Gottesdienst am 22.April

Gottesdienst am 22.April Orgel Begrüßung Lied SING A WENIG (Liedzettel) Sündenbekenntnis Psalm 23 auf fränkisch vorgetragen Gebet Lesung Johannes 10,1...
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Gottesdienst am 22.April Orgel Begrüßung Lied SING A WENIG (Liedzettel) Sündenbekenntnis Psalm 23 auf fränkisch vorgetragen Gebet Lesung Johannes 10,11-16 Jahreslosung Lesung Predigttext: 1.Petrus 5,1-4 Glaubensbekenntnis Lied „GOT A REASON“ (Liedzettel) Dialogpredigt Lied 594 „DER HERR MEIN HIRTE“ Fürbitten Vaterunser Segen

Orgel Begrüßung Lied SING A WENIG (Liedzettel) Sündenbekenntnis Psalm 23 auf fränkisch vorgetragen Gebet Lesung Johannes 10,11-16 Jahreslosung Lesung Predigttext: 1.Petrus 5,1-4 Glaubensbekenntnis Lied „GOT A REASON“ (Liedzettel) Dialogpredigt Lied 594 „DER HERR MEIN HIRTE“ Fürbitten Vaterunser Segen Schlusslied 0116 „GEH UNTER DER GNADE“

Schlusslied 0116 „GEH UNTER DER GNADE“

-----------------------------------------------------------------------------------Gottesdienst am 22.April

Die Ältesten unter euch ermahne ich, der mitälteste und Zeuge der Leiden Christe, der ich auch teilhabe an der Herrlichkeit Gottes, die offenbart werden soll: Weidet die Herde Gottes, die euch anbefohlen ist, achtet auf sie, nicht gegzwungen, sondern freiwilllig, wie es Gott gefällt. Nicht um schändlichen Gewissens willen, sondern ovn Herzensgrund. Nicht als Herren über die Gemeinde, sondern als Vorbilder der Herde. So werdet ihr, wenn erscheinen wird der Erzhirte, die unvergängliche Krone der Herrlichkeit empfangen.

Mit ham heut mittelfränkische und unterfränkische beiträch in dem Gottesdienst, ich hoff sie verstenners trotzdem a weng. Des unterfränkisch versteht mer scho ganz gut find ich, weil des a edler dialekt ist – das französisch under die fränkischen Dialekte. Viele buchstaben die dastehen, werden einfach nicht gesprochen. Booooooh juah.. da steht a n, des secht aber kenner. Und mir underfranken, mir lassen ah oft was weg. Ich saach euch des etz bloss vorher, damit ihr des a wisst, weil Wemmers net wes, kammers a net wiss. So, etz nu die ABkündichungen…

Begrüßung Gebet Guden morchen  liebel Leut vo nah und fern, vo Rohr und Umgebung, vo Mittefranken, und Oberfranken und meine lieben Unterfranken… schee, dass er alle do seid, bei die gesamtfränkische Deaderdache – und da ghört halt a a goddesdienst dazu, weil der liebe Gott ja damals die Sprachen verwirrt hat, beim Durmbau zu Babel. Aber des is ja a schö, dass jeder a wenig annersch redh. Jedes kaff hat ja sein eichenen Släng, sozusachen. Und etz hocken bestimmt unterfranken do, die sochen: wo der pfarrer da redt, des is ja kei unterfränkisch. Naja des is halt mei unterfränkisch, des a scho wenig durchananner is, weil ich scho seit fuchzeh joahr etz in mittelfranken wohn, des geht a net spurlos an en vorüber.

Lieber Gott, des is fei echt schö, dass mir Du zuänanner sach könn. Etz iss Ende April, lieber Gott, ä Vogel singt im Baam, ä Amsela, ganz klee. Sie unterhält sich mit ä annera Amsel, aber Menschn könna des net versteh. Guck, dort streitn Menschn, ich kannsa net hör, bloß Mundbewegunga kast seh Vielleicht iss besser so, lieber Gott und für die Amsel - dank ich dir recht schö. Sechne jetzt unsern Gottesdienst und lass dass mer net bloss do sin, wecherm dialekt, sondern dass mer da sin wecher dir. Amen.

Sündenbekenntnis Der Herr sei mit euch. Mir sind hier zamkommen zum Gottesdienst, mir hören goddes word, mir singen Liedli für ihn – Gott will uns dien und wir wollen Gott dien. Wemmer zu Gott kommen, dann brauch mer kee Deader mach. Und kee Deader spiel.da döff ich sei – so wie ich bin. Ich brauch kei Rolle spiel, damit er zufrieden is oder damit ich zufrieden bin, da kann ich mei Maske runder du. Und ich find des fei schö, dass ich vor gott so sei kann, wie ich bin, manchmal der Kasper, manchmal der Depp, manchmal a der Checker, des kapiert, aber oft halt auch der, der zu langsam is oder der Fehler mecht. Der sachen secht, wo ich mir danach denk: du bist ein Depp, was hastn da widder gsacht. Alles des, mei Gschmarri, meine Dummheiten, meine Fehler, mei Schuld – des kann ich Gott sach und des mach mer etz in der Stille… Stille

PREDIGT M.W: Liebe Gemeinde, so secht der Pfarrer am ohfang vo der predicht normohl. Aber wie hesst des etz auf mittelfränkisch, da fängts ja scho widder an: ich däd sach: Liebe Gmee, wie secht ihr, Herr Landshuter? P.L. Naja, wir würden vielleicht sagen: Liebe Gma. M.W. Alles klor. Liebe gmee, liebe gmaa oder wie auch immer, heut hammer den Sonntach „Misericordias Domini“ – so hesst der auf latein. P.L.: Und wos hasssd des aff fränkisch, odder hold aff deidsch? M.W.: Misericordias Domini hesst: Barmherzichkeit Gottes. P.L: Barmherzichkeit – a widder su as Word, wou kanner verschdedd, odder nemmer verschdedd. odder a nu nie verschdanna had. M.W. ja wie etz des. etz isses scho Deutsch und etzt müss mers sogar nochamal übersetz? P.L: I denk scho, dass gscheider wär,vielleicht ned grood übersetzn, eher überdroongn, a wenig erklärn hold.Des Deidsch, wou der Luther domols vuur 500 Johr übersetzt had, verschdedd hold heid kanner mehr su genau, wohr obber domols fassd a neia Schbrouch, obber hold anne, wou mer im Gegnsatz zo dem Ladeinisch ganz goud verschdanna had. und zwohr in ganz Deidschland odder wos hold des su wohr. M.W. Wobei ich glebb ja scho, dass die Leut die Geschicht vom „barmherzigen Samariter“ vom Namen nach scho kenn dun odder?

P.L. Ja däi kenndmer scho – und mir Frankn scho zwaamohl, odder? M.W. Der Jesus hat halt gern Gschichtli erzählt und damit hat er was erklärt. Und uns kann er domit erklär, was Barmherzigkeit bedeut. P.L. Barmherzichkeit bedeid also, dass a Sammaridder an Judn hilfd, der wou im Schdrassergroobn lichd, ausgreiberd und mehr doud wäi lebendi? M.W. Genau – ohne dass er etz überleeecht: mooch ich den überhaupt oder was ist des für enner – sondern eeefach: da braucht enner Hilfe und dann helf ich halt. Die Juden und die Samaritaner domols – des waren verschiedene Völker, die sich gor net so gemöcht ham. Des wär ungefähr asu, als wenn a Deidscher an Ausländer, oder nu schlimmer: a Club-Fän an Fädder helfn dennerd.

M.W. Stimmt aaaah widder. Gut aufgepasst. Als erstes hessts also, dass Gott a Herz hat für uns. Also Gott is barmherzig. Und deswecher solln mir dann aaah miteinander barmherzig umgeh. Aber des is immer ganz wichtig im christlichen Glauben – dass Gott den 1.Schritt mecht. P.L. Also ned – mir mäin amol a wenig machen, dass Gott zfriedn is, sondern zerschd sollerd uns amol klohr sa, Gott mooch uns, woschd wäi mer senn und desweeng kenna, deffn, sollerdn mir a oll di andern Leid meegn, woschd, ob Aus länder, Fädder odder Oberfrankn. M.W: genau. Wir müssen net, sondern mir döffen. Des is scho a gan schö großer Unterschied find ich. P.L. Obber des wohr eds eigntli gohr ned der heidiche Predichdeggsd, odder?

M.W. oder a a Unterfrank amol an Mittelfranken helfert. Und di Oberfranken, wer soll dennern helfn? M.W. Mhm. Ich glebb net, dass denna noch zu helfen is? Naja. Woschd. Auf jedenfall steckt im deutschen Wort BARMHERZIGKEIT ja das Wort HERZ drin. Und das Wort ARM steckt versteckt am anfang aaah noch drin. Na, merk mer was? P.L:. Herz und Arm, a Herz fier di Arma, des is Barmherzichkeit? M.W. genau. etz hammers doch gut übersetzt… P.L. Wobei unser heidicher Sunndooch ja Gottes Barmherzichkeit hassd und ned mei Barmherzichkeit.

M.W. Naja, in die biblischen Texte am Sonntag heut da geht’s eichentlich immer um den Hirten. Deswegen sacht mer auch Hirtensonntag. P.L. Und desweegn hadd vuuring a anner den Psalm 23 vuurgleesn. M.W. Ganz genau – des is ja der beliebteste Hirtentext bei uns. P.L. Der is obber a schäih. Des kommersi su richti vuurschdelln. Däi Bilder vo Wasser und Wiesn, vom finstern Dohl und an deggdn Diesch.

M.W. Des stimmt. So werd in der Bibel – im alten Testament und ah im Neuen Testament bei Jesus die Barmherzigkeit Gottes schön erklärt und gezeicht. P.L. Richdi. Jesus had ja a gsachd: „I bin der gute Hirte.“ M.W. Heitzudoch würd er wahrscheinlich auch was annersch saach. P.L. Warum? M.W. Naja, im alten Israel, da war der Hirte ja noch a Bild, des jeder gekannt hat, da hat mer jeden Daaach Hirten gsehn, und jedes Kind hot gewusst, was die Aufgob von am Hirten is, nämlich die Schafe hüt, sie vor wilden Tieren beschütz, für sie sorch, etc.

M.W. Der Herr ist mein Winzer – er kümmert sich um seinen Weinberg… so könnte der moderne Psalm 23 klingen. P.L. Wenn der Jesus ned in Bethlehem, sondern in Schweinfurt geborn wär, dann hädder vielleicht gohr ned vom gutn Hirten und di Schoof derziehld, sondern vielleicht vom Schweinehirten, wer wass? (Vielleicht a weng grenzwertig?) M.W. Oder wie wärs denn damit: der Psalm 23 modern, statt Der herr ist mein hirte, würd mer sach: Gott ist wie Jogi Gott ist wie Jogi Löw.

P.L. Noja, aweng wissen mir scho a nu, wos a su a Hirte, su a Schäfer su macht.

Jogi ist verlässlich: Er steht bei jedem Spiel am Spielfeldrand. Bei brüllender Hitze und in strömendem Regen. Bei ’ner drohenden Niederlage und bei ’nem Sechs zu Null Sieg gegen Liechtenstein. Jogi zeigt den Weg:

M.W. Ja, aber so viel Hirten gibt’s bei uns nemmer. Da muss mer des scho widder erklär. Und Bilder sollen ja eichentlich selbsterklärend sei.

Er gibt den Trainingsplan und die Testspiele vor. Er führt die Jungs durch die Qualifikation zur WM und zur EM Jogi stellt klare Regeln auf:

P.L. Hmh. Wos kennerdmer nou heid su fier Bilder fier di Barmherzichkeit Gottes nemma?

Er schreibt vor, wie man im Team miteinander umgehen soll. Genau wie Gott.

M.W. Naja für die Unterfranken vielleicht: Gott ist wie a Winzer, der sich um sein Wengert und um die Weinstöck kümmert. P.L. Wennermer des su vuurschdell, des is a ned ganz schlecht. Der Wenger odder Winzer, der in ganzn Dooch in seim Weinberch krautert und olles doud dass dou goude Draum wachsn und a gouder Wein draus wärd.

Der steht auch immer am Spielfeldrand. Er beobachtet mein Spiel und ruft mir Taktikanweisungen zu. Wenn ich erschöpft bin, gibt es ein Isogetränk und wenn ich ein Tor schieße, lobt er mich. Eins macht Gott jedoch anders: Gott wechselt mich nicht aus. Auch nicht, wenn ich seine Taktikanweisung ignoriere oder wenn ich über

das leere Tor schieße. Er lässt mich auf dem Platz. Gott vertraut auf mein Talent und er lässt mich nicht nur spielen, er macht mich sogar zum Kapitän meines eigenen Lebens. Jogi möchte mit seiner Mannschaft an der Europameisterschaft teilnehmen. Gott möchte, dass mein Leben gelingt und darum steht er wie ein Trainer am Spielfeldrand meines Lebens. P.L. Naja. Vielleicht scho a weng arch modern. I hobbs ja ned ganz asu mitn Fußbollern und hobb eds scho a wenig braucht, bissi gwissd hobb, um wenn dass dou gäihd. Obber dann hobbis scho begriffn. Soll ja blous a Beischbill sah, wäi Gott und wäi sei Barmherzichkeit is.

M.W. Und heut der Predigttext ist noch mal a stück weiter – im Alten Testament hessts, dass Gott der gute Hirte ist im Johannessevangelium sagt Jesus dann dass er der gute Hirte ist. P.L. Und dou sachder sugohr, das der goude Hirte olles doud fier sei Schouf, sugohr sei Lehm gibbder her, wenns sa mou. Dou hadder vielleicht scho drohdenkt, dasser am kreiz schderm mou – fier uns. M.W. Genau. Und heut im Predigttext geht’s dann ah noch um den 2.Schritt: da wird ja an die Gemeindeleiter, also an die Kerngvorsteher, die Mitarbeiter, die Pfarrer, die Diakonie gsacht: Weidet die Herde Gottes. P.L. Und am End is Jesus der „Erzhirte“

M.W. Mit Erz ist da aber ja sicher net des Erz gemeent, des zum Beispiel im Erzgebierch abgebaut wird odder? P.L. Na, des glaabi a ned. I denk dou eher an Erzengl du su, und bo di Katholischn gibds ja a nu di Erzdiazösen und di Erzbischöff. M.W. Des kommt ausm griechischen, des hesst urpsürnglich ARCHÄ und des hesst Anfang und Führer. P.L. Wenn Jesus der Erzhirte is dann hassd des er führt vo Ohfang oh, M.W. Genau und die Menschen, die in dieser Welt und in der Kirche Verantwortung haben sind also Unterhirten. P.L. Ober und Under … ? fier di Kaddler kennerd des su ausschaua; Jesus is der Eichekl Ober, der Old, und der schdichd olles. Und di andern däi wou a wos zum Sohng und a Verantwortung homm, senn di Under.. M.W. Ja, des wär widder mal a schöns fränkisches Beispiel. Wobei es ja extra hesst: mer soll nicht als Herren über die Gemeinde, sondern als Vorbilder der Herde weiden. Ob des dann so mit dem Eichelober bassd wess ich net. P.L. Noja, is ja mehr su als Bild gmahnd und Bilder homm hold amol su ihr Grenzn. Bom Hirtenbild gfälld an ja a ned unbedingd, dassmer di dumma Schouf senn und gohr nix verschdenna vo dära Weld. M.W. Ja, da ham sie a widder recht. So blöd simmer etz ah widder net.

P.L Gott hadd uns ja a mit a weng an Verschdand und a wenig anner Vernunft und anner Intelligenz… M.W. Äh ... und was is mit die Oberpfälzer? Näää, war nur a Spaß. Also des is a ganz schö hohe Messlatte für Pfarrer oder Kirchenvorsteher oder andere Mitarbeiter der Kirche: als Vorbilder die Gemeinde weiden, auf sie achten. P.L. Und vertraua aff di Barmherzichkeit Gottes. Und barmherzich sollerdn mir a sa. Und wemmer eds barmherzich senn, dann sollerdmer eds amol mid der Bredichd aufhährn, odder? M.W. Stimmt. Also. AMEN. P.L. AMEN.