Echter Glarner Schabziger im Brot?

NOVEMBER | 2012 | 111 DAS BÄCKER-KONDITOR-CONFISEUR-MAGAZIN DER PISTOR www.pistor.ch «CORNETTO» IN ENNENDA UND IN GLARUS Echter Glarner Schabziger i...
Author: Renate Braun
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NOVEMBER | 2012 | 111 DAS BÄCKER-KONDITOR-CONFISEUR-MAGAZIN DER PISTOR www.pistor.ch

«CORNETTO» IN ENNENDA UND IN GLARUS

Echter Glarner Schabziger im Brot ? PASTA2GO

BÄCKEREI KONDITOREI CONFISERIE HUBER, WETTSWIL A/A.

Pasta vom Bäcker – ein Erfahrungsbericht

«Macht eine Homepage auch für einen Kleinbetrieb Sinn ?»

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INHALT Info für Lernende

ESSIG –

Das Weihnachtsgeschäft steht vor der Tür

eines der gesündesten Nahrungsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Bäckerei- und Confiseriespezialitäten

CONFISERIE-CAFÉ FREYA IN WETTINGEN

... aus Freude am Genuss

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Neue Produktlinie

Liebe Kundinnen und Kunden

PASTA2GO

Für viele von Ihnen ist der Dezember der Monat mit dem höchsten Umsatz. Die Vorweihnachtszeit ist aber nicht nur geprägt von Umsatzstärke und Hektik, diese wenigen Wochen haben für die meisten Bäckereien, Konditoreien und Confiserie-Betriebe einen wichtigen Einfluss darauf, wie hoch der Gewinnanteil im zu Ende gehenden Jahr ausfallen wird. Weihnachten ist auch die Zeit mit unzähligen saisonalen Artikeln und vielen Sonderaufträgen – sei es im Catering für Firmenanlässe oder seien es Weihnachtsgeschenke für Firmenkunden oder Mitarbeitende. Hier ist reichlich Kreativität gefragt, um die potenziellen Kunden vom Angebot zu überzeugen. Aber Achtung: Kreativität und Sonderdienstleistungen haben ihren Preis und müssen vom Kunden bezahlt werden, ansonsten lohnen sich diese Aufträge in den meisten Fällen nicht.

Pasta vom Bäcker – ein Erfahrungsbericht Hauptreportage

«CORNETTO» IN ENNENDA UND IN GLARUS

Echter Glarner Schabziger im Brot ? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Pistor informiert

GEFAHRGUT

Tipps für die Beförderung von gefährlichen Stoffen . . . . . . . . . . 33 Pistor intern

MITARBEITERUMFRAGE 2012

Motivierte und zufriedene Mitarbeitende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Proback

BÄCKEREI KONDITOREI CONFISERIE HUBER, WETTSWIL A/A.

«Macht eine Homepage auch für einen Kleinbetrieb Sinn ?» . . . . . . . . . 42

Zeigen Sie dem Kunden transparent auf, welche zusätzlichen Dienstleistungen Sie ihm bieten, dann ist er auch bereit, dieses Engagement fair zu berappen. Wir von der Pistor versuchen, Sie in dieser Zeit mit unseren Produkten und Dienstleistungen möglichst zu entlasten, damit Sie Zeit für Ihre Kunden und Ihre Kernaufgaben haben. Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Weihnachtssaison und hoffe, dass Ihr Umsatz und Ihre Marge stimmen und Ihre Kassen an Weihnachten klingeln.

Markus Lötscher CEO

Titelbild: Sandra und Hans Jenny vom «Cornetto» in Ennenda und Glarus

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Impressum

Leitung: Kurt Häfliger Redaktionsleitung: Kurt Arnold Beiträge: Franziska Dubach, Astrid Schmidli, Kurt Arnold, Urs Stettler Inserate: Ursula Halter Fotos: Foto Müller, Uster, Franziska Dubach, Astrid Schmidli, Urs Stettler, zfg Layout: Kurt Arnold Druck: Abächerli Druck AG, 6060 Sarnen Redaktionsadresse: Pistor AG, Pistorama, 6023 Rothenburg, www.pistor.ch © 2012 Pistor AG

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2012 | 111 Info für Lernende

ESSIG –

eines der gesündesten Nahrungsmittel Essig im Wandel der Zeit Die Essigzubereitung zählt zu den ältesten Lebensmittelherstellungsverfahren der Menschheit. In unserer Zeit hat sich der Essig immer mehr vom Getränk zu einem häufig verwendeten Würzmittel gewandelt. Essig ist schon seit dem Altertum hochgeschätzt und gehört zu den kulturellen Errungenschaften, die aus der Zeit von 6 000 v. Chr. stammen. Bereits damals wurde er als Heil-, Würz- und Konservierungsmittel, aber auch als Erfrischungsgetränk verwendet. So ist aus späterer Zeit bekannt, dass ein Gemisch aus Essig und Wasser den römischen Legionären auf ihren Feldzügen als durststillendes Getränk diente.

Magischer Essig ! Im Mittelalter waren die mit Kräutern versetzten Essige ein unfehlbares Mittel gegen Hexerei, Zauberei und Krankheiten, wie etwa Appetitlosigkeit oder Schlafsucht, oder zur Milderung von schlechter Laune. So lässt sich auch der Ursprung des Spruches «Sauer macht lustig» erklären. Apropos Magie: Laut dem Handwörterbuch des deutschen

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Aberglaubens hilft bei akutem Geldmangel der Genuss von mit Zucker vermischtem Essig.

Wie entsteht Essig ? Die Entstehung von Essig beruht hauptsächlich auf der Oxydation alkoholhaltiger Flüssigkeiten, ausgelöst durch Essigbakterien. Essig kommt überall in der Natur vor. So ist es verständlich, dass der uns heute bekannte Weinessig in der Antike als Zufallsprodukt entstand. Noch ohne Kenntnis der biochemischen Zusammenhänge wurden damals alkoholische Flüssigkeiten in offenen Krügen an sonnigen Plätzen aufgestellt, damit sich die saure Flüssigkeit bildet. Essigsorten aus Trauben, Feigen oder gerösteter Gerste waren bereits bekannt.

Herstellung von Essig Erst dem Franzosen Louis Pasteur (1822–1895) gelang es, das Geheimnis der Umwandlung zu lüften. Er stellte fest, dass sich durch in der Luft befindliche Essigbakterien auf der Oberfläche von leicht alkoholischen Flüssigkeiten eine schleimi-

ge Masse bildet – die sogenannte «Essigmutter». Diese Essigbakterien (Acetobacter) haben die Eigenschaft, den Alkohol mit Hilfe von Nährstoffen zu Essig zu «verdauen». Essig lässt sich aus allen alkoholhaltigen Getränken durch die saure Gärung sowie aus verdünntem reinen Spiritus durch die Methode der Schnellessigfabrikation herstellen. Zuckerhaltige Flüssigkeiten werden zuerst der geistigen (alkoholischen) Gärung unterbreitet, um danach den dadurch entstandenen Alkohol in Essig zu versetzen. Dasselbe gilt für stärkemehlhaltige Substanzen. Diese brauchen allerdings noch einen zusätzlichen Schritt, denn zuerst muss durch Enzyme die Stärke in Zucker abgebaut werden. Man kann daher eine grosse Anzahl verschiedener Essigarten unterscheiden, je nachdem, ob man zur Verarbeitung Wein, Branntwein, Bier, Obst, Honig, Malz etc. verwendet. Diese Essigarten enthalten ausser Wasser und Essigsäure noch fremde, färbende und schmeckende Bestandteile, die aus den zur Erzeugung des Essigs benutzten Substanzen herstammen.

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Wie kommt die Farbe in den Essig ? Reiner, aus verdünntem Spiritus hergestellter Essig ist frei von solchen Nebenbestandteilen – daher auch farblos. Da aber der Konsument als Speiseessig nur leicht farbigen Essig gewohnt ist, wird dieser in der Regel absichtlich gefärbt und eventuell mit aromatischen Substanzen versetzt. So sieht er dem Wein- oder Fruchtessig ähnlich.

Haltbarkeit von Essig Essig, welcher aus Spiritus hergestellt wird, hält sich unverändert über Jahre hinweg. Enthält der Essig jedoch eiweissartige Teile, wie dies bei Fruchtessigen der Fall ist, so ist er umso weniger haltbar, je schwächer der Essiggehalt ist. Denn es bilden sich die sogenannten Essig-

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Essig als Gesundheitspflege- und Heilmittel Schon in der Antike heilte man Schwellungen und reinigte Wunden mit Essig. Noch heute zählen viele Menschen auf die heilende Wirkung des Essigs für vielerlei Anwendungen wie: Mund: Desinfiziert gegen Viren, Bakterien, Schutz vor Infektionen, unterstützt die Zahnreinigung, lindert Halsschmerzen und Rachenentzündungen. Magen: Bekämpft Krankheitserreger, stimuliert die Produktion von Magensäure, sorgt für die optimale Verwertung von Nährstoffen. Darm: Unterstützt die Aufnahme von Spurenelementen, lindert Blähungen und Durchfall, regt die Darmtätigkeit an. Herz: Fördert die Durchblutung, blutdrucksenkend, beugt Arterienverkalkung vor. Nieren und Blase: Erhöht den Säurewert und wirkt vorbeugend und heilend bei Nieren- und Blasenkrankheiten. Nerven: Hilft bei Schlafstörungen, stärkt die Nerven und beruhigt. Haut: Bei äusserlicher Anwendung: Entzündungshemmend bei Pickeln, Insektenstichen und Sonnenbrand. Als Badezusatz: wohltuend und fördert die Durchblutung, innerlich hilft er bei dem Neuaufbau von Haut und Gewebe. Hühneraugen: In Essig gekochte Zwiebel auflegen. Kopfschmerzen: Umschlag aus Holunderblüten und etwas Essig mindert die Schmerzen. Umschlag bei Bedarf auf Stirn und Nacken anwenden.

WUSSTEN SIE, DASS ...

... synthetisch hergestellter Essig keinerlei Inhaltsstoffe enthält und daher nur sauer schmeckt ?

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Essigpatschen: Um Fieber zu senken umwickelt man die Füsse des Kranken mit warmen, essiggetränkten Tüchern. Darüber schlägt man ein Handtuch. Wenn das Tuch trocken ist, wird der Umschlag erneuert. Bei Bedarf kann die Behandlung wiederholt werden. Es gibt noch eine Vielzahl an weiteren Möglichkeiten und Anwendungen. Probieren Sie es aus !

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Verfeinern: mit verschiedenen Kräutern schnell gemacht.

Immer griffbereit: zum Würzen und Veredeln.

Älchen (Aaltierchen), und der Essig verdirbt dann nach und nach vollständig. Essig darf niemals in Metallgefässen aufbewahrt werden – am besten benutzt man Glas-, Porzellan- oder Tongefässe.

ten Art. Essig ist zu einem «Kultgewürz» geworden. Feine Obstessige – nicht nur aus Apfel- oder aus Birnensaft –, auch Spezialessige aus dem Saft von Pfirsichen, Aprikosen, Sauerkirschen oder Beerenfrüchten erleben einen Boom. Wohlgemerkt: Es handelt sich dabei nicht etwa um Wein- oder Branntweinessig, der mit diesen Früchten aromatisiert wird, sondern um den Saft aus diesem Obst, der vergoren und dann in Essig umgewandelt wurde.

Der kulinarische Effekt feiner Essige Essig erzielt eine physiologisch angenehme Wirkung: Dank der Säure wird Fett bekömmlicher – also Snacks mit Speck oder auch durchzogenem Fleisch werden verträglicher. Die Essigsäure hilft das Fett aufzuspalten, damit es der Körper besser verdauen kann. Die Wirkung ist verblüffend, denn Essig bringt keineswegs nur Säure, sondern liefert eine Vielfalt von Aromen.

Essigvielfalt Es gibt mittlerweile eine unglaubliche Vielfalt an unterschiedlichsten Essigen. Nicht nur aus Weinen der verschiedensten Anbaugebieten sondern auch aus Obstsäften oder Obstweinen der unterschiedlichs-

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Die drei Grundsorten Folgende drei Grundsorten von Essig werden mit Hilfe des biologischen Gärverfahrens hergestellt: – Essig aus Wein (Rotwein-, Weissweinessig) – Essig aus Branntwein (Branntwein-, Spritessig) – Essig aus Obstwein (Obst-, insbesondere Apfelessig) Von diesen Sorten ist der Weinessig durch seinen ausgeprägten würzigen Eigengeschmack, den er durch

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die zur Essigbereitung eingesetzten Grundweine und damit die jeweils verarbeitete Traubensorte erhält, von besonders empfehlenswerter Qualität.

Edle Weinessige Immer beliebter sind die edlen Essige aus sortenreinen Weinen, also aus Weinen höchster Qualitätsstufen. Sherryessig aus Spanien oder der weltberühmte Aceto Balsamico haben die Küchen der Schweiz im Nu erobert. Doch bei den Aceto Balsamico gibt es gewaltige Unterschiede in der Qualität und im Preis.

Aceto Balsamico Der traditionelle Balsamessig entsteht aus einer handwerklichen Be-

WUSSTEN SIE, DASS ...

... Essig zu den gesündesten Nahrungsmitteln der Menschheit zählt ?

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Essig: verschiedene Arten, Aromen und Farben.

arbeitung, die sich mit der Zeit nicht verändert hat. In den Räumen des Dachbodens erfolgt seit Jahrzehnten die Ablagerung in kleinen Fässern aus Maulbeerbaum-, Kastanien-, Eichen- und Kirschbaumholz. Es gibt drei grundverschiedene Arten des Aceto Balsamico. Aceto Balsamico di Modena (industriale) Letzteres Wort erscheint natürlich nirgendwo auf dem Etikett. Er wird gemischt aus eingekochtem Traubenmost und reinem Weinessig und darf nur in einer begrenzten Zone um Modena hergestellt werden. Gewürze (Zimt oder Lakritze) und Zuckercouleur (Karamell) sind zur Abrundung erlaubt. Ein Alterungsprozess in Holzfässern ist nicht vorgeschrieben. Manche Firmen lassen ihre besseren Qualitäten aber ein oder zwei Jahre in Holzfässern reifen, andere legen den Essig für kurze Zeit in mit Spänen von verschiedenen Hölzern gefüllte Tanks, um ihn mit deren Aromen anzureichern.

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Aceto Balsamico di Modena (artigianale) Also handwerklich erzeugt, was auch nirgendwo angegeben sein muss: Er wird in einer genau abgegrenzten Zone um Modena aus eingekochtem Traubenmost der Sorte «Trebbiano di Spagna» und reinem Weinessig zusammengestellt. Anschliessend lagert er in Fässern aus verschiedenen Hölzern, wird immer wieder mit reduziertem Traubenmost aufgefüllt und erst verkauft, wenn er mindestens drei oder noch besser sechs Jahre alt ist. Man kann ihn in der Jugend mit Karamell abrunden. Aceto Balsamico tradizionale Im Alter von wenigstens 12 Jahren wird dieser Aceto Balsamico di Modena, sozusagen automatisch, zum Aceto Balsamico tradizionale. Die lange Lagerung in den Holzfässern hat ihm Farbe und den unvergleichlich feinen und edlen Geschmack verliehen.

WUSSTEN SIE, DASS ...

... schon der Urvater der Medizin – Hippokrates – verschiedene Essigarzneien verwendet hat ?

Internet-Tipp Weitere Berichte finden Sie unter: www.pistor.ch/lebensmittel

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Bäckerei- und Confiseriespezialitäten 2012 | 111

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CONFISERIE-CAFÉ FREYA IN WETTINGEN

... aus Freude am Genuss Klein, aber fein Von 1930 bis 2006 war die Confiserie in Wettingen im Besitz der Familie Frey. Daher stammt auch der heutige Name Freya. Am 1. April im Jahre 2006 haben Paola und Stephan Schatt den Betrieb übernommen, den sie seither mit viel Herzblut und Engagement führen. Nach und nach wurde das Sortiment an die sich laufend verändernden Kundenbedürfnisse angepasst. Auch baulich haben Schatts Jahr für Jahr Veränderungen vorgenommen: Im Café herrscht nun eine angenehmgemütliche Atmosphäre, der Laden erstrahlt hell und frisch und untermalt so die hervorragende Qualität der Produkte, und in der Produktion ist durch gekonnte Raumeinteilung

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und Ordnung effizientes Arbeiten möglich. Mit Laden, Café und ohne Filiale sind die Verkaufskanäle bis heute gleich geblieben – eben klein, aber fein.

Hausgemachte Qualität Wie bereits erwähnt, die Confiserie Freya ist zwar ein eher kleines Geschäft, doch umso grösser und vor allem vielfältiger ist das Sortiment. Es ist schlicht alles zu haben: – Erstklassige Torten wie TruffesTorte, Schwarzwälder (spezieller Standard: sehr luftig und ohne Kirschen und Alkohol), aber auch schon fast vergessene Sorten wie zum Beispiel St. Honoré – Feinste Patisserie

Kontakt serie

Confi

. Café

...aus Freude am Genu Confiserie-Café Freya Landstrasse 136 5430 Wettingen Telefon 056 426 26 86 [email protected] www.freya.ch

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Mmmhh: handgerollte Buttergipfeli – eine Spezialität des Hauses.

– Köstliches Teegebäck – beispielsweise Kirsch-Amaretti, Wiener Konfekt, Brownies, Mandelschnitten und Cornflakes – Traiteurartikel wie Sandwiches, Salate, Canapés und Quiches – Unzählige Geschenkartikel, darunter hausgemachte Konfitüre und pfiffige Marzipanfiguren – Leckeres Birchermüesli – Und, und, und ... Weitere Verkaufsschlager sind die handgerollten Croissants und jeweils am Wochenende die ausgezeichneten Butterzöpfe. Aber das ist noch nicht alles; vor allem wird beim Blick in die Vitrine auch das Herz von Schokoladen-Liebhabern höher schlagen: Nicht weniger als 35 Sorten Pralinés finden sich im Sortiment! Alle Produkte werden sorgfältig von Hand hergestellt und erfreuen sich aussergewöhnlicher Qualität. Sicherlich ein Indiz, warum die Kunden wiederkehren.

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Saisonal und einzigartig «Saisonale Produkte bringen Abwechslung ins Angebot», sind Paola und Stephan Schatt überzeugt. Die Artikel sind aber nicht nur saisonal, sondern sehr innovativ dazu. Bis vor kurzem haben beispielsweise «Sommertruffes», bespritzt mit farbiger Kakaobutter, für bunte Akzente in der Auslage gesorgt. Jetzt im Herbst finden sich nebst Vermicelles mit selbstgegossenem Schoggi-Bödeli originelle Pralinés wie Zwetschgen-Truffes und Cognac-Trauben in der Vitrine. «Speziell an den Cognac-Trauben ist, dass sie aus Trauben, die drei bis vier Jahre im Cognac gelegen haben, hergestellt werden. Daher kommen auch das feine Aroma und der hervorragende Geschmack», erklärt Stephan Schatt. «Eine besondere Spezialität unseres Hauses in der Weihnachtszeit sind «Mandarines givrées. Diese stellen wir mit einer ganz bestimmten Mandarinensorte von einem Händler aus Süditalien her», erzählen Schatts weiter. Es handelt sich dabei um eine ausgehöhlte Mandarine, welche mit Mandarineng-

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Handarbeit: Stephan Schatt beim Füllen der hausgemachten Cornets mit frisch gekochter Vanillecreme.

lace gefüllt wird. Weiter werden Schokoladen-Zimtsterne und Glühwein-Truffes zusammen mit neckischen Chlausmännern und -frauen für weihnachtliche Stimmung sorgen. «Die Spezial-Samichläuse sind ein echter Renner, obwohl es anfangs Kundinnen gab, die sich darüber empört haben», schmunzelt Paola Schatt. Angesprochen darauf, wo all diese tollen und innovativen Ideen entstehen oder entstanden sind, nennen die beiden Auslandaufenthalte, Jogging, Austausch unter Kollegen oder gar Ideen und Anregungen von Kunden. Mit offenen

STEPHAN SCHATT:

«Die handgerollten Buttergipfeli gibt es bei uns samstags den ganzen Tag frisch und warm aus dem Ofen !»

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Lässt Kinderherzen höher schlagen: Feinste Leckereien, soweit das Auge reicht.

Augen und Ohren durch die Welt gehen, zusammen mit dem Sinn fürs Schöne und Genussvolle – vermutlich ein Teil des Erfolgsgeheimnisses ...?!

Café Freya Alles, was im Laden zum Verkauf angeboten wird, kann auch im Café genossen werden. Also wählt man an der Theke beispielsweise ein Stück Quiche aus und lässt es sich zusammen mit einer Salatgarnitur im Café servieren. Der Gast kann sich auch mit dem Wochenhit-Menü verköstigen oder er wählt einen Snack aus der klassischen Karte. «Speziell zu empfehlen ist unser Club-Sandwich, eines der Besten im Raum Zürich», ist Stephan Schatt überzeugt. Er muss es wissen, war er doch viele Jahre in führenden Häusern der internationalen Hotelbranche als Chef-Pâtissier tätig. Eine weitere Möglichkeit im Café Freya ist, sich mit einem «gluschtigen» Saison-Gericht verwöhnen zu lassen. Passend zur Wildzeit gibts auf der Saisonkarte momentan Kürbissuppe, ein

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herbstliches Salatbouquet, Kürbisravioli oder Rehgeschnetzeltes, mit Waldpilzen und Spätzli serviert, zu entdecken. «Glacecoups sind auch sehr populär in der ‹Freya›», ergänzt Paola Schatt. Leckere, hausgemachte Glace, hübsch dekoriert und kombiniert mit attraktiven Coupegläsern aus Italien, der Heimat von Paola Schatt, müssen die Gründe für die grosse Nachfrage sein !

Persönlich und herzlich Nicht nur die Gastfreundschaft wird in der «Freya» hervorragend zelebriert, die Kunden können ausserdem von persönlicher Produktberatung profitieren – eine weitere Stärke des «Freya»-Teams. «Wir legen grossen Wert auf die individuelle Kundenberatung», bekräftigt Paola Schatt, übrigens eine exzellente Gastgeberin. Bei einem solch vielseitigen Angebot ist eine gute Beratung zweifellos sehr wichtig, denn wer die Wahl hat, hat die Qual ! Doch in der Confiserie Freya braucht sich die Kundschaft deswegen keine Sorgen zu machen: Sehr freundliches und

STEPHAN SCHATT:

«Unsere hausgemachten Spezialitäten erfreuen sich weit über den Aargau hinaus grosser Beliebtheit – viele unserer Kunden kommen aus der Stadt Zürich !»

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Neckisch: Die «Chläusinnen» sind ein Hit.

kompetentes Personal unterstützt und hilft bei der richtigen Wahl. Auch für spezielle Wünsche hat das «Freya»-Team stets ein offenes Ohr – gerne werden Produkte nach individuellen Kundenvorstellungen gestaltet und mit viel Kreativität und Fantasie umgesetzt.

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Café: beliebter Treffpunkt für einen Schwatz bei Kaffee und feinen «Freya»-Köstlichkeiten.

Individuelle Torten für spezielle Anlässe Nach Wunsch: – Füllung – Form: rund, rechteckig, herzförmig, mehrstöckig, Spezialformen, z.B. Autos, Hufeisen, Zahlen, Würfel, Tiere etc. – Thema: Beruf, Hobby, Ferien ... – Dekor: Marzipan, Schokolade, Zucker, Airbrush

Spezialtorten – alles ist möglich ! Besonders für die Herstellung von Hochzeits- und individuellen Spezialtorten ist die Confiserie Freya weit über den Aargau hinaus bekannt. Luftig-leichte Torten in allen Sorten, Formen und Farben für jeden Anlass werden mit viel Liebe hergestellt – die Möglichkeiten sind praktisch unbegrenzt ! Auch für die Hochzeitstorte der Träume empfiehlt sich die Confiserie Freya bestens. Kein Wunder: Bei so viel Kreativität, wie sie im Hause Freya gelebt wird, entsteht wahres Kunsthandwerk und Träume werden wahr !

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Für: – Hochzeit – Kinder- und alle anderen Geburtstage – Taufe, Konfirmation oder Kommunion – Jubiläum – Weihnachten – Silvesterparty – Etc.

PAOLA SCHATT:

«Es ist uns ein grosses Anliegen, auf die individuellen Wünsche der Kunden einzugehen.»

Weitere Tortenideen finden sich auf der sehr ausführlichen und übersichtlich gestalteten Homepage: www.freya.ch

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PASTA2GO

Pasta vom Bäcker – ein Erfahrungsbericht Zu Besuch bei Walter Bruderer Herzblut und Innovation. Diese Paarung spürt man bei Therese und Walter Bruderer sofort. Der Betrieb in Wichtrach ist in einem umgebauten Bauernhaus aus dem 16. Jahrhundert untergebracht und versprüht viel Charme. Insgesamt 17 Personen – konkret: 16 Frauen und der Chef – sorgen für ein tolles Ambiente und ein sehr ansprechendes Sortiment. Der Blick in Backstube und Laden verrät: Hier sind Macher am Werk, die ihre Ideen täglich mit Engagement leben und pflegen.

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Snacks im Aufwind «In den letzten Jahren ist vor allem der Take-away-Bereich gewachsen», erzählt Walter Bruderer. Bereits morgens um sechs steht für Pendler die gesamte Palette an Snacks zur Verfügung. Der Kunde hat die Wahl zwischen gluschtigen Salaten, Müesli, Sandwiches und belegten Brötchen.

Erfolg mit Pasta Seit Mai ergänzen Tortellini, Penne und Lasagne aus der neuen PASTA2GO-Linie von Hilcona das Angebot. Diese werden sowohl warm als auch kalt angeboten und sind bei der Kundschaft sehr beliebt.

Kontakt

Bäckerei-Konditorei-Confiserie Bernstrasse 6 3114 Wichtrach Telefon 031 781 09 51 [email protected] infowww.beck-bruderer.ch

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Therese und Walter Bruderer: «Wir verkaufen seit Mai PASTA2GO im Laden und auf unseren Znüni-Touren.»

Walter Bruderer, der sein Angebot und die Qualität der Produkte haregelmässig überprüft, ausbaut und ben mich überzeugt.» den Kundenbedürfnissen anpasst, meint dazu: «Die Kunden wollen Abwechslung und immer wieder etwas PASTA2GO von Hilcona Neues probieren. Für mich war von Die Argumente der Pasta-Linie spreAnfang an klar, dass die chen für sich. Walter Pasta ins Sortiment aufBruderer hat das Angenommen wird. Die WALTER BRUDERER: gebot auf Herz und vielfältigen Kombina- «Mit Pasta liegt Nieren getestet. tionsmöglichkeiten man fast nie Nachfolgend ein Auszug aus seinen falsch.» Erfahrungen:

Pasta auf Znüni-Touren Neben dem Verkauf im Laden sind die Znüni-Touren ein wichtiger Zweig für die Bäckerei Bruderer.

WALTER BRUDERER

«Das Pasta-Angebot ergänzt unsere Snacks optimal und ist ideal fürs Regenerieren in der Mikrowelle.»

Persönliche Erfahrungen von Walter Bruderer mit der neuen PASTA2GO-Linie: – Die Pasta ist lose gefroren, das ist wirklich genial. – Die Teigwaren kleben nicht, fallen nicht zusammen und sehen auch nach dem Auftauen frisch und ansprechend aus. – Was ich am ersten Tag auf der Znüni-Tour nicht verkaufe, kann ich am gleichen Tag oder am Tag darauf noch im Laden verkaufen. Ich musste noch nie Ware vernichten. – Das Angebot aus Sauce und Pasta bietet diverse Kombinationsmöglichkeiten. Käse und etwas frische Kräuter sorgen für die geschmackliche und optische Verfeinerung. – Die Saucen Napoli, Arrabiata und Bolognese haben mich besonders überzeugt. – Nur mit den Pasta-Bechern war ich nicht so glücklich. Ich setze deshalb die schwarzen Mikrowellenschalen ein. Der Inhalt muss für den Kunden sichtbar sein, sonst wird es schwierig, die Pasta zu verkaufen. – Die Pasta verkaufe ich für CHF 8.20 und die Lasagne für CHF 9.20. Für mich stimmt die Marge und für den Kunden das PreisLeistungs-Verhältnis. Er erhält ja pro Portion immerhin 350 g. – Die Werbemittel sind praktisch. Ich setze diese sowohl im Laden als auch als Aussenwerbung und bei den Znüni-Touren ein.

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Besonders begehrt: Warme Snacks und Pasta zum Aufwärmen.

Auch dort kommt die Pasta zum Einsatz.

Angebot und Ablauf sind minutiös abgestimmt Zwischen 08.15 und 09.45 Uhr werden mit zwei Fahrzeugen insgesamt fünf Betriebe angefahren. Der grösste Betrieb ist USM mit rund 200 Mitarbeitenden und zwei Znüni-Ausgabestellen. Da der Betrieb über kein eigenes Personalrestaurant verfügt, versorgt die Bäckerei Bruderer die Angestellten mit (fast) allem, was das kulinarische Herz begehrt.

Sagenhaftes Sortiment Innerhalb kürzester Zeit ist die über acht Meter lange USM-Theke mit Leckereien bestückt. Angesichts des breiten Sortiments gerät man unweigerlich ins Staunen: Viele Sandwichsorten, abgepacktes Fleisch, diverses Klein- und Süssgebäck, Wähen und Patisserie, eine breite Auswahl an Brötli sowie Getränken. Natürlich fehlen auch Müesli, Jogurt und Milchgetränke sowie Früchte und ein grosses Kiosksortiment nicht. Zur Abrundung ist sogar eine Tageszeitung erhältlich. Fantastisch, diese Vielfalt !

Warmes Angebot Neben dem kalten Bereich werden auf einer zusätzlichen Theke warme Gerichte aus Chaving-Dishes verkauft. Am Donnerstag ist Hamburger- und Pizza-Baguette-Tag. Direkt daneben werden die diversen PastaSnacks angeboten.

Zum Znüni oder Zmittag Die Snacks finden regen Absatz, und die leuchtenden Augen der USMCrew lassen erraten: Es sieht nicht nur lecker aus, es schmeckt auch so !

Heisse Highlights Ein Auszug aus dem warmen Snack-Angebot: Penne, Tortellini mit diversen Saucen, Lasagne

Sind Sie ebenfalls an der Linie PASTA2GO interessiert ?

Montag:

Schinkengipfeli, Chäschüechli, Frühlingsrollen

Dienstag:

Hotdogs, Croque Monsieur

Das Aussendienstteam von Pistor und Hilcona berät Sie gerne und unterstützt Sie bei der Einführung.

täglich: ausserdem:

Mittwoch:

Chicken Nuggets

Donnerstag:

Hamburger, Pizza-Baguettes

Detaillierte Informationen siehe:

Freitag:

Pizza, Käsekuchen, Schnitzelbrot

www.pistor.ch/pasta2go

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2012 | 111 Hauptreportage

«CORNETTO» IN ENNENDA UND IN GLARUS

Echter Glarner Schabziger im Brot ? «Ja klar», schmunzelt Hans Jenny, «in unserem Zigerwurzelbrot und unseren Zigerstängeln.» Aber nicht nur diese eigenwillige «Cornetto»Spezialität verdient eine nähere Betrachtung, es gibt auch noch anderes. Doch mehr dazu später. Hans und Sandra Jenny führen die beiden «Cornetto»-Betriebe in Ennenda und Glarus in der 5. Generation, seit dem Millenniumsjahr 2000. In dieser Zeit haben die beiden viel be-

Kontakt

CORNETTO Bäckerei-Konditorei-Café Holensteinstrasse 14 8755 Ennenda Telefon 055 645 60 00 [email protected] www.cornetto.ch

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wegt. Seit drei Jahren produzieren sie im neuen Gebäude an der grünen Wiese an der Holensteinstrasse in Ennenda. Zur gleichen Zeit wurde die alte Produktionsstätte mit dem Laden an der Bergstrasse geschlossen. «Da hatten wir über all die Jahre keine Parkplätze und die Räume wurden sowieso zu klein», erklärt Hans Jenny. «Im neuen Laden und Café mit der grossen Terrasse und den vielen Parkplätzen läuft das Geschäft um einiges besser als im alten Dorfkern. Von hier aus beliefern wir unsere Filiale in Glarus mit unseren Bäckerei- und Konditoreiwaren, wohingegen wir hier in Ennenda von der Küche in Glarus die Mittagessen und gekochten Sachen bekommen.

Wie kommt man zu einem Namen wie «Cornetto» ? «Ja, das war noch ein Ding», erklärt er. «Als wir das Café in Glarus eröffnen wollten, existierte schon ein Café Jenny dort. Und weil wir schon früher des öfteren miteinander verwechselt wurden, entschlossen wir uns, etwas ganz Neues zu kreieren. Mit Hunderten von vorgeschlagenen Namen auf Zetteln diskutierten

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Sandra und Hans Jenny vor dem Eingang zum «Cornetto» in Ennenda.

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Produktion in Ennenda: Von hier aus wird die Filiale in Glarus mit allen Bäckerei- und Konditoreiprodukten beliefert.

wir mit der ganzen Familie die verschiedenen Pro und Kontra durch. Schliesslich machte der Vorschlag meiner Frau Sandra das Rennen: «Cornetto» ist leicht auszusprechen, ist produktbezogen und kann kaum falsch ausgesprochen oder verhunzt werden. «Cornetto» steht ja für Gipfel oder Gipfeli – und auf unsere Buttergipfel sind wir besonders stolz – und wird im weiteren Sinne auch mit Glace in Verbindung gebracht. Beide hausgemachten Produkte sind bei der Kundschaft äusserst beliebt.»

Vielfältige Menuangebote In beiden Läden und Cafés wird eine Menge geboten: Snacks, Sandwiches, Pasta, Salate, Müesli, Kaltschalen, Suppen – auch «to go» – und Tagesmenus von asiatisch bis gutbürgerlich schweizerisch. Zudem immer noch ein attraktiver Wochenhit. «Uns liegt daran, möglichst preisgünstige Mittagsmenus anzubieten, denn berufsbedingtes Auswärtsessen schenkt bei den meisten Leuten ein.» Das heisst aber nicht,

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Genfer Torte: Garnieren des Produktes, das in Genf nicht hergestellt wird.

dass im «Cornetto» nicht auch gehoben diniert werden kann – eine breitgefächerte A-la-carte-Auswahl spricht für sich !

Eine Woche hat sieben Tage Das «Cornetto» in Ennenda ist sieben Tage in der Woche geöffnet. «Jeweils von sechs Uhr morgens bis halb sieben Uhr am Abend», schränkt Hans Jenny ein, «und am Montag nur bis Mittag sowie an Samstagen bis 17.00 Uhr.» In Glarus hingegen bleibt das Café von morgens 7 Uhr bis 23.00 Uhr geöffnet, bleibt dafür aber an Montagen geschlossen. Es erleichtert wahrscheinlich die Sache, dass sich Hans Jennys Vater Heinrich immer noch bei Bedarf einspannen lässt. «Wir wechseln uns jeweils an den Wochenenden ab.» Hans Jenny selber steht jeden Morgen um vier Uhr in der Backstube und hilft noch selber mit. «Nach dem Frühstück widme ich mich dem administrativen Bereich», meint er dazu.

HANS JENNY:

«Von zehn neuen Produkten floppen neun.»

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Stolz: Hans Jenny mit seinen Buttergipfeln.

Verkaufsgeschäft und Café in Ennenda: Hier kann man beim Einkaufen auch ausruhen und einen Kaffee trinken.

Mit dem Kanton Glarus verbunden Hans und Sandra Jenny lieben ihren Kanton. Der gelernte Bäcker-Konditor durchlief verschiedene Ausbildungen: Zum einen führte er einen Bäckerzug im Militär, absolvierte die Berufsprüfung und die höhere Fachprüfung, und zum anderen amtet er als Experte bei den mündlichen und schriftlichen Berufsprüfungen. Ausserdem schaut er als Präsident beim Bäcker-Konditorenmeisterverband «Glarner Begg» zum Rechten. Sandra Jenny hat nach ihrer KV-Lehre verschiedene Stationen hinter sich gebracht, von Sprachaufenthalten, Rezeptionistin und Verkauf bis hin zu Weiterbildungen an der Richemont Fachschule in Luzern. Heute trägt sie neben den beiden Töchtern – dem Stolz der Familie – auch die Verantwortung für den Verkauf und Service im Laden und im Café. Übrigens beschäftigt «Cornetto» in Ennenda und Glarus zusammen 28 Mitarbeitende, wovon fünf junge Leute eine Lehre absolvieren.

Saison hat bei «Cornetto» immer Saison Hans Jenny: «Wir produzieren nebst den Klassikern immer wieder saisonale Artikel, wie zum Beispiel momentan das Marronibrot, oder bei den Sandwiches Marronibrötchen mit Wildtrockenfleisch. Und in den Cafés gibt es dann natürlich auch Wild-Menus aus einheimischer Jagd. Wir schauen auch sehr darauf, wo immer es geht mit regionalen Produzenten zusammenzuarbeiten.»

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Attraktiv und ausgefallen: «Cornetto»-Spezialitäten Das vielfältige Angebot in den Läden und Cafés ist aussergewöhnlich. Nebst den saisonalen Kreationen erhält man im «Cornetto» viele Erzeugnisse zum Thema Glarnerland. Nicht nur das goldprämierte Zigerwurzelbrot, das Hans Jenny vor 10 Jahren kurz nach der Berufsprüfung zusammen mit einem Mitprüfling, der heute immer noch bei «Cornetto» arbeitet, entwickelt hat. Auch der «Aeugstenmutsch», das Sauerteigbrot mit sehr fein ge-

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HANS JENNY:

«Ich bin kein Fan davon, Produkte in der halben Welt herumzukarren.»

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Hausgemacht: Gelati in allen Geschmacksrichtungen.

Glarus: Gemütliche Atmosphäre im Café und Laden.

Küche: Hier werden die Mittagsmenus gekocht und auch nach Ennenda geliefert.

mahlenem Roggen, wurde zur Eröffnung der gleichnamigen Seilbahn in das Naherholungsgebiet Aeugsten erschaffen. Oder das «Adlerbierbrot» aus Weizenmehl mit Bier und Treber von der Brauerei Adler im benachbarten Schwanden. Oder die «Glarner Pastete» aus Blätterteig mit einer speziellen Mandel- und Zwetschgenfüllung. Auch die «Glarner Läggerli» sind sehr beliebt und weitherum bekannt. Das Ganze toppt Hans Jenny noch: «An den Sonntagen bieten wir unseren Gästen jeweils noch einen speziellen Patisserie-Hit, der unter der Woche nicht im Verkauf ist.»

«Genfer Hut» geniesst man eine Pralinécreme, mit Nougatstückli und Milchschokolade überzogen. «Wir machen auch eine Genfer Torte – die wird in Genf übrigens nicht hergestellt –, die hat schon mein Grossvater gefertigt», lächelt er. «Das ist ein Linzerteig, Linzerkonfi und Mandelmasse mit Eiweiss, das kurz abgeflämmt wird.»

es probieren, obwohl sie meistens wieder zum Althergebrachten zurückkehren. Aber wenn etwas hängenbleibt, dann bleibt es auch.» Ob er den Betrieb mit zusätzlichen Filialen erweitern will, erklärt er so: «Es muss nicht sein. Wenn es sich aber ergeben sollte, dann schon.»

Fantasievolle Erzeugnisse mit fantasievollen Namen Bei der Frage nach Kartoffeln wird man im «Cornetto» nicht ausgelacht, man kriegt sie als luftige, Diplomatencreme gefüllte Biskuits mit einer Marzipanhaube. Auch einen Rehrücken kann man ruhigen Gewissens bestellen. Das ist dann ein feines Mandelbiskuit in einer Haselnuss-Eiweiss-Kruste. Und mit dem

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Prämierte Spezialitäten «Cornetto» beteiligte sich schon immer stark an verschiedensten vom Verband organisierten Ereignissen und Anlässen. Eine Krönung stellt sicher die Teilnahme an der Swissbaker-Trophy dar: Da holten die «Glarner Pastete», das «Amaretti», die «Zigerwurzel» und das «Glarner Birnbrot» alle Gold.

Weiterführung «Wir wohnen in einer ländlichen Gegend», schliesst Hans Jenny, «Glarus selbst hat etwas über 6 000 und Ennenda knapp 3 000 Einwohner. Da wollen die Leute immer etwas Neu-

HANS JENNY:

«Etwa 25 % von unserem gesamten Umsatz machen Lieferungen in der nahen Umgebung aus.»

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GEFAHRGUT M

Tipps für die Beförderung von gefährlichen Stoffen Vorsicht beim Umgang mit gefährlichen Stoffen Pistor lagert und transportiert täglich verschiedene Chemikalien (Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Laugen, Alkohol usw.). Das Angebot an solchen Produkten wird in nächster Zeit noch umfangreicher. Menschen und Tiere sowie die Umwelt können bei unsachgemässem Umgang mit Chemikalien zu Schaden kommen. Chemikalien bergen während der Lagerung, der Kommissionierung, des Transports und bei der Entsorgung (auch von leeren Gebinden) beträchtliche Risiken. Damit diese Risiken reduziert werden können, bestehen gesetzliche und interne Vorschriften, welche durch alle betroffenen Mitar-

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beitenden eingehalten werden müssen. Werden diese Vorgaben nicht eingehalten, kann dies für die beteiligten Mitarbeitenden gravierende Folgen haben (Strafverfahren, hohe Bussen).

Transport | Massenpunkte Aufgrund der von den einzelnen Produkten ausgehenden Gefahren werden die Gefahrgüter in verschiedene Beförderungskategorien eingeteilt. Diese bilden die Grundlage zur Berechnung der sogenannten Massenpunkte. Die Massenpunkte pro Tour sind jeweils auf den Beförderungspapieren vermerkt. Werden Chemikalien in grösseren Mengen (mehr als 1 000 Massen-

Webtipp Den vollständigen Flyer finden Sie unter: www.pistor.ch/gefahrgut

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Bitte vollständig entleeren: Diese Restmengen erschweren das Entsorgen der Bidons.

punkte) transportiert, darf dies nur mit speziell ausgerüsteten LKWs geschehen. Die Chauffeure dieser Fahrzeuge müssen einen mehrtägigen Grundkurs sowie alle fünf Jahre einen Wiederholungskurs (mit Prüfung) absolvieren. Für diese Transporte gelten auch Tunnelbeschränkungen (Durchfahrtsverbot für kennzeichnungspflichtige Transporte durch bestimmte Tunnels, z. B. Gotthard, San Bernardino usw.). In bestimmten Fällen führt diese Regelung dazu, dass grössere Gefahrgut-Transporte aufgeteilt werden müssen. Dieses Vorgehen entspricht zwar nicht dem Nachhaltigkeitsgedanken, doch die Sicherheit hat in diesem Fall Priorität. Transport | Freigrenze 1 000 Massenpunkte Werden pro Tour geringere Mengen gefährlicher Stoffe (mit weniger als 1 000 Massenpunkten) befördert, können diese mit LKWs ohne Zusatzausrüstung ausgeführt werden. Die Chauffeure dieser Fahrzeuge benötigen keine mehrtägige Gefahrgut-Ausbildung, müssen jedoch regelmässig über die geltenden Vor-

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schriften und mögliche Gefahren instruiert werden.

Transport | Begrenzte Mengen Gefahrgüter, welche als sogenannte begrenzte Mengen verpackt sind, können ohne jegliche Einschränkung befördert werden. Begrenzte Mengen werden für die Massenpunktberechnung nicht berücksichtigt.

TRANSPORT VON GEFAHRGUT:

«Rücknahme von Chemikalien,Gefahrgut und Leergebinden beim Kunden»

Wichtigste Verordnungen und Gesetze: Fehllieferungen (sofortige Rücknahme) Bei Fehllieferungen kann der Chauffeur die entsprechenden Produkte mit einem Vermerk bei der entsprechenden Position auf dem Beförderungspapier kennzeichnen (Fehllieferung) und sofort wieder zurücknehmen.

Warenretouren Will ein Kunde bereits gelieferte Produkte zurückgeben, muss er dies vorgängig beim Pistor-Innendienst anmelden. Die Behälter dieser Produkte müssen dicht verschlos-

ChemV

Chemikalienverordnung (Schweiz)

ADR

Europäisches Abkommen über die Beförderung gefährlicher Güter auf der Strasse (allgemein)

SDR

Verordnung über die Beförderung gefährlicher Güter auf der Strasse (zusätzliche Vorschriften Schweiz)

GGBV

Gefahrgutbeauftragtenverordnung (Schweiz)

VeVA

Verordnung über den Verkehr mit Abfällen (Schweiz)

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● = zwingend nötig!

Fehllieferungen (sofortige Rücknahme)

Originalzustand / verschlossen



Vermerk «Fehllieferung» auf dem Beförderungspapier für die Lieferung



Warenretouren (unbenutzte Produkte)

Rücknahme leerer, ungereinigter Gebinde (ohne Fässer)

Leere, ungereinigte Fässer

Teilentleerte Gebinde

Anmeldung bei PistorInnendienst







Beförderungspapier durch Dispo Pistor







Gebinde im Originalzustand | verschlossen



Original-Produktetikette









Original-Gefahrzettel









Aussen ohne Anhaftungen (sauber)







Mit Originaldeckel verschlossen







Restinhalt weniger als 0,05 % des Nenninhaltes



sen, unbeschädigt, unverschmutzt (ohne Anhaftungen) und original etikettiert sein. Der Kunde gilt als Absender, Pistor ist Empfänger. Anlässlich der nächsten Lieferung erhält der Chauffeur ein speziell vorbereitetes Beförderungspapier für diese Retourlieferung.

Rücknahme von Chemikaliengebinden Die Entsorgung leerer, ungereinigter Gebinde, welche gefährliche Stoffe enthalten haben, ist ebenfalls gesetzlich geregelt. Pistor nimmt diese Gebinde zurück und ist für die anschliessende Rückführung zum Lieferanten respektive für die Entsorgung nicht mehr verwendbarer Behälter besorgt.

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Als leer und ungereinigt gelten Gebinde, wenn sie nicht mehr als 0,05 % Restinhalt aufweisen. Bei einem Kanister mit einem Nenninhalt von fünf Litern beträgt die zulässige Restmenge maximal 2,5 ml. Für leere, ungereinigte Gebinde ist kein Gefahrgut-Beförderungspapier vorgeschrieben.

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Teilentleerte Gebinde (inkl. leere, ungereinigte Fässer) Gebinde, welche mehr als die zulässige Restmenge enthalten, sind wie Warenretouren (s. Abschnitt «Warenretouren») zu behandeln. Dieses Vorgehen gilt auch für leere Fässer (z.B. Reinigungsmittel), denn diese können praktisch nie ganz entleert werden.

In Absprache mit dem Bundesamt für Umwelt (BAfU) werden für diese Gebinde keine VeVA-Begleitscheine (auch keine Sammelbegleitscheine) verwendet.

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MITARBEITERUMFRAGE 2012

Motivierte und zufriedene Mitarbeitende Im Rahmen des «Swiss Arbeitgeber Awards» führte Pistor im Juni 2012 eine Mitarbeiterumfrage durch, an welcher sich mehr als zwei Drittel der Mitarbeitenden beteiligt haben. Nicht nur diese hohe Beteiligung, sondern auch die Resultate sind äusserst erfreulich. Im Vergleich zu anderen Firmen schneidet die Pistor damit sehr gut ab. Schon bei der letzten Umfrage im Jahr 2008 war die Mitarbeiterzufriedenheit auf einem hohen Niveau, was Pistor damals den 2. Rang einbrachte. Auch bei der aktuellen Umfrage haben die Mitarbeitenden in praktisch allen Themenbereichen gute Noten verteilt, lediglich in den Bereichen Arbeitsbelastung und Stress hat die Pistor schlechter abgeschnitten.

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Starke Verbundenheit mit der Pistor Die Gesamtzufriedenheit liegt mit durchschnittlich 82 von maximal 100 Punkten auf demselben hohen Niveau wie bei der letzten Umfrage 2008. Die befragten Mitarbeitenden haben auch ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zum Unternehmen. Hier erreicht die Pistor im Gesamtvergleich mit den 96 teilnehmenden Unternehmen den zweitbesten Wert. Zieht man in Betracht, dass in der Zwischenzeit das neue Warenumschlagszentrum WUZ West gebaut worden ist und vor allem die anspruchsvolle Inbetriebnahme den Mitarbeitenden einiges abverlangte, ist diese positive Gesamtbeurteilung äusserst erfreulich.

Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht, dass 9 von 10 Mitarbeitenden viel an der Zukunft des Unternehmens liegt und sie sich bei der Arbeit nicht mit dem Erreichten zufriedengeben, sondern versuchen, eine noch bessere Leistung zu erbringen.

Rücklaufquote: 69 % (317 Fragebogen) Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Mitarbeitenden bei ihrer Arbeit voll einsetzen und ihnen der Erfolg von Pistor am Herzen liegt. Dieses grosse Engagement und die Verbundenheit mit dem Unternehmen bilden das Fundament, damit die Pistor als kundenfreundlicher und innovativer Grosshändler wahrgenom-

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Pistor intern 2012 | 111

Mit meiner Arbeitssituation bin ich alles in allem zufrieden (Mittelwert: 82)

5

Ich habe ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zur Pistor (Mittelwert: 87)

4

Bei meiner Arbeit gebe ich mich mit dem Erreichten nicht zufrieden (Mittelwert: 86)

3

Geringe bis keine Zustimmung (1–5)

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25

33

Mittlere Zustimmung (6–8)

41

56

71

64

Volle Zustimmung (9–10)

«Swiss Arbeitgeber Award»: prämiert jährlich auf der Grundlage einer detaillierten Mitarbeiterbefragung die 30 besten Arbeitgeber.

men wird. Die Umfrage zeigt, wie unverzichtbar der tägliche Beitrag der Mitarbeitenden zum Unternehmenserfolg ist. Von dieser hohen Mitarbeiterzufriedenheit profitieren letztlich aber auch die Kunden. Denn motivierte Mitarbeitende erledigen ihre Arbeit mit Freude und setzen sich voll für die Sache und damit für die Kunden ein.

Mitarbeiterumfrage 2012:

Bei Pistor herrscht ein guter Spirit

«Swiss Arbeitgeber Award» Beim 12. «Swiss Arbeitgeber Award» – der Weiterführung des «cash»-ArbeitgeberAwards – haben 2012 insgesamt 96 Schweizer Unternehmen ab einer Grösse von 100 Mitarbeitern mitgemacht. Anders als in den meisten vergleichbaren Umfragen zählt beim «Swiss Arbeitgeber Award» nicht das Urteil einer Expertenjury. Gefragt sind vielmehr die Direktbetroffenen: In der grössten Personalbefragung der Schweiz bewerten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren eigenen Arbeitgeber. In diesem Jahr haben 96 Unternehmen mit zusammen 22 564 Mitarbeitenden am Vergleich teilgenommen.

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2012 | 111 Proback

BÄCKEREI KONDITOREI CONFISERIE HUBER, WETTSWIL A/A.

«Macht eine Homepage auch für einen Kleinbetrieb Sinn ?»

Markus Huber und Marianne Streuli führen ihr Geschäft in Wettswil ZH seit dem 1. April 2005. Die Umsätze und die Anzahl Kunden haben sich seitdem kontinuierlich erhöht. Frische, Natürlichkeit, Innovationen und saisonale Spezialitäten sind Teil ihrer Geschäftsphilosophie. Zu den einzigartigen Produkten und Spezialitäten gehören diverse essbare Fotogebäcke unter anderem für Apéro, Firmengeschenke, Partybrote und diverse Torten. Zurzeit beschäftigen Markus Huber und Marianne Streuli 18 Personen (8 in der Produktion, 8 im Verkauf und 2

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Auszubildende). Die Qualität, die innovativen Produkte und die zuvorkommende Bedienung tragen dazu bei, dass sich das Unternehmen in den letzten Jahren kontinuierlich positiv entwickelt hat.

Kontakt

Bäckerei Konditorei Confiserie Schulstrasse 2 8907 Wettswil a/A. Telefon 044 701 11 01 [email protected] www.baeckerei-huber.ch

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Bäckerei Huber: direkt an der Hauptstrasse in Wettswil.

Sechs Fragen an Markus Huber zum Thema Homepage: Auf Ihren Webseiten ist stets was los. Braucht ein Kleinbetrieb überhaupt einen Internet-Auftritt ? «Unbedingt ! Es ist das Medium der Zukunft und öffnet uns Bäckern den Kundenkreis auch ausserhalb unseres Dorfes. Wahre Umsatzwunder darf man aber nicht sofort erwarten. Seit 2005 haben wir einen Internet-Auftritt. Ob das Ladengeschäft durch die Homepage viel mehr Kunden anzieht, ist schwierig zu sagen. Das Potenzial liegt sicher bei den Spezialitäten. Wenn jemand etwas Spezielles sucht, dann geht er heute ins Internet und gibt einen Suchbegriff ein – z.B. ‹essbare Werbung›. Wird er bei uns fündig und stimmt das Angebot, ist der Weg zu uns meist nicht mehr weit.» Seit 2005 haben Sie einen InternetAuftritt. Was waren damals Ihre Überlegungen ? Natürlich wollte ich zeigen, dass wir ein fortschrittlicher und innovativer Betrieb sind. Ich sah aber auch den Vorteil, dass sich die Kunden zu

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Hause gemütlich über unsere Angebote informieren können. Wenn der Kunde dann bei uns bestellt, weiss er bereits, was er will. Der Zeitaufwand für Beratungsgespräche hat sich dadurch massiv verringert. Gibt es den typischen Internet-Kunden ? «Wer jetzt glaubt, dass das nur Junge sind, täuscht sich gewaltig. Eindeutig am meisten Reaktionen bekomme ich nämlich von den Senioren. Sie sind jeweils auch die Ersten, die auf ein Angebot von uns im Internet reagieren. Es zeigt uns klar, dass dieses Medium von allen Bevölkerungsgruppen genutzt wird.» Wie kommuniziert aus Ihrer Optik der Kunde von morgen ? «Für mich haben die elektronischen Medien in der Zukunft klar die Nase vorn. Internet, Facebook und Twitter sind bereits heute ein wichtiges Werbeinstrument. Im Gegensatz zu einem Flyer habe ich auf diesen Medien keinen Streuverlust. Aufwand und Ertrag stehen da bereits heute in einem guten Verhältnis.»

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Dank Internet: Die Spezialitäten werden weit über die Gemeindegrenze bekannt.

Stichwort « Aufwand und Ertrag» – wie sieht es damit aus ? «Ich rate jedem Bäcker, die Ziele am Anfang nicht zu hoch zu stecken. Eine einfache, informative Webseite lässt auch den Aufwand und die Kosten in einem vernünftigen Rahmen. Wenn es dann einmal richtig gut ins Rollen kommt, sind die Optionen nach oben immer offen.» Soll der Bäcker seine Webpage selber machen? «Eine Webseite ist immer auch eine Visitenkarte des Unternehmens. Sie sollte professionell gestaltet und gut durchdacht sein. Wer das Wissen, das Flair und die Freude dazu hat, kann sich diese Zeit nehmen und seinen eigenen Internet-Auftritt realisieren. Wer sich ‹am Elektrischen› lieber nicht die Finger verbrennen will, fährt mit dem Beizug eines Fachmanns sicher am besten. Dass die Proback ein Angebot für ‹Internet-Auftritt für Bäckereien› prüft, finde ich eine tolle Sache und hilft sicher dem gesamten Gewerbe.»

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Partyservice-Bestellung: schöne Abwechslung für die Backstube.

Stets ein Lächeln auf den Lippen: Stephanie Gut und Jeannette Brändle sind ein eingespieltes Duo an der Verkaufstheke.

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Darauf legt Markus Huber Wert: Spezialitäten im unverwechselbaren «Huber-Design».

Moderner Verkaufsladen: Schöne Warenpräsentation und ansprechendes Ambiente.

Internet-Auftritt für Bäckereien Die Proback prüft mit einem Webfachmann ein kostengünstiges Angebot für «Internet-Auftritt für Bäckereien und Confiserien».

Übrigens – Sie haben vom Angebot des Bäcker- und Konditorenmeister-Verbandes des Kantons Zürich, durch die Proback einen Kundenfokus durchführen zu lassen, Gebrauch gemacht – hat Ihnen der Kundenfokus etwas gebracht, und haben Sie auch schon Sachen umgesetzt ? Ja natürlich, es war für uns sehr hilfreich, zu erfahren, dass wir auch noch Verbesserungspotenzial aus der Optik der Kunden haben. Wir haben bereits einige Punkte mit Erfolg umgesetzt und haben noch einiges vor. Sich einmal von einer neutralen Stelle konstruktiv mit konkreten Lösungsansätzen beurteilen zu lassen, sollte man auch in Zukunft alle 2 bis 3 Jahre machen. Es gibt noch einiges zu tun, und wir bleiben auch hier dran ...

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einfacher ist          flexibler.

Pistor AG  |  Hasenmoosstrasse 31  |  CH-6023 Rothenburg  |  Tel. 041 289 89 89  |  Fax 041 289 89 90  |  [email protected]  |  www.pistor.ch

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