Formalkriterien wissenschaftlicher Arbeiten

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Author: Imke Becker
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Formalkriterien wissenschaftlicher Arbeiten Kurzfassung des Leitfadens mit Bezug auf technische Abschlussarbeiten 2016, Ausgabe 2.2

Brigitte Mayer

In technischen Abschlussarbeiten werden Wissen und Erfahrungen aufgearbeitet und reflektiert, um die jeweilige Aufgaben- bzw. Fragestellung zu bewältigen und zu darüber hinausgehenden Erkenntnissen zu gelangen. Bei der Verschriftlichung sind fachspezifische Formalanforderungen der jeweiligen Textsorte1 umzusetzen. Die vorliegende Kurzfassung des Leitfadens „Formalkriterien wissenschaftlicher Arbeiten“ bietet einen gerafften Überblick dieser Formalregeln. Hinweise zum Erstellungsprozess praxisorientierter Abschlussarbeiten finden sich in Kapitel 3 beim Unterpunkt „Textteil“ in indirekter Weise. Werden die beschriebenen Textteile schrittweise erarbeitet und verschriftlicht, so reduziert dies die Komplexität des Erstellungsprozesses und erhöht die Handlungssicherheit. Dabei entspricht jeder Textteil einem klar definierten Schreibzwischenprodukt, welches auf dem vorangegangenen aufbaut und Grundlage für folgende Textteile ist.2 1 Manuskriptgestaltung und Schreibstil Wissenschaftliche Arbeiten sind grundsätzlich einseitig, einspaltig, im Hochformat auf A4 auszudrucken und einheitlich zu gestalten. Der Zeilenabstand sollte im Fließtext maximal 1,5-zeilig und in den Fußnoten einzeilig sein. Absätze sind durch einen verbreiteten Zeilenumbruch zu trennen. Die Seitenränder sollten links und rechts ca. 2,5 cm betragen, wobei links zusätzlich ein Bundsteg von 1 cm für das Binden einzurechnen ist. Es ist eine gut lesbare Schrifttype auszuwählen. Überschriften (bis max. 16 pt, fett, nicht unterstrichen) sind deutlich vom Fließtext (zw. 10 und 12 pt je nach gewählter Schrifttype) abzuheben. Hervorhebungen im Fließtext sollten durch Kursivstellen und nur in begründeten Ausnahmefällen durch Unterstreichen erzielt werden. Formeln stehen üblicherweise frei und haben am rechten Seitenrand eine fortlaufende Formelnummer. Jede Arbeit muss mit Seitenzahlen versehen sein. Nur das Titelblatt weist keine Seitenzahlen auf, wird aber mitgezählt. Elektronische Textverarbeitungsprogramme vereinfachen die Einhaltung dieser Vorgaben. Eine entsprechend gestaltete Word- und LaTeX-Vorlage ist auf der Homepage des Schreibzentrums der FH Vorarlberg Bibliothek zum Download hinterlegt. Grundsätzlich sollten interessierte, fachfremde aber technisch gebildete Personen das Geschriebene gut verstehen können. Die Anforderungen an einen verständlichen akademischen Schreibstil lassen sich wie folgt zusammenfassen: Sachbezogenheit: Der Text enthält nur die für das Thema/die Fragestellung relevanten Aspekte. Fehl am Platz ist folglich alles, was nicht zur Sache gehört.

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Hinweise zu Textsorten auf: https://ilias.fhv.at/goto_ilias_fhv_at_fold_248993.html

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Ausführliche Darstellung auf: https://ilias.fhv.at/goto_ilias_fhv_at_fold_223865.html

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Nachprüfbarkeit: Es ist offengelegt, wie Erkenntnisse zustande kamen, so dass die fachliche Tragfähigkeit des Geschriebenen überprüft werden kann. Struktur: Ein stimmiger Aufbau des Gesamttextes wie auch der Kapitel und Absätze ist notwenige Grundlage verständlicher Schriften. Sachlichkeit (durch Neutralität): Bewertungen und persönliche Stellungnahmen sind begründet und nachvollziehbar. Die eigene Person/Gruppe bleibt sprachlich im Hintergrund; die Wörter „ich“ und „wir“ kommen nur in begründeten Fällen vor. Auch werden die Leser/innen nicht persönlich angesprochen. Zeitform: Der Haupttext ist in der Gegenwart verfasst. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass es sich nicht nur um eine rückblickende Einzelfalldarstellung handelt, sondern dass die beschriebenen Vorgänge allgemeingültig sind. Trotzdem kann es stimmig sein, wenn beispielsweise der Versuchsablauf in der einfachen Vergangenheit geschrieben wird. Präzision/Eindeutigkeit: Die Texte sind präzise formuliert. Hierfür erforderliche themenrelevante Fachbegriffe sind definiert und werden einheitlich verwendet. Auf missverständliche Formulierungen (ironisch, mehrdeutig, etc.) wird ebenso verzichtet, wie auf unpräzise Angaben (ungefähr, eher warm etc.). Prägnanz: Die Texte konzentrieren sich auf das Wesentliche. Sie werden so ausführlich wie nötig und so kompakt wie möglich geschrieben. Kürze: Die Sätze sind eher kurz (keine Schachtel- oder Endlossätze) und mit bedeutungsstarken Verben, so dass der Inhalt leicht und schnell erfassbar ist. Trotz der geforderten Kürze sind Aufzählungen nicht Ersatz für argumentierenden, ausformulierten Text; sie haben primär zusammenfassende Funktion. Erklärende Zusätze: Beispiele, Fotos, Tabellen etc. steigern die Verständlichkeit. Korrektheit: Die Texte sind sprachlich korrekt (Grammatik, Rechtschreibung, Zeichensetzung). Direkte und indirekte Zitate sind formal korrekt und quellengetreu wiedergegeben. Auf eine geschlechtergerechte Sprache ist zu achten3. 2 Tabellarische und bildhafte Darstellungen Der Begriff Darstellungen umfasst Tabellen, Diagramme, Schemata, Fotos, Zeichnungen, Bildzeichen usw. Darstellungen enthalten verdichtete Information und sollen das Textverständnis unterstützen. In technischen Abschlussarbeiten sind die Ergebnisse häufig in Form umfangreicher Tabellen im Anhang dokumentiert. Die daraus abgeleiteten, für die Aufgabenstellung relevanten Ergebnisse sind dann in Form von Diagrammen aufbereitet, im entsprechenden Textteil platziert, erläutert und mit Verweisen auf den Anhang versehen. Darstellungen ersetzen jedoch nicht den ausformulierten Text und müssen daher einzelnen Textpassagen zugeordnet werden. Dies erfolgt mittels Hinweisen wie: Die Detailergebnisse sind in Tabelle 6 ersichtlich oder mittels (siehe hierzu Bild 1).

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Ein entsprechender Leitfaden ist über die Homepage des Schreibzentrums zugänglich.

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Darstellungen sollten einheitlich, bedeutend, aussagekräftig, selbsterklärend und leicht verständlich sein. Alle Gestaltungselemente sind daher bewusst auszuwählen, inhaltsleere Elemente haben darin keine Berechtigung: Die auffälligste Farbund Musterwahl sollte dem wesentlichsten Objekt zugeordnet werden, die Reihenfolge der Ausprägungen die beabsichtigte Aussage unterstützen usw. Alle Darstellungen sind mit einer Nummer sowie einem aussagekräftigen Titel zu versehen und mit einer Quellenangabe nachzuweisen. Die Nummerierung ist zumeist durchlaufend, kann aber auch hauptabschnittsweise erfolgen. Der Titel kann entweder ober- oder unterhalb der jeweiligen Darstellung angeführt sein, die gewählte Vorgangsweise ist in der gesamten Arbeit einheitlich umzusetzen. Quellenangaben sind immer unterhalb zu platzieren (siehe Tab.1, 2 und Bild 1.) Wird eine Darstellung aus einer fremden Quelle kopiert/gescannt und in die Arbeit eingefügt, sollten evtl. vorhandene Titel- und Quellenangaben durch eigenständige, einheitliche Angaben ersetzt werden. Stammen die Daten aus einer von der Verfasserin/dem Verfasser durchgeführten Erhebung, kann auf die Quellenangabe verzichtet werden oder mit Quelle: Eigene Ausarbeitung./Quelle: Ausarbeitung durch den/die Verfasser/in darauf hingewiesen werden. Werden Änderungen vorgenommen, so ist darauf z.B. mit Quelle: In Anlehnung an [entspr. Beleg einfügen] hinzuweisen. Werden nur die Daten einer Quelle verwendet, die Darstellung aber eigenständig gestaltet, wird mit Quelle [entspr. Beleg einfügen], eigene Bearbeitung/Quelle: Ausarbeitung durch den/die Verfasser/in basierend auf [entspr. Beleg einfügen] darauf hingewiesen. Anmerkungen sind unterhalb der Quellenangabe zu platzieren. Dabei sind Anmerkungen, welche sich auf die gesamte Darstellung beziehen vor den speziellen Anmerkungen zu platzieren. Bei den speziellen Anmerkungen wird mittels hochgestellter Kleinbuchstaben auf den Darstellungsausschnitt verwiesen, auf den sich diese Anmerkung bezieht (siehe Tab. 1). Material

Transition temperature (°C) a

Melting temperature (°C) a

Transition entropy (J mol-1 K-1)

Melting entropy (J mol-1 K-1)

FeS AgI Ag2S Na2SO4 Ag2SO4 Li2SO4 LiNaSO4

138 148 177 247 427 577 518

1,190 558 837 884 660 860 615

4.05 14.61 8.86 12.5 26.66 29.2 31.2

21.51 11.33 7.01 18.2 19.19 7.9 Small

Tab 1: Phasenübergänge und Schmelzentropie Quelle: Huggins 2010, S. 24 (geringfügig abgeändert durch die Verfasserin)

Anmerkung: Mit Materialien, welche einen fest-fest-Übergang bei Temperaturen unter 600°C aufweisen. a Unter Normalbedingungen bestimmt.

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Zentrale Darstellungstypen sind Tabelle und Diagramm. Im Textteil sollten Tabellen genutzt werden, wenn sie die Zahlen verständlicher ausdrücken als Diagramme. Dabei ist zu beachten, dass Zahlen spaltenweise leichter verglichen werden können als zeilenweise. Kreis-, Ring- und Tortendiagramme stellen jeweils Teile eines definierten „Ganzen“ dar, wobei an der 12-Uhrlinie entweder der wichtigste oder der größte Sektor platziert wird. Wie bei Netzdiagrammen sollten maximal 7 Sektoren bzw. Dimensionen eingetragen sein. In Balken- und Säulendiagrammen können je Balken/Säule entweder nur eine oder mehrere (gestapelt) Ausprägungen dargestellt werden. Dabei sollten die Abstände zwischen den Balken/Säulen jeweils kleiner als deren Breite sein. Histogramme sind Säulendiagramme, bei denen die eingefasste Fläche der jeweiligen Häufigkeit entspricht. Liegen genügend Messpunkte vor, können die Messpunkte einer Punktwolke zu einem Liniendiagramm verbunden werden. Die Diagrammtypen eignen sich unterschiedlich gut zur Vermittlung bestimmter Informationsinhalte. Es empfiehlt sich die nachfolgende dargelegte Schrittfolge: Zunächst ist festzulegen, welche Aussage die Darstellung unterstützen soll (1). Dann ist zu bestimmen, welcher Vergleich dieser Aussage zugrunde liegt (2). Und in der Zelle rechts von dieser Vergleichsart ist dann der stimmige Diagrammtyp genannt (3). 1. Aussage definieren

2. Vergleichsart bestimmen

3. Diagrammtyp wählen

Struktur: Anteil an einer Gesamtheit

Kreis-, Torten-, Ringdiagramm

Rangfolge: Bewertende Gegenüberstellung Vergleich Stärken-Schwächen

Balken-, Netzdiagramm

Zeitreihe: Veränderung im Zeitverlauf

Säulen-, Stabdiagramm (für diskrete Variablen)

Häufigkeitsverteilung: Häufigkeit in Größenklassen Korrelation: Beziehung zwischen (metrischen) Merkmalen

Histogramm (für stetige, klassierte Variablen) Liniendiagramm Punkt-, Streudiagramm Blasendiagramm

Tab 2: Schrittfolge zur Wahl geeigneter Diagrammtypen Quelle: Ausarbeitung der Verfasserin basierend auf Zelazny 2006, S. 33-97.

Darstellungen müssen selbsterklärend sein, bei der Beschriftung ist daher genaues und systematisches Vorgehen gefordert. Koordinatenachsen sind entweder mit Text (Masse, Spannung, Stromstärke, Kraft usw.) oder mit kursiv gesetzten Formelbuchstaben (m, U, I, F usw.) zu bezeichnen und mit der entsprechenden Maßeinheit (kg, V, A, N usw.) zu ergänzen. Die Achsenbezeichnung ist dabei 5

durch einen Schrägstrich / , durch in oder durch [ ] von der Maßeinheit zu trennen. Folgende Varianten sind daher möglich: U/V Spannung / V U in V Spannung in V Abszisse und Ordinate sind von klein nach groß zu skalieren. Die Häufigkeit der Teilung der Koordinatenachsen hängt von der Aussageintention ab und sollte nur weggelassen werden, wenn kein quantitativer sondern ein qualitativer Zusammenhang dargestellt werden soll. Die unabhängige Variable wird zumeist auf der Abszisse, die abhängige auf der Ordinate eingetragen.

Bild 1: Aufheizverhalten von PTFE Quelle: Eigene Ausarbeitung

3 Die einzelnen Teile einer technischen Abschlussarbeit Ziel der schriftlichen Arbeit ist eine nachvollziehbare Dokumentation, Außenstehende sollen in die Lage versetzt werden, das Durchgeführte (Versuch, Projekt usw.) zu wiederholen. Es sind daher die Lösungskonzepte darzulegen, die charakteristischen Größen (z.B. Kraft, Spannung, ...) anzuführen und sowohl die konzipierten als auch die umgesetzten Lösungen zu reflektieren. Technische Abschlussarbeiten bestehen aus definierten Teilen, wovon jeder mit einer neuen Manuskriptseite beginnt. Ein Sperrvermerk könnte im Bedarfsfall vorangestellt werden. Titelblatt mit: Sachtitel und evtl. Untertitel der Arbeit Art der Arbeit (z.B. Laborbericht, Bachelor oder Master Thesis) Titel der (Lehr-)Veranstaltung, sofern Arbeit in deren Rahmen verfasst wurde Institution (z.B. Fachhochschule Vorarlberg, Schloss Hofen) evtl. mit Logo 6

Studien- bzw. Lehrgang ausgeschrieben Namen der betreuenden Dozent/innen4 (betreut von …) Namen der Verfasser/innen (vorgelegt von …) Sofern die Arbeit im Rahmen des Berufspraktikums verfasst wurde, Name und Standort des Praktika-Unternehmens Ort der Institution, Abgabedatum (z.B. Dornbirn, März 2016) Ein Abstract macht die Relevanz der Arbeit sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache sichtbar. In jeweils einem Absatz wird ein geraffter Überblick gegeben, so dass die Nutzer/innen entscheiden können, ob die vorliegende Arbeit für das eigene Forschungsvorhaben relevant ist oder nicht. Der Schreibstil ist distanziert und neutral. Das Inhaltsverzeichnis spiegelt den Aufbau der Arbeit, und damit den roten Faden wider und soll den Leser/innen ein schnelles Zurechtfinden ermöglichen. Die Kapitelnummerierung des Textteiles erfolgt mit arabischen Ziffern. Das Inhaltsverzeichnis umfasst alle Gliederungspunkte, die ihm folgen. Die Gliederungspunkte müssen kategorientreu sein, d.h. gleichrangige Unterbegriffe müssen sich auf denselben Oberbegriff zurückführen lassen. Auch ist ein Gliederungspunkt 2.1.1 nur sinnvoll, wenn dem ein 2.1.2 folgt. Alle Gliederungspunkte sind mit Seitenzahlen zu versehen. Nachfolgend ist beispielhaft ein Inhaltsverzeichnis einer technischen Abschlussarbeit angeführt: Inhaltsverzeichnis Bildverzeichnis Tabellenverzeichnis Abkürzungsverzeichnis 1 Einleitung 2 Situationsanalyse 3 Zielsetzung 4 Methodik mit Arbeitsprogramm 5 Durchführung und Ergebnisse 6 Schlussfolgerungen 7 Zusammenfassung Literaturverzeichnis Anhang Eidesstattliche Erklärung

6 7 10 11 20 45 48 50 53

Für im Textteil integrierte tabellarische und bildhafte Darstellungen werden ab etwa drei Einträgen eigene Verzeichnisse angelegt (s.u.). Im Textteil selbst sind diese mit einer fortlaufenden Nummer sowie einem Titel zu versehen und mit der 4

Die Verfasserin bekennt sich zur geschlechtergerechten Sprachverwendung. Um die Lesbarkeit zu gewährleisten und zugunsten der Textökonomie erschien in einigen Fällen die Kürzung ohne männliche Endung (z.B. Autor/innen) notwendig.

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Angabe Quelle [entspr. Beleg einfügen] nachzuweisen, sofern diese nicht selbst erstellt sind (s. Kap. 2). In den Darstellungsverzeichnissen sind dieselben Nummern und Titeln anzuführen und mit den jeweiligen Seitenzahlen zu ergänzen. Jedes Verzeichnis steht auf einer eigenen Seite: Bildverzeichnis Bild 1: Aufheizverhalten von PTFE Bild 2: …

S. 6

[Seitenumbruch] Tabellenverzeichnis Tab. 1: Phasenübergänge und Schmelzentropie Tab. 2: Schrittfolge zur Wahl geeigneter Diagrammtypen Tab. 3: …

S. 4 S. 5

Werden fachspezifische Abkürzungen verwendet, sollte hierfür ein Abkürzungsverzeichnis erstellt werden. Abkürzungen des allgemeinen Sprachgebrauchs, welche im Rechtschreibwörterbuch angegeben sind, werden nicht ausgewiesen. Bei häufiger Angabe fachspezifischer Symbole, mathematischer Variablen bzw. Formeln sind eigene Verzeichnisse einzufügen. Der Textteil bestehend aus: Das einleitende Kapitel führt in das Thema ein und bietet einen Überblick der Arbeit. Es benennt den Anlass bzw. Anstoß zum Forschungsprojekt und verdeutlicht damit auch die Motivation und Relevanz der Arbeit. Vornehmliches Ziel ist es, den Leser/innen eine Orientierung zu geben und gleichzeitig zum Weiterlesen zu motivieren. Im Gegensatz zu einem möglichen Vorwort geschieht dies in unpersönlicher Art und Weise. In den Kapiteln des Hauptteils wird die Aufgabenstellung in klar strukturierter Form bearbeitet. Zunächst ist wahrscheinlich eine Situationsanalyse notwendig, in welcher die Ausgangssituation, also die spezifischen Umstände der Aufgaben- bzw. Fragestellung, herausgearbeitet sind. Daraus ist eine klare Zielsetzung in Form einer Wirkungsabsicht auf künftige Arbeiten bzw. auf die Praxis zu definieren. Der Weg zur Zielerreichung basiert dann auf der begründeten Methodenwahl und mündet in ein umsetzbares Arbeitsprogramm. Darin sind Material (Art, Maße, Form usw.) und Vorgangsweise (z.B. genutzte Programmiersprachen, Fertigungstechniken usw.) zu beschreiben. Sofern die Umsetzung auf technischen Versuchen basiert, ist vorab auch die Versuchseinrichtung mit Versuchsstand und Messgeräten darzustellen. Die Durchführung des Arbeitsprogramms selbst hat dann systematisch und nachvollziehbar, also überprüfbar, zu sein. Dies erfordert die exakte Dokumentation, welche einer Verschriftlichung der Durchführungsprotokolle entspricht. Zuletzt werden die ermittelten Ergebnisse ausgewertet und eventuell 8

aufgetretene Fehler diskutiert. Um die Nachvollziehbarkeit zu erleichtern, sollten die Ergebnisse mittels bildlicher Darstellungen (Diagramme, Skizzen, Fotos usw.) veranschaulicht werden. Im nächsten Schritt werden die gewonnenen Erkenntnisse interpretiert, entsprechend der Zielformulierung bewertet und häufig in Form einer Schlussfolgerung verschriftlicht. Eine eventuelle Ziel-Nichterreichung bzw. FragenNichtbeantwortung ist offenzulegen und die Gründe sind zu diskutieren. In einer Zusammenfassung werden rückblickend die wesentlichen Arbeitsergebnisse knapp wiedergegeben. Dabei wird auf die eingangs festgelegte Aufgaben- bzw. Fragestellung und Zielformulierung Bezug genommen. Es ist offenzulegen, was erreicht und was nicht erreicht wurde. Der Bedeutung des Begriffs Zusammenfassung folgend, enthält diese keine neuen Aspekte. Darüber hinausgehende Ansatzpunkte für eine weiterführende Bearbeitung des Untersuchungsgegenstandes können in einem eigenen Ausblick festgehalten werden. Auch ein persönliches Fazit ist möglich. Als zentraler Bestandteil der wissenschaftlichen Arbeit versammelt das Literaturverzeichnis das gesamte für die Texterstellung verwendete Material, also alles, was direkt und indirekt zitiert wurde. Der Anhang präsentiert Materialien, die die Ausführungen des Textes ergänzen, die jedoch für das Verstehen des Textes nicht notwendig sind oder für mehrere Abschnitte der Arbeit relevant sind. Dies sind beispielsweise umfangreiche Tabellen, Laborprotokolle, Testdokumentationen usw., deren relevante Inhalte im Textteil in komprimierter Form, z.B. grafisch aufbereitet, dargeboten werden. Im Anhang befindliche Darstellungen sind nicht in die Tabellen- oder Bildverzeichnisse aufzunehmen. Der Anhang wird mit einem eigenen Deckblatt, auf dem sich eine Inhaltsübersicht befinden kann, vom übrigen Text getrennt. Er wird üblicherweise nicht paginiert, da die Ziffern bei einigen wiedergegebenen Dokumenten (Originalformulare, Schaltpläne, Skizzen usw.) missverständlich interpretiert werden könnten. Sind solche Missverständnisse ausgeschlossen, kann der Anhang mit einem eigenen Nummernkreis (z.B. je Anhangteil Großbuchstaben mit arabischen Zahlen z.B. A1, A2, A3, B1, B2 ...) paginiert werden. In der eidesstattlichen Erklärung erklären die Verfasser/innen, dass die Arbeit eigenständig verfasst wurde und genutzte Hilfsmittel wie auch fremde Quellen kenntlich gemacht sind.

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4 Zitieren 4.1 Grundlegendes Zitate sind wörtlich (direkt) oder inhaltlich (indirekt) übernommene Stellen von Informationsquellen, welche mit einer Quellenangabe, d.h. einem Beleg (s. Kap. 5) zu versehen sind. Zitate vernetzen den wissenschaftlichen Diskurs, ersetzen aber nicht die eigene Denkanstrengung. Sie dienen den Leser/innen indem sie auf ergänzende und weiterführende Literatur hinweisen und müssen deshalb eindeutig identifizierbar und wieder auffindbar sein. Für jede Textaussage muss ersichtlich sein, ob sie von dem/der Verfasser/in selbst stammt oder einer fremden Quelle entnommen wurde. Dabei ist zu beachten, dass durch bloßes Umformulieren, beispielsweise durch Änderung des Satzaufbaus, Ersatz einzelner Begriffe durch neue gleichbedeutende oder Ähnliches, noch keine Originalität vorliegt. Grundsätzlich sind alle Quellen und Literaturarten, die in irgendeiner Form veröffentlicht wurden und überprüfbar sind, zitierbar. Es können aber auch eingeholte Auskünfte oder geführte Interviews zitiert werden. Zitierbar ist jedoch nicht gleich zitierwürdig. Letzteres zu überprüfen, bleibt die Aufgabe der Verfasser/innen. 4.2 Direktes Zitat (wörtliches Zitieren) Allgemein gilt, dass wörtliche Übernahmen aus fremden Quellen, also direkte Zitate, nur sparsam verwendet werden sollen, am besten nur für prägnant formulierte Kernaussagen und für Textstellen, welche in der eigenen Arbeit eingehender diskutiert werden. Direkte Zitate müssen in Wort und Zeichensetzung, auch mit eventuellen Fehlern [!/sic], der Vorlage gleichen. Wird die Vorlage in irgendeiner Weise verändert, so ist diese Veränderung ersichtlich zu machen. Auslassungen werden mit [...] deutlich gemacht, Ergänzungen durch eckige Klammern [ ] als solche ausgewiesen. Kürzere direkte Zitate werden in Anführungszeichen („ ... “ oder » ... «) gesetzt. Längere direkte Zitate sollten durch Einrücken, einzeiliges Schreiben sowie verkleinerte Schriftgröße vom übrigen Text abgehoben werden. 4.3 Indirektes Zitat (sinngemäßes Zitieren) Wird ein Gedankengang aus einer Quelle sinngemäß, d.h. in eigenen Worten, wiedergegeben, gilt dies als indirektes Zitat und ist als solches zu belegen. Dabei entfallen die Anführungszeichen. Im Beleg dient meist die Abkürzung „Vgl.“ dem Zweck, auf ein indirektes Zitat hinzuweisen.

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5 Belegen nach dem Autor-Jahr-Kurzbelegsystem Jede Verwendung eines fremden Textes, gleichgültig, ob direkt oder indirekt zitiert wird, muss belegt werden. Nicht belegt werden Allgemeinwissen, allgemein bekannte Begriffe und Formeln. Ein Beleg verweist im Zusammenspiel mit dem Literaturverzeichnis auf genau eine Stelle innerhalb des Schrifttums. Belege folgen grundsätzlich unmittelbar der Stelle, auf die sie sich beziehen. Für das Belegen von Literatur und Quellen existiert eine Fülle von Varianten. Nachfolgend wird nur auf das Autor-Jahr-Kurzbelegsystem Bezug genommen, welches in die Fußnote oder direkt in den Text gesetzt werden kann. Darin wird lediglich auf Autor/in(nen) bzw. Herausgeber/in(nen), Erscheinungsjahr und Seite(n) des zitierten Werkes verwiesen. Diese Angaben beziehen sich auf eine vollständige Quellenangabe (= Vollbeleg) im Literaturverzeichnis. Beispiel in der Fußnote: 19 Burke 1998, S. 134. Beispiel im Text: (Burke 1998, S. 134)

Werden mehrere Werke derselben Autor/innen mit identischem Erscheinungsjahr zitiert, so ist an das Erscheinungsjahr ein Kleinbuchstabe (a, b, …) anzuhängen. Dies gilt sowohl für den Beleg als auch für den Eintrag im Literaturverzeichnis. Gibt es im Literaturverzeichnis mehrere Autor/innen mit gleichem Nachnamen, muss im Beleg der abgekürzte oder volle Vorname angegeben werden. Bei Verweisen auf Werke von mehreren Autor/innen bzw. Herausgeber/innen werden bis zu drei Autor/innen genannt, bei mehr als dreien setzt man zum ersten ein u.a. Im Literaturverzeichnis geht man ebenso vor. Anfang und Ende des Zitates müssen klar erkennbar sein. Erstreckt sich ein Zitat in der Originalvorlage über mehr als eine Seite, wird an die Seitenangabe ein „f.“ (für „und folgende“) angehängt. Wenn sich das (indirekte) Zitat über mehr als zwei Seiten erstreckt, werden genaue Seitenangaben gemacht. Soll ein Argument mit mehreren Quellen (Mehrfachbelege) belegt werden, werden diese in der Reihenfolge ihres Erscheinungsdatums aneinander gereiht und mit einem Strichpunkt oder Schrägstrich voneinander getrennt. 6 Literaturangaben 6.1 Grundlegendes Die Literaturangabe hat zwei grundlegende Funktionen: zum ersten die eindeutige Identifizierung eines Werkes im Zusammenspiel zwischen Beleg und Literaturverzeichnis; zum anderen die Offenlegung aller notwendigen Informationen, die es den Leser/innen ermöglichen, das entsprechende Werk problemlos aufzufinden. Wie es unterschiedliche Belegsysteme gibt, so finden sich auch Unter11

schiede bei den Einträgen ins Literaturverzeichnis. Wesentlich ist in beiden Bereichen, dass eine gewählte Form einheitlich in der gesamten Arbeit umgesetzt wird und die Quellen eindeutig identifizierbar sind. Die folgenden Ausführungen orientieren sich an einer im deutschsprachigen Raum häufig genutzten Grundform und gehen davon aus, dass im Textteil das Autor/in-Jahr-Kurzbelegsystem genutzt wird. Name, Vorname (Erscheinungsjahr): Titel. Untertitel. Auflage. Erscheinungsort: Verlag.

Folgende Liste nennt die Ordnungskriterien für ein Literaturverzeichnis. Ist beispielsweise der Autor/innenname angeführt, werden Beleg und Literaturverzeichniseintrag nach diesem Nachnamen angesetzt. Ist kein/e Autor/in genannt, wird auf das nächstfolgende Kriterium, also den/die Herausgeber/in zurückgegriffen usw. 1. Nachname erste Autorin/erster Autor 2. Nachname erste Herausgeberin/erster Herausgeber (Zusatz „Hrsg.“) 3. Name herausgebende Institution/Körperschaft (Zusatz „Hrsg.“) 4. „Titel des Werks“ Die Literaturangaben werden einheitlich und alphabetisch geordnet. Bei Institutionen/ Körperschaften sowie beim Titel ist das erste Wort (ohne bestimmten oder unbestimmten Artikel) für die Einordnung maßgeblich. Akademische Grade werden weder im Literaturverzeichnis noch in Belegen angeführt. Die Autor/innen werden mit -Nachname, Vorname- wiedergegeben. Wurde ein Werk von zwei oder drei Autor/innen verfasst, wird zwischen die Namen der einzelnen Autor/innen ein Strichpunkt oder ein Schrägstrich gesetzt. Bei einem Werk mit mehr als drei Autor/innen bzw. Herausgeber/innen wird (wie im Beleg) nur der Name des ersten angesetzt und mit der Abkürzung u.a. versehen. Wissenschaftliche Literatur wird unterteilt in „selbstständig“ erschienene und „unselbstständig“ erschienene Literatur. Selbstständige Literatur ist eine in sich abgeschlossene Veröffentlichung mit eigenem Titelblatt. „Unselbstständig“ werden alle Artikel, Aufsätze, Beiträge, Rezensionen usw. genannt, die innerhalb einer selbstständigen Form veröffentlicht wurden. Darüber hinaus gibt es Sonderformen wissenschaftlicher Literatur (z.B. sog. Graue Literatur, Lehr- und Lernunterlagen, Vortragsinhalte, Persönliche Mitteilungen usw.) und Internetquellen. Bei diesen liegen die bibliographischen Angaben nicht immer vollständig vor. Die hier angeführten Regeln sind soweit wie möglich einheitlich umzusetzen.

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6.2 Selbstständig erschienene Literatur Autor/innenwerke wurden von namentlich auf der Haupttitelseite genannten Personen verfasst. Der Eintrag entspricht dem Muster der Grundform. _Beispiel: Osterloh, Margit; Frost, Jetta (2006): Prozessmanagement als Kern-kompetenz. Wie Sie Business Reengineering strategisch nutzen können. 5. Aufl. Wiesbaden: Gabler. _Zotero: Es ist die Eintragsart „Buch“ auszuwählen.

Bei Herausgeber/innenwerken sind auf der Haupttitelseite Herausgeber/innen, jedoch keine Autor/innen angeführt. Sollten im Werkinneren bei den einzelnen Beiträgen Autor/innen angeführt sein, liegt ein Sammelband vor (siehe Kap. 6.3). Wenn jedoch auf das gesamte Werk Bezug genommen wird oder keine Autor/innen ausgewiesen sind, wird nach den Herausgeber/innen angesetzt. _Beispiel: Simon, Hermann (Hrsg.) (2000): Das große Handbuch der Strategiekonzepte. Ideen, die die Businesswelt verändert haben. 2. Aufl. Frankfurt am Main u.a.: Campus. _Zotero: Es ist die Eintragsart „Buch“ auszuwählen.

Bei einem Autor/innenwerk mit Herausgeber/innen finden sich die Namen der Autor/innen und der Herausgegeber/innen auf der Haupttitelseite. Damit sind beide Personengruppen inhaltlich für das gesamte Werk verantwortlich. _Beispiel: Luhmann, Niklas (2002): Das Erziehungssystem der Gesellschaft. Hrsg. von Dieter Lenzen. Frankfurt am Main: Suhrkamp. _Zotero: Es ist die Eintragsart „Buch“ auszuwählen.

Von Institutionen bzw. Körperschaften herausgegebene Werke bei dem keine Autor/innenangaben vorliegen: _Beispiel: Technische Universität Graz (Hrsg.) (2002): Dissertationen und Diplomarbeiten der Technischen Universität Graz. Graz: Verl. d. Techn. Univ. _Zotero: Es ist die Eintragsart „Buch“ auszuwählen.

Hochschulschriften wie Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen werden mit Angabe der Art der Hochschulschrift, Name und Ort der Institution, an der die Arbeit eingereicht wurde, und dem Jahr der Approbation zitiert. _Beispiel: Gander, Robert (2013): Montiertes Denken. Die Ausstellung als Essay. Master Thesis an der Fachhochschule Vorarlberg. Dornbirn. _Zotero: Es ist die Eintragsart „Dissertation“ auszuwählen.

6.3 Unselbstständig erschienene Literatur Unselbstständig erschienene Literatur besteht aus Einzelbeiträgen. Beiträge in Sammelbänden, Handbüchern, Tagungsbänden werden mit Autor/innennamen sowie Titel (in Anführungszeichen) wiedergegeben. Auf den Hinweis „In:“ folgt die reguläre Beschreibung des selbstständigen Werkes, in dem sich der Beitrag befindet. Das Zitat endet mit der Seitenangabe des unselbstständigen Teils. 13

_Beispiel: Kruse, Otto; Jakobs, Eva-Maria (2014): „Schreiben lehren an der Hochschule. Ein Überblick.“ In: Kruse, Otto; Jakobs, Eva-Maria; Ruhmann, Gabriela (Hrsg.): Schlüsselkompetenz Schreiben. Konzepte, Methoden, Projekte für Schreibberatung und Schreibdidaktik an der Hochschule. 3. Aufl. Bielefeld: UVW Universitätverlag Webler, S. 19–34. _Zotero: Es ist die Eintragsart „Buchteil“ auszuwählen.

Lexika entsprechen in Ausnahmefällen selbstständigen Autor/innenwerken (Kap. 6.2). Zumeist sind sie wie Sammelbände mit unselbstständigen Beiträgen (siehe obiges Beispiel) oder bei fehlenden Autor/innenangaben nach dem „Stichwort“ anzusetzen. _Beispiel: „Bevölkerungssoziologie“ (1996) In: Brockhaus - Die Enzyklopädie in 24 Bänden. Bd. 3: BED-BROM, 20. Aufl. Leipzig u.a.: Brockhaus, S. 259f. _Zotero: Es ist die Eintragsart „Enzyklopädieartikel“ auszuwählen.

Im Literaturverzeichnis wird der Artikel alphabetisch unter „Bevölkerungssoziologie“ eingereiht, im Text belegt mit („Bevölkerungssoziologie“ 1996, S. 259f).

Bei Zeitschriftenbeiträgen werden anstelle des Erscheinungsortes und des Verlages der Jahrgang und die Heftnummer angeführt. _Beispiel: Joerk, Christiane (2003): „Konzepte für praxisnahe Wissenschaft. Praxistransfer in den problemorientierten Gesellschaftswissenschaften.“ In: Wissenschaftsmanagement. Zeitschrift für Innovation, 9. Jg. (2003), H. 1, S. 13-23. _Zotero: Es ist die Eintragsart „Zeitschriftenartikel“ auszuwählen.

Zeitungsbeiträge sollten nur in Ausnahmefällen zitiert werden. Gibt es für den zu zitierenden Artikel keine Verfasser/innenangabe könnte entsprechend dem Stichworteintrag beim Lexikonartikel, nach dem Sachtitel angesetzt werden. _Beispiel: Scholz, Kurt (2014): „Ein Haus der Geschichte wäre einen Schulterschluss wert.“ In: Die Presse 20.257, 26. August 2014, S. 23. _Zotero: Es ist die Eintragsart „Zeitungsartikel“ auszuwählen.

6.4 Sonderformen Als Graue Literatur bezeichnet man Texte, welche nicht über die üblichen Vertriebswege (Buchhandel) zu erhalten sind und dies auch niemals waren. Dies sind z.B. Geschäfts- und Tagungsberichte, Datenblätter und unveröffentlichte Forschungsberichte. Häufig sind die vorhandenen bibliographischen Angaben dieser Werke fragmentarisch. Sie sollten so vollständig wie möglich übernommen und so gut es geht entsprechend dem Schema dieses Leitfadens integriert werden. Lehr- und Lernunterlagen sollten nur in Ausnahmefällen und nach Rücksprache mit der jeweiligen Lehrperson zitiert werden. Handelt es sich um vervielfältigte Kompilationen, muss auf die Originalquelle zurückgegriffen werden. _Beispiel: Mayer, Brigitte (2014): Formalkriterien wissenschaftlicher Arbeiten. Ein Leitfaden. Ausgabe 12.0. Lehr- und Lernunterlage der FH Vorarlberg. Dornbirn. 14

_Zotero: Es ist die Eintragsart „Buch“ auszuwählen. Um einen korrekten Eintrag zu erreichen, sind dabei die Eingabefelder kreativ zu nutzen.

Bei Vortragsinhalten werden der Vortragscharakter sowie die Veranstaltung mit Art, Datum und Ort angegeben. _Beispiel: Melster, Mathias (2013): Bilder einer Seele. Zeitzeugengespräch an der FH Vorarlberg. Dornbirn, 03.06.2013. _Zotero: Zumeist ist die Eintragsart „Buch“ die beste Wahl. Um einen korrekten Eintrag zu erreichen, sind dabei die Eingabefelder kreativ zu nutzen.

Der Nachweis persönlicher Mitteilungen muss die Informationsgeber/innen, die Art der Mitteilung (Gespräch, Telefonat, Diskussionsgruppe, E-Mail usw.), das Datum und gegebenenfalls den Ort wiedergeben. Diese Angaben werden zumeist nur direkt im Text, meist im Zusammenspiel mit einer Fußnote dargelegt. Ein Eintrag im Literaturverzeichnis ist nicht üblich. _Beispiel: Wals, Georg (2014): Persönliches Interview, geführt von der Verfasserin. Paris, 12.01.2014. _Zotero: Zumeist ist die Eintragsart „Buch“ die beste Wahl. Um einen korrekten Eintrag zu erreichen, sind dabei die Eingabefelder kreativ zu nutzen.

Bei audiovisuellen Medien sollten Urheber/in, Erscheinungsjahr, Titel, Ort und medienspezifische Angaben wie beispielsweise Sender oder Vertrieb angeführt werden. _Zotero: Zumeist ist die Eintragsart „Buch“ die beste Wahl. Um einen korrekten Eintrag zu erreichen, sind dabei die Eingabefelder kreativ zu nutzen.

Patente, Normen und Datenblätter sollten, insbesondere wenn mehrere zitiert wurden, nicht im Literaturverzeichnis sondern im Quellenverzeichnis aufgenommen werden. _Patente-Muster: Name, Vorname (Jahr der Veröffentlichung): Patentnummer: Titel. Veröffentlichungsdatum. _Patente-Beispiel: Huber, Hubertus (2008): WO2005083605. Rollladenunterkantenschutzabdeckung. 07.07.2008. _Normen-Muster: Norm mit Nummer (Erscheinungsdatum): Titel. _Normen-Beispiel: DIN 5008 (April 2011): Schreib- und Gestaltungsregeln. Im Text wird mit Angabe von Seiten-, Kapitel-, oder Paragraphennummern belegt: (DIN 5008 1986, Kap. 7) _Datenblätter entsprechen Grauer Literatur. Die relevanten Angaben sind, so gut es geht, in das einheitliche Schema des Leitfadens zu integrieren. Es wird empfohlen, Datenblätter im Anhang anzuführen und ins Quellenverzeichnis aufzunehmen. _Zotero: Zumeist ist die Eintragsart „Buch“ die beste Wahl. Um einen korrekten Eintrag zu erreichen, sind dabei die Eingabefelder kreativ zu nutzen.

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6.5 Internetquellen Der Nachweis von Internetdaten enthält zusätzlich zu den Angaben, welche der jeweilige bibliographische Typ erfordert, auch eine Angabe zum Wiederauffinden des Dokumentes im Internet (Internet Identifier) und das Datum, an welchem auf die Seite zugegriffen wurde. Der Internet Identifier kann entweder eine URL (Uniform Ressource Locator) oder ein sogenannter PI (Persistent Identifier) wie DOI (Digital Object Identifier) und URN (Uniform Ressource Name) sein. Internetdokumente werden demnach einem der oben beschriebenen bibliographischen Typen (Autor/innenwerk, Beitrag in Sammelband, Zeitschriftenbeitrag, usw.) zugeordnet und der erste Teil der Literaturangabe wird in herkömmlicher Weise gestaltet. Internetspezifische Ressourcen (Homepages, Blogs usw.) sind dabei ähnlich wie graue Literatur zu erfassen; die relevanten Angaben sind so gut es geht in das einheitliche Schema dieses Leitfadens zu integrieren. Erst im zweiten Teil wird mit dem Internet Identifier und dem Zugriffsdatum auf das Internet hingewiesen. _Beispiel: Andermahr, Wolfgang (2008): Test. PowerColor Radeon HD 4870 PCS+ 1.024 MB (1/27) Schneller Chip + viel Speicher = alles perfekt? Online im Internet: http://www.computerbase.de/artikel/hardware/grafikkarten/2008/test_ powercolor_radeon_hd_4870_pcs_1024_mb/ (Zugriff am: 05.10.2008). _Beispiel: Heise online (2013): Nächste Generation des Microsoft-Tablets Surface erwartet. Online im Internet: http://heise.de/-1953294 (Zugriff am: 09.09.2013). _Beispiel: Hornbogen, Erhard; Eggeler, Gunther; Werner, Ewald (2006): Werkstoffe. Aufbau und Eigenschaften von Keramik-, Metall-, Polymer- und Verbundwerkstoffen. 8. Aufl. Berlin u.a.: Springer. Online im Internet: http://dx.doi.org/10.1007/3-540-30724-9 (Zugriff am: 09.09.2013). _Beispiel: Universität Salzburg (Hrsg.) (o.J.): Fodok. Forschungsdatenbank der Universität Salzburg. Online im Internet: http://www.sbg.ac.at/aff/datenbanken.html (Zugriff am: 01.07.2003). _Zotero: Die Eintragsart ist dem bibliographischen Typ entsprechend auszuwählen. In das Feld URL ist zusätzlich der Internet Identifier und in das Feld Heruntergeladen am das Zugriffsdatum einzutragen.

Der Beleg stellt nur die Verbindung zum Literaturverzeichnis her. Es ist daher nicht zielführend, den Internet-Identifier (URL, DOI, …) anzugeben: (Andermahr 2008, Technische Daten) (Heise online 2013) (Hornbogen; Eggeler; Werner 2006, S. 34) (Universität Salzburg o.J.)

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