Gesund durch Gentechnik Fleisch von transgenen Schweinen enthält gesunde Fettsäuren

2012 veröffentlichte eine chinesische Forschungsgruppe um Peng Zhang ihre Ergebnisse. Die Forscher gingen von Schweinezellen aus, in die sie ein zusätzliches Gen einfügten. Dieses fat-1-Gen stammte aus Fadenwürmern und führt in den Zellen dazu, dass n-6 zu n-3 Fettsäuren umgewandelt werden. Letztere haben für den Menschen einen gesundheitsfördernden Effekt. Die so entstandenen transgenen Zellen wurden im Zuge von Handmade Cloning mit Eizellen kombiniert und es entstanden teilungsfähige Stammzellen. Durch Analysen konnten die Stämme identifiziert werden, in denen das Gen die größte Wirkung hat. Aus denen entwickelte man Embryos, die zu 14 überlebenden Ferkeln führten. Weitere Untersuchungen zeigten, dass das Verhältnis von n-6 zu n-3 Fettsäuren in allen Geweben der Schweine verringert wurde. Dabei hat sich Handmade Cloning als Alternative zum Klonen mit Somatic cell nuclear transfer behaupten können.

Rachle Victoria

Wien,13.10.2015

Studie offenbart Sicht von Frauen über ethisch bedenkliche Eizellspende Eine Studie bringt erstmals die Erfahrungen von Eizellspenderinnen zu Tage. Was steckt wirklich hinter dieser ethisch verworfenen Methode? Newcastle/England-

Einer

Hintergrundinformationen,

Gruppe

hinsichtlich

mehrerer der

Soziologen

Ausbeutung

von

gelang

Frauen

bei

es der

Eizellspende, zu bekommen. Nicht nur genauere Details über das, was wirklich vorgeht wurde bekannt, sondern auch wie Frauen selbst darüber denken. An die Newcastle Egg- Sharing Research (NESR) Klinik können weibliche Personen ihre Eizellen, gegen einen Preisnachlas bei der In-vitro-Fertilisation, spenden. Was bisher als ethisch inkorrekt galt, wird von den Freiwilligen als sehr gute Möglichkeit, sich den Kinderwunsch zu erfüllen, angesehen. Sie gaben an, dass sie von den Risiken wussten und autonom handelten. Aus Sicht von Fachleuten, sei dieses sogenannte "Egg- Sharing" nicht unbedenklich und man muss Teilnehmerinnen darüber ausführlicher in Kenntnis setzten. Was ethisch korrekt ist, und was nicht, sieht aus jeden Blickwinkel anders aus.

Quelle: Haimes E, Taylor K, Turkmendag I. Eggs, ethics and exploitation? Investigating women's experiences of an egg sharing scheme. Sociology of health & illness. 2012;34(8):1199-1214.

Paul Inkofer



14/10/2015

Klonen von Menschen Reprogrammieren von adulten Stammzellen erstmals gelungen

Die Publikation mit dem Titel Human Somatic Cell Nuclear Transfer Using Adult Cells der Forschergruppe unter der Leitung von Young Gie Chung befasst sich mit der Hypothese, dass aus adulten dermalen Fibroblasten, von Männern mit 35 und 75 Jahren, durch „Somatic Cell Nuclear Transfer“ embryonale pluripotente Stammzellen erzeugt werden können. Hierzu wurde der Versuchsaufbau von Mitalipov, der 2013 erstmals mit dem Reprogrammieren von embryonalen Zellen Erfolg hatte, nochmals verfeinert. Nach anfänglichen Rückschlägen konnten schließlich 3 Blastozysten entstehen die sich anschließend selbstständig zu allen 3 Keimblattschichten differenzierten. Zum Ersten Mal in der Geschichte ist es also tatsächlich gelungen auch adulte Zellen, trotz der eklatanten Unterschiede zu embryonalen/infantilen Zellen, zu reprogrammieren. Dies darf als Erfolg eingestuft werden, und obwohl der Themenbereich immer noch sehr komplex und mit ungelösten Fragen behaftet ist, könnte dieses Ergebnis einen weiteren Teil dazu beitragen, dass mit Hilfe von kontinuierlicher Forschung der Weg zu einer fortschrittlicheren regenerativen Medizin geebnet wird. Quellen: • Chung YG, Eum JH, Lee JE, Shim SH, Sepilian V, Hong SW, et al. Human somatic cell nuclear transfer using adult cells. Cell stem cell. 2014;14(6):777-780. • Tachibana M, Amato P, Sparman M, Gutierrez NM, Tippner-Hedges R, Ma H, et al. Human embryonic stem cells derived by somatic cell nuclear transfer. Cell. 2013;153(6):1228-1238.

Stammzellen gegen Schizophrenie Neue Erkenntnisse der Stammzellenforschung könnten helfen, neue Therapieformen und größeres Verständnis für psychische Krankheiten zu liefern. Bedeutende Fortschritte für die Forschung ergeben sich, seitdem es möglich ist, induzierte pluripotente Stammzellen durch Reprogrammierung quasi jeder menschlichen Zelle zu erzeugen. Bisher waren diese nur durch die herkömmliche und viel aufwendigere und teure Methode der invitro Fertilisation einer Eizelle zu gewinnen. Brian TD Tobe legt dar, wie Nervenzellen, die aus humanen induzierten pluripotenten Stammzellen differenziert werden, helfen könnten, die Wirkungsweise von Medikamenten und Krankheiten auf zellulärer Ebene besser zu verstehen. Besonders in der Erforschung psychischer Krankheiten bietet diese Methode großen Reiz. Bis jetzt dienten oftmals Tierversuche und dabei die Beobachtung gewisser Verhaltensmuster als Model, anstatt der Untersuchung von Nervenzellen psychisch erkrankter Patienten. Zwar gibt es noch einige Hürden wie der ausreichenden Sammlung krankheitsspezifischer Patientenproben oder der Reproduzierbarkeit mancher Experimente, doch scheint die Heilung vieler Krankheiten in greifbarer Nähe. Quelle: Tobe, B. T., Brandel, M. G., Nye, J. S., & Snyder, E. Y. (2013). Implications and limitations of cellular reprogramming for psychiatric drug development. Exp Mol Med, 45, e59. doi:10.1038/emm.2013.124

Nicholas Hächl Kontaktdaten

Neubauer Daniel Maria, Pressemeldung SSM1, 14.10.2015

Nuclear reprogramming with a non-integrating human RNA virus Entdeckungen im Bereich der Stammzellenforschung ermöglichen uns die Herstellung von pluripotenten Stammzellen aus bereits differenzierten somatischen Zellen. Bisher war durch den Einsatz von Viren als Vektor immer das Problem gegeben, dass oftmals virale DNA in die Zielzelle integriert, die Zelle infiziert wurde und sich die Infektion auf alle Zellen ausbreiten konnte. Diese Publikation befasst sich damit, den Stamm des Maser-Virus, welcher für Impfungen verwendet wird, als Vektor zu verwenden und somit einen sicheren Weg zu pluripotenten Stammzellen zu bereiten. Erreicht wurde dies, indem in den Virus das Gen für die Expression des Wachstumsfaktors OCT4 eingeschleust, und das Gen, welches normalerweise für die Membranfusion und dadurch für die Ausbreitung der Infektion zuständig war, abgeschaltet wurde. Diese Studie beweist, dass der Maser Virus als Vektor zur Stammzellenherstellung fungieren kann und macht es möglich Stammzellen auf sicheren Wege herzustellen. Möglicherweise ist dies ein Schritt in Richtung der klinischen Anwendung von regenerativer Medizin.

Quelle: Driscoll CB, Tonne JM, El Khatib M, Cattaneo R, Ikeda Y, Devaux P. Nuclear reprogramming with a non-integrating human RNA virus. Stem Cell Res Ther. 2015;6:48.

Lisa Michels

Baden bei Wien, 14.10.2015

Auf der Suche nach der perfekten Stammzelle …und die herausfordernde Hürde der Reprogrammierung In der Stammzellforschung gibt es drei Zelltypen, wobei die IVF-ESCs perfekt wären, wären sie patientenspezifisch wie die NT-ESCs und iPSCs. Auf molekularer Ebene erweisen sich letztere aber als signifikant unterschiedlich, was aufzeigt, dass deren Reprogrammierung keinesfalls perfekt funktioniert. Erstens hatten die iPSCs zwar mehr de novo Kopienzahlvariationen (CNVs), insgesamt waren die Unterschiede aber statisch irrelevant. Es bleibt ungewiss, ob Punktmutationen in den reprogrammierten Zelltypen auftreten. Bezogen auf die DNA-Methylierung waren die NT-ESCs den IVF-ESCs ähnlicher, wenngleich die NT-ESCs sowie iPSCs somatische Methylierungsmuster beibehalten hatten, die iPSCs aber achtfach mehr. Schließlich zeigte die Analyse des Transkriptoms, dass sich wiederum in iPSCs mehr Gene mit transkriptioneller Erinnerung erhalten hatten als in NTESCs. Es scheint, dass die Eizelle bei SCNT bei der Reprogrammierung hin zu einem IVF-ESC-ähnlichen Status eine wichtige Rolle spielt. NT-ESCs werden als am besten geeignet bezeichnet, weil sie der Epigenetik von IVF-ESCs ähneln und genetisch kompatibel sind wie die iPSCs.

Quellen: Krupalnik V, Hanna JH. Stem cells: The quest for the perfect reprogrammed cell. Nature. 2014;511(7508):160-2. Ma H, Morey R, O'Neil RC, He Y, Daughtry B, Schultz MD, et al. Abnormalities in human pluripotent cells due to reprogramming mechanisms. Nature. 2014;511(7508):177-83.

Katharina Giefing Cloned ferrets produced by somatic cell nuclear transfer The ferret is known for its similar ability to express diseases humans are likely to obtain. The main hypothesis is about to show that the somatic cell nucleus transfer in ferrets works properly and helps to improve the healing methods in humans. Therefore Dr. Li did research on cloning including using fibroblast stem cells or cumulus cells and oocytes. After nucleus transfer the cells were transferred into the pseudopregnant ferret to become an embryonic cell. The best results in cloning were reached in using cumulus cells and the cell fusion technique. The ferret is easy to clone due to the short gestation period and the superovulation process is profitably. The cloned ferrets were dying within hours so the process has to be optimized but for the future it can be said that cloning them can also benefit the human medical research.

Dev Biol. 2006 May 15;293(2):439-48. Epub 2006 Apr 3. Cloned ferrets produced by somatic cell nuclear transfer.Li Z1, Sun X, Chen J, Liu X, Wisely SM, Zhou Q, Renard JP, Leno GH, Engelhardt JF

14.10.2015

Greta Carlin

14.10.2015

Bald wieder nach Mammuts jagen? Mehrere Forschergruppen arbeiten eifrig daran bereits ausgestorbene Tierarten mit Hilfe von Klonen, Gentechnik und Rückzüchtung erneut auferstehen zu lassen. In der „Long Now Foundation“ in San Francisco versucht man die Wandertaube zu neuem Leben zu erwecken, in Spanien klont man den vor 2000 Jahren ausgestorben Pyrenäensteinbock, in Melbourne widmen sich Wissenschaftler dem Tasmanischen Tiger und gleich mehrere Gruppen weltweit haben sich der Wiederbelebung des Wollhaarmammuts angenommen. Inwieweit rechtfertigt sich allerdings ein derartiges Eingreifen in die Natur? Probleme mit dem mittlerweile neu etablierten Ökosystem sind vorprogrammiert, Auswirkungen auf Ätiologie und Übertragung von Krankheiten nicht einschätzbar und das Proliferieren von Spezies mit einer so geringen genetischen Diversität ist ohnehin fragwürdig. Zudem kann die Hoffnung auf Erleichterung unserer Mitschuld an der Ausrottung diverser Tierarten damit nur begrenzt erfüllt werden. Dies und vieles mehr weist auf eine Unfähigkeit der Akzeptanz moralischer und technologischer Limits von Seiten der Wiederbelebungs-Lobby hin. Quelle: Minteer B. Is it right to reverse extinction? Nature. 2014 May 15;509(7500).

Georg  Freundsberger,  14.10.15   Takahashi  K,  Tanabe  K,  Ohnuki  M,  Narita  M,  Ichisaka  T,  Tomoda  K,  et  al.  Induction  of  pluripotent  stem  cells  from   adult  human  fibroblasts  by  defined  factors.  Cell.  2007;;131(5):861-­72.    

  Ethisch  unbedenkliche  Stammzellforschung  –  wie  in   Zukunft  ohne  Embryonenzerstörung  therapiert  werden   könnte  

  Es klang immer ein wenig nach Zukunftsmusik – nun könnte das Team rund um Takahashi und Yamanaka den Grundstein für Stammzelltherapie ohne Vernichtung von Embryonen gelegt haben. 2006 gelang es dem ähnlichen Team, induzierte pluripotente Stammzellen aus Mäusefibroblasten herzustellen. Die dabei wirksamen Transkriptionsfaktoren Oct3/4, Sox2, cMyc und Klf4 wurden in einem neuen Experiment mittels retroviraler Transduktion humanen Hautfibroblasten hinzugefügt. Ziel war es, den Hautfibroblasten Stammzellcharakter zu verleihen. Dies wurde im Laufe des Zellwachstums bis zu einem gewissen Grad anhand einiger Merkmale auch beobachtet. So konnten die induzierten pluripotenten Stammzellen in die Stadien aller drei Keimblätter überführt werden. Außerdem war es ihnen möglich eine gezielte Differenzierung in Nervenzellen und Kardiomyozyten durchzuführen. Ein Wehrmutstropfen bleibt jedoch die Tatsache, dass Retroviren und der Faktor c-Myc bei einer klinischen Anwendung am Menschen absehbare Komplikationen birgt. Hierauf gilt es die weitere Forschung zu fokussieren. Wien, am 14.Oktober 2015

Pressemeldung SSM1 Tom Elsenwenger

Sind Organoide die Zukunft der Krebsforschung? Forscher sind mittlerweile in der Lage aus Biomaterial Organoide herzustellen, die zu Tumorzellen modelliert werden und somit zur Medikamentenüberprüfung verwendet werden können. Eines der größten Probleme mit Tumorzellen ist, dass sie nur sehr schwer zu Versuchen und Untersuchungen verwendet werden können. Die in vitro hergestellten Zellen sind bisher nur zur 2D Darstellung zu gebrauchen und sind somit für Testreihen mit Medikamenten kaum zu gebrauchen, da die Ergebnisse kaum, beziehungsweise gar nicht, auf das in vivo 3D Modell übertragbar sind. Um diese Prämisse zu umgehen entwickelte vor kurzem ein Forscher Team, rund um Ph.D. Aleksander Skardal, 3D in vitro Metastasen-Modelle von Tumorzellen, Wirtsgewebe-Zellen und extrazellulärer Matrix, die auf menschlichen Zellen in 3D Micro-Environment basieren. Diese Gewebestrukturen werden durch Biofabrikationstechniken mit Biomaterial erstellt und somit mehr als 50 RMV (Rotation wall vessel) abgeleitete Gewebemodelle entwickelt die in der Lage sind in vivo 3D Gewebe nachzustellen. Derartige Organoide könnten als Grundlage für neuartige Medikamentenstudien dienen.

Melatonin – ein neuer Durchbruch? Medizinische Wissenschaftler entdeckten, dass Melatonin bei geklonten Embryonen deren Entwicklung positiv beeinflusst. Bei einer der neuesten Studien eines Wissenschaftlerteams (Jianmin Su Et al.) aus China ist es diesem gelungen, die Qualität und dadurch die Lebenszeit von Rinderembryonen, welche durch somatischen Kerntransfer erzeugt wurden, zu verlängern. Versuche mit Melatonin an diesen geklonten Embryonen zeigten dem Team, dass eine gewisse Menge des Hormons die Anzahl und Qualität der in der Blastozyste vorhandenen Blastomere positiv beeinflussten. Weiters entdeckten sie, dass Melatonin zusätzlich die pro-apoptotischen Gene p53 und Bax hinabregulierte und das antiapoptotische Gen BCL2L1 ansteigen ließ, was dazu führt, dass weniger Zellen vom Zelltod betroffen sind. Zusätzlich war die Rate der trächtigen Rinder, welche Melatonin behandelte Embryonen in sich trugen, viel höher als die der Artgenossen, welche nicht mit Melatonin behandelte Embryonen eingepflanzt bekommen hatten. Dies könnte ein sehr wichtiger Schritt in die Zukunft des erfolgreicheren Klonierens sein. (1) References: 1. Su J, Wang Y, Xing X, Zhang L, Sun H, Zhang Y. Melatonin significantly improves the developmental competence of bovine somatic cell nuclear transfer embryos. Journal of pineal research. 2015 Sep 2. PubMed PMID: 26331949. Epub 2015/09/04. Eng.

Michael Brem

Pressemeldung SSM1 WS2015

Neue Methode zur Telomerverlängerung im Menschen schon bald möglich? Wie die Arbeit von Sung et al. demonstriert, können Telomere in Maus-Modellen durch somatischen Kerntransfer verlängert werden. Wenn man pluripotente Stammzellen von haplo-insuffizienten Telomerase Spenderzellen generiert, gibt es vielleicht schon bald die Möglichkeit einer patientenspezifische Stammzellentherapie beim Menschen. Dazu wurden eben solche Zellen aus menschlichen embryonalen Stammzellen durch das Prinzip des Klonens hergestellt. Getestet wurde das Experiment bei Mäusen, in dem man Spenderzellen von Terc C57BL/6-Mäusen isolierte und mit KO-Mäusen verglich. Das Resultat zeigte, dass ein Telomerasemangel die in vitro Entwicklung von geklonten Embryos nicht signifikant gefährdet. Somit kann selbst bei einem solchen Mangel die Regeneration von Telomerase haplo-insuffizienten Zellen durch patientenspezifische pluripotenten Stammzellen durch somatischen Kerntransfer repariert werden. Hilfreich wird dies für Menschen werden, die pathologische Telomeraseaktivitäten oder Telomere haben, sobald man die Therapie beim Menschen anwenden kann.

Beatrix Pur Pressemeldung SSM1 WS2015

Wien, 13.10.2015

Allahs Wille Klonen in islamischen Ländern nach dem Koran In der Medizin werden zwei grundlegende Domänen des Klonens unterschieden. Einerseits das reproduktive Klonen, bei dem ein somatischer Zellkerntransfer stattfindet. Hierbei wird der Kern einer somatischen Zelle in eine entkernte Eizelle eingespritzt. Andererseits das therapeutische Klonen, bei dem ein Embryo nach wenigen Zellteilungen zerstört wird und einzelne Zellen in einer angelegten Kultur weiter wachsen. Das angestrebte Ergebnis beider Verfahren ist eine induzierte pluripotente Stammzelle. Nach dem Koran wird der Embryo erst nach einhauchen der Seele am 40. Tag als Mensch angesehen. So ist die embryonale Forschung, sofern sie als notwendig erachtet wird, bis zur Beseelung des Embryos gerechtfertigt. Folglich ist die Stammzellenforschung für therapeutische Zwecke nicht nur erlaubt, sondern nach dem Koran auch von Gott empfohlen. Führt allerdings Klonen zur menschlichen Fortpflanzung ist dies eine Verletzung des islamischen Glaubens. Da die Klonung eines menschlichen Individuums eine Manipulation der Schöpfung Gottes wäre.

Quelle: Al-Aqeel AI. Human cloning, stem cell research. An Islamic perspective. Saudi medical journal. 2009;30(12):1507-1514.

Jenny Shtokman

SSM1 – Pressemeldung

15.10.2015

Wien, 15.10.2015

Diabetestherapie? Nicht so weit in der Zukunft Durch Verwendung von klonierten Stammzellen, die zu Pankreas-Zellen differenzieren können, wird eine Heilung von Diabetes bald möglich sein.

In der Studie, wurden Maus-embryonale Stammzellen verwendet, um eine Zelltherapie für Diabetes Mellitus Typ I zu ermöglichen. Um dies zu erreichen, wurde von Wissenschaftlern versucht besagte Stammzellen in Betazellen, die Insulin produzieren können, zu differenzieren. Zuerst haben die Forscher die somatische Zellkerntransfer-Methode verwendet, um klonierte Maus-Stammzellen herzustellen. Um die Zellen in funktionstüchtige Pankreas-Betazellen zu differenzieren, musste ein chemisches Protokoll entwickelt werden. Die differenzierten Zellen wurden dann in die empfänglichen Mäuse transplantiert. Als Resultat wurden Zellen, die in der Lage sind als Antwort auf einen Glucose Stimulus erfolgreich Insulin auszuschütten, generiert. Dadurch konnten die Blutzuckerwerte der diabetischen Mäuse normalisiert werden. Obwohl noch einige Verbesserungen zu erfolgen haben, bevor die Methode an Menschen anwendbar ist, stellen die Ergebnisse dieser Studie die potentielle Diabetes-Zelltherapie durch das Klonen dar. Quelle: Jiang W, Bai Z, Zhang D, Shi Y, Yong J, Chen S, et al. Differentiation of mouse nuclear transfer embryonic stem cells into functional pancreatic beta cells. Diabetologia. 2008;51(9):1671-1679.

Wien, 14.10.2015

Klonen von Menschen - eine ethische Sackgasse?

Neue Vorgehensweisen des Klonens bringen zwar eine Reihe an Therapiemöglichkeiten mit sich, stoßen aber auch immer mehr auf Widerstand von Seiten der Ethik. Als 1997 den Wissenschaftlern bis dahin Unmögliches gelang und sie ein Schaf klonten, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis es so weit war, um dies auch bei Menschen anzuwenden. Heute ist es Realität, doch überschreitet man damit nicht Grenzen? Somatic cell nuclear transfer ist nicht nur in Kreisen der Wissenschaft in aller Munde, sondern muss genauso abseits davon mit viel Kritik rechnen. Undenkbar auf moralischer Ebene wäre die Möglichkeit, Nachkommen mit Wunscheigenschaften zu zeugen. Zu groß wären die negativen, psychologischen und sozialen Effekte auf das Kind, heißt es, wenn es das exakt selbe Genom wie ein Elternteil besitze. Doch die positiven Aspekte darf man auch nicht vergessen, denn wer weiß, vielleicht sind Krebs und Querschnittlähmung in Zukunft nur noch Geschichte.

Quelle: Human somatic cell nuclear transfer and cloning. Fertility and sterility. 2012;98(4):804-7.

Süphan Icme

Sulzbacher Martin

Wien, 14.10.15

Human embryonic stem cells derived from somatic cell nuclear transfer and its use for medical treatment Man injiziert den nucleus einer somatischen Zelle in eine Eizelle, setzt sie dann in ein Medium und sieht zu wie embryonale Stammzellen daraus entstehen. So einfach könnte es sein, ist es aber leider nicht. In dieser Publikation wird beschrieben wie der somatic cell nuclear transfer von statten geht und welche Schlüsse daraus gezogen wurden. Es wurden verschiedene Versuche durchgeführt wobei mehrere Oozyten durch HVJ-E oder Elektrofusion (Tachibana et al., 2009) mit nuclear donor cells fusioniert wurden. Dabei stellte man unter anderem fest dass z.B. aus nur einem Oozyten-SpenderZyklus eine Linie von embrionic stem cells gewonnen werden kann und dass Koffein eine positive Wirkung auf den SCNT-Prozess hat. Diese Ergebnisse deuten darauf hin dass es in Zukunft mit weniger Aufwand verbunden sein könnte embryonale Stammzellen mittels dieser Technik zu gewinnen und für therapeutische Zwecke zu verwenden. (Tachibana et al., 2013)

TACHIBANA, M., AMATO, P., SPARMAN, M., GUTIERREZ, N. M., TIPPNER-HEDGES, R., MA, H., KANG, E., FULATI, A., LEE, H. S., SRITANAUDOMCHAI, H., MASTERSON, K., LARSON, J., EATON, D., SADLER-FREDD, K., BATTAGLIA, D., LEE, D., WU, D., JENSEN, J., PATTON, P., GOKHALE, S., STOUFFER, R. L., WOLF, D. & MITALIPOV, S. 2013. Human embryonic stem cells derived by somatic cell nuclear transfer. Cell, 153, 1228-38. TACHIBANA, M., SPARMAN, M., SRITANAUDOMCHAI, H., MA, H., CLEPPER, L., WOODWARD, J., LI, Y., RAMSEY, C., KOLOTUSHKINA, O. & MITALIPOV, S. 2009. Mitochondrial gene replacement in primate offspring and embryonic stem cells. Nature, 461, 367-72.