Gamechanger tagen in Bad Ischl

Ausgabe 12/2016 ÖHV-Kongress: Gamechanger tagen in Bad Ischl Gast: Stabiler Besuch Mitarbeiter-Aktion: Einstieg leicht gemacht Swiss made since ...
Author: Maike Waltz
5 downloads 2 Views 10MB Size
Ausgabe 12/2016

ÖHV-Kongress:

Gamechanger tagen in Bad Ischl Gast:

Stabiler Besuch Mitarbeiter-Aktion:

Einstieg leicht gemacht

Swiss made since 1871

7-Sterne-Kochen auf kleinstem Raum Der thermaline cooking star

Perfekte Hygieneabdeckung Mit dem thermodul Verbindungssystem sind alle Geräte einfach und flächenbündig verbunden

Besondere Flexibilität Das multifunktionale, beidseitig bedienbare Free-Cooking-Top lässt sich sowohl für Zubereitungen mit Direktkontakt als auch zum Arbeiten mit Kochgeschirr verwenden

Einzigartige Vielseitigkeit Der Aqua Cooker ist sowohl als Sous Vide Garer, Pasta Cooker oder Bain-Marie einsetzbar

900 mm

Höchste Funktionalität dank beidseitig bedienbarem 2 ZonenInduktionsherd mit stufenloser Aufheizung

Discover the Electrolux Excellence and share more of our thinking at www.professional.electrolux.at

Electrolux Professional GmbH Europaring F16 - 201 A-2345 Brunn am Gebirge Telefon +43 (0)1 863 48-0 [email protected]

m m

Kompakter Hochleistungs-Kochblock Bis zu 200 Mahlzeiten pro Stunde auf sagenhaften 1,91 m2

0

Flexibles Arbeiten durch kombinierten Kühl-/ Tiefkühl-Unterbau mit zwei Schubladen und zwei Temperaturzonen (0 bis 8 °C und -2 bis -22 °C)

m

90

212 4m

Meinung | 3

Den Tatsachen ins Auge sehen Die Lage ist ernst: In Österreich fehlen schon mehr als 14.000 Köche. Widersprüchlicher könnten die Nachrichten der vergangenen Tage nicht ausfallen. Da darf sich die Freizeitwirtschaft kurz an echt erfreulichen Meldungen berauschen, um dann postwendend in tiefe Depression gestürzt zu werden. Vorerst zum Positiven. Der letzte Sommer war sehr schön. Die Sommersaison 2016 brachte dem österreichischen Tourismus eine Rekordzahl von Ankünften und die höchste Zahl an Nächtigungen seit 1993. Wir sind also drauf und dran, wieder an die „goldenen Zeiten“ des Sommertourismus anzuknüpfen. 72,92 Millionen Nächtigungen in gewerblichen Betten von Mai bis Oktober, das bedeutet ein Plus von mehr als fünf Prozent. Darauf darf man stolz sein. Auch wenn politische Krisen in beliebten Urlaubsländern wie Ägypten oder Türkei den dortigen Tourismus abstürzen ließen, muss sich Österreich nicht als Krisengewinnler fühlen. Man hat in der Vergangenheit einfach gut gearbeitet und gemeinsam mit der Österreich Werbung die richtigen Schwerpunkte gesetzt. Bergerlebnis, Spaß am See, Städtetourismus, Kultur, Kulinarik, Wellness und Wandern – das Angebot stimmt aktuell, und wenn’s läuft, dann läuft’s. Gut läuft es derzeit auch für die anstehende Wintersaison. Ein paar Schneeschauer, und schon rennt die Buchungsmaschinerie auf Hochtouren. Natürlich ist es viel zu früh für euphorische Prognosen, aber bereits jetzt liegt der Buchungsstand bis zu vier Prozent über dem des Vorjahres. Das lässt einiges erwarten, die heimischen Hoteliers und Gastronomen oder die Seilbahnwirtschafter dürfen sich schon in milder Vorfreude die Hände reiben. Das Urlaubsgeschäft brummt also, und das bedeutet auch, dass noch mehr Personal benötigt wird. Schon bisher erwies sich die Freizeitwirtschaft als ein Jobmotor ersten Ranges. Während der öffentliche Dienst oder Banken und Versicherungen intensiv den Abbau von Mitarbeitern vorantreiben, wächst die Zahl der Beschäftigten im Tourismus seit einigen Jahren kontinuierlich an. Aber jetzt ist der Plafond erreicht. Das Reservoir, falls es so etwas jemals gab, ist erschöpft. Die Hoteliers in den touristisch starken Gebieten, also im Westen Österreichs, können ihre freien Stellen nicht mehr besetzen. Wie dramatisch die Situation ist, zeigt das Beispiel Köche. Insgesamt wurden in Österreich zum Stichtag 25. November 14.367 Köche bzw. Köchinnen gesucht: Chefs, Sous-Chefs, Beiköche oder Jungköche – der Bedarf zieht sich durch das gesamte Berufsbild. Konnte wenigstens ein Teil der offenen Stellen bislang mit Fachkräften zum Beispiel aus Deutschland gedeckt werden, besteht diese Möglichkeit heute kaum noch. Viele Deutsche sind längst in die Heimat zurückgekehrt, gibt es doch im Nachbarland mit etwa 208.000 offenen Stellen einen zehnmal so hohen Bedarf an Köchen wie in Österreich.

Europaweit, berichtet die Vermittlungsplattform EURES, werden mehr als 433.000 Köche gesucht. Bleiben wir beim Fachkräftemangel in Österreich. Bei einem Bedarf an mehr als 14.000 Köchen helfen auch die oft schon verzweifelten Bemühungen, junge Menschen zu einer Kochlehre zu bewegen, nicht mehr viel. Das aufzuholen ist unmöglich. Die Sünden der Vergangenheit treten nun zutage. Für eine, ohnehin illusorische, Massenausbildung fehlen inzwischen sowohl die Ausbildungsstätten als auch die schulischen Voraussetzungen. Und sollte es auch gelingen, möglichst viele Jugendliche bis zum Lehrabschluss zu bringen, fehlen immer noch die Älteren, die in den Küchen als Vorbilder und Fortbildner tätig werden. Es fehlt an Fachkräften, weil man das Engagement für die Lehrlingsausbildung in den vergangenen Jahren drastisch zurückgefahren hat. Es ist müßig, an dieser Stelle die Gründe dafür wiederzukäuen, in diesem Bereich kann keiner der Beteiligten seine Hände in Unschuld waschen. Jetzt müssen die Verantwortlichen eben rasch ein paar Tatsachen akzeptieren lernen. Etwa den Umstand, dass der Mangel an Küchenpersonal den so bejubelten Tourismusaufschwung massiv gefährdet. Oder die Situation, dass der Beruf des Kochs in Österreich inzwischen ein Mangelberuf ist. Ein Mangel also, der mit Zuzug aus dem EU-Raum nicht mehr ausgeglichen werden kann. Ebenso steht fest, dass in Staaten wie Serbien, Bosnien oder der Türkei Fachpersonal, das gerne für ein paar Saisonen in die Alpenrepublik übersiedelt, zu finden ist. Man kann die Suche in diesem Fall durchaus auch auf afrikanische oder asiatische Staaten ausdehnen. Voraussetzung für das Erlangen der entsprechenden Genehmigungen ist es, dass der Kochberuf endlich von Amts wegen zum Mangelberuf erklärt wird. Das scheitert aber derzeit an der Kennzahl von 1,8. Sie bezeichnet das Verhältnis zwischen beim AMS gemeldeten arbeitslosen Köchen und offenen Stellen. Ab 1,8 wäre Koch ein Mangelberuf, das Verhältnis beträgt aktuell aber 1,9. Dies deswegen, weil in Wien auf eine offene Stelle vier arbeitslose Köche kommen – nimmt man dagegen ein westliches Bundesland wie Salzburg für sich, lautet die Zahl 0,6. Nun ist es müßig, davon zu schwafeln, dass man die arbeitslosen Wiener in den Westen schicken soll. Wer in Wien nicht hackeln will, verweigert dies auch in Vorarlberg. Denn trotz des Überhangs sind die Wiener Stellen ebenfalls nicht zu besetzen. Aber man könnte einmal aufhören, ganz Österreich aus Wiener Sicht zu betrachten, und auf die echten Bedürfnisse einzelner Bundesländer eingehen. Das wäre ein besserer und vor allem sinnvoller gelebter Föderalismus als neun verschiedene Bauordnungen oder Jugendschutzgesetze, die nun wirklich kein Mensch braucht. Harald Lanzerstorfer [email protected]

HGV PRAXIS 12.2016

4 | Kurz&GUT

Hot Shots

al ahram

Der deutsche Zahlungsabwickler Wirecard und Chinas größter Finanz-App-Anbieter Alipay wollen gemeinsam noch stärker von den Shoppingtouren chinesischer Touristen profitieren. „Es gilt, Alipay an Verkaufsstellen in ganz Europa auszurollen“, sagte WirecardChef Markus Braun in München. Die als ausgabefreudig bekannten Chinesen sollten in noch mehr Geschäften die Möglichkeit erhalten, mit Hilfe der Alipay-App per Smartphone zu bezahlen, kündigten Braun und Alipay-Europa-Chefin Rita Liu an. Wirecard wickelt die Transaktionen im Hintergrund ab und kassiert dafür Gebühren. Bisher zahlen Chinesen im Ausland oft bar, da die in Europa akzeptierten Kreditkarten in China nicht verbreitet sind.

Ägypten: Langsame Erholung

Der ägyptische Tourismus, ein Schlüsselsektor im Nilland, ist nach der ReAuftrags-Nr. volte von 2011 eingebrochen. Einen WHAT16KK11 zusätzlichen Schlag erhielt die Branche Bestellnr. nach dem Terroranschlag auf den russischen Ferienflieger, der am 31. Oktober 2015 mit 224 Passagieren an Bord abgestürzt ist. In der Folge stoppten die russischen und britischen Behörden Flüge nach Sharm el Sheikh. Im Vergleich zum Vorjahr machten in diesem Sommer 60 Prozent weniger Menschen Urlaub in Ägypten. In Sharm el Sheikh, der Perle des ägyptischen Tourismus, schlossen 54 Hotels, in Hurghada 34. Doch jetzt dürfen die Ägypter wieder hoffen. Für den Winter registrieren Reiseunternehmen eine Zunahme der Buchungen. Im nächsten Jahr könnte der Tourismus in Ägypten wieder das Niveau von 2011 erreichen, erklärte David Scowsill vom World Travel and Tourism Council (WTTC). Die Branche ist widerstandsfähig. Sie könne sich von Schocks „ziemlich rasch erholen“, sagt der Generalsekretär der UN-Welttourismusorganisation (UNWTO), Taleb Rifai. Kurzfristig könne es zwar nach Attacken zu Einbußen kommen. Aber mittel- und langfristig würden sich die meisten Destinationen „auf eine überraschende Art und Weise erholen“.

HGV PRAXIS 12.2016

Deutschland: Burger King will expandieren

Die Fastfood-Kette Burger King peilt mittelfristig eine Zahl von 1000 Restaurants in Deutschland an. „Aktuell haben wir in Deutschland rund 700 Filialen – und damit noch viel Potenzial“, sagte Burger-King-Deutschland-Chef Andreas Bork der „Welt am Sonntag“. „Eine vierstellige Anzahl an Restaurants sollte es schon sein in den kommenden sechs, sieben Jahren.“ Damit wäre der Abstand zum Rivalen McDonald‘s mit derzeit 1478 Schnellrestaurants allerdings noch immer groß. Geplant seien neue Standorte sowohl in Innenstadtlagen als auch an Ausfallstraßen und Verkehrsachsen in der Peripherie. Bei der Expansion gehe es vor allem um eine Verdichtung des Filialnetzes. Burger King hatte vor zwei Jahren nach Berichten über Hygienemängel und schlechte Arbeitsbedingungen eine Franchise-Krise durchlaufen. Diese sieht Bork mittlerweile als überwunden.

Der Standard Flughafen Klagenfurt: Fraport möglicher Interessent

Part of your Passioe- n NEU: Gerät spülmaschinen UF-Serie

Wir spülen, wie Sie arbeiten. eries

.at/uf-s www.winterhalter

Motiv UF-Serie Format 45 x 45 mm

Verlag / Ausgabe HGV Praxis #12 Farbigkeit

food Service McDonald’s USA: Mobile ­Ordering und Table Service

schwarz

Die McDonald’s Corporation will systemweit Mobile Ordering und Service am Tisch in den USA eingeführen. Das Vorhaben versteht sich als Fortschreibung des so genannten „Experience of the Future“Konzepts, zu dem auch die Bereitstellung von Bestellterminals gehört. Bisher wurde das Konzept an 500 Standorten vor allem in New York, Florida und Südkalifornien getestet und soll 2017 in diversen weiteren USMärkten ausgerollt werden, darunter Chicago, Boston, Seattle und Washington, D.C. Insgesamt zählt die Marke mehr als 14.000 Units in den USA und über 36.000 weltweit.

In Kärnten wird demnächst der mehrheitliche Verkauf des Airports Klagenfurt ausgeschrieben. Dem „Standard“ zufolge erwarten Insider immer noch, dass sich der Industrielle Hans Peter Haselsteiner mit Investoren an der Ausschreibung beteiligen könnte. Im Gespräch sei aber auch der deutsche Flughafenbetreiber Fraport. Fraport mit Sitz in Frankfurt hat bereits den Flughafen Laibach/ Slowenien erworben. Da Fraport unter Investitionsdruck stehe, wäre es nicht unwahrscheinlich, dass Fraport ein DU-Termin Angebot legt, schreibt das Blatt ohne Quellenangabe. 20.11.2016 Nicht zuletzt, um die Konkurrenzsituation zwischen LaiEVT-Termin bach und Klagenfurt auszuschalten. 06.12.2016

El Mundo Airbnb muss Strafe zahlen Der Ferienwohnungsvermittler Airbnb ist von der spanischen Metropole Barcelona zu einer Geldbuße von 600.000 Euro verdonnert worden. Eine Strafe in derselben Höhe muss Konkurrent Homeaway zahlen, wie die Regierung der Region Katalonien mitteilte. Die Stadtbehörden werfen beiden Firmen vor, Tausende von Wohnungen ohne Genehmigungen vermittelt zu haben. Airbnb will Berufung gegen die Entscheidung einlegen. Weitere neun Onlineportale müssen mit Strafen von bis zu 30.000 Euro rechnen, weil sie ebenfalls gegen Vorgaben verstoßen haben sollen. Barcelonas linksgerichtete Bürgermeisterin Ada Colau geht gegen unregulierten Tourismus in der Stadt vor, die jährlich rund 27 Millionen Besucher anzieht. Bild: fotolia.com - TTstudio

Handelsblatt Leichtere Bezahlung für Chinesen

welt am sonntag

Presseschau – die wichtigsten Artikel aus dem In- und Ausland für Sie gelesen

Professionelle Spültechnik

Kurz & Gut 03 Meinung 04 Hot Shots 05 Inhalt 06 Jobnews 07 Magazin 44 Impressum

Bild: HGV PRAXIS

Gastronomie

Bild: H. Musich

Bad Ischler Hotelbetriebe haben reagiert und angeln nach Mitarbeitern für die Betriebe. In einem gemeinsamen Kraftakt konnten 20 Quereinsteiger gewonnen werden. Angelika Paier, Direktorin in der Villa Seilern, setzt bereits die ersten ein. Seiten 27 und 28.

Schlachtenbummler und Bildungsreisende: AGÖ-Mitglieder auf der diesjährigen Studienreise nach Erfurt, Weimar und Regensburg. Seiten 62 bis 64.

Ausgabe 12/2016

ÖHV-KONGRESS:

Gamechanger tagen in Bad Ischl GAST:

Stabiler Besuch MITARBEITER-AKTION:

Einstieg leicht gemacht

Heft 12/2016 · Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf P.b.b., GZ 02Z032690 M, nicht retournieren

Coverbild: HGV PRAXIS Beilagenhinweis: Diese Ausgabe enthält Produktinformationen des Matthaes-Verlags. Wir bitten um besondere Beachtung. HGV PRAXIS – ein Fachmagazin der Manstein Zeitschriftenverlags-GmbH. Redaktion und Anzeigen: E-Mail: [email protected] www.hgvpraxis.at

12 Gastronomie-News 14 Gast Salzburg: Stabiler Besuch 15 TalentTicket 16 Gast Salzburg: Messe-News 51 Bier-Praxis: Wildshuter Feldgespräche: Bier ist Brot. 54 Klub der Köche Kärnten 56 Gast Salzburg: Messe-Blitze

Hotellerie – Sonderteil ÖHV-Kongress 20 ÖHV-Kongress: Programm 21 Inhalt, Editorial 22 Interview mit ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer: Die Gamechanger sind da – überall. 24 Kongressort Bad Ischl: Aufbauarbeit trägt reiche Früchte. 27 Mitarbeitersuche im Salzkammergut: Einstieg leicht gemacht 29 Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner: Bleibt alles anders? – Herausforderungen im Tourismus 31 Sven Gábor Jánszky, Zukunftsforscher: Vom Brechen der Regeln 32 Uwe Frers, Gründer Escapio.com: Online-Vertrieb braucht Business Intelligence 33 Michael Buller, VIR – Interessenverband der deutschen Online-Industrie: Willkommen im strategischen Wirrwarr 34 Edith Geurtsen, Booking.com: Symbiose statt Haifischbecken 35 Sher Khan, Google: Google – der digitale Reisebegleiter 37 Gerald Hörhan, Investment-Punk: Die Welt steht kopf 38 Bodo Janssen, Unternehmer Upstalsboom-Gruppe: Wertschöpfung durch Wertschätzung 40 Wolfgang Kleemann, ÖHT: Es wird laut mit der Crowd. 43 Renate Ecker, Manfred Kohl: Destinationsmanagement – Wenn das Pferd tot ist. 45 Eveline Steinberger-Kern, Blue Minds Solutions: Innovation und Unternehmergeist 46 Interview mit Markus Gratzer, ÖHV-Generalsekretär: „Franz Josef wäre sehr erfreut.“ 48 Doug Lansky, Reiseschriftsteller: Take a photo and let’s go.

GV-Praxis

58 GV-Nachrichten 61 GV-Symposium 62 AGÖ-Nachrichten: Schlachtenbummler unterwegs 66 Ruhmservice: Genussfragen an Richard Oesterreicher

„In meiner Küche stimmen Preis und Leistung !“

Wirtschaftlicher und sauberer spülen – UPster K von MEIKO Weil Einsteiger und clevere Profis gleich voll durchstarten wollen, haben wir UPster K entwickelt. Die Korbtransportmaschine mit sauberster MEIKO Technik scharf kalkuliert und schnell geliefert. Wann legen Sie los mit effizienter Waschleistung, ergonomischer Bedienung und flexibler Korbleistung – und das bei bestem Raumklima ohne Abluftstutzen! UPster K: Auf eine glänzende Zukunft. www.meiko.at

6 | GASTRONOMIE

Job News Paukenschlag in der Linzer Gastronomie: Der ehemalige DreiHauben-Koch Rudi Grabner aus Gmunden arbeitet als Küchenchef im „Stieglbräu zum Klosterhof“. Gastronom Johann Dobersberger meinte im Gespräch mit HGV PRAXIS mit einem Schmunzeln: „Wir stehen seit vielen Jahren in Kontakt, und jetzt wurden wir eben handelseins.“ Mit dem Engagement Grabners will der Unternehmer den Klosterhof gleich einer kulinarischen Frischzellenkur unterziehen. „Der Fokus liegt ganz klar auf bo-

Neuer Österreich-Chef

Seltmann

Abschied

Werner Weiherer, seit 39 Jahren bei Porzellanhersteller Seltmann in Weiden in der Oberpfalz tätig, verabschiedete sich Ende Oktober in den Ruhestand. Weiherer trat nach dem Studium zum Diplom-Kaufmann 1977 in das Unternehmen ein und wurde bereits im Jahre 1992 in die Geschäftsführung berufen. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen war Weiherer Geschäftsführer und Vertriebsleiter der Porzellanfabriken Christian SeltHGV PRAXIS 12.2016

dere Central im Sommer 2017 unterstreicht, wie wichtig der österreichische Markt für uns ist. Wir sind Volkmar Pfaff. Marktführer in Wien, überhaupt ist Österreich ein spannender Hotelmarkt, und Auftrags-Nr. ich freue WHAT16KK11 mich auf die Herausforderungen Bestellnr. und Chancen, die wir sicherlich nutzen werden“, so Pfaff im HGVPRAXIS-Gespräch.

Villa Seilern Event-Managerin

Part of your Passioe- n NEU: Gerät spülmaschinen UF-Serie

Bild: Accor

mann GmbH sowie der zur Unternehmensgruppe gehörenden Königl. priv. Porzellanfabrik Tettau GmbH. Die von Weiherer geführten Aufgaben werden den jeweils zuständigen Bereichsleitern überWerner ­Weiherer. tragen.

.at/uf-series www.winterhalter

Verlag / Ausgabe Rechberger HGV Praxis #12 Farbigkeit Expansion

Motiv UF-Serie Format 45 x 45 mm

Teresa Streibl heißt die neue Event-Managerin des Hotels Villa Seilern in Bad Ischl. Die 35-jährige Ischlerin ist für das gesamte Veranstaltungsgeschäft des 114-ZimmerDU-Termin Hotels verantwort20.11.2016 lich und berichtet Teresa Streibl. EVT-Termin an Villa-Seilern06.12.2016 Direktorin Angelika Paier. Streibl ist Absolventin der Tourismusschulen Salzkammergut, war sechs Jahre im Tourismusverband Fuschlsee tätig und leitete zuletzt das Marketing der Katrin-Seilbahn in Bad Ischl. Bild: HGV PRAXIS

Volkmar Pfaff (52) wurde mit November 2016 als neuer Geschäftsführer der Gesellschaften von AccorHotels Österreich bestellt. Pfaff ist seit 2013 Senior Vice President Midscale Operations Central Europe mit den Marken Mercure und Novotel und kennt daher das Team und die Häuser von AccorHotels in Österreich sehr gut. „Ich schätze das große Engagement in unseren 33 österreichischen Hotels. Die planmäßige Eröffnung unseres ibis/Novotel-Projektes im Quartier Belve-

Bild: Bildzeitung

Accor

schönsten Gastgarten denständiger, gutbürder Stadt, sondern gerlicher und qualitaauch über mehrere tiv niveauvoller hundert Sitzplätze in Wirtshausküche, da diversen Stüberln und bin ich mir mit Rudi Sälen. HochfrequenzGrabner völlig einig“, tage mit deutlich über so Dobersberger zu Rudi Grabner. tausend zubereiteten HGV PRAXIS. Speisen sind keine Grabners Fähigkeiten Seltenheit. Es wird für Rudi als Koch stehen außer Frage. Nun Grabner eine Herausforderung dirigiert er im „Stieglbräu zum sein, dem Klosterhof ein neues Klosterhof“ wieder eine echte kulinarisches Profil zu verleihen Brigade. Der Betrieb beschäftigt – umso mehr als auch das Wirtezwanzig Mitarbeiter in der Küpaar Johann und Edith Dobersche. Diese gastronomische Instiberger mit vollem Einsatz im Betution an der Linzer Landstraße trieb tätig ist. verfügt nicht nur über den

schwarz

Der Hotel-, Gastronomie- und GV-Ausstatter Rechberger verstärkt sein GV-Team. Thomas Haiden heißt der neue Mitarbeiter für die GV im Bereich Wien und Umgebung. Er wird dabei in einem für Rechberger erfolgreichen Geschäftsfeld tätig, das von seinem Vater Peter Haiden über Jahre aufgebaut wurde. „Dieses Engagement ist keinesfalls als altersgerechte Arbeitsentlastung für Haiden sen. zu sehen“, erklärt der Verkaufsleiter für Ostösterreich Peter Hautzinger gegenüber HGV PRAXIS, „vielmehr werden wir künftig auf diesem Gebiet noch professioneller agieren.“

Thomas Haiden.

Bild: HGV PRAXIS

Die Hotelporzellanmarke „Lilien“ hat sich im Vertrieb verstärkt. Christian Fuchs heißt der neue Mann; er widmet sich dem Verkaufsgebiet Westösterreich. Der 54-Jährige ist in Uttendorf im Christian Pinzgau beheimaFuchs. tet, weist langjährige Vertriebserfahrung in der Branche auf (Winterhalter, Rist, WHSF) und war zuletzt bei Volksbank Immobilien für die Region Pinzgau tätig.

Bild: HGV PRAXIS

Klosterhof Grabner am Herd

Bild: HGV PRAXIS

Lilien Porzellan Verstärkung

|7

Casino Linz

Ski amadé

Wechsel am Roulettetisch

Bliem neuer Präsident

Bild: Casino

Eine besondere Überraschung für den scheidenden Casino-Direktor Josef Kneifl war die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens des Landes Oberösterreich durch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Vizekanzler Dr. Reinhold Mitterlehner.

Josef Kneifl (l.) und Martin Hainberger.

ckets verkauft und 78 Millionen Liftfahrten gezählt. Die fünf Regionen Salzburger Sportwelt, Schladming-Dachstein, Gastein, Hochkönig und Großarltal haben insgesamt 57,6 Millionen Euro investiert, unter anderem in moderne Beschneiungs- und Liftanlagen. Sie bieten zusammen 1400 Arbeitsplätze, davon sind 550 Ganzjahresstellen. „Es ist für mich und die PlanaiHochwurzen-Bahnen eine besondere Ehre, dieses Amt für zwei Jahre auszuüben und damit einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Ski amadé leisten zu können“, erklärte Bliem nach seiner Wahl. „Wir werden auch in der Zukunft bei den Investitionen in die Infrastruktur vorne mit dabei sein und technologische Innovationen vorantreiben“, betonte der neue Präsident von Ski amadé und Vorstandsmitglied von Pool-Alpin Österreich.

Die Schüler und Studenten der Tourismusschulen Bad Gleichenberg hatten heuer wieder die Möglichkeit, im Rahmen der an der Schule angebotenen Zusatzausbildung „Rezeption/Concierge“ an einem Concierge-Workshop mit Oliver Assandri, erfolgreicher Concierge im Suvretta House, einem der besten Hotels Europas, teilzunehmen. In aus dem Praxisalltag herausgepickten Rollenbeispielen mussten sich die Teilnehmer beweisen. Dabei entging dem aufmerksamen Auge vom ProfiConcierge nichts. In anschließenden Feedback-Gesprächen wurde dann nochmals auf die Feinheiten, Details und die Wichtigkeit der richtigen Arbeitseinstellung, der Allgemeinbildung und des äußeren Erscheinungsbildes eingegangen. Die Herausforderung ist es, die Wünsche der Gäste schon zu wissen, bevor sie diese aussprechen – der Schlüssel zum Erfolg dabei ist Antizipation, also mindestens drei Schritte vorauszudenken. Im Bild: Schüler mit Lehrer Alois Schöllauf (2.v.l.), Concierge Oliver Assandri (4.v.r.) und Schulleiter Wolfgang Haas (1.v.l.) in der Sacher Concierge Lounge der Tourismusschulen Bad Gleichenberg.

Bild: Ski amadé

Bild: Schule

43 Jahre sind vergangen, seit Josef Kneifl seinen ersten Tag als Croupier bei Casinos Austria hatte. Was als Nebenjob zum Studium begann, sollte bald seine ganze Leidenschaft werden. Am 26. Oktober wurde er von den Vorständen von Casinos Austria, Generaldirektor Dr. Karl Stoss, Vorstandsdirektorin Mag. Bettina GlatzKremsner und Vorstandsdirektor Mag. Dietmar Hoscher, sowie einem bis auf den letzten Platz gefüllten Casino Linz nochmals gefeiert und verabschiedet. Bereits im Sommer übernahm Dir. Mag. Martin Hainberger die Leitung des Casino Linz. Hainberger zeichnete davor bereits seit 1996 für den Bereich Marketing & Sales des Casino Linz verantwortlich.

Der Geschäftsführer der PlanaiHochwurzen-Bahnen GmbH, Georg Bliem, wurde von den 21 Ski-amadé-Mitgliedsgesellschaften zum neuen Präsidenten gewählt. Er löst damit turnusmäßig Veronika Scheffer (Chefin der Bergbahnen Zauchensee) ab. Er möchte in seiner bevorstehenden Amtszeit den positiven Entwicklungspfad der fünf führenden Skidestinationen weiter vorantreiben. Seine Vorgängerin, Veronika Scheffer, ist stolz darauf, einen Beitrag zur Positionierung von Ski amadé als Trendsetter für das Skifahren geleistet zu haben. Die Seilbahnunternehmen in Ski amadé haben im letzten Jahr einen Umsatz von 224,9 Millionen Euro erwirtschaftet, das sind rund 6,4 Prozent mehr als in der vergangenen Saison. Es wurden 7,26 Millionen Nächtigungen verzeichnet, 2,8 Millionen Skiti-

Veronika Scheffer und Dr. Christoph Eisinger wünschten dem neuen Präsidenten Georg Bliem viel Erfolg (v. r.). HGV PRAXIS 12.2016

8 | Kurz&Gut

Goldenes Flipchart

Geschmack, Aussehen und Aroma wie auch Geschichte und Name. Für Österreich wird Kenny Klein (maniac bar_artists Bad Ischl) im Mai kommenden Jahres auf der internationalen Bühne einer Expertenjury seinen Drink „Curiosity“ präsentieren – eine Hommage an Facundo Bacardí, den Gründer der Marke. „Neugier, Herzblut und Passion sind die wichtigsten Eigenschaften eines guten Barkeepers. Diese habe ich in meinem Cocktail vereint. Ich freue mich sehr darüber, dass ich mich erneut für das Finale qualifizieren konnte. Besonders wichtig ist für mich die fünfmonatige Pro-

Kenny Klein von den maniac bar_artists aus Bad Ischl.

V. l.: Sandra Paller und Ulrike Retter (Seminar Hotel Biorestaurant Retter, Platz 1 in der Steiermark und österreichweit), Maria Ammerhauser und Raimund Schörghofer (Hotel-Restaurant Ammerhauser, Platz 1 in Salzburg und österreichweit), Birgit Astner und Beate Astner-Prem (Hotel/Wirtshaus/ Seminar Sattlerwirt, Platz 1 in Tirol und österreichweit).

aus die Gäste auf die Elbe und die Alster blicken können“, schwärmt Direktorin Dagmar Zechmann. Und es ist nicht der einzige Superlativ in dem 800-Millionen-Euro-Bau an der Kehrwiederspitze. Mehr Suiten biete kein anderes Hotel der Stadt, heißt es (39 Stück, 46 bis 162 Quadratmeter groß). Hinein kommen die Gäste über Westeuropas längste Rolltreppe (80 Meter). Im Spa-Bereich schwimmen sie im längsten Hotelpool Hamburgs (20 Meter). Und – man ahnt es schon: Laut den Marketingbeauftragten gibt es hier die „Bar mit dem wohl schönsten Blick der Stadt“.

Tatsächlich wird die Aussicht einem Großteil der Gäste Laune machen. Von den insgesamt 244 Zimmern und Suiten zeigen nur 33 zum Lichthof. Alle anderen haben Blick auf Hafencity, Innenstadt, Elbe und Industriehafen – Ansichten, die mal mehr, mal weniger fotogen sind. Das spektakulärste Panorama haben Kunden, die die sogenannte Eigner-Suite im 19. Stock buchen. Für etwas mehr als 3000 Euro pro Nacht gibt‘s einen 270-GradBlick über die Dächer und Dampfer von Hamburg.

Bilder: Westin

Westin startet in der Elphi

Die Betten sind gemacht, die Handtücher gefaltet, die Fenster geputzt. Hinter der wohl berühmtesten Fassade Hamburgs wird die Starwood-Hotelgruppe am Freitag ihr landesweit wohl prestigeträchtigstes Haus eröffnen: das Westin in der Elbphilharmonie. Von den Hamburgern wird das Megaprojekt, trotz einer Verzögerung von zehn Jahren und einer Verzehnfachung der Kosten, bereits liebevoll „Elphi“ genannt. Das Westin: Eine Luxusunterkunft auf 21 Ebenen, mit einem 1300-Quadratmeter-Wellnessbereich. In einer Lage, die exponierter kaum sein könnte. „Wir sind das einzige Hotel, von dem HGV PRAXIS 12.2016

die Philosophie dahinter vorstellen kann“, so Kenny Klein.

Drei erste Plätze ex aequo

Die Goldenen Flipcharts, die Auszeichnungen der österreichischen Seminar- und Tagungsbranche, wurden Ende November in der voestalpine Stahlwelt in Linz verliehen. Grundlage des Rankings sind die Bewertungen einer Bewertungsplattform, in die das Feedback von Trainern und Seminarveranstaltern einfließt. Die beliebtesten Seminarbetriebe Österreichs und Gewinner des Goldenen Flipcharts 2016 sind mit einer Gesamt-Kundenzufriedenheit von 99,83 Prozent ex aequo: Hotel-Restaurant Ammerhauser, 5102 Anthering (S), das Retter Seminar Hotel Biorestaurant, 8225 Pöllauberg (ST), und das Sattlerwirt Hotel/Wirtshaus/Seminar, 6341 Ebbs bei Kufstein (T). Bei der Bewertung der beliebtesten Seminarhotels der Bundesländer wurden alle Betriebe mit Urkunden geehrt, die eine Gesamtzufriedenheit von über 90 Prozent erreichen konnten. Grundlage für diese Prämierung ist die Zufriedenheitsanalyse von Trainern, Auftraggebern, Organisatoren und Teilnehmern aus über 20.000 ausgewerteten Feedbackbögen.

Starwood

motion-Tour durch Österreich, auf der ich meinen Cocktail und

Bild: APA/Greindl

Zum neunten Mal lud die Rummarke Bacardi zur Cocktail Competition. Das Nordeuropa-Finale des größten globalen BartenderWettbewerbs fand in London statt. Ziel des Wettbewerbs ist es, innovative Drinks zu kreieren, die das Potenzial haben, zu echten Klassikern zu werden – zu Cocktails, die es mit zeitlosen Bestsellern wie Daiquiri oder Mojito aufnehmen können. Acht Teilnehmer konnten mit ihrem Gesamtkonzept überzeugen. Dazu zählten mixologische Handwerkskunst, die Präsentation des Drinks und die Inspiration, die ihm zugrunde lagen. Bewertet wurden

Kenny Klein vertritt Österreich

Bild: Bacardi

Bacardi Cocktail Competition

Starwood startete mit einem Westin in der Hamburger Elbphilharmonie.

|9

Geburtstag

5. Lehrlingsmesse mit über 1000 Interessenten

Hotel Pitter: Eine Chronik zum 150er

des Eurothermen-Resorts in Bad Ischl ist mit seinem Unternehmen Stammgast auf der Lehrlingsmesse: „Für uns ist diese Veranstaltung besonders wichtig, wenn es um die Rekrutierung von Mitarbeitern geht. Bei uns kann aus zahlreichen Lehrberufen ausgewählt werden, und es freut mich sehr, dass Jugendliche eine Karriere bei uns anstreben.“ Ähnlich äußert sich Angelika Paier von der Villa Seilern Bad Ischl gegenüber HGV PRAXIS: „Ich bin sehr positiv überrascht über das Interesse der jungen Menschen, die den vorgestellten Lehrberufen mit großer Begeisterung entgegengekommen sind. Durch das angesprochene Einzugsgebiet hatte die Villa Seilern die Möglichkeit, Jugendliche zu erreichen, die unser Hotel in Bad Ischl noch nicht kannten.“ Frei nach einer alten Fußballweisheit ist für Jacqueline Beyer vom AMS in Gmunden nach der Messe vor der Messe, wie sie im HGV PRAXIS-Gespräch betont: „Die Organisation für die AMS Lehrlingsmesse im nächsten Jahr, die am 15. November 2017 stattfindet, hat bereits begonnen. 40 Betriebe haben sich fürs nächste Jahr ihren Messestand beim AMS Gmunden schon gesichert.“

„Mitte des 19. Jahrhunderts“, so der Salzburger Historiker Gerhard Ammerer, „gab es in Salzburg nicht nur keinen Tourismus, sondern auch kaum Infrastruktur. Hier, wo das Hotel Pitter steht, an der Rainerstraße, war nichts. Erst als die Stadtgemeinde die so genannte Westbahnstraße errichtete, wurden einzelne Häuser gebaut. Darunter auch eine Bierhalle, in der zu ebener Erde getrunken und im ersten Stock getanzt wurde. Als der Bau der Kaiserin-Elisabeth-Bahn schlussendlich auch Salzburg erreichte und mit dem Bau des Hauptbahnhofs (1860) ihren vorläufigen Abschluss fand, begann sich auch der Tourismus zu entwickeln. Eine Zugfahrt von Wien nach Salzburg dauerte damals neun Stunden“, so Ammerer. Anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums des Hotel Pitter hat Eigentümer und Hotelier Georg Imlauer beschlossen, die Geschichte des traditionsreichen Hauses zu dokumentieren. Jetzt wurde diese als Chronik mit dem Titel „Das Pitter – Von der Bierhalle zum Luxushotel“ in Salzburg feierlich präsentiert. Die lange Geschichte haben die Historiker Gerhard

V. l.: Eigentümer und Hotelier Georg Imlauer, Schauspieler Werner Friedl und Historiker und Verfasser der Hotelchronik Gerhard Ammerer.

Ammerer und Harald Waitzbauer in dem soeben erschienenen Buch aufgearbeitet. Eine Anekdote gibt es sogar mit dem aktuellen Eigentümer. Hotelier Georg Imlauer reiste 1981 zur Absolvierung seiner Lehrabschlussprüfung einen Tag vor dem Termin aus dem Lungau nach Salzburg an. Er betrat das Hotel Pitter und verlangte ein Zimmer. In diesem angekommen, stellte er im Aushang den Übernachtungspreis von damals 500 Schilling fest und checkte sofort wieder aus, was der damalige Portier naserümpfend zur Kenntnis nahm.

Bild: AMS

Bild: Hotel

Der Initiativen zur Promotion von Lehrberufen kann es gar nicht genug geben. In diesem Sinne ist die Aktivität des AMS in Gmunden hervorzuheben. Bereits zum 5. Mal wurde für das Salzkammergut eine Lehrlingsmesse durchgeführt. 40 Betriebe stellten rund 70 Lehrberufe vor. Schüler, Eltern und Lehrer zeigten sich beeindruckt vom Angebot in der Region Gmunden. Die Firmen scheuten keine Kosten und Mühen, um die Lehrberufe so attraktiv wie möglich darzustellen und zu erklären. Der gute Ruf dieser AMS-Messe ist darin begründet, dass es sich ausschließlich um eine Lehrlingsveranstaltung handelt. Keine berufsbildenden oder andere weiterführende Schulen verwässern das Angebot. Weiters ist dem AMS Gmunden der ausgewogene Branchenmix wichtig. Neben den Industriebetrieben und dem mannigfaltigen Angebot zahlreicher Gewerbebetriebe kommt auch dem Tourismus große Wichtigkeit zu. Die Hotellerie und Gastronomie war mit vier Betrieben vertreten, um die Bedeutung dieser Branche für das Salzkammergut noch mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Andreas Nöhamer, Standortleiter

Bild: Pitter/Neumayr

AMS Gmunden

Zahlreiche Anfragen erhielt das Team des Eurothermen-Resorts in Bad Ischl unter der Leitung von Andreas Nöhamer (3. v. l.). Organisierten die Lehrlingsmesse bereits zum 5. Mal: AMS-Leiterin in Gmunden Jacqueline Beyer und Kollege Peter Plank (r.).

Das Steigenberger Leadership Development Program bietet ein internes Weiterbildungsangebot für alle Mitarbeiter im mittleren und oberen Management, um ihre Führungskompetenzen nachhaltig auszubauen. Im Steigenberger Hotel Herrenhof in Wien wurde der Erfolg dieses Programms nun augenscheinlich. Im letzten Jahr konnten – mit einer Ausnahme – alle neuen Führungspositionen intern nachbesetzt werden, und zwar mit Mitarbeitern, die erfolgreich am Führungskräfte-Entwicklungsprogramm teilgenommen haben. General Manager Elisabeth Perwanger (hi.) mit den jungen Mitarbeitern aus dem Leadership Development Program, die ihr Führungsteam im Steigenberger Hotel Herrenhof ergänzen. HGV PRAXIS 12.2016

10 | Kurz&Gut

Der von Kanzler Christian Kern und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner überraschend doch noch präsentierte Kompromiss entspricht in etwa den schon in den letzten Tagen öffentlich kolportierten Vorschlägen des Wirtschaftsministeriums. Laut Regierung wird vieles einfacher und günstiger. Gewerbeanmeldungen werden insofern kostenlos, als sie von Gebühren und Verwaltungsabgaben des Bundes befreit werden. Die Teilgewerbeverordnung soll komplett aufgehoben werden. Künftig gibt es nur noch reglementierte und freie Gewerbe. Bei der Gebührenbefreiung rechnet die Regierung mit einer Ersparnis von mehr als zehn Mio. Euro für Selbstständige. Die Berechnung basiert darauf, dass jährlich rund 80.000 Gewerbeanmeldungen durchgeführt werden. Die Nebenrechte beim Gewerbeumfang werden deutlich erweitert, bei den reglementierten Gewerben auf 15 Prozent und bei den freien Gewerben auf 30 Prozent. Beispielsweise ein Fliesenleger könnte somit künftig 15 Prozent

Regierung entrümpelt geringfügig seiner gesamten gewerblichen Tätigkeit mit Tischlerarbeiten bestreiten – und umgekehrt. Ein Grafiker etwa könnte 30 Prozent des Umsatzes mit der Erstellung von Homepages oder anderen freien Gewerben erwirtschaften. Schneller genehmigt sollen künftig bestimmte Betriebsanlagen werden – nämlich durch die Be-

Bild: HGV PRAXIS

Gewerbeordnung

Erleichterungen in Genehmigungsverfahren stehen im Raum.

zirkshauptmannschaften, wenn es ein „geringes Gefährdungspotenzial“ gibt. Dabei geht es um Eissalons, Imbissstuben, Kaffeeund Gasthäuser sowie kleine Hotels. Die Regierung rechnet hier jährlich mit rund 6000 vereinfachten Verfahren. Bisher hat es nach Angaben aus Regierungskreisen nur 2500 solcher vereinfachter Verfahren gegeben. Künftig würden also rund 50 statt 20 Prozent aller Betriebsanlagenverfahren als vereinfachtes Verfahren geführt werden. Ein durchgängiges One-StopShop-Prinzip soll Einzug halten: ein Verfahren mit einem einzigen Bescheid. Laut Plan sollen bau-, wasser-, naturschutz- und gewerberechtliche Genehmigungen künftig aus einer Hand kommen. Widersprüchliche Behördenauflagen sollen so vermieden werden, und die Verfahrensdauer soll reduziert werden. Künftig sollen auch Veröffentlichungspflichten gestrichen und Einreichunterlagen reduziert werden. Das Nachbarverzeichnis fällt als Unterlage weg. Das soll den

Unternehmern pro Jahr 60.000 Grundbuchabfragen ersparen. Aus dem Betriebsanlagenrecht wegfallen sollen auch lediglich vorübergehende Tätigkeiten. So können Gastwirte etwa leichter bei einem Zeltfest ausschenken. Wirte können auch – vorübergehend – genehmigungsfrei beispielsweise auf ihrem Parkplatz ausschenken oder einen Pop-upStore errichten. Bestimmte Vorgänge, die bisher in der Betriebsanlage zwar genehmigungsfrei, aber anzeigepflichtig bei Landesbehörden waren, brauchen in gewissen Fällen nicht mehr angezeigt zu werden – etwa, wenn man eine Maschine gegen eine gleichwertige neue tauscht. Aber, so der große Kritikpunkt, an den 80 bestehenden Gewerben solle sich nichts ändern. Die österreichische Gewerbeordnung geht in Grundzügen auf die GewO von 1859 zurück. Damals waren 14 Gewerbe definiert. Somit ist die Novelle als Reparatur einzustufen. Zu einer echten Reform konnte sich die Koalition jedoch nicht durchringen.

Wellnesshotel Dilly

Kampf um Energieabgabenvergütung geht weiter

HGV PRAXIS 12.2016

der Rückvergütung für die bezahlten Energieabgaben auf Produktionsbetriebe – und nicht mehr weiterhin auch für touristische Dienstleister – rechtmäßig ist oder nicht. Seither sei den Hoteliers durch das Streichen dieser Option ein Schaden von 100 Mio. Euro erwachsen, also fünf Mal 20 Mio. Euro pro Jahr, rechnete Stefan Rohrmoser von der Prodinger Steuerberatung vor. Egal, wie das VwGH-Verfahren ausgeht, sollten alle Dienstleister, um nicht in die Verjährung zu kommen, noch heuer zumindest noch für das Jahr 2011 bei der Finanz Anträge auf Energieabgabenvergütung stellen, rät Rohrmoser. Der für mehrere Hoteliers tätige Rechtsanwalt Markus Kroner rechnet eher erst für 2018 mit einem VwGH-Entscheid. Bei einem Wellnessbetrieb gehe es im

Schnitt pro Jahr um 23.000 Euro, so Rohrmoser, bei Thermenhotels um 70.000 bis 100.000 Euro, bei 4/5-Sterne-Hotels um 10.000 Euro im Jahr. Der Betreiber des Wellnesshotels Dilly Resort aus Windischgarsten (OÖ), Horst Dilly, beklagte vor Journalisten in Wien, dass er und seine Branchenkollegen einer internationalen Konkurrenz ausgesetzt seien und daher Infrastrukturkosten zu tragen seien, auch für Energie – in seinem Fall Freibäder und Hallenbäder. „Wir sind örtlich gebunden und können mit unserer Infrastruktur nicht woanders hin abwandern“, so Dilly.

Kämpft mit Hilfe von Steuerberater ­Prodinger um die Energieabgabenvergütung: der Windischgarstener Hotelier Horst Dilly.

Bild: HGV PRAXIS

Nächster Schritt bei der von der Vergütung der Energieabgabe ausgeschlossenen Hotellerie: Nach dem Rekurs der Finanz bleibt Hotelier Horst Dilly hart und geht erneut zum Verwaltungsgerichtshof. Es geht um 100 Millionen Euro.Trotz positiver EuGH-Entscheidung zugunsten der Tourismusbetriebe liegt das Thema Energieabgabenvergütung nach einem Rekurs der Finanz erneut beim Verwaltungsgerichtshof (VwGH). Die zugunsten der Hoteliers aktiven Steuerund Rechtsberater hoffen auf eine erneute Pro-Tourismus-Entscheidung, sonst müssten nämlich die heimischen Produktionsbetriebe rechtswidrig erhaltene Vorteile rückerstatten. Im Kern geht es um die Frage, ob die durch das Budgetbegleitgesetz 2011 fixierte Einschränkung

Bild: sonnentherme.at

Land bleibt Eigentümer und Investor.

Rückzieher

Therme Lutzmannsburg bleibt in Landeshand Überraschend teilten Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) und Tourismuslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ) in einer Aussendung mit, dass die geplante Privatisierung der Sonnentherme Lutzmannsburg (Bezirk Oberpullendorf) doch nicht stattfinden wird. Das Land Burgenland werde mit Impulsen weiter in die Sonnentherme investieren. Der Bedeutung dieses TourismusLeitbetriebes als burgenländischer Arbeitgeber und starker regionaler Wirtschaftsfaktor werde

mit dieser gemeinsamen Vorgangsweise somit Rechnung getragen. Beide sprachen von einer klar überlegten Entscheidung, die auf strategischen Überlegungen basiere. Man wolle den eingeleiteten wirtschaftlichen Aufschwung weiter gewährleisten. Mit künftigen Investitionen des Landes wolle man weitere Arbeitsplätze für die Region schaffen. Der derzeitige Geschäftsführer Harald Zagiczek wurde nun damit beauftragt, ein Konzept bezüglich der Investitionen auszuarbeiten.

Hotelkette 25hours

Accor übernimmt 30 Prozent

Bild: Hotel

Die Marke 25hours mit ihren derzeit acht Häusern, individuellem Design-Auftritt und starkem Foodservice-Profil steht bei Gästen wie Investoren hoch im Kurs. Die 25hours-Gruppe mit den Gesellschaftern Christoph Hoffmann, Kai Hollmann und der Solutions Group von Stephan Gerhardt verfügt momentan über

Von Beginn an ein Erfolgsprojekt: 25hours in Wien.

acht Hotels in der Heimatstadt Hamburg (3), in Frankfurt (2), Berlin, Wien und Zürich. Für jedes Haus wird ein auf den Standort abgestimmtes Designkonzept entwickelt. Weitere Projekte in München, Zürich, Düsseldorf und Köln sind bereits vereinbart, das Hotelformat gilt mittlerweile bei Investoren als gefragter Pachtvertragspartner. In Wien befindet sich das Hotel gleich hinter dem Parlament und ist dem Thema Prater bzw. Zirkus gewidmet. Während 25hours die Hotellandschaft weit über Deutschland hinaus nachhaltig inspiriert hat, könnte ein starker Partner bei der geplanten internationalen Expansion von Nutzen sein. Auf der Agenda stehen bereits Standorte in Paris und Barcelona, Italien und die USA sind in der Pipeline.

Bauernland Suppeneinlagen www.frisch-frost.at

12 | GASTRONOMIE

Gastronomie PACO

Schon 1800 Mitgliedsbetriebe

Stilvolles Spanisch am Alsergrund

Ines Pichler von Hotel Gastro Pool begrüßt Thomas, Linda, Rudi und Viktoria Pankratz vom Hotel Zum Weissen Stein als 1800. Mitgliedsbetrieb (von links).

Familie Pankratz vom Hotel Zum Weissen Stein ist bekannt dafür, dass sie mit ihren Gästen den Salzburger Lungau erkundet. Dafür braucht es vor allem Zeit, die ist aber knapp. Dank der Mitgliedschaft im hogast-Tochterunternehmen Hotel Gastro Pool genießen die Gastgeber nun Preisvorteile im Einkauf und eine willkommene zeitliche Entlastung. „Günstige Einkaufspreise sind natürlich das wichtigste Argument für unsere Mitgliedschaft, in Zeiten sinkender Erträge sollte man auf diesen Wettbewerbsvorteil nicht verzichten“, sagt Thomas Pankratz, der das Hotel Zum Weissen Stein von seinen Eltern übernommen hat. Letztendlich habe ihn aber das Gesamtpaket überzeugt, das ihm zu mehr Effizienz und Sicherheit verhilft. Mit dem in der hogast-Gruppe entwickelten Einkaufsportal Easy Going hat er nun einen einfachen Zugang zu Lieferanten in allen Bereichen. Das erspart ihm viel Zeit in der Recherche und bei den laufenden Bestellungen: „Alle relevanten Anbieter auf eiHGV PRAXIS 12.2016

ner übersichtlichen Plattform, darunter auch viele unserer Partner aus der Region, was will man mehr?“ Das Hotel Zum Weissen Stein ist ein Familienbetrieb, wie er im Buche steht: Der Chef Thomas Pankratz unternimmt mit Gästen Ski- und Mountainbiketouren oder organisiert Gruppenprogramme. Seine Mutter Linda kümmert sich um die Atmosphäre und die Kulinarik im Haus oder begleitet Golfspieler auf einen der schönen Plätze in der Region. Senior-Chef Rudi kennt den Lungau wie kaum ein Zweiter – nicht zuletzt wegen der legendären Motorradtouren mit Gästen. Diese besondere Zuwendung macht den Erfolg des Betriebes aus, verlangt aber auch viel Zeit. „Wenn mir Hotel Gastro Pool nun mit einer Sammelrechnung die Buchhaltung massiv vereinfacht und auch noch die Preise und Konditionen von Profis vorab kontrollieren lässt, dann kommt uns das mehr als nur gelegen“, so Thomas Pankratz.

Lokale mit authentisch spanischer Ausrichtung sind hierzulande rar gesät. Es gibt zwar immer wieder Versuche, den Gästen die kulinarischen Schätze der iberischen Republik näherzubringen, doch werden diese in der Regel nach kurzer Zeit wieder eingestellt. Seit einem Monat wird mit dem PACO am Alsergrund ein neuer Anlauf genommen. Wiens neue, zeitgenössische, authentische Tapasbar hat in der Pichlergasse geöffnet. Vor Ort werden raffinierte Gerichte aus ganz Spanien in der offenen Showküche direkt vor dem Gast zubereitet. Beim Frittieren von Chipirones, beim Schmoren von Eichelschweinbacken sowie beim Grillen von frischem Fisch und Meeresfrüchten gibt es für Chefe de Cocina Raquel Garcia Sanchez und ihr Team keine Geheimnisse vor den Gästen. Diese nehmen an der Bar direkt vor der Küche Platz und haben die Möglichkeit, das Geschehen an Herd und Grill zu verfolgen. Makellosester Jamòn Ibèrico de Bellota wird in seiner höchsten Qualitätsstufe direkt aus Jabugo (Huelva) bezogen und an der Bar per Hand geschnitten. Auch die weiteren Ibèricos wie Chorizo und Lomo werden vom iberi-

schen Schwarzfußschwein hergestellt, welches für seinen exklusiven Geschmack und seine gesunden Fette bekannt ist und nicht umsonst als „Olivenbaum auf vier Beinen“ bezeichnet wird. Spanien, das flächenmäßig größte Weinbauland der Welt, hält eine unglaubliche Vielfalt an fantastischen Weinen bereit. Diese wurden im PACO in einer kompakten Karte zusammengestellt, um die Eigenständigkeit sowie den neuen Stil des spanischen Weins zu präsentieren. Im PACO lebt man die Traditionen der Tapas-Kultur. An der Bar werden ganz nach dem spanischen Prinzip alle Gäste ohne Reservierung empfangen. Reservierungen werden für die komfortablen Tische sowie den Private-Dining-Bereich „La Tabla“ entgegengenommen. „La Tabla“ ist im PACO die Tafel, an der man gerne Platz nimmt, wenn man in größerer Runde den schönen Dingen des Lebens frönen möchte. Die Gastgeberqualitäten des Inhabers und Geschäftsführers Patrick Troger wurden zuvor in Hotspots wie der Bar Italia, auf der Mariahilfer Straße und zuletzt im Do & Co am Stephansplatz vom Wiener Publikum geschätzt. Nun will er Spanien in Wien salonfähig machen.

Bild: PACO

Bild: Roland Holitzky

Hotel Gastro Pool

„Qualität setzt sich immer durch“, ist der Leitsatz von Patron Patrick Troger.

| 13

Alle Infos. Kurz und aktuell. Eatalico

Ein halber Meter Riesenpizza bereits sechste Restauranteröffnung für die erfolgreiche Gastronomen-Familie Huth in der Wiener Innenstadt.

Bild: Eatalico/apa Fotoservice

Anfang November feierte das neue Restaurant Eatalico am Schubertring in Wien sein großes und offizielles Opening. Es ist die

Gabriele und Robert Huth: Lokaleröffnungen am Fließband.

Bereits in einer kurzen Soft-Opening-Phase konnte der neue und moderne Italiener mit schmackhaft italienischer Küche punkten, aber besonders die größte Pizza Wiens überzeugt nun die hungrigen Gäste. „Glauben Sie, Sie schaffen diese Pizza alleine?“ – eine sehr häufig gestellte Frage des Kellners, auf welche die Gäste nur mit einem Kopfschütteln reagieren. Kaum jemand hat es bisher geschafft, die Riesenpizza mit 45 Zentimetern Durchmesser alleine zu verspeisen, die man sich natürlich auch zu zweit bestellen und gemeinsam genießen kann. Der Pizza-Gigant ist naturgemäß der Superstar des Restaurants Eatalico, aber das italienische Lokal hat noch viel mehr zu bieten: Von Pasta bis hin zu typisch ita-

Lektüre 1

gastro goes future

www.koll.co.at

So schmeckt Österreich Lesachtaler Bauernbrot, Waldviertler Kriecherlsaft oder Innviertler Surspeck, diese und viele andere Produkte sind prägend für die Regionen Österreichs. Das Buch lädt zu einer kulinarischen Reise durch die Genussregionen, zu ihren Betrieben, zu ihren Landschaften, zum Kosten und zum Genießen ein. So abwechslungsreich die Natur ist, so abwechslungsreich ist das Angebot der Speisen und Getränke. „So schmeckt Österreich“ präsentiert die Geschichte der typischen regionalen Lebensmittel, Berichte und Anekdoten rund um diese Produkte und Tipps, wo man sie erwerben kann. Infos zu der Gegend, in der die Produkte hergestellt werden oder zu weiteren feinen lokalen Schmankerln finden sich ebenso. So können Sie die landschaftlich wunderschöne „Salamistraße“ in Kärnten entlangfahren und bei Bauern einkehren oder zu einem „Kürbisfest“ in die Retzer Gegend

lienischen Desserts findet man auf der umfangreichen Menükarte alles, was das Herz des Italien-Liebhabers begehrt. Das neue Eatalico ist bereits das zweite seiner Art in Wien, die Keimzelle befindet sich in der Praterstraße. Weiters betreiben die „manischen Gastronomen“ Gabriele und Robert Huth in Wien die traditionelle Huth Gastwirtschaft, das „Da Moritz“ mit ebenfalls italienischer Küche, das Grillhouse „Da Max“ und den absoluten „Rinderwahn“, ein kürzlich eröffnetes Burgerlokal.

reisen, wo am Abend hunderte Kürbisse das Dorf erleuchten und köstliche lokale Kürbisprodukte auf Verkostung warten.

Tatjana Rasbortschan: So schmeckt Österreich. Regionen-Produkte-Kultur. Verlag Anton Pustet. 224 Seiten, durchgehend bebildert. 22 Euro. ISBN: 978-3-7025-0839-5

Lektüre 2

Meine gesunde Küche Haubenköchin Johanna Maier lädt in diesem sehr persönlichen Buch zum gesunden Kochen, Essen und Genießen ein. Die zertifizierte Praktikerin der Traditionellen Europäischen Naturheilkunde hat sich auf der Suche nach dem guten Geschmack immer mehr der Gesundheitsküche verschrieben. Sie interpretiert in ihrer Küche das alte Wissen rund um Heilkräuter und Gewürze neu und erklärt, warum Essen und die richtige Auswahl der Produkte gleichzeitig Heilmittel sind. Sie weiß, wie man gesunde Küche einfach in den Alltag integriert, gibt Einblick in die Warenkunde und erklärt Wirkung und Zusammenspiel der verschiedenen Lebensmittel. Mit schmackhaften Rezepten für alle Lebensbereiche, liebevoll ausgewählt von Johanna Maier. Gerichte, die Körper und Seele gut-

tun. Ein Kochbuch wie ein Universal-Lexikon: Wissen, Handwerk, Inspiration, Gesundheit, Liebe und Genuss – in Johanna Maiers neuestem Werk hat dies alles Platz.

Servus Verlag, 264 Seiten, durchgehend farbig bebildert, Hardcover, 30 Euro. ISBN 978-3-7104-0108-4 HGV PRAXIS 12.2016

14 | GASTRONOMIE

„Gast“ mit stabilem Besuch Mit 45.972 Besuchern wurde zwar kein neuer Rekord erzielt, dennoch präsentierte sich die Messe in gewohnter Stärke. Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer eröffnete die Salzburger „Alles für den Gast“ mit den Worten: „Die Gast ist der ab-

wie gesagt: Die Gast ist und bleibt die stärkste und robusteste Gastronomiemesse. Alles andere ist jammern auf hohem Niveau.  -sax-

solute Wahnsinn“. Hinsichtlich der Investitionsfreudigkeit hat er damit vielleicht ein wenig über das Ziel hinausgeschossen. Aber

50.000

40.000

30.000

10.000

0

84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14  15  16

Chart: HGV PRAXIS

20.000

17.300 22.300 24.900 29.700 29.000 32.000 26.600 28.000 25.700 28.200 29.200 26.800 29.900 30.900 30.800 32.800 33.500 35.100 37.200 39.100 39.400 41.200 42.800 43.126 45.268 46.105 45.120 45.800 46.367 46.311 46.554 45.882 45.972

Somit liegt die Besucherzahl geringfügig über jener aus dem Jahr 2015 (45.882). Wie stets zeichnet die Messe aus Ausstellersicht ein gemischtes Bild. Während einige von der schlechtesten „Gast“ ever sprechen, loben andere die Veranstaltung wiederum als die beste seit vielen Jahren. Der wichtigste psychologische Aspekt dürfte allerdings ohnedies ganz woanders liegen: Sonntagnachmittag setzte ergiebiger Schneefall ein. Blitzschnell verursachte die weiße Pracht das zu erwartende Verkehrschaos. Aber, was viel wichtiger ist: In den zahlreichen Skigebieten hellte sich die Stimmung auf, und die Schneekanonen schießen seit diesem Zeitpunkt aus vollen Rohren.

Traditionellerweise am Montag der „Gastwoche“ empfing Red Bull auch heuer heimische Spitzen-Gastronomen zu einem exklusiven Event. „Alles über 1000 Meter“, was Rang und Namen in der Branche hat, und prominente Persönlichkeiten wie Gerry Friedle alias DJ Ötzi oder Gregor Bloéb waren dem Ruf vom „Waldgeflüster“ zum frisch verschneiten Latschenwirt nach Großgmain gefolgt. In einer atemberaubenden Nacht stießen die Gäste mit der neuen Red Bull Winter Edition auf die für viele schönste Zeit im Jahr an und ließen die österreichische Gastlichkeit hochleben. Die weiße Jahreszeit wurde im November 2016 in Österreich – wenige Tage vor den ersten SkiOpenings – erstmals mit einer neuen Energy-Drink-Kreation aus dem Hause Red Bull willkommen geheißen. Im Rahmen der FachHGV PRAXIS 12.2016

Bilder: Lipiarski

Red Bull lud zum „Waldgeflüster“

Red-Bull-Gäste beim Latschenwirt.

messe „Alles für den Gast“ dominierte der Geschmack ZwetschkeZimtnelke den ganz besonderen Event unter dem Motto „Waldgeflüster“: Zahlreiche heimische Top-Gastronomen, allesamt Experten im Wintertourismus, die den hervorragenden Ruf Österreichs in den nächsten Monaten wieder als Gastgeber in Ehren halten, wurden einen Abend lang selbst verwöhnt. Kaum einer beherrscht die Kunst, innerhalb kürzester Zeit die Stimmung so anzuheizen, wie DJ Ötzi. Mit Hits wie „Noch in 100.000 Jahren“, „Sweet Caroline“, „Ein Stern“ und „Anton aus Tirol“ dirigierte der unangefochtene Après-Ski-Kaiser die Besucher live zu einer ausgelassenen Party, bis der Stadl regelrecht bebte. Der Winter kann kommen.

Einheizkanone: DJ Ötzi.

Bild: Wild

Charmante Umrahmung: Menu-System-Österreich-Chef Thomas Lehmann mit Talent Sabrina Glatz und ihrem Küchenchef Fabian Leinich, beide im Posthotel in Achenkirch tätig.

Menu System verlieh TalentTicket aus Neuberg an der Mürz, Christof Widakovich mit seinem Talent Michael Gauster aus Graz, Bernhard Gschoßmann mit seinem Talent Mark Friedrich aus Saalbach-Hinterglemm, Christian Marent und sein Talent Michaela Oestreich aus Fiss sowie Fabian Leinrich mit seinem Talent Sabrina Glatz aus Achenkirch. Alle zehn – Talente wie Paten – Vollprofis aus der heimischen Gastronomie und Hotellerie, die das TalentTicket von Menu System zu einer wertvollen Initiative machen und auf der Salzburger „Gast“ gewürdigt wurden.

Bild: HGV PRAXIS

Während des gesamten Jahres 2016 rief der Premium-Herdbauer Menu System, zusammen mit dem Fachmagazin HGV PRAXIS, Interessenten dazu auf, beim TalentTicket teilzunehmen. Das Konzept fußt auf der Idee, dass ein Pate sein Talent nominiert. Vom Lehrling bis zum Jungkoch, die während ihrer Ausbildungszeit mit überdurchschnittlichen Leistungen von sich reden machten, waren junge Profis aufgerufen, sich beim TalentTicket zu bewerben. In der Folge wurde fünf Paare nominiert: Hubert Holzer mit seinem Paten Thomas Schäffer

Bei Wedl standen nicht nur Lebensmittel und Kaffee im Mittelpunkt, sondern auch das exklusive Weinangebot des Handelshauses. Komm.-Rat Leopold Wedl (r.) stößt mit seinem Sommelier Alfred Walch auf eine gelungene Gast an.

16 | GASTRONOMIE

Eurogast

Für die Schule sammeln wir

Genuss-Lounge überzeugte

Thomas Sykora übernimmt als Botschafter für Children of the Mountains von Ecolab-Österreich-Geschäftsführer Thomas Hell die Spendenbox mit mehr als 1300 Euro Inhalt.

„Frühstück in höchster Vollendung!“ – dazu lud Eurogast Österreich bei der diesjährigen „Alles für den Gast“. In der Eurogast Genuss-Lounge versorgten die Eurogast Partner mymuesli, Bio Bergkräuter und die Tiroler Früchteküche die Gäste mit ihren Produkten und präsentierten die Exklusiv-Lösungen, die gemeinsam mit Eurogast für die Hotellerie und Gastronomie entwickelt wurden. „Genau das ist unsere Stärke als Zusammenschluss von elf starken Familienunternehmen. Wir haben kurze Wege in der Abstimmung und können so

Bilder (6): HGV PRAXIS

Ecolab

Einem guten Zweck verschrieb sich Hygienespezialist Ecolab mit dem diesjährigen Messeauftritt. Man sammelte für ein von Thomas Sykora unterstütztes Projekt. Der einstige Slalomstar, sattelfeste TV-Kommentator von Skirennen und neuerdings mit einem MyIndigo in der PlusCity Pasching auch Gastronom unterstützt mit seiner Prominenz einen Schulneubau im 2015 von schweren Erdbeben heimgesuchten Himalayastaat Nepal. Mehr als 4000 Schulen wurden damals durch das Beben zerstört. Die Na-

turfreunde NÖ haben gemeinsam mit der Organisation Children of the Mountains bereits sechs erdbebensichere Schulen errichtet. Für den Bau eines Gebäudes sind 50.000 Euro nötig. Diese Summe will Thomas Sykora nun bis Weihnachten gesammelt haben. Ecolab unterstützte das Vorhaben mit einer Spendenbox auf dem Messestand. Insgesamt 1335 Euro warfen die Besucher von Ecolab in die Box. Der Betrag wurde noch während der „Alles für den Gast“ an Thomas Sykora übergeben.

Resch&Frisch

Mehrwert im Gebäck „Genuss mit Plus“ konnten die Besucher beim stets vollen Stand von Resch&Frisch genießen. Die Welser Großbäcker kreierten mit „Genuss mit Plus“ eine Backwarenlinie mit einem besonderen Mehrwert. Der Gedanke dahinter: Auch Brot und Gebäck kann die Eigenschaften von „Super-Food“ beinhalten und trotzdem gut schmecken. Also präsentierte das Resch&Frisch-Team Gesundes und gleichzeitig Schmackhaftes wie ein Balance-Weckerl, das, gefärbt mit Rote-Rüben-Saft, den Blutdruck regeln soll, Urkornweckerl, HGV PRAXIS 12.2016

Vollkornkipferl, Aktiv-Weckerl, Sportweckerl, Müsliweckerl und noch eine ganze Reihe weiterer Gebäckkreationen mit gesundheitlichem Mehrwert. Dass die Produkte, wie bei Resch&Frisch üblich, krachfrisch sind und ausgezeichnet munden, versteht sich von selbst.

Auch der Salzburger Verkehrslandesrat Hans Mayr (links) besuchte das ­engagierte Team von Josef Frisch (rechts). Ob Mayr eines der neuen „Blutdruckweckerl“ probierte, ist nicht überliefert.

neue Ideen, spannende Produkte und Innovationen sehr schnell an unsere Kunden weitergeben!“, zeigt sich Susanna Berner, UPM, Leitung Eurogast Österreich stolz. „Das Thema Frühstück hat voll eingeschlagen. Unser Stand war sehr gut besucht, und in unserer Genuss-Lounge konnten sich die Besucher Ideen für die Neugestaltung ihres Frühstücksbuffets holen. Denn, und das bewies die Gast wieder eindrucksvoll: Frühstück ist ein Trend, der unübersehbar ist und vor allem im Urlaub und in der Freizeit höchste Bedeutung hat“, so Berner.

Hohe Zufriedenheit bei Eurogast (v. l.): Verkaufsleiter Sascha Zanger, Kundenmanagerin Petra Ruthner, Prokuristin Susanna Berner und Geschäftsführer Alexander Kiennast.

| 17

Holzmann

Kren mit Brief und Siegel

Kein Briefgeheimnis machte Thomas Holzmann von Holzmann Feines vom Land aus einer Neuheit, für die das Schwanenstädter Unternehmen nun die Exklusivvertretung übernommen hat: Steirer Kren gibt es künftig nicht nur im großküchengerechte Plastikeimer, sondern auch portionsweise im praktischen Briefchen. Der portionierte Kren wird in eigenen Aufstellern ausgeliefert und bringt so seine originale Steirerschärfe direkt an die Gäste. Neben Kren im Briefchen hat Holzmann auch den Vertrieb für die Ware im Eimer sowie im praktischen Glas unter sich. Das Publikumsinteresse am Steirer Kren war auf jeden Fall groß.

Thomas Holzmann hat nun den Vertrieb für Steirer Kren übernommen. Besonderes Interesse galt der neuen, praktischen Ein-Portions-Verpackung.

hollu

Unilever Food solutions

Viele Klicks auf dem Stand

Konzentration auf Hellmann’s desinfektion hollupure oder auch das Sortiment an Reinigungsmaschinen. Zudem wurden unter allen Gewinnspiel-Teilnehmern insgesamt fünf 500-Euro-Gutscheine für die neuen hollu-Reinigungshilfsmittel und -geräte verlost.

Großes Spektakel und viel Fachinformation bot das hollu-Team auf dem Stand in der Salzburgarena.

Unilever Food Solutions fokussierte den diesjährigen Messeauftritt zur Gänze auf die Einführung der Marke Hellmann’s in Österreich. Die Marke ist berühmt für ihre Real Mayonnaise sowie für ihr Ketchup und ihre Senfsauce. Zusammen ergibt das Trio die fast wichtigsten Zutaten für einen gelungenen Burger. „Hellmann’s gilt weltweit als führende Marke für Mayonnaise – und das mit langer Tradition seit 1912. Für die Produkte werden nur die besten Zutaten verwendet, um eine konstant hohe Qualität zu gewährleisten“, betont Otto Wimmer, kulinarischer Leiter des Unilever Chefmanship Centers, Wien. Als Impulsgeber für Gastronomen hat Unilever Food Solutions eine Broschüre mit Burger-Rezepten und Tipps für eine gekonnte Präsentation entwickelt. Ein Beispiel ist der Burger mit Vitello Tonnato, für den Kapern, Thunfisch, Sardellen und Petersilie mit Hellmann’s Real Mayonnaise gemischt werden. Garniert auf dem Kalbfleisch-Pattie, runden geröstete Pinienkerne, Sardellen und Ru-

cola das Geschmackserlebnis ab. Aber auch die Fisch-Varianten wie der Shrimps- oder der Hamachi-Burger können sich sehen und selbstverständlich schmecken lassen.

Bild: U. Food Solutions

Unter dem Slogan Reinigung & Hygiene mit System & Klick! präsentierte hollu seine Innovationen auf der „Alles für den Gast“. Absolutes Highlight: der individuell kombinierbare BRIX-Systemwagen aus dem neuen holluSortiment an Reinigungshilfsmitteln und -geräten. „Der Vorteil von Live-Kommunikation ist, dass die Markenwelt wirklich erlebbar wird – und das ist uns auch heuer wieder sehr gut gelungen“, betont hollu-Geschäftsführer Simon Meinschad. So machte es für zahlreiche Besucher im wahrsten Sinnes des Wortes „Klick“, als sie sich am hollu-Messestand ihren individuellen BRIX-Systemwagen mit Hilfe des Konfigurators zusammenstellten – bestens unterstützt vom Messeteam natürlich. Im Fokus stand vor allem das neue hollu-Sortiment an Reinigungshilfsmitteln und -geräten – doch auch die vielen anderen hollu-Innovationen wussten zu begeistern. Darunter die ökologische Produktlinie hollueco mit dem neuen, tensidfreien Bodenreiniger TF, die mobile Hände-

Mit den Hellmann’s-Saucen-Spezialitäten perfekte Burger kreieren. HGV PRAXIS 12.2016

18 | GASTRONOMIE Rund 8000 Frische-Buttons wurden von vier hübschen Frische-Girls während der Messetage verteilt. Die Buttons fanden reißenden Absatz, das begeistert auch Chef Manfred Kröswang (Mitte).

Tork

Kröswang

Als GroSSverpfleger auf der Messe Einer der Hot Spots auf der „Alles für den Gast“ war wie immer der Kröswang-Messestand in Halle 8. Der Frische-Lieferant bot wieder aktuelle Köstlichkeiten zur Verkostung an. Heiß begehrt waren auch die Frische-Buttons, die im Zuge einer charmanten Promotion verteilt wurden. Gemäß dem Leitspruch „Never change a winning team“ präsentierte sich der Frische-Lieferant mit seinem bekannt frischen Messeauftritt. Kulinarisches Highlight war die gegrillte Steakhüfte vom Black Angus Beef, dazu Kartoffel-Ingwer-Nockerl, Pesto Rosso und Linsen-BulgurSalat. „Wir haben noch nie so viele Speisen ausgegeben wie in diesem Jahr“, erzählt Manfred Kröswang. Fast 2700 Steaks wur-

Nestlé Professional Der Messeauftritt von Nestlé Professional zeigte die volle Konzentration auf Nescafé Alegria. Mit der Alegria Kombilösung bietet Nestlé Professional nun auch die optimale Kaffee-Komplettlösung für den Hotelbereich an. Die Kombimaschine vereint Vorteile von ganzer Bohne und löslichem Kaffee in nur einem System. Sowohl hochwertiger Kaffee aus ganzen Bohnen als auch köstlicher Nescafé sorgen für eine aromatisches Geschmackserlebnis – und das bei gewohnt bester Qualität und einfacher Handhabung. Nescafé Alegria ist demnach die innovative Kaffeelösung für viele gastronomische Bereiche und jeden Heißgetränkebedarf. Das HGV PRAXIS 12.2016

den während der Messetage auf dem Kröswang-Stand verspeist. Neben dem Steak wurden auch 1600 Verkostungs-Teller mit frischen Feinkost-Spezialitäten am Kröswang Stand serviert. „Die Frequenz auf unserem Messestand war während der gesamten Messe sehr hoch, die Gespräche waren sehr gut. Positiv überrascht hat uns, dass uns auch am Wochenende viele bestehende und potenzielle Kunden besucht haben“, freut sich Manfred Kröswang, der während aller fünf Messetage am Stand war. „Ich freue mich jedes Jahr über das Feedback unserer Kunden, die von unserer Frische- und Zustellkompetenz begeistert sind“, so der Geschäftsführer.

Alles für den Gast, alles im Wandel: Die Ansprüche an Hygiene und Ambiente steigen, neue Food-Trends und Restaurantkonzepte erobern die Gastronomie. Was aber bedeutet das für die Waschraum- und Tischgestaltung? Ganz auf Ambiente setzte Hygiene- und Papierspezialist Tork nutzte die Tork beim diesjährigen Messeauftritt. diesjährige „Alles für den Gast“ für einen intensiven Austausch und rege Diskussionen mit dem Fachpublikum. Neben seinen Produktneuheiten präsentierte Tork in diesem Jahr auch Ansätze, wie Gastronomen und Hoteliers aktuelle Food-Trends in ihrer Tischgestaltung aufnehmen und umsetzen können. Trendberaterin Gabriela Kaiser entwickelte speziell für die Messe vier Dekorationskonzepte, bei denen mit Hilfe des Tork-Sortiments für den Tisch vier Food Trends auf zwei eingedeckten Tischen am Messestand dargestellt wurden. Anhand der dekorierten Tische gab Frau Kaiser Gastronomen und interessierten Besuchern wertvolle Tipps rund um Farben, Dekoration und Design. „Auch bei Tisch wird es immer wichtiger, Farbe zu bekennen. Richtig eingesetzt, wird so mit geringem Aufwand beispielsweise ein besonders edles, frisches oder festliches Ambiente geschaffen und das Erlebnis des Gastes zu einem echten Highlight. Unser Sortiment für den Tisch bietet Gastronomen und Hoteliers zahllose Möglichkeiten, die richtige Atmosphäre zu schaffen. Das wollten wir anhand einiger aktueller Trends aus der Gastronomie vor Ort aufzeigen“, erläutert Stefan Bruckmann, Brand Communications Manager Region Central bei Tork.

Mit Volldampf für Alegria System bietet komplette, passende Lösungen ab 40 Tassen bis hin zu Kannenlösungen, von der Maschine über die hochwertigen Sorten bis hin zu attraktiven Serviceangeboten. Mit der Kombimaschine hat die Nescafé Alegria-Familie nun einen innovativen Zuwachs bekommen, mit dem die Verwendung von ganzen Kaffeebohnen parallel zu löslichem Bohnenkaffee möglich wird. Die zeitgemäße Kaffee-Komplettlösung für professionelle Anwender überzeugt mit reduziertem Sudabfall gegenüber reinen Bohnenmaschinen, kurzen Zubereitungszeiten und sehr hohem Bedienkomfort.

Freut sich über das rege B ­ esucherinteresse an Nescafé Alegria: Alexander Thönnessen von Nestlé Professional.

Bild: Tork

Bild: Kröswang

Schwerpunkt Ambiente

ö h v - s p e z i a l

ÖHV-Kongress:

Im Einfluss der Gamechanger und Rulebraker

20 | ÖHV

Be a GameChanger Verändern oder verändert werden! Programm ÖHV-Hotelierkongress 2017 Sonntag, 15. – Dienstag, 17. Jänner 2017 Sonntag, 15. Jänner 2017 Kongresseröffnung Kongress & TheaterHaus Bad Ischl Kurhausstraße 8, 4820 Bad Ischl 16:30 Uhr Get-together 17:00 Uhr Begrüßung Michaela Reitterer, ÖHV-Präsidentin Wirtschaftslandesrat Mag. Dr. Michael Strugl, MBA 17:30 Uhr Politiker als GameChanger? Dr. Thomas Hofer, Politikberater 18:00 Uhr Bleibt alles anders? Herausforderungen im Tourismus Vizekanzler und Bundesminister Dr. Reinhold Mitterlehner Im Anschluss: 19:30 Uhr

Gespräch mit Dr. Thomas Hofer und Michaela Reitterer

Eröffnungsabend in der Trinkhalle Bad Ischl Auböckplatz 5, 4820 Bad Ischl Dresscode: Tracht Mit freundlicher Unterstützung von Salzkammergut Tourismus und Transgourmet

Montag, 16. Jänner 2017 09:30 Uhr Begrüßung Moderation: Tarek Leitner, ORF 09:45 Uhr

Managing the 21st century Anders Indset, Wirtschaftsphilosoph (Vortrag in englischer Sprache) Powered by Dr. Schilhan Gebäudeservice

10:45 Uhr Pause 11:15 Uhr

Rulebreaker – wie Menschen denken, deren Ideen die Welt verändern Sven Gábor Jánszky, Trendforscher Powered by IKB Innsbrucker Kommunalbetriebe

12:15 Uhr

Kongress-Lunch Powered by Erste Bank und Sparkasse Salzkammergut

14:00 Uhr Haifischbecken Online-Vertrieb: Status quo und Zukunftsperspektiven Uwe Frers, Gründer Escapio.com 14:45 Uhr

GameChanger im Gespräch: Freund oder Feind – was braucht es im Online Vertrieb? Diskussionsrunde mit Michael Buller, VIR – Interessenverband der deutschen Online-Reiseindustrie Edith Geurtsen, Booking.com

HGV PRAXIS 12.2016



Markus Kienberger, Google Österreich Gerhard Zeilinger, Regional Manager Motel One Austria GmbH Moderation: Uwe Frers

15:30 Uhr Pause 16.00 Uhr GameChanger Führung: Wertschöpfung durch Wertschätzung Bodo Janssen, Upstalsboom Hotels 19:00 Uhr

Hauptabend im Eventresort Scalaria See 1, 5360 St. Wolfgang, Shuttle-Service Dresscode: Cocktail Mit freundlicher Unterstützung von Oberösterreich Tourismus, American Express und METRO

Im Anschluss

InnoVision Bar powered by hollu und World Class Spirits

Dienstag, 17. Jänner 2017 09:30 Uhr Begrüßung Moderation: Tarek Leitner, ORF 09:45 Uhr GameChanger Start-ups: Erfolgsfaktoren und Lerneffekte Dr. Johann „Hansi“ Hansmann, Investor und Business Angel 10:15 Uhr

Innovation und Unternehmergeist Eveline Steinberger-Kern, Blue Minds Solutions

10:45 Uhr Pause Powered by Amtico 11:15 Uhr

Finanzwelt im Umbruch Gerald Hörhan, Investment-Punk

12:00 Uhr GameChanger Crowdfunding im Tourismus Mag. Wolfgang Kleemann, ÖHT 12:30 Uhr Kongress-Lunch Powered by card complete 14:00 Uhr How to fix travel Doug Lansky, Reiseschriftsteller (Vortrag in englischer Sprache) 14:45 Uhr

Die Destination der Zukunft und ihre Bedeutung für die Hotellerie Mag. Renate Ecker, Zell am See-Kaprun Tourismus, und Dr. Manfred Kohl, Kohl & Partner

15:30 Uhr Was macht der Gast der Zukunft in der Destination der Zukunft? Hotelfachschüler präsentieren Ergebnisse des Video-Wettbewerbs 16:00 Uhr Farewell im Kongress & TheaterHaus Powered by Haubis

20 21 22 24 27 29 31 32 33 34

ÖHV-Kongress: Programm Inhalt, Editorial Interview mit ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer: Die Gamechanger sind da – überall Kongressort Bad Ischl: Aufbauarbeit trägt reiche Früchte. Mitarbeitersuche im Salzkammerut: Einstieg leicht gemacht Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner: Bleibt alles anders? – Herausforderungen im Tourismus Sven Gébor Jénsky, Zukunftsforscher: Vom Brechen der Regeln Uwe Frers, Gründer Escapio.com: Online-Vertrieb braucht Business Intelligence Michael Buller, VIR – Interessenverband der deutschen Online-Industrie: Willkommen im strategischen Wirrwarr Edith Geurtsen, Booking.com: Symbiose statt Haifischbecken

Bild: HGV PRAXIS

Bild: www.badischl.at

Wo im Sommer Operetten auf dem Programm stehen, findet vom 15. bis 17. Jänner 2017 der ÖHV-Hotelierkongress statt. Auch da ist großes Theater zu erwarten.

ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer im HGV PRAXIS-Interview: „Die Hotellerie steht exakt an der Schnittstelle zwischen Digitalisierung und neuen Denkmustern.“ Seiten 22 und 23.

35 37 38 40 43 45 46 48

Sher Khan, Google: Google – der digitale Reisebegleiter Gerald Hörhan, Investment-Punk: Die Welt steht kopf Bodo Janssen, Unternehmer Upstalsboom-Gruppe: Wertschöpfung durch Wertschätzung Wolfgang Kleemann, ÖHT: Es wird laut mit der Crowd Renate Ecker, Manfred Kohl: Destinationsmanagement – Wenn das Pferd tot ist Eveline Steinberger-Kern, Blue Minds Solutions: Innovation und Unternehmergeist Interview mit Markus Gratzer, ÖHV-Generalsekretär: „Franz Joseph wäre sehr erfreut“ Doug Lansky, Reiseschriftsteller: Take a photo and let’s go

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,



Harald Lanzerstorfer

ÖHV-KONGRESS: Ö H V - S P E Z I A L

mit dem Kongressort Bad Ischl schaut der Wanderzirkus ÖHV-Hotelierkongress im Jänner 2017 wieder einmal bei alten Bekannten vorbei. Es ist exakt zehn Jahre her, als sich die Crème der heimischen Hotellerie in der Stadt im Salzkammergut zum Kongress traf. Die Teilnehmer 2017 dürfen sich auf eine Reihe von positiven Überraschungen gefasst machen. Kaum einer anderen Region in Österreich ist es innerhalb einer Dekade gelungen, sich so umfassend neu zu positionieren und eine Zukunftsvision so erfolgreich umzusetzen, wie dies Bad Ischl geschafft hat. Die Stadt, die einst als der Inbegriff der Sommerfrische galt, ist heute eine Ganzjahresdestination, in der die Nächtigungen in der Wintersaison bereits 46 Prozent der Gesamtjahresnächtigungen ausmachen. Das ist nur dank der freudvollen Zusammenarbeit aller Beteiligten gelungen. Hotellerie, Gastronomie, Handel, Tourismusverband und eine aufgeschlossene Gemeindevertretung zogen an einem Strang und brachten Bad Ischl ein gewaltiges Stück vorwärts. Der ideale Boden für einen weiteren Zukunftskongress der Österreichischen Hoteliervereinigung also, in dem viel von Trends und Visionen sowie von die nächsten Jahrzehnte prägenden Entwicklungen die Rede sein wird. „Verändern oder verändert werden“, lautet die Unterzeile des Kongressmottos „Be a GameChanger“. Wofür sich die Hoteliers im Jahr 2017 entscheiden, steht außer Zweifel: Für selbstbestimmte Veränderung, die dem österreichischen Erfolgsprojekt Tourismus und damit seinen Akteuren weitere Boomjahre bescheren wird. In diesem Sinne wünschen wir einen erfolgreichen ÖHV-Hotelierkongress 2017, bei dem neben der wichtigen Wissensvermittlung auch der Genuss nicht zu kurz kommen soll.

Im Einfluss der Gamechanger und Rulebraker

Coverbild: ra2 studio HGV PRAXIS – ein Fachmagazin der Manstein Zeitschriften­verlagsGmbH. Redaktion und Anzeigen: [email protected] www.hgvpraxis.at

HGV PRAXIS 12.2016

22 | ÖHV

„Die Gamechanger sind da – überall“ ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer stand HGV PRAXIS Rede und Antwort. eher die Veränderung die neue Konstante. Und da wollen und müssen wir noch stärker rein. Der ÖHV-Kongress bietet dafür die ideale Plattform und kann auch die Initialzündung für den Einzelnen sein – so wie für mein Boutiquehotel Stadthalle, ein neues Konzept, entstanden auf einem ÖHV-Hotelierkongress. Wir werden neue Top-Speaker und neue Ideen präsentieren, dazu kommt der Austausch unter Kollegen und jede Menge geballtes Know-how der ÖHV-Partner: Da tut sich einiges!

HGV PRAXIS: Frau Reitterer, Albert Einstein auf dem Cover des ÖHV-Kongresses. Das ist ein starker Anspruch. Sind Sie auf der Suche nach der Weltformel der Hotellerie? Reitterer: Ja, stimmt schon, Einstein ist ein starker Anspruch – und das ist gut so. Nur wenn man sich hohe Ziele steckt und an den Besten orientiert, geht’s vorwärts. Niemand entwickelt sich in seiner Komfortzone weiter. Mittelmaß wird bei den zukünftigen Herausforderungen der Branche nicht reichen. Neue Player drängen auf den Markt, die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen verschärfen sich, Gästegewohnheiten ändern sich. Wer da nicht on top ist, wird es schwer haben.

HGV PRAXIS 12.2016

Blick über den Tellerrand. Unternehmer sein heißt zukünftig noch viel mehr als heute Scheuklappen ablegen. Der Investment-Punk Gerald Hörhan und der norwegische Wirtschaftsphilosoph Anders Indset sind Eyeopener. Wir haben aber auch renommierte Praktiker wie Bodo Janssen, Renate Ecker und Manfred Kohl. Wir setzen auf die Mischung aus Inspiration, direktem praktischem Mehrwert und natürlich Unterhaltung. Ein einziger Politiker darf aufs Podium. Grußadresse, oder werden Sie Wirtschaftsminister Mitterlehner in den Infight nehmen?

Bild: HGV PRAXIS

Das Thema „Be a GameChanger“ schreit nach Veränderung. Bislang verlief Veränderung im Tourismus eher linear. Das Kongressthema fordert den totalen Bruch, so wie Ferran Adrià die Küche revolutionierte oder Google vielleicht die Autoindustrie revolutionieren wird, also erlernte Modelle zu zertrümmern und daraus neue Grundlagen zu schaffen. Ist das so? Reitterer: Dass Veränderungen im Tourismus linear verlaufen, galt vielleicht früher. Spätestens mit der Digitalisierung hat sich das komplett geändert. Zum totalen Bruch ist es schon gekommen – erlernte Modelle und alte Muster haben ihre Gültigkeit verloren, siehe Online-Buchung, Online-Bewertung, Airbnb und Private Dining, die ungeheure Dynamik bei den Airlines, ausgehend von einem sehr überschaubaren Markt, Last-MinutePreise, Early Bird Yield Management, Versteigerungen, Iglus und Baumhäuser, Schlafkapseln und Dinosaurier in der Rezeption, mitarbeiterlose Hotels und Hotelzüge: Wir sollten uns nicht immer unter Wert verkaufen. Da ist

Online-Vertrieb, Digitalisierung, Investment-Punks, Crowdfunding – die Einla-

dungsliste Ihrer Referenten löst bei vielen Unternehmern Stirnrunzeln aus – noch. War das genau Ihre Absicht, oder anders gefragt, wo steht die heimische Hotellerie? Reitterer: Noch einmal: Unterschätzen Sie die Branche nicht! Wir bekommen sehr positives Feedback. Aber wir sprechen natürlich die an, die am Puls der Zeit sind, die sich inspirieren lassen und nicht provozieren oder fadisieren. Genau an der Schnittstelle der unverzichtbaren Digitalisierung und neuen Denkmustern steht die Hotellerie. Wer die Weichen auf Erfolg stellen will, muss die richtigen Schritte setzen. Ganz wichtig dabei: der

Michaela Reitterer: Durch das Belastungspaket für den Tourismus ist sehr viel Vertrauen verloren gegangen.

| 23

Reitterer: Weder eine inhaltslose Grußadresse noch ein Infight. Wir werden Herausforderungen diskutieren und auch die Gamechanger in der Politik: Wollen oder brauchen wir sie, lässt unser System diese zu oder fordert es sie geradezu heraus? Kaum ein Experte sah Trump und Brexit kommen, Ähnliches gilt für heimische Wahlergebnisse – vielleicht weil wir auch der Fehleinschätzung erlegen sind, die britische, US-amerikanische und ganz besonders die österreichische Politik verliefen linear. Die Gamechanger sind da – überall. Apropos Steuerreform: Haben Sie schon Ihre Preise erhöht? Reitterer: Bei mir im Boutiquehotel Stadthalle arbeiten wir mit Revenue Management, gestalten also Preise dynamisch je nach Kanal und Nachfrage unterschiedlich. Wer kann, entwickelt die Preise entsprechend. Problematisch wird es, wenn das nicht geht. EGTs im niedrigen, einstelligen Prozentbereich lassen nicht viel Spielraum, die Belastungen verschärfen die Situation. Neue – nennen wir es mal – Herausforderungen wie die Pauschalreiserichtline stehen an. Neue Mitbewerber machen es sich in der Grauzone gemütlich. Aber da haben wir in den Ländern schon Bewegung hineinbekommen. Das ist aufwendig mit unserem linear-föderalistischen System mit dem Faktor 9, aber es zahlt sich dann doch aus. Wie schätzen Sie die Stimmung in der Branche nach dem Belastungspaket ein? Reitterer: Sagen wir einmal so, es war schon mal besser. Die Erhöhung der USt hat natürlich wehgetan, vor allem mit Blick auf unsere direkten Konkurrenten, etwa Deutschland mit der Senkung von 19 auf sieben Prozent. Das Resultat: ein Investitionsschub, von dem nicht nur die Hotellerie profitiert, sondern auch regionale Dienstleister und Zulieferer, Mitarbeiter und natürlich Gäste. Ich sehe die Verlängerung der Abschreibung als viel schlimmer, weil sie sich tatsächlich für alle Hoteliers als Belastung darstellt. Und drum gehört das rückgängig gemacht.

Meinen Sie nicht, Wirte und Hoteliers sind in Wahrheit noch viel angefressener? Reitterer: Ich bin Tag für Tag in Kontakt mit Kollegen, die mir auch von anderen Kollegen berichten: Ich kenne das Innenleben der Branche sehr gut, und man berichtet mir auch ohne Scheu und ungeschönt. Nicht wenige werden sehr, sehr emotional, und ja, da ist viel Vertrauen verloren gegangen. Das wird sich auch so schnell nicht wiedergutmachen lassen. Siehe auch Lohnnebenkosten: Jede Studie, von der OECD bis hin zu PricewaterhouseCoopers, kommt zu dem klaren Ergebnis, dass Arbeit in Österreich unverhältnismäßig hoch belastet wird. Trotz Einsparungspotenzial ohne Ende kommen nur kosmetische Korrekturen. Dieser Quasi-Stillstand ist für viele frustrierend.

Man hat das Gefühl, die Regierung hechelt den Themen hinterher, anstatt das Tempo vorzugeben, siehe Ratenparität bei den Online-Plattformen. Reitterer: Manchmal braucht es einfach etwas mehr an Überzeugungsarbeit, aber vor allem in punkto Ratenparität freut es mich sehr, dass man im Endeffekt doch auf unsere Argumente gehört hat. Die Knebelbedingungen der OTAs gehören mit 1. Jänner 2017 der Vergangenheit an, Unternehmer können dann endlich wieder frei über ihre Preise bestimmen. Wie genau, werden wir mit Booking.com-Geschäftsführerin Edith Geurtsen, Markus Kienberger von Google Österreich, Gerhard Zeilinger von Motel One und Michael Buller vom Interessenverband der deutschen Online-Reiseindustrie besprechen. Das wird sicher spannend!

Die Hotellerie steht exakt an der ­Schnittstelle von ­Digitalisierung und neuen ­Denkmustern. Was sagen Sie zu den Änderungen der Gewerbeordnung, die als „Reform“ verkauft werden? Reitterer: 1998, kurz vor Ende der Ära Maderthaner, wurden im Rahmen einer GewO-Novelle Teilgewerbe eingeführt. Warum auch immer. Jetzt wurden sie im Rahmen einer Novelle – ich sage nicht Reform – wieder abgeschafft. Kurz: Es gibt noch jede Menge Luft nach oben. Die Verbesserungen beispielsweise bei Betriebsanlagenprüfungen können in Wahrheit nur ein erster Schritt sein. Ein Gewerbeschein je Unternehmen und damit eine Grundumlage sollte reichen. Die Wirtschaftskammer kann nicht immer nur von den anderen Einsparungen, Bürokratieabbau, einen Sparkurs bei den Pensionen und bei den Krankenkassen, einen Abbau von Verwaltungsebenen und Funktionären fordern. Wir müssen uns selbst bei der Nase nehmen. Wir sind Unternehmer!

Der „Tag der offenen Hoteltüre“ war ein vielversprechender Beginn im Werben um Mitarbeiter. Wie geht es bei diesem Thema weiter? Reitterer: Mit einem Tag der offenen Hoteltür 2017 – als bundesweite Bühne für die besten Arbeitgeber im österreichischen Tourismus. Von vielen wird da ja noch immer ein falsches Bild gezeichnet, anstatt einen Beitrag zur Verbesserung zu leisten. Abseits davon war es sehr schön, junge und auch ältere begeisterte Menschen in die Branche kommen zu sehen. Und ja, wir werden auch den Junior Day samt Video-Wettbewerb als Fixpunkt beim Hotelierkongress bringen! Viele Betriebe klagen über ein viel zu rigides Arbeitszeitgesetz, insbesondere Saisonbetriebe. Nicht einmal Arbeitnehmer goutieren das, weil die ja in der Saison arbeiten wol-

len, aber nicht dürfen. Haben Sie diesbezüglich Vorschläge? Reitterer: Es ist leider richtig, dass das Korsett des Arbeitszeitgesetzes viel zu eng ist. Das entspricht weder den Anforderungen des 21. Jahrhunderts noch denen der global vernetzten Arbeitswelt oder den Bedürfnissen weitgereister Gäste. Und ja, wir haben eine Reihe von sehr konkreten Ideen und Vorschlägen, wie man die Regelungen anpassungsfähiger gestalten kann: Es braucht ein Mehr an Flexibilität bei der täglichen Arbeit. Hotels, die Events wie Hochzeiten oder Silvesterveranstaltungen ausrichten, und Saisonbetriebe hätten damit mehr Flexibilität. Regeln könnte man das ganz einfach über den Kollektivvertrag. Gleichzeitig brauchen wir eine Verlängerung des Durchrechnungszeitraums für Jahresbetriebe und eine flexiblere Regelung der Ruhezeiten. Und ich gebe Ihnen Recht, auch die Arbeitnehmer wollen lieber mehr Stunden arbeiten und dann entweder mehr Freizeit oder eben am Ende der Saison die Überstunden ausgezahlt bekommen. Ich glaube, hier sieht man bei der Gewerkschaft noch immer nicht die Wünsche der Arbeitnehmer und versteckt sich hinter einer alten Doktrin. Die Nächtigungsstatistik stellt dem heimischen Tourismus ein gutes Zeugnis aus. Teilen Sie diese Beurteilung? Reitterer: Nächtigungen sind eine Seite der Medaille: Das heißt, dass ein Gast da war. Ob er die Kosten gedeckt hat, ist eine andere Frage – am Ende des Tages eine nicht unwichtige. Das wird bei den Jubelmeldungen gerne außer Acht gelassen. Da müssten eigentlich alle Alarmglocken schrillen: Trotzdem ich mehr verkaufe, habe ich am Ende des Tages weniger Geld. Um zu erkennen, dass etwas falsch läuft, braucht es keinen Einstein. Und das hat dann natürlich fatale Folgen. Auch das werden wir beim Kongress ansprechen müssen, und das hat natürlich entsprechenden Zündstoff. Frau Reitterer, vielen Dank für das Gespräch.  -saxHGV PRAXIS 12.2016

24 | ÖHV

Aufbauarbeit trägt reiche Früchte

Bild: www.badischl.at

Bad Ischl erkannte rechtzeitig die Trends und bereitete mit einer großen Kraftanstrengung den Weg in eine erfolgreiche Zukunft.

Bild: Hofer

Kongress- und Theaterhaus. Hier findet im Jänner der ÖHV-Kongress statt. Im Sommer spielt man hier Operetten.

Bild: www.badischl.at

Die denkmalgeschützte Trinkhalle. Seit der Generalsanierung ein gut gebuchter Eventort und Sitz des Tourismusverbandes.

„Ohne den Kaiser gäbe es Bad Ischl nicht“, sagen die einen. „Ohne Ischl“, kontern Geschichtsbewusste, „hätte es den Kaiser nicht gegeben“. Damit ist schon viel über den Markenkern der Stadt im Salzkammergut ausgesagt. Denn am Anfang stand das Salz, das einer ganzen Region den Namen gab. Dem weißen Gold, das den Bewohnern der Gegend über die Jahrhunderte die Existenz sicherte, wurden bereits um 1800 auch besondere Heilkräfte zugeschrieben. Waren es anfangs Gicht und Rheumaleiden, die dank Solebädern gelindert wurden, erweiterten Mediziner den Wirkungskreis schon bald auf die Organe des Unterleibs. Von da war es nur noch ein kurzer Weg, bis dem Ischler Salz auch heilende Kräfte bei weiblicher Unfruchtbarkeit zugeschrieben wurden. Den „Beweis“ lieferte schließlich just Erzherzogin Sophie, die Mutter von Franz Joseph I. Sie schrieb es der Heilkraft der im Sommer genossenen Solebäder zu, dass sie nach langem Warten 1830 endlich einen Thronfolger gebären durfte, Dem strammen Franz folgten bald noch zwei Brüder. Das Volk bezeichnete die Buben auch gerne als „die Salzprinzen“. Spätestens ab dieser Zeit stand der Ruf Bad Ischls als Gesundheitszentrum fest. Nicht nur das, die Historie meinte es mit der Stadt an der Traun generell gut. Schließlich verbrachte Franz Joseph alle seine Sommer in Bad Ischl und brachte nicht nur seinen Hofstaat mit, sondern im Gefolge auch den Wiener Adel. Auch das aufstrebende Bürgertum zog es zur Sommerfrische in

Eine Legende, die keiner Erklärung bedarf.

das Salzkammergut – man wusste hier also schon früh mit dem Tourismus umzugehen. Auch als der Adel aufgrund der historischen Entwicklungen ausblieb und sich das Bürgertum nach entfernteren Destinationen umsah, blieb noch genügend Substanz, um bis in die achtziger Jahre gut davon zu leben. Als Kurstadt machte sich Bad Ischl immer gut, Krankenkassen, Gewerkschaft und diverse Institution bauten hier ihre Kurhotels und Kureinrichtungen, und deswegen riss der Zustrom an Gästen auch nie ganz ab. Trotzdem, der alte Glanz begann spätestens zur Jahrtausendwende abzubröckeln, die Kassen zeigten sich bei Kuren zunehmend knausrig und rigoros in den Auswahlkriterien. Wie in jeder Region, der es zu lange gut gegangen ist, wurde zu wenig investiert und zu wenig in die Zukunft geblickt. Es war auch die Zeit, in der sich österreichweit der Sommertourismus auf dem Rückzug befand. Erst in den Neunzigern hatte die Wintersaison den Sommerurlaub in den Nächtigungen überflügelt, und all das bekam nun auch die Stadt, welche die Sommerfrische wie keine zweite repräsentiert hatte, zu spüren. „Bad Ischl versucht, das angestaubte Image der Kaiserstadt abzulegen und mit neuen Inhalten aufzuladen. Eine gewisse Aufbruchstimmung ist spürbar und wird durch große Projekte in den kommenden Jahren weiter beflügelt.“ Das schrieb HGV PRAXIS vor genau zehn Jahren

| 25

zu einem modernen Dienstleistungsbetrieb auszubauen, gab wertvolle Impulse.“ Andere Hoteliers zogen nach, renovierten die Zimmer, bauten neue dazu und strebten eine höhere Kategorisierung an. Auch die Sanierung der legendären Trinkhalle, eines denkmalgeschützten Säulenbaus im Zentrum, war wichtig.

in der Sonderausgabe zum ÖHV Hotelierkongress 2007. Dieser fand in Bad Ischl statt, im Vorfeld der oberösterreichischen Landesausstellung „Menschen, Mythen und Monarchen“, die ein Jahr später im Salzkammergut über die Bühne ging. Mit Bad Ischl als pulsierendem Zentrum. Die Landesschau lieferte die Initialzündung für das große Umdenken in der Kurstadt. Ein erster Investitionsimpuls von gut 80 Millionen Euro ging alleine vom Zuschlag aus, Geld, das beinahe ausschließlich in touristische Infrastruktur investiert wurde. Robert Herzog, damals wie heute Geschäftsführer des Tourismusverbandes, sieht hier die Basis für den Wandel, der den Ort im vergangenen Jahrzehnt erfasst hat.

Die Stadtgemeinde zog bei allen Vorhaben mit und leistete ihren Teil an der Sanierung von Häusern und Infrastruktur. Bürgermeister Hannes Heide, seit neun Jahren im Amt, steht hinter jedem Euro Investment. „Wir wollten und wollen nicht nur für die Gäste, sondern vor allem für die Einheimischen eine attraktive städtische Infrastruktur schaffen. Früher fragten die Gäste: „Wo ist denn da das Zentrum?“, heute ist es dank Fußgängerzone und einer lebendigen Handelslandschaft sowie der hochaktiven Gastronomie klar erkennbar. Und die Menschen halten sich da gerne auf.“

„Es gab da plötzlich jede Menge Projekte. Auch die Entscheidung des Landes Oberösterreich, die Therme und das dazugehörige Hotel zu sanieren und

Ein neues, klares Verkehrskonzept trug dazu ebenso bei wie umfangreiche Fassadensanierungen und die Schaffung der richtigen Angebotsmischung im Handel. „Wir haben in Bad Ischl und an der Peripherie nur wenige große produzierende Betriebe, der größte Arbeitgeber ist das Krankenhaus. Wir leben aber gut von den vielen Handelsbetrieben und Gewerbetreibenden, von der Gastronomie und natürlich vom Tourismus“, so Hannes Heide. Und dazu gehört Leben in die Stadt. Bad Ischl, so der Bürgermeister, böte ein tolles Einkaufserlebnis, ganz ohne Einkaufszentrum. Das würden auch diverse Strukturanalysen bestätigen, die dem Ort immer wieder Höchstnoten bescherten. „Wir achten sehr darauf, dass das Verhältnis der Handelsbetriebe zwischen Innenstadt und Peripherie ausgewogen bleibt“, will der Gemeindevorsteher die Fehler anderer Kommunen vermeiden. Was ihm bislang sehr gut gelungen ist.

So hat es die Gemeinde auch geschafft, die Abwanderung nicht nur zu bremsen, sondern sogar umzudrehen. „Vor einigen Jahren hatten wir nur noch 13.600 Einwohner, heute sind es 14.032 – das sagt schon auch etwas über die Attraktivität des Ortes aus.“ Die Attraktivität hat allerdings auch ihre Schattenseiten. Die Eigentümer der 2200 gemeldeten Zweitwohnsitze tragen wenig zum Erhalt der Infrastruktur bei und gehören bei den wenigen Wochen ihres Aufenthalts auch nicht gerade zu den Einkaufskanonen, beklagt der Ortschef. Sei’s drum, es wird auch so weiterhin an der Attraktivierung des Standortes gearbeitet. Das bislang letzte große Vorhaben betraf die OÖ Landesgartenschau, die 2015 unter dem Titel „Des Kaisers neue Gärten“ über die Bühne ging. Dafür wurden die Parks und Gärten der Stadt auf Vordermann gebracht – auch dies wieder zukunftswirksame

TRANSGOURMET PUNKTET MIT NEUEN EIGENMARKEN Österreichs Nummer eins im Gastronomie-Großhandel Transgourmet erweitert sein 25.000 Produkte umfassende Sortiment um neue Eigenmarken. Dass alle Produkte dem „österreichischen Geschmack“ entsprechen, versteht sich. Das Sortiment ist ab sofort erhältlich und wird laufend ausgebaut.

Transgourmet Economy ist das günstigste Produkt in der Warengruppe

Markenqualität zum besten Preis-Leistungsverhältnis: Transgourmet Quality

Transgourmet Premium für höchste Ansprüche

Gut Praktisch Günstig

Qualität Vielfalt Verlässlichkeit

Inspirierend Exquisit Genussvoll

Symbolfoto

www.transgourmet.at

Symbolfoto

Symbolfoto

26 | ÖHV

Bild: Christian Fuchs

Bild: Eurothermen

Eine belebte Innenstadt als touristisches Muss.

Die Sanierung und der Ausbau der Therme brachte wichtige Impulse. Heute zählt die Therme im Schnitt täglich 1000 Besucher.

Bild: www.badischl.at

Nicht zu vergessen auf die Geschichtsträchtigkeit des Ortes. „Natürlich setzen wir auch weiterhin auf den Kaiser und die ganze damit verbundene Historie“, sagt Herzog. Doch auch die alten Habsburger müssen sich dem Zeitgeist beugen. „Wir setzen auf Sisi und Franz, um auch jüngere Zielgruppen anzusprechen, die man damit sehr gut erreichen kann. Unsere besten Tourismuswerber geben wir nicht so schnell her“, bleibt der Tourismusverband auf Linie. Einen Teil des Charmes bezieht die Stadt auch durch die Lage an der jungen Traun.

Investitionen. Auch in der Hotellerie und Gastronomie löste die Ausstellung eine Reihe von Investitionen und Neuausrichtungen aus. Knapp 350.000 Besucher zählten die Veranstalter, eine beeindruckende Belohnung für mutiges Engagement. Hand in Hand mit der Stadterneuerung kam es auch zu einer Neujustierung des touristischen Angebotes. Es galt, vor allem der Wintersaison frische und wirksame Impulse zu verleihen. Also wurde im Verein mit der Hotellerie aber auch mit den Geschäften die Sommersaison kontinuierlich ausgedehnt. Heute ist in Bad Ischl touristisch Ganzjahresbetrieb. Robert Herzog: „Zwar waren die klassischen Kurgäste ohnehin das ganze Jahr da, aber die frequentierten wegen der Auflagen im Kurbetrieb das gastronomiHGV PRAXIS 12.2016

sche Angebot der Stadt nur schwach und zeigten wenig Lust zum Shoppen. Also blieben viele Betriebe früher im Winter zu.“ Heute wird den Gästen zu jeder Zeit die komplette innerstädtische Infrastruktur geboten. Und es gelang auch, mit einem gut strukturierten Angebot, in der kalten Saison neue Gästeschichten anzusprechen. „Es sich einfach einmal ein paar Tage gutgehen lassen“, umschreibt Herzog das Basisoffert. „Wir haben auch abseits des alpinen Skilaufs jede Menge Möglichkeiten, sich im Winter sportlich zu betätigen“, verweist der Tourismuschef auf Langlauf, Tourengehen oder Schneeschuhwandern. Dazu die Eurotherme, die Gesundheitseinrichtungen, die sich längst in Richtung Prävention positioniert haben, das Einkaufserlebnis und eine feine Gastronomie.

Trotzdem setzt man auch auf die Vernetzung mit den Nachbargemeinden und angrenzenden Regionen. So hat man gemeinsam mit den vier Regionen AusseerlandSalzkammergut, Dachstein-Salzkammergut, Wolfgangsee und Mondseeland die geschützte Marke „Winterwärme“ kreiert. Dies als Pendant zu Sommerfrische. In diesem Begriff findet sich die Hitze der Thermenlandschaften des Salzkammerguts ebenso wieder wie die Wärme in den Behandlungszentren oder die Wärme in den Gaststuben rundum. Das Prinzip der Zusammenarbeit beruht darauf, dass die Gäste sich das spezielle Angebot einer teilnehmenden Region selbst aussuchen und ohne weitere Kosten konsumieren können. Die Urlauber sollen sich möglichst ohne Hemmnisse durch das Salzkammergut bewegen können und so die Region kennen und genießen lernen.

Das gilt natürlich auch bereits für die Adventzeit, die mit ihren Weihnachtsmärkten längst zu einer Art fünfte Saison geworden ist, von der auch Bad Ischl kräftig profitiert. Dass all die Maßnahmen, die in den vergangenen Jahren nach und nach auf den Weg gebracht wurden, auch greifen, zeigen die Zahlen. 320.000 Nächtigungen zählt Bad Ischl pro Jahr. Bei einem Angebot an 2000 Betten (1100 im gewerblichen Bereich, davon 600 Betten in der Vier-Sterne-Kategorie), entspricht dies einer durchschnittlichen Jahresauslastung von mehr als 50 Prozent. Davon werden immerhin bereits 46 Prozent in der Wintersaison erzielt, 54 Prozent entfallen auf den Sommer. Dazu trägt natürlich auch der traditionelle Kongresstourismus ein gerüttelt Maß bei, der in erster Linie mithilft, die Nebensaisonen zu beleben. Apropos beleben: Bad Ischl fühlt sich touristisch längst fit genug, noch ein weiteres Hotel zu verkraften. Auch in dieser Sache sind sich Bürgermeister Hannes Heide und Kurdirektor Robert Herzog einig: Ein Vier-Sterne-Hotel mit 200 Betten würde das Angebot der Stadt perfekt abrunden. Ein Grundstück stünde schon bereit, gesucht werden nun Investor und Betreiber. Im nächsten Jahr sollte die Entscheidung fallen. -hal-

Bild: Hotel

Bild: HGV PRAXIS

| 27

Hoteldirektorin Angelika Paier mit F&B-Manager Thomas Auinger und Küchenchef Bernhard Zoubek.

Hotel Villa Seilern in Bad Ischl.

Einstieg leicht gemacht

Das Klagen über den Personalmangel nützt nichts, dachten sich namhafte Hoteliers der Kurstadt im Salzkammergut.

Bild: Hotel

„Vor zwei Jahren standen wir vor der Situation“, erklärt Hotel Villa SeilernDirektorin Angelika Paier im HGV PRAXIS-Gespräch, „dass sich kein einziger Mitarbeiter von selbst für eine Stelle in der Gastronomie oder der Hotellerie beworben hat. Das hat nicht nur bei uns, sondern auch bei allen Kollegen Alarm ausgelöst. Bis dahin war die Rekrutierung zwar auch nicht einfach, aber trotzdem – gemeinsam mit Eigenwerbung und Kooperationen konnte man Mitarbeiter finden. Auch gab es damals noch regelmäßig Anfragen von Arbeitnehmern“, so Paier.

Ein dramatischer Einbruch am Arbeitsmarkt setzte Ischler Hoteliers unter Zugzwang. Unter Mithilfe vieler Partner wurde ein Programm gestartet, das Neu- und Wiedereinsteiger gezielt in die Betriebe führen soll. Beim Kongress werden ­bereits die Ersten praktizieren.

Edwin Gruber, Hotelier im Goldenen Schiff und Obmann des Tourismusverbandes.

Zu ihnen gehören das Eurothermen-Resort (im Besitz des Landes Oberösterreich), das Hotel Goldenes Schiff mit Eigentümer Edwin Gruber, der zusätzlich Obmann des Tourismusverbandes ist, und das Hotel Villa Seilern, mit Direktorin Angelika Paier an der Spitze. In einem erweiterten Kreis sind auch noch die sogenannten „Winterwärme“-Hotels dabei, worunter das Hotel Hubertushof von Hans Panholzer oder der Goldene Ochs der Familie Schweiger und das Hotel Zur Stadt Salzburg hervorzuheben wären. Das Trio Seilern Schiff - Eurotherme sprach bei der ÖHV vor, um nach Lösungen zu suchen. Die wiederum band Organisationen wie das AMS in Gmunden oder das HGV PRAXIS 12.2016

Bild: Hotel

Bild: HGV PRAXIS

28 | ÖHV

Hans Panhuber, Hotelier im Hubertushof.

Zimmer im Hubertushof.

Wifi ein. Im Rahmen dieses Austausches entstand ein innovatives Konzept, das arbeitsuchenden Personen – egal, ob es sich um Neu-, Quer- oder Wiedereinsteiger handelt – den Weg in die Arbeitswelt Hotel öffnen soll. Zusätzlichen Schub erfuhr das Projekt, als es Zusagen für Förderungen durch das Land Oberösterreich und das AMS gab.

wir das nur über motivierte Mitarbeiter.“ Hubertushof-Chef Hans Panhuber ist überzeugt, dass die Vorteile dieser Branche viel mehr ins rechte Licht gerückt werden müssen: „Es wird nie langweilig. Hotels bieten abwechslungsreiche Tätigkeiten und man lernt immer neue Menschen und Situationen kennen. Der Kontakt mit Gästen und Kollegen aus verschiedenen Ländern und Kulturkreisen ist eine Bereicherung.“

Unter dem Motto „Von der Region – für die Region“ wurden gezielt Personen aus dem inneren Salzkammergut angesprochen. Ganz wichtiger Punkt: „Es sind keinerlei Vorkenntnisse erforderlich – einzig die Freude an der Arbeit mit dem Gast“, erklärt Hotelier und Tourismuschef Edwin Gruber. Das Wifi in Bad Ischl bildet in den Bereichen Küche, Service und Housekeeping die künftigen Mitarbeiter aus – in ganz enger Abstimmung mit den Ischler Hotels. Wesentlicher Bestandteil des Kurses ist das Praktikum in den Hotels und dadurch die praxisnahe Ausbildung. Die Erstrekrutierung erfolgt über das AMS in Gmunden und die Ischler Hotellerie. Menschen, die eine Karriere beginnen, die umsatteln oder nach Karenzzeiten wiedereinsteigen wollen, werden gezielt mit diesem neuen Projekt angesprochen und über die Vorteile einer Arbeit im Hotel informiert. „Unsere Gäste freuen sich über die gelebte Gastfreundschaft und hohe Servicequalität“, weiß Andreas Nöhamer, Standortleiter Eurothermen-Resort Bad Ischl. „Erreichen können HGV PRAXIS 12.2016

Wobei Angelika Paier Benefits ins Spiel bringt, die man in anderen Branchen vergeblich sucht: „Essen und Trinken sind während der Arbeitszeit kostenlos. Die Arbeitszeit kann sehr flexibel gestaltet werden. In den verschiedensten Bereichen können wir Tagesdienste, drei bis vier Tage pro Woche usw. anbieten“, betont Paier. Das Projekt ist im Oktober gestartet. Und siehe da, in einem ersten Turnus konnte bereits 20 Teilnehmern diese Zusatzausbildung schmackhaft gemacht werden. Bis zu den Weihnachtsfeiertagen ist Theorie und Lernen angesagt. Eine erste Wissensbasis soll so vermittelt werden und die Kandidaten auf die ersten Praxiseinsätze in den Ischler Hotels vorbreiten. Während des ÖHV-Kongresses, der Mitte Jänner (15. bis 17.) in Bad Ischl stattfindet, wird man bereits dem einen oder anderen Neueinsteiger über den Weg laufen. Das Projekt schließt Menschen aus anderen Ländern keineswegs aus. Die Eingliederung von Asylwerbern und auch Asylberechtigten in den heimischen Tourismus ist eine Erfolgs-

geschichte. Mittlerweile befinden sich im Bezirk Gmunden 17 Asylwerber und -berechtigte in einem Lehrverhältnis im Tourismus. „Der Personalmangel in der Hotellerie ist ein gravierendes Problem, weil qualifizierte und motivierte Mitarbeiter zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren im Tourismus zählen. Daher ist das Projekt ,Arbeitswelt Hotel Bad Ischl‘ sehr zu begrüßen, vor allem auch aufgrund der engen Zusammenarbeit zwischen den betroffenen Hotelbetrieben in Bad Ischl und dem AMS Gmunden. Das sichert eine besonders praxisnahe Umsetzung. Das Wirtschaftsressort des Landes OÖ unterstützt daher sehr gerne diese Maßnahme gegen den Personalmangel in der Hotellerie“, betont Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Michael Strugl. Zwanzig neue Mitarbeiter in einer Handvoll Betriebe – das klingt vielleicht auf den ersten Blick nicht nach viel. Aber jede gewonnene Arbeitskraft für den Tourismus ist ein großer Gewinn. Initiativen wie jene in Ischl zeigen vor, wie es künftig nur mehr gehen wird. Nach draußen gehen und die Vorteil trommeln. Immer und immer wieder. -sax-

Newsletter schon abonniert? www.hgvpraxis.at

Bild: fotolia.com - Robert Kneschke

| 29

„Bleibt alles anders? – Herausforderungen im Tourismus“ Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner tritt erstmals nach den harten Einschnitten im Zuge der Steuerreform wieder beim ÖHV-Kongress auf und geht im folgenden Artikel auf die künftigen Herausforderungen ein.

D

ie wichtige Rolle als Konjunkturstütze und Beschäftigungsmotor hat der Tourismus auch im Jahr 2016 mit Bravour erfüllt. Obwohl wir uns an Gästerekorde fast schon gewöhnt haben, ist diese Erfolgsgeschichte keineswegs selbstverständlich. Österreich schafft es allerdings, seine Naturlandschaften und das kulturelle Erbe perfekt in Szene zu setzen und seine Beliebtheit als Urlaubsdestination weiter auszubauen. Das verdanken wir den heimischen Gastgebern und Hoteliers, die sich gemeinsam mit ihren Mitarbeitern für den Tourismusstandort Österreich einsetzen. 2016 war in vielerlei Hinsicht ein Ausnahmejahr mit einem starken Gästeanstieg aus traditionellen Herkunftsmärkten. Österreich hat einen hervorragenden Ruf als sichere Reisedestination mit einem außergewöhnlich guten Preis-LeistungsVerhältnis. In weltweit unruhigen Zeiten zählt das doppelt und hat verstärkt Auswirkungen auf die internationalen Reisebewegungen. Außer bei den zahlrei-

chen Gästen aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden punktet Österreich auch bei Urlaubern aus Tschechien, Ungarn oder aus Fernmärkten wie China. Wichtig ist: Die aktuelle Renaissance der Nahmärkte sollte nicht zu einem kurzfristigen Strategiewechsel bei Angebot und Marketing verleiten. Die verstärkte Internationalisierung muss unser gemeinsames Ziel bleiben.

Mehr Zeit für den Gast: Büro­ kratie ­abbauen In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten wird der bürokratische Aufwand noch spürbarer. Daher braucht die Tourismusbranche mehr Zeit für das, was sie am besten kann – Gäste betreuen und erfolgreich wirtschaften. Die praxisnahe Moder-

hon c s e t heu ert? g r u b ge

e

ees h c r e rg

bu

enreich: hlich und variant Genial, unwiderste urger-Cheese B Der neue Gusteria en Zubereitung und seinen ch fa ein r ine se it rfekte Zutat m ist öglichkeiten die pe Beste: ssm nu Ge n s da vielfältige d Un n! er-Variante für viele neue Burg er-Cheese ist ideal für g r u B ria ischendurch, Guste inen Hunger, für zw den großen und kle ilien. Unbedingt mal probieren! für Singles und Fam

www.gusteria.com facebook.com/gusteriaburgercheese

nisierung der Gewerbeordnung ist ein Schritt in die richtige Richtung. Alle Gewerbeanmeldungen werden künftig von Gebühren des Bundes und Abgaben an den Bundes befreit. Damit sparen sich die Unternehmen über zehn Millionen Euro pro Jahr. 19 von 21 bisher reglementierten Teil-Gewerben werden freigestellt. Zusätzlich erweitern wir den Umfang der Nebenrechte, was zu weniger Gewerbescheinen führt und gerade für Hoteliers spürbare Vorteile bringt. Darüber hinaus soll im Betriebsanlagenrecht ein One-Stop-ShopPrinzip nach dem Motto „ein Verfahren, ein Bescheid“ verankert werden. Bau-, Naturschutz-, Wasser- und gewerberechtliche Genehmigung würden damit aus einer Hand erfolgen. Bezirkshauptmannschaften sollen zudem Betriebsanlagen mit geringem Gefährdungspotenzial schneller genehmigen können. Das hilft zum Beispiel Kaffeeund Gasthäusern, Konditoreien, Imbissstuben oder kleinen Hotelbetrieben. Mit diesen Maßnahmen wirken wir der leider perfektionierten „Kultur der Regulierung“ entgegen und sorgen insgesamt für mehr Freiheit.

Bild: Weihbold

30 | ÖHV

Neben Internationalisierung und Büro­kratieabbau sieht Wirtschaftsminister Reinhold M ­ itterlehner insbesondere die Digitalisierung als größte Heraus­forderung für den Tourismus.

• die Dienstleistungskette - digitale Zwischenhändler treten am Markt auf.

Die Internationalisier­ung muss fortgesetzt werden Will Österreich auch in Zukunft eine der erfolgreichsten Tourismusdestinationen weltweit bleiben, müssen wir uns intensiv mit der Digitalisierung auseinandersetzen. Denn diese hat Einfluss auf: • unsere Gäste, die ein digitales Angebot immer stärker nachfragen, • unsere Mitarbeiter/innen, die mehr Medienkompetenz brauchen, • die technische Infrastruktur, die im Betrieb und in der Destination erweitert werden muss • das Informations- und Buchungsverhalten, auch in punkto Produkt- und Preistransparenz, HGV PRAXIS 12.2016

Auf diese Herausforderungen müssen wir auf allen Ebenen reagieren. Grundvoraussetzung ist der zügige Ausbau der Breitbandinfrastruktur. Besonders dort, wo der Tourismus passiert – in ländlichen Regionen. Auch die WLAN-Versorgung muss immer stärker zur Selbstverständlichkeit werden, auf Flughäfen, Bahnhöfen, ganz generell im öffentlichen Raum. Auch im Hotel wird WLAN zunehmend verlangt, die Ansprüche der Gäste steigen. Wir brauchen daher „smarte Produkte für smarte Gäste“. Eine gute Homepage reicht oft nicht mehr aus, die digitale Dienstleistungskette muss alle Elemente der Reise um-

fassen. Immer wichtiger wird auch die branchenübergreifende Kooperation, die wir mit eigenen Förderangeboten unterstützen. Es geht um neue Marketingansätze, Mitarbeiterschulungen und Kooperationen im Bereich digitaler Medien. Die wohl wichtigste Voraussetzung ist die zukunftsorientierte Ausbildung. Digitalisierung hält Einzug in alle Bereiche, von der Rezeption über die Küche bis zur Haustechnik. Bei der Lehre haben wir mit dem Lehrberuf Hotelkaufmann/frau einen ersten Schritt gesetzt, aber auch die bestehenden Lehrberufe im Tourismus müssen kompetenzorientiert ausgerichtet werden. Daher werden die Ausbildungsordnungen bis 2018 laufend überarbeitet und modernisiert. Darüber hinaus müssen auch Schulen, Fachhochschulen und Universitäten ihre Lehrinhalte anpassen, mit einem klaren Schwerpunkt auf Digitalisierung. Trotz aller Herausforderungen steht aber eines schon jetzt fest: Der Tourismus ist einer der

Gewinner der Digitalisierung. Daher setze ich mich dafür ein, den digitalen Wandel aktiv zu gestalten und die Chancen zu nützen anstatt darauf mit neuen Belastungen zu reagieren. An einer erfolgreichen Zukunft des Tourismus aktiv mitzuarbeiten, gehört zu den großen Verdiensten der Österreichischen Hoteliervereinigung. Dafür bedanke ich mich und wünsche der ÖHV einen erfolgreichen Kongress und weiterhin viel Erfolg.

Tourismus als Technologiebranche: ­Chancen der Digital­isierung nützen

| 31

Vom Brechen der Regeln Sven Gábor Jánszky: „Rulebreaker – Wie Menschen denken, deren Ideen die Welt verändern“.

Zusammen mit über 200 der wichtigsten deutschen Unternehmen analysiert Zukunftsforscher Sven Gábor Jánszky jährlich die aktuellen Entwicklungen und entwirft Szenarien über die künftigen Lebens- und Geschäftswelten für Europa in einem Jahrzehnt.

achtet, später ganz offen mit ihnen über ihr Leben und ihre Strategien diskutiert. Mit zeitweise atemberaubender Offenheit berichten sie über ihre Regelbrüche, mit denen sie neue Märkte entdeckt, ganze Branchen an den Rand des Abgrunds gebracht, Millionen verdient und mit eigenen Händen unsere Welt verändert haben.

So unterschiedlich die Geschichten und ihre Charaktere auch sein mögen, sie alle kennen ein Erfolgsgeheimnis: Die Kunst des Querdenkens. Jánszky hat die Methoden und Denkweisen dieser Querdenker erforscht. Er hat analysiert, wie sie durch bewusste Regelbrüche Neues entdecken und wie sie sich gegen die Übermacht der Bedenkenträger durchsetzen.

Er ist der Autor von Deutschlands neuestem Trendbuch „2025 – So arbeiten wir in der Zukunft“ sowie gefragter Interview-Experte in Deutschlands wichtigen Wirtschaftsmedien (u. a. Handelsblatt, Financial Times Deutschland, FAZ, Wirtschaftswoche etc.) und im Fernsehen (Kerner, Tagesthemen, etc.). Referent Sven Gábor Jánszky legt seine Themenschwerpunkte als Keynote Speaker auf Geschäftsmodelle und Lebenswelten der Zukunft. Der 5-Sterne-Redner ist ein faszinierender Visionär. Seine Vorträge zeigen neue, künftige Welten, die unglaublich echt erscheinen und seine Zuhörer begeistern. Zukunftsforscher Jánszky spricht über visionäre und revolutionäre Ideen, innovative Konzepte und Inspirationen aus den verschiedensten Branchen und für diese. Der innovative Redner bietet mit seinen Vorträgen unvergessliche Erlebnisse, die einen ideal auf die Zukunftstrends der nächsten Jahre und Jahrzehnte vorbereiten. Der Chefstratege und Leiter des 2b AHEAD ThinkTanks Sven Gábor Jánszky lässt sein Publikum in die Geschichten hinter den interessantesten Regelbrüchen unserer Zeit eintauchen. Er nimmt es mit auf eine faszinierende Reise, die er in den vergangenen zwei Jahren selbst durchlebt hat. Jánszky ist zwei Jahre lang quer durch Deutschland zu den wichtigsten Rulebreakern der deutschen Wirtschaft gefahren. Zuerst hat er sie beobSven Gábor Jánszky.

Darunter unter anderen: • ein Reeder, der den Kreuzfahrtmarkt neu erfindet, • ein Immobilienmakler, der gegen die ganze Branche aufsteht, • ein Finanzmanager, der die Bank der Zukunft entdeckt, • ein Student, der die Zeitung der Zukunft erfindet, • ein Onlinehändler, der den stationären Apothekenmarkt revolutioniert.

Das Buch zum Referat. Sven Gábor Jánszky/Stefan A. Jenzowsky: Rulebreaker – wie die Menschen denken, deren Ideen die Welt verändern. Goldegg Verlag, Berlin. 386 Seiten, 24 Euro. ISBN: 978-3-903903-68-6

In seinem Buch „Rulebreaker – Wie Menschen denken, deren Ideen die Welt verändern“ gibt Redner Sven Gábor Jánszky die aktuellste Anleitung zum schöpferischen Querdenken. Und wie das Buch ist auch die Rede beim ÖHV-Kongress eine Anleitung zum Besser-Machen, zum Grenzen-Überschreiten und zum Die-Welt-Verändern. Denn jeder kann zum Rulebreaker werden. Nach dieser Rede haben Sie sich bereits auf den Weg gemacht. Sie haben begonnen zu denken, wie jene Rulebreaker, denen die größten Markteroberungen unserer Wirtschaft gelungen sind.

Bild: Roman Walcyna

D

er 5-Sterne-Redner Sven Gábor Jánszky ist derzeit der innovativste Trendforscher in Deutschland. Der Diplom-Journalist mit Lehraufträgen an mehreren Universitäten, Schulen und Instituten ist Gründer der Medien-Politik-Beratung MDKK und Chairman des Trendinstituts 2b AHEAD ThinkTank.

32 | ÖHV

Online-Vertrieb braucht Business Intelligence Uwe Frers leitet den Themenblock: „Haifischbecken Online-Vertrieb: Status quo und ­Zukunftsperspektiven“, und weiß, wo die Hoteliers ansetzen müssen.

B

exogene Faktoren sind die Chancen und Risiken auf dem Markt, endogene Faktoren die Stärken und Schwächen des Hotels. Bei der Analyse der Phasen der Customer Journey lässt sich erkennen, dass der Wettbewerb insbesondere bei Suche und Buchung sehr stark ist und die Player entsprechend professionalisiert sind. Das Risiko eines Engagements in diese Phasen ist also hoch. Gleichzeitig verfügen die wenigsten Hotels über echte Expertise in IT und Online-Marketing. Als mögliche Konsequenz bietet sich eine Konzentration der Ressourcen auf die weniger umkämpften Phasen an: Inspiration, Vorbereitung, Reise und Reflexion. Fokusthemen hierbei können Upselling, Kundenbindung sowie „Freunde werben Freunde“ sein.

Zur Kategorisierung der verschiedenen Online-Optionen eignet sich das CustomerJourney-Modell, welches den Ablauf einer Reise in sechs Phasen unterteilt: Inspiration, Suche, Buchung, Vorbereitung, Reise und Reflexion. Die Inspiration erfolgt online durch Social Networks wie Facebook, Reise-Communities wie Tripadvisor, Deal-Plattformen wie Urlaubspiraten oder Secret Escapes sowie durch Blogs und die Internetseiten von Reiseführer-Verlagen. Die konkrete Suche findet bei Google, bei Metasearch-Anbietern wie Trivago oder Check24 sowie bei den OTAs wie Booking.com oder Expedia statt. Zur Buchung nutzen die User OTAs, Deal-Plattformen, die Internetseiten der Hotels sowie die Angebote der Veranstalter wie DERTOUR. Zur Vorbereitung und während der Reise werden Social Networks, Bewertungsplattformen wie Yelp, Suchmaschinen sowie digitale Angebote von Destinationen und Hotels genutzt. Zudem etablieren sich in diesem Segment neue Angebote wie Get your Guide oder Google Trips. Die Reflexion erfolgt bei den Bewertungsplattformen wie Holidaycheck, in Social Networks sowie mittlerweile sehr stark durch die Aufforderung zu Hotelbewertungen bei den Buchungsplattformen. Die Herausforderungen des Online-Vertriebes sind in den letzten Jahren größer geworden. Der Markt ist gekennzeichnet durch hohe Komplexität in Marketing und IT sowie extremen Wettbewerb. Große Plattformen meistern diese Komplexität am effizientesten. Player wie Booking.com, Airbnb oder Expedia agieren mittels Technologie-Skalierung sehr erfolgreich nach dem „The winner takes it all“-Prinzip. Das Ergebnis sind Oligopole, HGV PRAXIS 12.2016

Bild: Escapio

uchungen über das Internet sind der am stärksten wachsende Vertriebskanal für Hotels. Social Networks, Suchmaschinen, Preisvergleichsportale, Social-Deal-Plattformen, Hotelbuchungsportale und nicht zuletzt die eigene Hotel-Internetseite – eine Vielzahl von Playern buhlen im Markt um den Kunden. In dieser komplexen Welt des digitalen Vertriebs muss jedes Hotel eine klare Strategie entwickeln, um erfolgreich Auslastung und Yield zu optimieren.

Uwe Frers: Erfolgreicher Online-Vertrieb setzt die Führung auf Basis von Kennzahlen voraus.

extreme Renditen durch geringe Grenzkosten, extreme Barmittel-Reserven sowie die Errichtung hoher Markteintrittsbarrieren. Was auf den ersten Blick sehr theoretisch klingt, hat für Hotels eine spürbare Konsequenz im Tagesgeschäft: Die Kosten für den digitalen Vertrieb steigen. Auf den ersten Blick spricht in diesem Umfeld alles dafür, den Direktvertrieb durch Optimierung der eigenen Hotel-Internetseite zu stärken. Die Entscheidung für oder gegen einen Vertriebspartner oder über Investitionen in die eigene Internetseite darf aber nicht emotional erfolgen. Sie muss kennzahlenbasiert anhand einer detaillierten Deckungsbeitragsrechnung getroffen werden. Voraussetzung hierfür ist, dass der Hotelier alle relevanten Kennzahlen erfasst und permanent überprüft, ob Veränderungen im Vertriebsmix ein positives oder negatives Ergebnis bringen. Business Intelligence, die Führung auf Basis von Kennzahlen, ist für Hotels kein theoretisches Konstrukt mehr, sondern eine Notwendigkeit, um im digitalen Zeitalter zu überleben. Welche Maßnahmen ein Hotel letztendlich ergreift, hängt von zwei Variablen ab:

Die technologische und gesellschaftliche Entwicklung in den kommenden Jahren wird Expertise im Online-Vertrieb zwar noch notwendiger, aber dafür auch nicht einfacher machen. Zu erwarten sind eine weiterhin steigende Nutzung von Online-Medien durch den Nutzer, die Fokussierung auf das Mobile als primäres Endgerät, eine weitere Konzentration bei den Such- und Buchungsplattformen sowie die Sprachsteuerung von Endgeräten. Jede Menge Chancen für innovative Hoteliers, die sich auf die richtigen Online-Maßnahmen konzentrieren, aber die wesentlichen Erfolgskriterien der Offline-Welt als Voraussetzung für Online-Erfolg dabei nicht aus den Augen verlieren: Einzigartigkeit im Angebot und Fokussierung auf die Kundenwünsche. Zur Person: Uwe Frers (49) war drei Jahre Manager bei Handelsblatt.com und vier Jahre geschäftsführender Gesellschafter bei Finanztreff.de. Nach dem Exit 2004 gründete er Escapio als Portal für einzigartige Hotels. 2006 gründete er TripsByTips, ein CrowdsourcingPortal für touristischen Content. 2007 stieg Burda als VC bei TripsByTips ein, 2008 bei Escapio. 2015 verkaufte er beide Unternehmen und die Portale an MAIRDUMONT und EXPEDIA, beide Unternehmen unterstützt er weiterhin als Beirat. Aktuell befindet sich Uwe Frers im Sabbatical, bevor er im Frühjahr 2017 eine neue Herausforderung annehmen wird.

| 33

Bild: VIR

VIR-Chef Michael Buller: Den Zug so weit davonfahren zu lassen, bis ein Aufspringen nicht mehr möglich ist.

Willkommen im strategischen Wirrwarr Der Online-Reisevertrieb ist nur einer von vielen Kanälen, um im Tourismus zu punkten, ist VIR-Chef Michael Buller (Verband Internet Reisevertrieb) überzeugt.

O

nline-Reisevertrieb zu betreiben ist grundsätzlich sehr aufwendig und teuer und funktioniert auch nur durch Skalierung. Zudem nimmt die Technologie eine derart rasante Entwicklung, dass es eines großen technischen Aufwands bedarf, um am Ball bleiben zu können. Es ist durchaus möglich, diesen Aufwand als Einzelner zu betreiben, jedoch muss man in der Lage sein, dies strategisch, personell und finanziell auch zu stemmen.

nen richtigen Weg gäbe. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass man alle Vertriebskanäle bedienen muss, da Kunden meist diverse Kanäle teilweise sogar gleichzeitig, nutzen. Die Verknüpfung aller wird vermutlich die richtige Lösung sein, allerdings unter der Bedingung eines fairen Wettbewerbs, und hier sehe ich die Preisgleichheit durchaus als wichtigen Punkt.

In der Reisebranche wird derzeit öffentlich lautstark darüber diskutiert, ob es zwischen den Online-Reisebüros – den so genannten OTAs – und der Hotellerie ein Ungleichgewicht gibt. Was in der gesamten Diskussion allerdings nicht gewürdigt wird, ist die Leistung, die OTAs in die Zusammenarbeit einbringen. Eine Studie der FH Heilbronn unter Hoteliers hat jüngst ergeben, dass gerade einmal 20 Prozent der Befragten keine geeignete Alternative zu den OTAs sehen. Auch zeigten sich über zwei Drittel mit der Arbeit der OTAs zufrieden und schätzen in der Zusammenarbeit durchaus die Erhöhung der Auslastung und die bessere Auffindbarkeit im Internet. Selbst der heiß diskutierte Bereich Ratenparität schneidet bei gerade einmal 32 Prozent der Befragten schlecht ab.

Erstaunlicherweise wird gerade der Eindruck vermittelt, als ob jeder in der Lage wäre, den Kunden dahingehend zu lenken, wo er kauft. Dabei wird vergessen, dass der Kunde selbst bestimmt, wo er einen Kauf tätigt – und dies macht er dort, wo er den größten Nutzen für sich sieht. Die Digitalisierung spielt dabei natürlich eine große Rolle, weil sie es zum Beispiel geschafft hat – und das besonders im Hotelbereich –, dem Kunden eine Markttransparenz zu ermöglichen, bei der er eine richtige Auswahl treffen kann (z. B. das nächstgelegene Hotel zum Geschäftstermin, die beste Ausstattung usw.). Dies wird eindrucksvoll durch Zahlen der GfK untermauert: Demnach wurden im Vorjahr rund 44 Prozent der Unterkunftsbuchungen ausschließlich online getätigt. Die digitale Welt ist damit der mit Abstand größte Buchungskanal.

Was ich persönlich seit Jahren beobachte, ist ein strategischer Wirrwarr im Reisevertrieb. Einmal wird er über dritte propagiert, dann wieder direkt – und jedes Mal erhält man den Eindruck, als ob es nur den ei-

Immer wieder wird auch von einer Renaissance der Offline-Kanäle in der Touristik gesprochen oder sogar von einer Abwanderung der Kunden aus dem Netz. Die Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache: Im ver-

gangenen Jahr wurden über digitale Kanäle rund 43 Prozent des Gesamttouristikgeschäfts abgewickelt. Zugleich ist die digitale Welt der Wachstumstreiber in der Touristik – zwei Drittel des gesamten Wachstums kamen genau aus diesem Segment. Die subjektive Wahrnehmung hinkt also bei einigen Protagonisten in der Touristik dieser Entwicklung noch gewaltig hinterher. Einige Verbände und Organisationen üben sich darin, Veränderungen besser totzuschweigen, anstatt die Herausforderung eines Wandels unserer Industrie zu verstehen. Wir laufen dabei Gefahr, den Zug zu weit davonfahren zu lassen, so dass ein Aufspringen irgendwann nicht mehr möglich ist. Zugleich steigen verstärkt Branchen, deren ursprüngliches Geschäftsmodell nicht die Touristik ist, in genau diese ein – als Beispiel sei nur Google genannt. Mit einer ablehnenden Haltung gegenüber der Digitalisierung, die nur die Gefahren sieht und nicht die Chancen erkennt, kommen wir nicht weiter. Nach dem Motto „everything is a service“ werden wir uns auch darauf einstellen müssen, dass Dinge und Prozesse immer stärker vernetzt werden. Die Geschwindigkeit von Veränderungen nimmt immer mehr zu, aber mit ein bisschen Neugier, Mut und gesundem Menschenverstand sollte es möglich sein, problemlos Schritt zu halten. Diese Eigenschaften gehören zum Unternehmertum fest dazu, und so müssen wir auch mit der Digitalisierung umgehen. HGV PRAXIS 12.2016

34 | ÖHV

Symbiose statt Haifischbecken Gastbeitrag von Edith Geurtsen, Regional Director von Booking.com in Österreich.

D

as Headquarter von Booking.com liegt in Amsterdam, dessen Name sich von einem kleinen Fischerdorf, an der Amstel gelegen, ableitet. Heute ist Amsterdam u. a. eine der wichtigsten Hafenstädte Europas. Wasser – Hafen – Handel – ein Triumvirat, das unsere Kultur entscheidend prägt: im Sinne eines neugierigen Forschergeistes, des Aufbaus nachhaltiger Partnerschaften über Landesgrenzen hinaus und eines globalen, offenen Blicks in die Welt.

Ich komme nun zu einem wesentlichen Punkt – dem Aufbau nachhaltiger Partnerschaften, der mich auch zurück zum Titel bringt: Als Niederländerin steht mir das Element Wasser naturgemäß sehr nahe. Aus diesem Blickwinkel heraus verstehe ich OnlineVertrieb als Symbiose, als vorteilhafte Beziehung zwischen Partnern, wie sie auch in der Welt des Meeres oftmals vorkommt. Mit einem mit dem Terminus „Haifischbecken“ assoziierten Akt einer räuberischen Tätigkeit hat Online-Vertrieb schlichtweg gar nichts zu HGV PRAXIS 12.2016

Bild: Booking.com

Diese Charakteristika spiegeln auch die Haltung von Booking.com wider. Wir sind in diesem Jahr als Online-Buchungsplattform seit 20 Jahren am Markt und haben uns von einem kleinen Start-up zu einem weltweit führenden Online-Buchungsportal entwickelt. Forschergeist steht nach wie vor im Zentrum unseres Handelns und bedeutet für Booking.com Innovation und die Entwicklung von Services, die unsere Kunden brauchen. Daran arbeiten in Amsterdam allein im Technologiebereich 2000 Menschen, die tagtäglich rund 1000 Innovationen testen. Oftmals Kleinigkeiten, die jedoch für unsere Kunden enorme Wirkung zeigen können. Wir sprechen bei Booking.com mehr als 42 Sprachen – auch dies ist für uns Weltoffenheit. Keine Sprachbarrieren, sondern grenzenlose Kommunikation und damit einhergehendes, kulturelles Verständnis für Kundinnen und Kunden aus aller Welt. Ein Servicegrad, der uns sehr wichtig ist und den wir daher stetig ausbauen. Aktuell bieten wir mehr als eine Million Hotels und Unterkünfte in fast 91.000 Destinationen an und sind damit in 224 Ländern weltweit präsent.

Edith Geurtsen: Eine ­Symbiose ist eine vorteilhafte Beziehung zwischen Partnern – für jeden.

tun. Wir sehen uns bei Booking.com als ein verlässlicher Partner für Hotelbetriebe, Unterkünfte und in weiterer Folge für Konsumenten. Darin liegt unser Bestreben. Wir schaffen für unsere Partner mit unserer Plattform eine „globale Auslage“ und damit einen effektiven Zugang zu Kundinnen und Kunden aus aller Welt. Gerade Österreich ist mit seinen hochqualitativen Betrieben zentral für die Attraktivität von Booking.com. Aktuell sind mehr als 20.000 österreichische Hotels und Beherbergungsbetriebe auf unserer Plattform präsent. Eine 2016 durchgeführte Studie von Oxford Economics zeigt den Impact von Online-Plattformen (OTA) für den österreichischen Markt: mehr als drei Millionen zusätzliche Nächtigungen konnten im Vorjahr durch OTAs hierzulande generiert werden. Durch den Zugang zu neuen, größeren Kundengruppen leisten wir Buchungsplattformen einen Beitrag zur Steigerung der Auslastung österreichischer Hotels und Beherbergungsbetriebe. Besonders wichtig ist dieser Zugang für kleinere und mittlere Hotels, die vielfach keine eigene Website haben – immerhin fast ein Drittel der österreichischen Unterkünfte.

Ohne Nutzung von Buchungsplattformen hätten diese Betriebe kaum die Möglichkeit, sich bei ausländischen Kundinnen und Kunden umfassend zu präsentieren bzw. diese zu erreichen. Der Vorteil von Online-Plattformen für kleinere und mittlere Betriebe wird auch auf europäischer Ebene seitens der EUKommission hervorgehoben. Laut dem Kommissionsbericht zu „Communication on Online Platforms and the Digital Single Market Opportunities and Challenges for Europe 2016“ helfen Plattformen kleinen Betrieben wie großen Unternehmen, Vorteile durch Digitalisierung zu erzielen, einschließlich des einfachen Einstiegs in neue Märkte zu einem Bruchteil der Kosten, die sie ansonsten zu tragen hätten. Zurück zu Österreich: Auch der Arbeitsmarkt profitiert durch die höhere Auslastung – mehr als 2000 Jobs konnten im letzten Jahr direkt und indirekt geschaffen werden. Substanzielle Wertschöpfung, die gerade für eine Tourismus- bzw. Dienstleistungs-Nation wie Österreich von großer Bedeutung ist. Mein Fazit: Stetige Innovation, Konsumentenbedürfnisse antizipieren bzw. durch umfassende Services befriedigen und vor allem eine partnerschaftliche Kundenbeziehung sind im Online-Vertrieb zentrale Elemente für einen gemeinsamen, nachhaltig wirksamen Erfolg.

Bild: fotolia.com - sakkmesterke

| 35

Der digitale Reisebegleiter Mit Google auf Reisen – von der Urlaubsinspiration bis zum Reisebegleiter. Sher Khan, verantwortlich für Vertical Search, gibt Einblick in das Leistungsspektrum.

I

mmer mehr Österreicherinnen und Österreicher informieren sich vor einem Urlaub im Internet über ein mögliches Reiseziel, zu Flügen und Hotelangeboten. So belegt eine aktuelle Studie, dass 93 Prozent der Personen, die sich in Österreich nach einem Hotel erkundigen, dies online tun, 57 Prozent von ihnen buchen das Hotelangebot auch gleich online.* Dieser Trend ist speziell für die heimische Tourismus- und Hotelleriebranche sehr bedeutend, da sich eben auch die Gäste aus dem Ausland zunehmend im Internet nach Urlaubs- und Hotelangeboten erkundigen. Genau genommen beginnt die Reise aber schon viel früher, nämlich dann, wenn der Urlaubsreife oder Reisefreudige vom Urlaub zu träumen beginnt – beispielsweise zu Hause vor dem Fernseher, unterwegs in der Straßenbahn – oder auch am Arbeitsplatz. *Quelle: Consumer Barometer Österreich Kategorie „Hotels (Leisure)“, TNS Infratest, 2016

Bei Google stellen wir fest, dass immer mehr Menschen über ihr Smartphone und über Tablets nach Informationen online recherchieren; weltweit suchen schon mehr Menschen über mobile Geräte nach Informationen auf Google als über Desktop-PCs. Es wird somit für die heimische Hotellerie zunehmend bedeutend zu verstehen, welche Möglichkeiten die digitale Welt mit sich bringt und welche Lösungen von Google interessant sein könnten, um Gäste effizient anzusprechen. In diesem Beitrag beschreibe ich die „Reise des Reisenden“ in vier Phasen – und zwar sind dies: 1. Dreaming, 2. Planning, 3. Direct Booking und 4. Experiencing. Zu jeder Phase stellt Google ein oder mehrere Dienste meist kostenlos zur Verfügung, die dem Nutzer den Reisepfad erleichtern sollen. Für Hoteliers ergeben sich dadurch viele Möglichkeiten, dem potenziellen Gast genau im richtigen Moment am richtigen Ort die richtigen Informationen zu präsentieren, um

ihn oder sie von seinem Angebot zu überzeugen. 1. Phase: Dreaming – Urlaubsinspiration im Web „Reiseziele auf Google“ oder auf Englisch „Google Destinations“ ist eine Funktion in der Google-Suche, welche Inspiration für den Urlaub bietet und vor allem auf mobilen Geräten eine bequeme Urlaubsplanung auf dem Smartphone von unterwegs erlaubt. Ob Städtekurztrip nach Salzburg oder Entdeckungsreise durch Asien – Google vereinfacht damit die Reiseplanung und hilft sowohl bei der Suche nach Inspiration für den nächsten Urlaub als auch bei der konkreten Reiseplanung. Mobile Nutzer erhalten so bei Eingabe eines gewünschten Ortes, Landes oder Kontinents in Kombination mit Begriffen wie „Reiseziel“ in der Google-Suche und der Google App eine übersichtliche Zusammenstellung reiserelevanter Optionen und Informationen auf dem HGV PRAXIS 12.2016

36 | ÖHV

Smartphone. Für Nutzer und Urlaubsplaner wird Google mit „Reiseziele auf Google“ zum Assistenten bei der Inspiration für den nächsten Urlaub. Für Urlaubsdestinationen wie auch österreichische Reise- und Touristikunternehmen bedeutet dies, dass exakte und aktuelle Informationen zum eigenen Betrieb auf Google über die Plattform „Google my Business“ noch bedeutender werden, wenn man auf sich aufmerksam machen und in den Fokus des Reisenden geraten will.

4. Phase: Experiencing: Erlebnis vor Ort

Je nach Reiseziel können sich Reisende bei der Online-Recherche nach Flügen mit dem Dienst Google Flights und bei der Suche nach Hotels über die Google Hotelsuche und Google Hotel Ads orientieren. Die große Möglichkeit für Hoteliers besteht hierbei darin, dass sie Hotelinformationen auf diesen Google-Diensten zur Verfügung stellen, sodass diese über Googles Hotel-Suchfunktionen genau dann dem Interessenten angezeigt werden können, wenn ein Internetnutzer nach einem entsprechenden Angebot sucht. Ein aktueller Daten-Feed mit Informationen zu Zimmereigenschaften und Preisen für unterschiedliche Buchungszeiträume ermöglicht es einem Hotel, das Anzeigenformat Google Hotel Ads für sich einzusetzen. Mit Google Hotel Ads wird das beworbene Hotel Interessenten auf deren Desktop-PC, Tablet und Mobilgerät präsentiert, wenn diese eine entsprechende Suchanfrage auf Google.at oder in Google Maps durchführen. Potenzielle Gäste sehen so die Anzeigen zum Hotel, wenn sie aktiv ein Hotel buchen möchten. Sie als Hotelier bezahlen aber nur dann, wenn Ihre Anzeige zu einem Klick oder einer Buchung führt – mittlerweile bietet Google dabei auch Abrechnungsmodelle an, bei der ein Hotelier nur dann eine Provision bezahlt, wenn der Gast auch wirklich im Hotel übernachtet dies ist für ihn als Werbendem also komplett risikofrei! 3. Phase: Direct Booking – direkt buchen statt suchen Die drei Vorteile einer Direktbuchung sind erstens, dass direkte Zugriffe gesteigert werden können, zweitens, dass Kundenbeziehungen aufgebaut werden, und drittens, dass eine effektive Umsatzsteigerung erzielt werden kann. Somit sind auch die Ziele klar – dies ist allerdings meist einfacher gesagt als getan. Ausgerechnet in unserer schnelllebigen Zeit wird der Weg für den Reise-Interessenten von der ersten Suche bis zur finalen Buchung immer länger und komplexer. Bei jeder einzelnen Hotelbuchung ruft ein Gast in Deutschland bei der Onlinerecherche durchHGV PRAXIS 12.2016

Bild: privat

2. Phase: Planung – wenn jemand eine Reise unternimmt, will diese gut geplant sein.

Sher Khan.

schnittlich 84 Websites auf dem Desktop und dreißig Websites auf dem Smartphone auf. Sein Endgerät wechselt er in dieser Zeit im Schnitt fast unvorstellbare 25 Mal. Insgesamt nimmt die Gesamtrecherche auf dem Desktop acht Stunden und 31 Minuten und auf dem Smartphone eine Stunde und 40 Minuten in Anspruch.** Google will diesen komplexen Prozess vereinfachen. Dazu gehört auch, dass der Nutzer sich aussuchen kann, ob er über eine OnlineTravel-Agency (OTA)-Seite oder direkt bucht. Die Einbindung von OTAs in den Dienst Hotel Ads ist recht einfach, da OTAs technisch sehr fortgeschritten sind und die digitale Welt bestens verstehen. Die Einbindung der vielen weiteren Hotels stellt hingegen eine größere Herausforderung dar. Googles Strategie, um trotzdem dem Hotelinteressenten eine ganzheitliche Buchungsmöglichkeit zu bieten (inklusive der Direktbuchung), ist die Zusammenarbeit mit einem Netzwerk an autorisierten Integrationspartnern. Diese Partner sind die Schnittstelle zwischen Google und einem Hotel, zusätzlich kann auch die Google Hotel Ads Werbe-Kampagne für Sie als Hotelier eingerichtet und verwaltet werden. Somit können Ihre Hoteltarife und die Verfügbarkeitsdaten verwendet werden, um genau im richtigen Augenblick die richtige Anzeige zu schalten und somit Direktbuchungen zu generieren. In Österreich steht als Integrationspartner Seekda zur Verfügung, ein weltweit führendes Unternehmen im digitalen Hotel- Dienstleistungsbereich mit Hauptsitz in Österreich. **Quelle: HRS-Beitrag mit TNS / Google Deutschland-Daten zu Hotelbuchungen auf allen Geräten.

Unser neuestes Reisetool wurde im September 2016 als Beta-Version gestartet: die Google Trips App. Ziel dieser App ist es, dem Nutzer die Aktivitätenplanung an der Reisedestination zu vereinfachen, indem Empfehlungen für Restaurants, Tagesausflüge, Sehenswürdigkeiten und vieles mehr angezeigt werden. Die App kann dem Nutzer während der Reise ebenfalls wichtige Informationen anzeigen, wie beispielsweise seine eigenen Hotelbuchungs-Informationen, Flugdaten oder Restaurant-Buchungen, welche aus einer E-Mail auf Gmail stammen und in die App übertragen werden, die anschließend auch im Offline-Modus zur Verfügung stehen und praktisch ohne Roaming eingesehen werden können. Google Trips ist somit der ideale Reisebegleiter für unterwegs. Bei Google arbeiten wir täglich daran, das Reiseerlebnis für unsere Nutzer – und somit Ihre potenziellen Gäste – zu verbessern. Mit Hilfe unserer Dienste bieten wir aber auch unseren Partnern aus der Hotellerie die Möglichkeit, den potenziellen Gast in jeder Phase der Reisetätigkeit – vom Träumen, über die Planung und Buchung bis zur Orientierung an der Reisedestination – zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort mit der richtigen Botschaft ansprechen zu können. So kann man gezielt vom Trend zur Digitalisierung profitieren und das eigene Geschäftswachstum vorantreiben.

Zur Person: Mag. Sher Khan leitet den Bereich „Google Travel – Vertical Search” für verschiedene Märkte in Europa, Nahost und Afrika und zeigt sich in dieser Funktion ebenfalls für Österreich verantwortlich. Mit über 13 Jahren internationaler Erfahrung im Vertrieb, ist Mag. Khan seit 2016 wieder in Österreich zu Hause: Hier begann seine Laufbahn im Familienbetrieb und anschließend bei Procter & Gamble. Er ist mittlerweile seit über acht Jahren bei Google in leitenden Funktionen in Irland, USA und Deutschland tätig, wo er Erfolge in den Industrien Retail, Technologie und Travel erzielen konnte. Sher Khan absolvierte seinen Bachelor (BA) in England an der University of Leeds und seinen Master (MA) an der University of Nottingham in internationaler Wirtschaftslehre, den er mit ausgezeichnetem Erfolg abschloss.

Newsletter schon abonniert? www.hgvpraxis.at

| 37

Die Welt steht kopf Der digitale Wandel ist in vollem Gange. Nur viele sehen ihn nicht oder wollen ihn nicht sehen, ist Investment-Punk Gerald Hörhan überzeugt.

D

liege am Internet. Ich sitze im Verwaltungsrat einer Hotelkette mit rund dreißig Standorten und bekam die Herausforderungen dieser Branche laufend mit. Deshalb horchte ich auf. „Warum verdient ein Hotel Nacht für Nacht um 15 bis 20 Prozent mehr als die anderen, obwohl beide das Gleiche anbieten, die gleichen Zimmerpreise verlangen und auch die Auslastung vergleichbar ist?, fragte der Redner.

ie digitale Revolution, die „New Economy“ wird unsere Wirtschaft und Gesellschaft mehr verändern als die industrielle Revolution. Globale IT-Konzerne haben bereits mehr Macht als die mächtigsten Staatschefs, und das „Winner-Takes-it-all-Prinzip“ führt zur Schaffung von globalen und lokalen Monopolen und Oligopolen. Viele, auch gutbezahlte Jobs werden verschwinden. Auf der anderen Seite steigt die Nachfrage nach IT-Leuten, Datenspezialisten, Online-Marketing-Experten etc. exponentiell. In den nächsten Jahren werden sich 90 Prozent aller Job Descriptions und 90 Prozent aller Geschäftsmodelle von Unternehmen ändern. Die gesellschaftliche Ordnung wird auf den Kopf gestellt, Bankdirektoren, Universitätsprofessoren, Vertriebsexperten, Versicherungsmakler oder Journalisten verdienen weniger, während 20- oder 25-jährige Start-up-Gründer in Berlin, Silicon Valley, London oder anderen Städten Unternehmen aufbauen, die Millionen wert sind und ganze Konzerne bedrohen. Die Welt steht kopf.

Er zeigte uns die digitalen Auftritte verschiedener Ketten der gehobenen Kategorie. Bei Marriott oder Hilton bestanden sie vor allem aus Fotos von Zimmern, die nett waren, aber doch nur das Erwartbare boten. Er führte uns vor, wie umständlich das Buchen eines Zimmers bei manchen dieser Ketten war. Das Programm leitete von Seite zu Seite weiter und verlangte immer wieder die gleichen Informationen. Als Nächstes zeigte er uns den digitalen Auftritt eines Hotels in Argentinien, dessen Seite einfach zu bedienen war und einen gewissen Wow-Effekt hatte. Die Seite sagte nicht nur: „Ich bin ein Hotel, bitte buche mich”. Sie zeigte Impressionen von der umliegenden Landschaft und bot einen Blog mit Berichten über das Hotel, über regionale Gerichte und über interessante Ausflugsziele. Sie stiftete einen Wert. Wie ein Reiseführer gab sie eine Anleitung zum Erleben der Region.

Die Kombination aus digitaler Revolution, Nullzinsumfeld und Globalisierung wird dazu führen, dass die klassische Mittelschicht dezimiert wird bzw. verschwinden wird. Die politische Elite versucht krampfhaft und ohne Plan, den Status quo zu bewahren, während ringsherum der Sturm der New Economy tobt und Konzerne, Jobs und ganze Länder durcheinanderwirbelt. Die meisten Menschen denken linear, die New Economy funktioniert exponentiell.

Ich wusste, dass wachsende Teile des Hotelgeschäftes über Buchungsmaschinen wie booking.com, excite.com oder hotels.com liefen. Der Punkt war: Die Hotels mit den kreativen und funktionellen digitalen Auftritten sind von diesen Maschinen unabhängiger. Sie bekommen mehr Buchungen direkt. Der ganze Brutto-Umsatz bleibt bei ihnen, während die Ketten mit den langweiligen Auftritten bei so gut wie jeder Buchung 15 bis 20 Prozent abtreten müssen. Unternehmen, egal welcher Branche, die rechtzeitig die Bedeutung der laufenden Digitalisierung der Wirtschaft erkennen, gewinnen, die anderen verlieren. Der Prozess ist voll im Gange, nur viele sehen das noch nicht. Ihr habt es in der Hand, auf welcher Seite ihr steht!

Bei einem Seminar in Amerika erklärte uns der Redner an einem Beispiel der Hotellerie, wie wichtig das Internet für das Wachstum eines Unternehmens ist. Hotels einer Preisklasse würden in Sachen Lage, Zimmerausstattung und Services immer ungefähr das Gleiche anbieten. Dennoch würden manche von ihnen mehr verdienen als andere, und das

Bild: privat

Wer die New Economy versteht, also wer Digitally Literate ist, hat in diesem Umfeld gewaltige Chancen, die Wirtschaft zu revolutionieren und dabei viel Geld zu verdienen. Wer die New Economy ablehnt, sie nicht versteht, also Digitally Illiterate ist, wird unter die Räder kommen und verarmen.

Investment-Punk Gerald Hörhan. HGV PRAXIS 12.2016

38 | ÖHV

Wertschöpfung durch Wertschätzung Bodo Janssen, Unternehmer, Bestsellerautor und Filmproduzent, über den Führungsansatz Corporate Happiness.

E

Gehirnforschung und positiven Psychologie basierte Potenzialtrainings) konnten wir bisher viele Führungskräfte und Mitarbeiter dazu ermutigen, sich ihrer selbst und damit ihrer Werte, Potenziale und Fähigkeiten bewusster zu werden, um mit deren Würdigung die Voraussetzungen für mehr Begeisterung am Arbeitsplatz zu schaffen.

s waren die vernichtenden Ergebnisse einer Mitarbeiterbefragung im Jahr 2010, die mich als Geschäftsführer von Upstalsboom sehr betroffen gemacht haben. Die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung offenbarten mir, dass sich die Mitarbeiter schlecht geführt fühlten. Die Erkenntnis, dass der „Fisch am Kopf“, also bei mir und den weiteren Führungskräften anfing zu stinken, war sehr ernüchternd.

Um dem beschrittenen Weg noch mehr Raum zu geben, liegt der Sinn unseres Unternehmens seither nicht mehr in der Gewinnmaximierung, sondern in der Zurverfügungstellung einer Plattform, die jeder Mitarbeiter nutzen kann, um seine persönliche Vision, sein Leitbild und damit seine Potenziale zu entfalten.

Im Angesicht der eigenen Betroffenheit und in Aussicht auf die „Überhauptkräfteentwicklung“ entschloss ich mich, mich der Stimmung im Unternehmen persönlich anzunehmen. Eineinhalb Jahre ging ich parallel zum operativen Geschäft regelmäßig ins Kloster, um in monastischer Atmosphäre von namhaften Persönlichkeiten wie dem Benediktinerpater Anselm Grün und dem Psychologen Friedrich Assländer zu lernen.

Persönliches Beispiel: Ich persönlich habe eine Vision von glücklichen Menschen. Wenn ich Großvater bin, möchte ich meinen Enkelkindern zur guten Nacht eine Geschichte von glücklichen Menschen erzählen. Um das zu können, sehe ich in jedem Menschen, der mir begegnet, die Chance für eine solche Geschichte. Für mich ist die Hotelgruppe Upstalsboom mit jährlich 350.000 Gästen und 650 Mitarbeitern mittlerweile nichts anderes mehr als eine großartige Plattform für viele Geschichten. Mein persönliches Motto dabei ist: „Das Heil dieser Welt liegt nicht in neuen Managementmethoden, sondern in einer neuen Gesinnung.“

Parallel hierzu beschäftigte ich mich mit dem Führungsansatz Corporate Happiness, der auf Basis der positiven Psychologie Führungskräfte und Mitarbeiter dabei unterstützt, glücklicher zu werden. Im Spannungsfeld zwischen Spiritualität und Wissenschaft begann ich über das Thema Führung zu meditieren, um anschließend mit einer immer größer werdenden Anzahl von Mitarbeitern einen neuen Weg zu beschreiten, den UpstalsboomWeg.

Für uns ist es wichtig, optimale Rahmenbedingungen für die persönliche Entwicklung unserer Mitarbeiter zu schaffen. Im Gegensatz zu der in der klassischen BWL verankerten Ressourcenausnutzung sehen wir eine erfolgreiche Unternehmenszukunft in der Potenzialentfaltung und nicht in den Betrachtungsund Vorgehensweisen der klassischen BWL.

Der Upstalsboom-Weg beschreibt einen persönlichen und kulturellen Paradigmenwechsel, der zum Ziel hat, eine authentische Unternehmenskultur zu entwickeln, in der jeder Mitarbeiter im Unternehmen das leben kann, was ihm als Mensch wichtig ist. Dabei orientieren wir uns an den Grundsätzen: „Nur wer sich selbst führen kann, kann andere führen“, „Führung ist kein Privileg, Führung ist Dienstleistung“, „Potenzialentfaltung statt Ressourcenausnutzung“ und „Wertschöpfung durch Wertschätzung“. Im Kontext von Fühlen, Denken und Handeln (z. B. Klosteraufenthalte, Corporate-Happiness-Ausbildung, auf den Erkenntnissen der HGV PRAXIS 12.2016

Hotelier Bodo Janssen. Seine Gruppe Upstalsboom wurde 1976 gegründet, sie beinhaltet heute 65 Hotels und Ferienwohnanlagen im 3- bis 5-Sterne-Segment und beschäftig 635 Mitarbeiter. Die Häuser finden sich an den schönsten Urlaubsorten entlang der deutschen Nord- und Ostseeküste sowie in Berlin.

Für uns steht die wirksame Transformation der Erkenntnisse und Erfahrungen aus der positiven Psychologie, Spiritualität, Mythologie und Neurobiologie in das Leben der Mitarbeiter, die uns vertrauen, eine große Rolle. Unsere Führungsdienstleitung besteht darin, diese Erkenntnisse und Erfahrungen unseren

| 39

Mitarbeitern zur optimalen Entwicklung ihrer Persönlichkeit zugänglich zu machen. Hierbei spielt das Thema Selbsterfahrung eine wesentliche Rolle, und wir gehen hier zum Teil ungewöhnliche Wege. Ein Beispiel: Zusammen mit dem Extremsportler Hubert Schwarz haben wir mit acht unserer Auszubildenden den Kilimandscharo bestiegen. Mit diesem Projekt wollten wir auf eine abenteuerliche und herausfordernde Art und Weise jungen Menschen eine vielleicht „lebensentscheidende“ Selbsterfahrung ermöglichen. Ein Berg als Sinnbild für das eigene Leben. Unserem Empfinden nach bietet diese Herausforderung viele Parallelen zum eigenen Leben: Visionen und Ziele finden, den Weg dorthin planen, Grenzen und sich ändernde Rahmenbedingungen erfahren – je höher ich komme, desto dünner wird die Luft –, um zu guter Letzt doch noch den Gipfel der Gefühle am Ziel zu erfahren. In diesem Kontext sehen wir die Innovation in einer unserer neuen Haltung entsprechenden Umsetzung, die sich für uns wie folgt ausdrückt: „Humanpotenzial statt Humanressource“, „Inspiration statt Motivation“, „Lebenszeit statt Unterschied zwischen Arbeitsund Freizeit“, „Mensch statt Generationen oder Geschlecht“. Im Rahmen der Umsetzung haben wir auch den Zweck des Unternehmens geändert. Weg von der Gewinnmaximierung oder dem Shareholder Value, hin zu einem Unternehmen als Plattform für die Realisierung der persönlichen Leitbilder unserer Mitarbeiter. Der von uns begonnene kulturelle Paradigmenwechsel wird u. a. den Erkenntnissen von Kontratjeff gerecht, der für das 21. Jahrhundert den Megatrend der psychosozialen Gesundheit sieht. Die durch Gallup bekannt gewordenen Ergebnisse im Zusammenhang mit der Zufriedenheit der Mitarbeiter in deutschen Unternehmen und die Entwicklung psychosozialer Krankheiten machen deutlich, dass die Grenzen der Ressourcenausnutzung in vielen deutschen Unternehmen überschritten sind. In diesem Zusammenhang können wir eine von unseren Erfolgsgeschichten über die Entwicklung unseres Chefcontrollers aufzeigen, dessen Berufsweg bei uns als Koch und Hoteldirektor begann. Auf seinem Upstalsboom-Weg ist ihm und seiner Führungskraft bewusst geworden, dass er viel lieber mit Zahlen als mit Lebensmitteln und Zimmerschlüsseln jongliert. Wir haben diesen Mitarbeiter

schrittweise zum Controller ausgebildet; mit großem Erfolg. Für ihn bedeutet seine Arbeit heute mehr Spaß, seine Berufung wurde zum Job und er wurde erfolgreicher und zufriedener denn je. Ferner haben wir erkannt, dass die Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter steigt, wenn sich ihre Arbeitszeiten an ihrer genetisch bedingten „inneren Körperuhr“ orientieren. Unsere Führungskräfte sind dazu angehalten, auf sich und ihre Mitarbeiter als Mensch zu achten und dabei auch auf die innere Uhr zu schauen. Genetisch bedingte „Morgenmenschen“ sollen sich eher in den Frühschichten und „Nachtmenschen“ sich eher in der Spätschicht einsetzen. Überdies wurde damit begonnen, dass Mitarbeiter sich ihre Arbeitszeit an einzelnen Tagen komplett selbst einteilen, sie sich ungestörte Arbeitszeiten schaffen oder sogar von zu Hause aus arbeiten können. Eine Mitarbeiterin berichtete mir, dass sie es nicht für möglich gehalten hätte, aber seit sie nach ihrer Körperuhr arbeiten würde, fühle sie sich ausgeglichener, vitaler und am Ende des Tages lange nicht so erschöpft wie zuvor. In Verbindung mit Klosteraufenthalten haben viele Upstalsboomer gelernt, achtsamer durch den Tag zu gehen. Im Kloster wurde geübt, die Gegenwart intensiv wahrzunehmen und durch Meditation auch mit dem Nichtstun umzugehen. Mit diesen Selbsterfahrungen ist es uns gelungen, dass zum Beispiel eine sehr perfektionistisch veranlagte Mitarbeiterin lernte „loszulassen“ und die Dinge so zu belassen, wie sie zu dem Zeitpunkt sind. Diese Mitarbeiterin setzt sich seitdem nicht mehr selbst so unter Druck und ist mittlerweile wieder dazu in der Lage, sechs Stunden durchzuschlafen. In unserer Unternehmenskultur achten wir besonders darauf, dass ein gesundes Verhältnis zwischen Ergebnis- und Erlebnisorientierung herrscht. Konkret bedeutet das, dass partiell damit begonnen wurde, dass Mitarbeiter täglich während ihrer Arbeitszeit 30 Minuten meditieren können. Wer nicht meditieren möchte, kann auch einfach mal nichts zu tun. Als Medium hierfür wird oft Käthe, der „Bürohund“ genutzt. Dieser ist nahezu permanent mit den Mitarbeiten zum Spazierengehen unterwegs. In unserem Leitbild ist der Wert der Achtsamkeit mit folgendem Slogan beschrieben: „Wir leben den Moment und gestalten die Zukunft.“ Wertschöpfung durch Wertschätzung ist unser Anliegen. Menschen, Wirtschaft und Gesellschaft auf eine Art und Weise miteinander zu verbinden, die von gegenseitiger Wert-

schätzung geprägt ist, begeistert uns. Unsere Handlungen konzentrieren sich dabei unmittelbar auf den Menschen im Unternehmen und im gesellschaftlichen Umfeld an sich und nur mittelbar auf den Unternehmenserfolg; das ist unserem Empfinden nach der Unterschied zu vielen anderen Unternehmen. Der Erarbeitung unseres Unternehmensleitbildes ist zum Beispiel über einen Zeitraum von fast zwei Jahren die Erarbeitung der persönlichen Leitbilder von fast 20 Prozent unserer Mitarbeiter vorausgegangen. In so genannten Curricula haben wir uns mit dem Thema „sich selbst und andere führen“ beschäftigt. Erst nachdem wir auf diese Art und Weise erarbeitet haben, welche Werte dem Einzelnen wirklich etwas bedeuten, haben wir uns alle auf dieser Basis gemeinsam an die Erarbeitung unseres Unternehmensleitbildes gemacht. Im Rahmen der Umsetzung unseres erarbeiteten Leitbildes haben wir ein Projekt geschaffen, in dem ein Großteil unserer Führungskräfte nach Ruanda reist, um dort an dem Aufbau einer Schule persönlich mitzuwirken. Seit fünf Jahren geben wir unseren Mitarbeitern während ihrer Arbeitszeit die Möglichkeit, sich an zwei Tagen im Jahr sozial zu engagieren. Neben dem sozialen Engagement an sich (ca. 1300 Tage p. a.; das sind über fünf Vollzeitstellen) ist uns die dabei gemachte Selbsterfahrung der Projekteilnehmer wichtig. Unsere Mitarbeiter formieren sich selbstständig zu Projektgruppen und entscheiden für sich selbst, wofür sie sich einsetzen wollen. Von einem persönlichen Engagement für Kinderhospize bis zur persönlichen Unterstützung von Flutopfern durch unser Topmanagement ist das Handlungsspektrum sehr groß. Ein beispielloses Ergebnis erzielten wir hierbei mit einem eher problematischen Küchenchef, der dafür bekannt war, sehr robust im Umgang mit Azubis zu sein, und der nach einer solchen Selbsterfahrung eine Auszubildende zum besten Abschluss seit über 20 Jahren geführt hat. Es gäbe an dieser Stelle noch viele Beispiele für unser Modell anzuführen. Vorerst aber will ich festhalten: Begeisterung entsteht dann, wenn die Mitarbeiter ihre Arbeit für sinnvoll halten. Durch unser neues Führungsverständnis und den sich daraus entwickelnden, kulturellen Paradigmenwechsel versuchen wir es unseren Mitarbeitern zu ermöglichen, eine Tätigkeit auszuführen, die sie für sinnvoll erachten. Als geschäftsführender Gesellschafter von Upstalsboom investiere ich gut 85 Prozent meiner Zeit im Unternehmen dafür, unsere Mitarbeiter hierbei zu unterstützen, damit sie sich selbst von der vielerorts bestehenden Schwerkraft des Alltags befreien können. HGV PRAXIS 12.2016

Bild: fotolia.com - fotomek

40 | ÖHV

Crowdfunding: Und jetzt fehlt eigentlich nur noch ein einziger Stein im Puzzle.

Es wird laut um die Crowd

D

ie Österreichische Hotel- und Tourismusbank ÖHT hat ein Crowdfunding-Portal für den Tourismus, www.we4tourism.at, eingerichtet. Ein Jahr nach Inkrafttreten des Alternativfinanzierungsgesetzes öffnet sie damit gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, der WKO – Sparte Tourismus, den Fachverbänden Hotellerie und Gastronomie und der Österreichischen Hoteliervereinigung ein Crowdfunding-Portal für den Tourismus. www.we4tourism.at soll allen bestehenden Plattformen ermöglichen, tourismusrele-

HGV PRAXIS 12.2016

Crowdfunding ist der Schlussstein eines ­Finanzierungspuzzles für Projekte im ­Tourismus. Davon ist Wolfgang Kleemann, Direktor in der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) und Autor dieses ­Artikels, überzeugt.

vante Projekte vorzustellen und Finanzierungen hereinzuholen, weiters soll es sich als Info-Portal für den Tourismus etablieren. Am ÖHV-Kongress erläutert Kleemann seine Überlegungen dazu und stellt die Finanzierung von Hotelbetrieben als Puzzle dar. Die Frage ist doch, wie der enorme Investitionsbedarf der Branche finanziert werden kann. Tourismusbetriebe sind nun einmal nicht die Lieblingspartner der Bankenszene. Traditionell niedrige Eigenkapitalausstattung, vergleichsweise schwaches Rating und kaum Zugang zu Instrumenten wie Mittelstands-

| 41

fonds, Private Placements, Beteiligungsfinanzierungen oder zum Aktienmarkt machen es dieser Branche wirklich nicht leicht, ihren Investitionsbedarf zu decken. Aber: Investitionen sind der Lebensnerv der Tourismusund Freizeitwirtschaft. Die Anforderungen unserer Gäste steigen ständig. Lebens- und damit Urlaubsweisen ändern sich, Produktlebenszyklen werden kürzer. Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft erkennt die daraus entstehenden Herausforderungen, sie hat wieder die Rolle der Konjunkturlokomotive übernommen und investiert gewaltig. Das von der ÖHT betreute Investitionsvolumen ist von 409 Millionen Euro im Jahr 2015 auf über 555 Millionen Euro im Jahr 2016 ist gestiegen.

Die Crowd ist ein ­wichtiger Monitor für die Attraktivität eines Projektes. Was wollen wir mit unserer Crowdfunding-Aktivität? Ich fange da mit einer Negativerklärung an. Ich glaube nicht, dass Crowdfunding im Tourismus Projekte finanzieren kann. Überrascht? Dann darf ich klarstellen: Ich glaube nicht, dass Crowdfunding im Tourismus Projekte ALLEINE finanzieren kann. Ich bin aber felsenfest davon überzeugt, dass Crowdfunding als Teil eines Finanzierungs-Puzzles ein ganz wesentlicher Stein für die Finan-

zierung von Investitionsideen im Tourismus sein wird. Und das funktioniert so: Ein Projekt kommt auf uns zu. Wir – die ÖHT – prüfen es auf wirtschaftliche Machbarkeit, damit kommen die ersten wichtigen Puzzlesteine vom Unternehmer durch Eigenmittel und Eigenleistungen, vor allem aber aus dem Projekt selbst, das spannend sein soll, kreativ, innovativ – „sexy“, würde man heute sagen. Neue

Ideen werden umgesetzt, neue Produkte entstehen. Lässige Budgethotels in Top-Regionen, die leistbaren Urlaub für Familien möglich machen, ein historisches Schiff, das zu einer Hochzeitssuite adaptiert wird, designte Lodges mit Glasdächern für eine Nacht unterm Sternenhimmel, Unterwasser-Pfahlbauten, die Hobbytauchern neue Urlaubserlebnisse bieten, neue Gastronomiekonzepte – alles Ideen, die genau den Geschmack unserer Gäste treffen. Dann kommen die Puzzlesteine aus den ÖHT-Förderprodukten. Mit Haftungen, Barzuschüssen und zinsfreien Krediten werden Projektideen besser als je zuvor unterstützt. Vor allem aus der von der ÖHT initiierten Kooperation mit den Fördereinrichtungen der Bundesländer sind Finanzierungsmodelle entstanden, die in der Lage sind, den Regulatorien von BASEL III „die Giftzähne zu ziehen“ und eine Kreditklemme für die Hotellerie zu vermeiden. Damit wird auch verständlich, dass die Bedeutung von geförderten Finanzierungen weiter steigt. Vor fünf Jahren waren in der Struktur touristischer Investitionsfinanzierungen 43 Prozent geförderte Finanzmittel enthalten – heute sind es bereits 54 Prozent. Von Haftungen über zinsfreie Kredite bis zu Zuschüssen ist in unserem Portfolio alles möglich.

Bild: ÖHT

Wir holen – noch bevor Banken oder „die Crowd“ involviert sind – die notwendigen Bewilligungen unserer Gremien ein und können dann den Partnerbanken und der Crowd signalisieren: Wir haben uns das Vorhaben angeschaut und halten es für gut. Wir sind bereit, dafür eine Finanzierung mit entsprechenden Förderungen bereitzustellen. Wir gehen mit ins Finanzierungsrisiko und geben dem Investitionsprojekt die Bonität unseres Hauses und der Republik mit auf den Weg.

ÖHT-Chef Wolfgang Kleemann, der mit www.we4tourism.at Crowdfunding erstmals auf einer breiten Basis dem Tourismus zugänglich macht.

Mit diesen Finanzierungspromessen unsererseits – insbesondere auf die durch Haftungsübernahmen der ÖHT erfolgten Risikoübernahmen – setzt die Hausbank die nächsten PuzzHGV PRAXIS 12.2016

42 | ÖHV

lesteine: Bauvorfinanzierungen, vorrangig besicherte Kredite und Kontokorrentlinien sind unverzichtbare Bestandteile einer erfolgreich strukturierten Finanzierung.

Crowdfunding – das bedeutet, dass viele Private – die Crowd – in kleinen und kleinsten Tranchen als risikotragendes aber gut verzinstes Nachrangdarlehen in die Investition einfließen lassen und damit dem Vorhaben unter die Arme greifen. Mehr als das: Die Crowd lifert abgesehen von ihren Finanzierungsleistungen auch noch einen deutlichen Mehrwert. Durch ihr Engagement ist sie ein wichtiger Monitor für die Attraktivität des Projektes – sie wird also sozusagen zum Marktforscher. Nach Realisierung des Vorhabens wollen die Geldgeber natürlich „ihr“ Unternehmen auch sehen und erleben. Damit werden aus den Investoren auch Gäste – Stammgäste sogar! Wir und die projektbegleitende Crowdfunding-Plattform wenden uns mit dem fertig geschnürten Paket an die Crowd und sagen sinngemäß: Liebe Crowd – wir zählen diese Finanzierungen zu, sobald von eurer Seite ein Betrag von EUR X bei einer Laufzeit von Y und erfolgsabhängigen Zinsen von Z bereitsteht. Damit unterscheiden wir uns sehr klar von anderen Crowdfunding-Ansätzen. Wir präsentieren auf www.we4tourism.at inhaltlich geprüfte und – abgesehen von den Beiträgen der Crowd – ausfinanzierte Vorhaben. Natürlich kann trotzdem ein Projekt schiefgehen, und wir können keine Verantwortung für das Investment der Crowd übernehmen; aber ich denke doch, dass das Signal, dass ein Vorhaben fördertechnisch geprüft und HGV PRAXIS 12.2016

Bild: fotolia.com - Gstudio Group

Aus Investoren ­können so Stamm­ gäste werden.

ausfinanziert ist, verstanden wird, und dieses Projekt gegenüber anderen Investitionsmöglichkeiten bevorzugt wird. Apropos: Ich habe gesagt „gut verzinstes Nachrangdarlehen“. Ich denke, dass es über das Netzwerk der ÖHT auch gelingen wird, den Crowd-Investoren zusätzlich zu einer Basisverzinsung auch Extra-Goodies zur Verfügung zu stellen. Wir haben die Kontakte zu anderen Unternehmen in der Region – warum also nicht eine „Quasi-Verzinsung“ daraus entstehen lassen, dass unsere Crowd-Funder z. B. in einer dem finanzierten Hotel benachbarten Liftanlage eine Tageskarte gratis bekommen? Warum nicht einem Investor, der schon ein paar Mal z. B. Kärntner Unternehmen mitfinanziert hat, eine kostenlose Kärnten-Card als Benefit geben – und auch erfolgsab-

hängige Verzinsungsbestandteile sind wahrscheinlich glaubhafter, wenn die ÖHT (wie wir das auch für Beteiligungsgesellschaften machen) den Unternehmensgewinn errechnet und bestätigt und darauf aufbauend einen Gewinnausschüttungsplan aufstellt.

lande einen ähnlichen Aufschwung wie in Amerika nehmen wird (Kurier 12.11.2016): „Es wird sicherlich davon abhängen, ob negative Erfahrungen von Anlegern ausbleiben ... denn der Schwarm kann auch anders ...“ Genau deshalb kümmert sich die ÖHT mit

Die Geldgeber ­wollen „ihr“ Unternehmen ­sehen und erleben. Crowdfunding im Tourismus. Abgesehen davon, dass das nur als Puzzle funktionieren wird, bringt es auch Gottfried Haber, Wirtschaftsexperte der DonauUniversität Krems und oft auch Berater der Regierung, auf den Punkt und beantwortet die Frage, ob Crowdfunding auch hierzu-

ihren Partnern, dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, der WKO – Bundessparte Tourismus, den Fachverbänden Hotellerie und Gastronomie und der Österreichischen Hoteliervereinigung, um dieses Crowdfunding für den Tourismus!

Bild: Schmittenhöhebahn AG / Faistauer Photography

| 43

Destination Zell am See-Kaprun: Laut ÖHVDestinationsstudie aktuell eine Region mit ­Top-Performance. Wie sieht es 2030 aus?

Wenn das Pferd tot ist Die Destination ist tot, es lebe die Destination 2030. Renate Ecker und Manfred Kohl ­stellen die Zukunft der DMO und ihre künftige Bedeutung für die Hotellerie vor.

D

ie Aufgaben der touristischen Organisationen – wir reden über die regionale Destination Management Organisation, kurz DMO, – werden sich in Zukunft deutlich verlagern. Die derzeitigen Aufgaben sind extrem vielfältig: Information über die Region, Produktion und Bereitstellung von Informationsmaterial, Vermittlung von Unterkünften, Marketing, Vertrieb, Digitalisierung, Events u. v. m.

organisation zum Destinationsentwickler und -Koordinator mit Supportleistung für Mitgliedsbetriebe. Das Destinationsmanagement wird sich künftig als Netzwerkorganisation mit Entwicklungsaufgaben in der Angebotsund Produktentwicklung organisieren müssen. Eine wichtige Bedeutung und Rolle hat die DMO für die Hotellerie somit auch in Zukunft und sie wird weiterhin ein starker Partner für alle Stakeholder bleiben.

ses Forums diskutierten und reflektierten engagierte Touristiker und Destinationsberater ihre Erfahrungen mit touristischen Organisationen.

In Zukunft stehen nicht mehr so sehr die oben genannten Aktivitäten im Mittelpunkt, sondern das Zusammenspiel aller Akteure in einer Destination. Das erfordert ein komplettes Neuverständnis für das Wesen der DMO. Denn die erfolgreiche DMO entwickelt sich von einer Informations- und Marketing-

Renate Ecker, Zell am See-Kaprun-Tourismus, und Manfred Kohl, Kohl & Partner, werden beim ÖHV-Kongress die Destination der Zukunft vorstellen. Der Beitrag basiert auf einem Diskussionspapier, das im Rahmen des Dialog-Forums „KT2030 – Kritischer Tourismus 2030“ entstand. Im Rahmen die-

Begriffserklärung: Nachdem der Begriff „Destination“ ja nicht einheitlich definiert ist, wird für das Diskussionspapier die folgende Begriffserklärung vorgenommen. Eine Destination ist ein geografischer Raum, den der potenzielle Gast als Zielgebiet erachtet. Eine Destination kann für den Gast ein Hotelresort,

HGV PRAXIS bringt in der Folge Auszüge aus dem Thesenpapier, das komplexe Zusammenhänge auf den Punkt bringt. Tiefergehende Erläuterungen werden vom Duo Ecker/ Kohl auf dem ÖHV-Kongress nachgereicht.

HGV PRAXIS 12.2016

44 | ÖHV

eine Stadt, eine Region, ein Land oder ein Kontinent sein – je größer die Distanz zwischen Herkunftsort und Destination, desto großräumiger wird in der Regel die Destination. Für spezielle Urlaubsformen kann sogar ein touristisches Produkt zur Destination werden. Zum Beispiel Trails oder Pilgerwege oder Gesundheitszentren.

• • •

schen Gemeinde und der touristischen Organisation. Zahlen werden beschönigt dargestellt – es fehlt der Mut zur Wahrheit. Kritiker werden als Nestbeschmutzer angesehen. Tourismus-Projekte werden verhindert und selbst oft von Touristikern als nicht notwendig angesehen. Politische Diskussionen statt fachlicher Arbeit bestimmen den Alltag.

Für das vorliegende Diskussionspapier werden vier Ebenen unterschieden: Die nationale Tourismusorganisation (NTO), die Landestourismusorganisation (LTO), die regionale Tourismusorganisation (RTO) und „Tourismusorganisationen auf Gemeindeebene“. Im Thesenpapier ist wegen der überwiegend nahen Herkunftsmärkte eine touristische Region, die vom Gast als Einheit gesehen wird, als Destination definiert. Die Rede ist also in der Folge von RTOs wie Bregenzerwald, Zillertal oder ähnliche. Sie werden im Thesenpapier als DMO (Destination Management Organisation), also privatwirtschaftlich organisiert, bezeichnet.



Was gefährdet Destinationen schon heute? Welche Symptome gefährdeter Destinationen sind heute schon zu beobachten? Die Praxiserfahrungen zeigen vor allem folgende Anzeichen für aufkeimende Gefahren:

Gegengleich muss natürlich die Frage gestellt werden, was denn gesunde Destinationen auszeichnet. Hier sind die wichtigsten Kennzeichen:

• Einzelkämpfertum: Jeder konzentriert sich nur auf seinen Betrieb. Es fehlt am Zusammenhalt und an der Zusammenarbeit in der Destination zwischen den Leistungsträgern oder zwischen den Gemeinden. Eigensinn statt Kräfte bündeln. • Keine klare, nachhaltige Linie: Es wird ständig etwas Neues versucht. Seien es häufige Änderungen der Marketingstrategien oder der kurzfristige Wechsel beim Posten des Destinationsmanagers. • Beschönigung der Vielfalt statt Kernkompetenzen zu definieren (mit dem Ziel einer klaren Profilierung): „Wir sind für alle da“, das bedeutet ein bisschen was für alle tun. • Oberflächlichkeit statt Tiefgang: sei es bei der Produktentwicklung, bei neuen Angeboten oder bei strategischen Leitlinien. Keine spezifischen Kompetenzen. • Überzeugende Innovationen fehlen: Dafür ist man aktiv in Nebensächlichkeiten. • Die meisten Unternehmer der Destination zeigen wenig Initiative: Sowohl im eigenen Unternehmen (lahme Pferde) als auch in ihrem Engagement auf Destinationsebene. Eine gewisse Trägheit und Sattheit machen sich breit. • Schwache Betriebe und eine sinkende Anzahl von kleinen Betrieben. • Die guten Unternehmer ziehen sich aus der touristischen Organisation zurück bzw. sind weniger aktiv. • Keine klare Aufgabenteilung zwischen Leistungsträgern auf Ortsebene oder zwiHGV PRAXIS 12.2016

Sind diese Krisen-Symptome erkennbar, dann wird klar, dass es Zeit wird, einen neuen Businessplan, eine neue Strategie, ja sogar eine völlig neue Struktur für die touristische Organisation zu entwickeln. „Wenn das Pferd tot ist, steige ab“, ist ein weiser Indianerspruch. Es ist dann wirkungslos, es weiter zu bereiten, ihm mehr Futter zu geben, es mit der Peitsche voranzutreiben oder mehrere „tote Pferde“ zusammenzuspannen, weil man sich davon neue Kräfte verspricht.

• Konfliktfähigkeit und Lernfähigkeit der Akteure. • Kontinuität in der Entwicklung. • Kooperationsfähigkeit der Leistungsträger. • Zahlenwahrheit. • Bewusste Entwicklungsarbeit. • Mut zum Profil. • Klare Aufgabenteilung. • Strategische Lösungskompetenz. • Mutige und tiefgreifende Entscheidungen. Die zentralen Probleme und Herausforderungen. Um 2030 erfolgreich zu sein, müssen in den Destinationen vor allem vier große und zentrale Probleme bzw. Herausforderungen gemeistert werden:

1. Betriebliche Probleme: Oft fehlt die betriebliche Nachfolge in den Hotels oder sie ist zu schwach, um Investitions-Stau und Konkurse zu meistern. Nahversorger (Konditorei, Post, Geschäfte etc.) sperren zu, Immobilienprojekte nehmen zu und „passieren“ ohne Masterplan, es fehlt an Investorenmarketing usw. 2. Falsche Erwartungen an die DMO: Die DMO wird von vielen Betrieben nach wie vor als Verkaufsmaschine und Bettenfüller gesehen und soll möglichst alle Themen spielen. Durchgriffsrechte werden der DMO allerdings keine zugestanden. 3. Generelle Mittelmäßigkeit: Im Branding, im Marketing, in der Dienstleistung, in der Infrastruktur – vieles ist zu mittelmäßig. Das Einzigartige ist nicht vorhanden oder nicht erlebbar bzw. spürbar. 4. Stimmung und Perspektiven: Schwindender Glaube an den eigenen Ort bzw. die eigene Region. Die Tourismusgesinnung lässt nach. Die bisherige Motivation über Kapazitätswachstum ist noch nicht einer Motivation über das gemeinsame Wirken in Netzwerken gewichen. Damit wird klar: Die Symptome gefährdeter Destinationen im Kopf und die zentralen Herausforderungen für die Zukunft vor Augen, wird sich die DMO, um diesen Anforderungen aufgrund der komplexen Veränderungen gewachsen zu sein, ein komplettes Neuverständnis (mit Neuanfang) geben müssen. Experten-Prognose: „Die klassischen Tourismusorganisationen wird es 2030 nicht mehr geben, oder sie sind wirkungslos. Die Herausforderungen bis 2030 erzwingen ein komplettes Neuverständnis für das Wesen der DMO.“ Darüber und vieles mehr wird im Rahmen des ÖHV-Hotelierkongresses 2017 in Bad Ischl zu diskutieren sein.

Impressum Medieninhaber und Anschrift des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H., Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf, Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866 48-100, E-Mail: [email protected], Verlagsort: Perchtoldsdorf Geschäftsführung: Mag. Oliver Stribl, Mag. Dagmar Lang, MBA Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier, Peter Kley, Peter Ruß Firma des Herstellers und Herstellungsort: Niederösterreichisches Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, 3100 St. Pölten, Gutenbergstraße 12 Name und Anschrift der Herausgeber: Mag. Oliver Stribl, Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf Chefredakteur: Harald Lanzerstorfer (hal) ([email protected]) Redaktion: Mag. (FH) Axel Schimmel (sax) ([email protected]) Mitarbeiter Redaktion: Dr. Doris Maier, Martina Wenger, Dr. Alexander Tempelmayr. Lektorat: Mag. Uta Scholl Postanschrift Redaktion: Postfach 37, A-5027 Salzburg Anzeigenleitung: Thomas Fischer ([email protected]) Anzeigensekretariat: Alexandra Ziermann ([email protected]) und Ariane Schlosser ([email protected]) Grafisches Konzept: Ralf Strobl, Eva Urthaler, Layout: Johanna Weber ([email protected]) Anschrift Redaktion und Anzeigen: HGV PRAXIS, Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf, Tel.: +43 1 866 48-0 E-Mail Büro: [email protected], www.hgvpraxis.at Jahresabo: 42 Euro exkl. MwSt., Aboservice: +43 1 866 48-930 Druckauflage laut ÖAK: 1. Halbjahr 2016: 17.075 Impressum gemäß §25 MedienG ist unter www.hgvpraxis.at/de/content/impressum.html abrufbar

| 45

Kein Stein bleibt auf dem anderen Eveline Steinberger-Kern, The Blue Minds Company: GameChanger – Innovation und Unternehmergeist

W

Industrie 4.0, künstliche Intelligenz, Robotics und Big-Data-Algorithmen sind keine Modetrends, die wir aussitzen können. Heute geht es um die systematische Disruption von allem. Mit anderen Worten, kein Stein bleibt auf dem anderen. Die Blue Minds Gruppe ging Ende 2014 an den Start. Ihr Anspruch ist „driving the energy transition“. Mit innovativen Technologien, verarbeitet in Go-to-Market Businessmodellen, arbeitet das mittlerweile rund 45 Mitarbeiter starke Unternehmen an den Herausforderungen der Energiezukunft. Neben dem Launch von eigenen Geschäftsmodellen in Wien und in Tel Aviv ist Blue Minds an 13 jungen, frisch gegründeten Start-ups im Bereich Energiespeicher, Energieeffizienz, Urban Living bis hin zu Elektromobilität und Smart Grids sowie Smart Metering beteiligt. Blue Minds agiert dabei als Starthelfer und Marktbegleiter. Für das Ausrollen der Geschäftsideen wird privates Kapital gesucht und gesammelt. Unterstützt werden Ideen von Gründern und Gründerinnen, die auch im Bereich Hotellerie und Gastgewerbe neue Impulse bringen können. Dazu gehören Kostensenkungen, etwa durch Energieeffizienzmaßnahmen, ausgelöst durch den Einsatz neuer Systeme und Technologien im Gebäude- und Gebäudesteuerungsbereich. Die Investitionen in solche Maßnahmen amortisieren sich oft vielfach bereits über Kosteneinsparungen durch den erzielten niedrigeren Energieverbrauch.

Bild: Rafaela Pröll

ie viele Branchen heutzutage sieht sich auch der Tourismus zunehmend mit der digitalen Transformation konfrontiert. Neue Geschäftsmodelle, wie etwa CommunityMarktplätze für die Buchung und Vermietung von Unterkünften, verändern die Industrie radikal und nachhaltig. Innovation wird daher zwangsläufig zum „Must“ der Branche, um im zunehmend rauer werdenden „neuen“ Wettbewerb bestehen zu können. Wie drückte es der deutsche Google-Chef neulich so treffend aus?: „Die digitale Transformation wird nie wieder so langsam sein wie heute“.

Eveline Steinberger-Kern.

Auch bei der Finanzierung von Projekten bringen Gründer durch die Übernahme neuer Services innovative Ansätze. Eines, der bei Blue Minds inkubierten Start-ups „Collective Energy“, unterstützt etwa Betriebe bei crowdfinanzierten Solaranlagen, wobei der Mehrwert des eingesetzten Kapitals der Crowd-Konsumenten nicht die Verzinsung, sondern ein Gutscheinmodell des Betriebes darstellt. Das schafft Nachhaltigkeit und Kundenbindung in einem. In vielen Fällen geht mit den Innovationsprozessen eine immer kleinere Aufteilung der Wertschöpfungsketten sowie das In-den-Mittelpunkt-Stellen von Kundenbedürfnissen einher. Das erfordert ein zunehmend detailliertes Erforschen und Vorwegnehmen der Konsumentenwünsche, wie das beispielsweise BigData-Analysen und maßgeschneiderten CRMSysteme darstellen. Nicht nur das Erkennen von Trends spielt dabei eine Rolle. Vermehrt rückt das Optimieren von tagtäglichen Prozessen und Abläufen in den Mittelpunkt, indem der Computer als Gegenstand verschwindet und durch intelligente Gegenstände, wie „smart TV“, „smarter Kühlschrank“ oder „smarte Heizungsregelung“ ersetzt wird.

Blue Minds unterstützt aktuell rund 30 Start-ups aus dem Energiebereich auf ihrem Weg zu den Kunden und in den Markt. Seit dem Launch des Blue Minds Inkubators im Jahr 2015 sind zwei Eigengründungen entstanden, und 13 Beteiligungen an Start-ups aus Europa, den USA, der MENA-Region und aus Asien hervorgegangen. Alle anderen werden im Bereich Sales und Marketing unterstützt. Hundert Prozent dieser begleiteten Start-ups sind weiterhin aktiv. Zwei von ihnen haben es sogar in die renommierten amerikanischen Acceleratoren Y-Combinator und 500 Start-ups im Silicon Valley geschafft. Die begleiteten Start-ups haben zahlende Kunden auf fünf Kontinenten – in Österreich arbeiten 65 Prozent der 20 größten Unternehmen mit ihnen. Das bei uns inkubierte Start-up, Has.to.be beschleunigt mit seiner Software-as-a-Service-Lösung für die Abrechnung, den Zahlungsverkehr und das Roaming von Ladevorgängen von Elektroautos die Verbreitung von Elektromobilität. So ist has.to.be, seit der Betreuung im BlueMinds-Inkubator in wenigen Monaten auf eine Mitarbeiteranzahl von 17 angewachsen. HGV PRAXIS 12.2016

46 | ÖHV

„Franz Josef wäre sehr erfreut“ ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer über die ­Gewerbeordnung, Innovationsfreude und die Schwierigkeiten der Finanzierung.

HGV PRAXIS: Herr Gratzer, der Hotelierkongress kommt zurück nach Bad Ischl. Kaiser Franz Josef verbrachte hier ja stets seine Sommerfrische. Mit dem Motto des ÖHV-Kongresses 2017, „Be a GameChanger“, hätte er allerdings keine Freude gehabt: er hasste Veränderungen. Sehen Sie da Parallelen zu Teilen der Hotellerie? Markus Gratzer: Nein, gar nicht. Aber seine kaiserliche Majestät wäre hocherfreut, dass seine Gewerbeordnung immer noch in Kraft ist und dass die bewahrenden Kräfte im Land sich massiv zur Wehr setzen, wenn daran etwas geändert wird: Franz Josef hat offenbar sehr viele Fans. Und realistisch betrachtet würde er sich in unseren Hotels sicher sehr wohl fühlen, mit den geradezu revolutionär anmutenden ÖHV-Mitgliedern hätte er wohl weniger Freude: Die wollen zu 99 Prozent weitreichende Veränderungen seiner Gewerbeordnung oder einen kompletten Neustart. Wir sehen uns da als reformorientiert und zukunftsgerichtet, angetrieben von den Mitgliedern, deren Interessen wir vertreten.

den Kongress. Am Montagnachmittag stehen wir wieder mit beiden Beinen im Business, und zwar dort, wo das Geschäft bestimmt wird: im Online-Vertrieb. Wie muss ich mich positionieren, um mich nicht einem oder mehreren Vertriebspartnern auszuliefern? Da müssen wir alle sehr jung denken. Am nächsten Tag dreht sich alles um die finanzielle Basis: Wie muss ich aufgestellt sein, um zu optimalen Konditionen Kapital zu bekommen und woher hole ich es in welcher Form? Der Geldmarkt ist extrem unübersichtlich geworden, obwohl wir erst am Anfang fundamentaler Umwälzungen stehen.

Der zweite Teil des Kongressmottos wird ja meist übersehen: „The world has enough followers“. Sind die Hoteliers zu lange den falschen Propheten nachgelaufen? Gratzer: Nein, wir sehen im Gegenteil in unseren Reihen sehr viele kreative, initiative Unternehmerpersönlichkeiten. Erfolgreiche Unternehmer sind selten „Follower“, sondern gehen einen neuen, eigenen Weg.

HGV PRAXIS 12.2016

Aber es folgen dann ohnehin zwei politikfreie Tage, an denen intensiv am Prinzip GameChanging gearbeitet werden soll. Dabei fällt auf: Die Hotellerie will vor allem die Oberhoheit über den Online-Bereich gewinnen. Ist dieser Kampf nicht längst verloren? Gratzer: Interessante Frage kurz nach dem gesetzlichen Verbot der Ratenparität – so betrachtet sage ich ganz klar nein. Ein Qualitätsprodukt mit USP gepaart mit zeitgemäßem Know-how im Online-Vertrieb lässt sich wunderbar verkaufen. Wir sind ja noch lange nicht am Ende des Prozesses angelangt: Die Politik wird daher ganz neue Lösungen finden müssen, wenn gewerbliche Arbeitgeberbetriebe mit hohen Kosten und immensem Bürokratieaufwand zwischen multinationalen Konzernen auf der einen Seite und Privaten, EPUs und Start-ups auf der anderen Seite zerrieben werden. Da sollte sie auf die Experten aus der Branche hören. Wäre das beim Verbot der Ratenparität früher geschehen, hätten sich alle Beteiligten viel Zeit und Emotion erspart. Auch das zweite große Thema, die Mitarbeitersituation, steht seit Jahren auf der Agenda. Zu Recht, denn die Situation wird von Jahr zu Jahr prekärer. Gutes Personal fehlt an allen Ecken und Enden. Die ÖHV versucht ja mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen, hier gegenzusteuern. Bisher mit mäßigem Erfolg. Was könnte man da noch tun, um hier einen Wandel herbeizuführen? Die Roboter alleine werden‘s ja nicht schaffen.

Bild: ÖHV/Florian Lechner

Auf jeden Fall präsentiert sich das Kongressprogramm 2017 sehr geordnet und kompakt. Die einzelnen Themenbereiche sind sauber abgezirkelt und stellen jeder für sich beinahe einen abgeschlossenen Teil dar. Können Sie uns mit wenigen Worten durch das Programm führen? Gratzer: Selbstverständlich. Am ersten Abend werden wir den politischen Change thematisieren: Wie umgehen mit den Umbrüchen, etwa mit dem Brexit und der Wahl Trumps, der abseits jeder Bewertung in jedem Fall politisches Neuland betreten hat. Wie geht die Politik mit den Anforderungen der Wirtschaft um, wo sich das Rad der Zeit immer schneller dreht: Reichen da die bisher üblichen Zyklen der Gesetzgebung? Wie holen wir die Menschen ab? Was passiert, wenn das nicht gelingt? Am nächsten Tag starten wir mit zwei Vorträgen zum Thema „Zukunft managen“ – quasi die inhaltliche Einführung in

Gratzer: Das mit der Strafe haben Sie gesagt. Es liegt uns fern, jemanden zu bestrafen. Allerdings wäre es im Vorjahr wohl nicht sehr einfach gewesen, eine sachliche Diskussion zu führen. Das war besser so. Wenn jemand einen Politiker bestraft, sind das die Wähler. Experten zufolge ist ja den Kandidaten der Regierungsparteien bei der Bundespräsidentenwahl genau das geschehen.

ÖHV-Generalsekretär Mag. Markus Gratzer.

Noch einmal zurück zum Sonntagabend. Nur da kommt mit dem Wirtschaftsminister sowie einem Politberater die Politik zu Wort. Vor allem wegen der steuerlichen Maßnahmen wurden im Vorjahr ja zur Strafe keine Politiker eingeladen. Ist jetzt wieder alles in Butter?

Gratzer: Nein, sicher nicht. Aber es wäre naiv zu glauben, wir könnten das Problem auf einen Schlag lösen – das wäre ja geradezu nobelpreisverdächtig. Die Kapazitäten vor allem in der Top-Hotellerie nehmen extrem zu, und weite Teile der Wirtschaft inserieren seit Jahren, dass nur Jobs in der Technik und zumindest ein Bachelor glücklich machen. Wir müssen als Branche das Heft selbst in die Hand nehmen. Da sind wir ein Player und

unsere Mitglieder noch viel wichtigere Player. Wir wollen auf der einen Seite ganz klar aufzeigen, was man von einem Arbeitsplatz im Tourismus hat – das ist nicht wenig. So überzeugen wir junge Leute, aber auch ihre Eltern und Wiedereinsteiger. Letztendlich setzen wir auch auf Ausbildungsmaßnahmen und Aktivitäten in den Betrieben, um die Mitarbeiter von unserer Qualität als Arbeitgeber zu überzeugen. Der Tag der offenen Hoteltür ist dabei der Leuchtturm, bei dem wir die Top-Arbeitgeber der ÖHV vor den Vorhang holen Sich für künftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter attraktiv zu machen, ist letztlich auch eine Führungsaufgabe. Soll dies auch im Themenkomplex, der sich am Dienstag mit Innovation und Unternehmergeist beschäftigt, angesprochen werden? Oder geht es hier um etwas ganz anderes? Gratzer: Dr. Steinberger-Kern ist ausgesprochen dynamisch im Auftritt, sehr begeisterungsfähig und unternehmerisch erfolgreich, vereint also durchaus Fähigkeiten, die im Employer Branding unverzichtbar sind. Ihr Vortrag wird sich aber um Innovation drehen. Hansi Hansmann ist in Österreich „der“ Startup Investor und wird Einblicke geben, wie die Branche tickt und was erfolgreiche Projekte auszeichnet. Dass Finanzierungsfragen auf der KongressAgenda stehen, versteht sich von selbst. Schließlich soll auf der einen Seite die Investitionsfreude der Hoteliers auch in den nächsten Jahren nicht erlahmen, zum anderen wird aber die Finanzierung solcher Vorhaben immer schwieriger. Ist hier in den letzten Monaten so etwas wie Entspannung spürbar? Gratzer: Derzeit sehen wir ein Gegensteuern gegen die Krise und die daraus resultierenden, immer engeren Finanzierungskorsette der Banken und für die Banken. Denn tatsächlich ist es so: Wir werden die Krise nur überwinden können, wenn die Wirtschaft wieder anspringt. Die Krise schnürt aber allen die Finanzierungs-Luft ab. Maßnahmen wie we4tourism.at sind hier wichtig. Genauso wichtig ist aber, die Rahmenbedingungen für die Betriebe so zu verändern, dass sie wirtschaftlich arbeiten können. Denn derzeit werden sie zuerst finanziell ausgesaugt durch viel zu hohe Steuern, dann fehlt ihnen das Kapital für Innovation und Investition, und aufgrund der Bilanzen bekommen sie es auch immer schwerer. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Anstatt Symptome zu bekämpfen, sollten wir die Krankheitsursache bekämpfen: die hohe Steuerlast. Da sehe ich noch keine Entspannung. Eine Investitionsprämie ist gut und wichtig, ändert aber nichts an den schwierigen Rahmenbedingungen.

Wir erwarten mit Spannung die Erläuterungen von ÖHT-Chef Wolfgang Kleemann zum Thema Crowdfunding. Eine Lösung für viele sehen wir darin aber in einem Österreich, in dem alles außer einem Bausparvertrag als finanztechnisches Teufelszeug gilt, eher nicht. Sie schon? Gratzer: Ich brauche keine Lösung für Österreich. Ich brauche attraktive Angebote für gut aufgestellte Unternehmen. Und da sehe ich einige Möglichkeiten und einige Kandidaten. Changen wir kurz das Thema. Mit der kürzlich präsentierten Destinationsstudie 2016 sorgte die ÖHV gelinde gesagt für Unmut in Kärnten. Haben sich die Gemüter wieder beruhigt? Gratzer: Das sage ich durchaus auch selbstkritisch: Wäre die eine oder andere Frage im fraglichen Interview eine Spur anders beantwortet worden, wäre uns das alles erspart geblieben. Denn an den Zahlen, Daten und Fakten gibt es nichts zu rütteln. Und das wissen alle Beteiligten. Wir haben uns an einen Tisch gesetzt und unsere Standpunkte besprochen. Die Destinationsstudie und das Online-Tool unsere Partners MANOVA sind tolle Instrumente, um strategische Analysen und Standortbestimmungen machen zu können. Gehört es überhaupt zu den Aufgaben einer Hoteliervereinigung, Studien über touristische Destinationen zu erstellen? Fällt das nicht eher in die Pflichten der Österreich Werbung oder von Tourismusorganisationen? Gratzer: Unsere Aufgaben stellen uns unsere Mitglieder, und eine unserer Hauptaufgaben ist, die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Optimales Management auf der Destinationsebene ist entscheidend dafür, Benchmarks können hier wertvolle Orientierungshilfen geben. Wir dürfen eines nicht vergessen: Die Destinationen sind Mittel zum Zweck mit dem ganz klaren Auftrag der Gästeakquise. Die Shareholder sind in sehr vielen, wenn nicht den allermeisten Fällen die Hoteliers. Natürlich haben sie ein Interesse an der bestmöglichen Performance. Wir liefern die Grundlage dafür, das sehe ich durchaus als Aufgabe. Bisher hat sich noch niemand anderer darum beworben. Noch einmal kurz zum Kongressort, der ja aus ganz Österreich einfach erreichbar ist. Rechnen Sie wieder mit mehr als 600 Teilnehmern? Gratzer: Fix ist, dass der Kongress gut besucht sein wird, und wir freuen uns über jeden Gast. 600 wäre natürlich Wahnsinn, aber jeder mehr als 550 wäre schon ein großer Erfolg. Herr Gratzer, vielen Dank für das Gespräch. -hal-

Nexa Handhygienesystem Hygiene ohne Zweifel Vereint keimabtötende Produkte mit innovativen Dosiersystemen und erstklassigem Service Anti-Tropf-Pumpe hilft, Stürze und Ausrutschen sowie Produktverschwendung zu vermeiden 100 % Restentleerung Nexa Schaum-Waschlotion wäscht 30 % mehr Hände und benötigt weniger Wasser und Energie*

*Geringeres Dosiervolumen (0,7 ml im Vergl. zu 1,0 ml) im Vergleich zu Nexa Waschlotion 2

Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem Ecolab Spezialisten. Tel.: 0810 / 31 2586 | E-Mail: [email protected]

Was wir tun zählt – Wie wir es tun zählt www.ecolab.at

48 | ÖHV

Take a photo and let’s go

Then, when it comes to giving positive reviews, guests most often mention things like the friendliness of the staff and the comfort of the bed … the few things that they can’t request online by ticking a box. And there’s a reasonable chance they might not request them even if they could. In this way, travel behavior may not make much sense, but, as with new year’s resolutions, it’s at least an understandable human trait of being overly optimistic. However, some of the choices travelers face don’t have a logical answer. When looking at attractions – from the Eiffel Tower to Schönbrunn Palace – how are travelers supposed to know when then they’re done? Do they look at the attraction for five minutes or five hours? It’s not like climbing a mountain where there’s an obvious goal. So, without even realizing it, visitors have created a little ceremony to help add closure to the experience and allow them to move on. Chances are you’ve heard this line (you may have even said it yourself): „Take a photo and let’s go.” The act of taking a photo allows us to feel that we’ve captured the experience and put it in our pocket, which helps us process it and head to the next attraction on the list. HGV PRAXIS 12.2016

flip-side of things, it’s important not to disappoint the guests. This can happen inside a nice hotel or restaurant, but very often it’s part of the visitor experience within a destination. It could be a long wait to get their luggage at the airport, a rude taxi driver, a long queue to buy tickets for the ski lift, an unclean public toilet, a difficult-to-understand public transport ticket machine. And you certainly don’t want their only souvenir from a visit to a small town to be a parking ticket.

It may not always be rational, but travel behavior is crucial to understanding the visitor experience. Whether they’re in a hotel or in an entire destination, the tourist industry needs to be able to offer the things visitor think they want, but also deliver the important things they don’t realize they actually want and learn from the way they react to situations. In fact, one of the best things to help win over visitors, is provide things visitors don’t even know they want or need. Often, these are the most memorable parts of their entire visitor experience. This idea of surprising and delighting guests takes many forms, but it’s often quite cheap. And one of the easiest ways to achieve this is by simply paying attention.

For now, sites like booking. com and TripAdvisor bring very small details to the attention of hotel management and even

Here’s one example from a five-star TripAdvisor Post from a Hilton in Houston, Texas: „One day I was feeling under the weather and the housekeeping lady noticed. She sent me a soup on the house!” Here’s another creative and inexpensive solution from the insurance industry: Instead of sending an E-Mail to update a customer on his car’s repair work, they made the E-Mail look as if it was sent from the customer’s car. („Hey, old buddy, it’s me, your car. I’m in a warm garage and they’ll be finished working on me tomorrow. Can’t wait to see you.“) It’s fun, personal and a great way to win over their customers. Surprising and delighting visitors during their trip is an outstanding strategy, but on the

many restaurants, but this sort of crowd-sourced critique isn’t applied to entire destinations. So, in the same way that hotels and restaurants use secret shoppers, destinations are starting to use them to spot problems that can be fixed. The idea behind it is quite simple: all it takes is one bad experience to influence a visitor’s view of their entire trip, which makes them less likely to return or recommend it to friends. Spotting the issues is one thing; fixing them is another. One of the reason many of these problems continue to exist year after year is that there’s typically no one at a destination to look after them. That is, until now. A new position is just beginning to pop up on Linkedin’s radar and a new buzz word to go with it: Experience Design. Singapore, one of the world’s most progressive destinations, now has a Visitor Experience Design. Some Canadian park officials have the title of „visitor experience director” as well. As do some museum officials in the UK. Here’s one little prediction: within two years there will be hundreds of tourism titles that include some variation of „visitor experience”. Travelers may not be great a predicting their own behavior, but we know from experience they don’t like it when things go wrong.

Zur Person: Doug Lansky ist seit 20 Jahren Reisejournalist, in jüngster Zeit aber verstärkt als Referent und Keynote-Speaker der Reiseindustrie unterwegs. Den Text für HGV PRAXIS schrieb er auf Reisen zwischen den Bermudas und Lettland.

Bild: privat

T

raveler behavior doesn’t always make much sense. Just look at hotel booking. When visitors book a hotel, 75 % of them (according to a study by Travelodge) wish to have a swimming pool or gym. Yet once they arrive, only 22 %-33 % of the guests actually use the pool or the gym.

Der Reisejournalist Doug Lansky spricht beim ÖHV-Kongress über das Thema „How to fix travel”. Und das in englischer Sprache. Hier schon ein kleiner Vorgeschmack.

Doug Lansky.

HGV PRAXIS

Zeitschrift für österreichische Hotellerie, Gastronomie und Großverpflegung HGV Praxis l Manstein Verlag l Brunner Feldstraße 45 l 2380 Perchtoldsdorf l Bitte kontaktieren Sie +43 1 866 48 0

Strobl/Urthaler/istockphoto.com/Kadrajserap

Neue Perspektiven. Neue Blickwinkel. Neue Ideen.

Backhelfer für den Profi-Verwender Dr. Oetker Backhelfer mit Gelinggarantie seit 125 Jahren.

Dr. Oetker Professional Backzutaten sind unverzichtbare Helfer rund ums Backen.

Dr. Oetker GmbH, Ringmauergasse 9/1, 9500 Villach, [email protected], www.oetker-professional.at

| 51

Bier ist Brot Er kultiviert mit seiner Frau Liesi in St. Margarethen im Lungau (Salzburger Land) verschiedene Getreidesorten, aus denen am eigenen Hof Brot gebacken wird. Darunter ist auch der legendäre, beinahe ausgestorbene Lungauer Tauernroggen, der von „Slow Food“ auch als „Presidio“, d. h. als besonders schützenswert, ausgezeichnet wurde.

Bild: Neumayr

S

tiegl schenkt dem Boden auf seinem Gut Wildshut, das die Stiegl-Inhaber Heinrich Dieter und Alessandra Kiener vor gut einem Jahr bei St. Pantaleon aus der Taufe gehoben haben, große Aufmerksamkeit, denn für die Privatbrauerei beginnt Bierbrauen schon dort. Kultiviert werden in Vergessenheit geratene Urgetreidesorten, die in dieser Region gut gedeihen und gleich vor Ort vermälzt, zu Bier verbraut und neuerdings auch zu einem Edelbrand gebrannt werden. Das ist einzigartig in Österreich.

Wildshuter Feldgespräche: Stiegl setzt Gesprächsreihe am Gut Wildshut rund um das Thema Brot fort.

„Wir legen großen Wert auf einen nachhaltigen Landbau und sind davon überzeugt, dass dem Boden als Grundlage der Fruchtbarkeit und Gesundheit eine besonders große Bedeutung zukommt“, erklärt Peter Löcker.

„Auf unserem Gut leben wir Kreislaufwirtschaft und Artenvielfalt“, Am Stiegl-Gut Wildshut diskutierten rund um das Thema Brot im Bild v. l.: Anton HaubenberWie beim Bier ist aber erzählt Kreativbraumeisger (GF Haubis), Matthias Bauer (Sortimentsmanager für Brot bei Spar), Pater Virgil Steindlmüller auch beim Brot die Kleinter Markus Trinker, der OSB (Erzabtei Stift St. Peter), Barbara van Melle (Slow-Food-Botschafterin für Lebensmittel), Marheit des Produktionsbeergänzt, dass das Brauerkus Trinker (Kreativbraumeister bei Stiegl), Peter Löcker (Tauernroggen-Bauer) und Jakob Itzlinger (Salzburger Bio-Bäcker). triebes alleine kein Qualihandwerk einiges mit dem tätsversprechen. Das weiß des Bäckers gemein habe: Haubis-Eigentümer Anton „Um ein gutes, klassisches Haubenberger: „Die Größe eines Bäckers Ihr Fazit: Auch Brot muss sich heute Holzofenbrot zu backen, genügen, wie beim sollte kein Qualitätsmerkmal für die Produkte seine Nischen suchen. Aber so wie beim Bier Bier auch, die Grundzutaten Getreide, Wasser sein. Kurzum: Nur weil ein Betrieb klein ist, der Trend zu handwerklich gebrauten Bieren und Hefe. Natürlich geht es nicht ohne ‚Gebäckt er nicht automatisch das bessere Brot, vorherrscht, schlägt auch beim täglichen Brot würz‘: Beim Bier haben wir den Hopfen. Beim ohne Backmischungen oder mit Zutaten aus das Pendel zurück. „Zunehmend mehr MenBrot sorgt eine Prise Salz für ein perfektes ErÖsterreich.“ Haubenberger bricht auch eine schen sehnen sich nach gutem Brot, das so gebnis. Der Braurückstand – unser Bio-Treber Lanze für den oft schlechtgeredeten Teigling: schmeckt wie früher und in dem nichts drin – eignet sich dann übrigens auch als schmack„Teiglinge per se sind eine gute Sache, denn ist, was nicht ins Brot gehört. Während Behafte Zutat beim Brotbacken.“ sie werden ganz nach Bedarf gebacken und richte über zugesetzte Enzyme im Brot neue können außerdem vom Bäcker vor Ort verVerunsicherung schüren, erleben handwerkUnd um Brot ging es bei den von Stiegl edelt werden. Das Semmerl im Regal ist auf lich arbeitende Bäcker einen wahren Boom“, initiierten Wildhuter Feldgesprächen ganz diese Weise immer frisch. Wir kennen unsere konstatiert Barbara van Melle. Und Bio-Bäkonkret. „Unser täglich Brot“ lautete das Motto Lieferanten seit Jahrzehnten, und mit vielen cker Jakob Itzlinger ergänzt: „Die Bäcker müsim November. Dabei diskutierten kompetente verbindet uns schon mehr als eine Partnersen Nischen finden, wenn sie überleben wolGäste wie Slow-Food-Botschafterin für Lebensschaft“, erklärt Haubenberger, der als Erfinder len.“ mittel und Brot-Expertin Barbara van Melle, der Teiglinge gilt. Der Bäcker Haubis im niePater Virgil Steindlmüller OSB, Prior der Erzderösterreichischen Petzenkirchen ist seit Es braucht also schlichtweg Vor- und abtei Stift St. Peter, die seit 1160 die Stiftsbäcke1902 in Familienbesitz und beschäftigt rund Weiterdenker, die nicht die katastrophalen rei St. Peter betreibt, Tauernroggen-Bauer Pe800 Mitarbeiter. Zustände beklagen, sondern die Ärmel hochter Löcker (vom Biohof Sauschneider), Bio-Bäkrempeln und zeigen, wie es auch anders cker Jakob Itzlinger (Faistenau/Salzburg), MatEs geht also zurück zu Qualitätsbewusstgeht. Entscheidend sind – wie so oft – die Zuthias Bauer, Sortimentsmanager für Brot bei sein, und Handwerk wird wieder geschätzt. taten. „Je einheitlicher die Brotgetreidesorten Spar, Anton Haubenberger, Geschäftsführer Nicht nur bei Brot und Bier. Fragt sich nur, ob werden, umso einheitlicher wird auch das von Haubis, dem niederösterreichischen Tradida in Zukunft auch die Preise mithalten könBrot schmecken“, ist Peter Löcker vom Biohof tionsbäcker mit rund 800 Mitarbeitern, und nen und ob die Konsumenten auch mitspielen. Sauschneider überzeugt. Stiegl-Kreativbraumeister Markus Trinker. HGV PRAXIS 12.2016

Bild: Trumer/A. Kolarik

Reininghaus Jahrgangspils 2016

Erfreulich erfrischend-hopfig Trumer Privatbrauerei

CraftPilsner-Glas entwickelt Was kommt heraus, wenn sich zwei Profis ihres Bereichs zusammentun? Im Falle von Spiegelau, Spezialist für sortentypische Kristall-Gläser, und Trumer, Spezialist in Sachen Pils, ganz klar: das erste CraftPilsner-Glas für Pils der Kategorie German Style. Das Ergebnis wurde nun erstmals im Rahmen der „Alles für den Gast“ in Salzburg präsentiert. Glashersteller Spiegelau hat sich seit einigen Jahren zum Ziel gesetzt, Glasformen zu entwickeln, die den komplexen Geschmacksprofilen von handwerklich gebrauten Biersorten wie India Pale Ale, Stout, American Wheat Beer und Barrel-aged Beer am besten gerecht werden. Zusammen mit einem Expertenteam aus Braumeistern, Sensorikern und Spezialisten der Bierbranche wurden diese Gläser bereits erfolgreich auf den Markt gebracht.

Regional, traditionsverhaftet, nachhaltig salzburgerisch, aber doch frech und modern – so sollte das erste Märzenbier der Salzburger Kleinbrauerei „Die Weisse“ sein. So wurde es auch: eine Liebeserklärung an Salzburg und seine Salzburger. „Am Salzburger hell ist alles salzburgerisch – der Braumeister, die Inhaltsstoffe, die Brauerei und natürlich auch die Konsumenten, die aus Salzburg kommen“, schmunzelt der 29-jährige Geschäftsführer und Braumeister Felix Gmachl. „Unser Salzburger hell soll etwas Besonderes auf dem Märzenbiersektor sein“, so Felix Gmachl. Ingredienzien aus bester regionaler Braugerste und feinstem Aromahopfen machen das Salzburger hell zu einem schlanken, süffigen Bier mit 4,9 Volumenprozent Alkohol bei einer HGV PRAXIS 12.2016

münden in einen erfrischend-hopfigen Abgang. Schlu ck für Schluck perfekter Pilsgenuss.“ Das Hopfenjahr 2016 war klimatisch außergewöhnlich – extreme Wetterereignisse führten zu einem emotionalen Auf und Ab für die Hopf e n bauern. Jahrgang 2016: Das ­Reininghaus JahrSchlussgangspils ­präsentiert endlich sich als steirisches konnten Pils, das höchsten An­ sie sich aber über sprüchen gerecht wird. eine Ernte freuen, die in Menge und Ertrag sehr gut ist. Die Aromatik der Sorte Celeia ist rein, sortentypisch und ausgeprägt. Die Analytik zeigt gute Gehalte an Alpha-Säuren und Ölen – der Brauwert ist hiermit ein ausgezeichneter. Und das schmeckt man im Reininghaus Jahrgangspils 2016.

Erstes Märzenbier präsentiert Bild: Valentin Weinhäupl

Die Weisse

Für die Entwicklung eines geeigneten Glases für die Sorte „Pilsner German Style“ trat man jetzt an die Trumer Privatbrauerei heran. „Trumer Pils ist sowohl bei uns als auch in den USA eine anerkannte CraftPils-Marke. Vor allem ist die Trumer Privatbrauerei in Obertrum aber auch für ihre hohe Pilsqualität und ihre Innovationkraft bekannt“, so Spiegelau-Geschäftsführer Richard Voit. „Wir freuen uns sehr, dass Spiegelau für die Entwicklung eines Glases für diesen Biertyp an uns herangetreten ist“, sagt dazu Trumer-Chef Seppi Sigl. „Wir sind von Form und Qualität des neuen Glases fest überzeugt und voller Stolz über das Ergebnis. Es präsentiert den klassischen Bierstil German Style, also Pils in deutscher Brauart, in seiner besten Form.“

Das Reininghaus Jahrgangspils gilt als ein wahres Gourmet-Bier. Das Verkosten des neuen Jahrgangs bildet im Spätherbst immer wieder aufs Neue einen ganz besonderen Höhepunkt für Biergenießer. Zur Vorfreude auf das Geschmackserlebnis mischt sich die Neugierde auf die einzigartigen Besonderheiten des aktuellen Jahrgangs. Abhängig vom Jahrgangscharakter der Leutschacher Aromahopfen-Sorte Celeia, aus der es exklusiv gebraut wird, präsentiert sich das Reininghaus Jahrgangspils jedes Jahr auf unvergleichliche Weise. Der Jahrgang 2016 zeichnet sich durch eine leuchtend strohgelbe Farbe und blendend weißen, feinporigen Schaum aus. In der Nase finden sich deutlich – jedoch nicht aufdringlich – die klassischen Hopfenaromen. Im Antrunk erschließt sich schrittweise ein großes, blumiges Aromenspektrum auf schlankem Malzkörper. Braumeister Andreas Werner ist überzeugt vom Jahrgang 2016: „Der heurige Jahrgang wird den Liebhabern des echt steirischen Pils der Spitzenklasse gefallen: Die deutlichen und angenehmen Hopfenaromen setzen sich am Gaumen immer mehr durch und

Stammwürze von 11 Grad, das Lust auf mehr macht. „Mit der Bezeichnung Salzburger hell unterstreichen wir unsere regionale Verankerung hinsichtlich Produktion und Vermarktung“, bekräftigt Gmachl. So bleibt Felix Gmachl auch mit dem ersten Märzenbier seiner Linie treu, die er mit seinen Weißbieren verfolgt. Traditionelle Braukunst auf dem Weg in die Zukunft.

Felix Gmachl, Braumeister in der Kleinbrauerei „Die Weisse“, braute sein erstes Märzen.

Bild: BrauUnion Österreich

Trumer-Chef Seppi Sigl (Mitte) freut sich über das CraftPils-Glas, das auch nach seiner Expertise entwickelt wurde.

| 53

Mit Eisknacker zu Silber

Die Erfolgsgeschichte der jungen österreichischen Brauerei Brew Age geht weiter. Der „Eisknacker“, der nach dem EisbockVerfahren hergestellt wird, gewann beim European Beer Star die Silbermedaille in der Kategorie „Ultra Strong Beer“. „So schwer wie in diesem Jahr war es noch nie, beim European Beer Star eine Medaille zu erringen“, bilanziert Oliver Dawid, Geschäftsführer der Privaten Brauereien Bayern, die diesen Wettbewerb seit 2003 ausrichten. Denn mit 2103 Bieren aus 44 Ländern verzeichnete das Rennen um einen der begehrtesten Preise der internationalen Brauwelt einen neuen Teilnehmerrekord. Die

hohe internationale Reputation bezieht der European Beer Star – die Champions-League der Biere – aus der 124-köpfigen Fachjury. Mit der Silbermedaille reiht sich der Eisknacker ins internationale Spitzenfeld der Starkbiere. Der Eisknacker, ein Iced Barley Wine, wird auf spezielle Weise gebraut. Aufgrund seiner Stärke gefrieren zuerst Wasserkristalle aus, welche dem Bier entzogen werden. Das verbleibende Bier wird dadurch in allen Eigenschaften verstärkt. Das Resultat ist der Eisknacker, ein kräftiges Bier für kalte Winternächte am Kaminfeuer: malzige Honigaromen, eine ausgewogene Restsüße, intensives Dörrobst.

Brew Age ist eine österreichische Start-up-Brauerei mit der Devise: Höchste Qualität und maximale Frische. Der Fokus liegt auf meist obergärigen Spezialbieren. Die Maxime der jungen Produzenten lautet allerdings trotz der Komplexität der Bierstile, ausgewogene Biere zu kreieren. Erhältlich sind die Bierspezialitäten sowohl in der Gastronomie und in CraftBier-Läden als auch im eigenen Brauereishop „Brew Age Shop“ (Mittelgasse 4, 1060 Wien). Bild: Bischof & Broel

Brew Age

Braumeister Johannes Kugler präsentiert den Eisknacker und die Urkunde zur Silbermedaille.

Ottakringer Brauerei

Sechzehn ist das Jahr der Sechzehner. Bei Europas härtestem, internationalen Bierwettbewerb, dem European Beer Star, schrieb auch die Ottakringer Brauerei in diesem Jahr Geschichte. Bisher konnte keine österreichische Brauerei mit gleich vier Bieren gewinnen und noch dazu zweimal Gold in den Kategorien der hierzulande bedeutendsten Biersorten Helles und Pils holen. Da-

kurzem zweiter Vorstand der Ottakringer Brauerei, bei der Preisverleihung auf der BrauBeviale in Nürnberg. „Beim European Beer Star Gold- und Silber-Medaillen zu gewinnen, ist Ziel jedes ambitionierten Braumeisters. Und in unserem speziellen Fall ist es so, als würde man bei der Oscar-Verleihung den Preis für den besten Film und für den besten Hauptdarsteller abräumen.“

Vier Medaillen für Ottakringer, das schaffte bisher keine österreichische Brauerei.

Beginn der kalten Jahreszeit gefeiert

Alle Jahre wieder zur Vorweihnachtszeit verwöhnt der Gösser Bock die Gaumen der Bierliebhaber mit seinem frisch-fruchtigen und würzigen Geschmack. Davon konnten sich auch heuer wieder beim traditionellen Bockbieranstich in Leoben zahlreiche Biergenießer überzeugen. „Zapf hinein, Bock heraus – Böcklein spring in jedes Haus“, lautete das Motto der Zeremonie, in deren Rahmen Bürgermeister Kurt Wallner zum dritten Mal gemeinsam mit Braumeister Andreas Werner den Anstich des ersten Gösser Bock-Fasses vornahm. Die Qualität des Gösser Bockbieres begeisterte auch diesmal die zahlreichen Gäste: Sein deutlicher Malzduft und sein lang anhaltender, kraftvoller Abgang überzeugen am Gaumen und machen Lust auf mehr. Der Genuss des intensiv gelb leuchtenden, untergärigen Starkbieres mit einem Alkoholgehalt von 7,1 Volumenprozent und einer Stammwürze von 16,2 Grad wird zu einem festlichen Vergnügen. Auch Braumeister Andreas Werner zeigte sich vom Gösser Bock überzeugt: „Das Aroma der Bierspezialität erinnert an reife Früchte und frisches Brot – damit ist der Gösser Bock ideal geeignet für den besinnlichen Genuss in der Vorweihnachtszeit.“ Kein Wunder also, dass zahlreiche Gastronomen sowie Freunde des beliebten steirischen Bieres auch in diesem Jahr gerne der Einladung zum Bockbier-Anstich folgten.

Bild: Brau union Österreich

Brauerei Göss

mit ist Ottakringer offiziell die Brauerei, die weltweit das beste Märzenbier braut. Mit dem „Gold Fassl Dunkles“ und der „Hausmarke 3 – Porter“ errang die Traditionsbrauerei in den Kategorien „European-Style Dunkel“ und „English-Style Porter“ zudem zweimal die Silber-Medaille. „Wir sind überglücklich über den unglaublichen Erfolg“, freute sich Tobias Frank, Braumeister und seit

Bild: Ottakringer

Vier Medaillen bei European Beer Star

Bockbieranstich in Göss. Von links: der Gösser Bürgermeister Kurt Wallner, Generaldirektor Markus Liebl, Verkaufsdirektor Ronald Zentner, Skistar und Gösser Ehrenbrauer Michael Walchhofer und Braumeister Andreas Werner. HGV PRAXIS 12.2016

54 | GASTRONOMIE

Fischvariation à la Hubert Wallner.

Der Meisterkoch präsentierte sein erstes Kochbuch. V. l.: Raphael Hochhauser, Hubert Wallner, Vanessa Burgstaller, Mario Ladinig und Larissa Pichorner.

Lehrreicher Besuch vom Meisterkoch Hubert Wallner und sein Küchenteam l­ießen sich in der HLW – Spittal/Drau bei der Arbeit über die Schultern blicken.

Kochen bedeutet für die Schule nicht nur das Verarbeiten HGV PRAXIS 12.2016

von Lebensmitteln, sondern ist Kommunikation, Gesundheitsvorsorge und Lifestyle gleichermaßen. Das Ziel der Einladung Wallners, den Profis bei der Arbeit über die Schulter schauen zu können und unter deren Anleitung zu arbeiten, wurde im höchsten Maße erfüllt. Schon in der Vorbereitung dieses kulinarischen Events überließen Direktor Adolf Lackner und Fachvorständin Madeleine Müller nichts dem Zufall, und die Lehrerinnen Edit Feik und Ilse Klammer erhielten professionelle Unterstützung. Bei der Veranstaltung wurden insgesamt 50 Gäste aufwendig bewirtet: Begleitet wurden die Gänge von Kärntner Weinen und Edelbränden aus dem Hause „Pfau“, abgerundet wurde das Diner mit einer Käseauswahl der „Kärntnermilch“. Der Auftritt bot auch die Gelegenheit, Wallners jüngstes „Kind“ vorzustellen. Der Meister-

Bilder: KKK/Fendre

„Drei Hauben und noch Luft nach oben” – das war das Motto eines kulinarischen Highlights, das nicht alle Tage in der HLW in Spittal an der Drau über die Bühne geht. Der höchstdekorierte Koch Kärntens (drei Hauben) Hubert Wallner, der in Techelsberg am Wörthersee das Restaurant Saag führt, war mit seiner Crew in der Schule zu Gast. Wallner erklärte nicht nur seine Philosophie, sondern legte auch gemeinsam mit den Schülern des 3. Jahrgangs der Fachschule sogleich Hand an. Gemeinsam mit den Schülern bereitete der Meisterkoch ein opulentes und zugleich fein ausgewogenes Fünf-Gänge-Menü zu. Der Respekt unter den handelnden Personen am Herd beruhte auf Gegenseitigkeit: Die Schüler zeigten sich über die Inputs, Kniffe und Handwerksschritte begeistert, Wallner wiederum zollte dem Ausbildungslevel dieser Schule große Anerkennung.

V. l.: Schulleiter Dir. Dr. Adolf Lackner, Saag-Chefpatissier Raphael Hochhauser, Saag-Sous-chef Mario Ladinig, Fachvorständin Madeleine Müller, Haubenkoch ­Hubert Wallner, die Schüler Dominik Kapeller, Björn Kapeller, Iris Lerchster, und Christine Moser.

koch präsentierte sein druckfrisches Kochbuch „Die besten Rezepte vom Wörthersee”. Die Gäste aus Wirtschaft, Kultur und Bildung waren von den servierten Ergebnissen einfach begeistert und zeigten sich von dem Nachschlagewerk beeindruckt: „Ein Buch, nur zum Empfehlen“, lautete der einhellige Tenor.

Der KKK dankt allen Mitgliedern, Sponsoren und Freunden für die Unterstützung und das entgegengebrachte Vertrauen und wünscht ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2017.

Vier neue Küchenmeister für den KKK Seit sechs Jahren hat es in Kärnten keinen Küchenmeisterkurs mehr gegeben. Es waren immer zu wenige Teilnehmer, um einen Kurs durchführen zu können. Heuer haben sich neun Mutige für den mehrwöchigen Kurs beim WIFI in Klagenfurt gemeldet. Es ist eine knallharte Herausforderung, wie der bekannte steirische Kursleiter KM Peter Springer vom WIFI in Graz bereits am Beginn der Zusatzausbildung betonte. Was nichts anderes heißt als dass für diese neun Wochen höchste Konzentration und Durchhaltevermögen an den Tag gelegt werden müssen. Die letzte Kurswoche war eine reine Prüfungswoche, und da sind schon bei der Abschlussprüfung am 19. November bei einigen Kandidaten die Nerven sehr angespannt gewesen.

Keinem wird etwas geschenkt. Jeder muss sich auf sein Können und seine Erfahrung verlassen können. Für die Abschlussprüfung hat jeder Teilnehmer am Vortag fünf Stunden Vorbereitungszeit und am Tag der Prüfung vier Stunden zur Verfügung. Dass es sich beim Küchenmeisterkurs um keinen Tanzkurs handelt, zeigt das Prüfungsergebnis. Leider hat es für fünf Kandidaten nicht gereicht. Lediglich vier Teilnehmer haben die Prüfung auf Anhieb erfolgreich absolviert. Für die anderen gibt es einen Zusatztermin, dessen Ergebnis zum Redaktionsschluss noch nicht feststand. Der Klub der Köche Kärnten wünscht den neuen Küchenmeistern für die neuen Aufgaben alles Gute und viel Erfolg.

Total ausgekocht: Die Minis rocken die Küche Die zweite Veranstaltung der neu ins Leben gerufenen Initiative „Miniköche kochen“ ging Ende November im Villacher Hotel Holiday Inn über die Bühne. Der Küchenleiter des Hauses, Hermann Andritsch, wurde nicht nur im jüngsten Gault Millau mit zwei Hauben dekoriert, sondern ist auch einer der PS-starken Motoren, wenn es darum geht, Kindern das Kochen schmackhaft zu machen. So wurde die Kinderschar in seiner Restaurant-Küche mit Begeisterung empfangen, und zwischen 14 und 17 Uhr regierten die Miniköche nach Belieben. Alle Erwachsenen verzichteten auf ihre Zimmerstunde, um die Kids küchentechnisch bestens zu unterstützen. Auch Andritschs

Tochter Lea war mit Begeisterung mit von der Partie. Alles, was gekocht und zubereitet wurde, wurde hernach mit großem Genuss verkostet. Aber auch abseits der Küche herrschte rege Betriebsamkeit. Ein Teil der Minis hat unter der Leitung der Servierkraft des Hauses Maria Rumpold die Tische liebevoll gedeckt und gestaltet und dann die Speisen fachmännisch serviert. Der Dank des KKK gilt Hotel-Direktor Rene Sulzberger und natürlich Hermann Andritsch und seinem gesamten Team. Es wurden nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch alle benötigten Lebensmittel inklusive der Getränke für die Kids zur Verfügung gestellt. Die Begeisterung der Miniköche war groß.

Holiday-Inn-Villach-Küchenchef Hermann Andritsch mit den Miniköchen.

Keine Angst vor großen Töpfen: Mini-Köche in der Profiküche.

Helena und Julius Wallner im Palatschinkenstress.

Kochen ist eine scharfe Angelegenheit.

Bilder: KKK/Fendre

Die gestrenge Jury wurde einmal mehr ihrem Ruf gerecht, v. l.: Kursbetreuer ­Gerald Hold, Prüfer Stefan Ogertschnig und ­Vorsitzender der ­Prüfungskommission Vier neue KüchenPeter Springer. meister für den KKK, v. l.: Florian Moitzi, Mario Waldhauser, ­Christopher Langer und Florian Hobitsch.

56 | GASTRONOMIE

Steht die Stimmung ins Gesicht geschrieben: Winterhalter-Österreich-GF Johann Freigassner.

Premiere für die Wodka-Innovation X: Zutaten aus Österreich und Herstellung aus Österreich, verspricht X-Wodka-Repräsentant Henry Bannert.

Neue Kesseltechnik von Hersteller Küppersbusch in Halle 1: Küppersbusch-Österreich-Verkaufsleiter Christian Schiff.

Hochklassige Edelbrände in charmanter Präsentation bei Spitz: die regierende Miss Austria Dragana Stanković und Spitz-Brennmeister Franz Strobl.

Die unendliche Garvielfalt stand bei Rational im Blickpunkt. Rational Österreich-GF Ingo Rainer mit Mitarbeiterin Tanja Offenberg.

Stippvisite vom bayerischen Kochstar bei Porzellanhersteller Seltmann, v. l.: Max Hohlrüther, Alfons Schubeck, Hilmar Fischer und Michael Kaiser.

Österreichs Weinprofi Johannes Einzenberger (r.) mit neuer Aufgabe. Er übernahm den Vertrieb von Pommery. Links: Vertriebsleiter Joachim Breisacher.

Die Welt des Hotelporzellans schwelgt momentan im Farbenrausch. Zu sehen gab es das bei Rist. Theodor Rist und Sohn Oliver Rist.

Belebung im AF-Segment: Verkaufsleiter Thomas Taschner (r.) und Marketingleiter Roland Geissler präsentieren mit Pago Passion zwei Fruchtsaft-Innovationen.

Die Food-Innovation auf der „Gast“: Salomon-Vertriebsleiter Denis Gasparac und Kollegin Naomi Goehl präsentieren Asia-Noodle-Sticks in drei Geschmacksrichtungen.

Neue Gesichter bei Palux, v. l.: Caroline Link (Sales Österreich), Torsten Hehner (Head of Sales International) und Marketingleiter Christoph Muhr.

HGV PRAXIS 12.2016

Bilder HGV PRAXIS

Profis bei WMF: Milan Stevic und Christine Schmutzer (beide Lavazza) und Manuel Harnischmacher, WMF Professional (v. l.).

| 57

Präsentierten eine nagelneue Spülmaschine für den Care-Bereich: Hobart-Vertriebsleiter Stefan Festerling (l.), und Österreich-Repräsentant Ottmar Kohout.

Stark gefragt waren die neuesten Einrichtungskonzepte von Living Art. Emil Steffelbauer (l.) und Andreas Baldinger freuen sich über eine gute Messe.

Die Porzellanfamilie von Lilien präsentiert die Form Life-Style: Roman Flanschger, Jasmin Kalss, Josef Rehak und Christian Fuchs, v. l..

Premiere auf der Gast und gleich ein voller Erfolg für Convenience-Produkte von FVZ: Peter Strunz, FVZVertriebsleiter (r.), und Österreich-Vertriebschef Othmar Woltsche.

2015 noch als Phantom, 2016 total real auf der Gast: C+C-Profi Transgourmet. Kurt Mayhardt (l.), Regional-Verkaufsleiter, und Gerald Santer, Verkaufsleiter National.

In die Welt himmlischer Versuchungen entführte Backprofi Vandemoortele: Robert Maaßen, Country Commercial Manager (l.), und Österreich-Verkaufsleiter Harald Bierbaumer.

Gegen den lukullischen Auftritt von Metro ist absolut kein Kraut gewachsen: Grüne Raritäten, präsentiert von Kommunikations-Chefin Andrea Ableidinger.

Glanz kommt von Berndorf, nicht vom Glänzer: Hochwertige Bestecke funkeln in den Händen von Verkaufsleiter Alfred Binder und Kollegin Irene Weber.

Die jüngsten Innovationen der Spenderserie XIBU präsentierte Hygiene-Spezialist Hagleitner. Marketingleiter Roland Dick ist mit der Frequenz zufrieden.

Top-Hygiene liegt immer im Trend: Meiko-Austria-GF Herbert Kregl (r.) und Verkaufsleiter Werner Fritz bildeten das sauberste Zentrum in Halle 1.

Lust auf Heuschrecken? Gastro-Zulieferer Christoph Kastner (l.) glänzt mit seinem reichhaltigen Angebot sowie stets mit den neuesten Trendprodukten.

Messepremiere für Kühlgeräte-Spezialist Irinox bei GTM in Halle 1: Gert Behre und Sabine Zimmerer bleiben trotz Andrangs cool. HGV PRAXIS 12.2016

58 | Gv-Praxis

Hülsenfrüchte schlagen mit ihrem Eiweißgehalt beim Klimaschutz jedes Schnitzel und sind in der Küche vielseitig verwendbar. Ob als Bohnensterz nach Omas Rezept, als feiner Salat oder als Mehlspeise – sie liefern hochwertiges Eiweiß, reichlich Ballaststoffe und dabei wenig Fett. Kochlehrlinge, Hobbyköchinnen und Profis reichten bei einem Rezeptwettbewerb der Wiener Umweltschutzabteilung im Rahmen des Programms „ÖkoKauf Wien“ spannende Kreationen mit Fisch, Fleisch, Gemüse und sogar Süßspeisen ein. Die besten Rezepte wurden prämiert und werden in Zukunft auch den Gästen des Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser, KWP, serviert. Ein pikanter Bohnenstrudel, ein feiner Linsensalat mit Kürbis und ein süßer Birnen-Bohnen-Strudel sind die Favoriten des Wettbewerbs. Erfreulich ist, dass unter den Gewinnern zwei Lehrlinge aus den Häusern zum Leben sind – Stefan Jelinek und Radei Kalanj. Der zweite Preis ging an Peter Eplinger vom Therapiezentrum Ybbs. Den Sonderpreis erhielt Hobbykoch Peter Mottas.

KWP 2

„Ich gratuliere den Gewinnern sehr herzlich. Dass Kochteams des Kuratoriums Wiener Pensionisten-Wohnhäuser bei diesem Rezeptewettbewerb zwei Preise geholt haben, zeigt, dass in diesen Küchen Nachhaltigkeit, Frische und Kreativität gelebt werden“, freut sich Barbara Novak, Gemeinderätin und Vorstandsmitglied des Kuratoriums Wiener Pensionisten-Wohnhäuser (KWP). „Für Seniorinnen und Senioren ist eine ausgewogene Ernährung wichtig, um lange vital zu bleiben. Die Frischküchen der Häuser zum Leben garantieren diese hochwertige Verpflegung durch den Einkauf frischer, saisonaler Lebensmittel und die Verwendung abwechslungsreicher, gesunder Rezepte. Ich freue mich mit meinem Team über die schöne Auszeichnung“, so KWPGeschäftsführerin Gabriele Graumann. In den Küchen der Häuser zum Leben werden rund drei Mal wöchentlich „natürlich gut Teller“ serviert, in diversen Aktionswochen sogar täglich. Hülsenfrüchte sind Superfood fürs Klima. Sie reichern den Boden mit Stickstoff an und sparen

Bild: Christian Jobst

Lehrlinge siegten im Bohnenwettstreit

Sie waren die Stars des Hülsenfrüchtebewerbs: Die KWP-Lehrlinge und Stefan Jelinek (Mitte rechts), der den ersten Platz belegte und Radei Kalanj (Mitte links), der Rang drei schaffte.

CO2, weil sie kaum Dünger brauchen und sogar den Boden für die nächsten Pflanzen düngen. Die Fleischproduktion braucht im Vergleich zu Bohnen und ihren Verwandten bis zu 40 Mal mehr Wasser. Mit einer bohnen- und linsenreichen Kost erreicht man das Ziel des „natürlich gut Tellers“: weniger Fleisch, regional, saisonal, bio. Seit 2010 werden im Projekt „natürlich gut Teller“ ökologisch op-

timierte Speisen im Krankenhaus Hietzing mit dem Neurologischem Zentrum Rosenhügel, im Therapiezentrum Ybbs, in der HLW 19, Tommi Hirsch Catering und in den Häusern des Kuratoriums Wiener PensionistenWohnhäuser angeboten. Die prämierten Rezepte entsprechen den ökologischen Kriterien des „natürlich gut Tellers“, der von der Wiener Umweltschutzabteilung entwickelt wurde.

Azubis übernehmen Verantwortung

Das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser (KWP) nimmt seine Aufgaben als Lehrlingsausbilder sehr ernst und bereitet seine Lehrlinge mit Hilfe vieler Projekte umfassend auf ihre Zukunft vor. Am 16. November wurde die Gastronomie des Hauses Haidehof komplett in die Hände der Kochlehrlinge aus dem 2. und 3. Lehrjahr gelegt. Die rund 40 Kochlehrlinge hatten an diesem Tag alle Hände voll zu tun: Neben Vorbereitungs- und Kocharbeiten mussten auch alle Tätigkeiten des Servicebereiches im Haus Haidehof verrichtet werden. Die Aufgaben reichten vom Vorbereiten der Frühstücksteller und Eindecken des Frühstücks über das Ausdrucken der Rezepte, Tages-Speisekarten und Rezepturen, Zubereitung von drei Menüs, SerHGV PRAXIS 12.2016

vieren der Menüs im Gast.Haus und im stationären Bereich bis hin zu Putz- und Aufräumarbeiten. KWP-Geschäftsführerin Gabriele Graumann zeigte sich beeindruckt von der Leistung der Auszubildenden: „Es freut mich zu sehen, wie viel Elan und Enthusiasmus die Lehrlinge bei ihren Aufgaben an den Tag legen“. Auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Haidehof erhielten einen positiven Eindruck vom Potenzial der jüngsten Mitarbeiter. „Die Lehrlinge haben so gut gekocht, dass sie von mir aus jeden Tag das Haus übernehmen könnten. Ich glaube, dass sie alle sehr erfolgreich sein werden“, ist Walter Sodl, Bewohner des Hauses Haidehof, begeistert. Das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser bildet jähr-

lich rund 100 Lehrlinge in vier Berufen aus. Für seine erfolgreiche Lehrlingsarbeit erhielt das

KWP 2014 als eines der ersten Unternehmen das Wiener Qualitätssiegel „TOP-Lehrbetrieb“.

Bild: KWP

KWP 1

40 Gastronomie-Lehrlinge des KWP zeigten am Donnerstag, was in ihnen steckt. Sie schupften die Gastronomie des Pensionisten-Heimes Haidehof bravourös.

| 59

Sodexo

Vegazin für die Gäste

Unter dem Motto „Vegan und vegetarisch neu entdecken“ präsentierte Sodexo 2015 erstmals Peter + Silie – ein Menükonzept für Gäste, die Lust haben, Neues zu entdecken und auf Fisch und Fleisch ganz oder tageweise zu verzichten. Roland Trettl, vormals Starkoch im Salzburger Hangar-7, begeisterte sich schnell für diesen Ansatz und entwickelt seit Anfang 2016 gemeinsam mit den Küchenchefs von Sodexo saisonale Rezepte für die neue Menülinie. Mit den kulinarischen Kreationen und der frisch-frechen Markenwelt traf der Business-Caterer Sodexo nicht nur den Geschmack seiner Restaurantgäste, sondern auch die Lebensphilosophie vieler Menschen. Die Genuss- und Lebenswelt von Peter + Silie holt Sodexo nun für seine Gäste in ein

eigenes Magazin mit dem Titel Vegazin. Vier Ausgaben pro Jahr begleiten die Jahreszeiten mit vegetarischen und veganen Themen, Rezepten, Berichten zu saisonalen Produkten und aktuellen Trends sowie Interviews und Tipps von Ernährungsexperten und Küchenprofis. Zudem stellt Roland Trettl die neu entwickelten Saisongerichte vor und veröffentlich Originalrezepte seiner Kreationen. Sie sind für die SodexoGäste zu Hause einfach nachzukochen. Was im Betriebsrestaurant geschmeckt hat, kann also auch in den eigenen vier Wänden genossen werden. Das Vegazin wird auch in Österreich in den von Sodexo betriebenen Betriebsrestaurants, die bereits die Linie Peter + Silie anbieten, aufgelegt.

Roland Trettl (rechts) entwickelt gemeinsam mit den Sodexo-Köchen saisonale vegane und vegetarische Gerichte. Bild: Mario Andreya

EZG Frischei

Genussvolle Weihnachtsbäckerei Und dabei ist es egal, ob man zu frischen Eiern, Flüssigei oder Eipulver greift, denn alle Varianten gibt es aus Österreich unter Einhaltung der besten Qualitätskriterien, also mit Sicherheit. Für die EZG Frischeier werden nur hochwertigste Eier aus Boden-, Freiland- und Biofreilandhaltung verwendet. Sie stammen von Legehennen aus ausgewählten österreichischen Familienbetrieben. Sie sind also zu hundert

Bild: EZG Frischei

Alle Jahre wieder: Adventzeit und die Vorfreude auf Weihnachten – verbunden mit dem Duft von köstlichen Bäckereien. Doch natürlich macht es einen Unterschied, ob zu Hause in durchschnittlichen Haushaltsmengen Kekse gebacken werden oder ob die Backwerke in großen Mengen in professioneller Auftragsarbeit hergestellt werden. Doch eines ist in beiden Fällen gleich: Aufs Ei kommt’s immer an.

Aufs Ei kommt’s an. Mit Eiern aus österreichsicher Produktion ist man auf der sicheren Seite.

Prozent aus Österreich, gentechnikfrei, herkunfts- und qualitätsgesichert. Das AMA-Gütesiegel steht für ausgezeichnete Qualität und Nachvollziehbarkeit der Herkunft, das wird durch unabhängige Kontrollen garantiert. Außerdem werden sämtliche Warenströme in der Österreichischen Eierdatenbank dokumentiert – das gibt zusätzliche Sicherheit. Mehr als die Hälfte aller Eier werden als Flüssig- oder Trockenei verarbeitet. Alleine in den vier größten österreichischen Eiaufschlagwerken werden jährlich über 200 Millionen Eier für die Lebensmittelproduzenten zu flüssigen Eiprodukten verarbeitet. Die Gründe für den Griff zum Flüssigei oder Trockenei sind vielfältig: In erster Linie sind diese Produkte hygienisch, praktisch und einfach zu verarbeiten. Auch die deutlich längere Haltbarkeit bei richtiger Lagerung ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Flexibel auch die Inhaltsstoffe: Vollei, Eigelb oder Eiweiß können je nach Bedarf bestellt

raße 4 Gewerbest enbr unn 2201 Hag (0) 2246/31 25 Tel.: +43 lek.at [email protected] www.ha

werden. Zu guter Letzt sind auch die Verpackungsgrößen fast so flexibel wie die Produkte, die man damit herstellen kann: von 500 ml bis zu einem ganzen Tankwagen ist alles möglich. Gleiche Qualität, egal ob beim Griff zu einem österreichischen EZG Frischei, zu österreichischem Flüssigei oder zu österreichischem Eipulver. Durch das AMA-Gütesiegel ist man auf der sicheren Seite. Die Eier sind ausschließlich aus heimischer Alternativhaltung, und die Legehennen werden mit europäischem, gentechnikfreiem Donausoja gefüttert. Das heißt, man unterstützt nicht nur die heimischen Eierbauern, sondern auch den Tierschutz und den Umweltschutz. Das kann man natürlich auch auf den eigenen Produkten ausloben, damit sich die Gäste ebenfalls bewusst für Österreich entscheiden können. HGV PRAXIS 12.2016

60 | Gv-Praxis

Wiberg

Stets die passende Hardware Mit der preisgekrönten Ausgabelinie diecafeteria und dem mehrfach prämierten Digitalisierungsund Organisationssystem „Check“ präsentierte sich Rieber auf der „Alles für den Gast“ in Salzburg. Wieder einmal gelang es Rieber, bewährte Technik und innovative Schaffenskraft zu vereinen und mit seinen Produkten neue Wege zu gehen. Individuell, ästhetisch und modular, so präsentierte sich diecafeteria von Rieber. Eine neue Dimension einer Ausgabelinie mit frei wählbaren Fronten, Borden und vielem mehr. Bereits bestehende Infrastruktur, wie z. B. thermoport, Zubringerwagen, Stapler oder das Frontcookingsystem mit varithek-Kochgeräten, kann einfach eingeschoben und platziert werden. Gemeinsam mit der gastronorm360, dem Rieber Behälter- und Deckelprogramm und dem GN-Kochgeschirr thermoplates sowie dem Digitalisierungs- und Organisati-

onssystem „Check“ wird beste Speisenqualität ermöglicht, hygienisch und sicher. Das Digitalisierungs- und Organisationssystem „Check“ bietet in Kombination mit der gastronorm360 und der eindeutigen Identifizierung via QR-Code Sicherheit, Transparenz und Rückverfolgbarkeit über die gesamte Prozesskette im Food Flow. Sämtliche Daten und Prozesse im Bereich der Organisation, der Temperaturerfassung, des Transportes bis hin zur Hygiene können mit „Check“ digital erfasst, organisiert und optimiert werden. Mit diesen Features sowie einem originellen Messestand, der die Schönheit alter Handwerkskunst hervorhob, konnte das RieberTeam unter der Leitung von Velimir Sever auch dieses Jahr wieder voll punkten. Und natürlich mit den wie jedes Jahr perfekt zubereiteten schwäbischen Maultaschen, mit denen hungrige Gäste verköstigt wurden.

Eine kleine Weltreise bot Gewürzspezialist Wiberg auf der Messe. Gleich mit drei neuen Produkten stellte sich das Salzburger Unternehmen dem Urteil der fachkundigen Gäste. Die Palette reichte von Cuba Nueva, einer authentischen karibischen Gewürzmischung, bis hin zu regionalen Kräutern aus den Bergen Österreichs – sozusagen kosmopolitischer Genuss, oder eben: Taste the World. Wenn sich Brennnessel, Kapuzinerkresse, Ringelblumen, Malvenblätter und noch einige getrocknete Kräuter mehr in einer Mischung vereinen, dann ergibt das ein Gipfeltreffen der ganz besonderen Art. Der Newcomer im Wiberg-Sortiment der getrockneten Kräuter ist eine erlesene Auswahl an Bergkräutern mit alpinem Aroma. Wiberg-Bergkräuter enthalten die geballte Kraft der Natur und verströmen den würzigen Duft unberührter Bergwiesen. Die erlesene Auswahl ist besonders aromatisch und würzig – sowohl im Geschmack als auch im Duft. Suppen, Saucen, Aufstriche, Dressings sowie Buttermischungen gelingen mit den WibergBergkräutern garantiert. Nummer zwei nennt sich Berry Sun und ist eine der Neuheiten im Wiberg-Sortiment mit der süßen Frische fruchtiger Waldbeeren. Es vereint den natürlichen Beerengeschmack mit einer intensiven Farbgebung und eignet

Bild: HGV PRAXIS

CF Gastro

Als Ingenieur weiß Rieber + Grohmann-Chef Velimir Sever eine alte Werkbank zu schätzen. HGV PRAXIS 12.2016

Koste die Welt sich hervorragend für kalte Süßspeisen, Frucht- und Salatkreationen, zum Finishen, Dekorieren und Abschmecken. Rohrzucker, Turquino Kaffee, Jamaica-Rum, Limette, Tabakaroma, Habanero und Guajillo Chilli, Banane und Ananas sind die Zutaten der dritten Neuheit im Bunde. Cuba Nueva heißt die Würzmischung für alles, das einen Schuss karibischer Lebensfreude vertragen kann. Und da sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt.

Bild: Wiberg

Rieber

Frische Bergkräuter unterstreichen den regionalen Touch und geben vielen Gerichten den richtigen Dreh.

Erste Schritte

Eine erste Vorstellung lieferte Frische-Großhandelsspezialist CF Gastro auf der „Alles für den Gast“. Das seit vielen Jahren in Deutschland aktive Unternehmen wagt nun den Sprung nach Österreich. Vor allem Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung verlassen sich auf die Dienste des Großhändlers. CF Gastro ist dezentral organisiert. Die Bestellung erfolgt zentral per Telefon oder EMail bzw. über das unternehmenseigene Bestellsystem. Ausgeliefert wird in der Regel innerhalb

von 24 Stunden über regionale Partner. Neben den klassischen Warengruppen wie Obst und Gemüse bietet CF Gastro eine breitgefächerte Palette für alle modernen Foodservice-Bereiche. So können auch Ready Cut, Feinkost, Molkerei, Convenience, Fleisch- und Wurstwaren sowie High-Convenience über CF Gastro bezogen werden. Das Hauptaugenmerk des Frischelogistikers liegt aber auf seiner Spezialisierung auf knackfrisches Obst und Gemüse.

Save the Date 7. März 2017

7. Österreichisches GV-Symposium

Erfolgspfade: Schräg denken – klar entscheiden

62 | 

Schlachtenbummler unterwegs AGÖ-Studienreise vom 23. bis 26. Oktober 2016 nach Erfurt. Voller Hoffnung und Spannung auf dem Weg zur „IKA/Olympiade der Köche“.

D

Die Busanreise war wie immer mit interessanten Gesprächen gefüllt, bei denen reichlich Erfahrungen ausgetauscht werden konnten. Gut im Park Inn Hotel in Weimar angekommen, ging es gleich zum Abendessen in die Thüringer Gasthausbrauerei im Felsenkeller, wo köstliche Speisen und Bier serviert wurden. Um das viele Essen zu verdauen, beschlossen einige Küchenleiter, zu Fuß bei Nacht und Nebel zum sechs Kilometer entfernten Hotel zu marschieren, wo die Gruppe den Abend gemütlich in der Hotelbar ausklingen ließ.

Bilder: H. Musich

ie diesjährige Studienreise der AGÖ war auf zwei Schwerpunkte aufgebaut: Zum einen war das die Unterstützung der zwei von der AGÖ geförderten Teams, die an der Olympiade der Köche in Erfurt teilnahmen. Und zum zweiten die fachliche Fortbildung im Rahmen eines Besuches einer innovativen Krankenhausküche. 25 Teilnehmer fanden sich so als AGÖFanclub sowie als Mitglieder einer Studienreise gleichermaßen wieder. Die Reise startete am Sonntag in den frühen Morgenstunden.

Schlachtenbummler und Bildungsreisende: AGÖ-Mitglieder auf der diesjährigen Studienreise nach Erfurt und Weimar.

Die Spannung stieg, als die Truppe am Montag um zehn Uhr bei der Kocholympiade in Erfurt eintraf. 56 Nationen und rund 2000 Köche nahmen am Wettbewerb teil. An diesem Tag kochte das KWP-Team Vienna mit Teamkapitän Michael Schneider, Küchenchef im KWP-Haus Weiden. Die Jury schaute den Köchen streng über die Schulter, es wurde notiert und fotografiert, während die Zuschauer ihr Team anfeuerten. Die Performance war gut, denn das Mittagessen war rasch ausverkauft, eine der Bedingungen für einen Erfolg im Bewerb. Mit etwas Glück „ergatterten“ die Mitglieder des österreichischen Fanclubs doch noch Karten und konnten so ebenfalls das regionale, saisonale und biologische Menü mit Genuss testen. In den Schauküchen gegenüber kochten ebenfalls Vier-Personen-Teams aus Schweden, Deutschland, Italien und Kanada. Der Rundgang durch die Erfurter Messehalle bzw. die Kochkunstausstellung beeindruckte die Profis aus Österreich schwer. Bei HGV PRAXIS 12.2016

Bildungsauftrag: Besichtigung der neuen Küche der forensischen Klinik Regensburg.

| 63

KWP-Team Vienna: Die Silbermedaille wurde ­hart ­verdient.

HLF Team Austria der Tourismusschulen Krems: Teamchef Franz Krautsack schaffte es trotz Widrigkeiten mit ­seinen Schülern zu reüssieren. Die Mühe wurde mit einem Diplom belohnt.

Bandspüle von Hobart.

rismusschule Krems angetreten war. Krautsack hatte für den Auftritt ein typisches niederösterreichisches Menü gewählt, das immerhin für 150 Personen gekocht werden musste. Die Fans kamen auch an diesem Tag in den Genuss, die Speisen zu verkosten. Die Latte war sehr hoch gesteckt. Trotz einiger kleiner Fehler und Unzulänglichkeiten schlug sich das junge Team achtenswert. Nach geschlagener Schlacht.

den vielen Schautischen konnten wieder die kritischen Blicke der Jury vor den kunstvoll präsentierten Gerichten, Kugeln, Gestalten, geschnitzten Kürbissen, Käsekreationen usw. beobachtet werden. Die Köche hatten einige Tage und Nächte daran gearbeitet und stellten sich damit nun dem Wettkampf für ihr Land. Am Nachmittag verabschiedete sich der Fanclub vom Team Vienna mit einem Ständchen. Einige Küchenleiter besichtigten Weimar im Regen. Einige Kolleginnen und Kollegen zogen den Wellnessbereich im Hotel vor und relaxten bis zum Abend. Im Elefantenkeller in Weimar gab es einen gemütlichen Abend mit typischen Getränken und Speisen.

Kleines Präsent aus Österreich für den stellvertretenden Küchenleiter Dieter Körner (rechts). Weiters im Bild (von links): Gabriele Aberle, Gabriele Taraba, Günter Wallner und Sascha Lehner.

Dienstagfrüh stieg die Spannung wieder. Diesmal hieß es fest Daumen halten für das Team Austria der HLF Tourismusschule Krems. Mit Spannung beobachteten die Teilnehmer den erfahrenen Teamchef Franz Krautsack, der mit Schülern aus der HLF Tou-

Abends traf sich der AGÖ-Fanclub mit beiden Teams zum Abendessen im „Schwarzen Bär“ in Weimar. Die AGÖ-Vorstandsmitglieder Günter Wallner und Sascha Lehner bedankten sich bei beiden Teams herzlich für ihren tollen Einsatz, der auch ein Einsatz für den guten Ruf der gesamten Gemeinschaftsverpflegung war. Dem Team Vienna durfte schließlich zur Silbermedaille und dem Team Austria zu einem Diplom gratuliert werden. Beide Teams verdienen großen Respekt: es ist nicht einfach, sich zu so schwierigen Bedingungen dem Wettkampf zu stellen. Am Mittwoch brach die Truppe wieder in Richtung Österreich auf. Mittags stand die Besichtigung der neuen Küche und des neuen Mitarbeiterrestaurants in der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie im Bezirksklinikum Regensburg auf dem Programm. An den beiden Standorten Regensburg und Parsberg werden Menschen behandelt, die aufgrund einer psychischen Krankheit oder wegen einer Suchterkrankung zum HGV PRAXIS 12.2016

64 | 

Der stellvertretende Küchenleiter Dieter Körner empfing die Reiseteilnehmer in Abwesenheit der Küchenleiters Georg Beer. Die moderne Küche und das geschmackvolle Mitarbeiterrestaurant sind in zwei Abschnitten innerhalb von drei Jahren gebaut worden. Der Mitarbeiterspeisesaal ist erst seit drei Monaten in Betrieb. Das Mittagessen erfolgte auf Einladung von Projektingenieur Ottmar Kohout von Hobart. In Selbstbedienung kann hier neben der Tagessuppe aus sieben Hauptgerichten, einer Reihe von Desserts und von einem üppigen Salatbuffet ausgewählt werden. Die Küchenleiter waren sich einig, dass die Qualität des Gebotenen durchaus mit dem Angebot gehobener Gastronomie mithalten kann. Das Essen schmeckte vorzüglich.

AGÖ-Termine

Einige Daten über den Küchenbetrieb: • Patienten bestellen bis acht Uhr am Vortag täglich zwischen 1000 und 1100 Mahlzeiten. • Im Mitarbeiterrestaurant werden jeden Tag zwischen 400 und 500 Mahlzeiten ausgegeben. • Ca. 160 externe Mahlzeiten werden täglich an die 45 Kilometer entfernte Klinik Parsberg ausgeliefert. • Der Durchschnittsaufenthalt der Patienten beträgt fünf bis sechs Wochen. • Neben dem Küchenleiter und seinem Stellvertreter werken hier 40 Vollzeitmitarbeiter, davon zehn Köche.

Termine: 2. Halbjahr 2016

1. Dezember: Küchenleitertagung. Ort: Kulinario – Bezirkshauptmannschaft, 1010 Wien, Stubenring 1. Beginn: 16.45 Uhr. ­Gastgeber: Wolfgang Weber, GF. Referent: Ing. Helmut Lechner, MA 59. Thema: HACCP 2016, Änderung in der Leitlinie für Großküchen. Kapitel 12 und 13: HygieneEigenkontrolle und HACCP. 12. Jänner 2017: AGÖ-Neujahrsempfang. Ort: Allianz Versicherung AG, Business Lounge, 1130 Wien, Hietzinger Kai 101-105. Beginn: 17.00 Uhr. Persönliche Einladung erfolgt.

HGV PRAXIS 12.2016

• Drei Diätassistentinnen leisten Unterstützung. • Zwei Lageristen sind auch zuständig für die Getränke. • Bestückt werden 50 Stationen mit jeweils 24 bis 30 Patienten im Schöpfsystem. • Um jeweils 10.30 Uhr werden die Stationen mit Mittagessen, Abendessen und Frühstück für den nächsten Tag versorgt. Im Fuhrpark stehen Transportwagen mit Modulen, die warm und kalt bestückbar sind. Diese werden nach der Entleerung ohne Aggregat durch die Wagenspülmaschine geschleust. Ottmar Kohout, der verantwortliche Projektingenieur, führte nicht ohne Stolz die Hobart-Geräte vor, die in dieser tollen neue Großküche, die jetzt seit zwei Jahren in Betrieb ist, montiert wurden. Dazu gehören unter anderem: • das Tablett-Förderband vom Personalspeisesaal in die Spülküche, • eine Bandspülmaschine Premax FTP, Länge 6700 mm für Personalgeschirr, • eine Bandspülmaschine FUX, Länge 11.100 mm für Behälter, • diverse Einweichbecken, • die Wagenwaschanlage WWA-15 oder • die BiVaTec-Nassmüllentsorgungsanlage mit 7500 Liter Tankvolumen. Erfreulich ist, dass die Küche zum Bezirksklinikum Regensburg gehört und entgegen dem allgemeinen Trend nicht ausgegliedert wurde. Alles in allem war diese Studienfahrt interessant, lustig und vor allem für jeden Einzelnen eine große Bereicherung.  -w. hanetseder-

Kunstwerke aus Zucker und Schokolade: Schaustücke von der Kocholympiade.

Die Arbeitsgemeinschaft der G ­ roßküchen Österreichs

AGÖ

wünscht allen Mitgliedern, Sponsoren und Freunden

ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Jahr 2017.

Bild: fotolia.com - THesIMPLIFY

Straftäter geworden sind und ihre Straftaten im Zustand verminderter oder aufgehobener Schuldfähigkeit begangen haben. Den Schwerpunkt der Klinik bildet die Komplettversorgung von Patienten aus dem Landkreis Oberpfalz.

| 65

Küchenleiter unter Palmen Genussreiche Novembertagung im Ringturm der Wiener Städtischen.

D

Städtischen sorgfältig kalkuliert wird, herrscht im Einkauf nicht das Prinzip des Billigstbieters. Wiedner: „Wir wollen das beste Produkt nach Möglichkeit zum besten Preis erhalten. Grundsätzlich aber hat die Qualität des Gebotenen Vorrang.“

ie vorletzte Küchenleitertagung des Jahres fand am Donnerstag, 10. November, im Betriebsrestaurant der Wiener Städtischen Versicherung AG am Schottenring statt. Mehr als 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelten sich im 7. Stock des legendären Ringturmes und genossen zum Start eine sensationelle Aussicht auf das nordöstliche Wien. Küchenleiter Richard Wiedner hieß die Gäste herzlich willkommen und erläuterte die Betriebsverpflegung in der Versicherung. Das Küchenteam betreibt insgesamt drei Küchen bzw. Restaurants und gibt jährlich an die 320.000 Mahlzeiten aus. Es gibt täglich zwei Menüs zur Auswahl, eines davon stets fleischlos.

Das Fachreferat hielt Peter Weiland, Fettspezialist der Senna Nahrungsmittel GmbH. Mit dem Thema: „Die Zukunft von Palmöl – nachhaltig ja oder nein“ brachte Weiland eine Menge neuer Fakten über das umstrittene Thema Palmöl auf den Tisch. Ein durchaus spannendes Thema, ist Palmöl doch das weltweit am meisten verwendete Fett. Im Verbrauchsranking liegt Palmöl klar auf Platz eins, gefolgt von Sojaöl und Rapsöl. Weit abgeschlagen ist bereits die Nummer vier der Weltfettproduktion, Sonnenblumenöl.

Die Mahlzeiten können von den Gästen über das Intranet bestellt werden, bezahlt wird mit eigenen Karten für die Mitarbeiter, die seit einiger Zeit auch den Zutritt zum Arbeitsplatz regeln. Diese Karten werden von der Küche ausgegeben. Laut Richard Wiedner ein nettes Zubrot für den Küchenbetrieb.

Das liegt auch an der einfachen Produktion sowie Verarbeitung des Palmfettes. 40 Millionen Tonnen werden davon vor allem im asiatischen Raum, in Indonesien und Malaysia, produziert. Gewonnen wird es aus den Früchten der Ölpalme. Die Einrichtung entsprechender Plantagen steht allerdings wegen des hohen Landverbrauchs immer wieder unter heftiger Kritik.

Um die Gewinnung von Palmöl umweltverträglicher zu gestalten, wurden weltweite Standards für nachhaltiges Palmöl entwickelt. So produziertes Palmfett wird mit einem eigenen Zertifikat (RSPO-zertifiziert) versehen. Senna, so Experte Peter Weiland, verwendet für seine Produkte ausschließlich zertifiziertes Palmöl. Die Teilnehmer durften sich schließlich gut informiert den ausgesprochen feinen kulinarischen Genüssen widmen, welche das Küchenteam offerierte.

Bilder: HGV PRAXIS

Gekocht wird täglich frisch, mit Convenience wird sparsam umgegangen. Wiewohl auch in den Restaurants der Wiener

Tatsächlich werden die Ölfrüchte in Asien lediglich geerntet, die Raffinierung, also die geldbringende Veredelung, erfolgt meist in der Nähe von Häfen wie zum Beispiel in den großen Ölraffinerien von Rotterdam. Die Vorteile von Palmöl sind rasch aufgezählt: Es enthält keine Transfette, weil dank seiner natürlichen Konsistenz keine Härtung nötig ist, es ist gut und einfach zu verarbeiten, ist günstig und nachwachsend. Auf Palmöl als Rohstoff zu verzichten ist letztlich für die Lebensmittelindustrie kaum möglich. Dies auch, da zum Beispiel tierische Fette nicht in der benötigten Menge verfügbar sind.

Richard Wiedner (links), Manager der Betriebsrestaurants der Wiener Städtischen Versicherung, hieß die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Tagung herzlich willkommen.

Peter Weiland vom österreichischen Fettspezialisten Senna Nahrungsmittel GmbH hielt das Fachreferat zum Thema Palmöl.

Stellvertretend für das Team nahm Sous-Chef Herbert Rieder die obligate AGÖ-Torte in Empfang. HGV PRAXIS 12.2016

20 66 | RuhmserviCe

Genussfragen an ...

... Richard Oesterreicher

1. Welchen Stellenwert hat für Sie Genuss im Leben? Ich genieße vor allem gute Musik, aber auch gerne ein Glas guten Rotwein im Kreis meiner Familie, meiner Freunde.

12. Tee oder Kaffee? Kaffee. 13. Ihr Lieblingsrestaurant? Das Looshaus am Kreuzberg in Payerbach, NÖ. Der Wirt, Herr Steiner, ist ein Musikfan und engagiert manchmal Jazz-Bands.

2. Essen bedeutet für mich … In erster Linie Nahrungsaufnahme, um ehrlich zu sein – aber wenn es im Kreise lieber Menschen stattfindet, genieße ich es sehr.

14. Mit wem würden Sie gerne einmal gemütlich zu Abend essen. Und warum? Mit unserem ehemaligen Bundespräsidenten Herrn Heinz Fischer. Ich schätze ihn sehr! Er ist auch ein großer Jazzfan.

4. Und auf welche Speise können Sie verzichten? Ich bin nicht unbedingt ein Gemüse-Fan. ;-) 5. Wenn Sie ein Lebensmittel wären – welches und warum? Ein reifer, guter Rotwein. 6. Welche drei Lebensmittel würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Wein, Brot und Eier. 7. Worauf legen Sie beim Einkauf von Lebensmitteln besonderen Wert? Dass sie einfach zuzubereiten sind. 8. Was kochen Sie selbst am liebsten? Eier zum Frühstück. 9. Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Mineralwasser, Milch für den Kaffee, Eier. 10. Weißwein oder Rotwein? Rotwein. 11. Mein Lieblingswein ist … Jeder gute, vorzugsweise österreichische Rotwein.

HGV PRAXIS 12.2016

Bild: Andreas Müller

3. Welcher kulinarischen Versuchung können Sie nicht widerstehen? Einem guten Glas Rotwein nach einem meiner Auftritte.

Richard Oesterreicher Richard Oesterreicher ist der Grandseigneur unter den heimischen Bandleadern. Er war nicht nur Mitglied des ORF Unterhaltungsorchesters, sondern leitete dieses auch ab 1976. Neben seiner Bigband-Tätigkeit erlangte der Musiker große Bekanntheit als Sologitarrist und Mundharmonikaspieler. Die österreichische Jazzszene feiert 2017 seinen 85. Geburtstag mit einigen besonderen Konzerten. Hervorzuheben wären das Big-Band-Projekt „ELLA“-A Tribute to Ella Fitzgerald mit der Jazzsängerin Karin Bachner am 1. März 2017 im Radiokulturhaus und am 26. April 2017 im Porgy & Bess. Zu seinem Ehrentag, am 10. November 2017, wird der Musiker mit einer großen Gala gefeiert. Unter anderem mit Viktor Gernot & Big Band im Globe-Theater, Wien. Alle Termine sind bei der Künstleragentur Gabi Zillner (www.gabizillner.com) zu finden.

15. Was stört Sie in einem Hotel oder in einem Restaurant? Laute, schlechte Musik aus dem Lautsprecher. 16. Worauf legen Sie in einem Hotel ­besonderen Wert? Gemütlichkeit, Sauberkeit und freundliches Personal. 17. Welches Hotel ist Ihr liebstes und warum? Jedes, das die o. a. Punkte erfüllt 18. Wenn Sie ein Hoteldirektor wären, welche drei Punkte wären für Sie am wichtigsten? Zufriedene Hausgäste, natürlich gute Auslastung, unbedingt eine schöne Bar mit guter Live-Musik. 19. In einem Hotelzimmer – schlafen Sie dort lieber ein oder wachen Sie dort lieber auf? Ich stehe lieber auf im Hotel, freue mich dort immer auf das Frühstücksbuffet. 20. Ihre Meinung über österreichische Gastronomie und Hotellerie? Ich bin ein Fan der österreichischen Gastronomie und Hotellerie, wir können stolz auf unsere Gastroszene sein.

KONTROLLIERTE QUALITÄT ✔

REGIONAL & FAIR ✔

GENTECHNIKFREI ✔

MAXIMALE SICHERHEIT ✔

PremiumQualität aus Österreich

„SERVIEREN SIE IHREN GÄSTEN NUR DAS BESTE.“

Wenn es um‘s Ei geht, haben Ihre Gäste beste Qualität verdient – mit vollem Geschmack, gentechnikfrei und zu 100 % aus heimischer Produktion. Sortiert und verpackt in den modernsten Packstellen erfüllen unsere Eier die höchsten Ansprüche in punkto Hygiene, Sicherheit und Qualität. Seit Generationen produzieren Österreichs Bauern ganz in Ihrer Nähe Eier mit größter Sorgfalt, regional und fair unter den strengsten Tierschutz- und Umweltauflagen Europas. Sie sind die Basis für die köstlichen Kreationen, mit denen Sie Ihre Gäste immer wieder aufs Neue verwöhnen. Tun Sie sich und ihren Gästen etwas Gutes – achten Sie auf kontrollierte Qualität aus Österreich!

WENN ES UM’S EI GEHT: EZG FRISCHEI

Österreichische Frischeier Erzeugergemeinschaft Vertriebs-GmbH Speisinger Straße 16/3, 1130 Wien Tel.: +43-1-802 14 90, Fax: +43-1-802 14 90-14, email: [email protected] www.ezg-frischei.at unsere Kooperationspartner

unsere Qualitätsmerkmale

Jeder kann ein Barista sein! Perfekter Espresso. Automatisch handgemacht.

EIT H U E N T WEL ch war ie! So einfafeeling noch n Barista

WMF espresso Highlights! Zwei integrierte Mahlwerke Automatisches Tampern Automatische Siebträgererkennung (Einzel- / Doppeltasse) Zwei luftgekühlte Bohnenbehälter für verschiedene Bohnensorten (Espresso und Verlängerter)

Brühzeitüberwachung mit softwareunterstützter Mahlgradeinstellung Umfangreiche Softwareeinstellmöglichkeiten über Touch Display Steam Jet zur Tassenvorwärmung mittig für zwei Tassen Milchschaum-Zubereitung (vollautomatisch mittels Auto Steam oder traditionell über manuellen Dampfhahn)

WMF in Österreich GmbH, Telefon: 0512/3302-0, [email protected], www.wmf-kaffeemaschinen.at