BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG
Chemie im Alltag – Ergebnisse aus zwei Bevölkerungsbefragungen (D/EU) Dr. Astrid Epp
I Einleitung: Hintergrund der Studie ¾ Reform des Chemikalienrechts: REACH (R E A C H: Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals) seit 1. Juni 2007 ¾ neue Informationspflichten für Hersteller und Händler ¾ neue Informationsrechte für Verbraucher ¾ Verbraucherinformation als Voraussetzung für erfolgreiche Umsetzung von REACH
Ausgangsvermutungen ¾ formales Wissen von Verbrauchen über Chemikalien und deren Regulierung ist gering ¾ Verbraucher verfügen über (erfolgreiche) Alltagsroutinen im Umgang mit Chemikalien ¾ Verbraucher verfügen über Annahmen zur Regulierung und Sicherheit von Chemikalien
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 2
I Einleitung: Ziele der Befragungen
Befragungen zielten auf: ¾ Risikowahrnehmung der deutschen Bevölkerung zu Produkten mit chemischen Inhaltsstoffen ¾ Risikowahrnehmung der europäischen Bevölkerung zu Chemikalien in Haushaltsprodukten ¾ Wissensstand der deutschen Bevölkerung zu REACH bzw. zur Regulierung von Produkten mit chemischen Inhaltsstoffen? ¾ Informationsstrategien der deutschen und europäischen Bevölkerung hinsichtlich der Risiken von Produkten mit chemischen Inhaltsstoffen ¾ Gebrauch / Umgang der deutschen und europäischen Bevölkerung mit Produkten mit chemischen Inhaltsstoffen
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 3
I Einleitung: Studiendesign Bevölkerungsbefragung Deutschland Qualitative Vorstudie: Fokusgruppen Erhebungszeitraum 4 Fokusgruppen
Dauer der Diskussionen
7. und 8. Juli 2008 Jugendliche (8 Personen) Männer/Frauen (9 Personen) Eltern (8 Personen) Professionals (8 Personen) jeweils ca. 90 Minuten
Quantitative Studie: Standardisierte Repräsentativbefragung Erhebungszeitraum Zielgruppe Erhebungsmethode Stichprobengröße Interviewlänge
1. Oktober bis 17. November 2008 Privatpersonen ab 14 Jahren, bundesweit repräsentativ telefonische Interviews (CATI) 1.004 Personen 23 Minuten
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 4
I Einleitung: Studiendesigen (Special) EUROBAROMETER
(Special) EUROBAROMETER Befragung 71.1 “Europeans’ attitudes toward chemical products” Erhebungszeitraum Erhebungsmethode Stichprobengröße Untersuchte Produktgruppen
Januar / Februar 2009 face-to-face Interviews N = 27.218 (EU 27) N = 1523 (D) Haushaltsreiniger, Textilien, Sonnencreme, Haarfarben (-> BfR)
Bericht im Erscheinen (http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/eb_special_en.htm)
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 5
I Einleitung: Operationalisierung Bevölkerungsbefragung (D)
Vier Produktgruppen • Baustoffe (u.a. Lacke, Holzschutzmittel, Wandfarben) • Körperpflegeprodukte und Kosmetik (u.a. Deo, Haarfärbemittel, Handcreme) • Reinigungsmittel und Autopflegeprodukte (u.a. Backofenreiniger, Desinfektionsmittel, Spülmittel) • Spielzeug und Kinderprodukte (u.a. Kleidung, Windeln)
Vier Themenfelder • Wahrnehmung (z.B. Risiken bestimmter Produkte) • Wissen (z. B. die Kenntnis von Gefahrensymbolen oder rechtlicher Richtlinien) • Informationsverhalten (z.B. wo werden Informationen gesucht?) • Verhalten (z.B. Einhaltung von Sicherheitshinweisen)
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 6
II Ergebnisse
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 7
II Produkteigenschaften: Ich lese Ihnen jetzt einige Eigenschaften vor. Sagen Sie mir bitte jeweils, ob diese eher auf Produkte mit chemischen oder eher auf Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen zutreffen. chemisch
natürlich
78
gefährlich
39
modern
24
19
nützlich teuer
3
trifft eher auf Produkte mit chemischen Inhaltsstoffen zu
25 17
8
8
32
3
50 3
5
38 54
3
75
2
trifft auf beide Produktgruppen gleichermaßen zu
2
33 3
39
16 5
4
35
24
wohlriechend
gesund
23
30
wirksam
angenehm
12
87
weiß nicht/keine Angabe
trifft eher auf Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen zu
Alle Befragten; Angaben in Prozent Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 8
II Präsenz von Chemikalien im Alltag: Ich lese Ihnen jetzt einige Aussagen vor. Sagen Sie mir bitte jeweils, ob Sie der Aussage eher zustimmen oder eher nicht zustimmen.
stimme eher zu
87
Chemikalien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.
79 72
In meinem Alltag versuche ich den Umgang mit Chemikalien weitgehend zu vermeiden.
81 71
Durch Chemikalien wird der Alltag wesentlich erleichtert.
In meinem Haushalt gibt es so gut wie keine Chemikalien.
62 22 36 Männer
Alle Befragten; Mehrfachnennungen möglich; Angaben in Prozent
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Frauen
Seite 9
II Gesundheitliche Bedenken: Haben Sie bei der Verwendung der folgenden Produkte gesundheitliche Bedenken? [Skala von 1 „keine Bedenken“ bis 5 „starke Bedenken“]. starke Bedenken (5) Baustoffe
20
Reinigungsmittel
9
Spielzeug und Kinderprodukte
8
Kosmetik
4
keine Bedenken (1)
28
20
10
6
31
36
29
24
2
4
1
14
35
10
20
7
13
20
19
30
weiß nicht/keine Angabe Alle Befragten; Angaben in Prozent Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 10
II Gesundheitliche Bedenken – Kosmetik: Ich nenne Ihnen jetzt einige Körperpflegeprodukte. Sagen Sie mir bitte jeweils, ob Sie das Produkt eher für gesundheitlich bedenklich oder eher für unbedenklich halten?
eher bedenklich
eher unbedenklich
Haartönungs- oder Haarfärbemittel
77
32
Deo Make-up wie Wimperntusche oder Lippenstift
Körperlotion
Handcreme
32
13
9
7
4
16
64
16
6
3
Alle Befragten; Angaben in Prozent Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
53
82
88
weiß nicht/keine Angabe Seite 11
II Eurobarometer Haarfarben: “Stellen Ihres Wissens nach Haarfarben, die Chemikalien enthalten, ein Risiko für Verbraucher dar?” – Zustimmung in % 90
% agree that hair dyes pose risks
82
80
70
67 66 66 59
60
54
52
50
50 49 46 46 45 45 44 40 40 39 38 37 36 35 35
40
30 29
30
26 25 25 22
20
10
0 PL
Z
ES
C
Seite 12
PT
T
IT
A
SK
LT
T M
U
IE
H
LV
O
K U 27 EU
R
E
FI
B
FR
G
E
B
D
LU
SI
L
Y
EE
N
C
EL
K
SE
D
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
II Wahrnehmung von Chemikalien: Intuitive Toxikologie (Eurobarometer) Intuitive Toxikologie In welchem Ausmaß stimmen Sie der folgenden Aussage zu (oder nicht): •
„Wenn es um Gesundheit geht, geht es in der Hauptsache nicht darum, in welchem Ausmaß einer gefährlichen chemischen Substanz ausgesetzt ist, sondern ob man ihr überhaupt ausgesetzt ist oder nicht.“
•
„Wenn eine Person einer extrem kleinen Menge einer Chemikalie ausgesetzt ist, die in größeren Mengen schädlich ist, dann wird diese Person eines Tages wahrscheinlich einmal ernsthaft krank werden.“
Æ Alles-oder-nichts Prinzip Skala von 1 „stimme überhaupt nicht zu“ bis 7 „stimme komplett zu“
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 13
II Wahrnehmung von Chemikalien: Intuitive Toxikologie (Eurobarometer)
100% % der Befragten (EU 27)
90% 80%
9%
9%
24%
28%
70% 60%
20%
50%
20%
40%
Keine Meinung Stimme (eher) nicht zu Neutral Stimme (eher) zu
30% 20%
47%
43%
"Nicht wie viel, sondern ob überhaupt"
"Schon geringste Mengen können krank machen"
10% 0%
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 14
II Gesundheitliche Beeinträchtigungen: Kann man Ihrer Meinung nach gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Produkte mit chemischen Inhaltsstoffen davon tragen, auch wenn diese sachgerecht anwendet werden?
weiß nicht
5
nein
17
78
ja
Alle Befragten; Angaben in Prozent Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 15
II Gesundheitliche Beeinträchtigungen: Was kann einem passieren (bei sachgerechter Anwendung chemischer Produkte)? [offene Abfrage]
Allergien
45
Schwindelgefühle
6
Hautreizungen
44
Kopfweh
5
Krebs
5
Schädigung innerer Organe
4
Atemnot
26
Verätzungen
19
Augenreizung
12 Tod/sterben
Husten Vergiftung Übelkeit/Erbrechen/ Durchfall
9
2
7
Langzeitschäden/chron. Erkrankung
2
7
Erblindung
1
Befragte, die gesundheitliche Beeinträchtigungen vermuten; Mehrfachnennungen möglich; Angaben in Prozent Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 16
II Eurobarometer: Welche der folgenden Beeinträchtigungen glauben Sie, können ein potentielles Risiko für Personen sein, die Haarfärbemittel benutzen? [geschlossene Frage] % agree that this is a risk of hair dyes
60
56
50 41 40
40 36 33
30
26 21 18
20
15 12
12
10
C
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
C
an c
er
Po is on in g
he m
ic al Bu rn D ry Sk R is in ks /P re gn an R is t ks /C hi ld re n
Sk in ed R
Itc hi ne ss Sk in R as h H ai rL os s
A
lle rg ie s
0
Seite 17
EU27 Ø
II Eurobarometer: Welche der folgenden Beeinträchtigungen glauben Sie, können ein potentielles Risiko für Personen sein, die Haarfärbemittel benutzen? [geschlossene Frage] - Deutschland Allergies
66%
60%
44%
48% PT
63% 49% PL
43%
49% AT
63% 49%
56%
70% 56%
59%
65% 54% 43%
51%
62%
55%
59% DE
43%
50%
60%
56%
58%
60%
56%
70%
D-W
80%
69%
76%
90%
81%
85%
100%
40% 30% 20% 10%
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 18
UK
SE
FI
SK
SI
RO
NL
MT
HU
LU
LT
LV
CY
IT
IE
FR
ES
EL
EE
D-E
DK
CZ
BG
BE
EU27
0%
II Zwischenfazit (Wahrnehmung) ¾ Chemikalien werden eher mit negativen („gefährlich“) und „natürliche Produkte“ eher mit positiven („gesund“) Qualitäten verknüpft ¾ Chemikalien im Alltag werden akzeptiert, allerdings wird versucht, diese zu vermeiden ¾ Gesundheitliche Bedenken hängen von der jeweiligen Produktgruppe ab (Baustoffe Kosmetik) ¾ Je gebräuchlicher ein Produkt ist, umso geringer ist die Risikowahrnehmung ¾ (gilt auch innerhalb der einzelnen Produktgruppen) ¾ Mehrheit beurteilt Risiken von Chemikalien nach dem Alles-oder-nichts-Prinzip (EU 27) ¾ Selbst bei sachgerechter Anwendung ist die Verwendung von Chemikalien aus Sicht der Verbraucher mit Risiken verbunden (-> Allergien, Hautreizungen)
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 19
II Bekanntheit REACH: Haben Sie schon einmal von REACH gehört, der neuen Chemikalienverordnung, die im Juni 2007 EU-weit eingeführt wurde?
REACH bekannt
7
93
REACH unbekannt
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Alle Befragten; Angaben in Prozent
Seite 20
II Verantwortung für Produktsicherheit: Wer ist Ihrer Meinung nach in erster Linie für die Sicherheit von chemischen Produkten verantwortlich? [offene Abfrage]
63
Hersteller/Industrie
19
Staat
17
Verbraucher/ich selbst
Verbraucherverbände
Wissenschaft
Handel
7
4
3
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Alle Befragten; Mehrfachnennungen möglich; Angaben in Prozent
Seite 21
II Eurobarometer Vertrauen in Akteure: „In welchem Ausmaß vertrauen Sie (oder nicht) den folgenden Akteuren dahin gehend, dass sie Verbraucher in zufriedenstellender Weise vor den potentiellen Gesundheitsrisiken durch Chemikalien in Verbraucherprodukten schützen?“ (EU 27) [Skala 1 „gar kein Vertrauen“ bis 7 „sehr viel Vertrauen“] 100%
7%
4%
35%
42%
4%
% der Befragten (EU 27)
90% 80% 70%
54%
60% 50%
23%
40%
22% 21%
30% 20%
35%
10%
32%
Keine Meinung Wenig Vertrauen Moderates Vertrauen Viel Vertrauen
21%
0% EU
Nationale Industrie Regierung
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 22
II Kenntnis Gefahrensymbole: Kennen Sie die orangefarbenen Gefahrensymbole, die manchmal auf Verpackungen von Produkten mit chemischen Inhaltsstoffen aufgedruckt sind? bekannt
nicht bekannt
72
Gesamt
2
26
Geschlecht
80
männlich weiblich
2
64
2
19 34
Bildung gering mittel hoch
59
4 71
37 2
78
27 2
20
weiß nicht/keine Angabe Alle Befragten; Angaben in Prozent Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 23
II Gefahren- und Sicherheitshinweise: Auf Produkten mit chemischen Inhaltsstoffen wie Reinigungsmitteln oder Farben stehen ja oft Gefahren- oder Sicherheitshinweise, kennen Sie solche Hinweise und wenn ja welche? 34
ätzend
25
giftig
23
entzündlich Augenkontakt vermeiden, sofort mit Wasser ausspülen
17
8
Nicht verschlucken. Bei versehentlichem Verschlucken ärztlichen Rat einholen.
8
Nicht geeignet für Kinder unter 3 Jahren.
8
Handschuhe tragen (bei empfindlicher Haut). Nur im Freien/in gut belüfteten Bereichen verwenden.
6
brandfördernd
15
umweltgefährlich
5
Nicht einatmen
14
Nicht Rauchen/Von Zündquellen fernhalten
4
Außer Reichweite von Kindern aufbewahren
13
Nach Anwendung Raum lüften
4
Nach Gebrauch Hände sorgfältig waschen
4
explosiv gesundheitsschädlich, reizend Nicht auf die (gereizte) Haut kommen lassen
10 9
Nicht mit anderen Reinigungsmitteln mischen
8
nein, keine
Alle Befragten; Mehrfachnennungen möglich; Angaben in Prozent Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 24
2 15
II Zwischenfazit: Wissen – zentrale Ergebnisse
¾ REACH ist der großen Mehrheit der Verbraucher unbekannt. ¾ Die Hersteller sind aus Sicht der Verbraucher die Hauptverantwortlichen für die Produktsicherheit, allerdings ohne dass diesen vertraut würde ¾ Orangefarbene (Gefahren-)Symbole sind der Mehrheit der deutschen Verbraucher bekannt (inkl. einzelner Hinweise „ätzend“)
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 25
II Sicherheitsverhalten: Halten Sie sich an die Gefahren- und Sicherheitshinweise auf chemischen Produkten wie … immer (1)
nie (4)
57
Baustoffe
Spielzeug und Kinderprodukte
43
20
42
Kosmetik
meistens (2)
37
30
weiß nicht/keine Angabe
7
28
48
Reinigungsmittel
immer (1)
29
6 3
3
6
13
manchmal (3)
9
3
9
nie (4)
Alle Befragten; Angaben in Prozent und Mittelwerten Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
7 1
Seite 26
1,5
1,6
1,7
1,9
II Eurobarometer Sicherheitsverhalten: Wenn Sie Haarfärbemittel zu Hause anwenden, möchten wir gerne wissen, wie Sie üblicherweise vorgehen. [Durchschnitt EU27] Gesamt
2,5
Die Anweisungen auf der Packungsbeilage lesen
Frauen
Männer
1,9 2
2,4
Sich an die empfohlenen Anweisungen und Einwirkzeiten halten
1,8 2
3,3
Selbsttest vor Benutzung bzgl. allergischer Reaktionen
3,4 3,4
1
Immer
2
Meistens
3
Manchmal
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
4
Selten
5
Nie Seite 27
II Eurobarometer Lesen der Packungsbeilage im Ländervergleich [EU27] – Wie viele lesen “immer”? Lesen der Packungsbeilage
Always 100% 90% 80% 70% 60%
29%
36%
30%
24% SI
33% 24% RO
14%
23% AT
21%
24% NL
23% HU
12%
22%
33% LT
LU
32% 15% CY
LV
16%
22% IE
IT
23% FR
20%
21%
18%
28% DE
26%
28% D-W
24% BG
25%
25% BE
29%
24%
30%
EU27
40%
32%
50%
10%
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 28
UK
SE
FI
SK
PT
PL
MT
ES
EL
EE
D-E
DK
CZ
0%
II Eurobarometer: Lesen der Packungsbeilage im Ländervergleich [EU27] – Wie viele lesen “nie”? Lesen der Packungsbeilage
Never 100% 90% 80% 70% 60% 50%
27%
40% 30%
2%
2%
2%
SK
FI
SE
4%
2%
3% PT
SI
2% PL
3%
2% AT
RO
3%
1% MT
NL
2% HU
7%
4%
2% LV
2% EL
3%
1% EE
CY
2% D-E
6%
2% DE
3%
2% D-W
6%
3% DK
4%
3% CZ
1%
10%
4%
20%
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 29
UK
LU
LT
IT
IE
FR
ES
BG
BE
EU27
0%
II Einstufung chemiehaltiger Produkte: Angenommen ein chemiehaltiges Produkt ist als gefährlich einzustufen, woran erkennen Sie das?
91
Sicherheitshinweise
31
Geruch
18
Standort im Geschäft
Verpackungsform
14
Farbe
nichts davon
6
2
Alle Befragten; Mehrfachnennungen möglich; Angaben in Prozent Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 30
II Subjektive Informiertheit: Wie gut fühlen Sie sich über mögliche Risiken von Produkten, die Chemikalien enthalten wie z. B. Reinigungsmitteln, Farben oder Körperpflegeprodukten informiert? [Skala 1 ‚sehr schlecht‘ - 5 ‚sehr gut‘] 5
16
51
21
7
2,9
männlich
5
16
51
21
6
2,9
weiblich
5
16
50
Gesamt Geschlecht
20
2,9
8
Alter 14 bis 29 Jahre
3
30 bis 39 Jahre
4
60 Jahre oder älter
55
21
19
50
5
20
6
3,0 3,0 3,0
40 bis 49 Jahre 50 bis 59 Jahre
17
8
13
52
22
4 2,8
4 4
14
50
12
sehr gut (5)
21
53
(4)
weiß nicht/keine Angabe (3)
10
21
(2)
9
sehr schlecht (1)
Alle Befragten; Angaben in Prozent und Mittelwerten Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
2,8
Seite 31
II Informationsbedürfnis: Wie stark interessieren Sie sich persönlich für die möglichen Risiken und Gefahren von Produkten, die Chemikalien enthalten wie Reinigungsmittel oder Farben, die Sie kaufen. 28
Gesamt
27
31
9
5
3,7
28
11
5
3,6
1 7
5
3,7
Geschlecht
23
männlich
32 34
weiblich
23
32
Alter 14 bis 29 Jahre 30 bis 39 Jahre
12
24 24
40 bis 49 Jahre 50 bis 59 Jahre 60 Jahre oder älter
sehr interessiert (5)
41 37
18
3,2
6
29
9
1
3,7 3,8
31
32
25
6
5 3,8
32
29 41
(4)
21
(3) weiß nicht/keine Angabe (2)
28
1 6
28
4
6
nicht interessiert (1)
Alle Befragten; Angaben in Prozent und Mittelwerten Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
3
Seite 32
3,9
II Informationsort: Wo sollten Ihrer Meinung nach Informationen zu den Risiken eines Produkts, das Chemikalien enthält, vorhanden sein?
91
auf Verpackung/auf Beipackzettel
7
im Internet in den Medien (außer Internet)
4
beim Verkäufer
4
beim Hersteller
4
bei Behörden/Staat
4
im Geschäft Werbung
1 1
Alle Befragten; offene Abfrage; Mehrfachnennungen möglich; Angaben in Prozent Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 33
II Ausreichende Information: Denken Sie bitte einmal an die Informationen auf der Verpackung von Produkten, die Chemikalien enthalten, wie Reinigungsmittel oder Farben. Halten Sie diese Informationen für einen sicheren Gebrauch ausreichend oder für nicht ausreichend? ausreichend
nicht ausreichend
42
5
54
männlich
42
5
53
weiblich
41
Gesamt Geschlecht
55
4
Alter 14 bis 29 Jahre 30 bis 39 Jahre 40 bis 49 Jahre 50 bis 59 Jahre 60 Jahre oder älter
2
42
40
56 56
5
38 34
49
1
49
60
5 6
Alle Befragten; Angaben in Prozent Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
54 weiß nicht/keine Angabe Seite 34
II Informationsquelle: Welche Informationsquellen nutzen Sie, um sich über mögliche Risiken von Produkten mit chemischen Inhaltsstoffen zu informieren? [Offene Abfrage] 42
Verpackung (Etikett)
38
Internet
33
Medien (Zeitschriften/Zeitungen, Fernsehen, Radio)
10
Verkäufer im Geschäft
8
Verbraucherverbände
5
Freunde und Verwandte
4
Hersteller
3
Apotheker Ärzte
2
Testberichte
1
Bücher
1
Beruf/Schule
1
Behörden/Staat
1
nichts/noch nie informiert
6
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Alle Befragten; Mehrfachnennungen möglich; Angaben in Prozent
Seite 35
II Internet: Und auf welchen Internetseiten informieren Sie sich über Produkte mit chemischen Inhaltsstoffen? [Offene Abfrage]
31
Herstellerseiten Verbraucherverbände
21
Google
21
private Erfahrungsberichte oder Foren
12
Internetseiten von Zeitungen/Nachrichtenmagazinen
6
Stiftung Warentest
5
Wikipedia
5
Bundesumweltministerium (BMU)
3
Bundesverbraucherministerium (BMELV)
2
Umweltbundesamt (UBA)
2
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)
2
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
1
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Befragte, die als Informationsquelle das Internet nutzen; Mehrfachnennungen möglich; Angaben in Prozent
Seite 36
II Zwischenfazit: Information ¾ Eigene Informiertheit über die Risiken chemischer Produkte wird eher schlecht eingeschätzt. Nur jeder fünfte Verbraucher fühlt sich gut informiert. ¾ Das Interesse an Informationen zu möglichen Risiken und Gefahren chemischer Produkte ist hoch. ¾ Die vorhandenen Informationen werden von der Mehrheit als nicht ausreichend erachtet – gewünscht werden vor allem verständliche Informationen über Risiken und Gefahren. ¾ Die wichtigste Informationsquelle ist die Produkt-Verpackung, dort werden die Informationen gewünscht ¾ Internet als bevorzugter Informationsort rangiert gleich hinter der Verpackung – hier werden Herstellerseiten, Verbraucherverbände und private Foren genutzt.
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 37
III Fazit: Muster der Risikowahrnehmung von Chemikalien
¾ Dichotomie zwischen natürlich und künstlich bzw. natürlich und synthetisch („Glaube an die gütige Natur“) ¾ Alles-oder-nichts-Prinzip: nicht die Dosis macht das Gift (intuitive Toxikologie) ¾ Gesundheitliche Gefährdung wird auch bei sachgerechter Anwendung vermutet ¾ Risikowahrnehmung abhängig von der Nutzungshäufigkeit eines Produkts - Je häufiger ein Produkt angewendet wird, umso geringer ist die Risikowahrnehmung ¾ Routine beeinflusst Einhaltung von Gefahren- und Sicherheitshinweisen
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 38
III Fazit: Wissen über Chemikalien und deren Regulierung
¾ Wissen über Chemie bedeutet Kenntnis der (Gefahren-)Symbole ¾ Umgang mit chemischen Produkten normalisiert und pragmatisch (z.B. Erkennung gefährlicher Produkte anhand von Sicherheitshinweisen) ¾ Gesetzgebung REACH weitgehend unbekannt ¾ Aber: Regulierungsvorstellung der Verbraucher entspricht REACH (-> Verantwortung bei den Herstellern)
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 39
Kooperationen und Dank
Mario Hopp/ Petra Huchel
Süddeutsches Institut für empirische Sozialforschung e.V. Dr. Kerstin Dressel Dr. Stefan Böschen PD Dr. Michael Schneider, Dr. Willy Viehöver, M.A. Monika Wastian
Bundesinstitut für Risikobewertung (Berlin) Abteilung Risikokommunikation Gaby-Fleur Böl Rolf Hertel Stephanie Kurzenhäuser Katharina Sachse Ellen Ulbig
Abteilung Produktsicherheit Andreas Luch Thomas Platzek Joint Research Centre (JRC) Demosthenes Papamelitiou Carlos del Pozo
Astrid Epp, 11.03.2010, Zweites BfR-Symposium Risikokommunikation
Seite 40
BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG
DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT Astrid Epp Bundesinstitut für Risikobewertung Thielallee 88-92 z D-14195 Berlin Tel. 0 30 - 84 12 - 0 z Fax 0 30 - 84 12 - 47 41
[email protected] z www.bfr.bund.de