Folgende Aspekte epischer Texte sollten in der 12.Klasse behandelt werden, wobei die hier genannten Begriffe verwendet werden sollten:

Folgende Aspekte epischer Texte sollten in der 12.Klasse behandelt werden, wobei die hier genannten Begriffe verwendet werden sollten: 1. Die epische...
Author: Georg Schmitz
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Folgende Aspekte epischer Texte sollten in der 12.Klasse behandelt werden, wobei die hier genannten Begriffe verwendet werden sollten:

1. Die epische Grundsituation (Autor – Erzähler) 2. Erzählsituation • Auktoriale Erzählsituation Er-Erzähler – Ich-Erzähler (erzählendes /erlebendes Ich) • Personale Erzählsituation Er-Erzähler – Ich-Erzähler • Neutrale Erzählsituation 3. Erzählerische Darbietungsformen • Erzählbericht • Personenrede direkte Rede indirekte Rede erlebte Rede innerer Monolog Bewusstseinsstrom 4. Gestaltung der Zeit • lineares, nicht lineares Erzählen • zeitdeckendes, zeitdehnendes, zeitraffendes Erzählen

In der 13. Klasse sollten die Kenntnisse gefestigt werden. Aspekte wie Raumgestaltung und verschiedene Möglichkeiten des Erzählberichts sollten zusätzlich behandelt werden.

Erzählsituationen 1. Andreas stand fröstelnd auf der Straße. Wie es Martin wohl ergangen sein mochte? Als er sah, wie sich das Fenster öffnete, ahnte er, was passieren würde. Martin erschien auf dem Sims und stürzte sich in die Tiefe. Sekundenlang fühlte er eine schreckliche Ohnmacht in sich, er stand wie gelähmt. Nein, Martin! stieß es aus ihm hervor. Als er über die Straße lief, spürte er eine tiefe Leere. Nein, Martin. Warum? Du sollst leben, nicht du hast dich schuldig gemacht.

2. Andreas stand fröstelnd auf der Straße und beobachtete voller Argwohn das gegenüberliegende Hotel. In einem Zimmer des zehnten Stockes wälzte sich unterdessen sein Freund Martin, von entsetzlichen Alpträumen geplagt, unruhig auf seinem Lager hin und her. Ihm träumte von einem riesengroßen, käferartigen Ungeheuer, das langsam auf ihn zukroch. In panischer Angst sprang er von seinem Lager, riss das Fenster auf und stürzte sich in die Tiefe. Er war auf der Stelle tot. Für Andreas, der dies von dem eiligst herbeigerufenen Arzt erfuhr, konnte das jedoch kein Trost sein. Die Zeit der Trauer begann und das Schicksal sollte noch weitaus härtere Prüfungen für ihn bereithalten. ...

3. Andreas stand auf der Straße und beobachtete das gegenüberliegende Hotel. Plötzlich öffnete sich ein Fenster im zehnten Stock, und ein Mann stürzte sich auf das Pflaster. Er lief über die Straße und blickte auf den leblosen Körper. Ein eiligst herbeigerufener Arzt erklärte: „Der Mann muss auf der Stelle tot gewesen sein.“

Die Gestaltung eines epischen Textes: Erzählsituationen Ein entscheidender Aspekt des Erzählens ist die Erzählsituation. Sie charakterisiert die Stellung des Erzählers zum Erzählten. Lesen Sie beigefügte Texte und füllen Sie folgende Tabelle aus.

TEXT 1

TEXT 2

TEXT 3

Gibt sich der Erzähler zu erkennen? Wenn ja, wodurch?

nein

ja, er kommentiert

nein

Worüber weiß der Erzähler Bescheid? Ordnen Sie zu. • über die erzählte Figur und deren Gedanken • über die Zukunft • über mehrere erzählte Figuren und deren Gedanken • über die äußere Handlung

über die erzählte Figur

über die Zukunft über mehrere erzählte Figuren

über die äußere Handlung

Wie kann die Position des Erzählers zum Erzählten am besten beschrieben werden? – Ordnen Sie zu. Er sieht die Welt • aus einer Kameraperspektive. • aus der Perspektive eines allwissenden Erzählers. • aus der Perspektive einer der Figuren.

aus der Perspektive einer der Figuren

aus der Perspektive eines allwissenden Erzählers

aus einer Kameraperspektive

Folgende Begriffe charakterisieren die Wirkungen der Erzählsituationen. – Ordnen Sie zu. • „Wirklichkeitsbericht“ • Überlegenheit des Erzählers • Unmittelbarkeit, hohe Authentizität

Unmittelbarkeit, hohe Authentizität

Überlegenheit des Erzählers

„Wirklichkeitsbericht“

Die Fachbegriffe für die Erzählsituationen lauten: „personale Erzählsituation“, „auktoriale Erzählsituation“ und „neutrale Erzählsituation“. – Ordnen Sie zu.

personale Erzählsituation

auktoriale Erzählsituation

neutrale Erzählsituation

Merke: Es handelt sich hier um idealtypische Muster, die in Reinform selten vorkommen.

Die Gestaltung eines epischen Textes: Erzählsituationen Ein entscheidender Aspekt des Erzählens ist die Erzählsituation. Sie charakterisiert die Stellung des Erzählers zum Erzählten. Lesen Sie beigefügte Texte und füllen Sie folgende Tabelle aus.

TEXT 1

TEXT 2

Gibt sich der Erzähler zu erkennen? Wenn ja, wodurch?

Worüber weiß der Erzähler Bescheid? Ordnen Sie zu. • über die erzählte Figur und deren Gedanken • über die Zukunft • über mehrere erzählte Figuren und deren Gedanken • über die äußere Handlung Wie kann die Position des Erzählers zum Erzählten am besten beschrieben werden? – Ordnen Sie zu. Er sieht die Welt • aus einer Kameraperspektive. • aus der Perspektive eines allwissenden Erzählers. • aus der Perspektive einer der Figuren. Folgende Begriffe charakterisieren die Wirkungen der Erzählsituationen. – Ordnen Sie zu. • „Wirklichkeitsbericht“ • Überlegenheit des Erzählers • Unmittelbarkeit, hohe Authentizität Die Fachbegriffe für die Erzählsituationen lauten: „Personale Erzählsituation“, „auktoriale Erzählsituation“ und „neutrale Erzählsituation“. – Ordnen Sie zu.

Merke: Es handelt sich hier um idealtypische Muster, die in Reinform selten vorkommen.

TEXT 3

Die Gestaltung eines epischen Textes: Der Ich-Erzähler Man unterscheidet zwischen Ich-Form und Er-Form Lesen Sie die beigefügten Texte und beantworten Sie folgende Fragen.

In welcher Form wird von Peter erzählt? Von wem erzählt der Erzähler?

Wie unterscheidet sich die Rolle des Erzählers in den Zeilen 9-13 von der Rolle, die er in den Zeilen 14-20 einnimmt?

Überlegen Sie, welche Folgen die gewählte Erzählform hat, und ordnen Sie die Begriffe den entsprechenden Spalten zu. • • • • • •

Möglichkeit der Einmischung eingeschränkte Sichtweise mehr Objektivität Erhöhung der Glaubwürdigkeit subjektive Note größerer Spielraum

Text 1

Text 2

Er-Form

Ich-Form

Der Erzähler erzählt nur von anderen. ---

Der Erzähler erzählt von sich selbst und von anderen. Der Erzähler tritt als erzähltes (= erlebendes) Ich (Z. 9-13) und als erzählendes Ich (Z. 14-20) in Erscheinung.

⇒ größerer Spielraum

⇒ eingeschränkte Sichtweise

⇒ mehr Objektivität

⇒ subjektive Note

⇒ Möglichkeit der Einmischung

⇒ Erhöhung der Glaubwürdigkeit

Die Gestaltung eines epischen Textes: Der Ich-Erzähler Man unterscheidet zwischen Ich-Form und Er-Form Lesen Sie die beigefügten Texte und beantworten Sie folgende Fragen.

Text 1

Text 2

In welcher Form wird von Peter erzählt? Von wem erzählt der Erzähler?

Wie unterscheidet sich die Rolle des Erzählers in den Zeilen 9-13 von der Rolle, die er in den Zeilen 14-20 einnimmt?

Überlegen Sie, welche Folgen die gewählte Erzählform hat, und ordnen Sie die Begriffe den entsprechenden Spalten zu. • • • • • •

Möglichkeit der Einmischung eingeschränkte Sichtweise mehr Objektivität Erhöhung der Glaubwürdigkeit subjektive Note größerer Spielraum



Ich- und Er-Erzähler Peter Bichsel: Die Brücke 1. Fassung Peter war sieben. Er ging über die Brücke. Auf der andern Seite standen zwei Mädchen. Sie waren acht, ein Jahr älter als er. Die eine war groß und hatte braunes, krauses Haar und Milchschorf im Gesicht. Sie riefen: „Die Brücke stürzt ein." Peter kümmerte sich nicht um sie. Sie riefen wieder: „Los, lauf, komm doch, sie stürzt ein." Peter schaute etwas unsicher. Sie riefen noch einmal, da lief er. Als er ankam, lachten sie ihn aus. Das hat er nie vergessen. 2. Fassung (Original) Ich war sieben. Ich ging über die Brücke. Auf der andern Seite standen zwei Mädchen. Sie riefen: „Die Brücke stürzt ein.“ Ich wußte, daß sie nicht einstürzen kann. Sie riefen: „Los, lauf, komm doch, sie stürzt ein." Und als sie noch einmal riefen, lief ich, damit sie mich in Ruhe ließen. Sie lachten mich aus, als ich ankam. An die eine erinnere ich mich nicht mehr, aber die andere war groß und hatte braunes, krauses Haar und Milchschorf im Gesicht. Die würde ich wiedererkennen und wenn sie sich auch ganz verändert hätte. Die waren acht, ein Jahr älter als ich, und ich war ihnen ausgeliefert, sie gaben mir keine Möglichkeit. Wäre ich ruhig weitergegangen, wären sie mir böse gewesen, und weil ich gerannt bin, ihnen zuliebe, haben sie mich ausgelacht. Nun ist es gesagt. Zit. nach: Waldmann, Günter und Bothe, Katrin: Erzählen - Eine Einführung in kreatives Schreiben und produktives Verstehen von traditionellen und modernen Erzählformen, Klett Schulbuchverlag, Stuttgart 1992, S. 15

Die Gestaltung eines epischen Textes: Darbietungsformen In epischen Texten spricht entweder der Erzähler (Erzählbericht) oder es sprechen in szenischer Darstellung die erzählten Figuren (Personenrede). Lesen Sie die beigefügten Beispiele der verschiedenen Möglichkeiten der Personenrede und füllen Sie folgende Tabelle aus. Direkte Rede

Man unterscheidet folgende Arten der Personenrede:

Indirekte Rede

Erlebte Rede

Innerer Monolog

Bewusstseinsstrom (stream of consciousness)

Ordnen Sie die Beispiele den folgenden Begriffen zu.

Text .5..

Text .3..

Text .2..

Text .1..

Text .4..

Bestimmen Sie Person und Modus des jeweiligen Beispiels.

1. Person, Indikativ

3. Person, Konjunktiv

3. Person, Indikativ 1. Person, Indikativ

1. Person, Indikativ

Liegt ein übergeordneter Satz bzw. eine Redeankündigung vor?

ja

ja

nein

nein

nein

Die verschiedenen Arten der Personenrede haben unterschiedliche Funktionen. – Ordnen Sie folgende Eigenschaften zu. • Wiedergabe von Gedanken, Assoziationen und Erinnerungsfetzen • natürlich wirkende Form der Gedankenwiedergabe • mittelbare Wiedergabe des Gesagten, distanzierend • unmittelbare Wiedergabe des Gesagten, vergegenwärtigend • unmittelbare Wiedergabe von Gedanken, stummes Selbstgespräch

⇒ unmittelbare

⇒ mittelbare

⇒ natürlich

⇒ unmittelbare

⇒ Wiedergabe von

Wiedergabe des Wiedergabe des Gesagten, Gesagten vergegenwärtige ⇒ distanzierend nd

wirkende Form der Gedankenwieder gabe

Wiedergabe von Gedanken, stummes Selbstgespräch

Gedanken, Assoziationen und Erinnerungsfetz en

Die Gestaltung eines epischen Textes: Darbietungsformen In epischen Texten spricht entweder der Erzähler (Erzählbericht) oder es sprechen in szenischer Darstellung die erzählten Figuren (Personenrede). Lesen Sie die beigefügten Beispiele der verschiedenen Möglichkeiten der Personenrede und füllen Sie folgende Tabelle aus. Man unterscheidet folgende Arten der Personenrede: Ordnen Sie die Beispiele den folgenden Begriffen zu. Bestimmen Sie Person und Modus des jeweiligen Beispiels. Liegt ein übergeordneter Satz bzw. eine Redeankündigung vor? Die verschiedenen Arten der Personenrede haben unterschiedliche Funktionen. – Ordnen Sie folgende Eigenschaften zu. • Wiedergabe von Gedanken, Assoziationen und Erinnerungsfetzen • natürlich wirkende Form der Gedankenwiedergabe • mittelbare Wiedergabe des Gesagten, distanzierend • unmittelbare Wiedergabe des Gesagten, vergegenwärtigend • unmittelbare Wiedergabe von Gedanken, stummes Selbstgespräch

Direkte Rede

Indirekte Rede

Erlebte Rede

Innerer Monolog

Bewusstseinsstrom (stream of consciousness)

Text ...

Text ...

Text ...

Text ...

Text ...

Darbietungsformen – Personenrede 1. Ob ich wohl nach Hause gehen muss? Soll ich nicht lieber vielleicht noch etwas warten? 2. Er stand vor dem Hotel. Musste er wohl nach Hause gehen? 3. Er stand vor dem Hotel und fragte sich, ob er wohl nach Hause gehen müsse. 4. Wenn ich doch ...! Nach Hause? Nein!! – Vielleicht doch? ... Ja! 5. Er stand vor dem Hotel und fragte: „Muss ich wohl nach Hause gehen?“

Aus: Ludwigsen, Horst: Sprachbetrachtung und Textanalyse, Bad Homburg v. d. H. 1989, S. 192

Die Gestaltung eines epischen Textes: Das Zeitgerüst Neben den Schauplätzen bildet die Zeit ein zentrales Element des Erzählens. Werden die Ereignisse chronologisch erzählt, spricht man von linearem Erzählen. Wird die Chronologie von Rückwendungen oder Vorausdeutungen durchbrochen, handelt es sich um nicht-lineares Erzählen.

Untersuchen Sie die beigefügten Texte hinsichtlich des Verhältnisses zwischen der erzählten Zeit (Zeitraum, über den sich die Handlung erstreckt) und der Erzählzeit (Zeit, die das Lesen erfordert) und fügen Sie die Nummer des passenden Textes in die Lücken in Klammern ein.

Das Zeitgerüst

lineares Erzählen

zeitdeckend

zeitraffend

e=E

e>E

(Text 2)

nicht lineares-Erzählen

zeitdehnend

(Text 3)

e

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