Die soziale Stadt. Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf. Nur was sich bewegt, kann gesteuert werden Ein Werkstattbericht

Die soziale Stadt Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf Nur was sich bewegt, kann gesteuert werden Ein Werkstattbericht MECKLENBURG-VORPOMMER...
Author: Waldemar Bretz
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Die soziale Stadt Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf

Nur was sich bewegt, kann gesteuert werden Ein Werkstattbericht

MECKLENBURG-VORPOMMERN

Ministerium für Arbeit, Bau und Landesentwicklung

Herausgeber: Ministerium für Arbeit, Bau und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern Schlossstraße 6 - 8 19053 Schwerin Telefon: 0385 588-0 Fax: 0385 588-3982 http://www.am.mv-regierung.de [email protected]

Mecklenburg-Vorpommern

Fotonachweis: Das Bildmaterial stammt überwiegend aus den Archiven der jeweiligen Sanierungsträger und Stadtverwaltungen sowie der Quartiersmanager. Dies sind im Einzelnen: - BauBeCon Sanierungsträger GmbH, Greifswald - Archiv der Hansestadt Greifswald - Dr. Töns Föste, Greifswald - BIG-STÄDTEBAU MECKLENBURG-VORPOMMERN GmbH, Neustrelitz - Archiv der Stadt Neubrandenburg - Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH (RGS) - Archiv der Stadt Schwerin - Büro Kellermann & Voß, Hamburg - EGS Entwicklungsgesellschaft mbH, Schwerin - Gunter Scharf, Dimitri Avramenko, Schwerin - SES Stadterneuerungsgesellschaft mbH, Stralsund - Archiv der Hansestadt Stralsund - Verena Schmidt, Stralsund - BauGrundAG, Wismar Weiterhin wurden Bilder zur Verfügung gestellt von: - Archiv der Kunstsammlung Neubrandenburg - Bernd Lasdin (Fotograf, Neubrandenburg) - OSPA Rostock - Ellen Hausmann (Landschaftsarchitektin Schwerin) - Planungsgruppe Geburtig, Ribnitz-Damgarten

Herstellung: Arbeitsgemeinschaft Planungsgruppe Geburtig & Gutenberg Druckerei, Ribnitz-Damgarten

Koordination, Redaktion, Layout: Planungsgruppe Geburtig Fischerstraße 12 18311 Ribnitz-Damgarten Telefon: 03821 8905-0 Fax: 03821 8905-11 [email protected]

Schwerin im Dezember 2003

Diese Veröffentlichung wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Ministeriums für Arbeit, Bau und Landesentwicklung MecklenburgVorpommern herausgegeben. Sie darf weder von Parteien, noch von deren Kandidaten oder Helfern während des Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für alle Wahlen. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen von Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist auch die Weitergabe an Dritte zur Verwendung bei der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die vorliegende Veröffentlichung nicht so verwendet werden, dass sie als Parteinahme des Herausgebers zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden kann. Diese Beschränkungen gelten unabhängig vom Vertriebsweg, also unabhängig davon, auf welchem Wege und in welcher Anzahl diese Information dem Empfänger zugegangen ist.

Die soziale Stadt Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf

Nur was sich bewegt, kann gesteuert werden Ein Werkstattbericht

Vorwort Das Förderprogramm “Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt” wurde 1999 ins Leben gerufen. Es dient der Stärkung jener städtischen Zentren und der Stadtteile, die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Leitziel des Programms ist eine quartiersorientierte soziale Stadtentwicklung. Durch den integrativen gebietsbezogenen Ansatz des Programms, verschiedene Politikfelder zu verknüpfen, sollen die Stadtviertel mit ökologischen, städtebaulichen, sozialen und wirtschaftlichen Problemen, hoher Arbeitslosigkeit, unzureichenden Wohnverhältnissen und kulturellen Defiziten aus der Abwärtsspirale befreit werden. Selbstverständlich erhebt das Programm nicht den Anspruch, alle Probleme allein und sofort zu lösen. Die vergangenen fünf Jahre zeigen jedoch, wie wichtig und richtig es ist, die Kräfte von Bund, Land, Gemeinden, Bürgern, öffentlichen Trägern und Wohnungsunternehmen auf die Problemfelder zu konzentrieren und gemeinsam zu handeln! Das Land hat für die betroffenen Stadtteile in den kreisfreien Städten insgesamt mehr als 27 Millionen Euro an Programmmitteln bereitgestellt. Diese Hilfen werden in den Stadtteilen gut angenommen, das zeigt die Vielzahl der

Projekte im zurückliegenden Förderzeitraum.

zeigt, soziale Projekte so früh wie möglich zu initiieren.

Besonders wichtig ist es, die Menschen in den Quartieren in die Lage zu versetzen, an der Realisierung der Projekte mitzuwirken und ihr Wohnumfeld selbst zu gestalten. Öffentlichkeitsarbeit tut not. Nur wenn die Menschen erkennen, dass es um sie selbst und ihre Belange geht, denken sie mit und legen Hand an. Durch die Einrichtung eines Verfügungsfonds werden kleinere, kurzfristig realisierbare Projekte, die aus den Ideen der Bewohner hervorgehen, in die lokale Verantwortung gegeben.

Der Werkstattbericht veranschaulicht die vielfältigen Aktivitäten zur Verbesserung der Lebensqualität in den Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf. Die Präsentation erster Erfolge und Erfahrungen zeigt, dass die Stadtteile eine Zukunftschance haben. Zugleich wird Mut gemacht, den Weg der sozialen Stadterneuerung selbstbewusst zu gehen. Den Städten wünsche ich, dass es ihnen gelingt, mit dem öffentlichen Engagement auch privates und wirtschaftliches Engagement anzuregen.

Eine wesentliche Rolle spielt der Quartiersmanager, der aus dem Programm “Die soziale Stadt” gefördert wird. Seine Tätigkeit konzentriert sich auf die Koordination der Beteiligten und auf die Steuerung der Projekte vor Ort. Es hat sich gezeigt, dass nicht nur städtebauliche Veränderungen, die Schaffung von Jugendeinrichtungen oder die Umgestaltung von Schulhöfen notwendig sind, sondern auch die Betreuung der Einwohner eine wichtige Rolle spielt. Gewiss, bauliche Veränderungen sind schneller zu sehen als die Effekte sozialer Interventionen. Gerade deshalb ist es ange-

Helmut Holter Minister für Arbeit, Bau und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern

Inhalt Einleitung

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Übersichtskarte der Förderstandorte in Mecklenburg-Vorpommern

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Die soziale Stadt, ein Programm zur ganzheitlichen Aufwertung

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Förderprogramm 1999 - 2003

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Förderfelder

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Organisation und Management

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Das Integrierte Handlungskonzept

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Monitoring und Evaluation

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Werkstattberichte Hansestadt Greifswald - Fleischervorstadt

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Neubrandenburg - Ihlenfelder Vorstadt, Nachlese Altstadt

22

Hansestadt Rostock - Groß Klein

27

Hansestadt Rostock - Schmarl

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Landeshauptstadt Schwerin - Feldstadt

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Landeshauptstadt Schwerin - Neu Zippendorf / Mueßer Holz

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Hansestadt Stralsund - Grünhufe

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Hansestadt Wismar - Altstadt

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Ansprechpartner: Stadtverwaltungen

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Ansprechpartner: Beauftragte und Sanierungsträger

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Ansprechpartner: Quartiersmanagement

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Weiterführende Literatur

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Einleitung

Stadtteilen nicht ausreichend. Schwerpunkt der Maßnahmen sind die kreisfreien Städte. Hier besteht der größte Entwicklungsbedarf. Die Gebiete und Stadtteile sind unterschiedlichster Art und Größe. Es sind sowohl Plattenbausiedlungen mit Strukturproblemen, insbesondere im Städtebau, aber auch Altstadtbereiche, bis hin zu Ortszentren. Letztgenannte weisen trotz erster erkennbarer Vorzüge andere, nicht weniger gravierende Mängel in Stadtgestalt, Bebauungsstruktur und -dichte, dem baulichen und funktionellen Zustand der Gebäude sowie der Beschaffenheit der Wohnungen auf. Der Titel ist Programm und Beschreibung zugleich: Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt. Dieser Werkstattbericht zeigt Chancen und Probleme, beschreibt Ziele und Maßnahmen und beleuchtet die einzelnen Programmstandorte. Er will und kann Beispielhaftes aufzeigen, den Bewohnern und Mithelfenden Ausdauer und Hinweise geben. Die mit diesem Programm geförderten Projekte und Maßnahmen besitzen eine andere Ausrichtung im Vergleich zu bisher aufgelegten Fördermaßnahmen. Es stehen Maßnahmen im Vordergrund, die die Chance haben, zu sich selbst tragenden Entwicklungen beizutragen und eine gewisse Eigendynamik zu entwickeln. Die klassische Städtebauförderung mit ihrem primär baulichen Ansatz ist zur Bekämpfung der sozialen Abwärtsbewegung in gefährdeten

Die Fleischervorstadt in Greifswald, die Ihlenfelder Vorstadt in Neubrandenburg, die Gebiete Groß Klein und Schmarl in Rostock, in Schwerin die Stadtteile Feldstadt und Neu Zippendorf / Mueßer Holz, der Bereich Grünhufe in Stralsund und die Altstadt von Wismar wurden in das Programm “Die soziale Stadt” aufgenommen. Gemeinsamkeiten stellen auch die Missstände der Straßen, Wege und Plätze, der fehlende oder nicht gestaltete Freiraum, ein starkes Defizit an Spiel- und Freizeitmöglichkeiten, der Mangel an öffentlichen und halböffentlichen Grünflächen sowie die Struktur der Durchmischung von Handel / Gewerbe und Wohnen dar. Der Fakt der hohen Arbeitslosigkeit, insbesondere des überdurchschnittlichen Anteils arbeitsloser Jugendlicher, ist ebenfalls ein Charakteristikum der teilnehmenden Programmgebiete. Für alle Programmteilnehmer gilt jedoch, Strukturprobleme in den Programmgebieten zu erkennen,

Maßnahmen festzulegen und ausgleichend gegenzusteuern. Bürgerbeteiligung und Aktivitäten durch Schaffung von Begegnungsstätten für die Bewohner, von Grünbereichen und gestalteten Freiflächen für “Jung und Alt”, die Durchführung von Stadtteilkonferenzen und -foren, aber auch von Stadtteilfrühstücken sind Maßnahmen, die sich in der Zusammenarbeit bewährt haben und ausgebaut werden. Unterstützung und Anleitung erfahren die Stadtteilbewohner von den QuartiersmanagerInnen, die zusammenführen, lenken, organisieren und damit neue Möglichkeiten und Perspektiven für den Prozess des Zusammenlebens und Zusammenrückens in den Stadtteilen eröffnen. Um so bedeutsamer werden die Bindungen der Bewohner zu ihren Stadtteilen und die Steigerung der Attraktivität des Umfeldes (und das nicht nur durch Gebautes). Die investiven Maßnahmen zur Stadtentwicklung und die Bündelung mit nicht investiven Maßnahmen bilden den Schwerpunkt dieses Programms. Dabei gilt es mehr als nur zu sensibilisieren und aufzuzeigen. Mit dem Programm “Die soziale Stadt” ist den Kommunen ein Instrument mit personeller und finanzieller Unterstützung an die Hand gegeben, das Aktivitäten, bewusstes Handeln und Veränderungen ermöglicht und erfordert. Nur so können funktionsfähige Stadtteile mit Perspektiven entstehen. Die Beispiele dieses Werkstattberichtes zeigen auf, dass bereits vieles erreicht wurde, der vorhandene, anzutreffende Elan der “Leute vor Ort” aber noch einiges erahnen und erhoffen lässt.

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Übersichtskarte

Hansestadt Stralsund

Hansestadt Rostock Hansestadt Greifswald

Hansestadt Wismar

Neubrandenburg Landeshauptstadt Schwerin

Förderstandorte in Mecklenburg-Vorpommern : Hansestadt Greifswald

- Fleischervorstadt

Neubrandenburg

- Ihlenfelder Vorstadt

Hansestadt Rostock

- Groß Klein

Hansestadt Rostock

- Schmarl

Landeshauptstadt Schwerin - Feldstadt Landeshauptstadt Schwerin - Neu Zippendorf / Mueßer Holz

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Hansestadt Stralsund

- Grünhufe

Hansestadt Wismar

- Altstadt

Die soziale Stadt, ein Programm zur ganzheitlichen Aufwertung Die Ministerkonferenz der ARGEBAU hat am 29. November 1996 in Potsdam die Bund-LänderGemeinschaftsinitiative “Die soziale Stadt” beschlossen, um der drohenden sozialen Polarisierung in den Städten - Ost wie West - Einhalt zu gebieten. Die Förderkonzeption des seit 1999 aufgelegten Bund-Länder-Programms “Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt” zielt auf einen konzentrierten Einsatz von Ressourcen in stark belasteten Stadtquartieren, die aufgrund mehrfacher Problemlagen (baulich-städtebaulich, ökonomisch, soziokulturell und ökologisch) in eine bedrohliche soziale Dynamik geraten sind, aus der sie ohne Hilfe von außen, aber auch ohne Mobilisierung eigener Kräfte nicht herauskommen. Es liegt in der Natur der Sache, dass diese Problemfelder in MecklenburgVorpommern nahezu ausschließlich in den kreisfreien Städten auftreten.

dabei, das eigenständige Quartiersleben wieder aufzubauen, den sozialen Verbund wieder herzustellen und die Bewohner zu motivieren, sich dauerhaft selbst zu organisieren; ein Strategieansatz, der zur Zeit in vielen europäischen Ländern für ähnliche Problemlagen verfolgt wird. Stadtteilentwicklungen im Sinne des Programms “Die soziale Stadt” beschränken sich nicht nur auf bauliche Maßnahmen. Aufgrund der besonderen, schwierigen Problemlage sind umfassende ganzheitliche Aufwertungsstrategien erforderlich, die neben materiellen Verbesserungen dazu beitragen, dass sich die Bewohner wieder aktiv am Leben innerhalb des Stadtteils beteiligen. Hierzu bedarf es einer Verzahnung der unterschiedlichen Politik- und Handlungsfelder. Aus dieser Verzahnung ergeben sich auch positive Impulse und Synergieeffekte für die lokalen Arbeitsmärkte. Die Städtebauförderung übernimmt 1 dabei die Leitfunktion. In Mecklenburg-Vorpommern werden folgende Entwicklungsziele in den Programmgebieten verfolgt: ! Verbesserung der Wohnverhältnisse und des Wohnumfeldes ! Maßnahmen zur Umweltentlastung ! Verbesserung des öffentlichen

Personennahverkehrs

! Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit im Quartier

! Schaffung und Sicherung von Beschäftigung auf lokaler Ebene ! Verbesserung der sozialen Infrastruktur, insbesondere für junge Menschen ! Verbesserung des Angebotes an Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten ! Belebung der Statteilkultur und Erhöhung des Angebotes zur Freizeitgestaltung Zur Lösung der Querschnittsaufgabe “Die soziale Stadt” wurde von den Gemeinden ein umfassendes Integriertes Handlungskonzept mit gesamtstädtischen Bezügen erarbeitet, das mit den Integrierten Stadtentwicklungskonzepten (ISEK) abgestimmt wurde.

Durch die Programmschiene “Die soziale Stadt” sollen Quartiersentwicklungsprozesse in Gang gesetzt werden, die diese sozialen Problemgebiete zu selbstständig lebensfähigen Stadtteilen mit positiver Zukunftsperspektive machen. Ein zentrales Anliegen der Stadtteilentwicklung ist

1

Es gelten somit die Städtebauförderungs- und Wohnumfeldförderrichtlinien. Näheres zu Gebietstypik, Zielen, Maßnahmen, Umsetzung, Rechtsinstrumenten, Förderinstrumenten und Erfolgskontrolle ist im LEITFADEN der ARGEBAU nachzulesen.

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Das Programm “Die soziale Stadt” ist gebietsbezogen wie alle Städtebauförderungsprogramme. Es richtet sich auf die Gebiete und nicht auf soziale Gruppen.

Ein wesentliches Ziel ist die nachhaltige Aktivierung und Stabilisierung der Bewohnerschaft. Daher sind nicht investive Maßnahmen, z. B. ein betreuendes Quartiersmanagement oder auch soziale, integrative Projekte und eine wirkungsvolle Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Entwicklung ihres Stadtteils wichtige und notwendige Elemente des Aufwertungsprozesses.

Die Tätigkeit des Quartiers- oder Stadtteilmanagers konzentriert sich auf die Moderation, er ist Organisator, der sich der Probleme im Stadtteil annimmt, die Interessen des Quartiers vertritt und das Zusammenwirken der

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verschiedenen Akteure vor Ort gestaltet. Der Quartiersmanager ist aus dem Programm “Die soziale Stadt” förderungsfähig. Die ursprünglich vorgesehene zeitliche Förderbegrenzung ist entfallen, da, so die Erfahrungen in Mecklenburg-Vorpommern, der Erfolg des Programms mit einem qualitätsvollen Quartiersmanagement steht und fällt. Verfügungsfonds, also Möglichkeiten, kleinere Maßnahmen schnell und unbürokratisch zu realisieren, erweisen sich als wichtiges Element für eine längerfristige Aktivierung der Bevölkerung. Mecklenburg-Vorpommern regelt in den “Leitlinien für den Einsatz von Verfügungsfonds”, dass auch kleinere nicht investive Maßnahmen, wie z. B. Spitzenfinanzierung zur Unterstützung der Einrichtung eines Jugendclubs, Anschaffungen für die Installation einer Stadtteilzeitung und sonstige kleinere Sachkosten aus dem Fonds bestritten werden können. Zum derzeitigen Zeitpunkt kann festgestellt werden, dass das Programm “Die soziale Stadt” trotz relativ kurzer Laufzeit in den teilnehmenden Gemeinden bereits erhebliche und vermutlich bleibende Wirkungen hinterlassen hat. Vieles ist in den Stadteilen vor Ort, bei

Bürgerinnen und Bürgern, in kommunaler und staatlicher Verwaltung in Bewegung geraten.

Projektarbeit in Greifswald

Stadtteilfest Schwerin-Feldstadt

Pflasterintarsien Kinderspielplatz ErichBöhmke-Str., Greifswald

Förderprogramm 1999 - 2003 Programm zur Förderung von Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf die soziale Stadt von 1999 bis 2003

Lfd. Gemeinde / Nr. Ortsteil Kreis (1) = städtischer Bereich (2) = ländlicher Bereich

Bezeichnung der Maßnahme

Programm 1999

Programm 2000

Programm 2001

Programm 2002

Programm 2003

Fördergebiet Größe in ha () = Aufnahme in Bundesprogramm

Insgesamt

Insgesamt

Insgesamt

Insgesamt

Insgesamt

1.

Greifswald

Fleischervorstadt

kreisfrei

Sanierungsgebiet

(1)

68,57 ha

DM

DM

1.110.000

DM

1.110.000

EURO

1.905.000

705.000

EURO 1.005.000

Programm 1999 - 2003

EURO

Förderung incl. andere Programme (A, D, L, WUF, AW, S) bis 2003 EURO

3.819.079

59.170.558

521.518

36.009.083

(1999) 2.1 Neubrandenburg Altstadt

1.020.000

kreisfrei

(einmalige Förde-

(1)

rung) 38,23 ha (1999)

2.2 Neubrandenburg Ihlenfelder Vorstadt kreisfrei

1.020.000

1.800.000

795.000

705.000

2.941.843

3.838.022

2.007.000

1.590.000

690.000

1.005.000

4.560.280

12.219.346

1.410.000

705.000

900.000

2.325.922

4.177.697

Fördergebiet

(1) (2000) 3.1 Rostock

Groß Klein

kreisfrei

Fördergebiet

(1)

130,00 ha

3.2 Rostock

Schmarl

2.007.000

(1999)

kreisfrei

Fördergebiet

(1)

85,50 ha (2001)

4.1 Schwerin

Feldstadt

kreisfrei

Sanierungsgebiet

(1)

32,45 ha

540.000

540.000

600.000

300.000

240.000

1.398.970

23.872.624

1.080.000

1.080.000

1.500.000

702.000

1.190.000

3.763.328

8.715.998

1.410.000

1.524.000

1.995.000

795.000

910.000

4.225.158

11.510.579

1.020.000

1.020.000

1.731.000

810.000

810.000

3.548.082

58.567.243

8.187.000

8.301.000

12.531.000

5.502.000

6.765.000

27.104.180

218.081.150

(1999) 4.2 Schwerin

Neu Zippendorf

kreisfrei

Erw. Meußer Holz

(1)

Fördergebiet 70,00 ha (1999 / 2002)

5.

Stralsund

Grünhufe

kreisfrei

Fördergebiet

(1)

70,40 ha

Wismar

Altstadt

kreisfrei

Sanierungsgebiet

(1)

76,00 ha

(1999) 6.

(1999) Insgesamt

11

Förderfelder Übersicht der Landesprogramme lfd. Nr.

Ministerium

Förderprogramme

1. 2. 3. 4. 5.

Ministerium für Arbeit, Bau und Landesentwicklung Abteilung 3

! ! ! !

6. 7.

!

8. 9.

!

10. 11.

!

!

Ministerium für Arbeit, Bau und Landesentwicklung Abteilung 5

! !

12.

!

13. 14.

!

15.

!

16.

!

17.

!

18.

!

19. 20.

!

21.

!

22.

!

23. 24.

!

25.

!

26. 27.

!

28. 29.

12

!

!

!

!

!

Sozialministerium

! !

Städtebauförderung Soziale Stadt Stadtumbau Ost / Aufwertung Wohnungsbauförderung Modernisierung und Instandsetzung von Miet- und Genossenschaftswohnungen Schaffung altenbetreuter Wohnungen im Bestand Wohneigentumsbildung in innerstädtischen Altstadtquartieren Modernisierung von Wohneigentum Stadtumbau Ost / Rückbau Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklungsprogramm (ASP) Förderung der Integration und Verbesserung der Vermittlungsaussichten von SozialhilfeempfängerInnen in den Arbeitsmarkt Förderung der Qualifizierung und Verbesserung der Vermittlungsaussichten von Strafgefangenen Förderung des lebensbegleitenden Lernens Förderung der Anpassungsfähigkeit der Unternehmen und der Beschäftigten Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen Förderung der Schaffung von gemeinwohlorientierten Projekten der beruflichen Chancengleichheit von Frauen und Männern Förderung von Organisationen für Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklung Förderung von Arbeitsplätzen in gemeinwohlorientierten Arbeitsförderprojekten Förderung von Integrationsprojekten Förderung von regionalen Programmen zur Einstellungsförderung Förderung von Integrationshilfen für SozialhilfeempfängerInnen Förderung von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen durch Landeszuschüsse zu den Sachausgaben Förderung des Unternehmergeistes Förderung von Existenzgründerinnen und -gründern durch Zuwendungen zum Lebensunterhalt Förderung der Qualifizierung und Stabilisierung von Existenzgründerinnen und -gründern Förderung von Maßnahmen der Jugendberufshilfe SAM Landesjugendplan Mecklenburg-Vorpommern Förderung von Baumaßnahmen in Jugendherbergen

lfd. Nr.

Ministerium

Förderprogramme

30. 31 32.

Sozialministerium

! ! !

33.

!

34.

!

35. 36. 37. 38. 39.

! ! ! ! ! !

40. 41. 42. 43. 44.

Wirtschaftsministerium

45. 46.

Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur

!

47.

Innenministerium

!

! ! ! !

!

48.

!

49. 50. 51.

!

52. 53.

! !

Umweltministerium

! !

Förderung des Sportstättenbaus Förderung des Baus von Sporthallen Modernisierung und Instandsetzung sowie Neubau von Kindertageseinrichtungen Förderung von Gemeinschaftseinrichtungen der Altenhilfe Förderung von Familienprojekten sowie familienunterstützenden Maßnahmen Zuwendungen an Familienzentren Seniorenprogramme Integration von Lesben und Schwulen Sportförderung - Förderung von Projekten im Sport Sportförderung - Förderung des Landessportbundes GI-Urban (EU) INTERREG III A Förderung kleinräumiger Infrastruktur Technische Hilfe des EFRE Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GA) Kulturförderung Förderung Soziokultur Förderung auf Grundlage des Finanzausgleichsgesetzes § 16 FAG Zuweisungen für Infrastrukturinvestitionen gemäß Finanzausgleichsgesetz - § 10 h FAG sowie Aufstockungsbeträgen außerhalb des FAG Infrastrukturpauschale (ISP) Gewährung von Sonderbedarfszuweisungen Förderung von Präventionsprojekten zur Kriminalitätsvorbeugung Kommunale Agenda 21 und kommunales Öko-Audit Maßnahmen zum Klimaschutz

Verzahnung unterschiedlicher Politik-und Handlungsfelder: Arbeit, Ausbildung, Soziales

Wohnungswesen

Umwelt, Ökologie

Wirtschaft, lokale Ökonomie, Stadtteilmarketing

Städtebau / Stadterneuerung “Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt”

Bildung, Kultur, Freizeit

Gesundheit

Familien, Frauen, Senioren, Jugend

Verkehr

Sicherheit, Prävention

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Organisation und Management Zentrale Elemente einer erfolgreichen Umsetzungsstrategie des Programms “Die soziale Stadt” sind neben der Bündelungswirkung verschiedener Fördertöpfe und Initiativen vor Ort die Aktivierung von Eigeninitiative und Selbsthilfepotentialen. Das Programm lebt von der Entwicklung eines gemeinsamen Bewusstseins sowie der Festigung nachbarschaftlicher Netze. Diese (anspruchsvollen) Ziele lassen sich nur mit Hilfe professionell aufgebauter Organisations- und Managementstrukturen erreichen. Auf Landesebene wird die Koordinierungsaufgabe durch eine mindestens jährlich tagende Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG), die durch Kabinettsbeschluss installiert wurde, wahrgenommen. In ihr arbeiten die für das Programm “Die soziale Stadt” relevanten Ressorts mit. Vertreten sind außerdem der Städte- und Gemeindetag M-V und die Arbeitsgemeinschaft mecklenburg-vorpommerischer Wohnungsunternehmen (AMVW) im Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW). Selbstkritisch muss festgestellt werden, dass die Bündelungsfunktion verbesserungsbedürftig ist. Erreicht wurde bisher ein Verankern der Programmphilosophie in den Köpfen der verantwortlichen Personen.

Zur stärkeren konzeptionellen und praktischen Unterstützung der Programmstädte bei der Programmumsetzung hat das Land das InfoNetzwerk Soziale Stadt M-V ins Leben gerufen. Dieses periodisch tagende Netzwerk fungiert als Strukturrahmen für einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch. Lernprozesse und Erfahrungen sollen sowohl vertikal (Kommune - Land) als auch horizontal (Kommune - Kommune) vermittelt werden. Die Organisationsstrukturen auf der lokalen Umsetzungsebene (also in den Städten und Quartieren) sind unterschiedlich aufgebaut. Quartiersmanagement, Lenkungsgruppen, Workshops, Foren, Runde Tische, Stadtteilkonferenzen und Stadtteilbüros sind mit unterschiedlichen Schwerpunkten, Zusammensetzungen und Verantwortlichkeiten vorhanden. Die Organisationsmodelle der Städte sind im Werkstattbericht auf den jeweiligen Seiten dargestellt.

ment eingerichtet. Aufgaben und Ziele eines Quartiersmanagements hängen stark von den Ausgangsbedingungen, Problemen und Potenzialen in den einzelnen Stadtquartieren ab. Das Quartiersmanagement als zentraler Akteur eines zu schaffenden Netzwerks bündelt die oftmals gegensätzlichen Interessen vor Ort und ist zugleich Macher, Moderator und Zuhörer, also aktiv und passiv. Der inzwischen vielzitierte Begriff der “eierlegenden Wollmilchsau” charakterisiert das Persönlichkeits- und Anforderungsprofil sehr treffend. Die QuartiersmanagerIinnen in M-V haben sich in einem Netzwerktreffen Quartiersmanagement zusammengeschlossen. Unter - je nach Bedarf - Beteiligung des Ministeriums werden Probleme bei der Umsetzung des Programms “Die soziale Stadt” erörtert und Erfahrungen ausgetauscht. Außerdem findet eine gegenseitige Unterstützung durch Wissenstransfer statt.

Nahezu alle Programmstädte haben mittlerweile ein Quartiersmanage-

... sortieren , organisieren, managen ...

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Das Integrierte Handlungskonzept Integriertes Handlungskonzept. Für einen leistungsfähigen Einsatz des Instruments sind die nachfolgenden Elemente grundlegend.

Die Umsetzung des Programms “Die soziale Stadt” ist eng verknüpft mit der Erarbeitung, Aufstellung, Entwicklung und Weiterführung eines spezifischen Integrierten Handlungskonzepts durch die Gemeinden. Das breit angelegte Handlungskonzept, ein Oberbegriff, unter dem sich Planungs- und Umsetzungskonzepte sowie Kosten- und Finanzierungsübersichten vereinen, soll der Lösung der komplex anstehenden Probleme der Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf dienen, Lösungsansätze aufzeigen, alle Maßnahmen zur Erreichung der Ziele erfassen (dabei sollen alle Maßnahmen, auch die anderer Träger einbezogen werden) und die Finanzierung darstellen. Die Förderfähigkeit eines Gebietes ist an die Erarbeitung eines integrierten stadtentwicklungspolitischen Handlungskonzeptes für das Quartier gebunden. Die Funktion und Voraussetzung des Konzepts ist es, weit über die baulich-räumlichen Aufgaben und Lösungen hinaus Probleme und Handlungserfordernisse zu erkennen und zu benennen, dabei stehen sozial-, beschäftigungs-, bildungs-, umwelt- und kulturpolitische sowie wohnungswirtschaftliche Anforderungen gleichberechtigt neben den baulich-städtebaulichen Aufgaben. Diese Fachbelange und Handlungsfelder sollen unter Berücksichtigung nicht investiver Maßnahmen zusammengefasst und vernetzt werden. Es sind Mittel aus unterschiedlichsten Töpfen für die Entwicklung der Quartiere zu bündeln und es kann so ein wesentliches Steuerungs- und Koordinierungsinstrument für die soziale Stadtteilentwicklung entstehen, ein

Gebietsauswahl und Gebietsabgrenzung: Begründung der Auswahl und Abgrenzung des Gebietes, Analyse der gesamtstädtischen Bedeutung und Funktion des Gebietes; Struktur-, Problem- und Potenzialanalyse: kurzer Abriss zur Entwicklung des Gebietes, Analyse der funktionalen, städtebaulichen, ökonomischen, sozialen und ökologischen Strukturen, Probleme und Potenziale im Gebiet, Identifikation und Benennung zentraler Problemfelder und Entwicklungspotenziale; Einbeziehung bereits vorliegender Handlungsprogramme und Einzelmaßnahmen: z. B. städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen, Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, Verbesserungen der sozialen Infrastruktur, Wohnumfeldmaßnahmen, Stadtteilinitiativen; Leitlinien und Entwicklungsziele: Formulierung eines Leitbildes, Identifikation zentraler Leit- und Oberziele, Definition spezifischer Entwicklungsziele für einzelne Handlungsfelder, Vernetzung der Entwicklungsziele unterschiedlicher Handlungsfelder und Einordnung in die gesamtstädtische Entwicklungspolitik; Strategien, Maßnahmen und Projekte: handlungsfeldbezogene Entwicklung und Darstellung von Strategien, Maßnahmen und Projekten unter folgenden Aspekten: Ziel, Gegenstand und Inhalt, erwartete Ergebnisse, Auswirkungen auf andere Handlungsfelder, Verknüpfung mit anderen Strategien, Maßnahmen und Projekten, Träger, Beteiligte,

Zielgruppen, Prioritätensetzung, zeitliche Realisierung, Finanzierungsbedarf und Finanzierungsplan; Organisation, Management und Projektsteuerung: Organisationsformen innerhalb der Verwaltung zur ressort- und ämterübergreifenden Abstimmung, Organisations- und Managementstrukturen auf der Verwaltungsebene, im intermediären Bereich und auf der Quartiersebene einschließlich ihrer Vernetzung (Quartiersmanagement), Maßnahmen zum Controlling der Umsetzung des Integrierten Handlungskonzepts; Einbindung der Quartiersbevölkerung und Stadtteilakteure: Maßnahmen zur Bewohneraktivierung und Bewohnerbeteiligung im Rahmen der Erarbeitung, Umsetzung und Fortschreibung des Handlungskonzepts, Maßnahmen zur Einbindung der Stadtteilakteure; Monotoring und Evaluation: vorgesehene Methode der begleitenden (Prozess-) Evaluation und der Erfolgskontrolle, Benennung von Indikatoren für die begleitende Evaluation; Kosten- und Finanzierungsübersicht: Kosten- und Finanzierungsübersicht für alle Maßnahmen und Projekte mit geschätzten Gesamtkosten, Anteile kommunaler und privater Mittel, Anteil vorgesehener Fördermittel des Landes, des Bundes und der EU. Die Aufstellung des Konzeptes sollte mit Aktivierungs-, Beteiligungs- und Abstimmungsprozessen sowie öffentlichen Diskussionsrunden im Quartier verknüpft werden. Eine bürgernahe, einfache und verständliche Vermittlung der Leitlinien soll zur Folge haben, dass sich die Quartiersbevölkerung daran beteiligt und ein Wir-Bewusstsein entwickelt wird.

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Monitoring und Evaluation Korrektur- und Optimierungsmöglichkeiten zu erhalten.” Die nationale Zwischenevaluation des Bund-Länder-Programms “Die soziale Stadt” hat begonnen. Ein erster Zwischenbericht liegt der Experten1 kommission Evaluation vor.

Die Wirkungen eines Programms werden an seiner Zielerreichung gemessen. An die Zielerfüllung von Maßnahmen und Projekten im Rahmen des Programms “Die soziale Stadt” werden besonders hohe Erwartungen gestellt. Darüber hinaus braucht jedes Stadtentwicklungsprogramm ein Monitoring und eine Evaluation, um einen Vergleich zwischen den formulierten Zielen und deren Umsetzung zu ermöglichen. Der Leitfaden der ARGEBAU übernimmt eine Schlüsselfunktion für die Programmumsetzung, in dem Ziele in den Handlungsbereichen Bürgermitwirkung, Stadtteilebene, lokale Wirtschaft, Arbeit und Beschäftigung, Quartierszentren, soziale, kulturelle, bildungs- und freizeitbezogene Infrastruktur, Wohnen, Wohnumfeld und Ökologie sowie methodisch technische Hinweise formuliert wurden. In seiner aktuellen Fassung geht der Leitfaden auch noch vertiefter auf die Evaluation ein. Darin heißt es: “Für die Länder ist es sinnvoll, einen vergleichbaren Überblick über den Umsetzungsstand in den am Programm beteiligten Kommunen zu erhalten, um regelmäßig Aussagen zur Umsetzung des Programms machen zu können sowie Hinweise für 1

Auf Landesebene wird ebenfalls dem Evaluationserfordernis Rechnung getragen. Die sechs am Programm beteiligten kreisfreien Städte haben gemeinsam eine Zwischenevaluation zur bisherigen Programmdurchführung ausgeschrieben. Der Vertrag wurde mit dem Institut für Landesund Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes NRW (ILS) und dem Sekretariat für Zukunftsforschung (SfZ) geschlossen. Die Vorlage des Berichtes ist auf den 31.05.2004 terminiert. Gegenstand der Zwischenevaluation sind die bislang erzielten Ergebnisse und Wirkungen des Förderprogramms. Daraus abgeleitet werden praktische Empfehlungen und Hinweise für eine positive weitere Programmumsetzung und Hinweise für eine abschließende Programmevaluation erwartet. Neben der Stadtund Stadtteilebene findet auch die Ebene des Landes als Fördermittelgeber Berücksichtigung. Die Evaluation soll zur Qualitätsentwicklung von quartiersbezogenen Erneuerungs- und Entwicklungsprozessen beitragen. Die Ergebnisse sollen in den Programmprozess eingebracht werden. Die formulierten Ziele sind Entwicklungsziele, sie richten sich auf reflexive Veränderung, Selbstentwicklung und Lernfähigkeit der Gebiete.

Für die Zwischenevaluation ist es aufgrund des noch frühen Programmstatus des Programms “Die soziale Stadt” zunächst ausreichend und sinnvoll, sich überwiegend auf qualitative Indikatoren zu stützen. Gleichwohl sollte im Rahmen eines prozessbegleitenden Monitorings eine Datenbasis aufgebaut werden, die gesamtstädtisch vergleichbare Angaben erfasst, die in einer späteren Ergebnisoder Ex-post-Evaluation in den gesamten Bewertungsprozess einbezogen werden können. Es sollen hemmende und fördernde Faktoren identifiziert und Verbesserungsvorschläge entwickelt werden, die unmittelbar in den Prozess einfließen. Die Zwischenevaluation sieht eine Systematik in Form von vertikalen und horizontalen Ebenen vor. Bei der vertikalen Ebene handelt es sich um das Land, die Programmstädte und die Akteure vor Ort, wie Bewohner und Quartiersmanager. Bei der horizontalen Ebene handelt es sich um die Themenkomplexe, die auf allen drei vertikalen Ebenen einheitlich angewendet werden, wie Strategien und Zielsetzungen, Akteure und Prozesse sowie Ergebnisse und Wirkungen. Durch die Zwischenevaluation sollen konkrete praktische Handlungsempfehlungen für Fördermittelgeber und Fördermittelempfänger gegeben werden, d. h. allgemeingültige und darüber hinaus spezifische Aussagen zu den einzelnen Programmgebieten. Des Weiteren sollen die inhaltlichen und methodischen Grundlagen für die spätere abschließende Programmevaluation gelegt werden.

Mit der Zwischenevaluation des Bund-Länder-Programms "Förderung von Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt" wurde seitens des Bundes das Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik GmbH (IfS) beauftragt. Die Evaluation wird an 13 Fallbeispielen durchgeführt.

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Hansestadt Greifswald Fleischervorstadt

Seit 1999 ist Greifswald eine von sechs Städten unseres Bundeslandes, die aus dem Bund-Länder-Programm “Die soziale Stadt” Mittel für das Programmgebiet Fleischervorstadt erhält.

Standort Die Fleischervorstadt, als typisches Quartier aus der Gründerzeit, ist gekennzeichnet durch meist ältere Bausubstanz und die günstige Lage unmittelbar südlich zur Innenstadt.

! Ein Stadtteil der Generationen: Für

Problematik

Chancen

Die dem, in den 80er Jahren begonnenen, Flächenabriss entgangenen Häuser waren so vernachlässigt, dass die Wohnqualität deutlich niedriger war als in anderen Stadtteilen. Das hatte einen starken Wegzug zur Folge und führte weiter dazu, dass das Viertel mehr und mehr zu einem Auffangbecken für sozial Schwache wurde. Großer Leerstand, geringe emotionale Bindung an das Quartier und eine hohe Fluktuation sind bis in die jüngste Zeit kennzeichnend. Die Bewohner des Quartiers beklagen das Fehlen von kleinen Geschäften, die zu wenig vorhandenen Grünflächen sowie den vorherrschenden Verkehrslärm.

Es ist die Kleinteiligkeit der Fleischervorstadt, die neben der Altstadtnähe anziehend wirkt, ebenso der Charme der grünen Höfe. Die Potenziale des Quartiers liegen in der Nähe zum Zentrum sowie in der übersichtlichen Struktur des Wohngebietes und der, gegenüber den genormten Wohnungsformaten in den Neubaugebieten, größeren Vielfalt.

Ziele

! Ein Stadtteil der Bürger: Die Bewohner sollen sich als Akteure im kommunalen Bereich verstehen und selbstbewusst ihre Mitsprachemöglichkeiten wahrnehmen. Sie müssen erleben können, dass ihre Stimme gehört wird und Gewicht hat.

Bevölkerungsentwicklung Bevölkerung Fleischervorstadt HGW gesamt

(Fleischervorstadt Mitte 1990 : 6.014 Einwohner) 1992 1998 3.565 2.760 - 22,6 % 64.600 55.784 - 13,7 %

2002 3.083

Arbeitslosigkeit Fleischervorstadt HGW gesamt

1999 218 4.956

2000 248 5.101

2001 250 5.328

funktionierende Nachbarschaften hat ein “Generationen-Mix” große Bedeutung. Die Menschen müssen ermutigt werden, sich gegenseitig wahrzunehmen, aufeinander zuzugehen und miteinander für ihren Stadtteil zu leben. Besonders in unserer immer älter werdenden Gesellschaft ist das wichtig. ! Ein lebenswerter Stadtteil für Familien: Familienfreundlichkeit hat mehrere Seiten. Da sind einmal Spielplätze und öffentliche Räume. Es bedeutet jedoch auch ein bestimmtes Maß an Sicherheit für Kinder und Heranwachsende, auf Plätzen, im Straßenverkehr, im ganzen Quartier. ! Ein Stadtteil mit Kultur: Fast alle kulturellen Angebote in der Hansestadt Greifswald waren bisher in anderen Stadtteilen angesiedelt oder wurden nicht mit der Fleischervorstadt in Zusammenhang gebracht. Das beginnt sich zu ändern!

+ 14,7 % + 7,5 %

Die gegenwärtig in der Fleischervorstadt (Stand 2002) wohnenden 3.083 Personen verteilen sich auf 2.485 Haushalte, wobei hier auch die mit Nebenwohnsitz gemeldeten Personen erfasst sind. Damit konnte der Abwärtstrend gestoppt und sogar umgekehrt werden.

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Quartiersmanagement Das Quartiersbüro liegt in der Fleischervorstadt, in der Bahnhofstraße im “Haus der Caritas”. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Caritasverband für Vorpommern als Träger sowie der Hansestadt Greifswald und der BauBeCon GmbH als Sanierungsträger. Die Arbeit wird begleitet durch eine Lenkungsgruppe, in der Mitarbeiter aus städtischen Ämtern (Stadtplanungsamt, Jugendamt, Sozialamt) und des Sanierungsträgers vertreten sind. Diese Struktur ist nicht ausdrücklich so festgeschrieben, sondern wird gegebenenfalls um Präventionsrat, Sozialarbeiter, Straßensozialarbeiter etc. erweitert. Aufgebaut wurde die Zusammenarbeit mit der Ortsteilvertretung Innenstadt. Der Quartiersmanager erhält regelmäßig Einladungen zu deren Sitzungen, an denen er als nicht stimmberechtigtes Mitglied teilnimmt. Von beiden Seiten wird diese Zusammenarbeit positiv beurteilt. Es gelang, gute Kontakte zur örtlichen Presse herzustellen. Es ist darüber gelungen, auch relativ kurzfristig Artikel und Meldungen zu platzieren.

Die Organisation und die Steuerung des Erneuerungsprozesses in der Fleischervorstadt werden durch das abgebildete Organigramm dargestellt.

Stadtteilkonferenz Schwach- und Konfliktpunkte zu benennen. Es sollte gemeinsam überlegt werden, wie Änderungen stattfinden und wie sie eingeleitet werden können. Es erschienen wider Erwarten 70 Einwohner, die sich Zeit nahmen, über Probleme zu berichten, konstruktiv zu diskutieren und sinnvolle und realisierbare Lösungen zu finden. Dieses Echo spiegelt deutlich das Interesse der Bürger an “ihrem” Stadtteil wider. Am Mittwoch, dem 27. November 2002, fand die Stadtteilkonferenz Fleischervorstadt statt. Unter dem Titel: “Die Fleischervorstadt - ein Stadtteil mit Zukunft !?” wurde eingeladen, Bilanz zu ziehen,

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Im Ergebnis der Stadtteilkonferenz konnten vier große Themenkreise gebildet werden: ! Sauberkeit ! Verkehr ! Schule (Ernst-Moritz-Arndt-Schule und ihr Umfeld) ! Kultur und Kommunikation

Zu diesen Themenkreisen fanden sich Interessengruppen, die mittlerweile regelmäßig in Arbeitsgruppen zusammentreffen und kleine Projekte und Maßnahmen umsetzen bzw. anschieben (z. B. Bordsteinabsenkungen, Hundetoiletten).

Eine Maßnahme, entstanden aus der Arbeitsgruppe “Sauberkeit”.

Maßnahmen, Projekte, Aktionen - eine Auswahl: Literaturzentrum Vorpommern Das Literaturzentrum befindet sich im Geburtshaus des bedeutenden Schriftstellers Wolfgang Koeppen. Dank einer Initiative von Literaturnobelpreisträger Günther Grass gelangte es in bundesweites Interesse und konnte vor dem Abriss gerettet werden. Mit Unterstützung durch das Bundeskanzleramt, der Ernst-MoritzArndt-Universität, der Wolfgang

Ein Blick in das dort integrierte Café

Das Köppenhaus vor der Sanierung

... und danach

Koeppen Stiftung, der Hansestadt Greifswald und der Mittel des Förderprogramms “Die soziale Stadt” konnten so im Koeppen-Haus das Literaturzentrum Vorpommern, das Koeppen-Archiv, verschiedene Ausstellungs- und Begegnungsräume und nicht zu vergessen ein Café eine neue Heimat finden. Dank des unermüdlichen und professionellen Engagements des Vereins Internationales KulturaustauschZentrum (IKAZ) konnte das Haus mit Leben gefüllt werden. Die große Resonanz auf die sehr vielfältigen und eine große Publikumsebene ansprechenden Veranstaltungen zeigt, dass das Literaturzentrum Vorpommern ein erfolgreiches und nachhalti-

ges Projekt darstellt. Die Russischen Kulturtage - als Ausdruck des Bestrebens den Stadtteil kulturell aufzuwerten - waren eine dieser erfolgreichen Veranstaltungsreihen.

... und in die Ausstellungsräume

Russische Kulturtage Russische Kulturtage fanden 2002 zum ersten Mal statt. Sie waren ein Gemeinschaftsprojekt des Institutes für Slawistik der ErnstMoritz-Arndt-Universität, des Literaturzentrums Vorpommern, des IKUWO, des Akademischen Auslandsamtes und des Quartiersbüros Fleischervorstadt. Es gab Lesungen, Lieder- und Länderabende sowie abschließend eine russische Party. Es war nicht nur eine “akademische” Veranstaltung; auch viele Aus- und Übersiedler waren gekommen. So können die Russischen Kulturtage auch als eine gelungene Veranstaltung für die Integration ausländischer Mitbürger angesehen werden.

Ein Plakat aus dem Jahr 2002 zu den Russischen Kulturtagen

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Kinderspielplatz Erich-Böhmke-Straße Eltern forderten einen Spielplatz und boten ihre Unterstützung an. Mit tatkräftiger Unterstützung dieser 1999 ins Leben gerufenen Elterninitiative, der neu gegründeten “Greifswalder Kunstwerkstätten” und den zuständigen Ämtern der Hansestadt Greifswald konnte der Spielplatz in der Erich-BöhmkeStraße als erster von drei geplanten Spielplätzen fertig gestellt und am 22.06.2001 mit einem Kinderfest eröffnet werden.

Als beispielhaft ist hier das große Engagement der Eltern, Kinder und Anwohner hervorzuheben. Bereits während der ersten Planungsstadien wurden die späteren Nutzer des Spielplatzes einbezogen, so dass Vorstellungen und Skizzen in die Planungen eingehen konnten. Dass der Spielplatz eine gelungene Maßnahme ist, zeigt die große Akzeptanz und rege Nutzung, nicht nur von Kindern und Eltern der umliegenden Häuser.

Kindergarten St. Nikolai Um den Anforderungen eines modernen Kindergartens gerecht zu werden, wurde von der Evangelischen Kirchgemeinde das ehemalige Wohnhaus in der Baustraße 36/37 mit finanzieller Unterstützung des Programms “Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt” saniert und umgebaut. Im Gebäude sind nach erfolgter Sanierung, neben den Räumen des

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Kindergartens, Räumlichkeiten insbesondere für Jugendarbeit und Erwachsenenbildung entstanden, die gerade im Sinne des Förderprogramms als soziale Wirkungsstätte fungieren und von Jugendlichen und Bewohnern der Fleischervorstadt genutzt werden können. Durch das Raumkonzept konnte ein überschaubares “familiäres” Haus ent-

stehen, das zu einem Kommunikationszentrum der Fleischervorstadt wurde.

IKUWO Dem Internationalen Kultur- und Wohnprojekt (IKUWO) in der Goethestraße liegt die Idee zugrunde, einen Raum zu schaffen, in dem sich Menschen verschiedener Herkunft in offener Atmosphäre begegnen können, um miteinander zu leben und einen Teil ihrer Freizeit miteinander zu verbringen. Dabei integriert das IKUWO Deutsche und Ausländer, Bewohner der Fleischervorstadt genauso wie Asylbewerber und Aussiedler. Die Stadt stellte dem

Verein ein Gebäude zur Verfügung, das gemeinsam saniert wird. Mittel zur Sicherung des Gebäudes werden durch Eigenleistungen untersetzt. In über den Stadtteil hinauswirkenden Veranstaltungen und kulturellen Events wird ein positives Bild vermittelt: Internationalität, Basisdemokratie, Kunst und Kultur, gemeinsames Leben, Lernen, Arbeiten und Freizeit. Hier leben inzwischen acht junge Menschen aus vier verschiedenen Ländern. Ein klei-

ner Wermutstropfen bei dieser gelungenen Maßnahme ist, dass die Anwohner der inzwischen sanierten Nachbarbebauung über Lärmbelästigung klagen. Schallschutzmaßnahmen werden derzeit vorbereitet.

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Ausblicke Für die Zukunft sind folgende Projekte in Planung:

! eine Skate-Board-Anlage ! ein Jugendfreizeithof mit Kletterwand

! ein Programmkino im ehemaligen Umspannwerk im Rahmen einer Existenzgründung ! familien- und behindertengerechte Reparatur und Umgestaltung öffentlicher Räume Das nicht mehr benötigte Umspannwerk der Stadtwerke soll zu einer kulturellen Einrichtung umgebaut werden.

Ein typisches Pflasterbild

Hier ein Bild der 2003 neu gestalteten Steinstraße so wie es aussehen kann.

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Neubrandenburg Ihlenfelder Vorstadt Stadtverwaltung Neubrandenburg

Der Bereich der Ihlenfelder Vorstadt wurde 2000 in das Programm “Die soziale Stadt” aufgenommen. Dem Förderantrag lag das Konzept der Bündelung und Konzentration von Aktionen und Aktivitäten unterschiedlicher Akteure im Gebiet zugrunde, zumal für das Fördergebiet weitere Handlungsprogramme bestehen (z. B. Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union URBAN II NORD:Stadt Neubrandenburg).

Standort Die Ihlenfelder Vorstadt, ein Teilgebiet des Stadtgebietes Industrieviertel ist im Wesentlichen ein Wohn- und Mischgebiet von ca. 78,6 ha. Das Wohngebiet besteht aus Gründerzeitbebauung und Bebauungsergänzung aus den 20er und 30er Jahren im “Gartenstadtcharakter”. Dieser Teil des Gebietes zeichnet sich durch einen relativ hohen Anteil an privatem Wohneigentum aus. Nachträglich wurde das Gebiet mit bis zu sechsgeschossigen Plattenbauten verdichtet. Der südliche Teil des Gebietes ist von Handel, Gewerbe und Industrie geprägt.

Problematik Die starke Verdichtung, vor allem der Bebauung der 20er und 30er Jahre durch Plattenbauten, hat den Charakter des Gebietes verändert und damit zum Teil starke Gegensätze im Programmgebiet hervorgerufen. Die be-

Bevölkerungsentwicklung

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BIG-STÄDTEBAU MECKLENBURG-VORPOMMERN GmbH Projektsteuerung und Projektkoordinierung

Quartiersmanagement

FB Stadtentwicklung Abt. Stadtgestaltung

Bewohner Abt. Wirtschaft

Arbeitsgruppe „Die Soziale Stadt“

FB Schule, Kultur, Jugend und Sport

Gewerbetreibende Vereine

Abt. Schule Soziale Verbände, z.B. Caritas e.V. ASB e.V.

Abt. Jugendamt

FB Bau, Verkehr und Betrieb FB Zentrales Immobilienmanagement

Intermediäre Ebene

Arbeitsamt

NEUWOBA e.G.

Wohnungseigentümer

Verwaltungsebene

sonders im südlichen Teil vorhandenen, zum Teil brachgefallenen Mischgebietsflächen, tragen zum inhomogenen Bild des Gebietes bei. Der Bevölkerungsrückgang von 17,9 % (1992 - 1999) liegt über dem städtischen Durchschnitt. Das Gebiet weist ein starkes Defizit an Spiel-, Bewegungs- und Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche sowie an öffentlichen und halböffentlichen Grünflächen aus. Weitere Probleme haben sich aufgestaut und beziehen sich teilweise aufeinander: Dazu gehören der hohe Anteil sozialschwacher Haushalte, eine hohe Jugendkriminalitätsrate, der schlechte Zustand der Straßenoberflächen sowie hohe Lärmund Immissionsbelastungen durch störendes Gewerbe und Durchgangsverkehr. Bauliche Mängel bei einer Vielzahl von Gebäuden sowie struk-

Bevölkerung Ihlenfelder Vorstadt Neubrandenburg gesamt

2000 5.639 72.510

2001 5.426 70.810

Arbeitslosigkeit (in %) Ihlenfelder Vorstadt Neubrandenburg gesamt

2000 16,1 14,6

2002 16,1 16,0

Neuwoges GmbH

Quartiersebene

turelle Mängel und gestörte Grundstückssituationen verursachen eine überdurchschnittliche Wohnungsleerstandsquote.

Chancen Eine Vielzahl von Standorten anerkannter sozialer Hilfs- und Beratungseinrichtungen mit qualifizierten Sozialarbeitern, aber auch der Ausbau des Standortes des Curie-Gymnasiums können Voraussetzungen schaffen und dazu beitragen, die Jugendlichen im Quartier zu halten, auszubilden und zu fördern. Die Versorgung mit Kindertagesplätzen ist vom Bestand her gesichert und eine qualitative Aufwertung angedacht. Eine Vielzahl von Unternehmen, der hohe Anteil an Einwohnern im wirtschaftlich aktiven Alter und von Jugendlichen, die Förderung und Unterstützung der Klein- und Mittelbetriebe im Rahmen der URBAN IIFörderrichtlinie sowie die Aufwertung vorhandener Gewerbegebiete sind gute Voraussetzungen zur Stabilisierung des Programmgebietes.

Ziele Mit dem Programm “Die soziale Stadt” soll eine Vielzahl von Fachpolitiken und Bereichen integriert werden. Die Ziele konzentrieren sich deshalb nicht nur auf bauliche und städtebauliche Aufgaben, sondern es sollen gleichberechtigte Konzepte und Maßnahmen in anderen Politikbereichen, wie Soziales und Ökologie, entwickelt und umgesetzt werden, um dazu beizutragen, die Lebensverhältnisse der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern. Das Programmgebiet “Die soziale Stadt” liegt im URBAN II-Gebiet NORD:Stadt. Demgemäß orientieren sich die Entwicklungsziele maßgeblich an denen der Gemeinschaftsinitiative URBAN II, die für das Fördergebiet NORD:Stadt in der Programmplanungsdokumentation und der Ergänzung zur Programmplanung dargelegt sind. Von zentraler Bedeutung des Programms ist die Aktivierung der BewohnerInnen, vor allem der bisher schwer erreichbaren

Gruppen. Zur Unterstützung der Aktivitäten der sozialen Träger im Gebiet wird ab Januar 2004 eine Förderrichtlinie für soziale Fragen die Unterstützung von Kleinprojekten ermöglichen. Wichtige Impulse bilden dementsprechend die sozialen Aktivitäten. Ein weiterer Grundgedanke des Programms ist die Verbesserung der Erreichbarkeit des Gebietes und die nachhaltige Entlastung vom Durchgangsverkehr. Dem Gebietscharakter mit seinen Industrieund Gewerbearealen entsprechend, ist tangierend durch die KMU-Richtlinie der Gemeinschaftsinitiative URBAN II NORD:Stadt Neubrandenburg, eine Förderung von kleineren und mittleren Unternehmen zur Stärkung der lokalen Ökonomie aufgestellt worden. Dem stark von Graffiti beeinflussten Erscheinungsbild des Gebietes wird mit einer Förderrichtlinie zur Beseitigung von Graffitiangriffen, welche in enger Zusammenarbeit mit dem Präventionsrat der Stadt erstellt

wurde, begegnet. Zusammenfassend kann ausgeführt werden, dass die soziale, wirtschaftliche und städtebauliche Stabilisierung des Gebietes bei gleichzeitiger Verbesserung des Gebietsimages das oberste Ziel darstellt.

Maßnahmen, Projekte, Aktionen - eine Auswahl: Obdachlosenhaus

Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Umbaumaßnahme. Alle Dienste zur Verhinderung von Wohnungslosigkeit, Betreuung nach § 72 BSHG und Unterbringung Wohnungsloser und Durchreisender sind dauerhaft am Standort Sponholzer Straße 18, einem städtischen Gebäudekomplex, zusammengeführt worden.

Kinder und Jugendnotdienst Dieses Projekt dient dem Schutz von Kindern und Jugendlichen vor häuslicher Gewalt. Mit dem Umbau und der Erweiterung einer bereits vorhandenen Einrichtung sollen bauliche und räumliche Voraussetzungen zur Ver-

besserung der Arbeit mit betroffenen Kindern und Jugendlichen geschaffen werden. Die Aufgabe der sozialen Beratung sowohl für die betroffenen Kinder als auch für deren Eltern wird von der Caritas Mecklenburg e. V. übernommen.

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Anti-Suchtwoche “Kinder stark machen zu stark für Drogen” Das Projekt, das auf eine präventive und aufklärende Wirkung abzielt, fand vom 28. April bis zum 2. Mai 2003 unter Mitarbeit aller sozialen Einrichtungen der Wohngebiete Reitbahnweg und Vogelviertel statt. Zielgruppe waren vor allem die in den genannten Wohngebieten lebenden jungen Menschen, die durch eine

Vielzahl von Veranstaltungen und Aktionen in den Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen sowie

Freizeitstätten sowohl informiert als auch zu einem stärkeren gemeinsamen Handeln ermutigt wurden.

Spiel- und Bewegungsplatz in der Sponholzer Straße Auf dem Spiel- und Bewegungsplatz werden seit Juli 2003 verschiedene Möglichkeiten zur Freizeitbeschäftigung für Kinder, Jugendliche und Familien angeboten. Diverse Spielmöglichkeiten auf zwei Kleinspielfeldern, Skaten, Kletterfelsen, Kommunikationsplätze und vieles mehr stehen den Nutzern zur Verfügung. Sowohl in der Planungs- als auch in der Realisierungsphase des Projektes erfolgte die Einbeziehung von

Kindern und Jugendlichen als spätere Nutzer. Ziel der Einbindung der Jugendlichen war und ist eine Initiierung und Förderung der Identifikation der Jugendlichen mit dieser neu geschaffenen Möglichkeit zur Freizeitgestaltung und damit eine Verringerung des Vandalismuspotenzials. Mit dem Spiel- und Bewegungsplatz wird der gravierende Mangel an Spiel- und Sportmöglichkeiten im Programmgebiet und den an-

grenzenden Stadtgebieten zum großen Teil abgedeckt.

Jugendliche bei der Konzeptentwicklung

Eröffnung des Spiel- und Bewegungsplatzes, Regierungsdirektor Claus Anke (Wirtschaftsministerium Urban II) und Oberbürgermeister Dr. Paul Krüger vor der Kletterwand

Ausblicke

! Begegnungszentrum St. Michael: Die baulich-räumlichen Bedingungen der evangelischen Kirchengemeinde St. Michael schränken die Möglichkeiten von offener Jugend- und Sozialarbeit wesentlich ein. Diesem Zustand soll durch die Errichtung ei-

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nes Begegnungszentrums entgegengewirkt und damit einer noch breiteren Bevölkerungsschicht die Möglichkeit der Wahrnehmung der vielfältigen Angebote gegeben werden. ! Agentur “Infopunkt”: Ziel des Projektes ist die Entwicklung und der Aufbau einer Informationsplattform, die in erster Linie den Schulen und

der Wirtschaft in der Stadt Neubrandenburg zur Verfügung steht, aber darüber hinaus auch via Internet breiten Schichten der Bevölkerung zugänglich ist. Sie soll unter anderem den Prozess der Gewinnung und Vermittlung von Praktika in vielfältigster Form für Schüler in der Wirtschaft aktiv unterstützen.

Neubrandenburg Nachlese Altstadt

Blick über den Tollensesee auf Neubrandenburg.

Das Programm “Die soziale Stadt” stand im Programmjahr 1999 der Altstadt zur Verfügung. Entsprechend der städtebaulichen Rahmenplanung für dieses Gebiet wurden insbesondere die Defizite im sozialen Bereich ausgeglichen.

Maßnahmen, Projekte, Aktionen - eine Auswahl: Kunst für Kinder Die Stadt Neubrandenburg hat nach Eröffnung der Kunstsammlung Anfang April 2003 an ihrem neuen Standort in der Großen Wollwe-

berstraße 24 im Rahmen des Programms “Die soziale Stadt” Aktionstage in der Kunstsammlung durchgeführt, um vornehmlich Kinder und Jugendliche und deren Eltern, die

sonst nicht regelmäßig zu den BesucherInnen der Sammlung gehören, an Kunst heranzuführen und eventuell das Interesse an der Beschäftigung zu wecken.

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Seniorenbüro Friedländer Straße Das Seniorenbüro in der Friedländer Straße ist keine Begegnungsstätte im klassischen Sinne. Die MitarbeiterInnen koordinieren von hier aus die “Offene Altenarbeit” für alle Stadtgebiete. Interessengruppen der Senioren organisieren Veranstaltungen für Senioren. “Wir legen dabei großen Wert darauf, dass unsere Senioren möglichst alles selber machen. Lediglich bei der Organisation stehen wir helfend zur Seite”, versicherte Monika Jöhrendt, Koordinatorin der

und die Handarbeitsgruppe stellten ihre Arbeiten aus und die Fachleute von der Videogruppe drehten, wie schon so oft, über alle Ereignisse des Tages einen kleinen Erinnerungsfilm.

“Offenen Altenarbeit”. Eine Kostprobe der Tätigkeit der verschiedenen Interessengruppen des Seniorenbüros gab es beim diesjährigen Herbstfest, das sie selber gestalteten. Die Damen vom kreativen Tanz demonstrierten dabei, dass schwungvolle Bewegung nicht nur Spaß macht, sondern auch gesund hält. Ein Musik-Duo mit Klavier und Klarinette feierte seine Premiere. August Barth aus der Gruppe der Plattsnacker bewies mit Witz und Charme sein Können in der niederdeutschen Sprache. Die Mal-

Kindergarten Regenbogenhaus Der Kindergarten in der Darrenstraße, Eigentum der evangelisch-lutherischen Landeskirche St. Johannes, angemietet durch das Diakoniewerk Neubrandenburg e. V., ist eine seit 1898 in der Innenstadt von Neubrandenburg bestehende Kinderbetreuungseinrichtung. Diese Einrichtung in dem inzwischen sanierten, historischen Gebäude wird

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gut durch die Eltern angenommen. Es wurde ein Minimalprogramm zur Herstellung der “Krippenfähigkeit” erarbeitet (zum Beispiel Herstellung einer Terrasse, Umbau des Sanitärtraktes etc.), welches die Möglichkeit lässt, in weiteren späteren Ausbaustufen Erweiterungen im Obergeschoss vorzunehmen.

Hansestadt Rostock Groß Klein Groß Klein wurde bereits 1997 in das Wohnumfeldprogramm und 1999 in das Förderprogramm “Die soziale Stadt” aufgenommen. Die Rahmenplanung von 1999 orientierte auf die städtebauliche Weiterentwicklung des Stadtteils. Die Anforderungen des Stadtumbaus wurden im Zuge der Erarbeitung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes aktualisiert.

Standort und Problematik Der Stadtteil Groß Klein liegt im Nordwesten der Hansestadt Rostock. Er ist gekennzeichnet durch lange Reihen fünf- und sechsgeschossiger Plattenbauten. Vom Klenow-Tor aus bis in die Schiffbauer Passage zieht sich eine Zentrumsachse mit Geschäften und Kleinstgewerbe. Das äußere Bild des Stadtteils hat sich in den letzten Jahren durch die Aktivitäten der Wohnungsunternehmen und der Stadt positiv entwickelt. Zum August 2003 waren 65 % der Wohnungen modernisiert, das Wohnumfeld in den Quartieren 1, 2, und 3 wurde neu gestaltet. Dazu zählen die Neugestaltung von Straßen, Geh- und Radwegen, Neuordnung von PKW-Stellflächen, Müllstandorten und Trockenplätzen, Gestaltung von Spiel- und Sportanlagen mit Begrünung und neuen Wegeverbindungen. Erste Defizite in der sozialen Infrastruktur wurden mit Einzelmaßnahmen behoben. Diese sichtbaren Veränderungen der städtebaulichen Weiterentwicklung werden unter Berücksichtigung aktueller Ergebnisse fortzuführen sein, um den

Aufwertungsprozess eines schrumpfenden Stadtteils weiter zu gestalten.

Chancen Groß Klein ist ein “junger” Stadtteil mit einem hohen Anteil von Einwohnern im wirtschaftlich aktiven Alter. Vorzüge und Chancen ergeben sich weiterhin aus der Lage - die Nähe zur Ostsee bzw. zur Warnow, die direkte Nachbarschaft zu dem Gelände der Internationalen Gartenbauausstellung 2003 sowie zum neuen Messegelände -, dem hohen Modernisierungsstand der Wohnungen sowie der Umfeldverbesserung der Quartiere 1, 2 und 3.

Ziele Aus einer noch zu ermittelnden Einwohner- und Wohnbedarfsprognose für Groß Klein muss sich eine neue Wohngebietsstruktur ergeben. Dabei

Bevölkerungsentwicklung Bevölkerung Groß Klein Rostock gesamt

1992

2001

2002

22.250 240.500

12.500 196.100

11.800 195.000

soll sich der Gebietswandel durch eine Abkehr vom Quantitätsprinzip hin zu einem qualitätsvollen Wohnen vollziehen. In diesem Zusammenhang ist eine Erweiterung des Fördergebietes um das Dorf Groß Klein zu überprüfen. Weiteres wesentliches Ziel ist es, zusätzliche Fördermöglichkeiten zu einer direkten Anbindung von Groß Klein an die Stadtautobahn / B 103 als Aufwertungsmaßnahme für diesen Stadtteil zu prüfen. Nicht nur Mittel zum Zweck, sondern ein entscheidender Faktor ist die Mobilisierung zur Mitarbeit und Mitgestaltung von Maßnahmen, die unter anderem dem Ziel dient, die soziale Entfremdung von einzelnen Gruppen nicht weiter voranschreiten zu lassen. Von Wichtigkeit ist dabei z. B. die Fortführung der Projektplanung “Begegnungszentrum” als ein Schlüsselprojekt für Groß Klein. Als wichtiger “psychologischer” Faktor für die Einwohner wird die Außendarstellung des Gebietes und des bisher Erreichten angesehen. Ein wichtiges Kommunikationsziel ist es daher, offensiv über positive Entwicklungen im Stadtteil, seine Stärken und Potenziale auch nach außen zu berichten.

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Quartiersmanagement Quartiersmanagement Nord - West

Das Konzept zur Einrichtung eines Quartiersmanagements Nord-West vom 15.01.2001 wurde für die Stadtteile Groß Klein und Schmarl schrittweise realisiert. Wichtigstes Gremium ist dessen Arbeitsgruppe mit Vertretern der fünf Akteursebenen Stadtverwaltung, Wohnungsunternehmen, Arbeitsamt, Quartiersmanagerin und der Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH (RGS) als Projektsteuerer für die Programme “Die soziale Stadt” und “Wohnumfeld Stadtumbau Ost”. Die Arbeitsgruppe besteht aus ständigen und zeitweiligen Mitgliedern, um die Arbeitsfähigkeit und eine themenbezogene Fachkompetenz zu gewährleisten. Aus Erfahrung der bisherigen Arbeit wird eingeschätzt, dass die geschaffene Organisationsstruktur kurze und schnelle Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten schafft und sich von daher für Rostocker Bedingungen bewährt hat. Diese Organisationsstruktur hat zum Ziel, in einem kontinuierlichen und ressortübergreifenden Arbeitsprozess zu den fünf Handlungsfeldern konkrete Ergebnisse zu erarbeiten, die wiederum Basis für die Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes sind. Entscheidungsgremium über das fortzuschreibende Integrierte Handlungskonzept bleibt die Arbeitsgruppe “Soziale Stadt”. Die Quartiersmanagerin soll die Kommunikation zwischen den Akteuren vor Ort einerseits und zwischen Akteuren und Stadtverwaltung andererseits ermöglichen und stärken. Vielfältige Methoden kommen dabei zum Einsatz: offensive Pressearbeit, Gestaltung von Stadtteilforen und -konferenzen, niedrigschwellige Gesprächs- und Beratungsangebote sowie Aktionen zum Mitmachen. Diese Maßnahmen ermöglichen Einblick in Gestaltungsprozesse im Stadtteil und können somit eine entscheidende Grundlage bieten, dass die Bevölkerung sich auf diese Prozesse vertrauensvoll einlässt. Dabei werden bei-

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spielsweise die Methoden der Bürgerbeteiligung, des Qualitätsmanagements im Stadtteilbüro und der Stadtteilzeitung umgesetzt.

Bürgerbeteiligung Kommunikation und Beteiligung sind Querschnittaufgaben bei der Umsetzung des Integrierten Handlungskonzeptes. Als aktuelle Leitziele werden definiert: ! Stärkung der Eigenverantwortung, ! Aktivierung der BewohnerInnen, ! Förderung der Identifikation, ! Steigerung der Attraktivität des Stadtteils. “Zu Hause in Groß Klein” war das Motto der Open Space-Konferenz als Auftaktveranstaltung (November 2001). Hier haben mehr als 70 Personen aus dem Stadtteil, aus Vereinen und der Verwaltung miteinander, im Laufe von zwei Tagen, die wichtigsten Ziele für die Weiterentwicklung im Stadtteil definiert. Aus der Open Space-Konferenz im November 2001 heraus wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die seitdem kontinuierlich tätig ist. Sie lud im Mai

2002 zu einer Stadtteilkonferenz ein und entwickelte ein inhaltliches Konzept für ein geplantes Begegnungszentrum. Seit Januar 2002 lädt das Stadtteilbüro zu zwei monatlichen Infoveranstaltungen ein. Das Stadtteilfrühstück ist ein Angebot vorwiegend für Ruheständler und Arbeitslose. Hier geht es einerseits darum, ein Gemeinschaftsgefühl, d. h. eine Identität im Stadtteil zur stärken. Es werden Bürger und Bürgerinnen angesprochen, die sonst bei üblichen öffentlichen Foren nicht oder wenig vertreten sind. Andererseits werden sie durch die aufgebaute Beziehung ermutigt, sich stärker auch auf formalem Wege, d. h. bei den Ortsbeiratssitzungen, für ihren Stadtteil einzusetzen. Das Stadtteildinner “Is(s) - was - sag was - tu - was” wurde in Zusammenarbeit mit den Streetworkern des Jugendwohnen Rostock e. V. entwickelt und wird gemeinsam mit ihnen durchgeführt. In einem ihnen gemäßen Rahmen werden den Jugendlichen die Arbeit des Stadtteilbüros und aktuelle Themen im Stadtteil vorgestellt.

Maßnahmen, Projekte, Aktionen - eine Auswahl: Stadtteilfeste und Aktionen aus dem Verfügungsfonds Alle Maßnahmen, die im Rahmen des Programms “Die soziale Stadt” realisiert werden, werden unter Beteiligung der Öffentlichkeit übergeben: zum Beispiel die neugestaltete Freifläche der Störtebekerschule oder der Spielplatz “Warnowblick”.

2003 wurde das 10. Stadtteilfest in Groß Klein zusammen mit vielen Vereinen durchgeführt, organisiert durch den Jugendclub 224.

Verschiedene Feste in den Einkaufszentren, wie Modenschauen und Frühlingsfeste, werden durch den Verfügungsfonds unterstützt.

Gemeinsam mit den Vereinen am Stadtteiltisch wurde erstmalig im September 2003 ein Aktionstag durchgeführt, bei dem sich die Träger den Kindern und Jugendlichen vorstellen konnten. Als gemeinsames Dach diente ein buntes Zirkuszelt.

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Sanierung des bestehenden Jugendclubs 224 Seit 1992 steht der “Jugendclub 224” unter Leitung des Vereins Groß Kleiner Jugendtreff e. V. Angebote: Offene Kinder- und Jugendarbeit für die Altersgruppen 6 bis 26 Jahre, Möglichkeiten zur sinnvollen Freizeitgestaltung, Hausaufgabenhilfe, Kinderfasching, Kinderfeste, Jobbörse / Bewerbungstraining, Training sozialer Kompetenzen und Kommunikation. Das Bestandsgebäude wurde im Inneren saniert und ein neuer Anbau mit Eingang, Klubraum und Abstellraum errichtet. Zuvor waren alle Alters- und Interessensgruppen in einem großen Raum untergebracht und eine Hausaufgabenhilfe in den Nachmittagsstunden im Büro. Die Projektarbeit war durch die räumliche Enge nur eingeschränkt möglich. Des Weiteren wurden unzureichende Sanitärbedingungen vorgefunden.

Mit dem Umbau wurden drei separate Räume geschaffen, so dass altersspezifische Gruppenarbeit nun möglich ist. Projektarbeit findet nun im neuen

Anbau genügend Raum. An standardgemäßen Sanitäreinrichtungen sowie hellen und freundlichen Räume mangelt es im Jugendclub nicht mehr.

Spielplatz Stelzendorf Warnowblick Der Spielplatz liegt im Rahmenplangebiet Groß Klein, im Quartier IV. Um 1990 wurde in Groß Klein der durch den Rostocker Holzgestalter Frank Wiechmann gebaute Kinderspielplatz “Warnowblick” im öffentlichen Grünzug des Gerüstbauerringes installiert. Dieser Spielplatz bestand vorwiegend aus frei gestalteten Holzelementen. Im November 2002 war der gesamte Spielplatz so weit durch Witterung angegriffen, dass er aufgrund sicherheits- und wartungstechnischer Probleme abgebaut werden musste. Einwohner von Groß Klein und ins-

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besondere die Groß Kleiner aus dem Quartier IV forderten nachdrücklich die Neugestaltung dieses Spielplatzes. Der Spielplatz ist für Groß Kleiner aus den Quartieren II, III, IV und V ohne Straßenüberquerungen erreichbar. Die Bürger wollten diese wichtige Wohnqualität nicht einbüßen, sie wünschten sich bei der Neuplanung unbedingt einen Wiedererkennungswert in Lage und Gestaltung zu seinem Vorgänger. In Vorabsprachen mit dem Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege im September 2001 wurde vereinbart, aus städtebaulichen und gestaltungstechnischen Gründen den neuen Spielplatz wieder als Holzspielplatz in Anlehnung an das ursprüngliche Stelzen-Dorf Groß Klein zu errichten. Im Januar 2002 wurden in Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund während einer öffentlichen und gut besuchten Kinderortsbeiratssitzung den Kindern erste Planungsideen vorgestellt. Vorstellungen und Wünsche der

Kinder wurden aufgenommen. Im Mai wurde ein Modell vom Holzbauer PIOLKA mit Anwohnern und Kindern auf dem alten Spielplatz vor Ort besprochen. Auf einer Fläche von 2 1.520 m wurde der neue Spielplatz errichtet und am 05.03.2003 feierlich übergeben.

Freiflächengestaltung Gesamtschulkomplex Taklerring / Gerüstbauerring Die zentrale Lage der Gesamtfläche von insgesamt 17.383,30 m2 und deren Funktionserweiterung als öffentliche Freifläche waren Anlass für alle Beteiligten, die ursprüngliche Projektidee zur Gestaltung einer Schulfläche nunmehr auf die Gestaltung des gesamten Areals im Interesse einer Stadtteilaufwertung zu erweitern. Der gesamte Planungsprozess wurde durch einen breiten Beteiligungsprozess durch die Fachämter, Lehrer, Schüler und Eltern aus dem Initiativkreis “Schulhöfe in Bewegung” sowie die Einwohner aus Groß Klein von Februar bis Juli begleitet und mitbestimmt. Berücksichtigt wurde der Entwurf zum Schulentwicklungskonzept als sozialplanerische Grundlage für gegenwärtige und künftige Altersgruppen sowie für freiwerdende Gebäude und Flächen.

Ziel der Planung ist es, aus den einzelnen funktionalen Teilräumen ein Gesamtkonzept zu entwickeln, welches den Nutzungsansprüchen an eine Schulhofnutzung und an eine wohnungsnahe Freiraumnutzung für alle Altersgruppen gerecht wird. Dabei geht es um die Schaffung von Aufenthalts- und Nutzungsqualitäten für die Schüler zur optimalen Erholung während des Schulbetriebes und in der Überlagerung als Freizeit- und Erholungswert des Stadtteils. Das zu be-

planende Gebiet besitzt, bedingt durch die Gebäudestellung, klare Raumkanten, die aufgenommen und gestalterisch umgesetzt werden. Im westlichen Bereich der Störtebeker Schule befindet sich der Spielplatz, der das Thema “Wasser und Schiffe” gestaltet. Das Spielobjekt ist ein Schiffswrack aus Holz, mit vielen Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten, einer Kombüse mit Backofen sowie als Aufbau ein Pavillon. Dieses Schiffswrack, als Wahrzeichen der Schule, liegt zwischen den sich im Halbkreis herumziehenden Sanddünen, als Symbol für Wasser und Rasendünen, als Symbol für das Land. Es ist über einen Weg aufgebaut, so dass es durchschritten werden muss. Hinter den Rasendünen erstrecken sich ruhige Rasenflächen, die von Heckenpflanzungen regelmäßig durchschnitten werden.

Ausblicke Begegnungszentrum Groß Klein Es geht dabei in erster Linie um die Schaffung eines Raumes, der die Entwicklung von Stadtteilleben sowie die Initiierung von bürgerschaftlichem Engagement ermöglicht. Das

Begegnungszentrum soll seinen Platz am Gerüstbauerring 28 erhalten. Dieses Schulgebäude wird ab dem Sommer 2003 nicht mehr für den ursprünglichen Zweck genutzt und zur Umgestaltung für die Bürger Groß Kleins zur Verfügung gestellt.

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Hansestadt Rostock Schmarl Die Maßgabe, städtebauliche, soziale und wohnungswirtschaftliche Entwicklungsprozesse in Gang zu setzen und eine längerfristige Verbesserung des Gebietsimages sowie der Lebensqualität der Bewohner zu erreichen, war ein wesentlicher Grund, Schmarl 2001 in das Förderprogramm “Die soziale Stadt” aufzunehmen.

Standort Zwischen 1976 und 1984 ist die Großwohnsiedlung Schmarl entstanden. Prägende Landschaftsbildelemente im Plangebiet sind Baumreihen, Alleen sowie markante Einzelbäume und Baumgruppen. In Schmarl, mit einem mittig liegenden verkehrsfreien Zentrum, wurden insgesamt 5.050 Wohnungen erbaut. Von außen betrachtet erscheint Schmarl charakteristisch als klar strukturierte (fast burgartige) Randbebauung.

chende Anzahl und Qualität der Sport- und Spielflächen, ungenügende öffentliche Erholungsbereiche, Nachholbedarf bei der Qualität der Verkehrsanbindung und der Stadtraumgestaltung. Diese genannten Problemfelder stehen in einem engen Zusammenhang mit den demografischen und sozialen Veränderungen im Stadtgebiet Schmarl.

Problematik

Chancen

Schmarl wurde innerhalb des Programms “Stadtumbau Ost” als Umstrukturierungsgebiet mit gestörten, strukturschwachen Bereichen eingestuft, für die ein erhöhter Handlungsbedarf an Aufwertungsmaßnahmen im privaten und öffentlichen Bereich erforderlich ist. Das Programmgebiet ist u. a. durch folgende Probleme gekennzeichnet: städtebauliche Missstände, zum Teil schlechter Zustand der Straßenoberflächen, unzureichendes Fuß- und Radwegenetz, unzureichende Parkplatzsituation, unzurei-

Für die Stadtentwicklung ist nicht nur die absolute Zahl der Einwohner bedeutsam, sondern auch ihre Altersstruktur. Diese wird bestimmt durch die Generation der Erstbezieher, die heute im mittleren Alter sind sowie deren Kinder. Dementsprechend zeichnet sich Schmarl durch einen hohen Anteil an Jugendlichen sowie Einwohnern im wirtschaftlich aktiven Alter aus.

Bevölkerungsentwicklung Bevölkerung Schmarl Rostock gesamt

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Diese Aufnahme ist urheberrechtlich durch die OSPA Rostock geschützt.

Ziele Wesentliche Zielstellung des Programms “Die soziale Stadt” ist es, ei-

1992

2000

2002

13.800 240.500

9.500 197.700

8.700 195.000

ne Verbesserung der Lebenssituation der Bewohner hinsichtlich des Wohnens, des Wohnumfeldes sowie einer zielgruppenspezifischen Infrastruktur im Programmgebiet zu erreichen. Im Programmgebiet Schmarl sind verschiedene Strategien und Ziele im Rahmen des Stadtumbaus im gesamtstädtischen Kontext geplant. Die Schrumpfungsstrategie mit einem mittelfristigen Abriss bzw. Rückbau von Wohnungen ist im Stadtbereich Schmarl die Antwort auf den zunehmenden Wohnungsleerstand. Damit wird gleichzeitig dem Wohngebiet die hohe Dichte genommen. Folgende Entwicklungsziele (Auszug) werden durch alle Beteiligten angestrebt: Fortsetzung der Sanierungsmaßnahmen an den Gebäuden und Behebung der wesentlichen Defizite im Wohnumfeld, Schaffung von baulichen Voraussetzungen für ein barrierefreies Wohnen. Hinsichtlich der baulichen Struktur werden Strategien entwickelt zur Schaffung neuer Freiräume für Sport, Freizeit, Kommunikation und Erholung, Anbindung an das IGA- und Messegelände und an die Warnowquerung, Aufwertung bestehender und Schaffung neuer PKWStellplätze, Maßnahmen zum Erhalt einer sozial stabilen Bewohnerschaft.

Quartiersmanagement Für die Quartiere Schmarl und Groß Klein, beides Mitglieder im Programm “Die soziale Stadt” wurde das Konzept zur Einrichtung eines Quartiersmanagements Nord-West schrittweise realisiert. Die Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Stadtverwaltung, Wohnungsunternehmen, Arbeitsamt, Quartiersmanagerin und der RGS bilden das wichtigste Gremium des Quartiersmanagements. Zu den ständigen Arbeitsgruppenmitgliedern selbst gehören die Vertreter der wesentlichen gesellschaftlichen Gruppen dieses Quartiers: Dazu zählen als ständige Mitglieder: aus der RGS die verantwortlichen Projektleiter für die Programme “Die soziale Stadt” und “Wohnumfeld Stadtumbau Ost”, aus der AWO Sozialdienst Rostock GmbH die Quartiersmanagerin, die Vertreterin der Bezirksarbeitsgemeinschaft der Wohnungsunternehmen und die Vertreter der Stadtverwaltung (Vertreter des Bauamtes, Tiefbauamtes, Grünamtes,

Sozialamtes, Jugendamtes, des Stadtplanungsamtes, des Amtes für Kulturund Denkmalpflege und der beiden Ortsämter). Die Arbeit des Quartiersmanagers ist im komplexen Prozess der Stadtteilentwicklung eine Teilaufgabe, die unabdingbar auf Zusammenarbeit mit öffentlichen, privaten und gemeinnützigen Akteuren angewiesen ist. In diesem Sinne bedeutet das “Managen” nicht “Entscheiden im Alleingang”, sondern Kommunizieren, Moderieren, Kooperieren und Organisieren. Ziel der Stadtteilmanager ist es, die Lebenssituation der BewohnerInnen im Stadtteil zu verbessern und nachhaltige Entwicklungsprozesse zu ermöglichen, übergreifende und gemeinsame Interessen zu erheben, zu koordinieren sowie Ansatzpunkte für Projekte zu machen und dabei glaubhafter Anwalt dieser Sache zu sein. Der Stadtteilmanager bringt Bedarf (milieugerecht im Sinne der Interessen der Anwohner) und Res-

sourcen (personelle, räumliche, finanzielle und institutionelle Machbarkeit) zusammen. Handlungsfelder der Zusammenarbeit sind insbesondere: städtebauliche Aufwertung, Wirtschaftsförderung und Stadtteilökonomie, Wohnen und Wohnumfeld, Ökologie und Verkehr, soziale und kulturelle Infrastruktur, Schule und Bildung, Gesundheitsförderung und Sicherheit. Die erfolgreiche Aktivierung und Mobilisierung der BewohnerInnen im Stadtteil steht im Mittelpunkt der Arbeit. Auszugsweise können diesbezüglich folgende anspornende Beispiele genannt werden: die festliche Eröffnung des neuen Stadtteilbüros, drei Bürgerforen zur Neugestaltung des Hauses 12 und der Freifläche, “Schulhofträume” - Freiflächengestaltung des Gesamtschulhofkomplexes, “die IGA kommt und Schmarl räumt auf”, Stadtteilfest, “Brunch und Infos im Haus 12” und der Informations- und Projektabend “Ein Stadtteilforum”.

Maßnahmenübersicht

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Maßnahmen, Projekte, Aktionen - eine Auswahl: Projekte aus dem Verfügungsfonds Der Quartiersbeirat

Aus dem Verfügungsfonds werden kleinere, in sich abgeschlossene Maßnahmen kurzfristig und unbürokratisch finanziert, die dem selbstbestimmten Handeln vor Ort dienen. Mit dem Gedanken “Vieles ist machbar” werden nachbarschaftliche Kontakte, Stadtteilkultur, Selbsthilfe und lokale Beschäftigung gefördert. Die Verwaltung des Verfügungsfonds wird zukünftig in die Verantwortung der Stadtteilmanagerin übergeben. In den Jahren 2001 und 2002 wurden folgende Projekte erfolgreich realisiert: ! Laternenumzug mit Martinsfeuer ! Hausmusik für Schmarler Bürger, Weihnachtskonzerte, Musik und Toleranz gegen Gewalt ! Neugestaltung des Eingangsbereiches der Kita / Blumenpflanzaktionen

Blumenpflanzaktion Neugestaltung des Eingangsbereiches der Kita Regenbogen

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! Bewegen und Entspannen für Kinder und Erwachsene ! Integration älterer Spätaussiedler in Schmarl ! Nikolausfeier mit Kindern In 2003 wurden mit Hilfe des Verfügungsfonds folgende Projekte realisiert: ! Stadtteilfest zur Eröffnung des Stadtteilbüros ! Aufführen eines jüdischen Theaterstücks ! Laternenumzug mit Programm am Martinsfeuer

! Stadteilfest Schmarl ! Errichten eines digitalen Schnittplatzes

! Gestaltung der Stadtteilzeitung “Nord-West-Kurier” ! Kommunikationsmedium vor Ort, Redaktion von Bewohnern und Gewerbetreibenden ! 1. Marathon-Nacht ! Multikulturelles Kinderfest “Das Kennenlernen unter Kindern fördern” ! Stadtteilgemälde ! Presse und Öffentlichkeitsarbeit ! Homepage Schmarl Die Marathon-Nacht

Der Bau von 13 behindertengerechten Garagen Für 13 behinderte Schmarler Einwohner wurden in einem gemeinsamen Bauvorhaben mit einem Wohnungsunternehmen behindertengerechte Garagen errichtet.

Freiflächengestaltung Stephan-Jantzen-Ring Die zentrale Lage der Gesamtfläche und deren Funktionserweiterung als öffentliche Freifläche waren Anlass, die Freiflächenplanung mit einem breiten Beteiligungsprozess zu begleiten. In einem offenen Wettbewerb entwickelten Schüler und Auszubildende

einzelnen Pausen-, Sport- und Spielflächen voneinander abzugrenzen und die Attraktivität zu steigern, wird eine 2 m hohe Pflaster- und Spiellandschaft aufgeschüttet und das südlich angrenzende Sportfeld abgesenkt. Westlich der Pflasterlandschaft wird das vielfach gewünschte Klettern realisiert. Von dem Hügel ausgehend ist eine Gerätekombination mit abenteuerlichen Abgängen in Form von Netzen und Rutschen vorgesehen, die in einer Seilpyramide auf dem Grundschulhof endet. Jeder Schule wurde ein “Klassenzimmer” im Freien zugeordnet. Ausreichend Fläche vor den Ausgängen wurde befestigt, um aktives Bewegungsspiel

und Schüleraktionen zuzulassen. Dennoch wurden auch kleingliedrige Räume eingeordnet, die Rückzugsmöglichkeiten kleinerer Gruppen ermöglichen. Um den Aufenthalt im Freien auch bei schlechtem Wetter zu ermöglichen, werden Teilbereiche der befestigten Flächen mit Überdachungen versehen. Die Flächen um die Berufliche Schule für Handel wurden entsprechend des Wettbewerbsbeitrages großflächig entsiegelt und parkartig angelegt. Prinzipiell soll das gesamte Grundstück nicht umzäunt werden. Begrenzungen werden durch Geländemodellierungen, Baumreihen und Hecken sowie Einbauten vorgesehen.

der angesiedelten Schulen Vorschläge und Ideen. Viele Details und manche Gestaltungsideen sind Bestandteil der Gestaltungsplanung geworden. Berücksichtigt wurde das Schulentwicklungskonzept als sozialplanerische Grundlage für gegenwärtige und künftige Altersgruppen sowie für freiwerdende Gebäude und Flächen. Generell ist von einer Mehrfachnutzung als Freizeit- und Erholungsfläche für Kinder und Jugendliche über den Schulbetrieb hinaus auszugehen. Diesen vielfältigen Nutzungsanforderungen wird im Besonderen die zentrale Fläche zwischen den beiden Schulgebäuden gerecht. Um die

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Umbau eines Jugendclubs zu einem Kinder-, Jugend- und Familienzentrum mit Freiflächengestaltung Das Haus 12 ist ein ehemaliger Jugendclub, der zu einem Kinder-, Jugend- und Familienzentrum mit entsprechender Freifläche umgebaut wird. Anlass der Planung für ein solches Haus sind die Meinungen der Schmarler, dass es in Schmarl keinen generationsübergreifenden Treffpunkt gibt. Hinzu kam, dass das Jugendamt der Hansestadt Rostock ein neues Konzept auf der Grundlage einer sozialraumorientierten Kinder- und Jugendhilfeplanung verfolgt.

wirklichen, welches allen zukünftigen Nutzergruppen (Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen, Familien und älteren Bürgern) gerecht wird. Grundsätzlich gibt es eine zentrale Wegeanbindung in Nord-Süd-Richtung, die sich an der Ausrichtung des Hauses orientiert sowie einen Hauptweg in östliche Richtung. Die Wege bilden eine gestalterische Einheit mit der ebenfalls neu zu gestaltenden Sporteinrichtung Nord. So entstehen z. B. eine Terrasse mit anschließendem Garten mit geschwungenen Formen und vielfältiger Bepflanzung, Boules- und Bocciaspielmöglichkeiten, ein Kinderhaus mit Spielplätzen, Kleinspielfelder für Volleyball und Basketball und eine Graffitiwand für Jugendliche. Umgestaltung des Hauptgebäudes: Es ist geplant, im Erdgeschoss des zweigeschossigen Hauptgebäudes einen zentralen Cafeteriabereich mit Anbindung zur Terrasse, einen Multifunktionssaal mit bis zu 80 Plätzen für Konzerte, Lesungen, Kunstveranstaltungen, Familienfeiern u. a. zu schaffen. Im ersten Obergeschoss werden die hausinternen und halböffentlichen Funktionen, wie z. B. das Hausmeisterbüro, Abstellräume und Räume für Vereine eingeordnet.

Zur Vorbereitung des Umbaus und der Flächengestaltung wurden und werden mehrere Foren und Informationsveranstaltungen mit Bewohnern aller Altersgruppen durchgeführt. Damit wird allen Bewohnern die Möglichkeit einer aktiven Beteiligung gegeben. Ziel der Einbindung ist auch eine Förderung der Identifikation der Bewohner mit der neuen Einrichtung zur Freizeitgestaltung. Diese Maßnahme wird finanziert aus Mitteln des Programms “Die soziale Stadt”.

Dadurch bot sich die Chance, auf einer kommunalen Liegenschaft dieses Gesamtvorhaben zu realisieren. Flächengestaltung: Ziel der Freiraumplanung ist es, ein funktionales und ästhetisch anspruchsvolles Gesamtkonzept der Freiflächen des “Familienzentrums Haus 12” zu ver-

Ausblicke Die in der Rahmenplanung festgelegten Gestaltungsschwerpunkte werden schrittweise durch weitere konkrete Projekte umgesetzt. Diese Planungs-

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und Gestaltungsprozesse werden mit den Einwohnern und Akteuren des Stadtteils gemeinsam durchgeführt. Unter Berücksichtigung aktueller Ergebnisse aus dem fortzuschreibenden Integrierten Stadtentwicklungs-

konzept gilt es die Schwerpunkte im Integrierten Handlungskonzept Schmarl zu überprüfen und ggf. zu korrigieren, um den Aufwertungsprozess eines schrumpfenden Stadtteils weiter zu gestalten.

Landeshauptstadt Schwerin Feldstadt Als Kernstück der planerischen Zielsetzung der Feldstadt gilt der Rahmenplan Innenstadt, der 1993 bestätigt wurde. Zuvor wurde die Feldstadt bereits 1991 als Sanierungsgebiet ausgewiesen und in das Städtebauförderprogramm aufgenommen. 1999 wurde die Feldstadt in das Programm “Die soziale Stadt” und im Jahre 2002 in das Programm “Stadtumbau Ost” aufgenommen.

Standort Die südwestlich an die Altstadt angrenzende Feldstadt besteht in erster Linie aus dichter gründerzeitlicher Mietshausbebauung. Insgesamt ergibt sich das Bild eines Arbeiterwohnviertels des ausgehenden 19. Jahrhunderts.

richtungen versehen, jedoch bezieht sich ein Teil dieser Angebote auf bestimmte Personengruppen.

Problematik

Chancen

Das Angebot an Infrastrukturen in dem Gebiet wird auch durch die Bewohner als noch nicht ausreichend eingeschätzt. Ein Ausweichen auf Angebote des nahen Stadtzentrums bleibt unausweichlich, die gewünschte Identifizierung mit dem Wohngebiet durch die Bewohner kann noch nicht in ausreichendem Maße hergestellt werden. Durch relativ geschlossene Strukturen sind die Flächenpotenziale zur Ausweisung integrativer Gemeinschaftsflächen begrenzt. Die Feldstadt ist mit relativ vielen sozialen Ein-

Die innenstadtnahe Lage mit all ihren Vorzügen ist ein entscheidender Faktor dieses Gebietes. Die Bewohner wissen die Vorteile von kurzen Distanzen und die allgemein fußläufigen Entfernungen zu schätzen. Außerdem sind weiterliegende Ziele durch die gute Erschließung mit dem ÖPNV zu erreichen. Die im Ganzen schöne Altbausubstanz beflügelt die weitere Entwicklung des Gebietes und die Privatinitiativen der Einwohner.

Ziele

Bevölkerungsentwicklung

Die Rolle der Stadtteilkoordination ge-

Bevölkerung Feldstadt Schwerin gesamt Arbeitslosigkeit (in %) Feldstadt Schwerin gesamt

1995 3.300 124.400

1999 3.700 105.500

2003 4.100 100.700

1999 16,4 16,4

2000 14,8 16,4

2002 15,8 16,1

(Einwohner mit Haupt- u. Nebenwohnsitz, gerundet)

winnt zunehmend an Bedeutung, um als Moderator und Mittler zwischen den Bewohnern, Akteuren und Institutionen weiteres Potenzial zu wecken. Stadtteilfeste, -konferenzen und -foren sowie die weitere Arbeit durch Arbeitsgruppen können dazu beitragen, die kurz-, aber auch langfristigen Ziele zu erreichen. Das bedeutet aber auch, durch eine Reihe baulich investiver Maßnahmen, das Quartier Feldstadt weiter aufzuwerten. Beispielhaft sind die Fertigstellung des Objektes Karl-Liebknecht-Platz 4, die Realisierung des Wohnprojektes Gartenhöhe, das Pilotprojekt der modellhaften Privatisierung, Schäferstr. 22. Die Zielsetzungen betreffen aber auch Maßnahmen zur Verbesserung des Zusammenlebens und der Integration, wie z. B. Organisation von generationsübergreifenden Treffs und Festen, Stadtteilkoordination, Öffentlichkeitsarbeit und weitere Vernetzung der Akteure vor Ort, Verbesserung der Verkehrssicherheit, Fußund Radwegeverbindungen, Baumpartnerschaften, Einrichtung einer Feldstadthomepage.

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Quartiersmanagement Im April 2001 hat das Stadtteilbüro als “Vertretung” des Quartiersmanagements zunächst in der Goethestraße 19 mit den drei StadtteilkoordinatorInnen vom Büro Kellermann+Voß seine Arbeit aufgenommen. Die Stadtteilkoordination nimmt im Sinne des Bund-Länder-Programms “Die soziale Stadt” eine Schlüsselrolle für die Stadtteilentwicklung ein und dient als Moderator und Mittler zwischen den Bewohnern, Akteuren und Institutionen sowie der Stadtverwaltung. Das Stadtteilmanagement ist auch der Entwicklungsmotor zur Umsetzung der Projekte im Stadtteil. Analog zu den typischen Handlungsfeldern des Programms “Die soziale Stadt” bestehen die Hauptaufgaben der Stadtteilkoordination in der Feldstadt vor allem in ! der fortlaufenden Identifizierung der verschiedenen Probleme, ! der Kommunikation und Vermittlung zwischen den lokalen Akteuren, Institutionen und den vielfältigen Bewohneransprüchen aus der Feldstadt, ! der Vernetzung der bestehenden Organisationsstrukturen, ! der Aktivierung der lokalen Akteure, ! der Koordination und Vernetzung der bereits laufenden Projekte im Stadtteil, ! der Initiierung von neuen Projekten, ! der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nach innen und außen, ! der Mithilfe bei der Akquisition von Fördermitteln, ! dem Monitoring und der Erfolgskontrolle (Evaluation).

Das Stadtteilbüro am KarlLiebknecht-Platz

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Stadtverwaltung

Bewohner der Feldstadt

Lokale Initiativen

AG „Öffentlichkeitsarbeit“ AG „Grüner + Sauberer Stadtteil“

Vereine, Schulen Kirchen, soziale Träger AG „Soziales Netzwerk“

Sozialer StadtteilFeldstadt

Stadtteilkoordination

Lokale Gremien

Politische Gremien

Lokale Wirtschaft

Lenkungsgruppe (Stadtverwaltung, EGS, AG-Sprecher, Ortsteilbeirat)

Stadtvertretung Fachausschüsse Ortsteilbeirat

Handel, Gewerbe Dienstleitungen Gastronomie

Baudezernat Fachämter

Sanierungsträger

Regionale und überregionale Stellen Ministerium für Arbeit und Bau

L A N D E S H A U P T S T A D T

Baudezernat - Stadtentwicklung und Stadterneuerung

Soziale Stadt - Feldstadt Prozessorganisation und Prozessbeteiligte

S C H W E R I N

Soziale Stadt - Feldstadt: Vernetzung der Aktivitäten

Lenkungsgruppe (Stadtverwaltung, EGS, AG-Sprecher, Ortsteilbeirat)

Stadtteilkoordination

Arbeitsgruppe 1

Stadtteilkonferenz

Arbeitsgruppe 2

(tagt vierteljährlich öffentlich; Moderation durch das Stadtteilmanagement)

Arbeitsgruppe x

Stadtteilforum (tagt einmal jährlich öffentlich; Stadtteilmanagement berichtet und nimmt Anregungen auf)

Der Zulauf im Stadtteilbüro ist seit dem Umzug an den Karl-LiebknechtPlatz 3 und der begonnenen Umsetzung einzelner Projekte zufriedenstellend. Zusätzlich sind einige der aktiven Bürgerinnen und Bürger mittlerweile in den AG's eingebunden und können dadurch ihre Anliegen und Ideen einbringen. Entscheidend für den Erfolg der sozialen Quartiersentwicklung ist die Aktivierung und Anregung der BewohnerInnen und lokalen Akteure zur Mitwirkung im Quartiersmanagement. Zu den wichtigsten Instrumenten der Organisationstätigkeit in der Feldstadt zählen die BürgerInnenbeteiligung in Form von Stadtteilforen, Sprechstunden im Stadtteilbüro und die Öffentlichkeitsarbeit. Mit Hilfe der verschiedenen genannten Beteiligungsinstrumente wird zum einen der di-

rekte Kontakt zu den Menschen im Quartier, zu den professionellen Anbietern, Vereinen und Institutionen vertieft und weiteres Vertrauen zu den KoordinatorInnen und zur Stadtverwaltung geschaffen, zum anderen erhalten die KoordinatorInnen dadurch die wichtigen Informationen über die aktuelle Problemlage, Ideen und Vorschläge für neue Projekte. Sie erfahren gewissermaßen alles aus erster Hand. Im frisch sanierten Gebäude am KarlLiebknecht-Platz Nr. 3 gibt es neben dem Stadtteilbüro auch einen Raum für Treffen von Arbeitsgruppen, Vereinen und Initiativen (”Stadtteilladen”). Die Arbeitsgruppen treffen sich regelmäßig im Abstand von sechs bis acht Wochen und stehen allen FeldstädterInnen zur Teilnahme und Mitarbeit offen.

Maßnahmen, Projekte, Aktionen - eine Auswahl: Die AG “Soziales Netzwerk” Seit Mai diesen Jahres haben sich die sozialen Einrichtungen in der Feldstadt zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Intention ist neben dem gegenseitigen Kennenlernen der Einrichtungen vor allem ein dauerhafter Austausch untereinander, der auch zu gemeinsamer Arbeit und Entwicklung von Projekten führen soll, die Kooperationen beim Stadtteilfest und die Mitarbeit in Projekten weiterer Förderprogramme. Die AG “Soziales Netzwerk” trifft sich alle acht Wochen jeweils in einer anderen Einrichtung.

Die AG “Öffentlichkeitsarbeit” Sie kümmert sich um eine bessere Information der Bürgerinnen und Bürger über die Geschehnisse im Stadtteil und um das Image des Stadtteils nach außen. Außerdem kümmert sich die AG um die Stadtteilzeitung “Feldstecher”, um verschiedene Filmdokumentationen und um die Aktualisierung des Stadtteilführers. Gesucht werden auch noch Computerfreaks, die Lust haben, an der Entwicklung einer Homepage für die Feldstadt mitzuarbeiten.

Die AG “Grüner Stadtteil” Im Mai 2001 hat sich die Arbeitsgruppe als AG “Grüner Stadtteil, Sport und Freizeit” gegründet und mit der Stadtverwaltung Schwerin u. a. das Hofbegrünungsprogramm entwickelt. Weitere Themen für die nächsten Treffen sind die Entwicklung von Spiel- und Sportflächen für Kinder und Jugendliche. Zu diesem Thema widmet sich die Arbeitsgruppe gerade dem Karl-Liebknecht-Platz und anderen Brachflächen, wie der Aktivspielfläche “Reiferbahn”, die 2004 fertig gestellt wird.

Das Feldstadtfest Organisiert und koordiniert werden die Festvorbereitungen im Rahmen der AG “Soziales Netzwerk”. Der gemeinsame Infostand von Stadtteilbüro, EGS)und Stadtplanungsamt diente bei den “Feldstadtfesten” der Informationsvermittlung, zur Verteilung von Broschüren und Infomaterial und wurde zu direkten Gesprächen mit FestbesucherInnen genutzt. Das Stadtteilbüro war bereits intensiv in die Vorbereitung der Feldstadtfeste 2001 und 2002 einbezogen und hat an dessen Organisation unterstützend mitgewirkt. Feldstadtfest 2003 - Für jeden war etwas dabei: Stockbrotbacken und Spielmobil, Kinderschminken, Filzen und Kartoffeldruck. Die Vereine und

sozialen Institutionen aus der Feldstadt präsentierten sich mit Infound Bastelständen, ebenso wie die Stadtverwaltung, die EGS und das Stadtteilbüro. Dazu gab es reichlich

Kaffee, Kuchen und Brötchen freundlicherweise gespendet von den Feldstädter Bäckereien -, außerdem Bier und Gegrilltes und natürlich ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm, das für jeden Geschmack etwas zu bieten hatte. Die Besucherzahlen waren zwar nicht ganz so gut wie im vergangenen Jahr, aber nachdem die Gruppe “Reel” einen stimmungsvollen Schlusspunkt gesetzt hatte, waren sich alle darüber einig: Das Feldstadtfest 2003 war Klasse!

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Der Stadtteilführer Die bereits in 2000 ins Leben gerufene AG “Öffentlichkeitsarbeit” hat als eines ihrer Arbeitsergebnisse den Stadtteilführer entwickelt, der vor allem einen umfassenden Überblick über die kulturellen, medizinischen, sozialen, kirchlichen und gewerblichen Einrichtungen der Feldstadt gibt. Der Stadtteilführer steht seit Januar 2001 der Öffentlichkeit zur Verfügung und liegt an vielen Stellen im Stadtteil aus.

Die Stadtteilzeitung Es wurde beschlossen eine eigene Stadtteilzeitung für die Feldstadt herauszugeben. Inzwischen sind sechs Ausgaben erschienen: Anfang November 2001 ein erstes Testexemplar unter dem Arbeitstitel “Feldstadt-Info”, dann Mitte März 2001 eine weitere Ausgabe unter dem neuen Namen “Feldstecher”. Seither gab es vier weitere Ausgaben mit einer Auflage von inzwischen 2.500 Stück, auf 12 Seiten, im Format DIN A 5. Die aktuellste Ausgabe stammt von Ende März 2003. Der neue

Zeitungstitel wurde in einem im November 2001 im Stadtteil ausgelobten Titelwettbewerb von der Lenkungsgruppe ausgewählt. Mit Hilfe des “Feldstecher” besteht jetzt eine weitere exzellente Möglichkeit, interessante Themen, nachbarschaftliche Inhalte und Termine sowie Informationen zur Stadtteilkoordination, zum Projekt “Die soziale Stadt - Feldstadt”, zur Sanierung in alle Haushalte und Geschäfte zu transportieren.

Hofbegrünung Das 2001 aufgelegte Hofbegrünungsprogramm für die Feldstadt soll private Initiative fördern und sowohl Mieter als auch Eigentümer anregen, ihren Innenhof neu zu gestalten. Dieses stellt für die Feldstadt ein erhebliches Potenzial dar, denn in einer Vielzahl von Höfen ist derzeit noch ein sehr karges und eintöniges Bild vorherrschend. Ziel des Programms ist es, vielfältig bepflanzte und gestaltete Räume zu erlangen, die in Selbsthilfe erstellt werden. So werden

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für die Mieter bzw. die Eigentümer lediglich die Materialkosten bis zu einer Höhe von 2.500 Euro gefördert. Arbeitskosten sind nicht förderfähig. Außerdem werden nur einheimische und dem Gesamtkonzept entsprechende Pflanzen finanziert. So kann die Nachhaltigkeit der Maßnahmen schon bei der Erstellung beeinflusst werden. Es können vielfältige Räume mit Blüten- und Artenvielfalt wie auch attraktive und gestalterisch anspruchsvolle Räume hergestellt werden.

Dieses Ziel wird durch die kontinuierliche Betreuung der Maßnahmen durch die Stadtteilkoordination wie auch durch die entsprechenden Fachabteilungen der Landeshauptstadt Schwerin erreicht.

Spielplatz “Kinder - Oase” Die “Kinder-Oase” wurde unter Beteiligung der Kinder aus der Feldstadt und in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Schwerin und der Sanierungsträgerin EGS von der Schweriner Landschaftsarchitektin Ellen Haussmann geplant. Die aufgewendete Bausumme beläuft sich auf 110.000 Euro, wobei neben den städtischen Geldern auch Fördermittel aus dem Programm “Die soziale Stadt” eingesetzt wurden. Von der ersten Aktion mit den Kindern auf dem Feldstadtfest 2000 bis zur Fertigstellung des Spielplatzes wurde der gesamte Planungsprozess durch eine aktive Kinderbeteiligung geprägt. 60 Kinder der Niels-StensenSchule und der Montessori-Schule erkundeten im Herbst 2000 den Spielplatzstandort sowie das Umfeld

Das “Mitmach”Plakat

Der neue Spielplatz im Hinterhof der Goethestraße 60 wurde am 18. Oktober 2001 vom Baudezernenten Axel Höhn feierlich übergeben.

in der Feldstadt. Spontan hatten die Kinder erste Ideen wie “ihr” Spielplatz aussehen könnte, die sie danach in Bastelaktionen sehr kreativ in 20 verschiedene Spielplatzmodelle umsetzten. Es gab viele tolle Ideen, aber nur eine Spielplatzfläche: Das machte die Aufstellung einer Hitliste der meistgewünschten Spielelemente nötig, wie z. B. ein Kletterbaum mit Netz, eine Sandspielfläche, Kletterwand, Rutsche, Hügelhöhle mit Tunnel sowie Bäume und Büsche zum Verstecken. Auf Grundlage dieser Hitliste wurden

zwei Entwürfe erarbeitet und der Kinderjury zur Diskussion und Abstimmung vorgestellt. Der favorisierte Entwurf wurde dann Grundlage der weiterführenden Planung.

Schule, die allgemeine Existenz- und Gewerbeförderung sowie die Realisierung der Aktivsportfläche Reiferbahn vorgesehen. Besonders hervorzuheben ist die Umnutzung des Bunkers am KarlLiebknecht-Platz zum Feldstadtkulturzentrum. Der Bunker soll als Gemeinbedarfseinrichtung in freier Trägerschaft in Form eines Gemeinschaftszentrums genutzt werden. Die Trägerschaft soll durch den Verein Kommunikations-

zentrum Schwerin e. V. übernommen werden. In den Räumen soll ein generationsübergreifender Treff eingerichtet werden. Hier sollen sich Jung und Alt wohl fühlen, ihre eigenen Angebote haben und sich auch untereinander kennen lernen. Folgendes Angebot könnte das Programm beinhalten: Seniorencafe, Arbeitslosenfrühstück, Fortbildungen, Probenraum, Kinderkino, Spielabende, Hausmusik, Kleinkunsttage, Tanzabende und einiges mehr.

Ausblicke Als weitere künftige Projekte in 2004 / 2005 sind die Entwicklung eines Nutzungs- und Betreiberkonzeptes für die Karl-Liebknecht-

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Landeshauptstadt Schwerin Neu Zippendorf / Mueßer Holz Seit 1998 ist Neu Zippendorf im Landesprogramm zur Weiterentwicklung großer Neubaugebiete, 1999 folgte die Aufnahme in das Programm “Die soziale Stadt” und Anfang 2000 wurde der Stadtteil bundesweit als eines von 16 Modellgebieten ausgewiesen. Aufgrund seiner ähnlichen Problemlage wurde 2002 der Stadtteil Mueßer Holz Bestandteil des Programmgebietes.

Neu Zippendorf

Mueßer Holz

Standort Im Südosten Schwerins liegen die drei großen Neubaustadtteile Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz. Sie sind in den Jahren 1971 bis 1989 entstanden, als Schwerin-Süd planmäßig zu einem Industriestandort ausgebaut wurde.

Durch die Verteilung des Einzelhandels über einen größeren Bereich (z. B. ab Berliner Platz weiterführend) entsteht kaum der Eindruck eines urbanen Einkaufsbereiches.

Problematik

Chancen

Die inneren Strukturen, aber auch Problempunkte sind in beiden Stadtvierteln ähnlich. Fehlende Freizeitund Kulturangebote, erhebliche Gestaltungsdefizite im öffentlichen Raum, ein geringer Modernisierungsgrad des Wohnungsbestandes, eine sehr hohe bauliche Verdichtung (besonders im zentralen Bereich) bedeuten eine wachsende Unzufriedenheit der BewohnerInnen und führen zu einem Imageverlust des Stadtteiles.

Neu Zippendorf und Mueßer Holz bieten entsprechend der räumlichen Lage, der guten Verkehrsanbindung, der vorhandenen Infrastrukturangebote, des Flächenpotenzials, der Einkaufsmöglichkeiten sowie nicht zuletzt durch die Bewohner selbst und das Engagement einzelner Akteure und Personen ein Potenzial, das es zu aktivieren und auszubauen gilt.

Ziele

Bevökerungsentwicklung

Die Bindung der Bewohner zu ihren

Bevölkerung Neu Zippendorf Mueßer Holz Schwerin gesamt Arbeitslosigkeit (in %) Neu Zippendorf Mueßer Holz Schwerin gesamt

1995 12.800 26.400 124.400

1999 8.900 16.900 105.500

2003 7.100 14.400 100.700

1999 21,3 21,3 16,4

2000 23,6 23,1 16,4

2002 19,9 22,3 16,1

(Einwohner mit Haupt- u. Nebenwohnsitz, gerundet)

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Stadtteilen und die Steigerung der Attraktivität des Umfeldes ist oberstes Anliegen des Handelns. Diese durch einen “Stadtteilmanager Soziales” und einen “Stadtteilmanager zur Förderung der lokalen Ökonomie” zu bewältigende Aufgabe soll mit den BewohnerInnen stetig fortgeschrieben werden. Weiter auszubauende Kommunikationsmöglichkeiten sollen den Gedankenund Meinungsaustausch der EinwohnerInnen fördern sowie zur aktiven Mitgestaltung ermuntern. Eine Stärkung der Zentralität und Verbesserung des Freizeit- und Kulturangebotes für alle Einwohnergruppen und Aufwertung des Stadtteilzentrums ist notwendig und gewünscht. Erste Früchte tragen diese Anstrengungen in der Erweiterung der Astrid-Lindgren-Schule zu einem Veranstaltungszentrum und dem Anbau einer Stadtteilbibliothek. Durch Einbeziehung möglichst vieler gesellschaftlicher Verbände und Organisationen sowie die Nutzung derer Ideen und Initiativen kann eine ressort- und ämterübergreifende Bündelung von Maßnahmen und Förderungen gesichert werden.

Quartiersmanagement Ende 2001 vergab die Landeshauptstadt das Stadtteilmanagement für den Bereich Wirtschaft in Neu Zippendorf. Grundlage der zunächst auf drei Jahre angelegten Tätigkeit sind die Aussagen des Rahmenplans und ein von der Lawaetz-Stiftung erstelltes Konzept zur Lokalen Ökonomie. Der Aufgabenbereich des Stadtteilmanagers “Wirtschaft” umfasst die Lobbyarbeit und Interessenvertretung der im Gebiet ansässigen Gewerbetreibenden, ihre Unterstützung bei gemeinsamen Aktionen, Verbesserung des städtebaulichen Umfelds, der verkehrlichen Erreichbarkeit und der Parkplatzsituation vor Ort, die Weiterentwicklung / Aufwertung des Marktes am Berliner Platz, Akquisition neuer Unternehmen zur Verbesserung der Angebotssituation im Stadtteil, Weiterqualifizierung der Gewerbetreibenden und Beratung über Förderprogramme. Ein wichtiger Teil der Arbeit umfasst den Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Der Stadtteilmanager Wirtschaft ist an drei Tagen in der Woche im Stadtteilbüro erreichbar. Anfang 2002 erfolgte die Beauftragung des Stadtteilmanage-

ORGANISATION–SOZIALE STADTTEILENTWICKLUNG NEU ZIPPENDORF

Lenkungskreis auf Stadtteilebene

Stadtteilmanagement – Stadtteilmanager Wirtschaft – Stadtteilmanager Soziales – Mitarbeiterin Stadtteilbüro

Stadtverwaltung EGS Entwicklungsgesellschaft AG-Sprecher Stadtteilmanagement

AG Nachbarschaften/Integration AG Wohnumfeld AG barrierefreier Stadtteil AG Jugendsozialarbeit AG Berliner Platz

Stadtteilkonferenz tagt vierteljährlich öffentlich; wird kooperativ vom Stadtteilmanagement moderiert

Stadtteilforum tagt einmal jährlich öffentlich; Stadtteilmanagement berichtet und nimmt Anregungen auf Deutsches Institut für Urbanistik

ments für den Bereich Soziales. Die Aufgabe wurde an den Internationalen Bund vergeben, der dafür einen Mitarbeiter aus dem Kreis der Spätaussiedler einstellte. Ziel der Arbeit ist es, die soziale Entwicklung beider Stadtteile aktiv zu fördern und dabei die Bewohner und Akteure in die Aufwertung und Entwicklung der

Projekte und Maßnahmen einzubeziehen. Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit des Stadtteilmanagers ist die Öffentlichkeitsarbeit. Hierfür hat er z. B. die zweisprachige Stadtteilzeitung “Turmblick” ins Leben gerufen, die von einer ehrenamtlichen Redaktion gestaltet wird.

Ergebnisse der Stadtteilkonferenz werden für die Teilnehmer dokumentiert. Durch die Beteiligung der Arbeitsgruppenmitglieder an der Stadtteilkonferenz sind die Bewohner eingebunden, die an einer längerfristigen Mitarbeit interessiert sind. Damit ist auch eine klare Abgrenzung

zum Stadtteilforum gegeben. Noch unterrepräsentierte Bewohnergruppen, wie Spätaussiedler, Jugendliche, Alleinerziehende und junge Familien, sollen über die Beteiligung an konkreter Projektarbeit zur Mitwirkung in der Stadtteilkonferenz gewonnen werden.

Stadtteilkonferenz Zur Umsetzung des Programms “Die soziale Stadt” wurden zusätzlich zu den Stadtteilforen für Neu Zippendorf und Mueßer Holz Stadtteilkonferenzen eingerichtet. Die Organisation obliegt dem Amt für Soziales und Wohnen in Zusammenarbeit mit dem Stadtteilmanagement. Aufgabe dieses Gremiums ist es, Beschlussvorlagen zu Maßnahmen im Gebiet mit vorzubereiten. Aus ihrer Mitte sind fünf Arbeitsgruppen entstanden, deren Arbeitsergebnisse die Konferenz wiederum entgegennimmt, Empfehlungen dazu gibt und soweit möglich die Ergebnisse auf die politische Ebene, in die Ämter, Organisationen und Initiativen vor Ort transportiert. Vorgesehen sind bis zu vier Konferenzen pro Jahr.

Stadtteilkonferenz Mueßer Holz vom November 2003

43

Maßnahmen, Projekte, Aktionen - eine Auswahl: Aktionen des Verfügungsfonds Der Flyer des Stadtteilbüros STADTTEILB†RO fŸr Stadtplanung und Wohnumfeldverbesserung

NEU ZIPPENDORF

NEU ZIPPENDORF Rostocker Stra§e 5 Telefon 3 26 04 43 Fax 39 92 98 58 e-mail: [email protected]

StadtteilbŸro

P ost

HIT

Berliner Platz

STADTTEIL

…FFNUNGSZEITEN: Montag, Donnerstag 9.00 bis 16. 00 Dienstag, Mittwoch 13.00 bis 17. 00

Hamburger Allee

8.00 bis 16. 00 8.00 bis 16. 00 8.00 bis 16. 00

Kepler Passage

llee

B†ROZEITEN Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag

StadtteilbŸro

Dieses Projekt ist ein Vorhaben des Bund-LŠnder-Programmes ãStadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - Die Soziale StadtÒ, gefšrdert durch die Bundesrepublik Deutschland und das Land Mecklenburg-Vorpommern

MUESSER HOLZ Keplerstra§e 4 Telefon 2 00 09 77

GROSSER DREESCH NEU ZIPPENDORF MUESSER HOLZ

8. 00 bis 14. 00 8.00 bis 16. 00 8. 00 bis 14. 00 8.00 bis 16. 00

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er A H am burg

STADTTEILMANAGEMENT ãSoziale StadtÒ Wirtschaft Soziales Tel. 3 04 13 48 Tel. 3 04 13 49

Landeshauptstadt Schwerin Dezernat Bauverwaltung, Stadtentwicklung und Umwelt

…FFNUNGSZEITEN: Dienstag, Mittwoch 9.00 bis 12. 00

In Zusammenarbeit mit der ZUKUNFTSWERKSTATT Schwerin e.V.

lungen, Informationsmaterial, Stadtteilfeste, Unterstützung von Bürgerinitiativen, Einweihung von Maßnahmen).

Expedition um Neu Zippendorf Das Projekt betraf 23 Schüler zwischen 12 und 17 Jahren, die aufgrund der sozialen Situation der meisten Familien der Teilnehmer ohne eine Stützung durch den Verfügungsfonds “Die soziale Stadt” an dem einwöchigen Projekt nicht hätten teilnehmen können.

Existenzgründerseminare Der Weg in die Selbstständigkeit ist mit vielen Hemmschwellen und Unwägbarkeiten verbunden. Hierüber aufzuklären beabsichtigen die vom Stadtteilmanagement konzipierten

“Schnupperkurse” in denen wesentliche Informationen über die Voraussetzungen zur Gründung eines Unternehmens vermittelt werden. Eine besondere Zielgruppe sind dabei die im Stadtteil lebenden Migranten.

Stadtteilfeste

dort die ansässigen Wohnungsgesellschaften, sozialen Einrichtungen, das Stadtteilbüro und auch die Parteien. Ein Bühnenprogramm sorgt für kulturelle Untermalung. Weitere Feste in den Stadtteilen sind ein Trödelmarkt im Spätsommer und ein großer Lampionumzug im Herbst.

Seit längerem ist das alljährliche Stadtteilfest im Sommer Bestandteil des kulturellen Lebens sowohl in Neu Zippendorf als auch im Mueßer Holz.

Organisiert von den örtlichen Vereinen und Verbänden in Zusammenarbeit mit dem Stadtteilmanagement wird an einem Nachmittag ein buntes Programm für alle Altersgruppen geboten. Es präsentieren sich

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Als Partner für die Durchführung eines Schnupperkurses zum Thema Existenzgründung konnte die SBW Aus- und Fortbildungsgesellschaft für Wirtschaft und Verwaltung mbH gewonnen werden.

ZUKUNFTSWERKSTATT

MUESSER HOLZ

rstra§

! die Stadtteilkultur beleben und Begegnungen ermöglichen, ! die lokale Beschäftigung fördern und stabilisieren. Finanziert werden können insbesondere die Ausgaben für: ! kleinere Investitionen ! Materialkosten (einschl. kleinere Werkzeuge und Leihgebühren) sowie die Vergütung für kleinere Aufträge für Gebäude und Freianlagen, ! Öffentlichkeitsarbeit (z. B. Bürgerbeteiligungen, Ausstel-

Keple

Aus dem Verfügungsfonds sollen kleinere, in sich abgeschlossene Maßnahmen kurzfristig und unbürokratisch finanziert werden. Sie sollen vorwiegend der Aktivierung von Selbsthilfepotenzialen dienen und den im Stadtteil Lebenden und Arbeitenden die Teilnahme an diesen Entwicklungsprozessen ermöglichen. Dazu zählen Maßnahmen, die ! die Selbsthilfe und Eigenverantwortung fördern, ! nachbarschaftliche Kontakte fördern,

Stadtteilkulturelles Zentrum an der Astrid-Lindgren-Schule Bereits Anfang 1999 war die Idee entstanden, die Schule um weitere kulturelle Nutzungen zu ergänzen. Die Bibliothek auf dem Großen Dreesch suchte neue Räumlichkeiten und keiner der drei Stadtteile verfügte bisher über Kultur- und Bildungsangebote, wie Volkshochschule oder Musikschule. So entstand das Konzept eines kulturellen Zentrums in Verbindung mit der Schule. Dazu wurde das Atrium zu einem Veranstaltungssaal umgebaut. Durch einen Anbau und die Einbeziehung ehemaliger

Vor dem Umbau: Frontalansicht vom Berliner Platz

Lageplan vor der Umgestaltung

Klassenräume konnte die Bibliothek integriert werden, zwei Übungsräume für laute Instrumente entstanden im Keller und beim Raumkonzept wurde eine Doppelnutzung berücksichtigt. Mit der Umgestaltung der AstridLindgren-Schule ist ein zentral gelegenes kulturelles Zentrum entstanden, das gleichzeitig zur Aufwertung des Berliner Platzes und zu einer Imageverbesserung des Stadtteils beiträgt. Es hat damit alle Voraussetzungen, um sich zu einem Treff- und

Kristallisationsort für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen zu entwickeln.

Nachbarschaftstreffs Die Einrichtung eines Nachbarschaftstreffs durch die Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft (SWG) und den Verein “Hand in Hand” in der Tallinner Straße 42 war das erste durch das Programm “Die soziale Stadt” geförderte Projekt. Der durch den Umbau einer leerstehenden 5Raum-Wohnung geschaffene Treff konnte im Januar 2001 eingeweiht werden. Dort werden seitdem vielfältige Veranstaltungen für alle Bewohner des Quartiers angeboten. Die Arbeit des Treffs wird durch eine hauptamtliche Mitarbeiterin organisiert und von einem ehrenamtlichen Beirat begleitet. Die Resonanz auf diese Angebote war durchweg positiv. So hat sich der Nachbarschaftstreff als beliebte Einrichtung im Quartier etabliert. Im Jahr 2002 wurden 281 Veranstaltungen durchgeführt und 3.632 Bewohner besuchten den Treff. Inhalte der Veranstaltungen waren

Karl-Heinz Cox von der TreuHandStelle überreicht in Berlin den Preis “Die soziale Stadt” an Wilfried Wollman (mitte) und Jürgen Wörenkämper (links) von der SWG

z. B. Skatabende, kreatives Gestalten, Vorträge zu Gesundheitsfragen oder Seniorensport. Ziel der weiteren Arbeit muss es sein, das erreichte Niveau zu halten, die bestehenden Angebote zu stabilisieren und gezielt zu ergänzen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf den Integrationsbemühungen liegen müssen. Bei einem Anteil von 20 % russischer Migranten ist dieses Thema von großer Bedeutung.

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Schaffung eines barrierefreien Stadtteiles Für viele Bewohnergruppen (Senioren, Menschen mit Kinderwagen, Kranke und natürlich Behinderte) ist ein barrierefreier Stadtteil von erheblicher Bedeutung, erleichtert er ihnen doch das tägliche Fortkommen und reduziert Gefahrenpotenziale. Bei der Planung von Gebäuden und Freiräumen sind die unterschiedlichen Behinderungen zu berücksichtigen. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund des ständig wachsenden Anteils alter Menschen von Bedeutung. So ist in Neu Zippendorf der Anteil der über 60-Jährigen in nur vier Jahren von 23,2 % 1999 (Gesamtstadt 20,1 %) auf 27,9 % 2002 (Gesamtstadt 25,2 %) gestiegen. Hierzu trägt auch die Sanierungspraxis der Wohnungsunternehmen bei. So hat die SWG in den letzten Jahren verstärkt Angebote des Betreuten Wohnens im Stadtteil geschaffen. Zur Umsetzung dieses Ziels hat in den letzten Jahren eine intensi-

sowie Vorschläge zur Verbesserung von Behindertenstellplätzen. Des Weiteren werden alle Baumaßnahmen zur Wohnumfeldverbesserung in der Arbeitsgruppe auf ihre behindertengerechte Gestaltung überprüft. Um dafür eine gemeinsame “Handschrift” mit hohem Wiedererkennungswert zu erhalten, erarbeitete eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern der Stadtverwaltung, einem Professor der Universität Wismar und Betroffenen einen Planungsleitfaden.

ve Zusammenarbeit mit den Betroffenen in der AG “Barrierefreier Stadtteil” stattgefunden. Gemeinsam sind konkrete Maßnahmen entwickelt worden: Umrüstung von fünf Ampelanlagen mit Signalgebern für Sehbehinderte, Prioritätenliste zur Absenkung von Bordsteinen an Straßenquerungen

Stadtteilzeitung Turmblick Die Stadtteilzeitung hat sich innerhalb kürzester Zeit etabliert und trägt

bereits wesentlich zur Imageverbesserung bei. Der “Schweriner Turmblick”, Stadtteilzeitung für den Großen Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz, wurde zu einem wichtigen Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit, die unter umfassender Einbeziehung von EinwohnerInnen und von professionellen MitarbeiterInnen herausgegeben wird. Die erste

Ausgabe erschien im November 2002 mit einem Umfang von 20 Seiten und in einer Auflage von 5.000 Stück. Soziale Einrichtungen und Verbände hatten starken Anteil an der Berichterstattung. Es wird großen Wert darauf gelegt, dass die Stadtteilzeitung in deutsch und in russisch herausgegeben wird. Deutsche und ausländische Akteure arbeiten in der Redaktionsgruppe zusammen. Wichtiges Anliegen des Projektes ist außerdem eine Informationsbörse zu Veranstaltungen im Stadtteil sowie die Berücksichtigung von Themen für Kinder und Jugendliche. Das ehrenamtliche Redaktionsteam arbeitet eng mit professionellen Journalisten zusammen, um der Stadtteilzeitung ein eigenständiges, beachtenswertes Profil zu geben.

Die Turmblick-Redaktion

Ausblicke Durch das Programm “Die soziale Stadt” sind arbeitsfähige Strukturen zur Stadtteilentwicklung und zum bürgerschaftlichen Engagement im Stadt-

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teil entstanden. Diese müssen auch zukünftig gesichert werden, da der voranschreitende Stadtumbau, der anhaltende Zuzug von Migranten und der kontinuierliche Bevölkerungs-

verlust, große Anforderungen an die Stadtteilentwicklung stellen. Ein weiterer kleiner Schritt dazu soll die Gründung eines Bewohnervereins Anfang 2004 sein.

Hansestadt Stralsund Grünhufe Grünhufe wurde 1999 in das Programm “Die soziale Stadt” aufgenommen.

Standort Das Stadtgebiet Grünhufe liegt etwa 4 km von der Altstadt am westlichen Stadtrand von Stralsund. Es gehört mit Knieper-West zu den zwei großen Stadterweiterungsgebieten Stralsunds, die in industrieller Fertigbauweise als Großwohnsiedlung auf ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen entstanden. In Knieper-West war die Grundsteinlegung 1964 und Grünhufe ist ab 1979 entstanden.

Chancen

Ziele

Problematik

Chancen

Ziele

Seit etwa 1995 verzeichnet der Stadtteil Grünhufe überdurchschnittlich hohe Bevölkerungsverluste durch Abwanderung sowie sich verstärkende soziale Segregationsprozesse. Kennzeichnend sind folgende städtebauliche und ökologische Missstände: Mangelnde städtebauliche Qualität (Modernisierungsbedarf), zum Teil schlechter Zustand der Straßenoberflächen, teilweise unbefestigte Straßen, unzureichendes Fuß- und Radwegenetz, zu wenig Parkplätze, teilweise unzureichende Qualität der Sport- und Spielflächen, fehlendes Begleitgrün und keine öffentlichen Erholungsbereiche, nicht funktionierende öffentliche Freiräume, schlechte Anbindung an die Gesamtstadt.

Im Programmgebiet befindet sich eine Vielzahl von sozialen Einrichtungen. Der entstehende Stadtteilpark und der Neubau des Rad- und Wegenetzes entlang des Alten Mühlengrabens sind gute Voraussetzungen für eine Verflechtung mit angrenzenden Stadtgebieten. Die Aufgabe der anschließenden landwirtschaftlichen Nutzung bietet die Chance der Renaturierung der zum Teil gestörten Biotope. Bedeutsam für die Stadtentwicklung ist auch die Altersstruktur der Einwohner. Grünhufe zeichnet sich durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen im wirtschaftlich aktiven Alter und einen unterdurchschnittlichen Anteil an Älteren aus.

Grünhufe soll zu einem lebendigen und eigenständigen Wohngebiet, mit einer eigenen ganz besonderen Qualität, in dem sich die Bewohner wohlfühlen und nicht nur aus Kostengründen wohnen müssen, entwickelt werden. Durch eine bessere Anbindung an die Gesamtstadt, einen koordinierten Rückbau auf lebenswerte Dimensionen und eine Aufwertung der Wohnungen entsprechend der veränderten Bedürfnisse, eine Aufwertung des Wohnumfeldes und der sozialen Infrastruktur, soll Grünhufe aus der baulichen und sozialen Isolation befreit werden und zu einem stabilen, von Grünbereichen durchzogenen und umgebenen Wohngebiet entwickelt werden. Kindern und Jugendlichen ist ein vielseitiges und altersgerechtes qualitatives Angebot an Spiel- und Bewegungsflächen anzubieten.

Bevölkerungsentwicklung Bevölkerung Grünhufe (Programmgeb.) Stadt gesamt Arbeitslosigkeit Grünhufe (Programmgeb.) Stadt gesamt

1999

2002

6.717 61.021

5.346 58.656

1999

2002

15,7 % 13,7 %

24,5 % 16,1 %

Veränderung - 20,4 % - 3,9 %

+ 8,8 % + 2,4 %

Jeder fünfte Arbeitslose in der Hansestadt Stralsund (20,5 %) war über 55 Jahre alt. In Grünhufe lag dieser Wert bei 9,1 %.

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Quartiersmanagement Die Stadtteilkoordinatorin erfüllt im Programmgebiet folgende Aufgaben:

! Einrichtung und Betrieb eines Stadtteilbüros und dessen Weiterentwicklung zu einem Beratungs-, Vermittlungs- und Informationszentrum.

Zur Planung, Abstimmung und Umsetzung der Maßnahmen und Projekte im Programmgebiet wurde ein Beirat „Die Soziale Stadt“ gegründet. Der Beirat dient als Aufsichts-, Kontroll- und Beratungsgremium für die Stadtteilkoordinatorin. Der Beirat wird von der Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund mbH (SES) geleitet. Der Beirat übt seine Tätigkeit im Rahmen von regelmäßig stattfindenden Sitzungen, jedoch mindestens einmal im Quartal aus, an denen die Stadtteilkoordinatorin (ohne Stimmrecht) in der Regel teilnimmt.

! Aktivierung der Anwohner (insbesondere der schwer erreichbaren Bevölkerungsschichten und der Jugendlichen), der Schulen, der Sozialverbände, Bildungseinrichtungen und ansässigen Dienstleistungsunternehmen mit dem Ziel der Bündelung und Koordinierung bestehender Potenziale.

! Stärkung der lokalen Initiativen und der Etablierung neuer Kooperationsformen. Hauptaufgabe der Stadtteilkoordinatorin ist demgemäß der Aufbau eines Netzwerkes, insbesondere unter Nutzung von Jugendarbeit und der Koordination bereits bestehender Initiativen und Angebote, im Programmgebiet.

Stadtteilarbeit Die Stadtteilarbeit dient der Entwicklung und Durchführung von Aktionen und Initiativen im Programmgebiet, welche durch die Stadtteilkoordinatorin in Abstimmung mit dem Beirat initiiert werden. Diese Projekte sind zum Teil Mehrzielprojekte (Soziales, Ökologie, Beschäftigung) und werden durch Mittel aus dem Programm “Die soziale Stadt” und dem Verfügungsfonds fi-

nanziert. 2003 sind folgende Maßnahmen realisiert bzw. in Durchführung: ! Wiesenfest am Sozialen Zentrum Wiesenblume ! Streetballturnier, Spielgerätepool über die Stadtteilkoordinatorin ! Sommerfest IGS Grünthal ! Spielgerätepool über die Stadtteilkoordinatorin ! Musikfest “Klänge in Grünhufe”

! Teilnahme am Projekt Prora 03, Trendsportwoche ! Festwoche anlässlich des 10. Jahrestages “KIDS 2000” und des Weltkindertages ! Herbstfest in Grünhufe ! Stadtteilfrühstück ! Reparaturaktion Abenteuerspielplatz ! Projekt “Sicher auf unseren Straßen” der Verkehrswacht Stralsund e. V.

Aktion Stadtteilfrühstück

Das Stadtteilfrühstück findet seit Oktober in Kooperation mit dem Haus der Familie wöchentlich im sozialen Zentrum Wiesenblume statt.

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Karin Schubert vom Haus der Familie (rechts) und Verena Schmidt (dritte von rechts), Stadtteilkoordinatorin

Maßnahmen, Projekte, Aktionen - eine Auswahl: Aktion Kunst in Grünhufe Die Arbeitsgruppe Aktion Kunst in Grünhufe (von links nach rechts): J. Gustavs (Künstlerin aus Grünhufe), O. Petters (Planer), V. Schmidt (Stadtteilkoordinatorin) und Herr Weber (Jugendamt, Jugendsozialarbeiter)

Für den Stadtteil Grünhufe besteht die Idee, unter Anleitung verschiedener Künstler, durch Anwohner des Stadtteils (u. a. Aussiedler) Kunstobjekte zu schaffen und aufzustellen. Ein Arbeitskreis hat sich am 20.09.2003 gegründet. Das Projekt wird durch Mittel aus dem Programm “Die soziale Stadt” finanziert.

Aktion Trendsportwoche Grünhufe

Eine Aktion des diakonischen Werkes Stralsund e.V. in Kooperation mit der Stadtteilkoordinatorin vom 10.05.2003 bis 30.08.2003.

Stadteilfest - Wiesenfest Das jährlich stattfindende Stadtteilfest rund um das soziale Zentrum Wiesenblume, daher auch der Name

Wiesenfest. Eine Kooperationsveranstaltung mit vielen Akteuren des Stadtteils.

Bilder vom Wiesenfest 23.05.2003

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Soziales Zentrum Wiesenblume Der Umbau der ehemaligen Kindertagesstätte in der Wiesenstraße zum Zentrum der jugend- und generationsübergreifenden Sozialarbeit ist Schwerpunkt des Programmes “Die soziale Stadt”. Der Baubeginn für den Umbau war im Januar 2001. Derzeit laufen die abschließenden Arbeiten. Ein zentrales Thema im Rahmen der Umbaumaßnahme ist die Schaffung eines behindertengerechten Erschliessungsbereiches im Anschluss an den zentralen Grünzug. Jugendliche aus dem Stadtteil erhalten die Chance, sich mit und neben Fachfirmen durch die konkrete Arbeit, wie Aufbau eines

Qualifizierungsbüros “Quast” (Qualifizierung / Arbeit / Soziales Training) in Abbruch, Trockenbau, Fliesenarbeiten, Aufarbeiten von Fenstern u. a., zu qualifizieren. Die Jugendlichen sind Teilnehmer des Freiwilligen Sozialen Trainingsjahres (FSTJ), einem Bundesmodellprogramm für benachteiligte Jugendliche beim Übergang in Ausbildung und

Beruf, das Anfang November 2000 in der Wiesenblume gestartet wurde. Darüber hinaus wurden Teile im Rahmen einer Vergabe ABM realisiert. Dieses Projekt ist ein Mehrzielprojekt (Soziales und Beschäftigung) und wird durch Mittel aus dem Programm “Die soziale Stadt”, ESF-Mitteln und Mitteln der Bundesanstalt für Arbeit finanziert.

Jugendliche des FSTJ bei der Arbeit

Das Soziale Zentrum Wiesenblume beherbergt folgende Einrichtungen: ! das Amt für Jugend, Familie und Soziales, den Blinden- und Sehbehindertenverband ! das DRK Stralsund e.V., (Haus der Familie und KIDS 2000), KDW e.V. (Freiwilliges Soziales Trainingsjahr) ! die Malteser Aussiedlerberatung ! den Sozialverband Deutschland ! das Stadtteilbüro Grünhufe

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Aktion Umweltwoche Grünthal Auf dem Gelände der Integrierten Gesamtschule (IGS) in Grünthal wurde in der Zeit vom 05.05.2003 bis 09.05.2003 die Aktion Umweltwoche gemeinsam mit den Schülern / Lehrern und der Firma allrein durchgeführt. Die Firma allrein begann bereits am 14.04.2003 mit den Vorarbeiten für die Umweltwoche. Auf dem Schulgelände der Ganztagsschule wurden eine Kleinsportfläche mit Basketball, Tischtennis,

Schach, jugendgerechten Bänken, Sitzgeländern und Sitzbalken errichtet. Weiterhin wurden Laubbäume, Blütengehölze und robuste Stauden gepflanzt. Die Ideen für die Maßnahme wurden durch die Schüler entwickelt.

Der betreuende Landschaftsarchitekt Olaf Petters

Freizeitanlage Vogelsangstraße Die Baumaßnahme wurde am 29. September 2003 begonnen. Die Freizeitanlage setzt sich aus einem nördlichen Teil mit Snowboardund Rodelhügel und einem südlichen Teil aus fünf linsenförmigen Spielfeldern zusammen. Der südliche Teil beinhaltet die Bereiche “Ballsport”, “Ein Strand für Grünhufe” und “Skaterplatz”. Die Anlage wurde in mehreren Workshops mit Jugendlichen aus der Hansestadt Stralsund entwickelt. Ziel der Einbindung der Jugendlichen war die Förderung der Identifikation der Jugendlichen mit dieser neugeschaffenen Möglichkeit zur Freizeitgestaltung.

Ausblicke Für die nahe Zukunft sind folgende Projekte vorgesehen: ! die Umgestaltung des Bereiches Vogelsangstraße / An der Stadtkoppel (Nordostecke des Gebietes),

! die Verbesserung der Grünhufer Dorfstraße (Verbindung zwischen Viermorgen und dem Fördergebiet), ! die Neugestaltung der Straßenräume “Grünthal” und “Goerdeler-Straße”, ! Neugestaltung der verbleibenden

Höfe Kranichgrund / Lindenallee und Parkstraße / Vogelsangstraße nach erfolgtem Rückbau von Wohngebäuden.

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Hansestadt Wismar Altstadt Die Hansestadt Wismar ist 1999 mit dem Sanierungsgebiet “Altstadt” in das Programm “Die soziale Stadt” aufgenommen worden. Zur Programmumsetzung wurde 2001 ein Integriertes Handlungskonzept in der Bürgerschaft beschlossen, das zur Zeit fortgeschrieben wird. Die Altstadt von Wismar bietet Besuchern und Touristen überwiegend ein attraktives Stadtbild, die Lebensqualität der Bewohner steigt mit wachsendem Sanierungsstand und abnehmendem Leerstand.

Standort Die Hansestadt Wismar liegt im Nordwesten Mecklenburg-Vorpommerns an der WismarBucht. Die Altstadt ist Erhaltungsgebiet mit städtebaulichem und wohnungswirtschaftlichem Aufwertungsbedarf. Sie umfasst mit einer Fläche von 68 ha einen Gebäudebestand von ca. 1.680 Gebäuden.

Problematik In der Altstadt stehen 862 Wohnungen leer, das entspricht 18,6 % des Gesamtbestands (Stand 31.12.01). Zu den städtebaulichen Problemen kommen Defizite in der sozialen Infrastruktur und im Wohnumfeld. In der Altstadt fehlen neben Grünflächen und Treffpunkten für Bürger auch soziokulturelle Angebote besonders für junge Menschen.

Chancen Ein entscheidender Faktor dieses

Gebietes ist die Lage. Die Einbeziehung der Innenstadt mit all ihren Vorzügen, ihrer Kleinteiligkeit und ihrer Struktur bietet entsprechend viele Möglichkeiten für eine Weiterentwicklung.

Ziele Die Aufgabenschwerpunkte des Programms in Wismar sind u. a.:

! Stärkung der sozialen und kulturellen Infrastruktur: Durch Einrichten nichtkommerzieller Begegnungsund Veranstaltungsmöglichkeiten für Jugendliche, ältere Menschen und sozial Benachteiligte (Projekt Treffpunkt Altstadt). ! Förderung der Wohn- und Gewerbefunktion: Indem preiswerter Wohnund Gewerberaum gesichert wird

Bevölkerungsentwicklung Bevölkerung Altstadt Wismar gesamt (mit Hauptwohnsitz, Stand 31.12.2002)

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1992 5.556 53.540

2002 6.741 44.477

und kleinteilige Sanierungsmaßnahmen mit Unterstützung durch Selbsthilfe gefördert werden (Projekt Denkmalpflegehof / FSTJ). ! Aufwertung und Schaffung öffentlicher Frei- und Grünräume zur Verbesserung des Wohnumfeldes: Hierfür sollen Anwohner an der Gestaltung und Pflege von Grünflächen beteiligt werden, um selbst soziale Interaktionsräume zu schaffen (Grüngestaltung Quartier 8). ! Unterstützung von kleinteiligen, mischgenutzten Strukturen: Zur Erhaltung einer gebietsbezogenen Versorgung der Bevölkerung und um Arbeitsplätze im Gebiet zu sichern. So müssen Angebote für Existenzgründer, gebietsversorgende Läden, kulturelle Veranstalter und nicht störende Handwerksbetriebe geschaffen werden. Dazu wird versucht, leerstehende Ladenlokale für Zwischennutzungen zur Verfügung zu stellen, um Projekten Startmöglichkeiten zu bieten (Projekt Ladenkultur, Ladenlokalmanagement).

Quartiersmanagement Als Anlaufstelle zur Unterstützung der Akteure vor Ort ist beim Sanierungsträger BauGrund das Stadtteilbüro eingerichtet worden. Dort ist seit 2002 die Stelle des Quartiersmanagers besetzt. Dessen Aufgaben liegen einerseits in der Aktivierung der Bewohner sowie der Organisation und Moderation einer Bürgerbeteiligung, aus der Projekte initiiert werden. Andererseits ist die Koordination und Vermittlung der Projektbeteiligten sowie die Abstimmung der Projekte mit der Stadtverwaltung von Bedeutung. Eine zentrale Rolle für das Quartiersmanagement in Wismar spielt die Zusammenarbeit mit den Fachämtern, dem Agenda-Büro, der städtischen Wohnungsbaugesellschaft und dem Ladenlokalmanagement. Eine Ämterrunde “Die soziale Stadt” tagt alle zwei Monate, um Maßnahmen abzustimmen und Mittel der einzelnen Fachressorts zu bündeln. Darin sitzen Vertreter aus dem Bauamt, Bauordnungs- und Denkmalamt, Amt für Jugend und Soziales, Amt für Kultur, Schulverwaltung und Sport, Amt für Wirtschaft und Tourismus, Ordnungsamt, Agenda-Büro, die Gleichstellungsbeauftragte, der Sanierungsträger und der Quartiersmanager.

Beschlüsse

Vorlagen

Ausschüsse, Bürgerschaft

Dezernentenrunde

Altstadtforum Ämterrunde Stadtverwaltung

Expertenrunden Altstadtbeirat 12 + 4 Mitglieder gewählt im Altstadtforum

Quartiersmanagement

Projektsteuerung

Stadtteilbüro

Sanierungsträger

Netzwerk der Beteiligten im Programmgebiet “Altstadt Wismar”

Quartiersmanager Urban Conradi

Bürgerbeteiligung zum jeweiligen Thema. Seit April 2003 gibt es das Altstadtforum als Plattform für Bürgerbeteiligung im Programm “Die soziale Stadt”. Dieses öffentliche Forum wird ein- bis zweimal jährlich vom Stadtteilbüro in Zusammenarbeit mit dem Agenda-Büro organisiert und veranstaltet. Es erarbeitet und diskutiert Projektideen für das Programmgebiet. Aus dem Altstadtforum haben sich bisher vier Projektgruppen gebildet: “Grüne Inseln”, “Bürgerhaus”, “Ladenkultur” und “Räume für junge Menschen”. Diese treffen sich regelmäßig im Stadtteilbüro und arbeiten an der Realisierung von Projekten

Jugend, Soziales, Kultur, Schule, Stadtplanung, Denkmalpflege, Grünflächen, Wirtschaft, Gleichstellungsbe., Agenda-Büro

lokale Projekt-Akteure Träger öffentl. Belange, Institutionen, Verbände, Wirtschaft, Arbeitsamt

Höhe von 10.000 Euro pro Jahr zur unbürokratischen Förderung kleinerer Sofortmaßnahmen. Die Mittel können im Stadtteilbüro beantragt und durch den Altstadtbeirat bewilligt werden. Mit Beteiligung der Bewohner sollen im Programmgebiet Maßnahmen durchgeführt werden, die zur Vernetzung von Aktivitäten und Akteuren beitragen, Selbsthilfe und Eigenverantwortung stärken sowie Stadtteilkultur und lokale Beschäftigung fördern.

Innerhalb des Altstadtforums ist zusätzlich ein Altstadtbeirat gewählt worden. Dieses Gremium stimmt über Anträge zur Förderung aus dem Verfügungsfonds sowie über eingebrachte Projektideen ab. Das Gremium ist mit Vertretern aus den Bereichen Bewohnerschaft, Wirtschaft, Kultur, Vereine, Initiativen, Verbände, Kirchen, Schulen, Hochschule, Jugend und Senioren besetzt. Der Altstadtbeirat trifft sich alle zwei Monate und wird durch den Quartiersmanager geleitet. Es gibt einen Verfügungsfonds in

Das 1. Altstadtforum am 10. April 2003

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Maßnahmen, Projekte, Aktionen - eine Auswahl: Quartier 8, Grüne Innenhofgestaltung Im Quartier 8 zwischen Scheuerstraße, Kleine Hohe Straße, Grützmacherstraße und Spiegelberg ist der Innenhof neu gestaltet worden. Die Wohnungsbaugesellschaft der Hansestadt Wismar hat als Eigentümer eine Planung erarbeiten lassen, die mit den Anwohnern abgestimmt wurde und die den Hof zu einer grünen Oase macht. Der Innenhof bekommt mit Grün- und Spielflächen, Bänken und Pergola eine neue Aufenthaltsqualität und ermöglicht es den Anwohnern, die Flächen als wohnungsnahen Freiraum zu nutzen. Die frühere

wurde der Hof deutlich abgegrenzt. Als halböffentlicher Raum wird dieser Innenhof das Quartier wesentlich aufwerten.

...vor der Innenhofgestaltung

Durchfahrtsmöglichkeit wurde geschlossen, um einen Erholungsraum zu erhalten. Zur Vermeidung von Anonymität und Vandalismus

.... und mit Grün gestalteter Hof

Projekt Denkmalpflegehof, Jugendbauhütte und Freiwilliges Soziales Trainingsjahr Hier sollen Projekte mit Jugendlichen und mit Arbeitslosen für gemeinschaftliche Nutzungen unter einem Dach zusammengefasst werden. Der unsanierte Gebäudekomplex Hinter dem Chor 13 / 15 soll in Zusammenarbeit zwischen Jugendlichen und Baufirmen saniert werden, um später als Standort der Projekte Freiwilliges Soziales Trainingsjahr (FSTJ), Jugendbauhütte und Denkmalpflegehof zu dienen. Die Träger sind die Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) und die Qualifizierungs- und Entwicklungsgesellschaft mbh (QEG). Zur Zeit sind die Jugendlichen des FSTJ in den Häusern mit der Einrichtung von Projekträumen und Freilegungsarbeiten für die Sanierung beschäftigt. Mit dem FSTJ werden 25 Jugendliche, die ihre Schul- oder Berufsausbildung abgebrochen haben, mit niedrigschwelligen Tätigkeiten betraut. Sie sammeln praktische Erfahrungen und werden in Bildung und Beschäftigung vermittelt. Diese Jugendlichen werden im eigenen Projekt und in betrieblichen Praktika gefördert und qualifiziert.

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Die Jugendbauhütte vermittelt Jugendlichen ein freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege, wo diese Erfahrungen im Handwerk und der Denkmalpflege sammeln. Sie werden in Betrieben, die in der Denkmalpflege tätig sind, eingesetzt und in Seminaren mit verschiedenen Handwerkstechniken vertraut gemacht. Der Denkmalpflegehof der QEG sammelt unter fachlicher Anweisung mit ABM- bzw. SAM-Kräften historische Baustoffe, um diese aufzuarbeiten, zu lagern und zu veräußern. Der Vertrieb soll in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege, den Baubetrieben und den Bauherren erfolgen.

Quartier 60 Zentrum der Bildung und sozialen Betreuung Um die ehemalige Klosteranlage “Schwarzes Kloster” werden erste Maßnahmen zur Sanierung und zur Freiflächengestaltung gefördert. Hier entsteht ein Zentrum sozialer Betreuung, Erziehung, Bildung und Pflege. Neben der Goethe-Schule entstehen Einrichtungen der Kinderund Jugendbetreuung. Die Diakonie

Kindergarten

betreibt dort eine Wohnanlage für Betreutes Wohnen. Es soll noch ein Eine-Welt-Laden und eine Behindertenwerkstatt hinzukommen. Die Kindertagesstätte Koch´sche Stiftung und das Altenpflegeheim am Katersteig sind schon fertig gestellt. Im ehemaligen Klostergarten ist die historische Mauer saniert worden,

Klostergarten

entlang der Stadtmauer soll ein öffentlicher Grünzug gestaltet werden. Dieses Quartier soll ein Ort werden, an dem sich in naher Zukunft verschiedene Generationen in attraktiven Grün- und Aufenthaltsbereichen begegnen können.

Goethe Schule

Stadtmauer

Quelle: Architekturinstitut Wismar

Altenwohnen

Mietergärten

Öffentliches Grün

Altenpflegeheim

Spielplatz

55

Projekt RAUM Seit August 2002 initiieren zwei Lehrer der Großen Stadtschule mit einem Projektkurs Kunst- und Kulturveranstaltungen in einem seit langem leerstehenden Ladengeschäft in der Bohrstraße 6. Mit ihrem Konzept sollen auch über den Projektkurs hinaus interessierte Jugendliche eine unverkrampfte Annäherung an künstlerische Prozesse erfahren und mitgestalten. Dazu findet eine enge Zusammenarbeit zwischen den Projektteilnehmern und eingeladenen Künstlern statt. Allen gemeinsam ist die Auseinandersetzung mit der räumlichen Situation des ehemaligen Fleischerladens. Mit Ausstellungen, Aktionen, Installationen und Inszenierungen,

wie z. B. “Baustelle für Luftschlösser”, “Raum im Raum” oder “Schöner Wohnen”, wird der Ort in unter-

schiedlichste Zusammenhänge gesetzt und der Öffentlichkeit präsentiert.

Aufgaben verteilt und zur Information der übrigen Anwohner Straßenzeitungen erstellt. Bei dem Fest beteiligten sich viele mit eigenen Ständen und öffneten ihre Häuser und Hinterhöfe. Eine Fotoausstellung präsentierte einige Wohnungen von innen, eine Hörplatzaktion “Hören, was die Nachbarn hören” brachte über Kopfhörer Musik und Hörspiele

aus den Wohnungen auf die Straße. Es gab Führungen durch die PodeusHäuser, eine Festzeitung berichtete von der Geschichte der Straße. In einem Wettbewerb wurden die bestdekoriertesten Häuser prämiert. Für Unterhaltung sorgten auf der (von einer ansässigen Firma gesponsorten) Bühne verschiedene Musikbands und Showeinlagen.

! Quartier 17, ABC-Straße 6:

! Quartier 43, Badstaven 20: VHS -

Einrichtung eines “Treffpunkts Altstadt” ! Quartier 42, Großschmiedestraße 21: Wismarer Werkstätten mit integrierten Behindertenwohnungen

Multifunktionale Außenanlage ! Quartier 60, Mecklenburger Straße 36 a - f: Behindertenwerkstatt, Eine-Welt-Laden, Schulsozialarbeit ! Quartier 60: Grünordnungskonzept Stadtmauer

Spiegelbergfest Das erste selbstorganisierte Straßenfest Wismars veranstalteten am 21. September 2002 die Bewohner des Spiegelbergs unter dem Motto “Eine Straße öffnet sich”. In monatelanger Vorbereitung traf sich eine Gruppe aus Anwohnern und Gewerbetreibenden der Straße regelmäßig im Stadtteilbüro. Hier wurden Aktionen erdacht, Gelder gesammelt,

Ausblicke Folgende Maßnahmen und Projekte sind für die nahe Zukunft in Vorbereitung :

! Quartier 12, Bohrstraße 2: Erhaltung eines Tante-EmmaLadens

56

Ansprechpartner: Stadtverwaltungen Nr.

Gemeinde

Gesamtmaßnahme

Ansprechpartner Stadtverwaltung

Telefon / Fax e-Mail

1.

Greifswald

Fleischervorstadt

Herr Hauck Hansestadt Greifswald Stadtplanungsamt PF: 3153 17461 Greifswald

Tel.: 03834 5242-27 Fax: 03834 5242-13 Mail: stadtplanungsamt@ greifswald.de

2.

Neubrandenburg

Nordstadt / Ihlenfelder Vorstadt

Herr Gossow Stadtverwaltung Neubrandenburg, Fachbereich Stadtentwicklung, Abteilung Stadtgestaltung Fr.-Engels-Ring 53 17033 Neubrandenburg

Tel.: 0395 5552-448 Fax: 0395 5552-928 Mail: stadtgestaltung@ neubrandenburg.de

3.

Rostock

Groß Klein / Schmarl

Frau Gründel Hansestadt Rostock Bauamt Neuer Markt 1 18055 Rostock

Tel.: 0381 3816-001 Fax: 0381 3816-900 Mail: [email protected]

4.

Schwerin

Neu Zippendorf / Mueßer Holz

Herr Huß Stadtverwaltung Schwerin Amt für Bauen, Denkmalpflege und Naturschutz Am Packhof 2 - 6 19053 Schwerin

Tel.: 0385 54526-57 Fax: 0385 54526-09 Mail: [email protected]

Feldstadt

Frau Wollenberg Stadtverwaltung Schwerin Amt für Bauen, Denkmalpflege und Naturschutz Am Packhof 2 - 6 19053 Schwerin

Tel.: 0385 54526-39 Fax: 0385 54526-09 Mail: [email protected]

5.

Stralsund

Grünhufe

Herr Hilbert Hansestadt Stralsund Bauamt PF: 2145 18408 Stralsund

Tel.: 03831 2526-31 Fax: 03831 2526-52 Mail: [email protected]

6.

Wismar

Altstadt

Herr Günter Hansestadt Wismar Stadtplanungsamt Beguinenstr. 4 23966 Wismar

Tel.: 03841 2556-200 Fax: 03841 2556-902 Mail: [email protected]

57

Ansprechpartner: Beauftragte und Sanierungsträger

58

Nr.

Gemeinde

Gesamtmaßnahme

Ansprechpartner Beauftragter / Sanierungsträger

Telefon / Fax e-Mail

1.

Greifswald

Fleischervorstadt

Frau Tammert BauBeCon Sanierungsträger GmbH Lange Str. 1/3 17489 Greifswald

Tel.: 03834 7973-33 Fax: 03834 7973-43 Mail: [email protected]

2.

Neubrandenburg

Nordstadt / Ihlenfelder Vorstadt

Frau Ebel, Frau Riehl BIG-STÄDTEBAU M-V GmbH Augustastr. 18 a 17235 Neustrelitz

Tel.: Tel.: Fax: Mail:

03981 2465-11 03981 2465-19 03981 203658 [email protected]

3.

Rostock

Groß Klein / Schmarl

Frau Löser, Herr Blank Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH (RGS) Am Vögenteich 26 18055 Rostock

Tel.: Tel.: Fax: Mail: Mail:

0381 45607-51 0381 45607-13 0381 45607-41 [email protected] [email protected]

4.

Schwerin

Neu Zippendorf / Mueßer Holz

Frau Parr, Frau Kammler EGS Entwicklungsgesellschaft mbH Schliemannstr. 2 19055 Schwerin

Tel.: Fax: Mail: Mail:

0385 55809-118 0385 55809-115 [email protected] martina.kammler@ egs-mv.de

Feldstadt

Frau Kreis EGS Entwicklungsgesellschaft mbH Schliemannstr. 2 19055 Schwerin

Tel.: 0385 55809-117 Fax: 0385 55809-115 Mail: [email protected]

5.

Stralsund

Grünhufe

Frau Wieck SES Stadterneuerungsgesellschaft mbH Fährstr. 22 18437 Stralsund

Tel.: 03831 4794-39 Fax: 03831 4794-20 Mail: [email protected]

6.

Wismar

Altstadt

Herr Klaus BauGrund AG Hinter dem Chor 9 23966 Wismar

Tel.: 03841 2528-0 Fax: 03841 2528-20 Mail: [email protected]

Ansprechpartner: Quartiersmanagement Nr.

Gemeinde

Gesamtmaßnahme

Ansprechpartner

Telefon / Fax e-Mail

1.

Greifswald

Fleischervorstadt

Dr. Töns Föste Caritasverband Vorpommern e.V. Quartiersbüro Fleischervorstadt, Haus der Caritas Bahnhofstr. 16 17489 Greifswald

Tel.: 03834 79831-12 Fax: 03834 79831-23 Mail: nachbarschaftsagentur.hgw @caritas-vorpommern.de

2.

Rostock

Groß Klein

Susanne Prill RGS Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH Stadtteilbüro Groß Klein Taklerring 41 18109 Rostock

Tel.: 0381 1215300 Fax: 0381 1215302 Mail: [email protected]

Schmarl

Brigitte Rudolf AWO Sozialdienst Rostock GmbH Stadtteilbüro Schmarl Roald-Amundsen-Str. 24 18106 Rostock

Tel.: 0381 121-9080 Fax: 0381 121-8007 Mail: infoschmarl@ aworostock.de

Neu Zippendorf / Mueßer Holz

Dimitri Avramenko (Stadtteilmanager Soziales) Internationaler Bund e.V. Gunter Scharf (Stadtteilmanager Wirtschaft) Büro für Stadt- und Regionalentwicklung Stadtteilbüro Rostocker Str. 5 19061 Schwerin

Tel.: 0385 3041349 Mail: KJHZ-Schwerin@ internationaler-bund.de Tel.: 0385 3041348 Mail: [email protected] Tel.: 0385 3260443 Fax: 0385 39929858 Mail: [email protected]

Feldstadt

Ulrich Marcus Kellermann, Steffen Voß Büro Kellermann + Voß, Stadtteilbüro Feldstadt Karl-Liebknecht-Platz 3 19053 Schwerin

Tel.: 0385 5577791 Fax: 0385 5577792 Mail: kellermann-voss@ t-online.de

3.

Schwerin

4.

Stralsund

Grünhufe

Verena Schmidt Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund mbH Stadtteilbüro Grünhufe Wiesenstr. 9 18437 Stralsund

Tel.: 03831 443-593 Fax: 03831 443-594 Mail: [email protected]

5.

Wismar

Altstadt

Urban Conradi BauGrund AG, Sanierungsträger der Hansestadt Wismar, Stadtteilbüro Altstadt Wismar Hinter dem Chor 9 23966 Wismar

Tel.: 03841 2528-14 Fax: 03841 2528-20 Mail: urban.conradi@ baugrund .de

59

Weiterführende Literatur Großhans, H.: Wohnumfeld und Quartiergestaltung für das Wohnen im Alter im Generationsverbund, IRBVerlag, 2001. Schlaak, P.: Evaluation in der Stadt- und Regionalentwicklung, Leske & Budrich, 11/2003.

Maschewsky, W.: Umweltgerechtigkeit, Public Health und soziale Stadt, VASVerlag für Akademische Schriften, 2001. Toepel, K. / Sander, R. / Strauss, W: Evaluierung der Gemeinschafsinitiative URBAN, in: Europäische Strukturpolitik für die Stadterneuerung in Ostdeutschland, P. Lang, Frankfurt, 02/2000. Rietdorf, W. (Hrsg.): Probleme der Weiterentwicklung großer Neubauwohngebiete in den neuen Bundesländern, in: Weiter wohnen in der Platte, edition sigma, 1997. Krummacher, M. / Kulbach, R. / Waltz, V. u. a.: Herausforderung für Politik, Raumplanung und soziale Arbeit, in: Soziale Stadt - Sozialraumentwicklung Quartiersmanagement, Leske & Budrich, 2003. Blume, L. / Gaulke, K. P. / Rother, J. / bearbeitet von R. D. Postlep: Ökonomische Wirkungen der Städtebauförderung in Mecklenburg-Vorpommern, Duncker & Humblot, 08/1999. Anonym: Außenanlagen im Wohnungsbau, Empfehlungen für Planung und Pflege, Hammonia, 05/2003. Fritsch, H.: Denkmalpflege und Wohnumfeldverbesserung, IRB-Verlag, Tagesaktualisierung. Alisch, M.: Widersprüche, Kausalitäten und Lösungen, in: Soziale Stadtentwicklung, Leske & Budrich, 2002. Buttolo, A. / Kil, W. / Kulka, J. / Schultes, A. / Sieverts, T. / Walter, J. / Engler, W.: Rückbau, Abriss und die Zukunft der Stadt am Beispiel Hoyerswerdas, in: Stadtumbau Ost, Sächsische Akademie der Künste, 12/2002. Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e. V.: Investitionen verbessern Qualität und Image der Wohnsiedlungen, in: Wohnen Wohnumfeld Arbeit, Hammonia, 1997.

60

Deutsches Institut für Urbanistik -Difu-, Berlin (Hrsg.); Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Berlin (Auftr., Förd.): Strategien für die Soziale Stadt. Erfahrungen und Perspektiven - Umsetzung des BundLänder-Programms "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt". Bericht der Programmbegleitung, 2003. Diverse Verfasser, Jahrbuch Stadterneuerung 2001. Beiträge aus Lehre und Forschung an deutschsprachigen Hochschulen. Hrsg.: Arbeitskreis Stadterneuerung an deutschsprachigen Hochschulen, 2001. Löhr, R. P. (Verf.): Soziale Stadt - Ein Programm und seine Wirkung. Workshop 2, in: Perspektiven für die Stadt. Fachtagung der SPDBundestagsfraktion am 15. Oktober 2001 in Berlin. Hrsg.: SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag, 2002. Becker, H. (Verf.): Erste Erfahrungen mit der Umsetzung des Bund-LänderProgramms "Die Soziale Stadt", in: Politische Steuerung der Stadtentwicklung. Das Programm "Die soziale Stadt" in der Diskussion. Schader-Kolloquium. Hrsg.: Schader-Stiftung, 2001. Schuleri-Hartje, U.K. (Verf.): Interkulturelles Stadtteilmanagement Das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt", in: Einwanderung - Aufgabe und Herausforderung für die "Soziale Stadt". Hrsg.: Arbeiterwohlfahrt -AWOBundesverband e.V., 2001. Sander, R. (Verf.): Stadtteilmanagement und Stadtteilmonitoring als Bausteine einer nachhaltigen Entwicklung von Stadtquartieren, in: Städtebau als integriertes Gesamtkonzept für die Zukunft. Hrsg.: Führungsakademie der Wohnungsund Immobilienwirtschaft e.V., HammoniaVerl., 2000. Schulz zur Wiesch, J. (Verf.): Sichere Stadt - zivile Stadt, in: Stadt als Innovation. Hrsg.: Knoch, P., Selbstverlag, 2000.

Bura, J. (Verf.): Die Hansestadt Rostock: Armut und kommunale Handlungsansätze, in: Entwürfe für eine soziale Stadt. Hrsg.: Mirbach, T., G + B Verl. Fakultas, 1999. Holl, Ch. (Hrsg.): Soziale Stadt. Ein politisches Programm in der Diskussion, Deutsche Verlags-Anstalt, 2002. Walther, U. J. (Hrsg.): Soziale Stadt Zwischenbilanzen. Ein Programm auf dem Weg zur Sozialen Stadt?, Opladen: Leske + Budrich, 2002. Öko-Institut e.V., Freiburg / Breisgau (Hrsg.): Städte für morgen. Erfahrungen, neue Ansätze und Visionen. Jahrestagung 2001, 26. / 27. April 2001, Wissenschaftspark Gelsenkirchen, Selbstverlag, 2001. Institut für soziale Arbeit e.V. -ISA-, Münster (Hrsg.): Im Dickicht der Städte. Soziale Arbeit und Stadtentwicklung, Votum, 2001. Sedlacek, P.: Evaluation in der Stadtund Regionalentwicklung, Opladen: Leske + Budrich, 2003. Siebel, W. (Verf.): Anforderungen an die Stadterneuerung, in: Entwürfe für eine soziale Stadt. Hrsg.: T. Mirbach, G + B Verl. Fakultas, 1999. Döhne, H. - J. / Walter, K.: Aufgaben und Chancen einer neuen Stadtentwicklungspolitik. Ziele und Konzepte des Bund-Länder-Programms “Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf - die soziale Stadt”, in: BundesBauBlatt (Heft 5/99), 1999. Kuhle, H.: Soviel Quartier wie nötig und soviel Gesamtstadt wie möglich, in: Friedrich-Ebert-Stiftung (Hrsg.): Modernisieren ohne auszuschließen: Quartiersentwicklung zur Verhinderung einer städtischen Unterschicht, 1999.

Rechtliche Grundlagen ARGEBAU: Leitfaden zur Ausgestaltung der Gemeinschaftsinitiative “Soziale Stadt”, zweite Fassung vom 01.03.2000. Verwaltungsvereinbarung über die Gewährung von Finanzhilfen des Bundes an die Länder nach Artikel 104 a Absatz 4 des Grundgesetzes zur Förderung städtebaulicher Maßnahmen.

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