Wirkung analysiert, hinterfragt und in den internationalen Kontext gestellt. Es geht dabei um Formen, Funktionen und Nutzungen, um Bedeutungen und Symbole, um Stimmungen und Atmosphären, sowie vor allem um sozialräumliche Modellierungen. Heute leben in der Schweiz 74 % aller Einwohner in der Stadt und ihren Agglomerationsgebieten. Weltweit leben inzwischen 50% aller Menschen in Städten. Vor hundert Jahren waren es erst 10%. Folgt man den Vorhersagen der Vereinten Nationen, werden im Jahre 2050 rund 75% aller Menschen Stadtbewohner sein. Umso notwendiger erscheint es für einen angehenden Umweltingenieur, dessen Aufgabe es ist, dem Menschen die Natur zur Steigerung der Lebensqualität und des Wohlbefindens wieder näher zu bringen und innovative, praktische Lösungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Lebensgrundlagen und Ressourcen zu finden, das Wesen der Stadt zu begreifen: Zum einen, weil seine Arbeitsfelder und Interventionsmöglichkeiten sich zwangsläufig vermehrt in den urbanen Raum verlagern. Zum anderen, weil eine sinnstiftende Arbeit nur mit der genauen Kenntnis und dem Wissen um den Ort der Intervention möglich ist. Das historische Bewusstsein ist dabei eine wichtige Referenzgrösse. Aus der Sicht der Ökologie bildet der Lebensraum Stadt ein eigenständiges Stadtökosystem mit typischen Bestandteilen, Prozessen und Regulationsmechanismen. Die Auswirkungen der starken Verbauung und Emissionen stellen für die städtische Bevölkerung oft Belastungen dar, welche mit „Grünkonzepten“ gemildert werden können. Im typischen Stadtökosystem mit zahlreichen Habitatnischen können sich viele Pflanzen- und Tierarten ansiedeln. Zur Einrichtung eines möglichst naturnahen Wohn- und Arbeitsumfeldes werden verschiedene Arten gezielt gefördert. Heute arbeiten viele Biologen und Umweltingenieure in diesem praktischen Umfeld: es gilt bei Bautätigkeiten die Möglichkeiten der Naturförderung zu nutzen und so einen Beitrag an den Naturschutz und die Umweltbildung zu leisten. 4

M - 3.2

INHALTLICHE SCHWERPUNKTE

Zentrale Leitfragen sind: Was sind die konzeptionellen Unterschiede von Grünräumen aus unterschiedlichen Jahrhunderten und was bedeutet dies für die Nutzung heute? Wie tragen Pflanzensysteme dazu bei? Wie müssten sie für eine nachhaltige, ökologisch und ökonomisch sinnvolle Stadtentwicklung weiterentwickelt werden? Es werden folgende Themen vertieft betrachtet: • Von der römischen Befestigung über die mittelalterliche und barocke Stadt zum Stadtumbau und Stadterweiterung im 19. Jahrhundert, baukünstlerischer Städtebau • Hofstrukturen des 19. und 20. Jahrhunderts • Vom Block zur Zeile: Gartenstadt, funktionalistischer Städtebau der 1920er Jahre • Sozialräumliche Dimensionen des Organischen Städtebaus • Zwischenstadt, Stadtlandschaft, Verdichtung • „Coolness“ als postmodernes Lebensgefühl im zeitgenössischen Städtebau • Megacities, schrumpfende Städte, Post-Oil-Cities • Stadtpark, Volkspark, Platzpark, Platz, Promenade, Allee, Garten -

Raum/Raumkonzept (geschlossener Raumeindruck, fliessender Raum), Kategorien des Aussenraums/Wohnumfelds (öffentlicher, halböffentlicher, halbprivater, privater Raum)

-

Stadtökologische Dimensionen und Fragestellungen: unterschiedliche Grössenordnungen und Kulturkreise

• Ökologische Probleme und Aufwertungsmassnahmen in Städten • Regenwassermanagement: Vergleich verschiedener Systeme • Eigenständige Erarbeitung (Recherchen) von Belastungssituationen und Lösungsoptionen in Stadtlandschaften von Ländern mit unterschiedlichen Entwicklungsständen (Schweiz, USA, Mexiko, Indien) sowie in unterschiedlichen städtischen Dimensionen (Klein-/ Grossstadt/ Megacity) • Beispiele: Tiere in der Stadt: Stadtfuchs & Co: Beispiel: Igel - Kommunikation von Umweltzielen und massnahmen • Problembereich Neophyten und Neozoen • Dachbegrünung: Beispiel ökologische Ausgleichsmassnahme für Kiebitze (Projekt) und Orchideen • Natur- und Umweltschutz in Siedlungsgebieten, welche Instrumente sind zentral? • Erfassung von Arten, Bioindikation

5

M - 3.3

BEZUG ZUR NACHHALTIGEN ENTWICKLUNG

Ethische Grundlagen 1 0.8 Transformation

0.6

ökologische Dimension

0.4 0.2 0 zeitliche Dimension

räumliche Dimension

gesellschaftliche Dimension

wirtschaftliche Dimension

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist heute in aller Munde. Eine Beschäftigung mit stadtökologischen Fragen dient unbestritten dem Nachhaltigkeitsgedanken (Biodiversität, Wasserhaushalt, Luftqualität, Naturförderkonzepte etc.). In diesem Modul wird aber explizit auch darüber diskutiert, was eine nachhaltige Stadtentwicklung ist und wie diese mit Mitteln der Umweltgestaltung gefördert werden könnte: Insbesondere wird diskutiert, wie ein Wohnumfeld oder ein öffentlicher Park gestaltet sein muss, dass es nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch und sozial-räumlich nachhaltig (Integration, Solidarität, freiraumkulturelle Inwertsetzung) ist und für mehr Lebensqualität und Wohlbefinden im urbanen Raum sorgt. Hierzu werden vor allem qualitative Verfahrensweisen, bzw. empirisch-wahrnehmungspsychologische Betrachtungsweisen als Methode angewendet.

6

M - 4.

LERNEN IM MODUL

M - 4.1

DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE

Ausgehend von typischen Beispielen werden die Inhalte praxisbezogen vermittelt. Die vermittelten Inhalte bauen aufeinander auf. Der Unterricht findet im ständigen Dialog zwischen Dozent und Studierenden statt. Während der Projektwoche und den Exkursionen findet ein Lernen am Objekt statt. Dies bietet sich insbesondere für das Erfassen von Grünräumen und das Erkennen sozialer und ökologischer Potentiale und Leistungen.

M - 4.2

LERNARRANGEMENTS

Das Modul setzt sich aus vierzehn Kurstagen zusammen, die abwechselnd theoretische Inputs und Praxisaufträge beinhalten. Vorlesungen und Inputreferate Direkte Vermittlung von Fachwissen durch unterschiedliche Dozierende im Modul. Diskussionen In den Diskussionen erfolgt eine vertiefende Reflektion des vermittelten Wissens. Projektarbeit und Präsentation Mit der selbständigen Projektarbeit üben die Studierenden das Erfassen eines Ortes insbesondere im Hinblick auf sozial-räumliche und ökologische Aspekte sowie das Präsentieren von Inhalten. Projektwoche und Exkursionen Auf Exkursionen wird das räumliche, soziale und ökologische Erfassen von Grünräumen geschärft. Es werden aktuelle Einblicke in die Praxis gewährt. Literaturstudium Die angegebene Literatur wird im Selbststudium gelesen. e-learning (moodle) Die e-learning Plattform Moodle dient als organisatorische Informationsplattform. Wichtige Dokumente sind darauf abgelegt und stehen zum Download zur Verfügung.

M - 4.3

ART DER DOKUMENTATION

Die Studierenden sind aufgefordert, eigene Notizen zu machen. Es gibt kein Skript. Die Fachartikel der Pflichtlektüre werden ausgehändigt. Spezifische Literatur für die Projektarbeit ist selber zu recherchieren als Teil des Selbststudiums. Alle Unterlagen zum Kurs stehen auf der E-learning-Plattform Moodle zum Download bereit.

7

M - 5.

PFLICHTLEKTÜRE, EMPFOHLENE UND WEITERFÜHRENDE LITERATUR

M - 5.1

PFLICHTLEKTÜRE

Wird zu Modulbeginn bekannt gegeben

M - 5.2

VERWENDETE UND WEITERFÜHRENDE LITERATUR

• Bahrt, Hans-Paul (1961/1998): Die moderne Grossstadt. Soziologische Überlegungen zum Städtebau. Opladen • Benevolo, Leonardo (1983): Die Geschichte der Stadt. Frankfurt • Feldtkeller, Andreas (1994): Die zweckentfremdete Stadt. Wieder die Zerstörung des öffentlichen Raums. Frankfurt • Giedion, Sigfried (1976): Raum, Zeit, Architektur. Zürich • Grün Stadt Zürich (Hrsg.) (2006): Das Grünbuch der Stadt Zürich. Integral planen – wirkungsorientiert handeln. Zürich • Hagen, Petra (1986): Städtebau im Kreuzverhör. Max Frisch zum Städtebau der Fünfziger Jahre. Baden • Hagen Hodgson (2010): Verdichtete Grünräume im urbanen Raum. Plädoyer für mehr Intimität und Individualisierung im urbanen Wohnumfeld. In: Werk, Bauen + Wohnen Nr. 9 • Häussermann, Hartmut, Siebel, Walter (2004): Stadtsoziologie. Eine Einführung. Frankfurt • Huse, Norbert (1985): Neues Bauen 1918 bis 1933. Moderne Architektur in der Weimarer Republik. Berlin • Koch, Michael et. al. (2007): Mehr als Wohnen – Gemeinnütziger Wohnungsbau in Zürich 1907 -2007. Zürich • Kurz, Daniel (2008): Die Disziplinierung der Stadt – Moderner Städtebau in Zürich 1900-1940. gta Verlag Zürich • Le Corbusier (1929): Städtebau. Berlin • Le Corbusier (1922/1989): Ausblick auf eine Architektur. Wiesbaden (Reprint) • Marbach, Ueli, Rüegg, Arthur (1983): Werkbundsiedlung Neubühl. Zürich • Nägelin-Gschwind, K.und M. (1993): Hans Bernoulli. Architekt und Städteplaner. Basel • Oechslin, Werner (Hrsg.) (2001): Albert Heinrich Steiner. Architekt – Städtebauer – Lehrer. Zürich • Panerai, Philippe, Castex, Jean, Depaule, Jean-Charles (1985): Vom Block zur Zeile. Wandlungen der Stadtstruktur. Braunschweig/Wiesbaden • Rebsamen, Hanspeter u.a. (2001): Zürich. Architektur und Städtebau 1850-1920. INSA, Zürich • Reichholf Josef (2007): Stadtnatur. München • Ruoff, Eeva und Ulrich (2007): Zeit für Gärten. Huber Verlag, Frauenfeld • Sassen, Saskia (1996): Metropolen des Weltmarkts. Die neue Rolle der Global Cities. Frankfurt • Schönauer, Roman (1987): Von der Stadt am Fluss zur Stadt am See. 100 Jahre Zürcher Quaianlagen. Zürich • Sennett, Richard (1983): Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität. Frankfurt • Sennett, Richard (1998): Der flexible Mensch. Berlin • Sieverts, Thomas (2001): Zwischenstadt. Zwischen Ort und Welt, Raum und Zeit, Stadt und Land. Basel • Sitte, Camillo (1983): Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen. Wiesbaden (Reprint) • Sukopp, H. und Wittig, R. 1998: Stadtökologie. Gustav Fischer Verlag Stuttgart

8

M - 6.

LEISTUNGSNACHWEIS

M - 6.1

QUALIFIKATIONSSCHRITTE

Der Leistungsnachweis (Erfahrungsnote) setzt sich zusammen aus: • Schriftliche Projektarbeit • Vortrag: Präsentation der Projektarbeit im Plenum • Pflanzenparcours • Teilnahme Projektwoche (oder Ersatzarbeit) Für die Projektarbeit untersuchen die Studierenden selbständig in Zweiergruppen einen bestimmten Grünraum in Zürich in Hinblick auf alle drei Aspekte, die Thema des Moduls sind: Stadtentwicklung/Raum, Pflanzenwissen und Stadtökologie. Dazu unternehmen sie eigenständig eine Quellen- und Literaturrecherche, eine Bestandsaufnahme des Ortes und stellen eigene Beobachtungen über die Nutzung des Grünraums von Mensch und Tier an. Basierend auf der Bestandsaufnahme formulieren Sie, wo nötig, Empfehlungen für eine Optimierung.

Qualifikationsschritt

Beurteilung

Gewichtung für Modulnote

Schriftliche Projektarbeit

Note

60%

Vortrag: Präsentation der Projektarbeit im Plenum

Note

20%

Pflanzenparcours

Note

20%

Teilnahme Projektwoche (oder Ersatzarbeit)

Testat

Muss erfüllt sein

Die Benotung der schriftlichen Arbeit teilt sich folgendermassen auf: Stadtentwicklung: 45% Stadtökologie: 35% Standortgerechtes, ökologisches Pflanzenwissen: 20%

M - 6.2

RAHMENBEDINGUNGEN

Bei ungenügendem Leistungsnachweis ist eine mündliche Nachprüfung zu erfüllen. Im Übrigen gelten die Bestimmungen des Prüfungsreglements ZHAW

9

M - 7.

SEMESTERPROGRAMM

Das folgende Semesterprogramm bezieht sich auf die Moduldurchführung im Herbstsemester 2013. Inhaltliche Anpassungen bleiben vorbehalten. 0. dem Unterricht vorgelagerte, auswärtige Projektwoche siehe gesondertes Programm 1.

Block:

Stadtentwicklung: Exkursion nach Zürich: Mittelalterlicher Stadtraum, Hofstrukturen, Auflösung des Blocks Wandel in der Raumauffassung: geschlossener Raum – fliessender Raum 2.

Block:

Stadtentwicklung: Vom Block zur Zeile, Organischer Städtebau: Verständnis der unterschiedlichen Konzepte und daraus resultierende Grünraumstrukturen Einführung in die Projektarbeit Stadtökologie: Praktische Übung: Staudenmischpflanzungen und einheimische Fauna Nachtexkursion: Stadtfauna 3.

Block:

Exkursion nach Zürich: Stadtentwicklung: Siedlung Neubühl 1920er Jahre, Schwamendingen 1950er Jahre (fliessende Parklandschaft) Neu-Oerlikon: Gustav Ammann Park und zeitgenössische Platzgestaltungen Pflanzenwissen: Raumbildung mit Gehölzen, Hecken, Substrateböden. Wie mache ich eine Bestandsaufnahme? 4.

Block:

Stadtentwicklung: Zwischenstadt – Stadtlandschaft Fragen zur Projektarbeit Stadtökologie: Stadtgeschichte aus Perspektive Tier/Pflanze 5.

Block:

Pflanzenwissen: Dynamische Heckensysteme Stadtentwicklung: Megacities und Schrumpfende Stadt: Landschaft als Stadtentwicklungskonzept Partizipative Prozesse am Beispiel Zürich Projektarbeit

10

6.

Block:

Stadtentwicklung: Nachhaltigkeitsbewertung von Städten Projektarbeit mit Besprechung in Gruppen 7.

Block:

Stadtökologie: Räumliche Aspekte: Raumnutzung, Mobilität, Stadtnatur Pflanzenwissen: Pflanzung Parcours – Pflanzenkenntnis Heckengehölze; Pflanzqualitäten Pflanzparcours 1 8.

Block:

Pflanzenwissen: ökologische Grundlagen der Gehölzverwendung – Die Lebensbereiche der Gehölze, das Kennziffernsystem Dynamik und Pflanzensystem Workshop Projektarbeit 9.

Block:

Pflanzenwissen: Übung Pflanzenparcours 2 10. Block: Stadtökologie: Interaktion Pflanzen Tier Pflanzenwissen: Anforderungen und Toleranzen in der urbanen Pflanzenverwendung; Repositionspflanzen, Regenwasserversickerung, Abwasser, Salz, Staub, Industrie – Artenbeispiele 11. Block: Stadtökologie:Stadtklima 12. Block: Werkstatt: Besprechung Projektarbeit 13. Block: Pflanzenwissen: ökologische Strategien in der Staudenverwendung C-R-S Die Pflege als Strategie in der Planung urbanen Grüns Pflanzenparcours Projekt-Präsentation 14. Block: Stadtentwicklung und Pflanzenwissen: Rückblick und Ausblick: Post Oil City Projekt-Präsentationen

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