Globales Lernen in Schulprofilen EP Z

Globales Lernen in Schulprofilen EP Z Entwicklungspädagogisches Informationszentrum Reutlingen im Arbeitskreis Eine Welt e.V. Liebe Kolleginnen und...
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Globales Lernen in Schulprofilen

EP Z Entwicklungspädagogisches Informationszentrum Reutlingen im Arbeitskreis Eine Welt e.V.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Schülerinnen und Schüler, oft hört man: Globales Lernen - das machen wir doch schon in Erdkunde,

Politik und Geschichte, in Religion und Ethik: z.B. Projekttage organisieren zu Themen wie Klimawandel und soziale Gerechtigkeit, Globale Veränderungen wahrnehmen und beurteilen, Gestaltungsmöglichkeiten entwickeln. Warum dann das Projekt: Globales Lernen in Schulprofilen?

¬¬ weil der Schulalltag zu wenig Zeit lässt für diese Zukunftsthemen ¬¬ weil die Behandlung dieser wichtigen Themen oft abhängig ist vom Hans-Werner Schwarz, Projektkoordinator, Entwicklungspädagogisches Informationszentrum Reutlingen (EPiZ)

­persönlichen Interesse der Lehrerinnen und Lehrer

¬¬ weil die nötigen Absprachen fürs spontane Organisieren von fächerübergreifendem Unterricht und von Projekttagen, von Arbeitsgemeinschaften und Schülerfirmen zu aufwändig sind

¬¬ weil die Zusammenarbeit mit außerschulischen Organisationen verstetigt werden kann

¬¬ weil Globales Lernen profilbildend an den Schulen nach außen sichtbar ­gemacht werden soll.

Durch Schwerpunktsetzung im Schulprofil können S ­ trukturen geschaffen werden, die festhalten, wann – was – auf welche Weise zu tun ist: ohne schwierige Abstimmungen und Entscheidungen.

Wenn wir Ihr Interesse an unserem Projekt geweckt haben, freuen wir uns über Ihre Kommentare und einen regen Austausch. Wenn Sie an einer Zusammenarbeit interessiert sind, nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Rainer Schwarzmaier, Projektkoordinator, Entwicklungspädagogisches Informationszentrum Reutlingen (EPiZ)

Kontakt EPiZ Reutlingen, Wörthstraße 17, 72764 Reutlingen, www.epiz.de [email protected], Telefon: 07121 / 947-9981 [email protected]

Ein Projekt von:

EP Z Entwicklungspädagogisches Informationszentrum Reutlingen im Arbeitskreis Eine Welt e.V.

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Fragen zum Projekt „Globales Lernen in Schulprofilen“ (GLSP) ¬¬ Wie ist das Projekt entstanden?

¬¬ Welche Schritte gehen die Projektschulen

sche Informationszentrum (EPiZ) in Reutlingen Schulen

In einem ersten Schritt diskutieren wir mit interessierten

mit Materialien, ReferentInnen, Beratungen und

LehrerInnen, SchülerInnen oder Eltern über die Ziele,

Fortbildungen zu Themen des Globalen Lernens. Von

Methoden und Inhalte des Projekts. Danach wird häufig

einigen Schulen wurde in den letzten Jahren immer

ein Arbeitskreis „Globales Lernen“ eingerichtet, in dem

Seit Jahren unterstützt das Entwicklungspädagogi-

mal wieder der Wunsch geäußert, die Zusammenar-

normalerweise?

alle interessierten Personen in der Schule mitarbeiten mit

beit mit dem EPiZ zu verstetigen und in Kooperati-

dem Ziel, den Prozess der Umsetzung Globalen Lernens

onsvereinbarungen nach außen sichtbar zu machen.

in der Schule zu koordinieren. Zunächst geht es in diesem

Angegliedert an das bundesweite Projekt „Globales

Arbeitskreis darum, eine Ist-Stands-Analyse vorzuneh-

Lernen in Schulen“ des Comenius-Instituts in Münster,

men, ausgehend von der Frage: Was geschieht eigentlich

startete das EPiZ im Juli 2012 an drei Schulen mit

schon in unserer Schule im Hinblick auf Globales Lernen.

seinem Baden-Württemberg-weiten Projekt „Globales

Ausgangsbasis für diese Analyse ist die Mindmap auf den

Lernen in Schulprofilen“. Durch die Aufnahme des

Seiten 10/11, die Globales Lernen in seinen vielfältigen

Begriffs „Schulprofil“ wurde kenntlich gemacht, dass

Ausprägungen zeigt und zugleich dazu dient, erste Ziele

Globales Lernen in den Projektschulen einen Schwer-

zu formulieren.

punkt bilden sollte, der in den Strukturen der Schule

Damit Globales Lernen Schwerpunkt im Schulprofil wer-

verankert ist.

den kann, wird die Schulöffentlichkeit in den Prozess

¬¬ Was ist das Besondere dieses Projekts?

einbezogen. Gremien, wie die Gesamtlehrerkonferenz oder die SMV-Vollversammlung diskutieren das Projekt und

Wir wollen Schulen dabei unterstützen, Themen des

äußern ihre Zustimmung dazu.

Globalen Lernens umzusetzen, die ihnen besonders

Dann werden die geplanten Ziele umgesetzt. Darüber wird

wichtig sind: Das kann eine Schulpartnerschaft mit

fortlaufend informiert in einer Globalen Ecke, in der sich

­einer Schule in Afrika sein, die Kooperation mit dem

eine Litfaßsäule oder eine Sitzecke mit Infotafeln befindet.

örtlichen Weltladen oder dem BUND, die Gründung

VertreterInnen der Schulen tauschen sich über Ihre Erfah-

einer Fairtrade Schülerfirma, fächerübergreifender

rungen aus, lernen voneinander und planen gemeinsame

Unterricht zum Thema Ernährung weltweit mit Pro-

Projekte.

jekttagen und Aktionen vor Ort. GLSP möchte alle am

VertreterInnen aller am Projekt beteiligten Schulen treffen

Schulleben Beteiligten in einen fortlaufenden Entwick-

sich ein bis zweimal im Jahr zu einem Austausch oder

lungsprozess einbinden, einen breiten Diskussions-

stellen das Projekt einem interessierten Fachpublikum vor.

prozess an den Schulen anregen und das Programm,

Ein bundesweiter Erfahrungsaustausch wird vom

organisch angepasst an die jeweiligen schulspezi-

Comenius­-Institut in Münster organisiert.

fischen Ausgangssituationen und Prozesse, umsetzen.

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Das Projekt „Globales Lernen in Schulprofilen“ (GLSP) bietet an: ¬¬ Beratung bei der stärkeren Verankerung der

­genannten Themen im Unterricht und im Schulleben (Konzepte für Projekttage, für sparsamen Umgang mit Ressourcen, für gesunde Ernährung etc.) bis hin zu einer deutlichen Profilierung der Schule

¬¬ Vermittlung von Referentinnen und

­Referenten (ehemalige Fachkräfte aus der

­Entwicklungszusammenarbeit, ausländische ­Studierende, Experten für Globales Lernen oder Schulentwicklung etc.)

¬¬ Unterstützung von Kooperationsvorhaben mit

¬¬ Unterstützung bei der Etablierung nachhaltiger Schülerfirmen (Fair-Trade-Verkaufsstand etc)

¬¬ Organisieren von internationalen Begegnungen und Schulpartnerschaften

¬¬ Finanzielle Unterstützung (Einrichtung ­einer „Globalen Ecke“ mit Info-Tafeln, Sitzecke,

­Litfaß-Säule, Weltkarte, Unterrichtsmaterial, ­Referenten etc.) Beratung und finanzielle Unterstützung sind verbunden mit dem Wunsch und dem Willen der Schule, im Rahmen der Schulentwicklung einen Schwerpunkt

Organisationen vor Ort (Weltläden, Umweltbil-

„Globales Lernen“ zu bilden. Das heißt in der Regel

dungseinrichtungen, Migrantenvereine etc.)

konkret:

¬¬ Bildung einer AG „Globales Lernen“ mit

­LehrerInnen, SchülerInnen, ElternvertreterInnen oder anderer am Schulleben Beteiligten

¬¬ GLK-Beschluss, der bestätigt, dass Globales Lernen ein Schwerpunkt der Schule sein soll

¬¬ Kooperationsvereinbarung zwischen der ­Schule und dem EPiZ

¬¬ Entwicklung von Modulen zu Globalem

Lernen wie Unterrichtseinheiten, Projekttage, Kooperationen mit Weltläden etc.

¬¬ Austausch mit den anderen Projektschulen, regelmäßige Treffen.

Entscheidend ist, überhaupt anzufangen –

zu Zweit, zu Dritt – mit langfristiger Perspektive. 4



Schwerpunkte in den Projektschulen

(Stichworte aus der Mindmap S. 10/11)

Realschule Neuffen Schule als Ort Neuen Lernens

¬¬ Projekttage zu Themen Globalen Lernens Schule als Lebensraum und Sch

(SMV, Eltern, Lehrkräfte)

ulische Akteure

¬¬ Global Day mit anschließender Hocketse und Quizlauf (statt Spendenlauf)

 Stromberg-Gymnasium Vaihingen/Enz Internationale Bezüge: ule in Benin: Aus¬¬ Partnerschaft mit einer Sch em Rahmen: tausch von SchülerInnen; in dies gemeinsam gestalgemeinsames Theaterprojekt, teter Schülerkalender ule in Honduras: finan¬¬ Partnerschaft mit einer Sch nsorenlauf und der zielle Unterstützung durch Spo SMV-Aktion „Tore für Honduras" klungspolitischen ¬¬ Kooperation mit dem Entwic SA-Programm Schulaustausch-Programm (EN „Bridge it“ von Engagement Global) und Schule und Umwelt: r Weltladen ¬ Kooperation mit dem Vaihinge

¬

Schule als Lernort: age ¬¬ Energiemanager, Solaranl s: Schule als Ort Neuen Lernen ion ¬¬ Interkulturelle Kommunikat n Lernens bale ¬¬ Projekte zu Themen Glo ling“) (z.B. „Red Hand Day“, „Upcyc ¬ Umweltcurriculum

¬

schulische Akteure Schule als Lebensraum und Valentinstag ¬¬ SMV-Aktionen: Nikolaus, (fair gehandelte Rosen) ma „AIDS“ ¬¬ SMV-Infotage: z.B. zum The Kaffee eltem ¬¬ Schulfeste mit fair gehand Schulprofil: und das ¬¬ Leitbild: „Globales Denken eit soll … ltigk Bewusstsein für Nachha das lokale Handeln leiten.“

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le

ftsschu Gemeinscha : Pliezhausen

in-Schule

r Laura-Schrad

mit de Tandemschule

ens: rt Neuen Lern Schule als O des Globalen n zu Themen Projektwoche Lernens

Gemeinschaftsschule Argenbühl/Eglofs Tandemschule mit der Kaufmännis

chen Schule Wangen

Schule und Umfeld:

¬¬ Das Projekt „Herstellung von Apfel-Mango-Saft“

(Klasse 9) Proj ¬¬ ekt „Afrikanische Speisen, zubereitet zusammen mit Asylbewerbern aus der Gemeind e“ Koo ¬¬ peration mit der Kaufmännischen Schule­ ­­Wangen mit ihrem Weltladen-Projek t „El Sol“ ­(Schüler unterrichten Schüler), ¬¬ gemeinsame Großveranstaltung (z.B. zum Preda-Projekt) ¬¬ Kooperation mit der Seelsorgeeinheit Argenbühl

Kaufmännische Schule Wangen

Schule als Lernort:

Tandemschule mit der Gemeinscha ftsschule Argenbühl/Eglofs Schule als Ort Neuen Lernens

ment

Erwerb vieler vorgeschriebener Kom

Beispiel des Ladens Schule und Umfeld

petenzen am

¬¬ Kooperation mit Schulen: „Schüler unterrichten Schüler“ s.o.

Schule als Ort Neuen Lernens:

¬¬ an Themen wie: „Kinderkrankheiten“, „Land Grabbing“

¬¬ Schülerfirma: Junior Trade & Manage Weltladen „El Sol“

¬¬ Verkauf ökofairer Produkte

Schule als Lebensraum:

¬¬ Das Projekt „Kulturelle Vielfalt beim ­Weihnachtsgebäck“

¬¬ Projekttage zu Themen Globalen Lernens Schulische Akteure

¬¬ Spendenaktion der Schülermitverwaltung Internationale Bezüge:

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¬¬ Schulpartnerschaft zu einer Schule in Polen



Globales Lernen in der Gemeinschaftsschule Argenbühl-Eglofs

In zehn verschiedenen Projekten, die handlungsorientiert ausgerichtet waren mit spielerischen , musikalischen und kreativen Methoden, befassten sich die Schülerinnen und Schüler drei Tage lang mit den Themen „Regenwald“, „Ernährung“, „Kinderalltag/Sch ule“, „Textilien“, „Spielzeug“, „Energie“ oder „Fußball“ . Sie tauchten ein in eine Welt, die sie allenfalls aus Med ienberichten kennen, stellten Verbindungen zu ihren eige nen Lebenswelten her und zogen Schlüsse für ihren Alltag. Jedes Projekt wurde geleitet von einer Lehrkraft der Schule und einer Referentin oder einem Referenten des Programms „Bildung trifft Entwicklung“ vom EPiZ . Das ermöglichte den Jugendlichen, sich aus erster Hand zu informieren. Die Referenten weisen verschieden e Vitas auf (Migration, Entwicklungshilfe u.a.). Sie bringen ihre persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse mit. Anta Igula-Vollmer stammt aus Mali. Sie weiß, dass viele Kinder noch nie mit einem Afrikaner gesprochen hab en. Schnell konnte sie anfängliche Vorsicht überwin den und Vertrauen aufbauen. Und Claude Keil, der aus Togo stammt, war höchst erfreut, wie motoviert die Mäd chen und Jungen zu Werke gingen…

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Laura-Schradin-Schule Reutlingen le

Tandemschule mit der Gemeinschaftsschu ­Pliezhausen

Schule als Ort Neuen Lernens: Welt“ ¬¬ Projektwochen „Kindergesundheit in aller lichrsterb Kinde er, (Themen: Zugang zu Trinkwass keit, Organhandel); Präsentation der Arbeiten alisierung Beispiel Indien“ (3 Wochen), Kooperation von

¬¬ Lerninselprojekt „Wachstum und Glob am

Mathe, Wirtschaft, Englisch bereich ¬¬ Seminarkurs „Globales Lernen“ im Profil wisseneiner llung Pädagogik/Psychologie, Erste präschaftlichen Arbeit in Gruppen mit Abschluss sentation le als Schule als Ort Neuen Lernens und Schu Lebensraum: errecher¬¬ Projektwoche „Was isst die Welt?“ Länd it; che in Gruppen zu Ernährung und Gesundhe n Esse es Vorträge, Rollenspiel, gemeinsam Schule und Umfeld: alisierung“: ¬¬ Projekt „Ernährung in Zeiten der Glob Erforschung von Konsumverhalten, Ernährungs gewohnheiten und deren Auswirkungen auf

umeUmwelt und Gesellschaft; Einblicke in Anba : thoden, Produktionsbedingungen. Methoden n, führe durch Fragebögen erstellen, Umfragen Videoclips drehen, Containern…

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Schulische Akteure : en und ¬¬ Projekt „LSS für Eine Welt“: Schülerinn le Schüler arbeiten einen Tag außerhalb der Schu ausgeund geben ihren Lohn an ein von der SMV wähltes Projekt Internationale Bezüge: Schülern ¬¬ Schüleraustausch mit Schülerinnen und aus Szolnok, Ungarn Schulprofil: Lernen ¬¬ Globales Lernen im Leitbild: „Globales die wir unterstützt den Erwerb von Kompetenzen, – heute brauchen, um uns in der Weltgesellschaft lich und in Zukunft – zu orientieren und verantwort zu leben.“ lcurricu¬¬ Verankerung Globalen Lernens im Schu ) lum (alle genannten Projekte und Aktivitäten



kret: „Globales Lernen in Schulprofilen“ kon Welt?“ Das einwöchige Projekt „Was isst die Ein Projekt der Laura-Schradin-Schule (Reutlingen) einer Das alltägliche Thema „Essen“ wird hier zu e. Für die abenteuerlichen Reise in unbekannte Gefild unft einAuswahl der Länder spielt zum einen die Herk Rolle, eine e zelner Schülerinnen und Schüler der Klass Kontinente zum anderen versucht man, möglichst alle

bildet Abschluss und Höhepunkt der Projektwoche ein wird Land die „praktische Umsetzung“: Für jedes zubereitet mehrgängiges Menü mit typischen Speisen an räften Lehrk und zusammen mit Mitschülern und pte werfestlich gedeckten Tafeln genossen. Die Reze sst. ngefa den in einem kleinen Büchlein zusamme

zu berücksichtigen.

lnen Ein Teil der Klasse recherchiert zu den einze GesundLändern mit Fragen zur Ernährung und zum werden nisse heitszustand der Bevölkerung. Die Ergeb mit Einfallsden Mitschülern und der Nachfolgeklasse einen in ersch reichtum präsentiert: Die Jugendlichen in der landestypischer Kleidung, das Publikum wird he kalisc Landessprache begrüßt und es gibt musi . Einlagen und traditionelle Tänze zu bewundern mit einem Der andere Teil der Klasse beschäftigt sich gloeiner in Referenten des EPiZ mit der Ernährung ssen balisierten Welt, die von verschiedensten Intere en werd geprägt ist. An einem „globalen Esstisch“ Reis, Mais Informationen zu Grundnahrungsmitteln wie wird Tisch ren und Kartoffeln vermittelt. An einem weite die brain Form eines Rollenspiels diskutiert: Da trifft rnähWelte der silianische Agrarministerin auf Vertreter n sich rungsorganisation FAO und Kleinbauern liefer steluther Saatg Wortgefechte mit Repräsentanten des lers Monsanto.

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Praktische Anregungen zur Anwendung der Mindmap in Schulentwicklungsprozessen Zur Arbeit mit der Mindmap hat das EPiZ ein Toolkit „Schule global entwickeln“ erarbeitet, dass Sie gerne bei uns ausleihen können. Gerne begleiten wir Sie bei der Umsetzung des Moduls

¬¬ Zu Beginn eines globalen Schulentwick-

lungsprozesses erhalten die Beteiligten eine Einführung in Globales Lernen.

¬¬ Danach wird die Mindmap als offenes Konzept vorgestellt. Dazu werden die Begriffe vergrößert auf einer Pinnwand angebracht und kurz erläutert.

¬¬ Die Teilnehmenden überlegen nun allei-

ne oder in Gruppen, an welchen Stellen Globales bereits an der Schule verankert ist. Dies wird visualisiert, an Beispielen erklärt und diskutiert. Gegebenenfalls werden neue Oberbegriffe gefunden und der ursprünglichen Mindmap hinzugefügt. Auf diese Weise wird sichtbar, dass nicht bei Null begonnen werden muss. Das Vorhandene wird entsprechend wertgeschätzt und ist Grundlage für weitere Überlegungen.

¬¬ Die Teilnehmenden finden sich anschlie-

ßend nach Interesse zu Gruppen zusammen und überlegen, wie Bestehendes verbessert oder erweitert werden könnte bzw. welche neuen Aspekte sie an der Schule verankern wollen. Die Hauptzweige der Mindmap können zur Gruppenbildung herangezogen werden. Die Teilnehmenden halten ihre Ergebnisse auf Plakaten fest.

¬¬ Ein »Gallery Walk« gibt allen die Gelegenheit, die Ergebnisse zu sichten und zu kommentieren.

¬¬ In einem Abschlussplenum wird gemein-

sam entschieden, welche Ergebnisse in konkrete Umsetzungsschritte münden sollen. Wer macht was mit wem bis wann?

¬¬ Viel Spaß und Energie dabei! 10

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Dieses Wimmelbild wurde auf der Grundlage der Mindmap (Seiten 10 und 11) entworfen. Alle Aspekte sind hier abgebildet. Viel Spaß beim gemeinsamen Suchen und Finden!

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Globales Lernen in Schulprofilen – Warum gerade jetzt? Auf dem Weltgipfel in Rio de Janeiro 1992 wurde

werden wir aktiv vorantreiben. Hierbei unterstüt-

Jahrhundert, beschlossen – mit dem Leitbild „nach-

Nicht-Regierungsorganisationen sowie die Pflege von

die Agenda 21, das Aktionsprogramm für das 21.

zen wir die Zusammenarbeit zwischen Schule und

haltiger Entwicklung“: Dies ist eine Entwicklung, „die

Nord-Süd-Partnerschaften.“

die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“

vollen entwicklungspolitischen Dialog der

Gegenwart (Gerechtigkeit insbesondere zwischen

­Landesregierung „Welt: Bürger gefragt!“ wurden

keit zwischen heutigen und zukünftigen Genera­tionen)

der grundlegende Satz: „Globales Lernen ist ange-

reichen und armen Ländern) und Zukunft (Gerechtig-

Leitlinien für die Politik des Landes formuliert, u.a. ­

– sind hier in einer Weise verbunden, die globale

sichts der zunehmenden internationalen Vernetzung

und Gesellschaft macht.

lung von Baden-Württemberg von zentraler Bedeu-

Um die zukünftigen Generationen in diesen Pro-

­eigene Leben in einer immer komplexer werden-

Verantwortung zum Thema von Politik, Wirtschaft

aller Gesellschaftsbereiche für die zukünftige Entwicktung. Dabei gehören die Orientierung für das

zess einzubeziehen, wurde 2004 die UN-Dekade

den Welt und die Verantwortung für die nachhal-

2014“ ausgerufen, an der sich Baden-Württemberg

zusammen.“

nachhaltige Entwicklung (BNE) und Globales

Konsequenterweise spielt Globales Lernen als

men und entwicklungspolitische Themen gehören seit

Entwicklung eine entscheidende Rolle in den neuen

­„Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005 –

von Anfang an beteiligte. Dabei wurde Bildung für

tige Entwicklung der Weltgesellschaft untrennbar

­Lernen (GL) immer zusammengedacht: Umweltthe-

elementarer Bestandteil der Bildung für nachhaltige

Rio 92 zusammen wie zwei Seiten einer Medaille.

Bildungsplänen: BNE ist eine Leitperspektive für

Innerhalb der Nachhaltigkeitsstrategie der

Damit die Schulen auf diese Leitperspektive vorberei-

Schwerpunktthema. Schon im Koalitionsvertrag heißt

katorInnen, die in Schulämtern und Regierungsprä-

alle Fächer.

gegenwärtigen Landesregierung ist BNE ein

tet werden, fanden Fortbildungen statt für Multipli-

es unmissverständlich: „Die Umsetzung der UN-­

sidien, ebenso in allen Studienseminaren des Landes

Dekade ´Bildung für nachhaltige Entwicklung` und der KMK-´Rahmenvereinbarung zum Globalen Lernen`

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Den Worten folgten Taten: Nach einem eindrucks-

BNE in der Ausbildung von Referendaren und in den Schulen voranbringen sollen.

“ ng er gefragt! ndesregieru a L r e d „Welt: Bürg g lo Dia spolitischer Entwicklung ürttemberg von Baden-W mm otorenprogra m ro -P lt e -W as Eine » Resultat: d

Ein weiterer Schritt zur Förderung von Globalem ­Lernen ist das Eine-Welt-PromotorInnenprogramm: Neben Fachpromotoren (für Globales

Lernen, Internationale Partnerschaften, Fairen Handel u.a.) stehen acht RegionalpromotorInnen übers ganze Land verteilt zur Verfügung, besonders auch

„Bildung fü r nachhaltig e Entwicklu (BNE)“ ist S ng chwerpunktt hema der Na haltigkeitsstr ch­ ategie der La ndesregierun Baden-Würt g von temberg

» BNE ist Leit perspektive fü r alle Fächer » Fortbildung für Multiplika torInnen » BNE-Kompa ss, eine Daten bank für Lehre rInnen

für die Schulen. Auf Bundesebene sind zwei weitere Initiativen hervorzuheben: Die Fortschreibung des Orientierungsrahmens für den Lernbereich Glo-

bale Entwicklung (ein gemeinsames Projekt der Kultusministerkonferenz und des BMZ), und die Fortführung der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ über das Jahr 2014 hinaus: Zukunftsstrategie BNE 2015+: Vom Projekt zur

Struktur. Genau an diesem Punkt ist auch das hier dargestellte Projekt „Globales Lernen in Schulprofilen“ anzusiedeln: Die Zeit der oft zufälligen Projekte

ng wicklu t n E e gehören hhaltig ) c a L n G ( r ü n f rne ille Bildung ales Le b o l er Meda G in d e n n u e ) it i Se (BNE wie zwe n e m m zusa

zu den Themen Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit soll nach und nach münden in die Verankerung dieser Themen in den Strukturen der Schulen, eben im Schulprofil.

ung für nachhaltige ild „B e ad ek -D N U r Fortführung de 2014“: r Struktur Entwicklung 2005 – +: vom Projekt zu 15 20 E N B e gi te ra Zukunftsst

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Impressum: EPiZ – das Haus des Globalen Lernens in Baden-Württemberg Das Entwicklungspädagogische Informationszentrum Reutlingen (EPiZ) im Arbeitskreis Eine Welt Reutlingen e. V. ist ein Haus des Globalen Lernens, das sowohl regional, überregional als auch bundesweit und international tätig bzw. vernetzt ist. Der Hauptaktionsradius bezieht sich auf Baden-Württemberg. Verschiedene Projekte und Programme – oft in Verbindung mit Netzwerken in Baden-Württemberg – sind Bestandteile des Zentrums für Globales Lernen und Bildung für Nachhaltige Entwicklung in Baden-Württemberg. Wesentliche Elemente sind: • Bibliothek und Medienberatung • Erstellung von didaktischem Material • Internationale Bildungspartnerschaften • Globales Klassenzimmer • Vernetzung und Lobbyarbeit • Seminare und Fortbildung • Das Programm »Bildung trifft Entwicklung«

Kontaktdaten EPiZ Reutlingen, Wörthstraße 17 72764 Reutlingen, www.epiz.de [email protected] Telefon: 07121 / 947-9981 [email protected]

Das Projekt Globales Lernen in Schulprofilen in Baden-Württemberg wird gefördert durch: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Katholischer Fonds für weltkirchliche und entwicklungsbezogene Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, München

EP Z Entwicklungspädagogisches Informationszentrum Reutlingen im Arbeitskreis Eine Welt e.V.

ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des BMZ Der Herausgeber ist für den Inhalt allein verantwortlich.