Freizeit Der Weg ist das Ziel S

CellitinnenForum 02/2011 Zeitschrift der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria ■ Titel / Thema Herausforderung Arbeitsmarkt S. 4 ■ Idee / Einsatz A...
Author: Louisa Dresdner
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CellitinnenForum 02/2011 Zeitschrift der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria

■ Titel / Thema Herausforderung Arbeitsmarkt S. 4

■ Idee / Einsatz Agapeum S. 35

■ Kultur / Freizeit Der Weg ist das Ziel S. 52

Inhaltsverzeichnis Vorwort

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Titel Thema

Investitionen in die Zukunft - Personalentwicklung Herausforderung Arbeitsmarkt Wertvolles Praxiswissen für den Arbeitsalltag Vom ‚Platzhirsch‘ zum ‚Leitwerker‘

Medizin Betreuung

Zu Hause und in guten Händen Leben mit Herzinsuffizienz Mit Sicherheit in guten Händen ,Drehtüreffekt vermeiden‘ Gesunder Schlaf in Wuppertal Besser Schlafen im Herzen von Köln Da Vinci – oder: die Kunst der roboterassistierten OP Den Keimen auf der Spur Wuppertaler Schmerzwoche Eine ‚ausgezeichnete‘ Adresse Entspannen, loslassen, eins sein mit Gott

Profile Personen

Dienstleistungscenter Versorgung Dr. med. Ulf Berger Hans J. Peglow Zeit für Zwischenmenschliches

Glauben Leben

Wegbegleiter des Lebens VI. Teil

27-29

Feste Feiern

„Nur wer froh ist, ist ein König“ Abschied nach 123 Jahren

30-31 32

Idee Einsatz

‚Rund um das Seniorenhaus Burg Ranzow‘ Agapeum Kardinal Franz Xaver Nguyen Van Thuan „Total sozial“ Dat Wasser vun Kölle is joot... Fünf Jahre FreiTöne Kulturen erleben – Menschen begegnen

33-34 35-36 37-39 40 41 42 43-46

Kultur Freizeit

Unsere Mitarbeiter – ihre Hobbys Der Weg ist das Ziel, Teil II

47-51 52-57

Kurz Kompakt

Ordensjubiläum Informationen für Mitarbeiter Herzlich willkommen Herzlichen Glückwunsch Hommage an den Urvater der Comedy Seniorenhaus Christinenstift wird fit Herzlich willkommen Veranstaltungshinweis Impressum Behandlungsschwerpunkte in unseren Krankenhäusern Kontakte/ Angebote

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Vorwort Liebe Leserinnen, Liebe Leser, im August 1973 war ich zum ersten Mal im Mutterhaus der Cellitinnen zur hl. Maria. Damals, als Mitarbeiter einer Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, stand ich auf Seiten der Zahlen, Bilanzen und Geschäftsergebnisse. Jemand, der genau hinsieht, der die Unternehmensentwicklung mit allen Risiken und Chancen erkennen sollte, der vielleicht auch Unangenehmes thematisieren muss. Ich erinnere mich noch genau an den Tag: Die Schwestern, die damalige Generaloberin Mutter Julitta und die Ökonomin Schwester Norbertine, begrüßten unser Team sehr herzlich und sofort spürte ich es – hier war ich willkommen: zuerst als Mensch und erst in zweiter Linie als ‚Prüfer‘. Die Gastfreundschaft, die Wertschätzung der Person, das bewusste Wahrnehmen des Menschen haben mich damals mehr als beeindruckt und auch heute, nach jahrzehntelanger Tätigkeit für die Ordensgemeinschaft, fühle ich mich immer noch so willkommen wie bei meinem ersten Besuch. In den letzten Jahren habe ich mich oft gefragt, wie wird es in den Häusern aussehen, wenn ‚unsere‘ Schwestern nicht mehr da sind? Ich stehe nicht allein mit dieser Sorge. Es ist erst wenige Wochen her, dass Bewohner, Mieter und Mitarbeiter des St. Anna-Hauses mir genau diese Frage gestellt haben, als bekannt wurde, dass der Konvent aufgelöst werden muss. Auch wenn es bisher gelungen ist, dass in den meisten Einrichtungen der Stiftung Ordensschwestern in der Seelsorge tätig sind und bleiben, so nehmen die Führungspositionen in den Häusern ausschließlich weltliche Mitarbeiter ein. Sie verantworten jetzt, was die Schwestern ihnen seit den 90er Jahren anvertraut haben. An dieser Stelle habe ich immer wieder betont, wie wichtig es deshalb der gesamten Geschäftsführung des Verbundes ist, das Erbe, die Spiritualität ‚unserer‘ Schwestern zu wahren, die Wurzeln und die Tradition mit Leben zu erfüllen. Nur wenn das gelingt, ist die Trägerschaft zu verantworten. In dieser Ausgabe des CellitinnenForum stellen wir Ihnen zwei ganz unterschiedliche Konzepte vor, die helfen werden, die Werte und Ideale der Ordensgemeinschaft weiterzutragen: Intern ist es das Online-Magazin ‚Leitwerk‘, sowohl intern, aber besonders extern ist es das ‚Agapeum – Museum und Forum der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria‘.

Hans Mauel Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria

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Titel Thema

Herausforderung Arbeitsmarkt Idee und Konzept: steinrücke+ich, Fotos: Ruprecht Stempell

Gute Mitarbeiter sind begehrt wie nie

Unzufrieden?

Kommen Sie zu uns.

Wir sorgen für Freude am Pflegeberuf. Auf die Stelle bewerben.

Angebote unter www.katholische-seniorenzentren.de

Deutschordens-Wohnstift Konrad Adenauer gGmbH

Die Gewinnung und die langfristige Bindung von guten Mitarbeitern in der Kranken- und Altenpflege werden immer mehr zur Herausforderung für alle Einrichtungen im Gesundheitswesen. Da sind sich Experten einig. Der Arbeitsmarkt ist leer gefegt und die Resonanz auf Stellenausschreibungen mehr als dürftig. „Gute Bewerber können sich heute ihre Arbeitsplätze aussuchen“, ist sich Stephanie Kirsch sicher. Die Geschäftsführerin der Seniorenhaus GmbH der

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Cellitinnen zur hl. Maria weiß, wovon sie spricht: „Gab es früher oft 50 Interessenten auf ein Stellenangebot in der Pflege sowie diverse Initiativbewerbungen, aus denen wir auswählen konnten, müssen wir uns heute über drei Bewerbungen freuen.“ Qualifizierte Bewerber selten Bei dieser Lage fällt die Auswahl mitunter besonders schwer, denn qualifizierte Kandidaten sind oft

nicht darunter. Und eine Besserung ist nicht in Sicht. 2020, also in neun Jahren, werden nach heutigen Berechnungen fast 300.000 Pflegekräfte fehlen und die Zahl von zu pflegenden Menschen steigt stetig. Schon seit mehreren Jahren wirkt die Seniorenhaus GmbH diesem Trend entgegen – mit einer verbesserten Ausbildungs- und Personalpolitik sowie mit Weiterbildungs- und Karrieremöglichkei-

Titel Thema

ten im Unternehmen. Mit diesem Profil avancierte die Seniorenhaus GmbH in 2009 zu einem der „Besten Arbeitgeber“ der Branche. Doch Auszeichnungen und Angebote helfen oft nur im Einzelfall weiter. Den generellen Spagat zwischen Stellenangeboten und -gesuchen lösen sie nicht. Beim Cellitinneninstitut für Qualitätssicherung (CIS) wurde unter Leitung von Thomas Nauroth eine Arbeitsgruppe gegründet, deren Mitglieder einen Anforderungskatalog zusammengestellt haben. Ganz oben stehen konkrete Hilfestellungen für Mitarbeiter in den Pflegeberufen wie Förderung, Unterstützung, Personaleinsatzplanung bis hin zum Ausfallmanagement, außerdem Mitarbeiterförderung durch individuelle Berufs- und Aufstiegsplanung, beispielsweise durch eine Weiterqualifizierung zur Wohnbereichsleitung oder ein berufsbegleitendes Studium.

„Der Pflegeberuf ist heute so attraktiv und facettenreich wie nie zuvor“, betont Geschäftsführerin Kirsch. „Außerdem sind Arbeitsplatzsicherheit und Bezahlung aufgrund des bestehenden Tarifregelwerks überdurchschnittlich gut. Vergleicht man den Pflegeberuf mit anderen dreijährigen Ausbildungsberufen, so schneidet er, entgegen vieler Medienberichte, durchaus positiv ab“, so Kirsch. Die Vorteile des Pflegeberufs sind auch Thema einer kölnweiten Kampagne, zu der sich die katholischen Seniorenhäuser zusammengeschlossen haben. Unter der Firmierung „Katholische Seniorenzentren Köln“ waren Mitte Juni vier Plakatmotive an 150 Plätzen in der Domstadt zu sehen. Dabei stehen die Vorteile des Berufsbildes im Fokus, denn neben Arbeitsplatzsicherheit und guter Bezahlung ist für viele, die sich für das Berufsbild Pflege entscheiden, die Sinnhaftigkeit und Zufriedenheit mit ihrer Arbeit wichtig.

Infos auf Facebook Aber auch neue Informationswege sind gefordert. Die Seniorenhaus GmbH ist deshalb seit einigen Monaten auf Facebook vertreten. Unter „Karriere im Seniorenhaus“ gibt es erste Infos für Internetsurfer. Und über einen Link gelangen Interessierte zum umfangreichen Stellenportal des Trägers. Filmclips sind überdies in Vorbereitung, die Freude am Pflegeberuf in den Seniorenhäusern wecken sollen.

„Mitarbeitergewinnung ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit“, erläutert Stephanie Kirsch. „Und es wird uns durch die nächsten Jahre begleiten. Zusätzliche finanzielle Anreize werden derzeit bereits von verschiedenen Trägern angeboten. Sie werden im Einzelfall vielleicht kurzfristig zu einem Stellenwechsel motivieren. Langfristig werden Gründe wie gute Arbeitsatmosphäre, Teamgeist und Gestaltungsmöglichkeiten wichtiger und tragfähiger bleiben.“

Die Vorteile auf einen Blick: Anfangsgehalt einer examinierten Pflegefachkraft nach der Ausbildung Regelvergütung 2.050,15 € Kleidergeld 10,28 € Leistungsentgelt 1,5% 30,91 € Schichtzulage 40,00 € SV-Brutto 2.131,34 € (Dazu kommen monatliche Zeitzuschläge von durchschnittlich 70 Euro.) Vorteil Jobticket ■ kostengünstige Fahrkarte für Bus, Bahn und Straßenbahn im ganzen VRS nutzbar ■ Übergangstarife VRR, AHR ■ ganztägig nutzbar ■ am Wochenende und nach 19:00 Uhr können eine weitere Person und die eigenen Kinder kostenlos mitgenommen werden Vorteil KZVK (Kirchliche Zusatzversorgungskasse) ■ Arbeitgeber zahlt zusätzlich 4% des Gehaltes an die KZVK ■ zusätzliche Altersvorsorge ■ Der Mitarbeiter erhält zur gesetzlichen Rente eine zusätzliche Rente, wenn der Arbeitgeber 5 Jahre (60 Umlagemonate) Beiträge an die KZVK gezahlt hat. Vorteil Fitness ■ monatlicher Zuschuss in Höhe von 10 Euro durch den Arbeitgeber bei Abschluss eines Fitnessvertrages bei FitnessFirst, in den Regionen Düren und Kleve auch bei anderen Fitness-Studios

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Titel Thema

Wertvolles Praxiswissen für den Arbeitsalltag Erster Qualifizierungskurs zur Wohnbereichsleitung erfolgreich abgeschlossen In Zeiten demografischer Veränderungen und steigenden Fachkräftemangels gewinnt der Wettbewerb um die besten Mitarbeiter in der Kranken- und Altenpflege rasant an Fahrt. Nicht ohne Grund fordert die Branche seit Jahren bessere Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Pflegekräfte. Die Seniorenhaus GmbH der Cel-

litinnen zur hl. Maria leistet dazu bereits heute einen wichtigen Beitrag: Sie bildet an der Louise von Marillac-Schule Alten- und Krankenpflegekräfte nicht nur aus, sondern auch konsequent weiter. Seit 2009 können sich Seniorenhausmitarbeiter hier offiziell zur Wohnbereichsleitung qualifizieren lassen. Die ersten Teilnehmer

schlossen die Weiterbildung im März erfolgreich ab, der zweite Kurs startete Anfang des Jahres. Interne Weiterbildung Doch was zeichnet das Weiterbildungsangebot der Cellitinnen gegenüber externen Kursen eigentlich aus? „Ganz einfach: Es bildet

Verantwortliche und Kursteilnehmer freuen sich über den gelungenen Abschluss: v. li. Hubert Tschunkert, Ulrike Tönneßen, Diethelm Janßen, Sabine Frantz, Gisela Dransfeld-Nießen, Aline Staudt, Svetlana Keller, Marie-Therese Lang, Helga Schepers, Sylvia Wollersheim, Holger Mersch, Dorota Segeth, Susanne Gast, Britta Schmidt, Cornelia Narres. Auf dem Bild nicht anwesend: Johannes Hauser

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Titel Thema

unsere Werte, Leitlinien und Anforderungen exakt ab“, erklärt Seniorenhaus GmbH-Geschäftsführerin Stephanie Kirsch. So vermittelt der Kurs beispielsweise nicht nur rechtliche Grundlagen und Managementkenntnisse für den Arbeitsalltag eines Wohnbereichsleiters, sondern er zielt auch darauf ab, Leitungs- und Führungskompetenz sowie Persönlichkeit der Kursteilnehmer zu stärken. „Das Weiterbildungsangebot ist ein wichtiger Baustein für Mitarbeiterentwicklung und Qualitätssicherung in den Wohnbereichen unserer Seniorenhäuser“, unterstreicht die Geschäftsführerin. Konkreter Arbeitsauftrag Das sehen auch die frisch-qualifizierten Bereichsleiter so. Schließlich besteht der Kurs nicht nur aus bloßer Theorie, sondern setzt einen besonderen Schwerpunkt auf die praktische Umsetzung der Unterrichtsinhalte. „So mussten die Teilnehmer zum Beispiel einen konkreten Praxisauftrag zunächst theoretisch aufarbeiten und im Anschluss in ihren Arbeitsalltag einbringen“, verdeutlicht Dozentin Susanne Hanrath-Kemper vom Cellitinnen-Institut für Qualitätssicherung (CIS). Dabei ging es um eine Zufriedenheitsbefragung der Bewohner, wie sie in regelmäßigen Abständen auch durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) erfolgt – also kein rein theoretisches Konstrukt, sondern eine sehr realistische Anforderung. Während der Übung betreuten

und begleiteten CIS-Mitarbeiter die einzelnen Kursteilnehmer. Projekttage als Praxistest „Ein außergewöhnlicher Projekttag im Seniorenhaus St. Josef war ebenfalls ein Beispiel für innovative Weiterbildung“, unterstreicht Hanrath-Kemper. Hier lernten die Teilnehmer in kleinen Gruppen unterschiedlichste Arbeitsbereiche eines Seniorenhauses wie etwa Hauswirtschaft, Medikamentenmanagement, Haustechnik, Heim- und MedizinprodukteGesetz ‚von der Pike auf‘ kennen und bearbeiteten dabei konkrete Aufgaben. So wurden beispielsweise Pflegehilfsmittel auf Prüfplaketten hin kontrolliert, bewusst vorbereitete Medikationsfehler gesucht und entdeckt und anschaulich demonstriert, worauf bei einer Begehung der Heimaufsicht zu achten ist. „So konnte sich jeder ganz pragmatisch mit allen relevanten Prüfungsfeldern auseinandersetzen“, sagt die Dozentin. Offenbar mit Erfolg: „Viele Teilnehmer fühlten sich durch diese Simulation gestärkt und sehen einer MDK-Prüfung nun um einiges gelassener entgegen“, fasst Kursleiterin Ulrike Tönneßen das Feedback des Kurses zusammen. Sie weiß, dass gerade die Reflektion der eigenen Position und die Änderung vorhandener Arbeitsabläufe enorme Herausforderungen darstellen. Deshalb widmete sich im Rahmen der Weiterbildung ein zweitägiges Seminar unter Lei-

tung von Pater Horst Liedtke SAC ganz gezielt auch ethischen Fragestellungen. Ein intensives Erlebnis, von dem viele Teilnehmer eigenen Aussagen zufolge enorm profitierten. Schließlich gilt es für sie nicht nur den klassischen Arbeitsalltag zu organisieren, sondern auch dafür zu sorgen, dass Mitarbeiter und Bewohner sich gleichermaßen gut aufgehoben fühlen. „Als Schnittstelle zwischen Kollegen und Pflegedienstleitung müssen die Wohnbereichsleiter enorme fachliche und menschliche Anforderungen meistern“, sagt Tönneßen. „Die theoretischen und praktischen Elemente der Weiterbildung helfen dabei.“ Laut einer gemeinsamen Auswertung von Bereichsleitungen, Schulvertretern und Träger kam hier vor allem den regelmäßigen Supervisionsangeboten außerhalb des Arbeitsalltags eine wichtige Rolle zu. Erfolgreicher Abschluss Der krönende Abschluss der Weiterbildung fand im Rahmen eines feierlichen Festaktes – beginnend mit einem Wortgottesdienst und anschließender Zertifikatsübergabe – statt. „Alle Teilnehmer haben den Kurs – neben dem beruflichen und privaten Alltag – mit Bravour gemeistert“, lobt Stephanie Kirsch. Besonders erfreulich sei, dass einige Teilnehmer bereits den nächsten Weiterbildungsschritt für sich ausgewählt oder begonnen haben.

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Titel Thema

Vom ‚Platzhirsch‘ zum ‚Leitwerker‘ Werteorientierte Führung – ‚Leitwerk‘ geht an den Start

Auf der Kölner Hohe Straße findet eine Umfrage statt: „Was ist

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ein Krankenhaus?“ Der Betriebswirt überlegt nicht lange: „Ein

Krankenhaus ist ein Wirtschaftsunternehmen, das kostenoptimiert Patienten medizinisch versorgt.“ Auch die Ordensschwester zögert nicht mit ihrer Antwort: „Ein Krankenhaus ist ein Ort, an dem kranke Menschen gut versorgt und wieder gesund gemacht werden.“ Genau diese beiden Ansätze sind es, die ein katholischer Krankenhausträger

Titel Thema

Instrumente

Führungsverhalten 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Führen mit Zielen Gesprächsführung Gruppenprozesse Organisatorische Umsetzung Schriftliche Kommunikation Budgetverantwortung Arbeitsmethodik

7 Führungsaufgaben Aufgaben

Bescheidenheit Gelassenheit Verantwortungsbewusstsein Wahrhaftigkeit Dankbarkeit Herzlichkeit ,Gastfreundschaft Persönliche Zuwendung Gemeinschaft

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Für Ziele sorgen Organisieren Entscheiden Auswerten Mitarbeiter fördern Kommunizieren Kooperieren

Grundsätze

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

„Was?“

8 Grundwerte

Grundwerte

„Wie?“

1. 2. 3. 4. 5. 6.

Vertrauen und Wertschätzung Optimismus und Motivation Ganzheitlichkeit Stärkenbetonung Ergebnisorientierung Vorbildfunktion

Regeln

Matrix werteorientierter Führung ƒ Satzungen der Cellitinnen ƒ Regel des hl. Augustinus

Spirituelle Wurzeln Das General Management-Modell von Malik als Grundlage Moderne/ Wissenschaftliche Managementlehre ƒ 03.12.2010 Christliches Gottes- und Menschenbild Seite 1 der Cellitinnen-Führungsleitlinien „LEITWERK“ ƒ Eigene Spiritualität ƒ Ordenstradition

‚unter einen Hut‘ bringen muss: Wirtschaftlichkeit und modernes Management auf der einen Seite und ein aus der Ordenstradition geprägtes Wertesystem auf der anderen. „Als Ordensgemeinschaft sind wir daran interessiert, dass unsere Werte und Traditionen weitergeführt werden.“ (Schwester M. Bernharda, Generaloberin der Cellitinnen zur hl. Maria in der Kupfergasse)

Mit dem Generalkapitel 1990 unter dem Motto: „Der Zukunft verbunden“ stellten die Cellitinnen zur hl. Maria die Weichen: Die Einrichtungen des Ordens werden in die Hände von Führungskräften gelegt, die ihr ‚Handwerk‘ verstehen, dabei aber die Grundwerte der Gemeinschaft im Blick behalten. Waren es damals sieben Häuser, in denen eine solche Umstellung in der Leitung erfolgte, so sind es heute neun Kranken- und 16 Seniorenhäuser sowie diverse

Dienstleister rund um Medizin und Pflege, die diesem Anspruch folgend ‚geführt‘ werden sollen. „Wir haben viele gute Führungskräfte auf allen Ebenen. Uns fehlte bisher als Führende allerdings der Konsens darüber, auf welcher Basis und wie wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen wollen.“ (Thomas Gäde, Geschäftsführer der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria)

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Titel Thema

In der Vergangenheit ist es immer wieder gelungen, Führungskräfte und Mitarbeiter zu finden, die die Einrichtungen erfolgreich führen, indem sie beide Seiten leben. Dahinter steht intensiver Austausch, der mit zunehmender Größe und Mitarbeiterzahl aber eine gemeinsame Basis über das „Was und Wie der Führung“ erfordert. 2010 fiel daher auf Geschäftsführungsund Ordensleitungsebene der Startschuss, ein Konzept für werteorientierte Führungsleitlinien zu entwickeln. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Geschäftsführung und Führungskräften der Kranken- und Seniorenhäuser sowie der ProServ, machte sich unter Moderation und Koordination von Unternehmensberater Reinhard Dobat auf den Weg, trug in enger Abstimmung mit der Ordensleitung die Anforderungen zusammen und entwickelte ein Modell. Danach beruht Führung in den Einrichtungen der Stiftung der Cellitinnen auf zwei Grundlagen: ■ der Umsetzung moderner Managementprinzipien und Führungsaufgaben auf der Basis des St. Gallener Managementansatzes und ■ der Verwirklichung der acht Grundwerte auf der Basis der Ordenstradition. Fügt man das ‚Wie‘ und das ‚Was‘ zusammen, ergeben sich Führungsinstrumente, die das Führen von Menschen erleichtern. Für die tägliche Arbeit in den CellitinnenHäusern folgt daraus:

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„Wir brauchen in unseren Einrichtungen keine Platzhirsche, sondern ‚Leitwerker‘, die sich von Werten LEITen lassen und ihr Führungs-HandWERK verstehen.“ (Martin Stein, Geschäftsführer der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH) Als zentrale Herausforderung stellte sich bald die Frage nach der Vermittlung der Basisinhalte. Der klassische Weg wäre die Verteilung einer aufwändig produzierten Hochglanzbroschüre gewesen sowie ein Fortbildungsangebot in Seminarform für die Führungskräfte. Um dem entgegenzutreten, setzte die Arbeitsgruppe auf ‚Aufmerksamkeit erregen‘ und ‚Interesse wecken‘ in Form moderner Kommunikationsmedien. Mitte Mai erhielten die ca. 800 Führungskräfte eine Faltkarte mit dem Text: „Sind Sie noch Platzhirsch ...oder schon Leitwerker?“ und dem Hinweis auf die Webseite www.leitwerk.cellitinnen.de. Das war der Auftakt zum „Leitwerk. Werteorientierte Führung in den Einrichtungen der Stiftung der Cellitinnen Köln“. In Form eines Online-Magazins mit zehn Ausgaben soll jede Führungskraft begeistert werden, werteorientierte Führung aus unterschiedlichsten Blickwinkeln zu betrachten und sich zu eigen zu machen. Es soll nicht moralisiert, sondern einer inneren Überzeugung der Weg bereitet werden. Dabei gilt die Annahme: Vorgeben von Werten erzeugt Widerstand, Anregung zur Reflexion und zum Perspektiv-

wechsel fordert zur eigenen Haltung heraus. Und diese Auseinandersetzung soll auch noch Spaß machen! „Das ‚Leitwerk‘ nutzt konsequent die Möglichkeiten des Mediums Internet und vermittelt ‚bedeutungsschwere‘ Inhalte auf kreative Art.“ (Reinhard Dobat, Unternehmensberater Bonn) In jeder Online-Magazin-Ausgabe, die thematisch jeweils einen Wert beleuchtet, gibt es die unterschiedlichsten Artikel, Perspektiven und Ansätze. Das Spektrum der Beiträge reicht dabei von Beikircher bis Ackermann, von Hägar bis Malik, von Hirschhausen bis Giacometti, von Leitartikeln bis Geschichten aus dem Alltag. Besonderer Höhepunkt jeder Ausgabe ist die Reality-Soap „Dr. C. Litt – ein Mann steht sich im Weg“. Besonderer ‚Aha-Effekt‘: Die Zuschauer können selbst aktiv werden und über den Verlauf der Geschichte entscheiden. „Wir haben eine wichtige Entscheidung getroffen: Die bewusste Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld von modernem Management und den Grundwerten des Ordens bestimmen unser Führungsverhalten.“ (Thomas Gäde) Über Reaktionen und über die Akzeptanz des neuen Ansatzes werden wir in den nächsten Ausgaben des CellitinnenForum berichten.

Medizin Betreuung

Zu Hause und in guten Händen Ambulanter Pflegedienst Auxilia gestartet Als Träger von neun Kliniken und 16 Seniorenhäusern gilt die Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria seit Jahren als wichtiger Kompetenzträger im Bereich stationärer Pflegeleistungen. Jetzt macht die Stiftung ihre Pflegequalität Patienten auch zu Hause zugänglich: Anfang Mai nahm die Auxilia Ambulante Pflege GmbH ihre Arbeit auf. „So können Menschen mit Pflege-, Behandlungs- und/oder Betreuungsbedarf nun auch zu Hause sämtliche Vorteile des CellitinnenVerbundes nutzen“, erklärt AuxiliaLeiterin Kyra Springer. Denn weil der ambulante Pflegedienst eng mit den bereits vorhandenen stationären Einrichtungen verzahnt ist, kann er auf vorhandene Strukturen und Kompetenzen des Verbundes – etwa im Bereich Qualitätsmanagement oder Fortbildungsangebote – zugreifen. Das birgt auch bei der Überleitung vom Krankenhaus in die ambulante Pflege oder von der ambulanten in die stationäre Pflege enorme Vorteile. „Kurze Dienstwege, der kollegiale Umgang untereinander sowie das gemeinsame Leitbild helfen, Reibungsverluste zu vermeiden und die Dienstleistungsqualität weiter zu verbessern – ambulant wie stationär“, ist Springer überzeugt. Schließlich gelten mangelhafte Information und Kooperation in der Pflegeüberleitung als Hauptursachen

dafür, dass viele Patienten bereits kurz nach der stationären Entlassung umgehend wieder im Krankenhaus landen. „Weil Auxilia unsere stationären und ambulanten Leistungen besser verknüpft, ist der Patient jetzt durchgängig in guten Händen“, verweist Stephanie Kirsch, Geschäftsführerin der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen auf das Cellitinnen-Motto.

Ihren Standort hat die Auxilia Ambulante Pflege GmbH in der Herderstraße. Hier und in den umliegenden Stadtbezirken fallen die knallroten Autos mit dem großen, weißen Logo bereits ins Auge. Diakon Wolfgang Allhorn segnete diese Fahrzeuge, die neuen Räumlichkeiten und besonders die Mitarbeiter, die tagtäglich auf den Kölner Straßen

Diakon Wolfgang Allhorn segnet die Auxilia-Autos Wie wichtig das ist, belegen aktuelle Erhebungen. Demnach soll die Zahl pflegebedürftiger Menschen bis 2030 auf knapp 3,4 Millionen ansteigen. Bereits heute werden mehr als zwei Drittel der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt. „Umso wichtiger war es, dass wir uns auch im ambulanten Pflegesektor engagieren“, unterstreicht Stephanie Kirsch.

unterwegs sein werden. In seiner Ansprache erinnerte er an die Anfänge der ambulanten Krankenpflege in Lindenthal durch die Cellitinnen im St. Anna-Haus: „In wenigen Tagen müssen die Cellitinnen zur hl. Maria nach 123 Jahren ihre Niederlassung hier an dieser Stelle aufgeben. Wie viel Segen ist in dieser Zeit durch das liebenswürdige Wirken der

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Medizin Betreuung

Das Team um Kyra Springer ist hochmotiviert Schwestern ausgegangen. Ab dem Gründungsjahr 1888 wurde neben dem stationären Betrieb auch sofort die ambulante Krankenpflege ausgeübt. Ist dies nicht ein Übereinkommen besonderer Art, vielleicht sogar eine Fügung? Zwar müssen die Schwestern leider gehen, aber fast zeitgleich können wir mit Auxilia wieder an diese Anfänge anknüpfen. Und denken wir an die Anfänge überhaupt. Es ist gut, dass es einen ambulanten Pflegedienst in unserer Stiftung gibt, denn von Beginn ihrer Tätigkeit an war die Pflege

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der Kranken zu Hause das, was Cellitinnen in erster Linie gemacht haben.“ Ganz im Sinne der Schwestern sind die Mitarbeiter um Kyra Springer jedenfalls hochmotiviert. Es ist eine besondere Herausforderung, ein neues Angebot bei der Stiftung zu etablieren, da sind sich alle einig. Viel Engagement und viele Ideen stecken bereits in den Vorbereitungen und wer das Team kennenlernt, merkt schnell, hier kann man auch zu Hause in guten Händen sein.

Der Name ist Programm Der Name Auxilia leitet sich von dem lateinischen Begriff Auxilium Christianorum ab, der für „Maria, Hilfe der Christen“ steht. Damit erinnert der Unternehmensname an die Ursprünge der Ordensgemeinschaft bei der Pfarrkirche St. Maria in der Kölner Kupfergasse und spiegelt gleichzeitig die zentrale Aufgabe aller Einrichtungen der Cellitinnen-Stiftung wider: Alte, kranke und hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen.

Medizin Betreuung

Leben mit Herzinsuffizienz Neue Beratungsmöglichkeit am St. Vinzenz-Hospital „Ich habe dich lange nicht mehr in unserer Sportgruppe gesehen!“ – „An Sport ist momentan gar nicht zu denken. Schon das Steigen von Treppen oder das Erledigen der wöchentlichen Einkäufe strengt mich sehr an. Immer öfter fordert mein Körper Ruhepausen.“ So oder ähnlich klagen Menschen mit einer Herzinsuffizienz. Dabei pumpt das Herz zu wenig Blut in den Kreislauf, folglich sind Organe und Gewebe unterversorgt und der Körper stellt auf „Notstrom“ um. Viele Patienten mit diagnostizierter Herzinsuffizienz verfallen nach einem Klinikaufenthalt allmählich wieder in ihre alltäglichen Ve r h a l t e n s m u s t e r. Auftretende körperliche Unannehmlichkeiten werden dabei bagatellisiert. Doch Beschwerden wie häufiges Ermüden, Luftnot beim Treppensteigen oder Wassereinlagerungen in den Beinen sind meistens Hinweis auf eine ernst zu nehmende Erkrankung. Für die Erkrankten bedeutet das: Die Herzinsuffizienz erfordert eine grundlegende Anpassung der Lebensgewohnheiten. „Diese Umstellung können die Betroffenen meist nicht von sich aus bewerk-

stelligen“, so Corinna Hoffmeister, Gesundheits- und Krankenpflegerin und darüber hinaus Pflegeexpertin für Menschen mit Herzinsuffizienz am St. Vinzenz-Hospital. Seit März 2011 bietet die Klinik in Köln-Nippes deshalb eine individuell auf den Patienten abgestimmte Beratung zu diesem Thema an. In einem persönlichen Gespräch setzen sich Berater und Patient intensiv mit der Lebensweise des Betroffenen auseinander. Zeit und

Corinna Hoffmeister berät individuell Umfang der Beratung richten sich nach den Bedürfnissen des Hilfesuchenden. Der Berater klärt über das Krankheitsbild allgemein auf und gemeinsam mit dem Patienten entwickelt er einen Plan, der dabei hilft, die Krankheit in den Griff zubekommen. Dabei spielen eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und die richtige Medikamentendosierung eine

entscheidende Rolle. In der Beratung sprechen Patient und Berater Unsicherheiten im Umgang mit der Herzschwäche offen an und suchen nachhaltige Lösungen. Dabei stehen medizinische Notwendigkeiten und praktikable Umsetzungen im Alltag im Vordergrund. „Mit unserem Angebot versuchen wir, die Patienten zu stabilisieren und Folgeeinweisungen zu verhindern“, erklärt Corinna Hoffmeister. „Das Beratungsangebot wendet sich in erster Linie an die Betroffenen, aber Angehörige sind bei dem Gespräch ausdrücklich willkommen“, meint die Expertin, denn es sei wichtig, Betroffene und ihre Familien gleichermaßen für die Krankheit zu sensibilisieren. Der Service der Klinik geht noch über den Krankenhausaufenthalt hinaus: Erkrankte können auch nach ihrer Entlassung jederzeit die Chance nutzen und einen weiteren Beratungstermin vereinbaren. Die Broschüre „Diagnose Herzinsuffizienz – Therapie, Bedeutung, Einbezug in den Alltag“ enthält alle wichtigen Informationen über die Herzinsuffizienz sowie die von der Klinik angebotenen Serviceleistungen.

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Medizin Betreuung

Mit Sicherheit in guten Händen Optimierte Prozessabläufe zum Schutz der Patienten Das Thema Patientensicherheit ist aktueller denn je, auch in den Häusern unseres Verbundes. Kontinuierlich wird an einer Optimierung der Prozessabläufe in der Patientenbetreuung gearbeitet. Einen weiteren Baustein stellen hier die sogenannten Patientenarmbänder dar, die nun seit gut einem halben Jahr in unseren Krankenhäusern im Einsatz sind. Von den Armbändern profitieren alle Patienten, die stationär aufgenommen werden. Sie sollen vor allem eine eindeutige Identifizierung ermöglichen und das Risiko von Verwechslungen und deren Folgen ausschließen. Außerdem bieten sie zusätzliche Sicherheit, wenn Patienten nicht in der Lage sind, Angaben zu Ihrer Person zu machen, was beispielsweise

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vor, während und nach operativen Eingriffen der Fall sein kann. Das Identifikationsarmband enthält in der Regel folgende Informationen: ■ Name des Krankenhauses ■ Bezeichnung der Klinik ■ Kürzel der Station ■ Name, Vorname, ggf. Titel des Patienten ■ Geburtsdatum des Patienten ■ Fall- bzw. Patientennummer (als Klarschrift und Barcode). Die Armbänder bestehen aus einem komfortablen Verbundmaterial, das angenehm zu tragen ist. Der Aufdruck mit Barcode ist unempfindlich gegen Wasser und Seife, sodass hier beim Waschen und Du-

schen keine besondere Vorsicht erforderlich ist. Sie sind natürlich schadstofffrei, geruchsneutral und wurden daher als gesundheitlich völlig unbedenklich eingestuft. Das Armband wird den Patienten bei der stationären Aufnahme durch die Mitarbeiter nach Prüfung der Personalien angelegt und wird erst wieder bei der Entlassung entfernt. Sollte es verschmutzen oder sich ablösen, wird das Armband natürlich ersetzt. Besonders wichtig ist, dass die Persönlichkeitsrechte und die Bestimmungen des Datenschutzes durch das Tragen des Bandes nicht berührt werden. Die Anzahl der verwendeten Informationen sind auf das Notwendigste beschränkt. Die Schriftgröße wurde so gewählt, dass der Aufdruck erst ab einer Nahdistanz von 50 Zentimetern zu lesen ist.

Medizin Betreuung

‚Drehtüreffekt‘ vermeiden St. Marien-Hospital bietet Pflegetraining für Angehörige Heike Schneider ist Wer kann ein Pflege29 Jahre jung und seit training in Anspruch etwa fünf Jahren als nehmen? Krankenschwester im Generell alle Patienten St. Marien-Hospital des St. Marien-Hostätig, zwei Jahre dapitals. Ich biete auch Pflegetrainings für entvon als Pflegetrainerin. lassene Patienten an. Was sich hinter dieDieser Service kann sem Begriff versteckt bis zu sechs Wochen und wie sie zu dieser nach der Entlassung Profession kam, verrät in Anspruch genomsie uns im Gespräch. men werden. Wenn Was verbirgt sich hindie Patienten bereits ter dem Begriff „Pflegetraining“? einige Tage wieder zu „Pflegetraining“ ist der Hause sind, nehme ich Heike Schneider zeigt die richtigen Handgriffe Oberbegriff für verKontakt zu den AngeWie sind Sie dazu gekommen, schiedene Angebote. hörigen auf und frage sich dahingehend weiterzubilEs gibt das Einzelpflegetraining, nach, wie sie zurechtkommen. Wie läuft so ein Pflegetraining ab? den? an dem immer der Patient und ein Wie kann ich diese Hilfe bekommen? Ein Vortrag unseres PflegedirekAngehöriger teilnehmen. Es findet Am einfachsten ist es, mich direkt tors Lorenz Auweiler hat mich entweder im Krankenhaus statt anzusprechen. Interessenten könaufmerksam gemacht. Er hat das oder bei Bedarf auch zu Hause, nen sich auch an den Sozialdienst/ Modellprojekt „Pflegende Angebesonders wenn es um Sturzprooder das Case Management des hörige beraten und anleiten im phylaxe geht. Ich versuche dann, Krankenhauses wenden. Ich melÜbergang vom Krankenhaus in Stolperfallen im Haus zu entdede mich dann kurzfristig. In der die häusliche Pflege“ der Univercken und möglichst zu beseitigen. Regel dauert ein Pflegetraining sität Bielefeld in Zusammenarbeit Neben dem Einzelpflegetraining ca. 45 Minuten und kann bis zu mit der AOK Rheinland vorgestellt. biete ich auch eine Familienberafünf Mal während des KrankenDie Weiterbildung erstreckte sich tung an. Hier werden die Erwartunhausaufenthaltes durchgeführt über vier Monate und fand blockgen und Unsicherheiten bezüglich werden. Das Training ist für die Anweise statt. Meine Arbeit auf einer der Pflegesituation herausgearbeigehörigen kostenfrei. Mit diesem geriatrischen Station und der intet. Meist geht es darum zu kläAngebot soll die häusliche Pflege tensive Kontakt mit Angehörigen ren, wie die Angehörigen mit der von Beginn an stabilisiert werden. hat sicherlich dazu beigetragen, neuen Situation zurechtkommen. Wir am St. Marien-Hospital möchmich für den Kurs zu entscheiden. Viele vergessen bei der Pflege die ten den ‚Drehtüreffekt‘ verhindern, Ich erlebe oft, dass Angehörige eigenen Bedürfnisse. Dabei ist es nach dem Patienten wegen mandie Eltern oder den Ehepartner für den Pflegenden ganz wichtig, gelnder Versorgung kurz nach der nicht im Heim unterbringen wolsoziale Kontakte aufrecht zu halEntlassung wieder stationär auflen, aber mit der Pflege zu Hause ten, oder seinen Hobbys nachzugenommen werden müssen. überfordert sind. gehen.

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Medizin Betreuung

Gesunder Schlaf in Wuppertal Klinik Vogelsangstraße geht neue Wege bei Schlafapnoe Menschen, die unter Schlafapnoe, also nächtlichen Atemaussetzern, leiden, laufen ein vielfaches Risiko: Ihnen droht ein Gehirnschlag oder ein Herzinfarkt. Sie erleben häufig eine Gewichtszunahme oder entwickeln Bluthochdruck. Entsprechend intensiv suchen Forschung und Medizin nach gezielten Hilfen für diese Patienten. Bald könnte ein neuer, mit ganz eigener Wirksamkeit ausgestatteter Weg zur Verfügung stehen: Ein Schrittmacher, der Nervenimpulse an die Zunge sendet und so ein Zufallen

der Atemwege und damit nächtliche Atemaussetzer verhindert. Internationale Studie An der Klinik Vogelsangstraße in Wuppertal ist den ersten Patienten im Rahmen einer internationalen Studie ein solches Gerät implantiert worden. In die Studie eingebunden sind Kliniken in den USA und Israel, Belgien und der Bundesrepublik. Dr. Winfried Hohenhorst, Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde,

Dr. Winfried Hohenhorst erläutert die Behandlung

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Plastische Chirurgie und interventionelle Schlafmedizin, ist einer von zwei deutschen Spezialisten, die sich an der Untersuchung dieser neuen Therapie bei obstruktiver Schlafapnoe (OSA) beteiligen. „Bei der OSA tritt während des Schlafes eine gefährliche Erschlaffung der Zunge und anderer Weichgewebe der Atemwege auf. In solchen Momenten kann keine frische Atemluft die Lungen erreichen. Wir haben jetzt die Schrittmacher implantiert. Sowohl die objektiven Messergebnisse wie auch das subjektive Befinden der Probanden zeigen, dass der Schrittmacher ein wirksames Mittel zur Bekämpfung des Krankheitsbildes darstellt.“ Der Schrittmacher wird wie ein Herzschrittmacher unter dem Schlüsselbein implantiert. Von dort aus führt ein dünnes Kabel zum Zungenbodennerv; es wird dort angeschlossen. Registriert das Gerät eine bestimmte Zahl von Atemaus-

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setzern beim Schlafenden, sendet es über dieses Kabel einen Impuls an den Zungenbodennerv. Dieser führt

zu einer entsprechenden Muskelreaktion. Die Zunge strafft sich und macht so den Atemweg wieder frei. Schrittmacher gegen Schlafapnoe Dr. Hohenhorst erläutert die Funktion des Schrittmachers als die eines ‚Aufpassers‘ und ‚Anpassers‘: „Zunächst registriert der Schrittmacher die Atemausfälle. Dies geschieht durch einen Sensor, der im Zwischenrippenraum die Atembewegungen misst. Daraufhin wird gegebenenfalls ein minimaler Stromstoß ausgelöst, der dafür sorgt, dass die Zunge sich wieder strafft und die Luft wieder strömen kann.“ Die Grundeinstellung des Gerätes ist mit dessen

Implantation und dem Anlegen des Kabels an den Zungenbodennerv hergestellt. Wichtig für den Komfort und die Wirkung ist dann aber das Feintuning. Dazu wird der operierte Patient im Schlaflabor beobachtet. Die dort registrierten Messdaten und das beobachtete Schlafverhalten fließen in die Programmierung des Schrittmachers ein. Dr. Hohenhorst: „Die Stromstärke muss so gegewählt sein, dass der Patient nicht aufwacht. Und genau so muss der Auslöser für den Impuls gesetzt sein, dass er immer dann erfolgt, wenn eine bestimmte Zahl vergeblicher Atmungsversuche stattgefunden hat. Das kann nach ein oder zwei, manchmal aber auch erst nach sechs solcher Fehlversuche angezeigt sein.“ Erste Erfolge Zu den im Rahmen der Vorstudie operierten Patientinnen zählt Ingrid Hirsekorn. Die 58-Jährige

vertrug die Maskenbeatmung nicht. Für sie ist das operative Verfahren eine A Alternative gewesen, „die mich jetzt je besser schlafen und ausgeruht ausgeru in den Tag starten lässt.“ Verträ Verträglichkeit und Wirksamkeit haben hab sich im Fall von Ingrid Hirsekorn Hirsek bestätigt. Unterdessen hat sich eine dreistellige Zahl von Menschen M gemeldet, die unter Schlafapnoe Sc leiden und in die Studie aufgenommen werden möchten. möchte Dr. Winfried Hohenhorst: „W „Wir müssen bei der Auswahl de der Probanden einen sehr exakten exakte Maßstab anlegen, um die Stud Studie kontrolliert ablaufen zu lasse se e und zu aussagefälassen higen Erge Ergebnissen kommen zu könne Gleichwohl kann können. ich sagen: Der bisherige V Verlauf zeigt, dass der S Schrittmacher bald a allgemein verfügals b bares Mittel gegen be bestimmte Formen der Sc Schlafapnoe zur Verfügung stehen wird.“ In die Studie zum Einsatz des so genannten Zungenschrittmachers bei Schlafapnoe ist in der zweiten Erprobungsphase neben der HNO-Klinik Vogelsangstraße in Wuppertal ein weiteres CellitinnenHaus einbezogen: Das St. Franziskus-Hospital mit seiner Hauptabteilung für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde unter der Leitung von Chefarzt Dr. Christoph Moeckel.

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Besser Schlafen im Herzen von Köln St. Marien-Hospital hat neues Schlaflabor Das Leistungsspektrum umfasst neben der Polysomnographie, einer umfangreichen Untersuchung des Schlafes, auch die Einleitung und Kontrolle der nächtlichen Beatmungstherapie (CPAP/ Bilevel) und Heimbeatmung. Tagesmüdigkeitstest, Vigilanzmessung, Kontrolle der Sauerstoff-Therapie und Diagnostik bei nächtlicher Bewegungsstörung gehören ebenfalls zum Angebot des Schlaflabors.

Herr Bitz, Sie zählen mit Ende 30 eigentlich nicht zur typischen Zielgruppe eines Schlaflabors. Wie kam es, dass Sie dennoch dort hingegangen sind? Meine Frau konnte nachts nicht mehr schlafen, weil ich sehr stark geschnarcht habe. Tagsüber fühlte ich mich oft schlapp. Das hatte Auswirkungen auf meinen Beruf und meine Freizeitgestaltung. Oft war ich sogar schon zu müde, um mit meinen Kindern zu spielen. Das Schlaflabor hat ja erst vor kurzem den Betrieb aufgenommen und ist noch nicht so bekannt.

Erste Erfahrungen Jürgen Bitz ist 38 Jahre alt und selbständiger Versicherungsmakler. Dass er einmal in ein Schlaflabor geht, hätte er sich vor kurzem noch gar nicht richtig vorstellen können.

Vorbereitung für die Schlafüberwachung Im Februar 2011 wurde das medizinische Angebot der Klinik für Innere Medizin am St. MarienHospital um die Schlafmedizin erweitert. Für die Schlafdiagnostik, als ein wichtiger Bestandteil der Pneumologie und Beatmungsmedizin, stehen im eigens dafür eingerichteten Schlaflabor sieben Betten zur Verfügung. Die Untersuchungen können sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt werden.

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Aber da er sich tagsüber immer schlapp und lustlos fühlte, hat er seinen Hausarzt aufgesucht, der ihn in das neue, mit modernster Technik ausgestattete Schlaflabor am St. Marien-Hospital überwies. Dr. Klaus

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Wie würden Sie es beschreiben? Ich kam mir gar nicht vor wie in einem Krankenhaus oder in einem Labor, eher wie in einem Hotel. Die Zimmer sind modern gestaltet. Auch das Team war sehr freundlich. Wann immer ich Fragen hatte, wurde mir alles verständlich und gut erklärt. Kurz: Ich fühlte mich rundum wohl und gut aufgehoben. Wie haben Sie Ihren ersten Besuch im Schlaflabor erlebt? Gegen elf Uhr habe ich mich in der Ambulanz gemeldet. Dort fanden die ersten Untersuchungen statt, beispielsweise Blutabnahme und EKG. Danach ging es dann ins Schlaflabor.

Brombach bei der Schlafkontrolle

Angenehme Atmosphäre erleichert das Einschlafen In der ersten Nacht wurde mein ‚normales‘ Schlafverhalten aufgezeichnet und die Ergebnisse ausgewertet. Mein Arzt, Dr. Brombach, hat mir die Auswertung gezeigt und genau e rklärt. Ich leide bzw. litt unter nächtlichen Atemaussetzern. Diese können nur mit Hilfe einer Schlafmaske reguliert wer-

den. Damit die Beatmung mit der Maske für mich optimal eingestellt ist, wird in der zweiten Nacht im Schlaflabor der richtige Druck gesucht, der die Atemwege offenhält, damit das Schnarchen aufhört. Und wie geht es Ihnen nun nach Ihrem Besuch im Schlaflabor? Schlafen Sie besser? Ich muss gestehen, dass es mich erst etwas Überwindung gekostet hat, die Maske aufzuziehen, aber das Schlaferlebnis ist seitdem ein ganz anderes. Ich fühle mich viel ausgeruhter, im Job läuft es besser und ich habe wieder mehr Elan für Unternehmungen mit meinen drei Kindern. Vielen Dank für das Gespräch und wir wünschen Ihnen weiterhin einen erholsamen Schlaf!

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Da Vinci – oder: die Kunst der roboterassistierten OP Hightech-Gerät seit einem Jahr im Einsatz Seit gut einem Jahr ist der Operations-Roboter Da Vinci nun im Heilig Geist-Krankenhaus in Köln-Longerich im Einsatz (das CellitinnenForum berichtete in Ausgabe 2/2010). Ein guter Zeitpunkt, ein erstes Resümee zu ziehen. Seine Karriere in Köln begann der Roboterkollege in der Klinik für Urologie, wo er mit dem Team um Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Moritz Braun schon sehr bald erste Erfolge verzeichnen konnte. Bis heute hat die Urologie über 90 Operationen mit dem Da Vinci durchgeführt, bis auf zwei alles Prostatektomien – und alle mit großem Erfolg. Bestätigt haben sich vor allem die Vorteile für die Patienten. Der Eingriff mit dem Da Vinci zeichnet sich durch den extrem niedrigen Blutverlust und das deutlich verringerte Gewebetrauma aus. Letzteres führt bei der radikalen Prostataentfernung zu einer hohen Potenzrate und

Da Vinci im Einsatz insgesamt zu einer schnelleren Rekonvaleszenz. Auch die Patientinnen der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe unter der Leitung von Prof. Dr. Heinrich Fendel profitieren von dem ‚Hightech-Künstler‘,

Die Da Vinci-Geburtstagsfeier nutzten viele zur Information

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vor allem bei Hysterektomien, also bei Entfernungen der Gebärmutter. Denn die Instrumentenführung an den Roboterarmen arbeitet nicht nur genauso gut wie die menschliche Hand, sondern wesentlich besser, präziser und ohne natürlichen Tremor. Und im Gegensatz zur herkömmlichen 2D-Optik der konventionellen ‚Schlüssellochtechnik‘ liefert der Da Vinci 3D-Bilder des Operationsbereiches, wenn gewünscht in bis zu zehnfacher Vergrößerung. Wie sein berühmter Namensgeber ist also auch der Da Vinci-Roboter ein wahres Universalgenie, auf den noch vielfältige Einsatzmöglichkeiten warten. Für die Kliniken der Urologie sowie der Gynäkologie und Geburtshilfe war sein erstes Einsatzjahr auf jeden Fall ein voller Erfolg. Und so wurde im Februar auch Geburtstag gefeiert, mit Kaffee und Kuchen und zahlreichen Gästen. Interessierte Laien, ärztliche Kollegen und ehemalige Patienten verfolgten mit großem Interesse die Präsentationen rund um das Geburtstagskind. Noch viel spannender fanden es die meisten allerdings, den OP-Roboter einmal selbst zu bedienen – auch wenn es nur zum Sezieren von Gummibärchen war.

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Den Keimen auf der Spur St. Franziskus-Hospital führt als erstes Kölner Krankenhaus ein umfassendes MRSA-Screening ein Bereits seit den 70er Jahren ist das Auftreten von MethicillinOxacillin-resistenten Staphylokokkus aureus-Stämmen (MRSA) in Krankenhäusern ein hygienisches Problem. Staphylokokken können eitrige Infektionen wie beispielweise Furunkel oder Racheninfektionen hervorrufen. Bei 20 bis 40 % der erwachsenen Bevölkerung findet man diese Bakterien im NasenRachen-Raum - ohne dass die Träger erkranken. Bei 2 bis 4 % von ihnen ist dieser Keim multiresistent, also der sogenannte MRSA-Erreger.

auf ein eventuelles Vorhandensein von MRSA Keimen getestet.

Bei abwehrgeschwächten und/ oder schwerkranken Patienten, ganz besonders im fortgeschrittenen Alter, können diese multiresistenten Erreger schwerwiegende Infektionen verursachen und erhebliche therapeutische und krankenhaushygienische Probleme bereiten.

Eine wesentliche Erkenntnis in diesem frühen Stadium der Datenerhebung ist, dass der MRSA nicht - wie häufig in den Medien dargestellt - erst im Krankenhaus erworben wird, sondern von den Patienten bereits ‚mitgebracht’ wird: Von 657 gescreenten Patienten wurden bei der Aufnahme 19 positiv getestet, 2,9 % der Patienten waren also bereits ‚infiziert’, als sie ins St. FranziskusHospital kamen. Im Gegensatz dazu hat in dem ersten Monat des Screenings kein Patient eine MRSA-Infektion im Krankenhaus erworben. Im Fall eines positiven Befundes werden die Betroffenen sofort isoliert und die unverzügliche ‚Sanierung’ des Patienten beginnt.

Um zu testen, wie viele der MRSA-Befundungen wirklich im Haus erworben, und wie viele durch Neuzugänge von außen ins Haus gebracht werden, hat sich das St. Franziskus-Hospital als erstes Krankenhaus in Köln entschlossen, ein erweitertes, ausgedehntes MRSA-Eingangsscreening durchzuführen. Seit dem ersten April werden alle Patienten bei ihrer Aufnahme mit einem Nasen-/ Rachenabstrich

Das Screening gewährleistet ein frühzeitiges Erkennen der Keime, sodass die notwendigen Schritte sofort eingeleitet werden können, bevor es zu einer Eigeninfektion oder der Ansteckung anderer Patienten kommen kann.

Überall lauern Keime Sicherlich bedeutet dieses Eingangsscreening zunächst einen erhöhten Aufwand, bindet Ressourcen und verursacht Kosten. Auf der anderen Seite kann durch die Tests die Infektionsrate im Krankenhaus deutlich gesenkt werden, was langfristig wiederum den hohen Aufwand der zusätzlichen Betreuung rechtfertigt und nicht zuletzt der Sicherheit der Patienten dient. Und gerade weil die negative Berichterstattung über die Hygiene in Krankenhäusern zur Verunsicherung bei der Bevölkerung geführt hat, ist die Reaktion der Patienten auf das Screening durchweg positiv.

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Wuppertaler Schmerzwoche Experten widmen sich einem brennenden Thema Den Schmerz in den Mittelpunkt zu stellen, das scheint beinahe ein Widerspruch in sich selbst zu sein. Schmerzen werden gern verschwiegen und verdrängt. Wer kennt nicht den Spruch aus Kindertagen „Indianer kennen keinen Schmerz“, mit dem Kinder aufgefordert werden, sich wegen der Schürfwunde nach dem Sturz vom Fahrrad nicht so anzustellen. Um dem Schmerz, aber mehr noch, um den von Schmerz betroffenen Menschen ein Forum zu geben, hatte der Klinikverbund St. Antonius und

der Titel einer Diskussionsrunde mit literarischem Rahmenprogramm. Bezeichnend war hier die Zusammensetzung des Podiums: Neben dem Initiator der „Wuppertaler Schmerzwoche“, Dr. Thomas Cegla, Chefarzt für Anästhesiologie und Schmerztherapie am Krankenhaus St. Josef, beteiligten sich der Psychiater Dr. Christian Benz, Chefarzt der zum Verbund gehörenden Johanniter Tageskliniken, der Wuppertaler Stadtdechant Dr. Bruno Kurth und Adelheid May, Geschäftsführerin des Klinik-

Fanden regen Zuspruch: Die Veranstaltungen der erstmals durchgeführten Schmerzwochen St. Josef im Mai die „Wuppertaler Schmerzwoche“ ausgerufen. Zum Start wagte die „Wuppertaler Schmerzwoche“ einen generellen Ausblick auf das Thema: Was ist der Schmerz für uns im Alleinsein, im Miteinander; „Schmerz – Ein Körper-, Seelenund Lebensgefühl“, so lautete

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verbundes St. Antonius und St. Josef. Dr. Thomas Cegla: „Mir war es wichtig, das Phänomen Schmerz von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Als das, was da oder dort weh tun kann, zum Leben gehört, im Alltag wie im Krankenhaus seinen Platz hat.“ Bei den weiteren Terminen im

Rahmen der Themenwoche wurde der Schmerz in seinen Ausprägungen aufgegriffen: Der Schmerz bei der Geburt und welche Mittel im Laufe der Medizingeschichte gegen ihn entwickelt worden sind, erläuterte Dr. Burkard Rudlof, Chefarzt für Anästhesie im Klinikverbund St. Antonius und St. Josef, in einem Vortrag an der Klinik Vogelsangstraße. Gemeinsam mit dem Orthopäden Dr. Jörn Dohle, Leitender Arzt für Orthopädie am Petrus-Krankenhaus, ging er auf Schmerzen in den Gelenken ein, während die Anästhesistin Dr. Carmen Lauterbach an ihrem Haus, dem Marienhospital Schwelm, über die Möglichkeiten der Schmerztherapie im Gefolge von Eingriffen am Bewegungsapparat referierte. Zum Abschluss ging es um den verantworteten Umgang mit dem Schmerz: Was kann und muss jeder Einzelne tun? Was müssen die Experten in Kliniken und an anderen Stellen des Gesundheitswesens leisten und wie muss die Politik einen entwickelten Umgang und nachhaltige Hilfen für Menschen, die von Schmerz betroffen sind, sicherstellen? Die „Wuppertaler Schmerzwoche“ hat sicherlich dazu beigetragen, die Bedeutung dieses Themas einer breiten Öffentlichkeit bewusst zu machen und praktikable Lösungsansätze vorzustellen.

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Eine ‚ausgezeichnete‘ Adresse Vier Sterne für das Premium-Wohnstift St. Anna

Als Vier-Sterne-Residenz wurde das Wohnstift St. Anna in das Jahrbuch „Premium-Wohnen im Alter 2011“ aufgenommen. Dabei befindet es sich in guter Gesellschaft mit 33 anderen Häusern dieses Topniveaus in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Aufnahme in den Band aus dem Münchner Verlag „Edition Neureuter“ ging eine eingehende Prüfung voraus. Herausgeber Thomas Neureuter besuchte im Jahr 2010 erstmalig das Wohnstift in Köln-Lindenthal, begutachtete das Haus und seine Leistungen. Anschließend wurde

die Aufnahme in das Jahrbuch 2011 im neunköpfigen Beirat der Edition diskutiert und positiv entschieden. Die Kriterien für die Aufnahme in die Residenzklasse sind anspruchsvoll: Sie umfassen architektonische Aspekte, bauliche Qualitäten, Lage, Anbindung und spezielle Angebote genauso wie das Selbstverständnis von Beratung und Service. Im Herbst 2010 war der Journalist Dr. Konrad Franke im Premium-Wohnstift St. Anna für einige Tage zu Gast, um sich einen persönlichen Eindruck vom Haus zu verschaffen und diesen niederzuschreiben. Das Ergebnis ist eine ansprechende Darstellung, die im vorliegenden Jahrbuch auf sechs Seiten abgedruckt wurde. Neben dem Textbeitrag bebildern mehrere Fotos und der Beispielgrundriss eines Zwei-ZimmerAppartements den Artikel. „Was bietet St. Anna heute? Die überschaubare Premium-Residenz bietet ein absolut hochwertiges Service- und Küchenangebot auf Hotelniveau mit täglich wechselnden Gerichten und einer vielfältigen Getränkeauswahl.

Zudem stehen stilvoll eingerichtete Gesellschaftsräume zum geselligen Beisammensein zur Verfügung, wie zum Beispiel der Annasaal mit Konzertflügel und modernster Übertragungstechnik sowie das gemütliche AnnaStübchen. …“ (Textauszug, Seite 127 aus: RESIDENZEN – Premium-Wohnen im Alter 2011) Das Wohnstift St. Anna zählt zu einer der ersten Adressen in Deutschland, wenn es um das Wohnen im Alter geht. Dies wurde auch bei den Residenztagen Ende Februar im Kölner Excelsior Hotel Ernst am Dom deutlich, wo sich mehrere Anbieter aus dem Großraum Köln-Bonn vorstellten. Der Stand des Wohnstiftes St. Anna stieß auf besonderes Interesse, denn neben dem hohen Qualitätsniveau ist das Haus „die einzige christliche-katholische Premium-Einrichtung“ aller Residenz-Träger, die sich für das Jahrbuch ausgezeichnet hat.

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Medizin Betreuung

Entspannen, loslassen, eins sein mit Gott Meditationen in den ‚Dürener‘ Cellitinnen-Seniorenhäusern Dr. Marianne Breuer, Künstlerin aus Düren, bietet ehrenamtlich ein ganz besonderes Angebot an. Für die Seniorenhäuser in Düren – St. Gertrud, St. Ritastift, Marienkloster sowie das Christinenstift in Nideggen – entwickelte sie ein außergewöhnliches Meditationsprogramm, das seit Jahren von den Bewohnern der Häuser sehr gut angenommen wird. Je nach Größe des Hau-

dem Kirchenjahr, beispielsweise Advent, Weihnachten, Fastenzeit, Ostern und Pfingsten. Häufig werden außerdem Passagen aus der Bergpredigt oder andere Bibelstellen herangezogen wie: „Ihr sollt glücklich sein“, „Gott ist uns nah“, „Fürchte dich nicht, hab keine Angst“. Die Texte sind so ausgewählt, dass sie einen direkten Bezug zu den Alltagsproblemen der Bewohner schaffen.

Großflächige Bilder laden zur Meditation ein ses versammeln sich zehn bis 25 Teilnehmer in den hauseigenen Kapellen, um eine halbe Stunde unter geschulter Anleitung zu meditieren. Das Konzept basiert auf drei Säulen: Musik, religiöse Texte und – Kunst im Bild. Die Themen und Texte richten sich zunächst nach

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Sie greifen die Nächstenliebe als christliches Grundmotiv auf und setzen es in Verbindung zu den Bewohnern, ihren Familien und den Mitarbeitern der Einrichtungen. Gleichzeitig schaffen die Texte eine große Nähe zu Gott und geben den Meditierenden die Gelegenheit, ihren Glauben zu vertiefen. Auszüge aus den

Werken von Bach, Händel, Albinoni und Corelli sowie Lieder und Instrumentalmusik aus Taizé unterbrechen die Texte. Diese Pausen bieten Gelegenheit, über das soeben Gehörte nachzudenken und sich mit dem Text in Ruhe, in passender und entspannter Atmosphäre, auseinanderzusetzen. Acrylbilder mit thematisch angepassten Motiven unterstützen die meditative Wirkung. Dr. Marianne Breuer gestaltet die Bilder großformatig, sodass sie von jedem gesehen werden. Während des halbstündigen Angebots versinken die Teilnehmer in andächtige Stille. Mitarbeiter der sozial-kulturellen Betreuung haben festgestellt, dass selbst Demenzerkrankte ruhiger werden und die Stimmung zu genießen scheinen. „Für viele Besucher sind die Meditationsübungen mehr als eine bloße Unterbrechung des Alltags. Einige empfinden sie einfach als wohltuend, andere erfahren in ihnen eine Vertiefung des Glaubens, eine zu Herzen gehende Begleitung“, beschreibt Dr. Marianne Breuer die Wirkung auf die Teilnehmer. „Am Ende höre ich immer wieder die Frage: Vielen Dank, und wann kommen Sie wieder? – Diese Reaktion zeigt, wie wichtig das Angebot ist und sie gibt mir die Kraft und die Kreativität, das Programm fortzusetzen.“

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Dienstleistungscenter Versorgung Daniel Siepmann übernimmt Leitung

Zum 1. Februar 2011 hat Daniel Siepmann die Leitung des neuen und verbundweit tätigen Dienstleistungscenters (DLC) Versorgung übernommen. Das DLC nimmt

eine vernetzende und koordinierende Rolle für alle krankenhausnahen Dienstleistungen ein. Die Aufgaben erstrecken sich auf die Reinigung, Textilbeschaffungen, Labor- und Speisenversorgung, letztere in Wuppertal mit dem externen Dienstleister Genesis. Siepmann freut sich auf seine neue Herausforderung. „Ganz oben auf meiner Prioritätenliste steht die optimale Patientenversorgung in unserem Krankenhausverbund“, so der Betriebswirt. Nach seinem Studium mit den Schwerpunktfächern Krankenhausmanagement und Marketing an der Fachhochschule Flensburg sammelte er erste Erfahrungen im Gesundheitswesen: Zu seinen Referenzen

gehören der Leistungsbereich großer Krankenkassen und die Controllingabteilung einer ostwestfälischen Hospitalvereinigung. Als Angestellter in der Möbelindustrie lernte Siepmann die Arbeitsweisen einer anderen Branche kennen, bevor er wieder in das Gesundheitswesen wechselte. Knapp drei Jahre war er als Assistent der Geschäftsführung im St. MarienHospital tätig. In dieser Zeit lernte er die unterschiedlichen Bereiche und Anforderungen der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH gut kennen und qualifizierte sich für die neue Position. Daniel Siepmann lebt in Köln, spielt gern Badminton und interessiert sich für Fußball.

Dr. med. Ulf Berger Chefarzt der Chirurgischen Klinik 3 am Petrus-Krankenhaus berufen Dr. med. Ulf Berger wurde in der Aufsichtsratssitzung vom 7. April 2011 zum neuen Chefarzt der Chirurgischen Klinik 3, Thoraxchirurgie, berufen. Dr. Berger, der seit April 2010 als Oberarzt der Thoraxchirurgie am Petrus-Krankenhaus tätig ist, hatte nach dem plötzlichen Tod von Chefarzt Dr. med. Eugen Wzatek die Chirurgische Klinik 3 kommissarisch geleitet. Mit Dr. Berger behält das Petrus-Kran-

kenhaus einen engagierten und sehr beliebten Mediziner und gewinnt einen Chefarzt, der bereits zum jetzigen Zeitpunkt über sehr gute Kontakte zu Kliniken und niedergelassenen Ärzten im Umfeld verfügt. Dr. Berger will an das bewährte Konzept der Thoraxchirurgie am Petrus-Krankenhaus anknüpfen und den Bereich gemeinsam mit seinem Team gezielt weiterentwickeln.

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Profile Personen

Hans J. Peglow Man wird nur einmal sechzig...

Am 18. Mai vollendete Hans J. Peglow sein 60. Lebensjahr. Der ehemalige Geschäftsführer des Heilig Geist-Krankenhauses und

jetzige Geschäftsführer der ProServ Management GmbH feierte mit Geschäftsfreunden, Weggefährten und Mitarbeitern in den Räumen des Pulheimer Unternehmens. In seiner Einladung war es trefflich formuliert: „In Erinnerungen zu schwelgen und auf ‚alte Zeiten‘ zurückzublicken mag vielleicht Wehmut mit sich bringen. Sich jedoch an der Zukunft zu orientieren, schafft Erwartung und Vorfreude, gibt Richtung und Ziel.“ Wie sehr Hans J. Peglow dieses Motto gelebt hat und auch weiterhin lebt, hob Hans Mauel, Vorsitzender der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria, hervor: „Nach 24 Jahren

zusammen im Cellitinnen-Unternehmen - das sind immerhin 40% Deiner bisherigen Lebenszeit, lieber Hans - kann ich Dir versichern: Deine Ideen, Deine Anregungen, Deine Unermüdlichkeit und auch Deine Ecken und Kanten, haben mich oft tief beschäftigt.“ Aber ohne diese Eigenschaften, so der langjährige Weggefährte, wären viele Entwicklungen rund um das Longericher Krankenhaus sowie bei der ProServ nicht zustande gekommen. Für dieses erfolgreiche Wirken bedankte sich Hans Mauel bei Hans J. Peglow mit der Verleihung der goldenen CellitinnenEhrennadel.

Zeit für Zwischenmenschliches Dino Kierdorf leitet seit April die Hausgemeinschaften St. Augustinus

In den Hausgemeinschaften St. Augustinus herrscht gute Stimmung. Das liegt vor allem am freundlichen Wesen von Dino

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Kierdorf, der im April die Leitung des Kölner Seniorenhauses übernahm. Gleichzeitig stößt aber auch seine energiegeladene Jack-Russell-Terrierhündin auf große Begeisterung. „Viele Bewohner kommen extra an meinem Büro vorbei, um Lotte zu begrüßen“, freut sich Kierdorf. Doch nicht nur deshalb war es für den gebürtigen Solinger ein echter Glücksgriff, dass er die Leitung der Einrichtung in KölnNippes übernehmen konnte. „Ich genieße den familiären Kontakt zwischen Bewohnern und Mitarbeitern und die überschauba-

re Größe der Einrichtung“, sagt Kierdorf. Schließlich war er in den vergangenen sechs Jahren für 140 Bewohner einer Rodenkirchener Einrichtung verantwortlich – da blieb neben Managementaufgaben kaum Zeit, sich mit Bewohnern und Mitarbeitern auszutauschen. „In Nippes dagegen kenne ich schon jetzt alle Kollegen und Bewohner persönlich“, so der 41-Jährige. Für ihn ist dies wichtig, um neben seinen Führungskompetenzen auch menschliche Aspekte in seine Arbeit einzubringen.

Glauben Leben…

Wegbegleiter des Lebens VI. Teil Mariä Himmelfahrt – Patrozinium für das Seniorenhaus in der Schwalbengasse Im Rheinischen Freilichtmuseum Mechernich-Kommern bemüht man sich nicht nur um die Erhaltung alter Gehöfte, Fachwerkhäuser oder landwirtschaftlicher Geräte. Auch die kulturellen Traditionen der rheinischen Bevölkerung werden dort in lebendiger Weise vermittelt. Vor einigen Jahren, an einem 15. August, konnte

Dabei ist das Sammeln und Binden von Heil- und Gewürzkräutern, vor allem deren kirchliche Segnung am Festtag Mariä Himmelfahrt, schon seit dem 10. Jahrhundert bezeugt. Strukturelle Veränderungen, die unsere Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten geprägt haben, brachten auch manche Einschnitte in das, was

In Klostergärten zu finden: Hinweise auf den ‚Krautwisch‘ man in der „Baugruppe Eifel“ zuschauen, wie zwei Damen Sträuße aus verschiedenen Kräutern banden, die dann an die Besucher abgegeben wurden. Für die meisten Museumsgäste, die sehr interessiert an den Stand kamen, war es neu, einen solchen ‚Krautwisch‘ mit nach Hause zu nehmen.

man ohne Wertung mit dem Begriff „Volksfrömmigkeit“ bezeichnet. Vieles ist unwiederbringlich vorbei, anderes lebt wieder auf. Dazu gehört eben auch der mittlerweile vielerorts erneut gepflegte Brauch der Kräutersegnung, der selbst in den ländlichen Regionen des Rheinlandes in Vergessenheit geraten war.

Aber, was bedeutet Mariä Himmelfahrt, in der Liturgie das ‚Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel’, eigentlich? Was ist damit gemeint und wie ist nun diese schöne Tradition im Bezug auf das Marienfest am 15. August entstanden? Maria in der Theologie Dazu ist zunächst ein kurzer Blick auf die zentralen theologischen Aussagen über die Muttergottes erforderlich. In der Heiligen Schrift wird ihre herausragende Stellung deutlich. Maria „übernimmt … eine historische Rolle, die ohnegleichen und von allgemeiner Bedeutung ist: Ihr Ja ist der historische Auslöser der Erlösung durch Christus.“ (Wolfgang Beinert) Im Verlauf der Kirchengeschichte entwickelten sich dann Glaubenssätze (Dogmen) über Maria, Ergebnisse des Bemühens, das biblische Zeugnis und die Lehre der Apostel zu erklären und zu entfalten. Maria ist durch die Gnade Gottes auserwählt. Das „Ja“ hat sie in reinem Glauben gesagt, als ihr der Engel verkündete, sie werde ohne Zutun eines Mannes durch die Kraft des Heiligen Geistes einen Sohn empfangen (vgl. Lk 1,26-38). Sie stellte sich damit ganz dem Heilsplan Gottes zur Verfügung und hat Jesus, den Sohn Gottes geboren. Das Konzil von Ephesus definierte das Bekenntnis zu Maria als ‚Gottesgebärerin‘ im Jahre 431.

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Glauben Leben…

Seit dem sechsten Jahrhundert ist es gemeinsamer Glaube aller Christen, dass Maria ihr Kind jungfräulich empfangen hat und dass sie immer Jungfrau blieb. 1854 wurde von Papst Pius IX. zum Dogma erhoben, dass die Muttergottes von Anbeginn ihres Lebens, also im Schoss ihrer Mutter, unbefleckt empfangen wurde. Das heißt: Maria ist seit dem Moment ihrer Zeugung vor dem Komplex von Sünde und Schuld bewahrt geblieben. Erst seit 1950, aber gestützt auf „die einmütige Lehre des ordentlichen Lehramtes und den einmütigen Glauben des christlichen Volkes“ verkündete Papst Pius XII. den Glaubenssatz von der Aufnahme Mariens nach ihrem Tod „mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit“. Wenn auch die beiden Dogmen von 1854 und 1950 „keinen direkten Ansatzpunkt im Neuen Testament [haben], stellen [sie] aber sehr wohl eine ‚Radikalisierung’ seiner Aussagen dar. Wenn Gott einen Menschen so vollkommen und in so einmaliger Funktion erwählt, dann liegt es nahe, dass diese Erwählung bis an die Wurzel (lat. radix) ihrer Existenz reicht, bis an den ersten Moment ihres Daseins (Empfängnis), und dass sie in alle Ewigkeit nicht endet, weil Gott treu ist bis zur himmlischen Erfüllung.“ (Wolfgang Beinert) Was bei Maria bereits vollendet wurde, ist nichts anderes als das, was alle Gläubigen hoffen: Die Auferstehung des wieder mit der Seele ver-

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einten Leibes am Jüngsten Tag. Mariä Himmelfahrt ist das älteste Marienfest überhaupt. Schon seit Beginn des 5. Jahrhunderts wird es nachweislich gefeiert. Historische Spuren Neben den theologischen Aussagen über den Tod und die Aufnahme Mariens in den Himmel gab es schon seit frühester Zeit außerbiblische Überlieferungen. Wo und wie lebte die Muttergottes nach dem Pfingstereignis und der Himmelfahrt Jesu? Wo starb sie und wer war dabei? Zwei Traditionslinien bildeten sich heraus. Die eine deutet auf Ephesus hin, den Ort des Konzils von 431. Nach Tod und Auferstehung Jesu habe Maria in dieser Metropole der Antike gelebt. In Ephesus wurde auch eine Marienkirche archäologisch erkundet, die im Ursprung eine

römische Basilika war. Nach dem Konzil wurde sie um 500 im großen Stil ausgebaut und war nach manchen Beeinträchtigungen durch Erdbeben und Kriege noch bis ins 11. Jahrhundert im Gebrauch. Wenn auch in Ephesus kein Grab Mariens lokalisierbar war, so ist das außerhalb der Stadt gelegene und ‚Meryemana’ genannte ‚Sterbehaus’ Mariens ein vielfach aufgesuchtes Pilgerziel. Die andere Überlieferung bezieht sich auf Jerusalem. Auf dem Zionsberg, in unmittelbarer Nähe von Abendmahlsaal und der Stätte des Pfingstwunders, wurde schon bald der Wohn- und Sterbeort der Muttergottes vermutet. Und dort, am Rande der Jerusalemer Altstadt, steht als eindrucksvolles Zeichen für diese Tradition die deutschsprachige Benediktinerabtei ‚Dormitio Beatae Mariae Virginis’ (‚Entschlafung der Seligen Jungfrau Maria’, seit 1998 heißt die Abtei in Erinnerung an eine byzantinische Vorgängerkirche ‚Hagia Maria Sion’, also ‚Heilige Maria auf dem Berg Sion’). In der Krypta der 1910 geweihten Kirche befindet sich eine Liegefigur Mariens aus Kirschholz, die den Moment ihres Entschlafens, den des Übergangs in den Tod, auszudrücken scheint. Über den Tod der Gottesmutter und zu den Umständen ihrer Aufnahme in den Himmel entstanden bald verschiedene Darstellungen in Bildern und Texten. In der seit dem Mittelalter populären ‚Legenda Aurea’ findet man eine ganze

Glauben Leben…

Reihe gesammelter Überlieferungen, die darin übereinstimmen, dass Maria von den Aposteln und Jüngern begraben worden sei. Nach drei Tagen im Grab, „umgab eine lichte Wolke die Stätte, es tönte Engelsgesang, unaussprechlicher Duft breitete sich umher und sie verwunderten sich über alle Maßen, da sie den Herren sahen herabkommen, den Leib der Jungfrau mit solchen Ehren gen Himmel zu führen.“ Die Schönheit von Blumen, ihr Wohlgeruch wurden mehr und mehr mit Maria in Verbindung gebracht. So wurden etwa die Bilder von der Braut des biblischen Hohenliedes „Blume auf den Wiesen“ und „Lilie der Täler“ (Hld 2,1) auf die Gottesmutter bezogen. Als „Geheimnisvolle Rose“ wird Maria in der Lauretanischen Litanei angerufen.

ähren in den Kruckwösch, nach dem Segen am Maria H.Tag wurden die Körner aus [den] Ähren entfernt u. wurden in die Saatfrucht vermengt.“ Bei der Kräutersegnung heute steht der Dank an Gott für die Gaben der Schöpfung und für die Schönheit der Natur im Vordergrund. Im ‚Benediktionale’

– dieses Buch enthält die Texte kirchlicher Segensfeiern – wird erläutert, dass „die Heilkraft der Kräuter... durch die Fürbitte der Kirche dem ganzen Menschen zum Heil dienen [soll]. Dieses Heil ist an Maria besonders deutlich geworden.“ Wolfgang Allhorn

Segen für Mensch und Natur Joachim Kardinal Meisner (re.) bei der Segnung des Seniorenhauses Dass die Kräuter zu Mariä Himmelfahrt gesegnet werden, hatte sicher auch einen jahreszeitlichen Ursprung. Hochblüte und Erntezeit spielten eine Rolle, denn in einem „Krautwisch“ waren und sind nicht nur verschiedene Heil- und Gewürzkräuter, sondern auch Feldfrüchte enthalten. In früheren Zeiten erhoffte man sich von den gesegneten Sträußen mancherlei Wirkung, vor allem Schutz vor Unheil aller Art. Der Volkskundler Alois Döring zitiert einen Bericht aus Lorbach (Kreis Euskirchen), der die Zeit um 1930 beschreibt: „Früher kamen auch Getreide-

Von 1828 bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg stand an der Stelle des heutigen Seniorenhauses St. Maria das Mutterhaus der Cellitinnen zur hl. Maria. Die ursprünglichen Pläne, Anfang der 50er Jahre hier wieder das Kloster aufzubauen, musste die Ordensgemeinschaft aus verschiedenen Gründen aufgeben. Stattdessen entstand ein Altenheim, das Ende der 80er Jahre fast komplett abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurde, der in baulicher und ausstattungsmäßiger Hinsicht Vorbild für die weiteren Seniorenhaus-Bauprojekte werden sollte. Am 15. August 1990, dem Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel, nahm Joachim Kardinal Meisner die feierliche Segnung des neuen Seniorenhauses St. Maria in der Kölner Schwalbengasse vor. Das Patrozinium ‚Mariä Himmelfahrt’ für das Seniorenhaus und seine Hauskapelle bezieht sich auf das gleichlautende der unmittelbar benachbarten Pfarrund Wallfahrtskirche St. Maria in der Kupfergasse mit dem Gnadenbild der Schwarzen Muttergottes, der Mutter der Barmherzigkeit.

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Feste Feiern

„Nur wer froh ist, ist ein König“ Joachim Kardinal Meisner segnet Seniorenhaus Heilige Drei Könige

Beim Gottesdienst in der Kapelle des St. Franziskus-Hospitals

der Bestandteil des christlichen Glaubenslebens, stellt der Erzbischof in den Mittelpunkt seiner Predigt: „Die Heiligen Drei Könige zeigen uns, WER der Heiland ist und WO der Heiland ist. Und so soll auch das neue Seniorenhaus ein Haus der Freude sein - eine Freude, die mit der Ankunft und der Nähe des Herrn verbunden ist.“ Die Heiligen Drei Könige, die vornehmsten Kölner Mitbürger, hätten, so der Kardinal, dem Namen nach als Hauspatrone ein zweites Zuhause in Köln-Ehrenfeld gefunden. Den Bewohnern und Mitarbeitern empfahl er, sich diesem königlichen Lebensstil anzupassen – Freude zu haben, „denn nur wer froh ist, ist ein König.“

Wenn Joachim Kardinal Meisner ‚zu Besuch kommt‘, dann ist das ein ganz besonderer Tag. So haben es die vielen Gäste in der Kapelle des St. Franziskus-Hospitals, aber vor allem die Bewohner und Mitarbeiter des benachbarten Ehrenfelder Seniorenhauses Heilige Drei Könige, empfunden. Der Erzbischof ließ es sich nicht nehmen, einen feierlichen Gottesdienst zu zelebrieren und das neue Seniorenhaus an der Schönsteinstraße zu segnen. „Als die Heiligen Drei Könige, den Stern sahen, waren sie von großer Freude erfüllt.“ Diese Freude, die Freude im Herrn als grundlegen-

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Kardinal Meisner segnet die Kapelle im Seniorenhaus

Feste Feiern

und arbeiten, kommt auch in der vielfältigen künstlerischen Gestaltung innerhalb des Hauses zum Ausdruck. Sozusagen das Herzstück ist die von Egbert Verbeek in Zusammenarbeit mit seiner Gattin Eva Pöll-Verbeek gestaltete wunderschöne Hauskapelle. Ins Auge fallen auch die von Werner Weber geschaffenen ‚Sternenbilder‘ vor

Was gibt es heute zu Mittag? Kardinal Meisner erkundigt sich Ganz besondere Dankesworte richtete Geschäftsführer Thomas Gäde beim anschließenden Festakt an die Aachener Franziskanerinnen: „Entscheidend für unser Engagement in Köln-Ehrenfeld war und ist das solide Fundament, welches die Franziskanerinnen hier gelegt haben.“ In seinen Dank schloss er die Stadt Köln, vertreten durch Bezirksbürgermeister Josef Wirges, und die Mitarbeiter des Sozialamtes ein. Alle am Bau Beteiligten und alle Mitarbeiter der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen hätten über zwei Jahre mehr als engagiert gearbeitet – dafür gebühre ihnen höchste Anerkennung.

Mit Voll- und Kurzzeitpflege, Appartements und Hausgemeinschaften sowie zwölf Pflegeplätzen für beatmete Senioren bietet das neue Haus ein umfangreiches Angebot, das persönliche Wünsche und Fähigkeiten der Bewohner

Die Nachbarschaft feiert mit

Hat der Teddy Lungenentzündung? möglichst weit berücksichtigt. „Unser Ziel ist es gewesen,“ so Thomas Gäde, „kein Seniorenhaus ‚von der Stange‘ zu schaffen. Unsere Wertschätzung gegenüber den Menschen, die hier leben

den Aufzügen in den verschiedenen Etagen des Hauses.“ Davon konnten sich dann alle Gäste selbst ein Bild machen. Den ganzen Tag wurde das Haus besichtigt. Führungen, Kaffee und Kuchen, Live-Musik für die Großen, Hüpfburg, Schminken und Teddy-Ambulanz für die Kleinen brachten die Freude, die Kardinal Meisner dem Haus allzeit gewünscht hat.

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Feste Feiern..

Abschied nach 123 Jahren Schwestern aus der Kupfergasse verlassen Lindenthal

Schwester M. Trudperta – mit Seniorenhausleiter Walter Steiner – bedankt sich bei den Lindenthalern Am 31. Mai 2011 ging im Seniorenhaus St. Anna eine 123-jährige

Geschichte zu Ende. Die letzten Cellitinnen zur hl. Maria aus der Kupfergasse haben das Haus verlassen und sind entweder ins Seniorenhaus St. Maria bzw. ins Mutterhaus nach Köln-Longerich umgezogen. Mit einem Gottesdienst und einem anschließenden Empfang wurden die Ordensfrauen verabschiedet. In diesen 123 Jahren sind über 300 Schwestern im ‚Anna-Haus‘ tätig gewesen. Generaloberin Schwester M. Bernharda nannte stellvertretend Schwester Alexiana, die jahrzehntelang die Krankenhausküche führte, oder Schwester Isabella, die als Säuglingsschwester viele Kölner in deren ersten Lebenstagen betreute. Aus dieser langen Tradition heraus ist zu verstehen, dass Wehmut mitschwang, als sich die Seniorenhausbewohner und die Mieter

des Wohnstiftes, die Mitarbeiter und viele andere Gäste von den Ordensfrauen verabschiedeten. An zahlreiche - manchmal besinnliche, oft humorvolle - Begebenheiten, an manche hilfreiche Handreichung und an tägliche Begegnungen wurde erinnert. Für alle Anwesenden wird es eine Zeit der Umgewöhnung werden. Aber in jedem Abschied steckt auch die Chance auf einen Neubeginn. Ein Konvent von insgesamt fünf indischen Ordensschwestern aus der Gemeinschaft der Cellitinnen nach der Regel des hl. Augustinus wird zukünftig im Seniorenhaus tätig sein. Darum steht bei aller Wehmut aber auch die Freude im Vordergrund, dass weiterhin Ordensfrauen im ‚Anna-Haus‘ leben und arbeiten werden.

Cellitinnen zur hl. Elisabeth mit Generaloberin Mutter Hedwig und Cellitinnen nach der Regel des hl. Augustinus mit Generaloberin Schwester Celine verabschieden sich, gemeinsam mit MdL Dr. Martin Schoser, von den Cellitinnen aus der Kupfergasse

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Idee Einsatz

‚Rund um das Seniorenhaus Burg Ranzow’ Ehrenamtstage 2011 Die in dieser Form nun zum vierten Mal durchgeführte Veranstaltung – die ‚Dankeschön-Tage’ für die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Cellitinnen-Seniorenhäuser – fand wieder eine große Resonanz. Insgesamt 175 Teilnehmer hatten sich an zwei Tagen im April überwiegend mit Großbussen auf den Weg vom Rheinland an den Niederrhein gemacht. Das Seniorenhaus Burg Ranzow in KleveMaterborn, einzige Einrichtung unserer Trägerschaft in der Diözese Münster, war das diesjährige Ziel. Lieben und herzlichen Dank für das

so wichtige und unverzichtbare ehrenamtliche Engagement vonseiten der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria sagten die Regionalleiter Doris Henke-Happ zu Beginn der ersten und ihr Kollege Matthias Wolter eingangs der zweiten Veranstaltung. Wolfgang Allhorn, Stabsstellenleiter ‚Kirchliche Unternehmenskultur’, führte in den Tagesablauf ein und informierte über Gründung und Entwicklung der traditionsreichen CellitinnenNiederlassung. Das Thema des Vormittags war dann inhaltlich bezogen auf die ehrenamtliche Tätig-

keit in einem Seniorenhaus. Über den ‚Umgang mit dem Leid’ sprachen in sehr authentischer und durch persönliche Bezüge außerordentlich überzeugender Art und Weise Schwester Maria Henrika Trottenberg und Schwester Martina Küting. Es war einfach beeindruckend, wie es den beiden in Münster tätigen Ordensfrauen aus der Gemeinschaft der Schwestern der Heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) gelang, eigene Erfahrungen zu diesem Thema in Wort und Symbol zu vermitteln.

Die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter des ersten Veranstaltungstages…

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Idee Einsatz

…und die des zweiten passen nur mit Mühe auf die Gruppenfotos. Nach dem sehr guten Mittagessen ‚auf der Burg’ stand dann ein Standortwechsel an: In Kranenburg, wenige Kilometer von Kleve entfernt, gab es eine Führung in der eindrucksvollen Wallfahrtskirche St. Peter und Paul, Stätte der jahrhundertealten Kreuzwallfahrt. Kaffee und Kuchen waren anschließend im Gewölbekeller des

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Katharinenhofes vorbereitet. In dem heute als Museum genutzten Gebäude lebten im Spätmittelalter zunächst Beginen, bis zur Säkularisation dann Ordensschwestern nach der augustinischen Ordensregel. Zum Abschluss war auch noch ein kurzer Rundgang in der erst vor kurzem neu gestalteten Ausstel-

lung des Museums Katharinenhof zur ‚Volksfrömmigkeit vergangener Zeiten‘ möglich. Ein herzliches Dankeschön gilt nochmals den beiden hervorragenden Referentinnen und allen Mitarbeitern des Seniorenhauses Burg Ranzow für die gastfreundliche Aufnahme.

Idee Einsatz

Agapeum Museum und Forum der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Was ist das Agapeum? Zunächst einmal ein ‚Kunstwort‘, das kreative Köpfe erdacht haben. Nun setzt man sich nicht eines schönen Tages so einfach hin und er-

Wie bei allen Ideen steht auch hier zunächst eine in die Zukunft gerichtete Frage: Was geschieht eigentlich, wenn es immer weniger Ordensschwestern geben wird?

schreibt ein Buch und hofft, dass es gelesen wird. Man pflegt ein Archiv und hofft, dass viele Interessierte die Akten auswerten. Man sammelt ‚Andenken‘, stellt sie in

sinnt neue Wörter – nein, hinter dem Wort Agapeum steht eine Geschichte und das im doppelten Wortsinn: ‚Die‘ Geschichte, als ‚die Historie‘ der Cellitinnen zur hl. Maria in Köln, einer caritativ tätigen Ordensgemeinschaft, die ihre Wurzeln bis ins Mittelalter zurückverfolgen kann. Und ‚eine‘ Geschichte, als ‚die Umsetzung einer Idee‘, die seit mehreren Jahren wächst und mittlerweile sehr konkrete Gestalt angenommen hat.

Einrichtungen und Tätigkeiten, auch Wertvorstellungen können im Sinne der Gründerinnen fortgeführt werden; die Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria hat genau das zum Ziel. Aber wie hält man die Erinnerungen an die Schwestern, an Personen, Glaubens- und Lebensinhalte, an Begegnungen und Tätigkeiten, aber auch an ganz konkrete Gegenstände fest? Wie stellt man sie dar, wie und wem erzählt man davon? Man

einen Schrank und hofft, dass in 30 Jahren noch jemand weiß, was es mit diesen Gegenständen auf sich hat. Oder aber man macht sich Gedanken, wie man all dies ‚mit Leben erfüllen‘ kann. Sind diese Gedanken einmal da, fällt sehr schnell das Wort ‚Museum‘ - ein Wort voller Grenzen, aber auch voller Perspektiven. Die Grenzen sind sehr konkret: Wo gibt es einen Ausstellungsraum,

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Idee Einsatz

besser –räume, mit guter Ausstattung hinsichtlich Größe, Zugänglichkeit, Raumklima und Licht? Was hat man zu zeigen - Kostbarkeiten, Alltägliches, Besonderes? Wem kann man das alles zeigen – großen und kleinen Leuten, Menschen, die in der Kirche verwurzelt sind oder auch denjenigen, deren letzter Kirchenbesuch viele Jahre zurückliegt, Mitarbeitern, Senioren, Kölnern – allen? Und schließlich, wie kann man wo wem was zeigen? Je konkreter die Grenzen werden, desto offensichtlicher werden die Perspektiven! In der Diskussion um den geeigneten Ort, um die Vollständigkeit einer Sammlung, um die Zielgruppen, deren Aufmerksamkeit man erwecken möchte, und um die Form der Präsentation steigt die Achtung vor der gefestigten Lebenseinstellung und der aufopferungsvollen Lebensführung der Ordensschwestern. Im direkten Umfeld sind es die Cellitinnen zur hl. Maria in der Kupfergasse, aber gebührt diese Anerkennung nicht eigentlich allen caritativ tätigen Ordensfrauen? Jenen Schwestern, die kranke und alte Menschen ambulant und stationär gepflegt und Kindergartenkinder betreut haben, die unzähligen jungen Frauen in Kochund Nähschulen die Grundlagen der Haushaltsführung vermittelt haben, die in Kolpinghäusern, In-

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ternaten oder Müttergenesungsheimen den Haushalt geführt haben, sieben Tage die Woche, 24 Stunden lang? Der Blick geht über den Tellerrand hinaus und die Antwort lautet: ja! Wie kann man so etwas leisten? Was prägt diese Ordensfrauen? Es ist die unendliche Liebe zu Gott und den Menschen. Das griechische Wort Agape bringt es auf den Punkt: „Nach dem Neuen Testament ist Agape die sich in Christus zeigende Liebe Gottes zu den Menschen, besonders zu den Armen, Schwachen und Sündern, die Nächstenliebe, die Feindesliebe, die Liebe zu Gott.“ (Meyers Enzyklopädisches Lexikon, Band 1). Was wird also das Agapeum? Das Agapeum wird ein Ort, der zeigen soll, wie Glauben das Le-

ben bewegt. Ein Ort, an dem die Geschichte caritativ tätiger Ordensfrauen anhand einer musealen Präsentation erzählt wird, ein Ort, an dem der Blick in die Zukunft gerichtet sein wird, ein Ort,

an dem Spiritualität und Werte deutlich gemacht werden sollen, ein Ort, an dem die tiefe, persönliche Bindung der Cellitinnen an Kardinal Franz Xaver Nguyen Van Thuan aufleben soll, ein Ort zum Schauen, zum Entspannen, zum Lernen, zum Austauschen. Sind Sie neugierig geworden? Möchten Sie wissen, wie das Agapeum aussehen wird, wo es entsteht? Im nächsten CellitinnenForum wird es konkreter. Vielleicht finden Sie aber jetzt noch die Zeit, sich auf den folgenden Seiten einem Thema, das Sie im Agapeum wiederfinden werden, zu widmen. Erfahren Sie mehr über Kardinal Franz Xaver Nguyen Van Thuan und seine Verbindung zu den Cellitinnen zur hl. Maria.

Idee Einsatz

Kardinal Franz Xaver Nguyen Van Thuan Ein Leben in der Tradition der Märtyrer Vietnams Wir befinden uns im Jahr 1885, in dem kleinen Dorf Dai Phong. Hier lebt die Familie von Thuans Großvater mütterlicherseits. Viele Familienmitglieder sind in ‚der‘ Nacht von Dai Phong in der Kirche, die von Milizen umstellt ist. Brennende Fackeln werden auf das Gebäude mit den eingeschlossenen Menschen geworfen. Dach und Wände verwandeln sich in ein Feuermeer; ein kleines Mädchen zählt zu den wenigen, die entkommen – es ist Thuans Tante Lien. Diese Nacht von Dai Phong ist eine Begebenheit, die uns mit hineinnimmt in die Märtyrerkirche der verfolgten vietnamesischen Christen des beginnenden 20. Jahrhunderts. In diese Welt wurde am 17. April 1928 Franz Xaver Nguyen Van Thuan in der Nähe von Hue als zweiter Sohn von Elizabeth Ngo Dinh Thi Hiep und Nguyen Van Am geboren, dem noch sieben weitere Kinder folgten. Hiep nannte ihren Sohn Thuan (übers.: „Gottes Wille“) und mit dieser Namenswahl zeichnete die Mutter unbewusst den Lebensweg des Sohnes vor. Thuans Familiengeschichte prägte seine Kindheit und sein Hineinwachsen in eine innige Beziehung zu Gott und den Glauben aus einer unbeschreiblichen Hoffnung.

Er hörte als kleiner Junge oft Tante Lien von den Geschehnissen dieser einen Nacht erzählen und war stolz darauf, mit Märtyrern verwandt zu sein. Dass er selbst eines Tages in die Nachfolge Jesu eintreten würde, sein ganzes Leben hinzugeben in den Spuren der Märtyrer, hatte in seiner Kindheit wohl noch keiner geahnt. Als 13-Jähriger kam Thuan nach An Ninh auf ein kleines Seminar, das von Patres der Pariser Missions Étrangères geleitet wurde. Rückblickend wuchs hier seine

Van Thuan 1953 als Neupriester

Verehrung der Gottesmutter Maria sowie seine enge religiöse Bindung an Franz Xaver, seinen Namenspatron. Als Kaplan im Mutterhaus Nach der Teilung Vietnams in den kommunistischen Norden und die demokratische Republik im Süden verschärfte sich die Lage der Katholiken erneut. Thuan wurde drei Jahre nach seiner Priesterweihe von seinem Bischof zum Studium nach Rom geschickt. Gottes Wege sind unergründbar und so sollten sich schließlich 1957 die Wege Thuans mit dem Leben der Cellitinnen zur hl. Maria kreuzen. Der junge Kaplan aus Rom verbrachte im Sommer einige Wochen als Vertretung des Haus-Geistlichen im damaligen Mutterhaus in Fischenich. Hier fand er liebevolle Aufnahme und hier lernte er auch die deutsche Sprache. Es entstand eine enge Verbindung zwischen den Ordensschwestern und dem jungen Geistlichen, die selbst über seinen Tod hinaus fortbesteht. „Damals ahnte noch keiner, was er noch erleben wird, aber dass er ein heiligmäßiger Priester war, das spürten wir“, erinnert sich Schwester M. Julitta. 1959 kehrte Thuan nach Vietnam zurück und selbst

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Hand zu Hand wanderten. Am 15. August 1975, dem Fest Mariä Himmelfahrt, wurde er inhaftiert. Neun Jahre Einzelhaft

In der Einzelhaft an der Kochstelle über diese Distanz pflegte er die Beziehungen nach Deutschland. Die Schwestern besaßen schon immer einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus und so lag es ihnen am Herzen, Thuan in seinen Anliegen und Nöten der verfolgten Christen in Vietnam nach ihren Mitteln und Möglichkeiten zu unterstützen. Thuan, 1967 zum Bischof geweiht, setzte sich in seinem Heimatland unermüdlich für die Verfolgten ein und zog sich mit seinen Hilfsmaßnahmen immer mehr den Unmut der an Stärke gewinnenden kommunistischen Machthaber zu. Direkt nach der Wiedervereinigung Vietnams und dem daraus folgenden Regime der Kommunisten gab es Prozesse gegen Priester und katholische Laien. Stets wurde die grundsätzliche Gegnerschaft der katholischen Kirche gegen den Kommunismus als Anklagepunkt angeführt. So auch beim im

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April 1975 ernannten ErzbischofKoadjutor Thuan. Die Kommunisten stellten ihn zunächst unter Hausarrest und belegten ihn mit einem Kommunikationsverbot. Er umging es, indem er Briefe an die Gläubigen verfasste, die bald von

Lange Jahre der Einzelhaft folgten. Gewappnet mit einem starken Glauben und einer ständigen Vereinigung mit Jesus in der Eucharistie, begab er sich in jener Zeit der 13-jährigen Gefangenschaft auf den Weg der Heiligkeit. Er brachte die Botschaft von Christus in die Dunkelheit des Lebens im Gefängnis. Lieben – selbst im Gefängnis: Wächter, die ihm feindlich gesinnt waren, vermochte er mit seiner Einfachheit und bedingungslosen Liebe innerhalb kurzer Zeit umzustimmen. Aus Feinden wurden Freunde. Seine Gefängniszelle kam ihm wie verwandelt vor. Der Schmerz machte

Besuch beim Hl. Vater nach dem Ende der Gefangenschaft

Idee Einsatz

der Freude Platz, Leid wurde zur Quelle der Hoffnung. In all den Jahren der Gefangenschaft bestand eine lebendige Verbindung zwischen Erzbischof Thuan und den Cellitinnen, soweit dies über den Postweg möglich war: „Seit langem habe ich keine Nachricht von Ihnen. Heute ich sende Ihnen und alles Mitschwestern von Mutterhaus und Heilig Geist Krankenhaus ganz herzliche Wünsche und Grüsse. Ich habe genug Gesundheit und denke täglich an Sie. Ich opfere alle in die Hande der Heilige Maria und Heilig Josef für die Kirche. Alle sind Gnade! Ich hoffe wieder einmal besuch Ihnen in Köln. Nur Gott kenne das! Beten Sie für mich und ich für Sie – Ihre getreu in Christus Vater Franz von Fischenich“ (aus einem Brief an Schwester M. Julitta, datiert vom 1. Mai 1982). Ein solches Lebenszeichen löste im Mutterhaus unbeschreibliche Freude aus, denn manchmal hörte man über Jahre nichts oder nur Widersprüchliches, bis hin zu Gerüchten, dass er bereits tot sei. Doch die Verbundenheit im Gebet war stärker als alles andere. Exil in Rom 1988, 61-jährig, wurde Erzbischof Thuan völlig überraschend aus der Haft entlassen. Nach 13 Jahren ein freier Mensch, doch stand er immer noch unter Beobachtung und wurde letztlich ins Exil nach Rom verbannt. Dort wurde er 1994 zum Vize-Präsidenten und 1998 zum Präsidenten des Päpstlichen

Rates für Gerechtigkeit und Frieden bestellt. Von 1989 an lebte die persönliche Begegnung zwischen den Cellitinnen und Erzbischof Thuan wieder auf. Seit 1990 besuchte er bis zu seinem Tod im Jahre 2002 öfters die Schwestern und führte sie in sein geistliches Vermächtnis ein. Lange blieben seine ErlebnisEin Besuch in Köln im Mutterhaus 1992 se während denn eine eigene Diözese hatte er der Gefangenschaft verborgen, ja nicht. Diese unglaublichen Erseine Einfachheit und Güte ließen fahrungen des Kardinals prägen keinerlei Verbitterung spüren. Die die Schwestern nachhaltig und so Schwestern konnten mit den Jahlebt er in ihnen bis heute im Kölner ren immer mehr teilhaben an seiMutterhaus und weit darüber hinnen Erfahrungen, seinen Quellen aus fort. der Liebe und der Hoffnung. Viele Im Oktober 2007 wurde in Rom Texte, die er während der Gefander Seligsprechungsprozess für genschaft verfasste, ließ er den Kardinal Thuan eröffnet. Hierzu, Schwestern in deutscher Sprache über seine geistlichen Erfahrunzukommen. gen während der Gefangenschaft Im Februar 2001 wurde Erzbiund seine nachhaltige Bedeutung schof Thuan zum Kardinal erhofür Kirche und Welt, werden wir in ben. Bei seinem Besuch im Auweiteren Ausgaben des Cellitingust sagte er zu den Schwestern: nenForum berichten. „Ich bin der Kardinal von FischeKatharina Cleff nich und der Cellitinnen-Kardinal“,

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„Total sozial“ Ein Schultag im Seniorenhaus Marienkloster, Düren-Niederau Das Programm der Gesamtschule Niederzier/ Merzenich beruht auf dem Motto: Praxis erleben – nicht nur reden, sondern handeln. In diesem Jahr lautete die Projektüberschrift „Total sozial“. Die Schüler besuchten soziale Einrichtungen und so fand sich auch eine Gruppe im Seniorenhaus Marienkloster ein.

Mit Witz und Unternehmungsgeist zeigten sie, dass das Leben im Seniorenhaus gar nicht eintönig, sondern ausgesprochen humorvoll ist. Bei den Kegelspielen mit Hut kringelten die Schüler sich buchstäblich vor Lachen.

fliegt, der fliegt! Aber geärgert hat sich keiner, denn immer stand der ‚Spaß an der Freud‘ im Vordergrund. Gemeinsam ging es dann unter Leitung von Maria Urredat durchs Haus. Treppauf und treppab besichtigten Jung und Alt die Wohnbereiche. Die Schüler zeigten sich von der Größe des Hau„Es ist schön, so ses beeindruckt, junge Menschen die Kapelle fand in unserem Haus besondere Bezu begrüßen“, achtung. Und anfreut sich Maria schließend gab Urredat, Bewohes auch noch nerin und Mitglied etwas zu feiern. im SeniorenhausEine Bewohnerin beirat. hatte Geburtstag Bei einem Frühund die Schüstück kamen sich ler ließen es sich Schüler und alte nicht nehmen, „Mensch ärgere dich nicht“ – beliebt bei Alt und Jung Menschen näher mit einem StändAuch in der zweiten Gruppe kam und besprachen den Ablauf des chen zu gratulieren. Der Vormittag man sich schnell näher. Hier wurVormittags. Die eine Gruppe planverging wie im Flug, schnell kam den Gesellschaftsspiele ausprote, mit den Bewohnern zu kegeln. die Mittagszeit heran und es hieß biert. Ein beliebtes und allseits Schnell war die mobile HolzkegelAbschied nehmen. „Unsere Tochbekanntes Spiel ist, wie wir alle bahn aufgestellt und es konnte ter war vorher sehr aufgeregt. Sie wissen, „Mensch ärgere dich losgehen. Einem Schüler kam die jetzt hier in einem netten Miteinnicht“, ein Klassiker aus den AnRolle des Balljungen zu, er hatte ander zu sehen, freut mich sehr“, fängen des letzten Jahrhunderts. die Kegel wieder aufzustellen. Ein bemerkte eine Mutter. Und so Was die Schüler nicht ahnten, anderer übernahm die Dokumenerreichte dieser Projekttag doch die Bewohner des Marienklosters tation mit der Kamera. Zwei Schügenau das, was alle gewünscht legten bei diesem Spiel ihre volle lerinnen leisteten den Spielern an hatten: „Total sozial“, das heißt in Einsatzbereitschaft an den Tag. der Kegelbahn Gesellschaft. Alle diesem Fall: Ein gutes MiteinanDas heißt: Regeln abstimmen und hatten viel Spaß und die Bewohder, auch über die Generationen dann keine falsche Rücksichtnahner ließen nichts unversucht, die hinweg, ist doch eigentlich ganz me - auch nicht aufs ‚Alter‘. Wer jungen Menschen zu unterhalten. einfach.

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Dat Wasser vun Kölle is joot… Deutscher Kontinenz-Kongress im November 2011 zu Gast in Köln Mit Wasser kennen sich die Kölner Alljährlicher Höhepunkt des Veraus, sei es das Wasser im Rhein anstaltungsjahres ist der deutsche oder auch im Kölsch. Das Bild Kontinenz-Kongress, der in dievom ‚guten‘ Wasser gilt in Köln als sem Jahr zum 23. Mal stattfindet. Synonym für Und zwar im Freude und November in Köln, unter Wohlbefinden der Präsidentund damit für schaft von eine ausgeProf. Dr. Ernst wogene LeEypasch, bensqualität. Ärztlicher DiDoch dierektor und se Qualität Chefarzt der leidet nachChirurgie und haltig, wenn Priv.-Doz. Dr. die ‚KontrolMoritz Braun, le‘ über das Chefarzt der Wasser geUrologie, beistört ist; beim de am Heilig Menschen Geist-Krankzum Beispiel haus. Dass im Fall einer das Thema Inkontinenz. auch hier Bereits seit Tradition hat, 1987 hat es ‚Ein breites Spektrum‘ als Kongressmotiv zeigt die Initisich die Deutative Beckenboden (IBB), die sich sche Kontinenz-Gesellschaft zur als zertifiziertes Zentrum seit 12 Aufgabe gemacht, die ‚peinlichen Jahren der Diagnose und Therapie Erkrankungen‘ Harn- und auch von Kontinenz-Erkrankungen widStuhlinkontinenz aus der Tabuzomet. Und wie die IBB setzt auch ne zu holen und in das Licht der die Kontinenz-Gesellschaft auf die Öffentlichkeit zu bringen, um so interdisziplinäre Zusammenarbeit. den Weg frei zu machen für eine „Wir haben das Motto Kontinenz verbesserte Diagnose und Beund Lebensqualität gewählt, um handlung. Heute vereint die Gedem breitem Spektrum der Therasellschaft deutschlandweit unter piemöglichkeiten im Fall einer Inihrem Dach Klinikmediziner, niekontinenz gerecht zu werden. Nur dergelassene Ärzte und Theraein interdisziplinärer Ansatz ist bei peuten aus Urologie, Gynäkologie, diesem komplexen KrankheitsChirurgie, Innerer Medizin, Neurobild wirklich zielführend“, erklärt logie und Physiotherapie.

Prof. Eypasch. Und Priv.-Doz. Dr. Braun ergänzt: „Daher haben wir uns bewusst dafür entschieden, den Teilnehmerkreis so breit wie möglich zu halten. Wir sind sehr an einem regen Austausch sowohl der Fachgebiete untereinander als auch zwischen ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Kolleginnen und Kollegen interessiert“. Entsprechend richtet sich die Einladung auch an alle interessierten Mediziner in der Urologie, Gynäkologie, Koloproktologie, Neurologie, Pädiatrie, Gastroenterologie, Geriatrie sowie an den großen Bereich der Physiotherapie und der Pflegeberufe. In allen Beiträgen geht es um innovative Aspekte des Managements von Harn- und Stuhlinkontinenz. Neben Vorträgen und zahlreichen wissenschaftlichen Präsentationen und Workshops werden auch Live-Bilder von Behandlungen und Operationen aus dem Heilig Geist-Krankenhaus über das Internet übertragen. Weitere Informationen unter www.kontinenz-gesellschaft.de oder direkt im Heilig Geist-Krankenhaus bei: Monika Scheibe, OÄ Klinik für Allgemein- u. Viszeralchirurgie, Tel 0221 7491-8258, [email protected] oder Julia Damm, OÄ Klinik für Urologie, Tel 0221 7491-8264, [email protected]

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Fünf Jahre FreiTöne Konzerte im Krankenhaus – einmalig in Köln Wer hätte das gedacht? Vor fünf Jahren hob der damalige Geschäftsführer des St. Marien-Hospitals, Martin Stein, in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln, die Konzertreihe „FreiTöne“ ins Leben. Mittlerweile blickt die Reihe auf 61 erfolgreiche, sehr gut besetzte und besuchte Veranstaltungen zurück. FreiTöne hat nicht nur in der Kölner Kulturszene einen festen Platz gefunden, auch überregional wissen Musikliebhaber die Konzerte zu schätzen. Die Schwerpunkte liegen auf ungewöhnlichen Instrumentenkombinationen und selten gespielten Orgelwerken. Eine weitere Besonderheit der Konzertreihe ist ihr Stilmix. Kirchenmusik, barocke und romantische Werke, Klassik und Jazz, Mozart, Rheinberger oder Karg-Elert – es gibt keine Berührungsängste. Verbindend ist die hohe Qualität der Veranstaltung, die durch die gut funktionierende Kooperation mit der Kölner Hochschule gewährleistet ist. Die Idee zur Konzertreihe entstand während der Restaurierung der romantischen Orgel in der Kapelle des St. Marien Hospitals. Ein Kleinod aus dem Jahr 1909, das den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstand. Mit einer Spende von 20.000 Euro ermöglichte der Stiftungsvorstand des St. Marien-Hospitals vor fünf Jahren die Instandsetzung. „Wir wollten mit dieser Spende die Verbindung von der Tradition zu Gegenwart

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und Zukunft dokumentieren“, begründet Stiftungsvorsitzender Professor Dr. Dr. Johannes Fox die Entscheidung. Die Restaurierungsarbeiten übernahm übrigens das Orgelbauunternehmen Klais aus Bonn, dessen Gründer das Instrument vor rund 100 Jahren baute. „Und so konnte ein klanglich seltenes, für die Epoche der Romantik typisches Instrument seinen vollen Klang wieder entfal-

meditativ-experimentellen Bereich auf dem Programm. Höhepunkt des Jahres ist sicherlich das Konzert am 6. Juli, das der faszinierenden Welt des Mittelalters und der frühen Neuzeit gewidmet ist. Gesänge Hildegards von Bingen, Mystikerin und Heilerin des zwölften Jahrhunderts, und Werke von Girolamo Frescobaldi, Komponist und gefeierter Organist am Petersdom im 17. Jahrhundert, entfüh-

Martin Stein (li.) und Prof. Dr. Dr. Johannes Fox an der Klais-Orgel ten“, freut sich Martin Stein heute. Der Stiftung St. Marien-Hospital liegen Orgel und FreiTöne weiterhin sehr am Herzen und so greift Martin Stein, der nicht nur mit Zahlen umgehen kann, sondern als passionierter Orgelspieler auch musikalisch zu verzaubern weiß, schon mal selbst in die Tasten. Im fünften Konzertzyklus stehen ganz besondere Stücke aus dem

ren die Zuhörer in eine ferne Zeit. Der tiefe Glaube und die Hingabe an Gott werden in ihren Stücken und Gesängen spürbar. Zum Abschluss noch der Hinweis auf einen zusätzlichen Service: Patienten des St. Marien-Hospitals können die Konzerte über spezielle Radio- und Fernsehprogramme in ihren Zimmern miterleben. Schalten Sie ein – es lohnt sich!

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Kulturen erleben – Menschen begegnen „Heil und Heilung, Sterben und Tod im Alten und Neuen Ägypten“ Ägypten, seine Menschen und deren medizinische Versorgungslage, wollten wir, zehn Kolleginnen und Kollegen aus dem St. VinzenzHospital, kennenlernen. Das Motto der Reise lautete: „Heil und Heilung, Sterben und Tod im Alten und Neuen Ägypten“. Neben dem Besuch der Pyramiden, Basare, Tempel und Königsgräber stand die Besichtigung zweier christlich geführter Kliniken auf dem Programm. Im September 2010 war es soweit. Von Frankfurt aus ging es in die größte Stadt der arabischen Welt - nach Kairo. Mit ihren rund 20 Millionen Einwohnern gehört die ägyptische Hauptstadt zu den Megametropolen der Welt. Moderne und Altertum, unermesslicher Reichtum und bittere Armut kennzeichnen diese beeindruckende, quirlige und rasant wachsende Stadt am Nil. Geschichtsträchtiges Kairo Bereits vom Stadtzentrum aus sieht man sie: Die Pyramiden von Gizeh, das einzige noch heute erhaltene Weltwunder der Antike. Über 4.500 Jahre alt, zeichnen sich ihre Konturen imposant und majestätisch am Horizont ab. Schon von Ferne flößen sie dem Betrachter Ehrfurcht ein. Wie die meisten der ägyptischen Sehenswürdigkeiten gehören sie ganz selbstverständlich zum Alltag der Menschen – Besucherleitsysteme sucht man

Die Reisegruppe vor den Pyramiden von Gizeh v.li. sitzend Brigitte Weber, Peter Plenz, Erwin Weber, Sabine Köhler, Wilhelm Schmitz, Mirjam Menne, v.li. stehend Anke Gerstein, Irena Blazey, Dr. Jochen Stolz, Georg Menne hier vergeblich. Und so standen wir, wie einst Alexander der Große, staunend vor den Gräbern von Cheops, Chephren und Mykerinos. Ein Kairo-Aufenthalt, ohne den Schatz des Tutanchamun gesehen zu haben, wäre nicht vollständig. Der Besuch des Ägyptischen Nationalmuseums war daher mit einem Ausrufezeichen versehen. Anschließend ging es zur Zitadelle. Saladin ließ die Wehranlage im 12. Jahrhundert als Bollwerk gegen die christlichen Kreuzfahrer erbauen. Das Zeugnis der mittelalterlichen Auseinandersetzung zwischen

Abend- und Morgenland befindet sich, geografisch betrachtet, nur einen Katzensprung von der Welt der Pharaonen entfernt. Leben im Müll Abseits aller Touristenpfade liegt im Nordosten Kairos das Stadtviertel Ezbeth el Nakhl. Hier gibt es keine Sehenswürdigkeiten. Das Viertel ist geprägt von Armut, dem Kampf um das tägliche Überleben, Analphabetismus, Kinderarbeit – und Müll. Eine Müllabfuhr wie wir sie kennen, gibt es in diesem Stadtviertel, in dem rund 600.000 Menschen le-

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Idee Einsatz

ben, nicht. Sogenannte ‚Müllmenschen‘, meist koptische Christen, leben von dem, was andere nicht mehr benötigen. Plastik, Papier, Metall – alles wird gesammelt, gebündelt und weiterverkauft. Ganze Familien sind damit beschäftigt, dieser dreckigen und gefährlichen Arbeit nachzugehen. Dass es meist Kopten sind, die diese Arbeit verrichten, kommt nicht von ungefähr. Als Christen in einem von Muslimen geführten Land werden die Kopten argwöhnisch beobachtet. Sie haben kaum eine Chance, dem Teufelskreis aus Armut und Analphabetismus zu entkommen und sind immer Übergriffen militanter Islamisten ausgesetzt. Ein Wort zu den Kopten: Nach christlicher Überlieferung verkündete Markus im ersten Jahrhundert in Alexandria sein Evangelium. Seine Anhänger nennt man Kopten. Die christli-

Das Stadtviertel Ezbet el Nakhl in Kairo chen Ägypter gründeten die ersten Klöster in der Einsamkeit. Auf sie sind letztendlich die Klostergründungen in Europa zurückzuführen. Salam-Center Doch es gibt Lichtblicke in Ezbeth el Nakhl. Vor 40 Jahren gründete die belgische Ordensschwester Emmanuelle mitten in Müll und Armut das Salam-Center, das heute von

Das Krankenhaus des Salam-Center

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19 koptischen Marienschwestern geführt wird. Hier kümmert man sich um die Belange der Bedürftigen des Viertels. Die Angebote stehen allen offen, Religionszugehörigkeit spielt in dieser Oase des Friedens keine Rolle. Wir durften uns das Zentrum und die Arbeit, die dort verrichtet wird, anschauen. Im Vergleich zu deutschen Kliniken wirkt hier alles sehr klein und bescheiden. Rund 200 Menschen werden täglich ambulant und stationär behandelt, die finanziellen Mittel stammen aus dem Ausland. Bei unserem Besuch sind uns die vielen Patienten mit Augen- und Hautleiden aufgefallen – ein Tribut, den die Menschen für ihre Arbeit im Müll und für den Kontakt mit toxischen Stoffen zahlen. Besonders stolz ist Dr. Ghali auf die Säuglingsund Kinderintensivstation, die mit zwei Inkubatoren ausgestattet ist. Für uns sehr ungewöhnlich, in ägyptischen Krankenhäusern aber völlig normal: Für Pflege und Verpflegung der stationär aufgenommenen Patienten sind die Familien zuständig. Neben dem Krankenhaus betreibt das Salam-Center eine Schule für

Idee Einsatz

fast 3.000 (!) Kinder und einen Kindergarten. Die Schwestern bieten etliche Ausbildungskurse an, damit insbesondere die junge Generation dem Müll entkommen kann. Schwangeren und Müttern stehen Ärzte und Sozialarbeiter mit Rat und Tat zur Seite. Außerdem betreuen die Mitarbeiter 80 geistig und körperlich behinderte Kinder, von denen 25 im Salam-Center ein Zuhause gefunden haben. Bei den Marienschwestern erfahren sie die nötige Zuwendung und Förderung, um in einer Gesellschaft bestehen zu können, die Menschen mit ihren Leiden und Gebrechen normalerweise versteckt. Die Tempelanlage von Karnak in Luxor Das koptische Viertel Dem koptischen Ägypten begegneten wir in Alt-Kairo wieder. In dieser christlichen Enklave besuchten wir die St. Sergius und St.

Bacchus-Kirche sowie die Ben Esra-Synagoge. In der Krypta der Kirche befindet sich die Stelle, an der die Heilige Familie geruht haben soll. Die Synagoge hat für Juden eine ganz besondere Bedeutung: Der Überlieferung nach fand die Pharaonentochter hier den Säugling Moses am Nilufer; an diesem Ort betete Moses ein letztes Mal, bevor er Ägypten verließ. Von Kairo nach Luxor

Dr. Jochen Stolz mit seinem ägyptischen Kollegen in Assuan

Mit dem Schlafwagen – eine besondere Attraktion – ging es von Kairo nach Luxor. Vor den Toren der Stadt liegt Karnak, das größte Sakralgelände der Welt. Erbaut wurde die Anlage zwischen 1500 und 1200 v. Chr., eine Zeit der künstlerischen Hochblüte. Am Rande des fruchtbaren Niltals hat die trockene Wüstenluft Götter- und Königs-

tempel, die leuchtenden Farben der Wandmalereien und die einmaligen Grabbeigaben vor dem Zerfall bewahrt. Ein Besuch des Tals der Könige machte den Stopp in Luxor zu einem einmaligen Erlebnis. Auf der Nilkreuzfahrt nach Assuan konnten wir ein wenig die Gedanken schweifen lassen, die bisherigen Eindrücke verarbeiten und die vorüberziehende Landschaft genießen. Auf den Feldern bearbeiteten die Bauern, Fellachen genannt, die Erde mit Ochsenpflügen und Werkzeugen, wie man sie schon vor tausenden von Jahren benutzte. Die Moderne ist an diesen Orten noch nicht angekommen. Auf dem Weg nach Südägypten standen außerdem der Horustempel in Edfu und die sehr gut erhaltene Tempelanlage in Kom Ombo auf dem Programm. Letztere ist zwei Göttern gleichzeitig gewid-

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Idee Einsatz

met, was auch im Alten Ägypten eine absolute Ausnahme war. In diesem Doppelheiligtum sind zahlreiche chirurgische Instrumente ausgestellt, die uns, Frauen und Männer ‚vom Fach‘, natürlich besonders interessierten.

und nach dem Besuch der Granitbrüche mit dem „Unvollendeten Obelisken“ hieß es Abschied nehmen. Über Kairo ging es zurück nach Hause.

Deutsches Krankenhaus in Assuan

Die Reise war für alle Teilnehmer ein Erlebnis, das bis heute nachwirkt und in Erinnerung bleibt. Die kulturellen Leistungen, zu denen die Menschen vor 4.500 Jahren fähig waren, das heute noch fast archaisch anmutende Leben außerhalb der Städte, die Freundlichkeit der Menschen trotz der oft bitteren materiellen Armut, in der sie leben, hat uns sehr beeindruckt. Sehr genau verfolgen wir die jüngsten Nachrichten: Den Umsturz der politischen Machtverhältnisse, aber auch die Lage der christlichen Minderheiten, die anscheinend noch kritischer geworden ist. Wir wünschen diesem großartigen Land alles Gute auf dem Weg hin zu einer wahrhaften Demokratie und schließen die Menschen, ihre Verantwortung und ihre Geschicke in unsere Gebete mit ein. Die Erfahrungen, die unsere Reisegruppe in Ägypten machen durfte, warf schnell die Frage auf, wohin uns unsere Wege demnächst führen könnten. Israel steht dabei ganz oben auf der Wunschliste. Sollte es zu einer weiteren Reise kommen, gibt es selbstverständlich wieder einen Bericht im CellitinnenForum. Georg Menne Krankenhausseelsorger

Weiter ging es zu unserer letzten Reiseetappe, nach Assuan in Oberägypten. Hier, 1.000 km südlich von Kairo, an der Schnittstelle zu Schwarzafrika, befinden wir uns im Land der Nubier. Dabei handelt es sich um eine ethnische Minderheit, die sich eine eigene Sprache und Kultur bewahrt hat. Durch ihre dunkle Hautfarbe unterscheiden sich die Nubier auch äußerlich von der arabischen Bevölkerung. Ähnlich wie die Kopten stehen sie auf der unteren Stufe des ägyptischen Gesellschaftssystems - mit wenig Aussicht auf Besserung ihrer Situation. In Assuan besuchten wir das Deutsche Krankenhaus, das von der evangelischen Mission Deutschland betrieben wird. Der Komplex ähnelt eher einer Krankenstation als einer Klinik, wobei Einrichtung und Ausstattung sauber, zweckmäßig und für Standardbehandlungen durchaus ausreichend sind. Wie das SalamCenter in Kairo können alle Bevölkerungsgruppen – Muslime und Christen – die Hilfen der Klinik in Anspruch nehmen. Neben dem ‚normalen‘ Krankenhausalltag

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Shalom, Salam, Friede

Schwester Brigitte vor der Intensivstation fahren Mitarbeiter und Ärzte regelmäßig in die nubischen Dörfer, um die Menschen vor Ort medizinisch zu versorgen. Die Arbeit ist nicht ganz ungefährlich, da die ägyptischen Behörden eine christliche Missionierung strikt ablehnen und das Engagement der Klinikmitarbeiter daher genau verfolgen. Gespräche mit dem Seelsorger, den Ärzten und Krankenschwestern des Deutschen Krankenhauses bestätigten unser Bild von der medizinischen und pflegerischen Situation der Bevölkerung. Zum Abschluss unserer Reise tauchten wir nochmals in die Kultur Alt-Ägyptens ein. Mit einem typischen Nilsegelboot fuhren wir zur Insel Elephantine, zum koptischen Simeonskloster und zur Isis-Insel Philae. Die Besichtigung des umstrittenen Assuanstaudammes durfte natürlich nicht fehlen,

Kultur Freizeit

Unsere Mitarbeiter – ihre Hobbys Eine Liebe fürs Leben - Achim Becker und die Eisenbahn Aufgewachsen in den fünfziger Jahren, spielte damals die Eisenbahn schon eine große Rolle in meinem jungen Leben. Unsere Wohnung in Köln-Ehrenfeld lag nur wenige Meter von der stark befahrenen Zugverbindung KölnAachen entfernt. Die Züge sausten unaufhörlich in beiden Richtungen an unserem Balkon vorbei. Ratternde Güterzüge, elegante

D-Züge und gemütliche Bummelzüge gezogen von riesigen Dampf- oder Diesellokomotiven, wechselten sich mit Schienenbussen ab. So manche Stunde habe ich diesem Treiben zugeschaut und abends vor dem Einschlafen vernahm ich das Schnaufen und Pfeifen des Nachtzuges nach Paris oder hörte das Ablassen des Dampfes vor dem roten Einfahrsi-

gnal des Kölner Hauptbahnhofes, wenn der Zug warten musste und zu viel Dampf im Kessel hatte. Frühe Weichenstellung Ein großes Freizeitangebot gab es zu jener Zeit noch nicht. Wir spielten daher in den Ruinen der zerbombten Häuser, Kirchen und Keller und fuhren voller Begeisterung mit, wenn uns ein LKWFahrer einlud, den Schutt auf den heutigen ‚Herkulesberg‘ zu fahren. Von dort oben hatten wir einen großartigen Blick auf den Güterbahnhof Gereon. Fast wie eine Spielzeugeisenbahn aufgebaut, fuhren unzählige Dampf- und Dieselloks hin und her, verschoben Güterwagen, stellten neue Personenzüge zusammen oder drehten sich auf einer Drehscheibe, um sogleich rauchend in einem riesigen Lokschuppen zu verschwinden. Die Versuchung, auf das Bahngelände zu gehen und sich das Ganze aus nächster Nähe anzusehen, war groß, jedoch haben uns die Eltern dieses ausdrücklich verboten und damals hörte man darauf, was Vater und Mutter sag-

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Kultur Freizeit

Flugzeug schnell zurückgelegt. Man steigt ein und ist schon da. Das ist angenehm, ein Gefühl für die Entfernung stellt sich aber nur selten ein. Mit Bahn und Motorrad

ten. Meistens, denn es gab ja noch den kleineren Güterbahnhof am Schlachthof und das Betriebsausbesserungswerk in Nippes. Da gingen wir abends oder an den Wochenenden hin und tobten uns auf den Güterwagen, in den Bremserhäuschen und auf den Gleisen richtig aus. Oft fuhren wir auch mit der Straßenbahn zum Kölner Hauptbahnhof. Um auf den Bahnsteig ohne gültigen Fahrschein zu gelangen, lösten wir für zehn Pfennig eine Bahnsteigkarte, kamen so an dem Kontrolleur vorbei und nahmen den ersten Zug, der in Nippes oder Ehrenfeld anhielt, stiegen aus und fuhren mit dem nächsten Zug wieder zurück zum Hauptbahnhof. Auf diesem kurzen Abschnitt kam in der Regel kein Schaffner, um die Fahrkarten zu kontrollieren. Damals war die Eisenbahn für viele Menschen das einzige Fortbewegungsmittel, um weit entfernt liegende Orte zu erreichen. Heute werden weite Strecken mit dem

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Schon sehr früh habe ich die Vorteile des Autoreisezugs für mich entdeckt. Wenn das Motorrad, mit starken Bändern festgezurrt, sicher aufgebockt auf dem Transporter steht, das Abteil für die Nacht hergerichtet ist, fängt der Urlaub an. Schnell sind interessante Gespräche mit gleichgesinnten Reisenden geknüpft und

mancher Abend endet erst spät nach Mitternacht. Mit der nötigen Bettschwere geht es dann zurück ins Abteil, um sogleich mit sanftem Rütteln und Schaukeln des Schlafwagens in einen tiefen Schlaf zu fallen. Und wenn morgens der Schaffner in den Hohen Tauern zwischen Bad Gastein und Spittal an der Drau das reichhaltige Frühstück serviert und wir dabei die wunderschöne Landschaft genießen können, steht einem,

als Zeichen der Vorfreude auf die kommende Motorradtourwoche, ein breites Grinsen im Gesicht. Beim Motorradfahrer ist der Weg das Ziel. Ist jedoch das Ziel eine Eisenbahnveranstaltung unter Dampf, ist der Weg noch lohnender. Viele Eisenbahnvereine zeigen dann ihre kostbaren Schätze, heizen ihre alten Dampflokomotiven an, lassen die antiken Triebwagen fahren und zeigen Zeugen aus vergangener Zeit: Den alten Speisewagen des Rheingoldzuges, den nostalgischen Komfortwagen des Orientexpress oder den alten Schienenbus, der mich Ende der

sechziger Jahre nach Marienheide im Oberbergischen zur Bundeswehr brachte. Dampfloks international Unterwegs in fremden Ländern nehme ich mir immer einen Tag Zeit, um nach alten Loks und Zügen Ausschau zu halten, und wenn möglich, mit einem Dampfzug zu fahren. Sei es in Ungarn, wo zwischen Keszthely und Si-

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ofok ein über 100 Jahre alter Dampflokzug in den Sommermonaten entlang des Balatons verkehrt oder auf Kuba, wo mitten in Havanna auf einem großen Platz ohne Gleisanschluss wunderschöne alte Dampfloks einfach abgestellt worden sind. Und wenn dann noch ein Ausflug in eine Zuckerrohrfabrik in der Nähe von Valadero mit einer Fahrt auf der Dampflok eines Zuckerzuges endet, die ich selbst fahren darf, sind das unvergessliche Erlebnisse. Mitten in Havanna – ein Waggon ohne Gleisanschluss Ehrenlokschein Geburtstag einen Gutschein für Überrascht und erfreut war ich, den Erwerb des Ehrenlokführers als ich zu meinem sechzigsten geschenkt bekam. An einem langen Wochenende im Sommer 2009 ging es freitags los. Ziel war das Kleinbahnmuseum „Selfkantbahn“, eine der letzten Schmalspurbahnen in Deutschland. Im Dreiländereck zu Belgien und Holland trafen sich acht ausgewachsene Männer mit einem gemeinsamen Ziel: an einem Wochenende den Ehrenlokschein zu machen. Der Erwerb des Scheines berechtigt zwar nicht zum Fahren einer Lok auf StreLok-Tourismus auf Kuba cken der DB, aber

unter Aufsicht eines erfahrenen Lokführers darf auf jeder Museumsbahnstrecke gefahren werden. Nun konnten wir ein ganzes Wochenende nach Herzenslust ‚Eisenbahn spielen‘. Nach einigen Informationen, Verhaltensregeln, Vorschriften und Anleitungen ging es los. Wir besichtigten den Fahrzeugpark des Museums, sahen die Werkstätten, in denen die Fahrzeuge gepflegt und instandgesetzt werden, versuchten uns an der Übungsbremsanlage und sahen am ersten Abend unsere Dampflok - eine Industriedampflok. Nicht sehr groß, aber ausgewachsen und fahrbereit. Als angehende Lokführer wurde uns gezeigt, welche Vorbereitungen zu treffen sind, damit sich eine Dampflok in Bewegung setzen kann. Und wir bekamen von unserem Schullokführer all die Regler, Schalter, Hebel und Ventile erklärt, die nötig sind, um den Zug fahren zu können. Gut geschmiert ist gut

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werden. Das Anheizen dauert in der Regel mehrere Stunden und ist Aufgabe des Heizers. Wir ließen den Abend dagegen bei einem guten Abendessen und mehreren Bieren ausklingen. Am zweiten Tag konnten wir dann richtig loslegen. Mit genügend Dampf und Wasser im Üben für den Führerschein Kessel, ordentlich geschmiert gefahren, das ist bei einer Dampfund versorgt mit Kohlen, begrüßlok eine der wichtigsten Aufgate uns die Industrielok mit einem ben. Unzählige Lager und Gelenke lauten Pfeifen. Die erste Fahrt: müssen vor jeder Fahrt sorgfältig Man spürte die enorme Hitze des mit Fett geschmiert werden. Ausgerüstet mit einer Fettpresse und mehreren Ölkännchen, war auch diese Aufgabe schnell erledigt. Dann begann an diesem Abend unsere letzte Arbeit, das Anheizen des Dampfkessels. Mit alten, ölgetränkten Putzlumpen, etwas Brennholz und einigen Kohlen entfachten wir ein kleines Feuer. Damit der Kessel mit genügend Wasser keinen Schaden nimmt, bleibt das Feuer zunächst auf kleiner Flamme. Hat sich der Kessel an eine bestimmte Temperatur gewöhnt und genug ausgedehnt, kann ordentlich Kohle aufgelegt

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Kessels, es ruckelte und zischte an allen Enden. Enge herrscht auf dem Führerstand. Fahrrichtungshebel in die richtige Richtung, Lokbremse lösen, Dampfventil öffnen und schon bewegte sich die alte Lok. Unter sachkundiger Anweisung übten wir das Vorund Rückwärtsfahren, lernten das richtige Bremsen mit der Lok- und Zugbremse, bekamen die Signale erklärt, hängten Waggons an und ab, rangierten, stellten Züge zusammen und achteten auf das ‚LP-Zeichen’, das laut geläutet und gepfiffen wurde. Zwischendurch wieder Wasser nachfüllen und Kohlen schaufeln, um dann sogleich mit ungestümen 30km/h Höchstgeschwindigkeit davon zu brausen. Alle Teilnehmer kamen an die Reihe und genossen in vollen Zügen das Spektakel. Der nächste Tag war der Tag der Prüfung. Am Vormittag durfte noch mal jeder Teilnehmer eine

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mer fuhr den Zug an die jeweilige Endhaltestelle, setzte die Lok um und fuhr wieder zurück, achtete dabei aufs Pfeifen und Läuten an den Bahnübergängen, fuhr nicht schneller als die erlaubte Geschwindigkeit und schaute, dass der Heizer, nachdem er den Ehrenlokomotivführer Achim Becker B a h n ü b e rgang gesichert hatte, wieder auf Probefahrt unternehmen. Gegen die Lok kam. Mittag begann der sonntägliche Regelfahrbetrieb. Jeder angehenNachdem alle Teilnehmer unde Ehrenlokführer musste eine beschadet, ohne Zwischenfälle fast 15 km lange Strecke zurückdie Fahrt überstanden hatten, legen, dabei den Fahrplan einhalwurde uns der ‚Ehrenlokführerten, an jedem ordentlichen Halt schein‘ überreicht. Das Fazit: Im anhalten, auf die Bahnübergänge Büfettwagen sind alle Tassen im achten, Leute ein- und aussteiSchrank geblieben und wir hatten gen lassen und dabei immer sanft ein wunderschönes Wochenende anfahren und bremsen, damit die mit unserer geliebten Eisenbahn etwa einhundert Fahrgäste nicht erleben dürfen, das leider viel zu durch ruckartiges Anfahren und schnell vorbei war. Bremsen mehr als nötig belästigt wurden und im Büfettwagen imWir sind vor fünf Jahren umgemer die Tassen in den Schränken zogen. Wohnten wir damals an blieben. Zur Prüfungsfahrt kamen der Bahnstrecke Köln-Aachen, auch die Familien der Prüflinge. so wohne ich heute gegenüber Pünktlich begannen die Fahrten dem St. Vinzenz-Hospital Köln, laut Fahrplan und jeder Teilneh-

in der Lokomotivstraße, auf dem ehemaligen Bahnbetriebsgelände Köln-Nippes, auf dem wir als Kinder oft spielten. Von meinem Garten habe ich einen wunderschönen Ausblick auf die Bahnstrecke Köln-Düsseldorf. An den Wochenenden kommen in den Sommermonaten oft Dampfsonderzüge vorbei und manchmal scheint es, dass mich die alten Dampfloks aus meiner Kinderzeit mit einem lauten Pfeifen grüßen wollen, um dann sogleich wieder in der Ferne zu entschwinden. Achim Becker Mitarbeiter im St. Vinzenz-Hospital

Gute Fahrt Opa Achim!

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Der Weg ist das Ziel Ein Segeltörn zu den Kanaren - Teil 2: Durch die Sie erinnern sich? In den Sommerferien 2010 ist Skipper Dr. Elmar Kleimann mit seiner Crew auf der Segelyacht Lilliepad aufgebrochen, um über England erst Spanien und dann in den Herbstferien das Winterlager in Lissabon, Portugal anzusegeln. Weiter soll es im Sommer 2011 über Madeira zu den Kanarischen Inseln gehen. Die ersten zwei Wochen der Segelreise waren von wechselndem Glück und ebensolchen Winden geprägt, ein Sturm über der Biskaya zwang die Crew schließlich zu einer längeren Pause vor der englischen Südwestküste. Doch schließlich besserte sich das Wetter wieder und die Lilliepad setzte ihre Reise fort, Richtung Spanien. Logbuch des Käpt’n Teil 2: Von Falmouth bis La Coruña Tag 16: In der Nacht auf dem offenen Atlantik zeigt sich der Wind mit Südwest 4 bis 5 und bei 3 bis 4 m Wellen ganz ordentlich. Wir segeln Südkurs und kommen gut voran. Am Tage dann herrliches Sonnenwetter mit gleichbleibender Windrichtung. Wann endlich dreht der Wind? So landen wir noch an der Ile de Ouessant in der Bretagne. Die wollten wir eigentlich weit an Backbord liegenlassen. Die Nacht wird bei Bewölkung stockfinster, kaum Schiffsverkehr, wir sind abseits der großen Routen unterwegs. Gegen Mitternacht hö-

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Biskaya nach Lissabon

Kreuzen vor der Bretagne – Spanien ist das Ziel ren wir ein „Mayday“ über den Notkanal. Eine englische Regattayacht hat einen „Mann über Bord“. Wir sind viel zu weit entfernt, um helfen zu können, verfolgen die Suche aber besorgt über den Notverkehr. Mehrere Rettungsboote und ein Hubschrauber werden eingesetzt. Wie durch ein Wunder wird der Mann nach 1½ Stunden geborgen. In dunklen Nächten mit einem solchen Wellengang stehen die Chancen mehr als schlecht, gefunden zu werden. Die Crew der Lilliepad ist nachts daher grundsätzlich mit ‚Lifebelts‘ gesichert; das sind Gurtgeschirre, die über Seile mit Karabinerhaken am Schiff eingehängt werden, so dass erst gar keiner verloren gehen kann. Tag 17: In das Verkehrstrennungsgebiet vor

Ouessant dürfen und wollen wir nicht, also müssen wir kreuzen. Bei anhaltendem Südwestwind und der immer noch erheblichen Tidenströmung wird das zum Geduldsspiel. Trotz stundenlanger Kreuzerei wird die Entfernung zu Spanien nicht wirklich kleiner. Wie war das noch mal mit dem Westwind? Tag 18: Pünktlich zum Frühstück wird ein Wal gesichtet, ca. 12 Meter lang – ungefähr so groß wie die Lilliepad. Er schwimmt langsam auf uns zu, taucht in etwa 20 Metern Entfernung aber dann doch ab, so dass wir nur noch seine mächtige Schwanzflosse bewundern dürfen. Ein sonniger Tag, leider immer noch Südwestwind. Trotz des schönen Wetters ist die Stimmung leicht angespannt. Crewmitglied

Volker hatte eigentlich für morgen einen Rückflug ab La Coruña geplant. Das ist nicht mehr zu schaffen. Stornieren oder Umbuchen ist unmöglich, da wir uns weit außerhalb aller verfügbaren Handynetze bewegen. Auch haben wir seit 24 Stunden kein anderes Schiff mehr gesehen. Ein ganz ‚ursprüngliches‘ Gefühl: Keine Möglichkeit der Verständigung, keine Erreichbarkeit, hier hat die Natur das Sagen. Ich werde zum Propheten, glaube immer noch an die entscheidende Winddrehung, die ich anhand der eingehenden Wetterfaxe prognostiziere. Tag 19: In der Nacht dann endlich die ersehnte Winddrehung. Zunächst auf West, dann am Tage auf Nordwest, Stärke 5 Beaufort. Also schnelles Segeln und auf direktem Kurs nach La Coruña. Am Nachmittag begleitet uns eine Zeit lang eine große Gruppe Delfine. Mit viel Spaß beobachten wir, wie die Tiere das

Schiff als ein großes Spielzeug nutzen, mit der Bugwelle surfen und unter dem Schiff hin- und hertauchen. Tag 20: Ein perfekter Segeltag: Sonne, optimaler Wind, gute Geschwindigkeit, richtiger Kurs. Wer sieht als Erster Land? Columbus hatte seinerzeit Raumwindkurs auf See eine Goldmünze an den Mast genagelt, als Belohnung für denjenigen, der 6:00 Uhr in der Frühe. Also legen nach endlosen Wochen auf See sich alle zeitig in die Koje, ich habe Land sichtet. mal wieder Wache. Plötzlich kurz vor Mitternacht große Aufregung: Gegen Abend können wir dann Irgendein Handy hat eine SMS tatsächlich auch die bergige Küste empfangen. Das Piepsen haben Galiziens in der Ferne ausmachen. alle gehört und schon greift jeder Und schon tauchen wieder mehr zum Telefon. Seit zwei Tagen werFischerboote und Frachter auf. Die den wir ja von Freunden und Famivoraussichtliche Ankunftszeit lautet lie in La Coruña erwartet, nun können wir melden, dass wir in Kürze eintreffen werden. Ich steuere derweil das Schiff unter einem perfekten Sternenhimmel und denke: Eigentlich schade, die Zivilisation hat uns wieder….

Reisebegleiter…

Tag 21: Am frühen Morgen lässt der Wind ganz nach, die letzten Meilen bis La Coruña fahren wir unter Motor. Aus der Ferne ist schon das Leuchtfeuer des Torre de Hércules auszumachen, des ältesten noch in Betrieb befindlichen Leuchtturms in Europa. Gegen 9:00 Uhr machen wir

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Lo ogb bu uc ch d de es Kä K äptt’n ’n Teil 3: Logbuch des Käpt’n V Vo on L La aC oru a bi or b is L Von Coruña bis Lissabon

Und wieder Nachtwache… in der Marina fest. Unsere Freunde kommen zum Frühstück an Bord mit frischem Brot - ein Genuss, denn auf See gab es nur Schwarzbrot und ‚Brot aus der Dose‘. Danach dann ‚Einklarieren‘ in Spanien: Schiffspapiere, Crewliste, die notwendigen Formalien. Zwischendurch organisieren wir Rückflüge und Transfers, stimmen Termine ab, das Schiff wird aufklariert, die Segel verstaut, alles geputzt, der Motor gewartet.... Unsere restlichen Lebensmittel verschenken wir an unsere Stegnachbarn, ein englisches Weltumseglerpaar. Sie nehmen den Proviant gerne an, denn im Gegensatz zu uns, werden sie noch viele Monate unterwegs sein. Der erste Teil unserer Reise ist geschafft. Seit Emden haben wir 1.213 Seemeilen, zurückgelegt das sind mehr als 2.200 km - und dabei lediglich fünf Häfen besucht.

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Wir lassen die Lilliepad gut vertäut in La Coruña zurück und treten die Rückreise nach Köln an. In nur wenigen Wochen geht es dann in den Herbstferien weiter bis Lissabon.

T Ta ag 1 1:: Tag Vo V or un u ieg ege en nc a.. 4 a 2 Seemeilen. Vor unss lilliegen ca. 420 Zu Z unä nächst chstt müssen w ch wi Zunächst wirir d das bekanntte e Cabo de Finisterre runden. Dieser sse e nordwestlichste Zipfel der iberischen Halbinsel gilt als berüchtigte Wetterscheide. Ziel ist die portugiesische Hauptstadt Lissabon. Und – wie könnte es anders sein: der Wetterbericht kündet Wind von vorne aus Südwest an. Laut Wetteraufzeichnung, die die durchschnittlichen Werte für Windstärke und Richtung über Jahrzehnte berücksichtigt, eine absolute Seltenheit in der Region. Denn die übliche Windrichtung ist Nordwest bis Nord. Dieser „portugiesische Norder“ sollte uns eigentlich südwärts transportieren. Und schon kommt alles wieder ganz anders als geplant.

Am Kontrollturm von La Coruña

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Ankern vor der galizischen Küste Tag 2: Bei strahlendem Sonnenschein und schwachem Gegenwind legen wir ab. Also unter Motor bis Laxe, wo wir in einer schönen Bucht vor Anker gehen. Abends Meeresfrüchte nach galizischer Art mit Vino Tinto. Der Plan für den nächsten Tag sieht die Rundung des Cabo de Finisterre vor. Tag 3: Der Wind kommt weiterhin schwach von vorne und wir kommen nicht gut voran. Unter Motor fahren ist öde und so entscheiden wir uns nach nur 20 Seemeilen in Camariñas anzulegen. Tag 4: Eine längere Etappe, im Segeln auch ‚Schlag‘ genannt, steht an bis zur Ría de Muros. Also früh raus und es geht zunächst unter Motor, später auch unter Segeln vorbei am Cabo de Finisterre. Kurz vor der Dunkelheit fällt der Anker in der stillen Bucht ‚Ensenada de San Francisco‘, was mich unwillkürlich an meine Arbeit denken lässt – warum nur? Wir kochen an Bord, freundliche Fischer kommen vorbei und grüßen. Wir sind die einzige Yacht in der großen Bucht.

Tag 5: Die elektrische Ankerwinde streikt. Das Ladegerät für die Windenbatterie scheint defekt zu sein. Folglich Frühsport: 40 m Kette von Hand einholen. Wir segeln den ganzen Tag bei herrlichem Wetter, vorbei am Naturschutzgebiet der Illa de Ons hinein in die Ría de Pontevedra bis nach Sanxenxo, dem sogenannten ‚Marbella des Nordens‘. Das einzige, was wir vorfinden, ist eine sehr große Marina mit zahlreichen, sehr großen Motoryachten, einem videoüberwachten Zugang und unendlich vielen Moskitos, die uns in der Nacht das Leben schwer und das Schlafen unmöglich machen. Am Morgen sind wir froh, den Hafen wieder verlassen zu können. Tag 6: Endlich hat der Wind gedreht. Beim erhofften Wind von Nord bis Nordwest entscheiden wir, direkt nach Bayona nahe der portugiesischen Grenze zu segeln, um die verlorene Zeit wieder gut zu machen. Es wird ein perfekter Segeltag mit viel Sonne und angenehmen Winden. Auch hier sehen wir fast keine anderen Segler. Dafür aber zahlreiche Fischernetze, die nur mit kleinen Bojen markiert sind. Bei Dunkelheit

wäre ich hier nur ungern unterwegs, denn dann wären sie überhaupt nicht zu erkennen. Und ich möchte kein Netz von der Schiffsschraube schneiden müssen, dafür ist der Atlantik entschieden zu kalt. Die Einfahrt nach Bayona ist an einigen Stellen untief, wie man schon aus der Ferne an den sich brechenden Wellen sieht, hier ist Vorsicht und Sorgfalt beim Navigieren geboten. In der großen Marina wird erstmal das defekte Ladegerät ausgebaut und ein neues, etwas kleineres Gerät recht günstig erstanden. Am Abend stellen wir beim Blick auf die Seekarte fest, dass wir nach einer Woche erst etwa ein Viertel der Strecke gesegelt sind. Die Rückflüge von Lissabon sind aber gebucht und das Schiff muss dort noch ins Winterlager begleitet werden. Die Wetterprognose ist aber günstig, wenn auch bei kräftigen Winden.

Liliepad am Steg

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Also entschließen wir uns zu einem weiteren größeren Schlag mit einer Nachtfahrt. Tag 7: Nach einem ganzen Tag unter Segeln haben wir ca. 15 Seemeilen Abstand von der Küste gewonnen, um so den Netzen und den Fischereifahrzeugen auszuweichen. Am Abend nimmt der Wind dann ständig zu bis auf 7 bis 8 Beaufort. Dabei baut sich eine Welle auf, die von hinten unter dem Schiff durchrollt und es dabei extrem von der einen auf die andere Seite legt. Wir müssen schließlich immer weiter Segel reffen bis wir lediglich noch die kleine Stagfock stehen haben, Großsegel und Genua vollständig eingeholt. Trotz dieser kleinen Segelfläche machen wir noch bis zu 7 Knoten Fahrt.

…überall Fischernetze

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Entspanntes Schönwettersegeln Es ist eine helle Vollmondnacht und wir beobachten stundenlang die von hinten anrollenden Wellen. Faszinierend wie dabei unser Steuerrad wie von Zauberhand gedreht wird. Die ganze Nacht hat unsere mechanische Windfahnensteuerung „die Hand am Ruder“ - und zwar viel genauer, ausdauernder und sicherer als jeder menschliche Steuermann. Tag 8: Wir frühstücken bei noch anhaltender Schaukelei. Dann nimmt der Wind ab. Plötzlich bekommen wir wieder Besuch von einer sehr großen Delfinschule. 30 bis 40 Tiere begleiten uns mehr als eine halbe Stunde und haben offensichtlich genauso viel Spaß, uns zu beobachten wie wir sie. Um 16:00 Uhr laufen wir in den Hafen von Figueira da Foz ein. Wir haben über 130 Seemeilen in 24 Stunden geschafft, eine sehr gute Strecke für unser schweres Schiff. Nun sind wir unserem Ziel deutlich näher gekommen. Es folgt das Einklarieren in Portugal mit Zoll, Hafenpolizei und Hafenmeister, mit allen Papieren und viel Schreibkram. Am Abend Stadtbesichtigung, Restaurantbesuch und dann endlich schlafen….

Tag 9: Das nächste Ziel heißt Nazaré, etwa 36 Seemeilen weiter südlich. Den ganzen Tag wieder schönstes Segeln bei Sonnenschein und angenehmen Winden. Die Dünung hat deutlich nachgelassen. Wir fahren an kilometerlangen menschenleeren Sandstränden vorbei. Wo findet man das noch in Europa? Hier steht fast die ganze Küste unter Naturschutz, Hotelanlagen und Touristenburgen sucht man glücklicherweise vergebens. Am Ende des Tages schläft der Wind ein und wir laufen erst bei Dunkelheit in den Hafen von Nazaré ein, zwei Tage wollen wir hier in dem schönen Ort bleiben. Tag 10 und 11: Um 8.30 Uhr wird die Crew unsanft von einem Klopfen an der Bordwand geweckt. Der Hafenmeister, den selbst der Hafenführer als etwas skurril beschreibt, sieht aus und spricht wie ein alter englischer Seebär. Nachdrücklich macht er uns klar, dass unser Anlegeplatz nur für Schiffe bis 10,60 m geeignet ist. Mit unseren 11,60 m müssen wir uns auf einen anderen Platz verholen. Freundlich gibt er uns jede Menge Tipps, wie wir auch bei

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der vorhandenen Strömung den zugewiesenen Platz in der letzten Ecke des Hafens erreichen. Als „nice exercise in the morning“ verholen wir das Schiff also vor dem Frühstück. Als ich den Hafenmeister später nach einer neuen Batterie für die Ankerwinde frage, fährt mich seine Frau Sally kurzerhand zu diversen Ausrüsterläden. Ich habe strengste Anweisung, nicht zu kaufen, sondern nur nach dem Preis zu fragen. Er selbst wolle mir dann sagen, ob der OK sei. Nach einigem Hin und Her beschlossen wir gemeinsam, dass ich es dann doch besser in Lissabon versuchen sollte. Tag 12: Eigentlich wollten wir weiter zur Halbinsel Peniche. Von unserem Freund, dem englischen Hafenmeister, erfahren wir aber, dass der dortige Hafen für Yachten gesperrt ist, weil ein Sturm den Hauptsteg

zerstört hat. Und so haben wir einen langen Schlag bis Cascais vor uns, da keine weiteren geeigneten Häfen auf der Strecke liegen. Nachts um 0:30 Uhr legen wir in der Marina Cascais an der Mündung des Rio Tejo an. Tag 13: Schon um 8:30 Uhr legen wir wieder ab, um dann den Rio Tejo hinauf zu fahren. Wir passieren den Torre de Bélem und das berühmte Entdecker-Denkmal und sehen bereits aus der Ferne die riesige „Brücke des 25 April“, die eindeutig an die Golden Gate Bridge erinnert. Mit einer Durchfahrtshöhe von 70 m gibt es hier für uns keine Probleme. Autos und Bahnen, die auf der Brücke übereinander geleitet werden, rattern über unseren Köpfen, als wir darunter passieren. Um 12:00 Uhr machen wir dann im Stadthafen Doca de Alcântara fest. Der Rest des Tages und der Abend

Lilliepad auf dem Weg ins Winterlager

gehören Lissabon, das wir von diversen Landurlauben bereits ganz gut kennen. Im berühmten Barrio alto finden wir ein gemütliches Fado-Restaurant. Und der traditionell traurige, portugiesische Gesang ist am Ende dieser schönen Reise genau das Richtige. Tag 14: Wir fahren die letzten sechs Seemeilen bis zum Tagus Yacht Center in der Lagune von Seixal in einer 30 m schmalen Fahrrinne, deren Begrenzungstonnen ziemlich mitgenommen und im Gegenlicht praktisch nicht zu erkennen sind. Dennoch finden wir den Weg ohne Grundberührung und landen sicher. Dort wird Lilliepad an Land gekrant, bis zum nächsten Sommer wird sie nun dort bleiben. Wir verbringen noch eine letzte Nacht an Bord, in der uns aber das Geräusch der Wellen und das Wiegen des Meeres fehlen. Bei 25 Grad Celsius machen wir dann alles ‚winterfest‘ und am nächsten Tag geht es zurück nach Köln. Damit ist unsere Segelreise für 2010 beendet. Insgesamt haben wir von Emden bis Lissabon fast 1700 Seemeilen zurückgelegt. Und in diesem Jahr geht es weiter – über den Atlantik und Madeira zu den Kanaren. Dr. Elmar Kleimann, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am St. FranziskusHospital in Köln, seit vielen Jahre passionierter Segler und Eigner der Lilliepad

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Kurz Kompakt

Ordensjubiläum Kloster der Cellitinnen zur hl. Maria In der Kapelle des Mutterhauses der Cellitinnen zur hl. Maria hatten sich zahlreiche Gäste eingefunden, um mit (v. re.) Schwester M. Kamilla (65 Jahre), Schwester M. Mechtildis und Schwester M. Ambrosia (beide 60 Jahre) sowie Schwester M. Lutgardis und Schwester M. Archangela (beide 50 Jahre) das Ordensjubiläum zu feiern. Weihbischof em. Dr. Klaus Dick zelebrierte den feierlichen Gottesdienst und dankte den Ordensfrauen in seiner Predigt für ihr langjähriges Wirken. Wir wünschen allen Jubilarinnen Gottes reichen Segen.

Ordensjubiläum Seniorenhaus Maria Einsiedeln Mit einem Dankgottesdienst feierten am 22. Mai Schwester Maria Thecla Rolfes (li.) und Schwester Maria Geroldine Dörpinghaus (re.) ihr goldenes Ordensjubiläum. Beide wohnen im Josefshaus, sind aber weiterhin ehrenamtlich im benachbarten Seniorenhaus Maria Einsiedeln in der Sakristei, am Empfang und in der Betreuung tätig. Dafür ein herzliches ‚Vergelt‘s Gott“ und alles Gute für die kommenden Jahre!

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Kurz Kompakt

Informationen für Mitarbeiter Neues Magazin der Seniorenhaus GmbH Dass gutes Personal gerade in der Pflege immer schwerer zu finden ist, gilt längst als offenes Geheimnis. Umso wichtiger ist es für Pflegeeinrichtungen, die angestellten Mitarbeiter zu binden. Mit ihrem Magazin hat die Seniorenhaus GmbH deshalb ein neues Informations- und Motivationsmedium etabliert. Es bietet den Mitarbeitern der 16 Seniorenhäuser ein Forum, neue Projekte und Konzepte vorzustellen, sich auszutauschen und ihre Meinung zu äußern. Ein bunt zusammengesetztes Redaktionsteam aus Mitarbeitern verschiedener Seniorenhäuser gewährleistet, dass im Magazin die

Themen zur Sprache kommen, die die Belegschaft auch wirklich interessieren. „Offizielle Verlautbarungen der Geschäftsführung wird man darin dagegen meist vergeblich suchen“, sagt Stephanie Kirsch. Stattdessen soll das modern gestaltete Medium Zusammenhänge und Hintergründe unterschiedlicher Projekte vermitteln, Tipps für Arbeit und Freizeit liefern und durch möglichst viele authentische Beiträge der Mitarbeiter das „Wir-Bewusstsein“ stärken. Ziel ist dabei vor allem, die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern der verschiedenen Seniorenhäuser und damit den Verbund weiter zu stärken.

Herzlich willkommen Krankenhausmitarbeiter zu Gast im Kloster Im Dezember letzten Jahres besuchten die neuen Mitarbeiter aus dem St. Franziskus- und dem St. Marien-Hospital das Kloster der Cellitinnen zur hl. Maria, um Wissenswertes über die O rd e n s g e m e i n s c h a f t und den Trägerverbund zu erfahren. Verspätet, aber nicht weniger herzlich, wünschen wir alles Gute für die Arbeit in den beiden Häusern.

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Kurz Kompakt

Herzlichen Glückwunsch! Examen an der A.f.G. Wuppertal erfolgreich bestanden

ger feiern d Krankenpfle n u sit e h d n Gesu nde Ausbildungse werden im e Fachkräfte et ild eb sg au t ucht. Gu nderingend ges hä en es w its he Gesund ebackenen amt 18 frischg es sg in er d lf ö hatten Zw rankenpfleger K d n u ts ei h Gesund abe ArbeitsZeugnisüberg er d r vo ts ei ber Tasche. verträge in der Hebammen sc hließen Ausb ildung ab 30 Hebammen schülerinnen ha ben in diesem Jahr erfo lgreich ihre Au sb ildung abgeschlossen. Während der d re ijährigen Lehrzeit an d er Akademie fü r Gesundheitsberufe st anden sie tau senden von

Frauen und E ltern während der Schwangerschaft, der Geburt und d er Zeit des Wochenbettes zur Seite. Die S chülerinnen haben gemeins am rund 950 Geburten begleitet. üler therapie-Sch io ys h P e h ic Erfolgre üler der siotherapie-Sch hy P lf ö zw ie d t wie Für arktlage so gu m ts ei rb A ie d AfG ist nauswahl ben freie Stelle ha ie S r. vo zu nie ation mfortable Situ ko se ie d h rc und du Markt auf dem freien e n h ö L ie d d sin aben Absolventen h le al t as F . en gestieg en. tellung gefund ns A ne ei ts ei ber

60 CellitinnenForum 2/2011

Kurz Kompakt

Hommage an den Urvater der Comedy Kabarett „Heinz!“ im Seniorenhaus Drei Kabarettisten und Kleinkunst-Könner haben Ende März den Altmeister des virtuosen Endreims, Heinz Erhardt, wieder auferstehen lassen. Die Kalauer, Witze, Sketche und Verballhornungen klassischer Vorlagen fanden viel Anklang bei den Zuschauern im Saal des Seniorenhauses St. Anna. Ob es „Der König Erl“, „Der Frühling“ oder einer der vielen Vierzeiler war, bei Frank Sauer, Volkmar Staub und Günter Fortmeier saß jede Pointe da, wo sie sitzen sollte. Mit gekonnten Versatzstücken, Gesang, Slapstick, Schattenspielen und Rap brachten die Künstler ihre ganz eigene Interpretation der Stücke von Heinz Erhardt auf die Bühne. Dabei verstanden sie es, bei ihrem Publikum ganz im Sinn des Altmeisters zu punkten: „Alte Leute sind nicht anders als junge Leute, nur schon etwas länger.“ Am Ende wurde es sogar interaktiv, als Frank Sauer das bekannte Gedicht „Die Made“ zitierte und die Zeilenenden durch das Publikum anfügen ließ. Das funktionierte erstaunlich gut, sodass der lyrische Funke übersprang. Die rund einstündige Erhardt-Show ist unter dem Namen „Heinz!“ derzeit auf Tour. Dabei handelt es sich um die Neuauflage der erfolgreichen Heinz-Erhardt-Revue, mit der das damalige Quartett 2001 bis 2005 in vielen Stadthallen gastierte. Die diesjährige Show präsentiert sich runderneuert, ergänzt und bringt weitere Gedichte, Szenen und Lieder vom Urvater der Comedy in neuem Gewand auf die Bühne. Fazit: Absolut empfehlenswert!

Hat den Schalk im Nacken, wenn es um Heinz! geht: Das Trio Frank Sauer, Volkmar Staub und Günter Fortmeier (v.r.)

Seniorenhaus Christinenstift wird fit Mitarbeiter und Ordensschwester machen Sport Nicht nur die Mitarbeiter der Kölner und Bonner Seniorenhäuser profitieren vom Zuschuss der Seniorenhaus GmbH beim regelmäßigen Besuch eines Fitnessstudios. Auch in Nideggen können nun die Mitarbeiter des Christinenstifts ein solches Angebot wahrnehmen. Das Interesse beim ersten Informationsbesuch war groß und auch Schwester Lucida liebäugelt mit dem Training auf dem Laufband.

CellitinnenForum 2/2011 61

Kurz Kompakt

Herzlich willkommen! Seniorenhausmitarbeiter kommen nach Köln Seit letztem Jahr kommen auch die neuen Mitarbeiter aus den 16 Cellitinnen-Seniorenhäusern zu einem Begrüßungstag ins Mutterhaus der Cellitinnen nach KölnLongerich. Geplant ist, jeweils

zwei Termine jährlich anzubieten. Da sich auch für den zweiten Termin wieder viele ‚alte‘ neue Mitar-

beiter angemeldet hatten, musste die Gruppe geteilt werden. Ihnen allen ein herzliches Willkommen!

Mitarbeiter der vier Kölner Cellitinnen-Krankenhäuser Am Begrüßungstag in diesem Frühjahr nahmen zum ersten Mal alle vier Kölner Krankenhäuser gleichzeitig teil. Entsprechend groß war die Gruppe, die Geschäftsführer Thomas Gäde im Kloster begrüßte.

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Kurz Kompakt

Einladung zum großen Familienfest

Herzlich willkommen zum Familienfest der Dürener Cellitinnen-Seniorenhäuser und Kindergärten. Wir freuen uns auf viele Gäste, die uns mit der ganzen Familie besuchen. Für Groß und Klein gibt es ein attraktives Bühnen- und Aktionsprogramm zu familienfreundlichen Preisen.

E

Wir beginnen um 11.00 Uhr mit einer Gottesdienstfeier, die von den vier Dürener Kindergärten mitgestaltet wird. Musikalischer Höhepunkt des Tages ist der Auftritt der Kölschrockgruppe BRINGS. Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Impressum 17. Jahrgang/Heft 2/2011 Auflage: 13.750 Stück / 4 x jährlich Herausgeber: Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung: Hans Mauel Anschrift der Redaktion: Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Graseggerstraße 105 · 50737 Köln Telefon: 02 21 / 97 45 14-72 Mail: [email protected] Redaktionsteam: Stephanie Habeth-Allhorn (verantwortlich), Wolfgang Allhorn, Susanne Bieber, Svenja Bodag, Ulrich Boll, Marlies Gabriel, Sylvia Illing, Stephanie Kirsch,

Sonntag · 10. Juli 2011 · 11:00 Uhr auf dem Gelände des Seniorenhauses St. Ritastift · Rütger-von-Scheven-Str. 81 52349 Düren · www.cellitinnen.de

Helmut Klein, Anne Kuhlmann, Christoph Leiden, Martin MackenbergHübner, Hans Mauel, Ann-Christin Müller, Nicola Scherzer, Kirsten Schmidt, Daniel Siepmann, Marc Stutenbäumer Layout: Claudia Niehrenheim, P&W Druck, Essen Satz und Druck: P & W Druck und Verlag GmbH, Essen Preis: Unentgeltlich an Bewohner, Patienten, Mitarbeiter, Freunde und Gönner der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Erfüllungsort und Gerichtsstand: Köln. Die Redaktion behält sich sinngemäße Änderungen und Kürzungen der geschickten Manuskripte vor. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers

Bildnachweis: SVH, S. 13; HGK, S. 14, 20, 41; SMH, S. 15, 18-19, 25o., 42; SFH, S. 21; Klinikverbund St. Antonius u. St. Josef, S. 16-17, 22, 25u.; Schröder, S. 24; ProServ, S. 26o.; SH Marienkloster, S. 40; Menne, S. 43-46; Becker, S. 47-51; Kleimann, S. 52-57; SH Maria Einsiedeln, S. 58u.; A.f.G., S. 60; SH Christinenstift S. 61u.; Alle anderen Fotos: Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Wegen der besseren Lesbarkeit, wird in den meisten Fällen auf eine Unterscheidung der weiblichen und männlichen Schreibweise verzichtet. Titelbild: Innenansicht Faltkarte ‚Leitwerk‘ Foto: Alexa Allhorn

CellitinnenForum 2/2011 63

Behandlungsschwerpunkte in unseren Kölner Häusern

Innere Medizin / Gastroenterologie Neurologie Gynäkologie und Geburtshilfe Chirurgie Urologie Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie Radiologie Physiotherapie / Prävention / Fitness (ProPhysio) Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln Facharztzentrum

Innere Medizin / Pneumologie Akutgeriatrie und Frührehabilitation Geriatrische Tagesklinik Geriatrische Rehabilitation Fachübergreifende Frührehabilitation Intensiv- und Beatmungsmedizin Radiologie Physio-, Ergo- und Sprachtherapie Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln Lehrstuhl für Geriatrie der Universität zu Köln

Innere Medizin / Gastroenterologie Allgemein- und Viszeralchirurgie Unfallchirurgie Orthopädie Arthroskopische Chirurgie

Ambulante Operationen und stationäre Privatklinik Orthopädie Unfallchirurgie Allgemeinchirurgie Plastische Chirurgie HNO Gynäkologie Augenheilkunde

HNO Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie Radiologie Klinische Pharmazie / Zentralapotheke Physiotherapie Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln KV-Notfallpraxis

Allgemeinmedizin Chirurgie (BG-Praxis)

Innere Medizin / Kardiologie Endokrinologie / Diabetologie Palliativmedizin Gynäkologie und Geburtshilfe Allgemein- und Viszeralchirurgie Unfallchirurgie Gefäßchirurgie Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie Diagnostische und interventionelle Radiologie Physiotherapie Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln KV-Notfallpraxis

64 CellitinnenForum 2/2011

Ambulante Neurologische Rehabilitation Physio-, Ergo- und Sprachtherapie Klinische Neuropsychologie

Hospiz

Behandlungsschwerpunkte in unseren Krankenhäusern in der Region Wuppertal

Medizinische Klinik 1 - Kardiologie und Pneumologie Medizinische Klinik 2 - Gastroenterologie Medizinische Klinik 3 - Hämatologie und Onkologie Akutgeriatrie und Frührehabilitation Geriatrische Rehabilitation Minimalinvasive Gynäkologie Chirurgische Klinik 1 - Allgemein- und Viszeralchirurgie Chirurgische Klinik 2 - Unfallchirurgie Chirurgische Klinik 3 - Thoraxchirurgie Chirurgische Klinik 4 - Gefäßchirurgie Orthopädie (OGAM) Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie Radiologie / Strahlentherapie (radprax) Physio-, Ergo- und Sprachtherapie (RTZ)

Internistische Rheumatologie Allgemeine Orthopädie und spezielle Orthopädische Chirurgie Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie Wirbelsäulenchirurgie Orthopädische Rheumatologie Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerzklinik Radiologie / Nuklearmedizin (radprax) Physiotherapie (RTZ) Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Düsseldorf

Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Düsseldorf Lehrstuhl für Geriatrie der Universität Witten/Herdecke

Psychiatrische Tagesklinik

KV-Notfallpraxis • OZW, OGAM, radprax

Innere Medizin - Schlaflabor Frauenklinik - Gynäkologie und Geburtshilfe Koloproktologie Plastisch-Ästhetische Chirurgie HNO Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie Radiologie (radprax) Physiotherapie (RTZ) Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Düsseldorf

Innere Medizin und Akutgeriatrie Geriatrische Tagesklinik Radiologie Physio-, Ergo- und Sprachtherapie (RTZ) Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Düsseldorf Lehrstuhl für Geriatrie der Universität Witten/Herdecke

Ambulante Rehabilitation Praxisstandorte Physio-, Ergo- und Sprachtherapie Prävention / Fitness Innere Medizin / Pneumologie Chirurgie Orthopädie (OGAM) Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie Radiologie (Praxis Dr. Franzen) Physiotherapie (RTZ)

Kurzzeitpflege

Cellitinnen-Forum CellitinnenForum 2/2011 1/2011 65

KONTAKTE / ANGEBOTE Kloster der Cellitinnen zur hl. Maria

Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria

Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-0, Fax 0221 974514-24, Mail [email protected], www.cellitinnen.de

Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-51, Fax 0221 974514-52, Mail [email protected], www.cellitinnen.de

Unsere Seniorenhäuser Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria Graseggerstr. 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-35, Fax 0221 974514-985, Mail [email protected], www.cellitinnen.de

Region Köln Seniorenhaus St. Maria Schwalbengasse 3–5, 50667 Köln, Tel 0221 272517-0, Mail [email protected], www.sh-st-maria.de ●

Seniorenhaus St. Anna Franzstraße 16, 50931 Köln-Lindenthal, Tel 0221 940523-0, Mail [email protected], www.sh-st-anna.de ● ● ●

Hausgemeinschaften St. Augustinus Kempener Straße 86a, 50733 Köln-Nippes, Tel 0221 297898-0, Mail [email protected], www.sh-st-augustinus.de ● ●

Seniorenhaus Heilige Drei Könige

Seniorenhaus Hermann-Josef-Lascheid-Haus Asselbachstraße 14, 53842 Troisdorf-Spich, Tel 02241 9507-0, Mail [email protected], www.sh-spich.de ●

Region Düren/Kleve Seniorenhaus Marienkloster Kreuzauer Straße 211, 52355 Düren-Niederau, Tel 02421 5925-0, Mail [email protected], www.sh-marienkloster.de ● ●

Seniorenhaus St. Ritastift Rütger-von-Scheven-Straße 81, 52349 Düren, Tel 02421 555-0, Mail [email protected], www.sh-st-ritastift.de ● ● ●

Schönsteinstraße 33, 50825 Köln-Ehrenfeld, Tel 0221 20650-0 Mail [email protected], www.cellitinnen.de ● ● ●

Cellitinnen-Seniorenhaus St. Gertrud

Region Bonn

Seniorenhaus Christinenstift

Kölnstraße 62, 52351 Düren, Tel 02421 3064-0, Mail [email protected], www.sh-st-gertrud.de ● ●

Seniorenhaus Marienheim

Bahnhofstraße 24, 52385 Nideggen, Tel 02427 807-0, Mail [email protected], www.sh-christinenstift.de ● ●

Langenhecke 24, 53902 Bad Münstereifel, Tel 02253 5426-0, Mail [email protected], www.sh-marienheim.de ● ●

Seniorenhaus Serafine

Seniorenhaus St. Josef

Helleter Feldchen 51, 52146 Würselen-Broichweiden, Tel 02405 472-0, Mail [email protected], www.sh-serafine.de ● ● ●

Kirchfeldstraße 4, 53340 Meckenheim, Tel 02225 9913-0, Mail [email protected], www.sh-st-josef.de ● ● ●

Seniorenhaus Burg Ranzow

Seniorenhaus St. Angela Bierbaumstraße 3, 53332 Bornheim-Hersel, Tel 02222 92725-0, Mail [email protected], www.sh-st-angela.de ● ● ● ●

Seniorenhaus Maria Einsiedeln Haager Weg 32, 53127 Bonn-Venusberg, Tel 0228 91027-0, Mail [email protected], www.haus-maria-einsiedeln.de ● ●

Kirchweg 1, 47533 Kleve-Materborn, Tel 02821 898-0, Mail [email protected], www.sh-burgranzow.de ● ● ●

Weitere Einrichtungen CIS Cellitinneninstitut für Qualitätssicherung in der Seniorenbetreuung, Köln

Seniorenhaus St. Adelheidis-Stift

c/o Marienkloster, Kreuzauer Straße 211, 52355 Düren-Niederau, Tel und Fax 02421 5925-566, Mail [email protected], www.cellitinneninstitut.de

Adelheidisstraße 10, 53225 Bonn-Vilich, Tel 0228 4038-3, Mail [email protected], www.sh-st-adelheidisstift.de ● ● ●

Auxilia Ambulante Pflege GmbH Herderstraße 32-50, 50931 Köln-Lindenthal, Tel 0221 940523-940, Mail [email protected], www.auxilia-pflege.de

Unsere Dienstleister im Gesundheitswesen ProServ Management GmbH

ProPhysio GmbH

Sachsstraße 10-12, 50259 Pulheim-Brauweiler, Tel 02234 9675-0, Mail [email protected], www.proserv.de

Graseggerstraße 105c, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 7491-8237, Mail [email protected], www.prophysio-koeln.de

● Vollzeitpflege ● Kurzzeitpflege ● Hausgemeinschaften ● Senioren-Wohnen ● Tagespflege

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Unsere Krankenhäuser Hospitalvereinigung St. Marien GmbH Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-33, Fax 0221 974514-34, Mail [email protected], www.cellitinnen.de

Region Köln

Region Wuppertal

St. Franziskus-Hospital GmbH

Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH ***

Schönsteinstraße 63, 50825 Köln-Ehrenfeld, Tel 0221 5591-0, Mail [email protected], www.stfranziskus.de

Bergstraße 6-12, 42105 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 485-0, Mail [email protected], www.cellitinnen.de

Heilig Geist-Krankenhaus GmbH

Petrus-Krankenhaus

Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 7491-0, Mail [email protected], www.hgk-koeln.de

Carnaper Straße 48, 42283 Wuppertal-Barmen, Tel 0202 299-0, Mail [email protected], www.antonius.de

St. Marien-Hospital GmbH *

Krankenhaus St. Josef

Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-0, Mail [email protected], www.st-marien-hospital.de

Bergstraße 6-12, 42105 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 485-0, Mail [email protected], www.sjzw.de

St. Vinzenz-Hospital GmbH

Klinik Vogelsangstraße

Merheimer Straße 221-223, 50733 Köln-Nippes, Tel 0221 7712-0, Mail [email protected], www.vinzenz-hospital.de

Vogelsangstraße 106, 42109 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 299-3810, Mail [email protected], www.antonius.de

St. Elisabeth-Krankenhaus Weitere Einrichtungen

Tönisheider Straße 24, 42553 Velbert-Neviges, Tel 02053 494-0, Mail [email protected], www.antonius.de

Klinik für Geriatrische Rehabilitation

Marienhospital Schwelm GmbH

Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-0, Mail [email protected], www.st-marien-hospital.de

August Bendler-Straße 10, 58332 Schwelm, Tel 02336 497-0, Mail [email protected], www.antonius.de

Neurologisches Therapiecentrum NTC GmbH Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-7000, Mail [email protected], www.ntc-koeln.de

Weitere Einrichtungen

Louise von Marillac-Schule GmbH **

Klinik für Geriatrische Rehabilitation

Merheimer Straße 221-223, 50733 Köln-Nippes, Tel 02 21 7712-327, Mail [email protected], www.krankenpflegeschule-koeln.de

Carnaper Straße 60, 42283 Wuppertal-Barmen, Tel 0202 299-4666, Mail [email protected], www.antonius.de

Hospiz St. Vinzenz

Johanniter Tagesklinik gGmbH, Standort Barmen

Merheimer Str. 221-223, 50733 Köln-Nippes, Tel 0221 7712-205, Mail [email protected], www.st-vinzenz-hospiz.de

Märkische Straße 8, 42281 Wuppertal-Barmen, Tel 0202 25264-0, Mail [email protected], www.antonius.de

MVZ St. Marien GmbH

Johanniter Tageskliniken gGmbH, Standort Elberfeld

Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-6000, Mail [email protected], www.mvz-marien-koeln.de

Hofkamp 31-35, 42103 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 98069-0, Mail [email protected], www.antonius.de

Ambulantes OP-Zentrum am St. Marien-Hospital

Regionales Therapie-Zentrum GmbH (RTZ)

Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-0, Mail [email protected], www.st-marien-hospital.de

Vogelsangstraße 106, 42109 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 299-4930, Mail [email protected], www.rtz-online.de

ProKlin Service GmbH

Akademie für Gesundheitsberufe GmbH (A.f.G.)**

Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 02159 679612, Mail [email protected], www.proklin-koeln.de

Vogelsangstraße 106, 42109 Wuppertal, Tel 0202 299-3701, Mail [email protected], www.afg-nrw.de

Kurzzeitpflege am St. Josef Bergstraße 6-12, 42105 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 485-2751, Mail [email protected], www.sjzw.de

* Trägerschaft zusammen mit der Stiftung St. Marien-Hospital zu Köln **Gesellschafter sind mehrere Träger *** Trägerschaft zusammen mit der Kirchengemeinde St. Antonius und Stiftung Krankenhaus St. Josef

CellitinnenForum 2/2011 67

Z

Zu Hause und in guten Händen

Zu Hause fühlt man sich doch am wohlsten. Das gilt vor allem, wenn sich das gewohnte Leben durch gesundheitliche Einschränkungen verändert. Die Auxilia Ambulante Pflege GmbH hilft Ihnen dabei, weiter in den eigenen vier Wänden leben zu können. Wir unterstützen Ihre Selbstständigkeit, helfen, pflegen und beraten. Dabei können Sie auf ein umfangreichreiches Netzwerk aus dem Einrichtungsverbund der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria zurückgreifen. Eine starke Gemeinschaft, von der Sie profitieren.

Unser Service auf einen Blick: ■ Grundpflege ■ Behandlungspflege ■ Verhinderungspflege ■ Alltagsbegleitung ■ Beratung pflegender Angehöriger ■ Hauswirtschaftliche Dienstleistungen

Gerne beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch über unsere Leistungen und über finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten, die Sie erhalten können. Ihre Ansprechpartnerin, Kyra Springer, erreichen Sie unter Tel 0221 940 523 940.

Auxilia Ambulante Pflege GmbH Herderstraße 32-50 • 50931 Köln-Lindenthal [email protected] • www.auxilia-pflege.de

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