Evangelischer Kirchenkreis Bochum Konzeption

Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. 2. Tim 1,7 Siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch. Lk. 17,21 Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt. Mt. 11,5 Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 1 von 46

Evangelischer Kirchenkreis Bochum Konzeption ..................................................................... 1 Vorwort des Superintendenten ............................................................................................... 4 I. Der Rahmen der kirchlichen Arbeit in Bochum ..................................................................... 5 Unsere Stadt ......................................................................................................................... 5 Die Stadt Bochum ............................................................................................................. 5 Die Menschen in Bochum ................................................................................................ 6 Aktuelle Situation ............................................................................................................. 8 II. Der Evangelische Kirchenkreis Bochum ............................................................................. 10 Geschichte des Kirchenkreises ........................................................................................... 10 Fläche und Gemeindegliederzahl ....................................................................................... 11 Gemeindepfarrstellen, Funktionspfarrstellen, Pfarrerinnen und Pfarrer im Entsendungsdienst und Beschäftigungsauftrag. ................................................................ 11 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie finanzielle Ressourcen .................................... 12 III. Die aktuellen Arbeitsfelder und Dienste ........................................................................... 12 Zum Fachbereich Bildung und Erziehung ....................................................................... 14 Zum Fachbereich Gottesdienst, Kirchenmusik und Kultur ............................................. 15 Zum Fachbereich Seelsorge und Beratung..................................................................... 15 Zum Fachbereich Diakonie und gesellschaftliche Verantwortung................................. 16 Zum Fachbereich Mission und Ökumene ....................................................................... 16 Arbeit der Verbände in der Evangelischen Kirche in Bochum ........................................... 17 Blick auf bereits erstellte Konzeptionen der Gemeinden und der gemeinsamen Dienste 17 Blick auf die internen Kommunikationsstrukturen ............................................................ 17 Kooperationen und Gestaltungsraum ................................................................................ 17 IV. Zukünftige Herausforderungen......................................................................................... 18 Ziel und Aufgabe der Prognose .......................................................................................... 18 Veränderungen im Klima und Rückgang vorhandener Ressourcen................................... 18 Entwicklung der Armut....................................................................................................... 19 Veränderung der Mediennutzung ...................................................................................... 19 Gesundheit ......................................................................................................................... 20 Kulturelle Vielfalt................................................................................................................ 20 Familie, Frauen- und Männerrollen ................................................................................... 21 Individualisierung ............................................................................................................... 22 Religiöse Sozialisation ........................................................................................................ 23 Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Veränderung der Gemeindeglieder ...................... 24 Kirchensteuerentwicklung ................................................................................................. 24 Entwicklung Pfarrstellen, Pfarrerinnen und Pfarrer im Entsendungsdienst und im Beschäftigungsauftrag........................................................................................................ 25 Entwicklung Mitarbeitende ................................................................................................ 25 V. Unser Auftrag als Evangelische Kirche in Bochum und unsere Ziele ................................. 26 1. Kommunikation des Evangeliums .................................................................................. 26 2. Unsere Botschaft: Das Evangelium ................................................................................ 27 3. Die Adressaten ............................................................................................................... 28 4. Kirche kommuniziert ...................................................................................................... 29 5. Angebote theologischer Arbeit und spiritueller Erfahrung ............................................ 29 VI. Zukünftiges Handeln der Evangelischen Kirche in Bochum - unser Konzept für die Zukunft ................................................................................................................................... 30 1. Konkretionen: Schwerpunkte in der Kommunikation des Evangeliums ........................ 30 2. Konkretionen: Zielsetzungen.......................................................................................... 31 3. Konkretionen: personelle und strukturelle Voraussetzungen ....................................... 31 4. Kommende Aufgaben..................................................................................................... 33 Die Konzeptionsgruppe .......................................................................................................... 34 Impressum.............................................................................................................................. 34 IIX. Anhang ............................................................................................................................. 35 Zum Verhältnis von Kirchenkreis- und Gemeindebene ..................................................... 35 Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 2 von 46

Leitungs- und Arbeitsstrukturen des Evangelischen Kirchenkreises Bochum ................... 37 Leitlinien für die Bildung und Arbeit der Ausschüsse und Beiräte ..................................... 42 Konferenzstruktur im Evangelischen Kirchenkreis Bochum .............................................. 44 Organigramm Kirchenkreis Bochum .................................................................................. 45 Organigramme der Fachbereiche ...................................................................................... 45

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Vorwort des Superintendenten Liebe Leserinnen und liebe Leser, liebe Schwestern und liebe Brüder! Was ist unser Auftrag als Evangelische Kirche in Bochum? Wo stehen wir zurzeit mit unserer kirchlichen Arbeit? Welche Schwerpunkte haben wir gegenwärtig gesetzt? In welchem Umfeld bewegen wir uns? Was kommt auf uns zu? Auf welche Entwicklungen müssen wir uns einstellen? Was sind unsere Ziele für die nächsten sieben Jahre?

Wir haben versucht, diese und weitere Fragen mit der vorliegenden Konzeption aufzugreifen und zu beantworten. Seit dem Jahre 2009 sind wir im Evangelischen Kirchenkreis Bochum an der Arbeit. Auf mehreren Synoden und Synodalversammlungen haben wir uns mit diesen Fragen auseinandergesetzt. Die von der Synode berufene Steuerungsgruppe hat sich mehr als dreißigmal getroffen, um die vorliegende Konzeption auf den Weg zu bringen. Schließlich hat die Kreissynode Bochum diese Konzeption am 20. April 2013 mit großer Mehrheit beschlossen. Diese Konzeption ist nun eine wesentliche Grundlage für die Arbeit im Kirchenkreis. Sie beschreibt, auf welche Weise die Evangelische Kirche in Bochum ihren biblischen Auftrag als Teil der Kirche Jesu Christi gegenwärtig wahrnimmt und in den nächsten Jahren wahrnehmen will. Bewusst reden wir von der „Evangelischen Kirche in Bochum“, welche die Kirchengemeinden gleichermaßen wie die Dienste und Einrichtungen des Kirchenkreises und der Diakonie umfasst. Diese Konzeption ist nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand für einen mittelfristigen Zeithorizont geschrieben. Daher ist sie regelmäßig zu überprüfen und fortzuschreiben. Mit der Verabschiedung der Konzeption ist die Arbeit nicht getan, aber wir haben einen wichtigen Meilenstein auf unserem Weg erreicht. Im letzten Abschnitt zeigen wir auf, an welchen Punkten wir konkret weiterarbeiten wollen. Ich danke allen, die mitgewirkt haben, diese Konzeption zu erarbeiten. Ich hoffe, sie ist vielen eine Hilfe, die frohe Botschaft des Evangeliums verständlich und ansprechend zu kommunizieren.

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I. Der Rahmen der kirchlichen Arbeit in Bochum Unsere Stadt Die Stadt Bochum Seit Bochum im Jahr 890 zum ersten Mal erwähnt wurde, hat die Stadt eine wechselvolle Geschichte durchlebt. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann hier die Blütezeit des Bochumer Bergbaus. Einige Jahre später kam als zweites Standbein die Schwerindustrie hinzu. Damit entwickelte sich Bochum als die Stahl- und Kohle-Stadt, als die sie lange bekannt war. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg setzte mit dem Rückgang des Bergbaus in Bochum ein wirtschaftlicher Strukturwandel ein. Mit der Zeche Hannover schloss 1973 die letzte Bochumer Zeche. Zum Symbol des Strukturwandels im Ruhrgebiet wurde neben den 1962 geöffneten Werken der Adam Opel AG vor allem die RuhrUniversität. Heute ist Bochum ein Dienstleistungs-, Bildungs- und Kulturzentrum im Ruhrgebiet. Die heutige räumliche Größe erreichte die Stadt Bochum in mehreren Phasen der Eingemeindungen kleinerer Orte als Stadtteile in das Stadtgebiet. Durch den Zusammenschluss mit der kreisfreien Stadt Wattenscheid im Jahr 1975 erreichte das Stadtgebiet seinen heutigen Umfang. Auch heute noch identifiziert sich die Bevölkerung oft noch stärker mit ihrem jeweiligen Ortsteil als mit der Stadt als Ganzes. Kultur und Bildung Bochum ist ein Kultur- und Bildungsschwerpunkt. Die Stadt bietet einen hohen Freizeitwert und wird als Universitätsstadt wahrgenommen. So bietet sie zahlreiche Theaterspielstätten, Museen, Schulen und neun Hochschulen wie die RuhrUniversität oder die Evangelische Fachhochschule. Mit der Matthias-ClaudiusSchule findet sich die erste integrative Gesamtschule in freier Trägerschaft in Bochum. Weiterhin unterrichtet die Musikschule Bochum rund 7000 Schüler. Mit dem Schauspielhaus Bochum verfügt die Stadt über eine der renommiertesten Bühnen für Sprechtheater in Deutschland. Weitere bekannte Aufführungsorte sind der Starlight Express und die Jahrhunderthalle, die sowohl eine Hauptspielstätte der Ruhrtriennale als auch Ort zahlreicher Großveranstaltungen ist. Die Bochumer Symphoniker bieten Konzerte in einzelnen Stadtteilen und kooperieren u. a. im Rahmen regelmäßiger Konzerte mit der Evangelischen Stadtkantorei. Museen wie das Deutsche Bergbaumuseum oder das Kunstmuseum Bochum haben überregionale Bedeutung. Dies gilt auch für das eintrittsfreie Rock-Pop-Festival „Bochum Total“, das seit 1986 in der Innenstadt stattfindet und regelmäßig 900.000 Zuschauer findet. Damit ist es eine der größten Musikveranstaltungen Europas.

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Die Menschen in Bochum Bevölkerungszahlen und ihre Entwicklung Bochum hatte am Stichtag 31. Dezember 2011 366.054 Einwohner. Lange wurden in den Bereichen Migration und Integration statistische Daten nicht nach Nationalität erhoben. Darum unterschieden Statistiken nur nach Deutschen und Ausländern. Es ist schwierig, zu Personen mit Migrationshintergrund konkrete Zahlen zu benennen, da dieser Begriff unterschiedlich definiert wird. Die Stadt Bochum nennt jedoch für 2011 einen Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund von 15,6 Prozent. Der Ausländeranteil lag bei 9,1 Prozent. Die Bochumer leben in 188.400 Haushalten. Auch wenn es keine statistischen Daten über Familien gibt, lassen sich aufgrund der Angaben über die Haushaltsformen Rückschlüsse auf familiäre Lebensformen ziehen. In jedem fünften Bochumer Haushalt leben Kinder. In mehr als der Hälfte der 32.900 Haushalte mit Kindern (absolut rund 19.000) lebt nur ein Kind. In circa elf Prozent der Haushalte mit Kindern leben drei Kinder und mehr. Wenn auch bei den Haushalten mit Kindern in der Regel zwei Erwachsene leben, gibt es in etwa 25 Prozent von ihnen (absolut rund 8000) nur eine erwachsene Person.

Mit Blick auf die Bevölkerungsentwicklung lässt sich feststellen, dass im Jahr 2011 2644 Geburten 4337 Sterbefälle gegenüberstanden. Die Bevölkerungsprognose zeigt in der nahen Zukunft einen weiteren Bevölkerungsrückgang verbunden mit einer deutlichen Zunahme älterer Menschen. Sie kommt zu der Erwartung, dass 2025 rund 345.200 Menschen in Bochum leben werden. Hierbei hat die „natürliche Bevölkerungsentwicklung“ eine entscheidende Bedeutung, während Wanderungsbewegungen, Fort- und Zuzüge einen geringen Einfluss auf die Bochumer Bevölkerungsentwicklung haben.

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Im Einzelnen wird für das Jahr 2020 erwartet, dass 14,1 Prozent der Bevölkerung unter 18 Jahre alt sind, 57,1 Prozent zwischen 18 und 60 und 28,8 Prozent älter als 60 Jahre. Von den über 60-Jährigen werden 44,9 Prozent in Ein-PersonenHaushalten leben. In Haushalten mit Kindern werden nur noch 17,2 Prozent der Bevölkerung leben, das ist ein Rückgang von 11,3 Prozent.

Das Eintreten dieser beschriebenen Entwicklung ist umso wahrscheinlicher, als aufgrund niedriger Geburtenziffern sowie eines stetigen Rückgangs der Anzahl an Frauen im gebärfähigen Alter eine Trendwende nicht zu erwarten ist. Ein weiteres Ergebnis der Untersuchungen zeigt, dass in den letzten 30 Jahren der Anteil der deutschen Bevölkerung rückläufig ist, während der Anteil der Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 7 von 46

ausländischen Bevölkerung angestiegen ist. Zusammengenommen bedeutet dies, dass die Bevölkerung in Bochum schrumpft, altert und bunter wird.

Aktuelle Situation Ein Blick auf die Einkommenssituation der Bochumerinnen und Bochumer zeigt, dass im Jahr 2007 das Bruttodurchschnittseinkommen je Steuerpflichtigen in Bochum bei etwa 26.500 € im Jahr lag. Die Einkommenshöhe schwankte je nach Stadtteil stark. In Ortsteilen mit hohem Durchschnittseinkommen war die Quote der Bezieher von Grundsicherung nach SGB II niedrig und umgekehrt. In Nordrhein-Westfalen lag das durchschnittliche Jahreseinkommen bei 32.709 € je Steuerpflichtigen. Interessant daran ist die Spannbreite von Meerbusch im RheinKreis Neuss mit durchschnittlich 57.144 € je Steuerpflichtigen bis zu Duisburg mit 25.276 € und Augustdorf (Kreis Lippe) mit 26.415 € je Steuerpflichtigen am Ende der Skala. Ende des Jahres 2010 waren in der Altersgruppe der 15–65-Jährigen rund sieben Prozent arbeitslos. In Nordrhein-Westfalen waren es 8,7 Prozent. Der Anteil der Arbeitslosen unter 25 Jahren lag bezogen auf das ganze Stadtgebiet bei knapp vier Prozent. In Nordrhein-Westfalen waren es 6,8 Prozent. Ende des Jahres 2010 war knapp ein Viertel aller unter 15-Jährigen in Bochum auf unterstützende Leistungen nach SGB II angewiesen (10.258 Kinder). Schaut man auf alle Haushalte mit drei Kindern und mehr gehören 37 Prozent dieser Haushalte zur Gruppe derer, die auf solche Unterstützung angewiesen sind, sowie auch 40 Prozent aller Haushalte Alleinerziehender. Die Arbeitsplätze in der Stadt Bochum finden sich in etwa mit 0,3 Prozent der Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft, etwa 27,4 Prozent im produzierenden Gewerbe und 72,2 Prozent im Dienstleistungsbereich. Bochum ist verkehrstechnisch gut angebunden, es gibt zahlreiche Berufspendler. Eine Wohnungssuche in Bochum ist nicht schwer, da der Wohnungsmarkt entspannt ist. Allerdings ist es für einkommensschwache Haushalte zeitweise schwierig, passenden Wohnraum zu finden. Die Verteilung von Sozialwohnungen im Stadtgebiet ist ungleichmäßig. Wenn auch die Kaltmieten relativ stabil sind, steigen in der letzten Zeit die Mietnebenkosten deutlich an, sodass oft von einer zweiten Miete gesprochen wird. Jeder vierte Bochumer oder jede vierte Bochumerin lebt in Wohneigentum.

Betreuungsangebote für Kinder In Bochum wurde das Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren ausgebaut, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Im Kindergartenjahr 2010/2011 gab es dadurch 1.567 Plätze; die Versorgungsquote lag, bei großen Unterschieden zwischen einzelnen Ortsteilen, damit bei etwa 21 Prozent. Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 8 von 46

Für die Drei- bis Sechsjährigen lag die Zahl der Plätze im Kindergartenjahr 2010/2011 bei 8.553. Es wurde eine Versorgungsquote von etwa 102 Prozent erreicht. Für die Kinder in der Primarstufe stand für etwa jedes zweite Kind ein Platz im Offenen Ganztag oder in der Betreuung „Verlässliche Grundschule“ zur Verfügung.

Konfessionen, Religionen, Kirchen und Religionsgemeinschaften Die Bevölkerung Bochums ordnet sich unterschiedlichen Religionen und Konfessionen zu. Etwa ein Drittel der Bevölkerung gehört der Evangelischen Kirche von Westfalen an. Ein weiteres Drittel ist katholisch. Weiter finden sich in Bochum zwei Gemeinden der Selbstständigen EvangelischLutherischen Kirche (SELK), von denen eine die Autobahnkirche an der A 40 unterhält. Darüber hinaus finden sich in Bochum Gemeinden der „EvangelischFreikirchliche Gemeinden“ und der Freien evangelischen Gemeinde. Weiterhin hat die Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland ihren Sitz in Bochum. Die orthodoxe Gemeinde in Bochum ist russisch-orthodox geprägt. Die jüdische Gemeinde Bochum - Herne - Hattingen ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Mit inzwischen über 1000 Mitgliedern ist sie die zweitgrößte jüdische Gemeinde in Westfalen. Aufgrund der Arbeitsmigration seit den Sechzigerjahren des letzten Jhs. leben in Bochum viele muslimische Familien. Im Januar 2009 gründete sich in Bochum die Arbeitsgemeinschaft Bochumer Moscheen. Zurzeit sind in Bochum etwa 15 islamische Gemeinden, Gemeinschaften, Vereine und Moscheen bekannt. 1989 wurde der „Alevitische Kulturverein Bochum und Umgebung e. V.“ gegründet. Es gibt drei buddhistisch geprägte Einrichtungen und weitere religiöse Gruppen und Gemeinschaften in Bochum.

Sport und Vereine Die Bochumer haben sich von Kleingartenvereinen über Kunst- und Schützenvereinen bis hin zum Single-Verein in zahlreichen Vereinen und Initiativen organisiert. In jedem Ortsteil gibt es mitgliederstarke Sportvereine im Bereich des Freizeitsports. Darüber hinaus sind die Maiabendgesellschaft und die zahlreichen Knappenvereine bedeutsam für das Bochumer Vereinsleben. Sie alle leben vom hohen ehrenamtlichen Engagement ihrer Mitglieder. Viele Bochumerinnen und Bochumer identifizieren sich mit dem VfL Bochum.

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Gesundheitswesen Im Bochumer Dienstleistungsbereich ist das Gesundheitswesen von besonderer Bedeutung. Zum einen gibt es in Bochum elf Krankenhäuser, darunter mehrere Krankenhäuser der höchsten Versorgungsstufe wie die evangelischen AugustaKliniken, mit umfassenden hoch differenzierten medizinischen Versorgungsangeboten. Außerdem dienen einige Häuser im Rahmen des „Bochumer Modells“ als Universitätsklinikum Ruhr-Universität. In den Kernbereichen Spitzenmedizin und Medizintechnik hat Bochum überregionale Bedeutung. Etwa 24.000 Menschen arbeiten in der Bochumer Gesundheitswirtschaft. Rund die Hälfte davon ist in mehr als 40 Kliniken, Heimen und Praxen beschäftigt. Mehr als 100 Unternehmen entwickeln und vertreiben in Bochum Medizintechnik. Zudem sind gut 300 Unternehmen und Institute in der Gesundheitswirtschaft tätig. So findet sich auch in Bochum der Standort der ersten staatlichen Hochschule für Gesundheitsberufe in Deutschland. Sie ist Teil des Gesundheitscampus NordrheinWestfalen, der als Zentrum medizinischer und wissenschaftlicher Kompetenz angesehen wird.

II. Der Evangelische Kirchenkreis Bochum Geschichte des Kirchenkreises 1818 wurde der Evangelische Kirchenkreis Bochum als eigene Organisationseinheit gründet. Seine heutigen Grenzen erhielt er in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts. 1927 wurde von den Bochumer Kirchengemeinden der Ortsverband für Innere Mission als eigener Rechtsträger gegründet. Damals wurde ein hauptamtlicher Pfarrer mit dem Ziel berufen, die Kräfte planmäßig einzusetzen und die diakonische und missionarische Arbeit der Gemeinden und der Einrichtungen der Inneren Mission zusammenzufassen. Die Jahre zwischen 1933 und 1945 waren gekennzeichnet von scharfen Konflikten und spannungsreichen Auseinandersetzungen um die Haltung der Evangelischen Kirche in Bochum zum Nationalsozialismus. Am 1. April 1939 wurde der Bochumer Gesamtverband gegründet. Er umfasste alle Gemeinden des Kirchenkreises Bochum und verstand sich als Solidargemeinschaft. Seine Aufgabe war es vor allem, einen Finanzausgleich zwischen den Gemeinden herbeizuführen. Die Jahre nach 1945 waren geprägt vom Wiederaufbau und dem Neubau von Kirchen und Gemeindehäusern. Weiterhin wurden diakonische Einrichtungen und Dienste neu auf- und ausgebaut. Nach 1962 wurden, erleichtert durch gute Kirchensteuereinnahmen, Großgemeinden geteilt, neue Pfarrstellen errichtet. Kreiskirchliche Arbeitsfelder Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 10 von 46

wurden aufgebaut und erweitert. So zum Beispiel das Jugendpfarramt oder die Einrichtung und Übernahme von Kindertageseinrichtungen anderer Träger. Mit dem einsetzenden Rückgang der Kirchensteuereinnahmen in den Neunzigerjahren des letzten Jahrhunderts setzten tiefgreifende Strukturveränderungen ein. Sie vollziehen sich vor dem Hintergrund des Reformprozesses der Evangelischen Kirche von Westfalen, der seit 1999/2000 unter dem Titel „Kirche mit Zukunft“ den Rahmen kirchlichen Handelns neu definiert. Infolge des von der Landessynode 2003 beschlossenen Finanzausgleichsgesetzes sind die Kirchenkreise verpflichtet, eine Finanzsatzung zu verabschieden. In diesem Zusammenhang fiel der Beschluss, dass der Kirchenkreis der Satzungsgeber werden sollte. Damit verlor der Gesamtverband seine wesentliche Aufgabe der Finanzverteilung. 2007 wurde er aufgelöst. Im Jahr 2007 begann das landeskirchliche „Projekt Bochum“ (ProBo) mit dem Ziel einer Verwaltungsreorganisation und der Herstellung eines neu geordneten Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesens im Kirchenkreis. Das Projekt konnte zum Ablauf des Jahres 2008 erfolgreich beendet werden. Seit Mitte der Neunzigerjahre des l. J. vollzog sich ein umfangreicher Stellenabbau in fast allen Bereichen des Kirchenkreises.

Fläche und Gemeindegliederzahl Die Fläche des Kirchenkreises beträgt 125,29 km². Dies entspricht der Fläche des Stadtgebietes Bochums mit dem Ortsteil Eppendorf ohne Wattenscheid. Im Kirchenkreis Bochum ist die Gemeindegliederzahl von 184.365 im Jahr 1975 auf 96.847 am 31. 12. 2012 zurückgegangen. Legte man einen jährlichen Rückgang der Gemeindegliederzahl um zwei Prozent zugrunde – wie es in den letzten Jahren war-, würde die Gemeindegliederzahl 2020 bei 82.360 liegen.

Gemeindepfarrstellen, Funktionspfarrstellen, Pfarrerinnen und Pfarrer im Entsendungsdienst und Beschäftigungsauftrag. Im Kirchenkreis Bochum lebten am 31.12.2012 96.847 Gemeindeglieder in 18 Gemeinden. Dem standen 39 Gemeindepfarrstellen sowie 12 Kreispfarrstellen mit 100 % Dienstumfang und eine Kreispfarrstelle mit 75 % Dienstumfang gegenüber. Insgesamt gab es im Kirchenkreis 52,75 Pfarrstellen. Weiterhin gab es im Kirchenkreis Bochum 23 Pfarrerinnen und Pfarrer im Entsendungsdienst oder im Beschäftigungsauftrag. Viele Aufgaben, vor allem im Bereich der Seelsorge, werden heute von ihnen wahrgenommen.

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Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie finanzielle Ressourcen Für das Jahr 2013 plant der Evangelische Kirchenkreis Bochum mit einem Haushaltsvolumen von 9.757.741,00 €. Hiervon sollen 975.774,00 € für Kindertagesstätten und 741.588,00 € für die Innere Mission / Diakonie verwendet werden. Der Kirchenkreis beschäftigt 29 Personen in der Verwaltung sowie weitere 30 Personen, die nicht unter die Pfarrstellenbesoldung fallen. Weiterhin sind in der Evangelischen Kirche in Bochum mehr als 3.200 ehrenamtlich Mitarbeitende in den verschiedensten Bereichen tätig. Zunehmend wird es aber schwieriger, Menschen für das Ehrenamt zu gewinnen. Als Folge steigt der Altersdurchschnitt der Aktiven, und auf immer weniger Ehrenamtliche entfällt immer mehr Arbeit. Viele gehen dabei über ihre Leistungsgrenzen hinaus. Allgemein besteht der Wunsch, dass „neue“ Ehrenamtliche gewonnen werden und ihre Begleitung durch Hauptamtliche weiterentwickelt wird.

III. Die aktuellen Arbeitsfelder und Dienste Die Evangelische Kirche in Bochum ist Teil der Evangelischen Kirche von Westfalen. Neben der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Mitarbeitenden in den Gemeinden, Einrichtungen und Diensten gewährleistet die Landeskirche u. a. den strukturellen Rahmen und die Absicherung der Arbeit der Kirchenkreise und übernimmt kirchliche Aufgaben, die den Rahmen eines einzelnen Kirchenkreises übersteigen. Die Evangelische Kirche in Bochum nimmt in ihrem Bereich den Auftrag, das Evangelium zu kommunizieren und „die Botschaft von der freien Gnade Gottes auszurichten an alles Volk“ wahr. Um Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen und Milieus zu erreichen, erfolgt ihre Arbeit gleichwertig in den Bereichen: Kirchengemeinden – Kirchenkreis – Innere Mission/Diakonie. Auf der Ebene des Kirchenkreises erfolgt kirchliches Handeln in den Handlungsfeldern      

Gottesdienst, Kirchenmusik und Kultur Seelsorge und Beratung Diakonie und gesellschaftliche Verantwortung Bildung und Erziehung Mission und Ökumene Leitung (inklusive Öffentlichkeitsarbeit) und Verwaltung.

Die Arbeit in ihnen wird inhaltlich durch Dienste, Beauftragungen und Gremien wie Fachausschüsse, Projektgruppen usw. gestaltet. Die Handlungsfelder umfassen Orte kirchlichen Lebens in Bochum und finden sich in unterschiedlicher Ausprägung auf der Ebene der einzelnen Gemeinden wieder. In ihnen wird die Kommunikation des Evangeliums konkret. Dies geschieht, indem gemeinsam mit Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen Lebensfragen aufgenommen, existenzielle Themen erörtert und mit dem christlichen Glauben in Bezug gesetzt werden.

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Darüber hinaus bieten die Handlungsfelder auf Kirchenkreisebene Unterstützung für die Gemeinden, Ausbildungsangebote für Ehrenamtliche und Angebote für die Evangelische Kirche in Bochum. Neben den Gemeinden bieten so die Handlungsfelder auch Kontaktflächen mit Gemeindegliedern sowie mit allen Bochumerinnen und Bochumern. Über diese geschieht die Kommunikation des Evangeliums. Orientierung wird angeboten, Impulse des Glaubens werden in die Stadt gegeben, Bindungen entstehen und werden gepflegt. Im Folgenden werden einige Schlaglichter auf die Arbeit in den einzelnen Handlungsfeldern geworfen. Genaue Aufstellungen der Aktivitäten und eine Darstellung der Fachbereiche finden sich in der Anlage dieser Konzeption oder im Internet unter http://www.kirchenkreis-bochum.de oder http://www.diakonieruhr.de und den weiteren Verweisen dort. Die Leitung des Kirchenkreises erfolgt durch die Kreissynode, den Kreissynodalvorstand und durch den Superintendenten. In ihrem Leitungshandeln werden sie durch die Arbeit in den Handlungsfeldern unterstützt sowie durch Gremien wie:     

den Nominierungsausschuss, den Finanzausschuss, Den Planungs- und Strukturausschuss sowie durch den Landeskirchlichen Rechnungsprüfungsausschuss und durch Projektgruppen.

Die kreiskirchliche Verwaltung erbringt Dienstleistungen, insbesondere bei der Vorbereitung und Durchführung von Entscheidungen der Leitungsorgane. Das Öffentlichkeitsreferat ist als Stabsstelle des Superintendenten organisiert und wird begleitet durch den Fachausschuss für Öffentlichkeitsarbeit. Die Arbeit in den Handlungsfeldern ist in Bochum organisatorisch in Fachbereiche aufgegliedert, die intern unterschiedlich strukturiert sind. Die Fachbereiche sind:  Bildung und Erziehung  Gottesdienst, Kirchenmusik und Kultur  Seelsorge und Beratung  Diakonie und gesellschaftliche Verantwortung  Mission und Ökumene. Die Zuordnung zu den einzelnen Fachbereichen geschieht aufgrund des jeweiligen inhaltlichen Schwerpunktes der Aufgaben und Aktivitäten.

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Zum Fachbereich Bildung und Erziehung Bildungshandeln wie auch Erziehung gehören zu den Grundvollzügen kirchlichen Lebens in Bochum. Im Kontext einer Universitätsstadt mit weiteren vielfältigen Bildungsangeboten hat die Evangelische Kirche in Bochum einen starken, qualifizierten und profilierten Schwerpunkt im Bereich Bildung und Erziehung entwickelt. Die Evangelische Stadtakademie will Forum und Faktor im Leben der Stadt, Brücke zwischen Kirche und Gesellschaft sein. Sie reflektiert die Bedeutung unseres Glaubens für das gesellschaftliche Leben und thematisiert Fragen auf der gesellschaftlichen Agenda in christlicher Perspektive. Sie wirkt mit ihren Angeboten weit in den akademischen Bereich hinein. Aus historischer Verantwortung sieht sie sich verpflichtet zum interreligiösen und interkulturellen Dialog wie auch dem christlich-jüdischen Dialog. Die Evangelische Familienbildungsstätte TABEA und die Evangelische Erwachsenenbildung Bochum wenden sich mit ihren Angeboten an die gesamte Bochumer Bevölkerung. Sie bieten neben Wissensvermittlung und Qualifizierungsangeboten Unterstützung zur Selbsthilfe in der Lebensbewältigung. Das Schulreferat unterhält mit der Offenen Ganztagsschule und den schulinternen Lehrerfortbildungen Betreuungs- und Bildungsangebote über die Grenzen des Kirchenkreises hinaus. Die verschiedenen Schulpfarrstellen für evangelische Religionslehre an den unterschiedlichen Schulformen stellen für Schüler und Lehrer kirchliche Präsenz dar und bieten Angebote im Bereich der Schule. Zur Unterstützung der Bildungs- und Erziehungsarbeit unterhalten die drei Kirchenkreise Bochum, Gelsenkirchen und Wattenscheid sowie Herne eine gemeinsame Mediothek in Gelsenkirchen. Das evangelische Jugendpfarramt unterhält zahlreiche Angebote, z. B. Seminare, Freizeiten, Projekte, Jugendgottesdienste und bildet ehrenamtlich Mitarbeitende aus. Es gibt Orientierung in Glaubens- und Lebensfragen und fördert die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Seine hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten eine Unterstützungsstruktur für die Kinder- und Jugendarbeit im Kirchenkreis. Sie beraten und begleiten die Gemeinden sowie die haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden bei ihrer Arbeit. Die Angebote des Frauenreferates richten sich an Frauen in ihren Lebenssituationen und bestärken sie in ihren Möglichkeiten und Kompetenzen. Die Arbeit wird begleitet durch eine den Menschen zugewandte Theologie (kontextuelle Theologie). Evangelische Kindertageseinrichtungen gehören im Kirchenkreis zum selbstverständlichen Erscheinungsbild von Kirchengemeinden. Sie sind ihr Anknüpfungspunkt für die Zukunft. Die Fachberatung fördert religiöse Bildung und Erziehung sowie Bildung im vorschulischen Bereich. Sie unterstützt und stärkt die Zusammenarbeit von Kindertageseinrichtungen und ihren Gemeinden. Daneben nehmen weitere Dienste und Beauftragungen den Bildungs- und Erziehungsauftrag wahr. Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 14 von 46

Zum Fachbereich Gottesdienst, Kirchenmusik und Kultur Gottesdienste, Musik und Kultur sind integrative Bestandteile kirchlichen Lebens in Bochum. Sie werden auf die unterschiedlichste Weise in den einzelnen Gemeinden gelebt, gepflegt, gefeiert und weiterentwickelt. Auf Ebene des Kirchenkreises werden sie in besonderer Weise durch Kreiskantorat, Stadtkantorei und Beauftragungen unterschiedlich geprägt und gelebt. Die „Christuskirche Bochum – Kirche der Kulturen“ hat ihren Schwerpunkt in der Stadtkirchen- und Kulturarbeit. Ihr Ziel ist es, die Frage nach Gott öffentlich wach zu halten und dazu Öffentlichkeit herzustellen. Sie bietet Kontaktmöglichkeiten sowie Anreize zur Teilnahme und versteht sich als „Gemeinde im Vorübergehen“.

Zum Fachbereich Seelsorge und Beratung Seelsorge ist ein Wesensmerkmal christlicher Gemeinde. So wird sie in den Gemeinden durch Pfarrerinnen und Pfarrer aber auch durch engagierte Gemeindeglieder geübt und geleistet. Auf der Ebene des Kirchenkreises sind Seelsorge und Beratung einer der umfangreichsten Arbeitsschwerpunkte mit verschiedenen spezialisierten Diensten wie zum Beispiel:    

Krankenhausseelsorge Altenheimseelsorge Ambulante Hospizarbeit „HospizZuHause“ Notfallseelsorge / Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst / Kirchlicher Dienst bei der Polizei Bochum  Telefonseelsorge  Studierendenseelsorge an der Ruhr-Universität Bochum  Weitere Dienste und Beauftragungen Die Evangelische Kirche in Bochum arbeitet zusammen mit    

der Evangelische Gefängnisseelsorge der Studierendenseelsorge an der Ruhr-Universität (ESG) der Studierendenseelsorge an der Evangelischen Fachhochschule in Bochum dem Evangelischen Beratungszentrum

Der synodale Ausschuss "Seelsorge und Beratung" koordiniert die Arbeit des Fachbereiches. Er arbeitet aktiv daran mit, dass Seelsorge und Beratung mit ihren unterschiedlichen Angeboten auf Gemeinde- und Kirchenkreisebene als Bestandteil des Kirchenkreisprofils gestärkt werden. Er unterstützt die Vernetzungen von Gemeindeseelsorge und spezialisierter Seelsorge.

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Zum Fachbereich Diakonie und gesellschaftliche Verantwortung Diakonie ist eine Wesensäußerung unserer Kirche. In der Evangelischen Kirche in Bochum wird sie besonders durch die „Innere Mission – Diakonisches Werk Bochum e. V.“ und das Diakoniepfarramt wahrgenommen. Die Innere Mission – Diakonisches Werk Bochum sowie das Diakoniepfarramt / Synodalbeauftragung des Kirchenkreises für Diakonie gewährleisten die Erfüllung des diakonischen Auftrags der Kirche stellvertretend für die Evangelische Kirche in Bochum. Im Einzelnen geschieht dieses durch die Bereitstellung von Strukturen und Räumlichkeiten sowie durch Dienste und Angebote besonders in den Fachbereichen „Psychosoziale Hilfen“ und „Altenhilfe“. Darüber hinaus hat sich eine Begleitung, Unterstützung und Förderung der diakonischen Aktivitäten der Kirchengemeinden durch die regelmäßigen Diakoniekonferenzen und dem Arbeitsbereich „Gemeindediakonie“ entwickelt. Zum Fachbereich „Diakonie und gesellschaftliche Verantwortung“ zählen weitere Aktivitäten im Handlungsfeld der gesellschaftlichen Verantwortung wie die Kirchlichen Dienste in der Arbeitswelt (KDA) sowie weitere Beauftragungen und Dienste. Der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt bildet eine Kontaktstelle zwischen Kirche und Arbeitswelt. Die Beratungsstelle für Arbeitslose bietet in Zusammenarbeit mit dem Mieterverein Angebote von anonymer, auch psychosozialer, Beratung für mit Arbeitslosigkeit verbundene Problemfelder und unterstützt ggf. die Weitervermittlung zu anderen Hilfeangeboten. Der Evangelische Arbeitskreis Asyl im Kirchenkreis Bochum e. V. fasst die Arbeit mit und für Flüchtlinge, die um politisches Asyl bitten, zusammen und begleitet und fördert sie. Kontakte zu islamischen Gemeinden und Verbänden sowie zu Muslimen werden durch die synodalen Islambeauftragten geknüpft und gestaltet. Die Synodalbeauftragung christlich – jüdischer Dialog verfolgt u. a. die Aufgabe, die theologisch bewusste Beziehung zum Judentum und der jüdischen Gemeinde durch unterschiedliche Veranstaltungen zu pflegen.

Zum Fachbereich Mission und Ökumene Zur Kommunikation des Evangeliums gehören der Austausch und das Gespräch mit Christen wie Nichtchristen sowie die Wahrnehmung kirchlicher Weltverantwortung. Als Beispiel in der Evangelischen Kirche in Bochum sei u.a. die angestrebte Partnerschaft mit dem Presbytery (Kirchenkreis) im schottischen Falkirk genannt. Diese wird vor allem durch den Fachausschuss Mission, Ökumene, Weltverantwortung (MÖWe) entwickelt und gepflegt. Der Fachausschuss leistet weiterhin Informationsaustausch sowie Vernetzung ökumenischer Aktivitäten und gemeindlicher Partnerschaftsarbeit. In ihm findet Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 16 von 46

thematische Arbeit zu Themen im Bereich Schöpfungsbewahrung / Eine-Welt-Arbeit statt.

Gerechtigkeit,

Frieden,

Darüber hinaus gibt es in diesem Arbeitsfeld weitere Dienste und Beauftragungen.

Arbeit der Verbände in der Evangelischen Kirche in Bochum Aus der Arbeit in den vielfältigen Bereichen der Evangelischen Kirche in Bochum ist die Tätigkeit der unterschiedlichen Verbände nicht wegzudenken. Als Beispiel seien genannt die Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e. V., die Männerarbeit in der Evangelischen Kirche von Westfalen, das Blaue Kreuz in Deutschland e.V. sowie die unterschiedlichen Jugendverbände.

Blick auf bereits erstellte Konzeptionen der Gemeinden und der gemeinsamen Dienste Zur Evangelischen Kirche in Bochum gehören zurzeit u. a. 18 autonome Gemeinden, fünf Fachbereiche und zahlreiche Dienste, Beauftragungen und Gremien. Sie bilden ein umfangreiches Netzwerk, das über lange Zeit gewachsen ist und in den einzelnen Bereichen eigene Konzeptionen entwickelt hat. Aus diesem Grund ist eine zukünftige Aufgabe nach Fertigstellung dieser Kirchenkreiskonzeption, die einzelnen Konzeptionen der Dienste und Fachbereich aufzunehmen, abzustimmen, zu vernetzen und weiterzuentwickeln.

Blick auf die internen Kommunikationsstrukturen Eine solide Kommunikationsstruktur und verlässliche Absprachen wie Planungen sind notwendig, um im Netzwerk der Evangelischen Kirche in Bochum eine gemeinsame Willensbildung und Zielfindung zu erreichen und die Umsetzung der Ziele in der täglichen Arbeit zu koordinieren. Kommunikation ist das wesentliche und entscheidende Leitungsinstrument. Die die interne Kommunikation betreffende Regelung, die Konferenzstruktur, findet sich in der Anlage.

Kooperationen und Gestaltungsraum Bochum gehört mit den Kirchenkreisen Gelsenkirchen und Wattenscheid sowie Herne zum Gestaltungsraum IX in der westfälischen Landeskirche. Die Gestaltungsräume verfolgen das Grundprinzip der verbindlichen Nachbarschaft. Ihre Aufgabe ist es u. a. Strukturen zu entwickeln, die es ermöglichen, Aufgaben, wie zum Beispiel Verwaltung oder synodale Dienste, gemeinsam wahrzunehmen. Am Ende des Prozesses des Aufeinanderzugehens kann eine enge Kooperation oder ein Zusammenschluss der Kirchenkreise stehen. Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 17 von 46

IV. Zukünftige Herausforderungen Ziel und Aufgabe der Prognose Im Zusammenhang der Entwicklung einer Kirchenkreiskonzeption hat eine Prognose die Aufgabe, ein wenig Licht in den Tunnel der Zukunft zu werfen und die Herausforderungen zu beschreiben, denen sich die Evangelische Kirche in Bochum zukünftig stellen muss. Es geht somit im Folgenden nicht um Zahlen, die bis auf die letzte Kommastelle zutreffen müssen. Es geht darum, die großen Linien zu erkennen, die die Zukunft langfristig beeinflussen werden.

Veränderungen im Klima und Rückgang vorhandener Ressourcen Eine der größten Herausforderungen, der sich heute die Menschheit stellen muss, ist der Klimawandel. Forscher schätzen, dass es aufgrund der Folgen des Klimawandels in den nächsten Jahrzehnten zwischen 46 Staaten zu bewaffneten Konflikten und darüber hinaus in 56 Staaten zu politischen Konflikten kommen kann. Einer der Brennpunkte sind Nordafrika, die Sahelzone und das südliche Afrika. Die ersten Folgen des Klimawandels sind inzwischen eingetreten. In der europäischen Landwirtschaft gab es die ersten regionalen Ernteausfälle. Die Regierung Papua Neuguineas musste die erste Insel evakuieren. Die Pole und die Gletscher beginnen abzuschmelzen. Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge weltweit fliehen vor Auswirkungen des Klimawandels. Forscher der Universität der Vereinten Nationen befürchten, dass heute ein Drittel der Menschheit (zwei Milliarden Menschen) potentiell Opfer der immer stärker fortschreitenden Wüstenbildung werden. Falls keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, werden in den nächsten zehn Jahren 50 Millionen Menschen als Umweltflüchtlinge heimatlos. Es kann nicht abgeschätzt werden, was dies für die Ursprungs- wie Zielgebiete der Menschen bedeutet. Schon heute sind die Folgen der Verknappung der Ressourcen an fossilen Energieträgern wie besonders Kohle und Öl, Frischwasser, Mineralstoffen und Metallen zu spüren. In zunehmenden Maß werden die Energiepreise weiter steigen; die Gewinnung alternativer Energien wird eine steigende Bedeutung bekommen wie auch die Entwicklung von Maßnahmen zur Vermeidung oder Einschränkung des Energieverbrauches. Aus ihrem Auftrag heraus die Schöpfung zu bewahren und mit Blick auf den Klimawandel engagiert sich die Evangelische Kirche, um den Gedanken der Bewahrung der Schöpfung weiterzugeben und künftig selbst dieses Ziel zu verfolgen. Das Leitbild dabei ist die nachhaltige Entwicklung. Mit Blick auf Kirchenkreis und Gemeinden sind der Verbrauch von Heizenergie, Strom, Wasser und Papier im Auge zu behalten, Bauvorhaben ökologisch zu planen. Zusammengefasst werden diese Aktivitäten im kirchlichen Umweltmanagementsystem der „Grüne Hahn“. Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 18 von 46

Entwicklung der Armut Bisher war es in Studien nicht möglich, die Entwicklung von Armut in der Gesellschaft längerfristig zu prognostizieren. Allerdings ist von einer Zunahme der Altersarmut auszugehen, da das Rentenniveau sinkt und die persönlichen Rentenanwartschaften abnehmen werden. Damit wird die Zahl der Menschen, die auf eine bedarfsorientierte Grundsicherung im Alter angewiesen sind, mit großer Sicherheit zunehmen. Darüber hinaus ist mit einer Verschiebung der Armut durch Arbeitslosigkeit hin zu einer Armut bei gleichzeitig nur gering bezahlter Erwerbstätigkeit zu rechnen. Armut ist mit Ausgrenzung verbunden. Als Folge sind die Betroffenen, auch Gemeindeglieder, nicht nur in ihrer Lebensführung, sondern auch in der Teilhabe an gesellschaftlichen oder kirchlichen Angeboten eingeschränkt. In einzelnen Bochumer Stadtteilen wird sich voraussichtlich der Überalterungsprozess beschleunigen. Verbunden damit ist, dass zunehmend mehr Menschen aufgrund ihrer Lebenssituation mit geringfügiger Rente und damit mit Altersarmut rechnen müssen. Mit Blick auf die Kinder in Bochum ist festzuhalten, dass Armut nicht nur ein rein finanzielles Problem darstellt. Armut gilt unbestritten in dieser Lebensphase als Hauptursache für eine schlechtere schulische Ausbildung und gesundheitliche Entwicklung. Ausgrenzung aus dem normalen gesellschaftlichen Leben gehört zu den auffälligsten Zeichen der Armut. Klassenfahrten, Sportvereine, der Besuch von Freizeiteinrichtungen und oft sogar der Besuch beim Kindergeburtstag sind nicht finanzierbar und führen zu einer Abkoppelung der Betroffenen vom gesellschaftlichen Alltag. Die Evangelische Kirche in Bochum bietet von Armut betroffenen oder bedrohten Personen mit unterschiedlichen Angeboten Unterstützung und Begleitung. So gibt es z. B. unterschiedliche Beratungsund Bildungsangebote sowie personenbezogene Unterstützungen in den Fachbereichen „Diakonie und gesellschaftliche Verantwortung“ oder „Seelsorge und Beratung“.

Veränderung der Mediennutzung Die gesellschaftliche Hauptkommunikationsform verschiebt sich zunehmend vom unmittelbaren Austausch zwischen Personen hin zu einer indirekten Kommunikation über Medien. Dies ist eine Form von mittelbarer Kommunikation, die geprägt ist durch geringe wechselseitige Rückkoppelung, hohe Anonymität und Distanz sowie hochgradige Selektion und individuelle Deutungsleistungen des „Empfängers“. Immer weniger Menschen lesen Tages- und Wochenzeitungen. Wenn sie sich informieren, dann zunehmend über das Internet, das durch tragbare Computer und Mobiltelefone immer und überall verfügbar ist. Damit wird das Mobiltelefon zum jederzeit verfügbaren Einkaufsberater, Wegweiser, Informationslieferanten und Freundesnetzwerk. Über das Mobiltelefon werden vor allem örtlich bezogene Hinweise gleich an Ort und Stelle umgesetzt. Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 19 von 46

Innerhalb weniger Jahre ist es zu einer rasanten Verbreitung und Nutzung „sozialer Netzwerke“ im Internet gekommen. Manche Kommunikationswege verlaufen fast ausschließlich über diese Kanäle. Diese Entwicklungen machen für die Evangelische Kirche in Bochum eine kontinuierliche Weiterentwicklung der eigenen Kommunikationsformen notwendig. So hat sie ihr Internetangebot überprüft und neu gestaltet. Ein Newsletter wurde konzipiert und gehört inzwischen zu den selbstverständlichen Informationsangeboten. Die Frage der Präsenz in sozialen Netzwerken sowie die Nutzung anderer Kommunikationsformen ist noch nicht abschließend erörtert.

Gesundheit In einem Teil der Gesellschaft nimmt das Gesundheitsbewusstsein zu. Immer mehr Menschen achten auf bewusste Ernährung, kaufen Bioprodukte und treiben Freizeitsport. Zugleich steigt das durchschnittliche Lebensalter der Bevölkerung. Dies führt zu Veränderungen in der Lebensführung und der eigenen Gesundheit, die mit einem höheren Alter verbunden sind. Zur Erhaltung eines selbstbestimmten Lebens sowie der geistigen wie körperlichen Fähigkeiten ist Unterstützung notwendig. Dies führt zu einem steigenden Bedarf an seniorengerechten Produkten, Hilfsmitteln sowie Informations- und Schulungsangeboten. Weiterhin ist mit einem höheren Lebensalter eine veränderte Sichtweise der eigenen Person verbunden. Die Fragen an das Leben und den Glauben werden aus einer veränderten Perspektive gestellt. Informationen und Erfahrungsaustausch können helfen, Unsicherheiten zu beseitigen und Orientierung im sich verändernden Leben zu behalten. Die Angebote der Erwachsenen- und Familienbildung sowie der Gemeinden von Informationsveranstaltungen bis hin zur Seniorengymnastik sind von Bedeutung.

Kulturelle Vielfalt In den Großstädten, so auch in Bochum, haben sich zahlreiche unterschiedliche Lebensformen entwickelt. Menschen, deren Eltern oder Großeltern nach Deutschland eingewandert sind oder durch Flucht nach Bochum kamen, leben mit Menschen, deren Familien in Westfalen eine lange Geschichte haben, zusammen. Eine der Stärken Bochums ist, dass hier seit Generationen Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenleben und -arbeiten. So ist auch hier gewachsen, was von außen betrachtet das Ruhrgebiet ausmacht: eine Mischung von unterschiedlichen Kulturen und Lebensstilen. Diese Entwicklung hat einen weiteren Schub in den letzten Jahrzehnten erhalten. Zum Beispiel durch Zuwanderung größerer Bevölkerungsgruppen u. a. aus Russland und der Türkei. Menschen unterschiedlicher Herkunft, verschiedener Altersgruppen und Prägungen haben ihre je eigenen Kulturen und Lebensformen entwickelt, die auf der Ebene der Stadt zusammenkommen, sich vermischen oder nebeneinander existieren. Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 20 von 46

In ihnen spiegeln sich zugleich zunehmend unterschiedliche konkurrierende Wertesysteme aus verschiedenen Kontinenten. Es entstehen gemischte Kulturen und Religionen, eine neue Kulturmischung und kulturelle Vielfalt gespeist aus unterschiedlichen Quellen, die zukünftig das Denken und Handeln noch stärker prägen wird als heute. Daneben stehen die wirtschaftlichen und sozialen Probleme, mit denen diese Menschen leben. Die damit verbundenen gesellschaftlichen Integrationsprobleme aber auch die vorhandenen Chancen sind zu erkennen. Für die Evangelische Kirche in Bochum stellen der sich zukünftig intensivierende interreligiöse Dialog und die damit verbundene Aufgabe zur eigenen theologischen Positionierung in diesem Kontext eine Herausforderung dar. Einerseits entstammt sie einer theologischen Tradition, die durch die nationale Geschichte geprägt ist. Andererseits hat sie durch die Geschichte des Ruhrgebietes Erfahrungen mit Zuwanderungen und dem damit verbundenen Dialog und der Integration neu hinzukommender Bevölkerungsgruppen, die sie für zukünftige Dialoge fruchtbar machen kann. Neu an diesem Dialog wird sein, dass er in einem multikulturell und multireligiös geprägten Umfeld stattfinden wird. So wird die Evangelische Kirche in Bochum gezwungen sein, auch selbstverständlich Erscheinendes in Frage zu stellen und neu zu reflektieren, um dialogfähig zu bleiben. Sie kann dabei auf den Erfahrungen und Kenntnissen aufbauen, die in den letzten Jahren vor allem in den Arbeitsbereichen der Synodalbeauftragung für den christlich–jüdischen Dialog, der Islambeauftragung und dem Fachbereich Integrationsagentur/Interkulturelle Arbeit im Jugendpfarramt sowie im Rahmen der Veranstaltungen der Stadtakademie gewonnen wurden.

Familie, Frauen- und Männerrollen Die Evangelische Kirche von Westfalen vertritt einen funktionalen Familienbegriff: "Familie ist da, wo Menschen dauerhaft und generationenübergreifend persönlich füreinander einstehen und Verantwortung übernehmen." Dieser Familienbegriff würdigt die "klassische" Familie genauso wie neuere Formen, in denen Familie gelebt wird. Familie hat sich über die Zeiten verändert und immer wieder den gesellschaftlichen Veränderungen angepasst. Die Familienform "Ehepaar mit Kindern" ist heute immer noch die häufigste Familienform. Dazu gehören auch „Patchworkfamilien“. Weiter angestiegen ist vor allem die Zahl nichtehelicher Lebensgemeinschaften, die sich in den letzten zwölf Jahren fast verdoppelt hat. Eine Zunahme ist auch bei Alleinerziehenden zu beobachten. Das Alleinerziehen ist offenbar „Frauensache“: In neun von zehn Fällen war der alleinerziehende Elternteil im Jahr 2009 die Mutter. Nichteheliche und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften nehmen zu, ebenso Wochenendehen, getrennte Haushalte und Pendelbeziehungen. In diesen Lebensformen spiegelt sich das Verständnis der Geschlechterrollen. Es ist allgemein anerkannt, dass es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt. Die Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 21 von 46

Mädchen und jungen Frauen haben die Bildungsbenachteiligung an Schulen und Universitäten überwunden. Dieser Bildungsvorteil im schulischen Bereich wird von den jungen Frauen allerdings schon an den Universitäten wieder eingebüßt. Nur 44 Prozent der Promotionen werden von Frauen abgegeben und sogar nur 24 Prozent aller Habilitationen. Professuren werden zu 80 Prozent von Männern besetzt. In der Evangelischen Kirche von Westfalen finden sich unter den Pfarrerinnen und Pfarrern etwa 35 Prozent Frauen. Während noch etwa ein Drittel der Pfarrstelleninhaber Frauen sind, sind es im Probedienst fast 67 Prozent und unter den Vikaren etwa 65 Prozent. Auch unter den leitenden Theologen steigt der Anteil der Frauen. Bei Führungspositionen in Wirtschaft und Gesellschaft bestätigt sich dieses Bild nach wie vor: Nur 20 Prozent der Führungspositionen in der Privatwirtschaft werden mit Frauen besetzt. Auch im politischen Raum sind Männer nach wie vor tonangebend: In deutschen Kommunalparlamenten sitzen zu 75 Prozent Männer, in Landesparlamenten und Ministerien sind 75 Prozent der Stellen von Männern besetzt. Insbesondere Bürgermeister und Landräte sind männliche Domänen: Hier sind 92 Prozent der Stelleninhaber männlich. Zwar werden zunehmend unterschiedliche Interessen und Lebenssituationen von Frauen und Männern im öffentlichen Leben, auf dem Arbeitsmarkt sowie der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit von vornherein berücksichtigt. Das Ziel, die Gleichstellung von Frauen und Männern effektiv in allen gesellschaftlichen, sozialen und politischen Bereich verwirklichen zu können, ist noch nicht erreicht. Es bleibt noch einiges zu tun, bis die Leitidee der Geschlechtergerechtigkeit umgesetzt sein wird. In der Evangelischen Kirche in Bochum wird die Frage der Geschlechterrollen und der Gleichstellung von verschiedenen Stellen wahrgenommen. Zum einen durch die Tätigkeit der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten. Darüber hinaus hat das Frauenreferat u. a. die Aufgabe Frauen in der kirchlichen Öffentlichkeit verstärkt Gehör zu verschaffen und die vielfältigen Lebenssituationen und Lebensformen von Frauen in Kirche und Gesellschaft öffentlich zu machen. Dies geschieht in enger Kooperation mit der Evangelischen Frauenhilfe. Individualisierung Der gesellschaftliche Trend der Individualisierung vollzieht sich gleichzeitig mit der Veränderung sozialer Bindungen in der Gesellschaft. Am stärksten wird diese Entwicklung durch Änderungen in der Mentalität des jeweils Einzelnen vorangetrieben. Geprägt durch die weltanschauliche Pluralisierung und die biografische Individualisierung entsteht eine Gruppe weltanschaulich indifferenter Menschen. Durch diese Prozesse wird bisher Selbstverständliches infrage gestellt. Die traditionellen, bisher selbstverständlichen Lebensentwürfe lösen sich zunehmend auf. Jeder und jede müssen ihre Lebensentwürfe und –rollen für sich neu erfinden und begründen. Für kirchliche Angebote heißt dies, dass sie in Konkurrenz zu

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anderen Angeboten stehen. Der Einzelne prüft, ob sich nicht eine für ihn bessere oder angenehmere Möglichkeit bietet. Damit werden der persönliche Aufwand und der Entscheidungscharakter für die Teilnahme an religiösen Veranstaltungen zugespitzt. Sie können nur noch durch eine hohe persönliche Bindung, Selbstverpflichtung oder eine entsprechende Attraktivität erreicht werden. Diese Entwicklungen gehen einher mit einer Individualisierung und einer Veränderung der Bedingungen sozialer Bindungen. Diese sind stärker zeitlich befristet und durch Kosten-Nutzen-Effekte geprägt als früher. Die gewohnten Milieus werden perspektivisch weniger stark die Gemeinden tragen, die sich stärker auf den Einzelnen einstellen müssen. Die Evangelische Kirche in Bochum nimmt diese Entwicklungen aus dem Blickwinkel der in der Reformation besonders betonten theologischen Einsicht in die besondere Bedeutung der Stellung des Einzelnen vor Gott wahr. In Veranstaltungen der Stadtakademie werden Inhalte und Aussagen des Glaubens mit gesellschaftlichen Entwicklungen wie den beschriebenen in Beziehung gesetzt und reflektiert. Die Überzeugung, dass jede und jeder als Einzelner vor Gott steht, findet ihren Niederschlag auch in besonders persönlich gestalteten Amtshandlungen, Gottesdiensten für Zielgruppen oder der Stärkung und Qualifizierung Mitarbeitender und ihrer Gaben. Religiöse Sozialisation Allgemein werden eine zunehmende Entkirchlichung und ein Rückgang traditioneller Religiosität im Rahmen der allgemeinen Säkularisierung beobachtet. Kirchenaustritte, Rückgang von Gottesdienstbesuchen, weniger kirchliche Angebote in Medien führen dazu, dass religiös zu sein oder „an Gott zu glauben“ für den Einzelnen immer weniger selbstverständlich ist. Dies steht im Kontext einer Säkularisierung des Alltags. Christliche Riten wie Gebete oder der Gottesbezug beim Eid, der Sonntag und die Wahrnehmung des Kirchenjahres verlieren an Bedeutung. In dieser Situation des Wegfalls des tragenden gesellschaftlichen Rahmens kommt für die religiöse Sozialisation des Einzelnen den persönlichen Bezugspersonen eine besondere Bedeutung zu. Sie haben wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung von Einstellungen, Werten und damit auf die Entwicklung der Religiosität. So nehmen Bezugspersonen die Stelle ein, die früher einmal die Eltern und andere Autoritäten innehatten. Dies gilt sowohl für die Entwicklung der Religiosität von Kindern und Jugendlichen als auch für die Weitergabe des Glaubens unter Erwachsenen, wie eine Studie an der Universität Greifswald zeigt. Für die Arbeit in den Handlungsfeldern der Evangelischen Kirche in Bochum ist die Wahrnehmung der persönlichen Beziehung von besonderer Bedeutung. So ist sie im Fachbereich „Erziehung und Bildung“ im Rahmen der religiösen Sozialisation in der Arbeit der Kindertagesstätten, der Angebote des Jugendpfarramtes oder der Tätigkeiten an den Schulen unabdingbar. Aber auch Glaubenskurse für Erwachsene sehen die persönliche Beziehung als wesentlich an. Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 23 von 46

Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Veränderung der Gemeindegliederzahl Die Entwicklung der Gemeindegliederzahl korrespondiert mit der Bevölkerungsentwicklung. So ist die Gemeindegliederzahl von 184.365 im Jahr 1975 auf 96.847 am 31. 12. 2012 zurückgegangen. Legt man einen jährlichen Rückgang um zwei Prozent zugrunde, wie er in den letzten Jahren durchschnittlich eingetreten ist, würde die Gemeindegliederzahl 2020 bei 82.360 liegen. Auch die Entwicklung der Altersstruktur korrespondiert mit der der Gesamtbevölkerung. Der Anteil der älteren Gemeindeglieder wird kontinuierlich zunehmen, der der jüngeren abnehmen. Berücksichtigt man die Erwartungen der Gemeindeglieder, ist auf die Themenfelder, gottesdienstlich-geistliches Leben, Begleitung durch Amtshandlungen an Schwellensituationen des Lebens und diakonisch helfendes Handeln für spezifische Zielgruppen ein besonderer Akzent zu setzen. Sie haben für die Kirchenbindung der breiten Basis der Kirchenmitglieder eine zentrale Bedeutung. Für die Zukunft wird die Mitgliedergewinnung und -bindung eine wachsende Bedeutung erhalten. Deshalb ist durch Weiterentwicklung der Angebote im Sinne der Mitgliederorientierung auf Veränderungen in der Mitgliedererwartung einzugehen.

Kirchensteuerentwicklung Nach einer Mitgliederprognose der EKD vom August 2004 wird es bundesweit im Jahre 2030 voraussichtlich ein Drittel weniger Kirchenmitglieder geben als im Jahre 2002. Bei einem Rückgang der Gemeindegliederzahl um ein Drittel, verbunden mit der demographischen Entwicklung, dürfte sich die Finanzkraft der Kirche halbieren. Trotz dieses langfristigen Trends sind zurzeit die Haushaltsberatungen entspannt, da es in den letzten Jahren gegenüber den Finanzplanungen Kirchensteuermehreinnahmen gab. So ist die mittelfristige Finanzplanung 2012 der Evangelischen Kirche von Westfalen gegenüber 2011 erneut positiv verändert worden. Es bleiben jedoch die Risiken, die z. B. mit einer Konjunkturabschwächung durch die derzeitige Eurokrise oder mit weltwirtschaftlichen Veränderungen verbunden sind. Für die Finanzplanung 2012 des Kirchenkreises Bochum bedeuten die Entwicklungen in konkreten Zahlen (in Klammern EKvW), dass für 2013 mit einer Kirchensteuereinnahme von 10,27 Millionen € gerechnet wird (430 Mio. €), für 2014 mit 10,27 Millionen € (430 Mio. €), 2015 mit 10,11 Millionen € (425,1 Mio. €) und 2016 mit 10,04 Millionen € (420,2 Mio. €). Mithilfe der außerplanmäßigen Mehreinnahmen baut die Evangelische Kirche in Bochum eine Rücklage auf. Sie ermöglicht es den Gemeinden, auch bei sinkenden Kirchensteuereinnahmen über mehrere Jahre hinweg eine kontinuierliche Finanzzuweisung zu sichern. So können sie sich planvoll auf die geringer werdenden Ressourcen vorbereiten. Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 24 von 46

Für die Zukunft des Kirchenkreises ist jedoch der mittelfristige Trend entscheidend, der schon aufgrund der demographischen Entwicklung für die Zukunft einen deutlichen Kirchensteuerrückgang aufzeigt.

Entwicklung Pfarrstellen, Pfarrerinnen und Pfarrer im Entsendungsdienst und im Beschäftigungsauftrag Die Evangelische Kirche von Westfalen geht von einem kontinuierlichen Rückgang der Gemeindegliederzahlen aus. Gleichzeitig soll westfalenweit eine Quote von 3000 Gemeindegliedern pro Gemeindepfarrstelle erreicht werden. Weiter ist vorgesehen, pro 20.000 – 25.000 Gemeindeglieder mindestens eine nicht refinanzierte kreiskirchliche Pfarrstelle im nichtgemeindlichen Bereich einzurichten. Pfarrerinnen und Pfarrer im Entsendungsdienst werden etwa ab 2015 verstärkt die Möglichkeit haben, in Pfarrstellen zu kommen. Für die Evangelische Kirche in Bochum bedeutet das auf Grundlage der genannten Eckdaten, dass 2020 voraussichtlich 27,45 Gemeindepfarrstellen zur Verfügung stehen, ein Rückgang um etwa acht Pfarrstellen. Bis Ende 2020 ist in den Gemeinden des Kirchenkreises das Freiwerden von 9,5 Gemeindepfarrstellen durch Pensionierungen abzusehen. Weiterhin werden aus den Reihen des Funktionsdienstes 4,25 Pfarrstellen durch Pensionierungen frei werden. Die Anzahl und die Besetzung der Stellen in den Arbeitsbereichen, die mit Pfarrerinnen oder Pfarrern im Entsendungsdienst oder im Beschäftigungsauftrag besetzt sind, hängen im Wesentlichen von den Entwicklungen auf landeskirchlicher Ebene ab. Neun derzeit in diesen Bereichen tätige Personen werden bis 2020 das Ruhestandsalter erreichen. Für die Evangelische Kirche in Bochum bedeutet dies, dass sie sich auf strukturelle und personelle Veränderungen einstellen muss. Zur Absicherung der pfarramtlichen Versorgung ist die Vereinigung von Kirchengemeinden zu fördern. Die Absicherung von bisher hauptamtlich wahrgenommenen Arbeitsfeldern auf Kirchenkreisebene macht eine Verstärkung der Bemühungen zur Gewinnung, Ausbildung und Begleitung Ehrenamtlicher notwendig. Darüber hinaus kann es zur Neu- und Umstrukturierung von Arbeitsfeldern kommen.

Entwicklung Mitarbeitende Mit Blick auf die Zukunft lassen sich die kommenden Herausforderungen im Bereich der Mitarbeitenden außerhalb des Pfarrdienstes zurzeit ansatzweise prognostizieren. Die Entwicklung der Rahmenbedingungen zeigt zurückgehende Finanzzuweisungen bei gleichzeitigen Steigerungen der Personalkosten. Darüber hinaus ist schon heute die Gewinnung qualifizierter Mitarbeitender schwierig und wird sich zukünftig noch schwieriger gestalten. Aus diesem Grund Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 25 von 46

wird zukünftig u. a. eine Weiterentwicklung des Personalentwicklungskonzeptes mit einem Schwerpunkt auf Gewinnung, Qualifizierung und Förderung notwendig sein. Zukünftig wird die Begleitung ehrenamtlich Mitarbeitender durch Hauptamtliche eine höhere Bedeutung erlangen. Die vorhandene Unterstützungsstruktur ist weiter zu entwickeln und in ein zu formulierendes Ehrenamtskonzept einzuarbeiten. Schon heute zeigt sich, dass sich ehrenamtlich Mitarbeitende zukünftig noch stärker als heute projektbezogen, aber nicht dauerhaft einbringen wollen.

V. Unser Auftrag als Evangelische Kirche in Bochum und unsere Ziele 1. Kommunikation des Evangeliums Die Evangelische Kirche in Bochum hat Teil am gemeinsamen Auftrag der Kirche. Unser Auftrag als Kirche lautet: „das Evangelium zu kommunizieren“. (Ernst Lange) Männer und Frauen, Theologen, Mitarbeitende, Ehrenamtliche, Alte und Junge kommunizieren in unserer Kirche das Evangelium, um Menschen mit dieser Botschaft zu erreichen. Sie tun dies auf ganz unterschiedliche Weise, verbal und nonverbal. Diese Kommunikation erfolgt nicht nur im Gottesdienst und durch Andachten, sie erfolgt ebenso in der Seelsorge, im diakonischen Handeln, im Unterricht in der Schule, durch öffentliche Stellungnahmen, im Gespräch so nebenbei auf dem Markt am Gemüsestand, bei unterschiedlichen Gelegenheiten und an vielen anderen Orten. Kommunikation erfolgt über das, was wir unmittelbar tun und nicht tun, sowie durch Berichterstattung in den Medien. Wir können nicht nicht kommunizieren. Unsere Kommunikation ist dann erfolgreich, wenn Menschen sich durch das Evangelium ansprechen lassen. Der Glaube ist eine Wirkung des Heiligen Geistes und somit ein Geschenk. Wir können ihn nicht herbeikommunizieren. Auch wenn der Erfolg nicht programmiert werden kann, so ist es nicht gleichgültig, auf welche Weise unsere Kommunikation erfolgt. Es gibt gute und bessere Möglichkeiten der Kommunikation. Daher ist immer neu zu fragen, wie in unserer Arbeit voraussichtlich die beste Kommunikation des Evangeliums erfolgen kann. Kommunikation kann dabei immer nur exemplarisch und fragmentarisch geschehen. Als Kirche können wir nicht alle Handlungsfelder, auf denen Kommunikation möglich ist, gleichermaßen vorhalten bzw. ausstatten, sondern wir setzen Schwerpunkte. Kommunikation des Evangeliums ist Gemeinschaftsaufgabe der Kirche; wir sind angewiesen auf andere und können als Evangelische Kirche in Bochum nur einen begrenzten Teil zu dieser Kommunikation beitragen. Der Inhalt unserer Kommunikation ist das Evangelium.

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2. Unsere Botschaft: Das Evangelium Im Zentrum dieser Kommunikation steht Jesus Christus, stehen sein Leben, sein Sterben und sein Auferstehen. In ihm wird Gottes Liebe und sein Heilswillen für uns Menschen sichtbar. Zeitbedingt und vor dem jeweiligen persönlichen Erfahrungshintergrund lassen sich Menschen von bestimmten Inhalten des Evangeliums in besonderer Weise ansprechen. In unserer Zeit sind Menschen auf der Suche nach Identität, Akzeptanz, Angenommensein, Anerkennung und Wertschätzung. Ihr Empfinden ist vielfach geprägt von Furcht und Ängsten im gesellschaftlichen Bereich (z. B. Finanzkrise, Folgen der Klimaveränderung) wie im privaten Bereich (z. B. Arbeitslosigkeit, Verarmung, Krankheit). Menschen sind auf der Suche nach einer hoffnungsvollen Perspektive für ihr eigenes Leben und für diese Welt. Die befreiende Botschaft des Evangeliums für Menschen unserer Zeit sehen wir insbesondere in folgenden biblischen Aussagen: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ 2. Timotheus 1,7 Die Zusage von Kraft, Liebe und Besonnenheit macht Mut in den vielfältigen Situationen, die Menschen Furcht einflößen. Diese drei Worte Kraft, Liebe und Besonnenheit beschreiben sowohl eine Lebenshaltung als auch eine Ausrichtung. Sie sind Zuspruch, Anspruch und Orientierung. Zugesprochen wird der Geist Gottes. Der Geist, der begeistert und aufrichtet, stärkt und orientiert. Der Geist, der uns nicht so leicht aufgeben lässt. Dieser Geist will das Leben der Evangelischen Kirche in Bochum prägen. Und: „Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt.“ Matthäus 11,5 „Siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch“ Lukas17, 21 Die Vision vom Reich Gottes lässt uns nicht zufrieden sein mit der Welt, so wie wir sie täglich erleben. Wir orientieren uns an Gottes Neuer Welt, wie sie mit dem Kommen Jesu erfahrbar wurde. Wir hoffen und arbeiten mit an einem neuen Himmel und an einer neuen Erde. Die Botschaft des Evangeliums insbesondere mit dieser Akzentsetzung wollen wir glaubwürdig und verständlich kommunizieren. Wir wollen diese Botschaft mit den lebensrelevanten Themen der Menschen verbinden und in unterschiedliche Milieus hineintragen.

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3. Die Adressaten Die Kommunikation des Evangeliums erfolgt grundsätzlich gegenüber allen Menschen, insbesondere gegenüber den Mitgliedern unserer Kirche. Um möglichst erfolgreich kommunizieren zu können, sind u. a. folgende Voraussetzungen zu erfüllen: Es gilt die Menschen zu verstehen, mit denen wir kommunizieren wollen, und es gilt die Gesellschaft zu verstehen, in die hinein wir unsere Botschaft tragen. An dieser Stelle verweisen wir insbesondere auf die Abschnitte „Der Rahmen der kirchlichen Arbeit in Bochum“ (Kapitel I) und „Herausforderungen“ (Kapitel IV). Ergänzend zu dem bereits Beschriebenen verweisen Beobachtungen:

wir

auf folgende

 Verständnis der Gesellschaft als eine heterogene Netzwerkgesellschaft  Netzwerkgesellschaft ist Ausdruck einer sozialen Multioptionalität  Vielfalt wird Grundbestandteil der zukünftigen Lebensstruktur und Organisationsgestaltung sein  Zu dieser Vielfalt gehört es, auch den eigenen Glauben individuell zu gestalten Das heißt für unseren Kommunikationsprozess: Viele Menschen erleben Kirche und die Botschaft des Evangeliums als eine von vielen Möglichkeiten, ihr Leben zu gestalten. Die Botschaft des Evangeliums steht in Konkurrenz zu anderen Botschaften. Aus diesem Grund bringt sich die Evangelische Kirche in Bochum aktiv und dialogbereit in die Gesellschaft ein mit dem Ziel, ein breites Spektrum der Gesellschaft mit ihrer Botschaft zu erreichen. Um unsere Kirchenmitglieder zu erreichen, gilt es deren Erwartungen zu kennen. Nach Untersuchungen der Evangelischen Kirche in Deutschland fühlen sich 70 Prozent der Kirchenmitglieder in einem mittleren, hohen oder sogar sehr hohen Maße ihrer Kirche verbunden. Die oben genannten Untersuchungen benennen, was die Menschen an ihre Kirche bindet und was rund 70 Prozent der Mitglieder von ihrer Kirche erwarten: 1. Erstens: Die Kirche soll sich um Alte, Kranke, Behinderte und um Menschen in sozialen Notlagen kümmern. 2. Zweitens: Die Kirche soll die Mitglieder bei Taufe, Konfirmation, Hochzeit und Beerdigung geistlich begleiten. 3. Drittens: Die Kirche soll die christliche Botschaft verkünden, Gottesdienste feiern und Räume eröffnen für Stille und Gebet. Die Untersuchungen zeigen aber auch: es gibt nicht „die Erwartungen“. Die Kirchenmitglieder nehmen ihre Mitgliedschaft sehr unterschiedlich und vielgestaltig wahr. Die Mehrheit der Mitglieder identifiziert sich nicht mehr umfassend mit einer Gemeinde, einer Gruppe, einer Organisation, mit der Kirche. Identifikation erfolgt mehr und mehr über Betroffenheit, Interesse und Gelegenheit. Die Kirchen „müssten ihre Organisation darauf ausrichten, aktiv, initiativ, quasi unternehmerisch um Akzeptanz, Förderung und Mitgliedertreue zu werben“ (Fremde Heimat Kirche S. 353) Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 28 von 46

4. Kirche kommuniziert Es gilt die Kirche als Organisation verstehen. Eine Untersuchung der Leitungsstrukturen der EKvW kommt zu folgendem Ergebnis: In der Evangelischen Kirche von Westfalen werden im Zusammenspiel von Strukturen, Kultur und Führungshandeln viele Elemente einer Netzwerkorganisation wahrgenommen. Eine Netzwerkorganisation zeichnet sich u. a. aus durch:      

Dezentrale Machtstrukturen Teilautonome Einheiten und Personen Engagement für Partikularinteressen Zuwendung eher auf einer Ebene untereinander, weniger „von oben" Bindung durch Mitwirken Prozesse tendenziell weniger abgesichert, von aktuellen Machtkonstellationen abhängig.

Das bedeutet u. a.:  Handlungsspielräume und Machtschwerpunkte sind dezentral verteilt.  Strategische Ausrichtung erfolgt nicht über Vorgaben und Handlungsanweisungen, sondern über die Formulierung von Leitplanken und die Definition von Spielräumen.  Koordinations- und Kommunikationsaufwände sind deutlich höher als in anderen Organisationen. In einer Netzwerkorganisation werden autoritäre Leitungsentscheidungen nicht ohne Weiteres akzeptiert. Themen werden auf allen Ebenen diskutiert, um zur Umsetzungsreife in der Gesamtorganisation gebracht zu werden. Die Kommunikationsprozesse laufen vielfach eigenständig nebeneinander her. Diese Breite und Vielgestaltigkeit der Kommunikationsprozesse in unserer Kirche sind einerseits eine Stärke, da sie viele beteiligen und so unterschiedliche Menschen und Milieus erreichen. Auf der anderen Seite laufen die Kommunikationsprozesse häufig nebeneinander her. Um die Kommunikationsprozesse besser zu vernetzen, bedarf es einer intensiven kircheninternen Kommunikation.

5. Angebote theologischer Arbeit und spiritueller Erfahrung Voraussetzungen, das Evangelium authentisch und glaubwürdig zu kommunizieren, sind zum einen eigene spirituelle Erfahrungen und zum anderen die persönliche Auseinandersetzung mit theologischen Fragestellungen. Diese Erfahrungen und Auseinandersetzungen ereignen sich in vielerlei Weise im alltäglichen Leben der Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 29 von 46

Gemeinden und Dienste. Ergänzt werden diese Möglichkeiten durch gemeinde- und diensteübergreifende Angebote, die es ermöglichen:  an theologischen Fragen zu arbeiten  eigene Fragen und Zweifel zur Sprache zu bringen  spirituelle Erfahrungen zu machen und sich gegenseitig im Glauben zu stärken Dies kann geschehen z. B. durch Vorträge und Gesprächskreise, Fortbildungsangebote, Glaubenskurse, Gottesdienste und Andachten, Internetforen, Freizeiten usw.

VI. Zukünftiges Handeln der Evangelischen Kirche in Bochum - unser Konzept für die Zukunft 1. Konkretionen: Schwerpunkte in der Kommunikation des Evangeliums Die Kreissynode Bochum hat 2012 beschlossen, ihren Auftrag als Kirche vor allem in den unten beschriebenen Fachbereichen und Schwerpunkten wahrzunehmen. Schwerpunkte kirchlicher Arbeit in Bochum Der kirchliche Auftrag, die Kommunikation des Evangeliums, wird von den Kirchengemeinden, den Diensten des Kirchenkreises und von den Diensten und Einrichtungen der Inneren Mission/Diakonie in gemeinsamer Verantwortung wahrgenommen. Die Evangelische Kirche in Bochum weist der Gemeindeebene eine große Bedeutung zu. Sie    

engagiert sich breit im Bereich der Kindertageseinrichtungen gibt ihrem diakonischen Engagement einen hohen Stellenwert unterhält gemeinsame Dienste legt Wert auf eine leistungsfähige Verwaltung

Die Evangelische Kirche in Bochum setzt innerhalb der gemeinsamen Dienste folgende Schwerpunkte:  Kinder- und Jugendarbeit  Bildung (Evangelische Stadtakademie, Familienbildungsstätte, Erwachsenenbildung)  Schulreferat (Mediothek, offene Ganztagsschule)  Pfarrdienst an Schulen  Seelsorge und Beratung  Kirchenmusik  Kulturarbeit Die benannten Schwerpunkte innerhalb der gemeinsamen Dienste sind Teil der von der Synode beschlossenen Fachbereiche. Sie werden innerhalb der jeweiligen Fachbereiche mit den Diensten vernetzt, die in der obigen Aufzählung nicht ausdrücklich benannt werden. Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 30 von 46

2. Konkretionen: Zielsetzungen Folgendes Zielfoto von der Evangelischen Kirche in Bochum im Jahr 2020 haben wir im Rahmen einer Synodalversammlung gemeinsam entwickelt und durch die Synode beschlossen. Dieses Zielfoto beschreibt, auf welche Ziele hin wir unsere kirchliche Arbeit gestalten wollen. Die Evangelische Kirche in Bochum  kommuniziert das Evangelium verständlich in die Lebenswelt der Menschen, sie begründet ihr Handeln biblisch  bietet Orientierung  ermöglicht spirituelle Erfahrungen  ist präsent vor Ort  sucht die Nähe der Menschen und begleitet sie  zeigt sich selbstbewusst und mischt sich ein  hat ein soziales / diakonisches Profil  bietet Gemeinschaft  bietet Raum für Begegnungen  unterhält offene, einladende, freundliche Kirchen und Häuser  vernetzt die Angebote ihrer Gemeinden, Dienste und der Diakonie  hat transparente Strukturen  versteht sich selbst als eine sich stetig zu reformierende Kirche Dieses Bild der Evangelischen Kirche in Bochum ist in unterschiedlicher Ausprägung in einzelnen Bereichen bereits verwirklicht. Unser Ziel ist es, dieses Zielfoto insgesamt zu erreichen.

3. Konkretionen: personelle und strukturelle Voraussetzungen Um ihren Auftrag als Evangelische Kirche in Bochum im Jahr 2020 zu erfüllen, benötigt sie u. a. folgende personelle und strukturelle Voraussetzungen: 1. Engagierte, qualifizierte und motivierte Mitarbeitende  Die Evangelische Kirche ist auf das Engagement aller Menschen angewiesen, die in ihr haupt-, neben- und ehrenamtlich arbeiten.  Insbesondere der ehrenamtlichen Mitarbeit kommt eine wachsende Bedeutung zu.  Daher werden die Gewinnung und die Qualifizierung von Ehrenamtlichen immer bedeutsamer. Ein Gesamtkonzept hierfür ist für den Kirchenkreis zu erarbeiten. Die Konzeptionen der Gemeinden und Dienste haben diese Entwicklung verstärkt zu berücksichtigen.  Für alle Mitarbeitenden gilt: Sie sind zu fördern, gabenorientiert einzusetzen, weiterzuentwickeln und es gilt, Nachwuchskräfte zu gewinnen.  Innerhalb der Fachbereiche sind Konzepte zu entwickeln, wie unter sich verändernden Rahmenbedingungen der kirchliche Auftrag weiterhin erfüllt werden kann. Innerhalb dieser Konzepte ist der Bericht der EKvW „Personalentwicklung für den Pfarrdienst bis 2030“ mit zu berücksichtigen.

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2. Bedarfsgerechte und ansprechende Räume  In den Gemeinden und im Kirchenkreis ist eine Gebäudekonzeption zu erarbeiten. Bei der Erarbeitung dieser Konzeption ist zu bedenken, wie Kirche vor Ort präsent bleiben kann.  Diese gemeindlichen Gebäudekonzeptionen werden auf der Ebene des Kirchenkreises zu einem Gesamtkonzept zusammengeführt.  In diesem Gesamtkonzept wird beschrieben, welche Gebäude im geographischen Bereich des Kirchenkreises in den nächsten Jahrzehnten erhalten werden sollen und unterhalten werden können.  Für die Umsetzung eines solchen Gesamtkonzeptes wird eine solidarische gemeinsame Mitfinanzierung von als „erhaltenswert" eingestuften Gebäuden notwendig sein. 3. Präsenz in der Gesellschaft  Wie die Prognose zeigt, nimmt der Anteil älterer Gemeindeglieder zu. Die Zahl der Gemeindeglieder insgesamt nimmt ab. Der Alltag säkularisiert sich, der Glaube an Gott und der Kontakt zur Kirche werden immer weniger selbstverständlich.  Die Evangelische Kirche benötigt daher Kontakte und Begegnungsmöglichkeiten, wie z. B. zu Kindertageseinrichtungen, Schulen, durch Bildungs- und Kulturangebote, um mit und in der Gesellschaft zu kommunizieren.  Die Evangelische Kirche in Bochum ist in der Gesellschaft präsent durch ihr reiches geistliches Leben und durch soziales und diakonisches Handeln sowie ihr öffentliches Eintreten für ihre Werte.  Eine besondere Bedeutung kommt der Öffentlichkeitsarbeit zu, um Themen nach innen und außen zu kommunizieren. Die Synode steht vor der Aufgabe, eine entsprechende Sach- und Personalausstattung zu beschließen. 4. Eine nachhaltige Finanzplanung  Hinsichtlich einer verlässlichen Finanzplanung ist die Evangelische Kirche in Bochum weitgehend abhängig von wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und gesamtkirchlichen Entwicklungen.  Sie erarbeitet eine mittelfristige Finanzplanung und passt diese der jeweils aktuellen Entwicklung an.  Innerhalb ihrer Finanzplanung kommt sie mit dem ihr zur Verfügung stehenden Einkommen aus. Sie sorgt vor, um Einnahmeschwankungen zum Teil ausgleichen und um in Notfällen solidarische Hilfe leisten zu können.  Für Projekte und Aktionen werden im begrenzten Umfang Mittel bereitgestellt. 5. Interne Vernetzung der vielfältigen Kompetenzen  Die Evangelische Kirche in Bochum ist reich an Gaben und Angeboten.  Diese Gaben und Angebote gilt es mehr als bisher zu erkennen, zu fördern und miteinander zu vernetzen.  Für jede Gemeinde und für jeden Dienst ist eine Konzeption zu erarbeiten bzw. weiter zu entwickeln. Diese ist abzustimmen mit der Konzeption der Evangelischen Kirche in Bochum.  Die Arbeit in den Gemeinden und Diensten ist regelmäßig hinsichtlich ihrer Qualität und ihrer Effektivität weiterzuentwickeln. Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 32 von 46

 Die Aufgabenteilung zwischen der Gemeindeebene, der Ebene des Kirchenkreises, der Landeskirche sowie den Diensten und Einrichtungen der Diakonie ist eindeutig zu beschreiben. Ebenso ist zu berücksichtigen, welche Aufgaben im Rahmen des Gestaltungsraums wahrgenommen werden. An diesen oben genannten Themen wird weiter gemeinsam gearbeitet. 6. Vernetzung mit der Gesellschaft  Die Evangelische Kirche in Bochum zeigt ihr sozial diakonisches Profil u. a.: o in der Bekämpfung von Armut o in der Beratung und Begleitung von Rat und Hilfe suchenden Menschen o in der Weiterentwicklung von lebenswerten Wohnquartieren o in der Unterstützung von Flüchtlingen o in ihrem Eintreten für Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften  Die Evangelische Kirche in Bochum wirkt in diesem Zusammenhang bei der öffentlichen Meinungsbildung mit und sie unterhält oder unterstützt kirchliche Aktivitäten.  Um ihren Auftrag zu erfüllen, sucht die Evangelische Kirche die Zusammenarbeit und die Vernetzung mit anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie mit gesellschaftlichen und politischen Organisationen.  Diese Zusammenarbeit erfolgt bereits schon heute z. B. innerhalb der Ökumene, im Jugendring, in kommunalen Gremien, zwischen Verbänden.

4. Kommende Aufgaben Aus der vorliegenden Konzeption ergeben sich u. a. folgende Aufgaben:          

Erarbeitung eines Ehrenamtskonzeptes. Erarbeitung eines Konzeptes um geistliches Leben im Kirchenkreis zu fördern. Erarbeitung einer mittelfristigen Finanzplanung. Erarbeitung eines Konzeptes für die Bereitstellung von Projektmitteln (Verwendungszweck, Umfang usw.). Erarbeitung von Eckpunkten zur Einrichtung eines Solidarfonds. Zusammenführung der Gebäudekonzeptionen der Gemeinden zu einer Gesamtgebäudekonzeption für den Kirchenkreis. Erstellung eines Konzeptes für die zukünftige Ausstattung des Öffentlichkeitsreferates mit Personal- und Sachmitteln. Erarbeitung von Konzepten in den Fachbereichen, wie unter veränderten Rahmenbedingungen der kirchliche Auftrag weiterhin erfüllt werden kann. Begleitung der Konzeptionsentwicklung in Gemeinden und Diensten sowie deren Vernetzung mit der vorliegenden Konzeption der Evangelischen Kirche in Bochum. Beschreibung der Aufgabenverteilung zwischen Gemeindeebene, Handlungsebene des Kirchenkreises, den Diensten der Landeskirche sowie den Diensten und Einrichtungen der Diakonie unter Berücksichtigung des Gestaltungsraums. Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 33 von 46

Die Konzeptionsgruppe

Helga Berghoff, Ingrid Lins, Superintendent Peter Scheffler, Pfarrer Michael Schulze, Pfarrer Wolfgang Mann (Projektkoordination), Kriemhild Ruddat, Ulrike Gernhart, Donald Goodwin, Wilfried Maier, Horst Frenzel (ist leider nicht auf dem Bild)

Impressum Evangelischer Kirchenkreis Bochum Sup. Peter Scheffler Westring 26a 44787 Bochum Tel.: (0234) 96 29 04 - 14 Fax: (0234) 96 29 04 - 79 E-Mail: [email protected] http://www.kirchenkreis-bochum.de

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VII. Anhang

Zum Verhältnis von Kirchenkreis- und Gemeindebene

An verschiedenen Stellen der Konzeption wird die Bedeutung der Kirchengemeinden angesprochen und der Gemeindeebene eine große Bedeutung zugewiesen. Wenn auch im Rahmen der Arbeiten an der Konzeption unter anderem mit Blick auf den Bericht der landeskirchlichen Perspektivkommission „Aufgaben und Ziele in der EKvW“ das Verhältnis der kirchlichen Ebenen zueinander bearbeitet wurde, ist es hierzu zu noch keinen abschließenden Aussagen gekommen. Die inhaltliche Beschreibung der Bedeutung der Ebenen und eine konkretere Bestimmung des Miteinanders von überörtlichen Diensten und Gemeinden ist noch vorzunehmen. Somit wird es eine der nächsten Aufgaben sein darzustellen, wie die Ebenen sinnvoll aufeinander zu beziehen sind und wie sie sich sinnvoll ergänzen und unterscheiden. Anregungen dazu geben neben dem genannten Papier „Aufgaben und Ziele in der EKvW“ folgende Konkretionen zur inhaltlichen Bedeutung der Kirchengemeinden: Besonderheit der Ebene der Kirchengemeinde: -

-

Kommunikation des Evangeliums konkret vor Ort – Nähe. Gemeinde Jesu Christi als Gemeinschaft im Wohnumfeld. Präsenz mit Kirchen und Gemeindehäusern, Einrichtungen (Kindergärten, "Offene Tür Arbeit, Gemeindebüro), mit Personen (Pfarrerinnen und Pfarrer, Haupt- und Ehrenamtlichen) - Bietet niedrigschwellige Kontaktmöglichkeiten zu Kirche und Glaube. Ermöglichung eines weiten Betätigungsfeldes für Ehrenamtliche; stärkt Zugehörigkeit und Identifikation über Mitwirkung.

Wirken der Kirchengemeinden in den Kirchlichen Handlungsfeldern: Gottesdienst, Kirchenmusik, Kultur -

Feiert verlässlich regelmäßig Gottesdienste im Nahbereich. Feiert Gottesdienste in ganz unterschiedlichen Formen und für unterschiedliche Zielgruppen. Unterhält kirchenmusikalische Angebote (Chorarbeit, Konzerte, ... ). Feiert Gottesdienste in Schulen, Seniorenheimen. Feiert Gottesdienste bei Festen im Stadtteil.

Seelsorge und Beratung -

-

Leistet seelsorgliche und rituelle Begleitung an den bedeutsamen Lebensschwellen (durch Taufe, Konfirmation, Trauung, Beerdigung, Segnungen) - Begleitung von Ehrenamtlichen. Bietet erkennbare Seelsorgerinnen und Seelsorger vor Ort. Begleitet Menschen in ihren Lebensphasen (Kindergarten, Kindergottesdienst, Konfirmandenarbeit, Trauung, Taufe, Beerdigung) - Begleitung von Menschen in Krisensituationen.

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Diakonie und Gesellschaftliche Verantwortung -

-

Ist in den Stadteilen präsent und bringt sich in die Bürgergemeinde ein. Vernetzt sich mit anderen Institutionen in den Stadtteilen und wirkt am Gemeinwesen vor Ort mit (Sportvereine, Geschäftsleute, örtliche politische Parteien, weitere Vereine, Initiativen) - diakonische Angebote. Unterhält gesellige Angebote für Begegnungen; wirkt damit Vereinsamung entgegen (Beziehungsnetz) - Bildung eines Netzwerkes für Menschen unterschiedlichen Alters und in unterschiedlichen Lebenssituationen.

Bildung und Erziehung -

Unterhält Kindergärten (religionspädagogische Begleitung von Erzieherinnen). Leistet Konfirmandenarbeit. Macht Bildungsangebote in Gruppen. Bietet Bildungsveranstaltungen (Bibelwoche, Vorträge, Ausstellungen, Lesungen ... ). Pflegt Kontakte zu Schulen. Qualifiziert Ehrenamtliche in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Gruppenarbeit, in der Seniorenarbeit. Bietet „gelebten" Glauben und „Kirchlichkeit". Bietet Freizeiten.

Mission und Ökumene -

Pflegt Kontakte zu den anderen Kirchen im Stadtteil. Unterhält Kontakte zu anderen Religionen im Stadtteil. Steht im Austausch mit Partnergemeinden. Organisiert Vorträge und Informationsveranstaltungen. Bietet Eine-Welt-Arbeit sowie Eine-Welt-Läden

Leitung -

Leitung der Kirchengemeinde. Mitwirken in der Kreissynode. Mitwirken in Ausschüssen des Kirchenkreises, der Landeskirche. Verwalten von Personal, Finanzen und Liegenschaften. Herausgeben von Gemeindebriefen. Wahrnehmen von Öffentlichkeitsarbeit.

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Leitungs- und Arbeitsstrukturen des Evangelischen Kirchenkreises Bochum Evangelische Kirche in Bochum ist Teil der Evangelischen Kirche von Westfalen. Ihre Arbeit erfolgt insbesondere in den Bereichen: Kirchengemeinden — Kirchenkreis — Innere Mission Auf der Ebene des Kirchenkreises erfolgt kirchliches Handeln in den Handlungsfeldern Gottesdienst / Kirchenmusik / Kultur — Seelsorge und Beratung — Diakonie und gesellschaftliches Handeln — Bildung und Erziehung — Mission und Ökumene sowie im Leitungshandeln. Die Arbeit der fünf Handlungsfelder wird inhaltlich gestaltet durch Dienste, Beauftragungen und Gremien wie Fachausschüsse, Projektgruppen usw. Die Leitung des Kirchenkreises erfolgt durch die Kreissynode, den KSV und durch den Superintendenten. In Ihrem Leitungshandeln werden diese unterstützt durch die Arbeit in den fünf Handlungsfeldern, durch Ausschüsse wie den Nominierungsausschuss, den Finanzausschuss, den Planungs- und Strukturausschuss, sowie durch den landeskirchlichen Rechnungsprüfungsausschuss und durch Projektgruppen. Die Verwaltung erbringt Dienstleistungen, insbesondere bei der Vorbereitung und Durchführung von Entscheidungen der Leitungsorgane. Die Arbeit des Öffentlichkeitsreferates als Stabsstelle wird begleitet durch den Fachausschuss für Öffentlichkeitsarbeit. Die Arbeit in den fünf Handlungsfeldern gliedert sich zurzeit in folgende Dienste, Beauftragungen und Gremien, welche die Arbeit fachlich und inhaltlich begleiten. Die Arbeit in den fünf Handlungsfeldern wird koordiniert und vernetzt in der Konferenz der gemeinsamen Dienste. Zum Fachbereich Gottesdienst, Kirchenmusik und Kultur gehören: Dienste: Kreiskantorat, Stadtkantorei Fachliche und inhaltliche Begleitung: Ausschuss für Gottesdienst, Liturgik und Kirchenmusik Dienste: Christuskirche - Kirche der Kulturen Fachliche und inhaltliche Begleitung: Kuratorium der Christuskirche Beauftragungen: Synodalbeauftragung für Kindergottesdienst Synodalbeauftragung für geistliche Begleitung Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 37 von 46

Zum Fachbereich Seelsorge und Beratung gehören: Dienste: Krankenhausseelsorge Altenheimseelsorge Ambulante Hospizarbeit „HospizZuHause“ Evangelische Gefängnisseelsorge (Land) Notfallseelsorge / Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst / Kirchlicher Dienst bei der Polizei Bochum Gehörlosenseelsorge und — beratung in den KK Bochum und Recklinghausen Trauercafe / Trauerarbeit Studierendenseelsorge an den FH‘s ESG (Evangelische Studierendengemeinde) an der RUB (Landeskirche) Fachliche und inhaltliche Begleitung: Ausschuss Seelsorge und Beratung Dienste: Telefonseelsorge (ökumenisch) Fachliche und inhaltliche Begleitung: Kuratorium Telefonseelsorge Dienste: Ev. Beratungszentrum(Innere Mission) (eingebunden in den Ausschuss Seelsorge & Beratung) Beauftragungen: Synodalbeauftragung Behindertenseelsorge Synodalbeauftragung für Suchtberatung Synodalbeauftragung Wir Gemeinde-/Fundraising-Konzeptionsberatung Ansprechperson zu Fragen sexueller Gewalt im Kirchenkreis.

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Zum Fachbereich Diakonie und Gesellschaftliche Verantwortung gehören: Dienste: Innere Mission — Diakonisches Werk Bochum e.V., Westring 26 Diakoniepfarramt / Synodalbeauftragte des KK für Diakonie Fachliche und inhaltliche Begleitung: Diakonische Konferenz Dienste: Kirchliche Dienste in der Arbeitswelt (KDA) Beratungsstelle für Arbeitslose Fachliche und inhaltliche Begleitung: Ausschuss für gesellschaftliche Verantwortung Der Ausschuss ist zuständig auch für das Thema „Schöpfungsverantwortung“ Weitere Einrichtungen: Arbeitskreis Asyl Kirina e.V. Arbeitsloseninitiative „Werkschlag“ Beauftragungen: Synodalbeauftragung christlich —jüdischer Dialog Synodale Islambeauftragte Synodalbeauftragung Freiwilliges Soziales Jahr / Diakonisches Jahr Synodalbeauftragung für Weltanschauungsfragen Synodalbeauftragung für Sport

Zum Fachbereich Mission und Ökumene gehören: Dienste: Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe), Regionalpfarrer/in Fachliche und inhaltliche Begleitung: Ausschuss Mission, Ökumene, Weltverantwortung

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Dienste: Zentrale Kircheneintrittsstelle Weitere Institutionen: Freundeskreis Bochum — Donezk e.V. Beauftragungen: Synodalbeauftragung für Mission, Ökumene u. Weltverantwortung Synodalbeauftragung für missionarische Dienste im Kirchenkreis Synodalbeauftragung ACK Synodalbeauftragung Kirchentag

Zum Fachbereich Bildung und Erziehung gehören: Gemeinsame fachliche und inhaltliche Begleitung: „Bildungsforum“ als Koordinationsgremium innerhalb des Fachbereiches Dienste: Ev. Stadtakademie, Ev. Familienbildungsstätte TABEA, Evangelische Erwachsenenbildung Bochum Fachliche und inhaltliche Begleitung: Beirat für Erwachsenen - und Familienbildung Dienste: Schulreferat (mit Offener Ganztagsschule), Ev. Religionslehre an Schulen, Gemeinsame Mediothek der Kirchenkreise Bochum, Herne, Gelsenkirchen und Wattenscheid Fachliche und inhaltliche Begleitung: Beirat Religionsunterricht und Katechetik Dienste: Schulpfarrstellen an Berufskollegs Beauftragungen: Bezirksbeauftragung für die Erteilung evangelischen Religionsunterrichts am Berufskolleg

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Dienste: Schulpfarrstellen an allgemeinbildenden Schulen Fachliche und inhaltliche Begleitung: Schulreferat Dienste: Jugendpfarramt Fachliche und inhaltliche Begleitung: Ausschuss für Kinder- und Jugendarbeit Dienste: Frauenreferat Fachliche und inhaltliche Begleitung: Ausschuss für Frauenfragen Dienste: Kindergartengemeinschaft Fachliche und inhaltliche Begleitung mit Leitungsaufgaben: Leitungsausschuss Tageseinrichtungen Wir Kinder Weitere Beauftragungen: Synodalbeauftragung für Männerarbeit Synodalbeauftragung für Jugend- und Konfirmandenarbeit Weitere Einrichtungen: Haus am Ebbehang

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Leitlinien für die Bildung und Arbeit der Ausschüsse und Beiräte

§ 1 Geltungsbereich Diese Leitlinien gelten für die Arbeit der beratenden Ausschüsse, die nicht in der Satzung des Evangelischen Kirchenkreises Bochum genannt werden. § 2 Aufgaben 1.a.) Die Ausschüsse haben die Aufgabe, die Kreissynode und den Kreissynodalvorstand in der Leitung des Kirchenkreises zu unterstützen und zu beraten. 1.b.) Sie erhalten ihre Aufträge von der Kreissynode oder dem KSV. Sie können in Abstimmung mit dem KSV eigene Schwerpunkte ihrer Ausschussarbeit setzen. 1.c.) In den jeweiligen Fachbereichen sollen sie die dort tätigen Mitarbeitenden in ihrer Arbeit beraten und unterstützen. § 3 Zusammensetzung 1.a.) Die Mitglieder der Ausschüsse werden von der Kreissynode für die Dauer der jeweiligen Wahlperiode berufen. Sie sollten die Befähigung zum Presbyteramt haben. Die Anzahl der Mitglieder der Ausschüsse soll 6 nicht unter- und 10 nicht überschreiten. 1.b.) Durch die Kreissynode werden Regularien für die Zusammensetzung und die Arbeit einzelner Ausschüsse beschlossen. Die Teilnahme der haupt- und nebenamtlich Mitarbeitenden an den Ausschüssen wird durch diese geregelt. 1.c.) Der KSV kann während der Amtszeit der Ausschüsse auf Vorschlag neue Mitglieder für den Rest der Amtszeit berufen. § 4 Konstituierung und Arbeitsweise 1.a.) Die Ausschüsse werden zu ihrer konstituierenden Sitzung von der Superintendentin oder dem Superintendenten oder einer Vertretung einberufen. Während der konstituierenden Sitzung werden der Vorsitz und die Stellvertretung des Vorsitzes dieses Ausschusses gewählt. 1.b.) Die Sitzungen der Ausschüsse sind in der Regel nicht öffentlich. Ausschüsse sind berechtigt, Sachkundige und Gäste einzuladen. 1.c.) Der Superintendent oder die Superintendentin oder ein von ihr oder ihm beauftragtes Mitglied des KSV hat jederzeit das Recht an den Sitzungen der Ausschüsse teilzunehmen. 1.d.) Der oder die Vorsitzende soll den Ausschuss mindestens vier Mal im Jahr einberufen. Der Ausschuss muss einberufen werden, wenn ein Drittel der Mitglieder, der Superintendent oder die Superintendentin oder der KSV dies verlangen. 1.e.) Die Einladung erfolgt in der Regel schriftlich und unter Angabe der Tagesordnung eine Woche vor dem Sitzungstermin. 1.f.) Der Ausschuss ist beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte des ordnungsgemäßen Mitgliederbestandes anwesend ist. 1.g.) Über die Sitzungen des Ausschusses ist eine Niederschrift anzufertigen. 1.h.) Diese ist in der folgenden Sitzung vom Ausschuss zu genehmigen. Danach ist eine Kopie der Niederschrift an die Superintendentin oder den Superintendenten zu geben.

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§ 5 Weiter Regelungen und Rahmenbedingungen 1.a.) In der Geschäftsführung des Ausschusses wird der oder die Vorsitzende von der Superintendentur unterstützt. 1.b.) Der KSV koordiniert die Arbeit der Ausschüsse. Er informiert sich laufend über ihre Arbeit und sorgt für die Erledigung von Aufträgen. 1.c.) Mindestens einmal im Jahr sind die Vorsitzenden aller Ausschüsse zu einem Erfahrungsaustausch und gegenseitiger Information in eine gemeinsame Sitzung unter Beteiligung des KSV einzuladen. 1.d.) Die Vorsitzenden der Ausschüsse nehmen, soweit sie nicht Mitglied der Kreissynode sind, mit beratender Stimme an der Kreissynode teil. 1.e.) Die Vorsitzende oder der Vorsitzende des jeweiligen Ausschusses und/oder ein Vertreter des Bereiches sind vor der Sitzung des Kreissynodalvorstandes zu hören, wenn wichtige Angelegenheiten seines Fachbereiches zu entscheiden sind. 1.f.) Die Vorsitzenden der Ausschüsse erstatten der Kreissynode jährlich einen Bericht über ihre Arbeit. Diese Berichte sind der Superintendentin oder dem Superintendenten zur Aufnahme in ihren oder seinen Jahresbericht zuzusenden. 1.g.) Die Ausschüsse erhalten die zur Erfüllung ihrer Aufträge notwendige Ausstattung. Über deren Umfang entscheidet die Kreissynode im Rahmen der Haushaltsplanberatungen.

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Konferenzstruktur im Evangelischen Kirchenkreis Bochum Stand 20.03.2012

Leitungskonferenz Gemeinden und gemeinsame Dienste Mindestens einmal im Jahr lädt der Superintendent die Vorsitzenden der Presbyterien, die Kirchmeister und Kirchmeisterinnen sowie die Leiter und Leiterinnen der gemeinsamen Dienste zu einer Konferenz unter Beteiligung der Verwaltungsleitung und der/des Vorsitzenden des Finanzausschusses ein. Themen solcher Konferenzen sind Fragen, die Gemeinden und Dienste betreffen: z.B.   

Planungen für das nächste Haushaltsjahr Finanzentwicklung und mittelfristige Finanzplanung Wesentliche Veränderungen im Bereich der Verwaltungsabläufen.

Verwaltung

und

in

den

Konferenz Vorsitzende der Presbyterien und Kirchmeister Die Vorsitzenden der Presbyterien und die Kirchmeister und Kirchmeisterinnen werden vom Superintendenten eingeladen zu Themen, die in besonderer Weise die Gemeinde betreffen wie z.B.:  

Bildung und Zusammenarbeit von Gemeinden in Kooperationsräumen. Fragen einer gemeinsamen Gebäudeplanung und Gebäudeentwicklung.

Kirchmeisterkonferenz Die Kirchmeister und Kirchmeisterinnen organisieren sich eigenverantwortlich zum fachlichen Austausch in der Kirchmeisterkonferenz. Superintendent, Verwaltungsleitung und Vorsitzender des Finanzausschuss unterstützen die Kirchmeister und Kirchmeisterinnen bei der Ausübung ihres Amtes z.B. durch Schulungen, Informationen über Verwaltungs- und Entscheidungsabläufe und durch die Aufnahme von Anregungen aus der Kirchmeisterkonferenz. Konferenz der gemeinsamen Dienste Mindestens zweimal im Jahr lädt der Superintendent die Leitungen bzw. Vertreter der gemeinsamen Dienste zu einer Konferenz ein. Diese Konferenz dient zum einen der Kommunikation zwischen der Leitung des Kirchenkreises und den Diensten sowie der Kommunikation zwischen den Diensten. Zu Themen, die einen wesentlichen Bezug zur Arbeit der Ausschüsse und Beiräte haben, werden deren Vorsitzende eingeladen. Konferenz der Ausschussvorsitzenden Mindestens zweimal im Jahr werden die Ausschussvorsitzenden vom Superintendenten zu einer gemeinsamen Konferenz eingeladen. Ziel dieser Konferenz ist die gegenseitige Information über die Arbeit in den Ausschüssen und gegenseitige Abstimmung über die Behandlung von Arbeitsaufträgen und Arbeitsvorhaben. Konferenz der Prädikanten und Prädikantinnen Mindestens einmal im Jahr lädt der Superintendent die Prädikanten und Prädikantinnen zu einem Erfahrungsaustausch ein. Evangelischer Kirchenkreis Bochum – Konzeption , Seite 44 von 46

Kommunikations- und Konferenzstruktur innerhalb der Fachbereiche In den Fachbereichen erfolgt die Kommunikation zwischen den verschieden Diensten, Einrichtungen und Beauftragungen entweder innerhalb der Ausschüsse oder innerhalb einer Fachbereichskonferenz. Demgemäß erfolgt sie für den Fachbereich Gottesdienst, Kirchenmusik und Kultur im Ausschuss für Gottesdienst, Liturgik und Kirchenmusik, für den Fachbereich Seelsorge und Beratung im Ausschuss für Seelsorge und Beratung, im Teilfachbereich gesellschaftliche Verantwortung im Ausschuss für gesellschaftliche Verantwortung und im Fachbereich Mission und Ökumene im Ausschuss für Mission, Ökumene und Weltverantwortung. Im Fachbereich Bildung und Erziehung wird zur Abstimmung und zur Kommunikation innerhalb des Fachbereichs eine Fachbereichskonferenz eingerichtet.

Organigramm Kirchenkreis Bochum

Organigramme der Fachbereiche

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