03 / Fairer Handel
Die Wirkung des fairen Handels und die Funktion von Fairtrade
03 / Fairer Handel
Warum braucht es fairen Handel?
Insgesamt gibt es etwa 900 Mio. unterernährte Menschen, die Mehrheit davon lebt auf dem Land in Entwicklungs- und Schwellenländern. Oft sind diese Menschen Kleinbauern, bauen also selber Nahrungsmittel an. Weltweit gibt es rund 500 Millionen Kleinbauernbetriebe; rund zwei Mia. Menschen - ein Drittel der Menschheit – sind direkt von kleinbäuerlicher Landwirtschaft abhängig. In Asien und in Afrika südlich der Sahara produzieren Kleinbäuerinnen und Kleinbauern rund 80 % der konsumierten Nahrungsmittel. Trotz hoher Rohstoffpreise verdienen die Kleinbauern an der Landwirtschaft zu wenig. Viele Kleinbauern geben sogar mehr Geld aus für Lebensmittel als sie durch den Verkauf ihrer Rohstoffe einnehmen. Die Landwirtschaft – und insbesondere die Stärkung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft – ist ein zentraler Motor zur Bekämpfung der Armut und des Hungers.
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Charakteristiken des Marktes ohne fairen Handel
Kleinbauern und Arbeiter aus Entwicklungs- und Schwellenländern leiden unter Preisschwankungen im Welthandel. Oft fehlt den Bauern ein direkter Marktzugang. Ihnen fehlt es an Wissen über den internationalen Handel und an der nötigen Organisation, womit sie stark von lokalen Zwischenhändler abhängig sind. Der erzielte Erlös reicht höchstens zur Deckung der Produktionskosten und die Bauern haben dadurch keine Möglichkeit ihre Produktivität zu steigern. Nur wenige Kleinbauern besitzen eigenes Land. Intensiver Giftmitteleinsatz im Anbau und schlechter Schutz der Arbeiter.
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Zielgruppe des fairen Handels
Die Produzenten – die schwächsten Glieder der Handelskette
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Idee von Fairtrade
Durch fairen Handel sollen benachteiligte Regionen und Produzenten im Süden gestärkt werden. Fairtrade stärkt die Organisation und die Selbständigkeit der Produzenten und fördert dadurch ihre Professionalisierung, Exportfähigkeit und ermöglicht ihnen eine aktive Teilnahme am Weltmarkt. Fairtrade ermöglicht es Kleinbauern und Arbeiterinnen eine nachhaltige Entwicklung aus eigener Kraft.
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Struktur von Fairtrade Produzenten in Asien, Afrika und Lateinamerika produzieren Kaffee, Kakao, Bananen, Baumwolle, Früchte usw.
FLO-Cert
Kontrolliert die Produzenten auf Einhaltung der Standards und verleiht ihnen ein Zertifikat
Fairtrade International
Export Import der Waren
Erstellt Standards und unterstützt die Produzenten und Länderorganisationen
Länderorganisationen (z.B. Fairtrade Max Havelaar Schweiz)
Schliessen mit Lizenznehmer Verträge ab und kümmern sich um die Vermarktung
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Migros
Coop
Claro
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Lizenznehmer auf der ganzen Welt Verkaufen Fairtrade-zertifizierte Produkte der Produzenten im Laden
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Die Instrumente von Fairtrade International
Entwicklung von umfassenden Standards, welche die Voraussetzungen bezüglich Anbaumethoden, Arbeitsbedingungen und Umweltstandards für die Produktion in den Herkunftsländern festlegen Die Produzenten in Afrika, Lateinamerika und Asien, die diese Standards erfüllen, erhalten für Ihre Produkte einen stabilen Mindestpreis und für Ihre Organisation eine Fairtrade-Prämie. Unabhängige Zertifizierung und Kontrolle der Produzenten Unterstützung der Bauern bei der Organisation und beim Marktzugang Fairtrade-Gütesiegel als starkes Label im Norden
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Fairtrade – Mindestpreis und Prämie
Wenn die Produzenten die in den Standards verlangten Voraussetzungen erfüllen, wird ihnen ein Mindestpreis für ihr Produkt bezahlt (z.B. pro kg Bananen oder Ananas). Fällt der Weltmarktpreis, erhalten die Produzenten trotzdem den Mindestpreis. Somit haben sie trotz stark schwankenden Weltmarktpreise eine gewisse Planungssicherheit. Ist der Weltmarktpreis höher als der garantierte Mindestpreis, erhalten die Produzenten den Weltmarktpreis. Zusätzlich erhält die Produzentenorganisation (meist ein Zusammenschluss von mehreren Bauern) eine Fairtrade-Prämie, welche sie für Entwicklungsprojekte wie z. B. den Bau von Brunnen, Massnahmen zur Qualitätsverbesserung, Schulungsund Ausbildungsprogramme oder Gesundheitsprojekte verwenden kann.
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Realisierte Projekte durch Fairtrade-Prämie
Mit der Fairtrade Prämie wurden in den letzten Jahren unter anderem folgende Projekte realisiert: Bau von Strassen, damit das Dorf während Regenzeiten erreichbar bleibt Landwirtschaftliche Schulung der Bauern, Umstellung auf Bio-Landbau Bau von Trinkwasserbrunnen Bau von Krippen und Schulen, Kauf von Schulmaterial Vergabe von Stipendien an Kinder und Jugendliche
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Lage der Kakaoproduzenten in Westafrika als Beispiel für die Arbeit von Fairtrade Kakao (Rohstoff für Schokolade) aus der Elfenbeinküste: Interner Konflikt zwischen Norden und Süden hat das Land gelähmt, seit 2002 gab es kaum mehr Investitionen in die Infrastruktur Dominanz von Zwischenhändlern („Pisteurs“) Kakao von Zwischenhändlern ist oft nicht richtig verarbeitet und getrocknet – ein Grund für die Qualitätsprobleme beim Kakao aus der Elfenbeinküste Starker internationaler Druck wegen verbreiteter Kinderarbeit in der Kakaoproduktion Verbesserungen durch Fairtrade Max Havelaar:
Struktur und Stabilität für die Kooperativen
Bessere Qualität durch richtige Verarbeitung, Trocknung und Qualitätskontrolle
Unabhängige Kontrollen, um missbräuchliche Kinderarbeit zu verhindern
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Auswirkungen von Fairtrade in Westafrika
«Hier gab es kaum Strassen, keine Schulen. Die gesundheitliche Versorgung war sehr schwierig. Die Zusammenarbeit mit Fairtrade hat uns dringend notwendige Investitionen ermöglicht.»
Yao Kofi, 42, Kakaobauer Fairtrade-Kooperative Kavokiva, Côte d‘Ivoire
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Fairtrade-Prämie – Investitionen in die Zukunft
Prämienprojekt Trinkwasserversorgung
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Fairtrade-Prämie – Investitionen in die Zukunft
Prämienprojekt Schule Coopérative agricole Kavokiva du Haut Sassandra, Côte d’Ivoire Anzahl Mitglieder: mehr als 6000 FT-Zertifiziert seit 2004