Die Kunst des Liedes 5

9449_KM_19-04-09_c.indd 9449 KM 19-04-09 c.indd U1 Die Kunst des Liedes 5 Ian Bostridge Julius Drake Sonntag 19. April 2009 20:00 16.04.2009 14:44:...
Author: Bernd Amsel
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Die Kunst des Liedes 5 Ian Bostridge Julius Drake

Sonntag 19. April 2009 20:00

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Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an der Garderobe Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis dafür, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis dafür, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzert zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei und ohne Verzögerung verlassen können.

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Die Kunst des Liedes 5 Ian Bostridge Tenor Julius Drake Klavier

Sonntag 19. April 2009 20:00

Pause gegen 20:40 Ende gegen 21:45

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Franz Schubert 1797 – 1828 Im Frühling op. 101, 1 D 882 (1826) Über Wildemann op. 108, 1 D 884 (1826) Der liebliche Stern D 861 (1825) Im Jänner 1817 D 876 (1826) Auf der Bruck op. 93, 2 D 853 (1825) Heliopolis I op. 65, 3 D 753 (1822) Heliopolis II D 754 (1822) Abendbilder D 650 (1819) Lied (»Ins stille Land«) D 403 (1816) Totengräbers Heimwehe D 842 (1825) Pause Franz Schubert Auf der Riesenkoppe D 611 (1818) Sei mir gegrüßt op. 20, 1 D 741 (1821 – 22) Daß sie hier gewesen op. 59, 2 D 775 (vermutlich 1823) Die Forelle op. 32 D 550 (1816–17) Des Fischers Liebesglück op. 27, 3 D 933 (1827) Fischerweise op. 96, 4 D 881 (1826) Atys D 585 (1817) Nachtviolen D 752 (1822) Geheimnis D 491 (1816) Im Walde D 708 (1820)

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3 Die Gesangstexte

Im Frühling op. 101, 1 D 882 (Text: Ernst Schulze)

Über Wildemann op. 108, 1 D 884 (Text: Ernst Schulze)

Still sitz ich an des Hügels Hang, Der Himmel ist so klar, Das Lüftchen spielt im grünen Tal, Wo ich beim ersten Frühlingsstrahl Einst, ach so glücklich war.

Die Winde sausen am Tannenhang, Die Quellen brausen das Tal entlang; Ich wandre in Eile durch Wald und Schnee, Wohl manche Meile von Höh’ zu Höh’.

Wo ich an ihrer Seite ging So traulich und so nah, Und tief im dunklen Felsenquell Den schönen Himmel blau und hell Und sie im Himmel sah. Sieh, wie der bunte Frühling schon Aus Knosp und Blüte blickt! Nicht alle Blüten sind mir gleich, Am liebsten pflückt ich von dem Zweig, Von welchem sie gepflückt! Denn alles ist wie damals noch, Die Blumen, das Gefild; Die Sonne scheint nicht minder hell, Nicht minder freundlich schwimmt im Quell Das blaue Himmelsbild.

Und will das Leben im freien Tal Sich auch schon heben zum Sonnenstrahl, Ich muß vorüber mit wildem Sinn Und blicke lieber zum Winter hin. Auf grünen Heiden, auf bunten Au’n, Müßt ich mein Leiden nur immer schaun, Daß selbst am Steine das Leben sprießt, Und ach, nur eine ihr Herz verschließt. O Liebe, Liebe, o Maienhauch, Du drängst die Triebe aus Baum und Strauch, Die Vögel singen auf grünen Höh’n, Die Quellen springen bei deinem Wehn. Mich läßt du schweifen im dunklen Wahn Durch Windespfeifen auf rauher Bahn. O Frühlingsschimmer, o Blütenschein, Soll ich denn nimmer mich dein erfreun?

Es wandeln nur sich Will und Wahn, Es wechseln Lust und Streit, Vorüber flieht der Liebe Glück, Und nur die Liebe bleibt zurück, Die Lieb und ach, das Leid. O wär ich doch ein Vöglein nur Dort an dem Wiesenhang, Dann blieb ich auf den Zweigen hier, Und säng ein süßes Lied von ihr, Den ganzen Sommer lang.

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Der liebliche Stern D 861 (Text: Ernst Schulze)

Im Jänner 1817 D 876 (Text: Ernst Schulze)

Ihr Sternlein, still in der Höhe, Ihr Sternlein, spielend im Meer, Wenn ich von ferne daher So freundlich euch leuchten sehe, So wird mir von Wohl und Wehe Der Busen so bang und so schwer.

Ich bin von aller Ruh’ geschieden Und treib’ umher auf wilder Flut; An einem Ort nur find’ ich Frieden, Das ist der Ort, wo alles ruht. Und wenn die Wind’ auch schaurig sausen, Und kalt der Regen niederfällt, Doch will ich dort viel lieber hausen, Als in der unbeständ’gen Welt.

Es zittert von Frühlingswinden Der Himmel im flüssigen Grüne Manch Sternlein sah ich entblüh’n, Manch Sternlein sah ich entschwinden; Doch kann ich das schönste nicht finden Das früher dem Liebenden schien. Nicht kann ich zum Himmel mich schwingen, Zu suchen den freundlichen Stern; Stets halt ihn die Wolke mir fern. Tief unten, da möcht’ es gelingen, Das friedliche Ziel zu erringen, Tief unten, da ruht’ ich so gern! Was wiegt ihr im laulichen Spiele, Ihr Lüftchen, den schwankenden Kahn? O treibt ihn auf rauherer Bahn Hernieder ins Wogengewühle! Laßt tief in der wallenden Kühle Dem lieblichen Sterne mich nah’n!

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Denn wie die Träume spurlos schweben, Und einer schnell den ander’n treibt, Spielt mit sich selbst das irre Leben, Und jeder naht und keines bleibt. Nie will die falsche Hoffnung weichen, Nie mit der Hoffnung Furcht und Müh’! Die Ewigstummen, Ewigbleichen Verheißen und versagen nie. Nicht weck’ ich sie mit meinen Schritten In ihrer dunklen Einsamkeit. Sie wissen nicht, was ich gelitten, Und Keinen stört mein tiefes Leid. Dort kann die Seele freier klagen Bei Jener, die ich treu geliebt; Nicht wird der kalte Stein mir sagen Ach, daß auch sie mein Schmerz betrübt!

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Auf der Bruck op. 93, 2 D 853 (Text: Ernst Schulze)

Heliopolis I op. 65, 3 D 753 (Text: Johann Baptist Mayrhofer)

Frisch trabe sonder Ruh und Rast, Mein gutes Roß, durch Nacht und Regen! Was scheust du dich vor Busch und Ast Und strauchelst auf den wilden Wegen? Dehnt auch der Wald sich tief und dicht, Doch muß er endlich sich erschließen; Und freundlich wird ein fernes Licht Uns aus dem dunkeln Tale grüßen.

Im kalten, rauhen Norden Ist Kunde mir geworden Von einer Stadt, der Sonnenstadt. Wo weilt das Schiff, wo ist der Pfad, Die mich zu jenen Hallen tragen? Von Menschen konnt’ ich nichts erfragen, Im Zwiespalt waren sie verworren. Zur Blume, die sich Helios erkoren, Die ewig in sein Antlitz blickt, Wandt’ ich mich nun, und ward entzückt: Wende, so wie ich, zur Sonne Deine Augen! Dort ist Wonne, Dort ist Leben; treu ergeben Pilgre zu und zweifle nicht; Ruhe findest du im Licht. Licht erzeuget alle Gluten, Hoffnungspflanzen, Tatenfluten!

Wohl könnt ich über Berg und Feld Auf deinem schlanken Rücken fliegen Und mich am bunten Spiel der Welt, An holden Bildern mich vergnügen; Manch Auge lacht mir traulich zu Und beut mit Frieden, Lieb und Freude, Und dennoch eil ich ohne Ruh, Zurück zu meinem Leide. Denn schon drei Tage war ich fern Von ihr, die ewig mich gebunden; Drei Tage waren Sonn und Stern Und Erd und Himmel mir verschwunden. Von Lust und Leiden, die mein Herz Bei ihr bald heilten, bald zerrissen Fühlt ich drei Tage nur den Schmerz, Und ach! die Freude mußt ich missen! Weit sehn wir über Land und See Zur wärmer Flur den Vogel fliegen; Wie sollte denn die Liebe je In ihrem Pfade sich betrügen? Drum trabe mutig durch die Nacht! Und schwinden auch die dunkeln Bahnen, Der Sehnsucht helles Auge wacht, Und sicher führt mich süßes Ahnen.

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Heliopolis II D 754 (Text: Johann Baptist Mayrhofer) Fels auf Felsen hingewälzet, Fester Grund und treuer Halt; Wasserfälle, Windesschauer, Unbegriffene Gewalt. Einsam auf Gebirges Zinne, Kloster wie auch Burgruine, Grab’ sie der Erinn’rung ein! Denn der Dichter lebt vom Sein. Atme du den heil’gen Äther Schling die Arme um die Welt, Nur dem Würdigen, dem Großen Bleibte mutig zugesellt. Laß die Leidenschaften sausen Im metallenen Akkord, Wenn die starken Stürme brausen, Findest du das rechte Wort.

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Abendbilder D 650 (Text: Johann Peter Silbert) Still beginnt’s im Hain zu tauen, Ruhig webt der Dämm’rung Grauen Durch die Glut Sanfter Flut, Durch das Grün umbuschter Auen, So die trunk’nen Blicke schauen. Sieh’, der Raben Nachtgefieder Rauscht auf ferne Eichen nieder; Balsamduft Haucht die Luft. Philomelens Zauberlieder, Hallet zart die Echo wider. Horch! des Abendglöckleins Töne Mahnen ernst der Erde Söhne, Daß ihr Herz, Himmelwärts Sinnend ob der Heimat Schöne, Sich des Erdentands entwöhne. Durch der hohen Wolken Riegel Funkeln tausend Himmelssiegel, Lunas Bild Streuet mild In der Fluten klaren Spiegel Schimmernd Gold auf Flur und Hügel. Von des Vollmonds Widerscheine Blitzet das bemooste, kleine Kirchendach. Aber ach! Ringsum decken Leichensteine Der Entschlummerten Gebeine. Ruht, o Traute! von den Wehen, Bis beim großen Auferstehen Aus der Nacht Gottes Macht Einst uns ruft, in seiner Höhen Ew’ge Wonnen einzugehen.

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Lied D 403 (Text: Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis) Ins stille Land! Wer leitet uns hinüber? Schon wölkt sich uns der Abendhimmel trüber, Und immer trümmervoller wird der Strand. Wer leitet uns mit sanfter Hand Hinüber! Ach! hinüber Ins stille Land? […]

Totengräbers Heimwehe D 842 (Text: Jakob Nikolaus, Reichsfreiherr von Craigher de Jachelutta) O Menschheit, o Leben! was soll’s? o was soll’s? Grabe aus, scharre zu! Tag und Nacht keine Ruh! Das Drängen, das Treiben, wohin? o wohin? »Ins Grab, ins Grab, tief hinab!« O Schicksal, o traurige Pflicht Ich trag’s länger nicht! Wann wirst du mir schlagen, o Stunde der Ruh? O Tod! komm und drücke die Augen mir zu! Im Leben, da ist’s ach! so schwül, ach! so schwül! Im Grabe so friedlich, so kühl! Doch ach! wer legt mich hinein? Ich stehe allein, so ganz allein! Von allen verlassen, dem Tod nur verwandt, Verweil ich am Rande, das Kreuz in der Hand, Und starre mit sehnendem Blick hinab Ins tiefe, ins tiefe Grab! O Heimat des Friedens, der Seligen Land, an dich knüpft die Seele ein magisches Band. Du winkst mir von ferne, du ewiges Licht, es schwinden die Sterne, das Auge schon bricht, ich sinke, ich sinke! Ihr Lieben, ich komm!

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Auf der Riesenkoppe D 611 (Text: Karl Theodor Körner)

Sei mir gegrüßt op. 20, 1 D 741 (Text: Friedrich Rückert)

Hoch auf dem Gipfel deiner Gebirge Steh ich und staun ich. Glühend begeistert, hellige Koppe, Himmelsstürmerin!

O du Entrißne mir und meinem Kusse, Sei mir gegrüßt, sei mir geküßt! Erreichbar nur meinem Sehnsuchtgruße, Sei mir gegrüßt, sei mir geküßt!

Weit in die Ferne Schweifen die trunknen, freudigen Blicke; Überall Leben, üppiges Streben, Überall Sonnenschein!

Du von der Hand der Liebe diesem Herzen Gegebne, Du von dieser Brust Genommne mir! Mit diesem Tränengusse Sei mir gegrüßt, sei mir geküßt.

Blühende Fluren, schimmernde Städte, Dreier Könige glückliche Länder Schau ich begeistert, schau ich mit hoher, Mit inniger Lust.

Zum Trotz der Ferne, die sich feindlich trennend Hat zwischen mich und dich gestellt; Dem Neid der Schicksalmächte zum Verdrusse Sei mir gegrüßt, sei mir geküßt!

Auch meines Vaterlands Grenzen erblick ich, Wo mich des Leben freundlich begrüßte, Wo mich der Liebe hellige Sehnsucht Glühend ergriff. Sei mir gesegnet hier in der Ferne, Liebliche Heimat! Sei mir gesegnet, Land meiner Träume, Kreis meiner Lieben, sei mir gegrüßt!

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Wie du mir je im schönsten Lenz der Liebe Mit Gruß und Kuß entgegenkamst, Mit meiner Seele glühendstem Ergusse, Sei mir gegrüßt, sei mir geküßt! Ein Hauch der Liebe tilget Raum und Zeiten, Ich bin bei dir, du bist bei mir, Ich halte dich in dieses Arms Umschlusse, Sei mir gegrüßt, sei mir geküßt!

Daß sie hier gewesen op. 59, 2 D 775 (Text: Friedrich Rückert) Daß der Ostwind Düfte Hauchet in die Lüfte, Dadurch tut er kund, Daß du hier gewesen. Daß hier Tränen rinnen, Dadurch wirst du innen, Wär’s dir sonst nicht kund, Daß ich hier gewesen. Schönheit oder Liebe, Ob versteckt sie bliebe, Düfte tun es und Tränen kund, Daß sie hier gewesen.

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Die Forelle op. 32 D 550 (Text: Christian Friedrich Daniel Schubart)

Des Fischers Liebesglück op. 27, 3 D 933 (Text: Karl Gottfried von Leitner)

In einem Bächlein helle, Da schoß in froher Eil Die launische Forelle Vorüber wie ein Pfeil. Ich stand an dem Gestade Und sah in süßer Ruh Des muntern Fischleins Bade Im klaren Bächlein zu.

Dort blinket durch Weiden Und winket ein Schimmer Blaßstrahlig vom Zimmer Der Holden mir zu. Es gaukelt wie Irrlicht Und schaukelt sich leise, Sein Abglanz im Kreise Des schwankenden Sees. Ich schaue mit Sehnen Ins Blaue der Wellen Und grüße den hellen, Gespiegelten Strahl.

Ein Fischer mit der Rute Wohl an dem Ufer stand, Und sah’s mit kaltem Blute, Wie sich das Fischlein wand. So lang dem Wasser Helle, So dacht ich, nicht gebricht, So fängt er die Forelle Mit seiner Angel nicht. Doch endlich ward dem Diebe Die Zeit zu lang. Er macht Das Bächlein tückisch trübe, Und eh ich es gedacht, So zuckte seine Rute, Das Fischlein zappelt dran, Und ich mit regem Blute Sah die Betrogene an.

Und springe zum Ruder Und schwinge den Nachen Dahin auf den flachen, Krystallenen Weg. Fein Liebchen schleicht traulich Vom Stübchen herunter Und sputet sich munter Zu mir in das Boot. Gelinde dann treiben Die Winde uns wieder See-einwärts zum Flieder Des Ufers hin dann. […]

Die ihr am goldenen Quelle Der sicheren Jugend weilt, Denkt doch an die Forelle, Seht ihr Gefahr, so eilt! Meist fehlt ihr nur aus Mangel der Klugheit, Mädchen, seht Verführer mit der Angel! Sonst blutet ihr zu spät!

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So schweben wir selig Umgeben vom Dunkel, Hoch überm Gefunkel Der Sterne einher. Und weinen und lächeln, Und meinen enthoben Der Erde schon oben, Schon drüben zu sein.

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Fischerweise op. 96, 4 D 881 (Text: Franz von Schlechta)

Atys D 585 (Text: Johann Baptist Mayrhofer)

Den Fischer fechten Sorgen Und Gram und Leid nicht an; Er löst am frühen Morgen Mit leichtem Sinn den Kahn.

Der Knabe seufzt über’s grüne Meer, Vom fernenden Ufer kam er her, Er wünscht sich mächtige Schwingen, Die sollten ihn ins heimische Land, Woran ihn ewige Sehnsucht mahnt, Im rauschenden Fluge bringen.

Da lagert rings noch Friede Auf allen Flur und Bach, Er ruft mit seinem Liede Die gold’ne Sonne wach. Er singt zu seinem Werke Aus voller frischer Brust, Die Arbeit gibt ihm Stärke, Die Stärke Lebenslust. Bald wird ein bunt Gewimmel In allen Tiefen laut Und plätschert durch den Himmel, Der sich im Wasser baut. Doch wer ein Netz will stellen, Braucht Augen klar und gut, Muß heiter gleich den Wellen Und frei sein wie die Flut. Dort angelt auf der Brücke Die Hirtin. Schlauer Wicht, Gib auf nur deine Tücke, Den Fisch betrügst du nicht.

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»O Heimweh! unergründlicher Schmerz, Was folterst du das junge Herz? Kann Liebe dich nicht verdrängen? So willst du die Frucht, die herrlich reift, Die Gold und flüssiger Purpur streift, Mit tödlichem Feuer versengen? Ich liebe, ich rase, ich hab’ sie gesehn, Die Lüfte durchschnitt sie im Sturmeswehn, Auf löowengezogenem Wagen, Ich mußte flehen; o nimm mich mit! Mein Leben ist düster und abgeblüht; Wirst du meine Bitte versagen? »Sie schaute mit gütigem Lächeln mich an; Nach Thrazien zog uns das Löwengespann, Da dien’ ich als Priester ihr eigen. Den Rasenden kräzt ein seliges Glück, Der Aufgewachte schaudert zurück; Kein Gott will sich hülfreich erzeigen. Dort, hinter den Bergen im scheidenden Strahl Des Abends entschlummert mein väterlich Tal; O wär’ ich jenseits der Wellen!« Seufzet der Knabe. Doch Cymbelgetön Verkündet die Göttin; er stürzt von Höh’n In Gründe und waldige Stellen.

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Nachtviolen D 752 (Text: Johann Baptist Mayrhofer)

Im Walde D 708 (Text: Friedrich von Schlegel)

Nachtviolen, Nachtviolen! Dunkle Augen, seelenvolle, Selig ist es, sich versenken In dem samtnen Blau.

Windes Rauschen, Gottes Flügel, Tief in kühler Waldesnacht, Wie der Held in Rosses Bügel, Schwingt sich des Gedankens Macht, Wie die alten Tannen sausen, Hört man Geisteswogen brausen.

Grüne Blätter streben freudig Euch zu hellen, euch zu schmücken; Doch ihr blicket ernst und schweigend In die laue Frühlingsluft. Mit erhabnen Wehmutsstrahlen Trafet ihr mein treues Herz, Und nun blüht in stummen Nächten Fort die heilige Verbindung.

Geheimnis D 491 (Text: Johann Baptist Mayrhofer) Sag an, wer lehrt dich Lieder, So schmeichelnd und so zart? Sie rufen einen Himmel Aus trüber Gegenwart. Erst lag das Land verschleiert Im Nebel vor uns da Du singst, und Sonnen leuchten, Und Frühling ist uns nah. Den schilfbekränzten Alten, Der seine Urne gießt, Erblickst du nicht, nur Wasser, Wie’s durch die Wiesen fließt.

Herrlich ist der Flamme Leuchten In des Morgenglanzes Rot, Oder, die das Feld befeuchten, Blitze, schwanger oft von Tod. Rasch die Flamme zuckt und lodert, Wie zu Gott hinauf gefodert. Ewig’s Rauschen sanfter Quellen Zaubert Blumen aus dem Schmerz, Trauer doch in linden Wellen Schlägt uns lockend an das Herz. Fernab hin der Geist gezogen, Die uns locken, durch die Wogen. Drang des Lebens aus der Hülle, Kampf der starken Triebe wild Wird zur schönsten Liebesfülle, Durch des Geistes Hauch gestillt. Schöpferischer Lüfte Wehen Fühlt man durch die Seele gehen. Windes Rauschen, Gottes Flügel, Tief in dunkler Waldesnacht, Freigegeben alle Zügel Schwingt sich des Gedankens Macht, Hört in Lüften ohne Grausen Den Gesang der Geister brausen.

So geht es auch dem Sänger, Er singt, er staunt in sich; Was still ein Gott bereitet, Befremdet ihn wie dich.

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11 Zu den Werken des heutigen Konzerts

Im Zusammenhang mit Franz Schuberts Liedschaffen von einem Wunder zu sprechen, mag wie ein Rückfall in überwundene Stadien verklärender Künstlerbiographik anmuten. Stehen wir nicht ohnehin bei diesem Komponisten immer vor dem Problem, verfälschende und verkitschende Klischees abtragen zu müssen, um zum Kern seiner Musik vorzudringen? Was also ist so wunderbar, dass man sich annähernd zwei Jahrhunderte nach der Entstehung der Lieder gedrängt fühlen mag, einen derart unsachlichen Terminus in die Debatte einzuführen? Für uns Normalsterbliche kaum nachvollziehbar ist allein Schuberts Produktivität: Über 600 Lieder entstanden im kurzen Zeitraum zwischen 1810 und 1828, allein in den Jahren 1815 und 1816 – Schuberts liederintensivster Schaffensperiode – wurden rund 250 Lieder vollendet. Diese staunenerregenden Zahlen allein rechtfertigen aber noch nicht die Verwendung des theologisch besetzten Wunder-Begriffs. Diesem nähern wir uns, wenn wir zwei vielgeliebte Schubert-Klischees beim Schopf packen: das des schlichten, gemütvollen Intuitionsmusikers und – passend hierzu – das des naiven, politisch desinteressierten biedermeierlichen Kleinbürgers, der gleichsam mit dem Wirtshaus seinen Frieden gemacht hat. Das eine ist so falsch wie das andere. Stellvertretend für das Schubert-Bild des späten 19. Jahrhunderts stehen Äußerungen wie jene des englischen Musikwissenschaftlers George Grove, der in einer Mischung aus Bewunderung und Herablassung dem Komponisten attestierte, er habe unreflektiert »Lieder zu Dutzenden verströmt«. Schubert, so Grove, »las das Gedicht, und die passende Melodie, vermählt mit dem unsterblichen Vers (eine Ehe, die in seinem Fall wahrscheinlich im Himmel geschlossen wurde), stürzte in seinen Geist und in seine Feder.« Vom gleichen Grundtenor geprägt sind die Anmerkungen selbst eines so profunden Geistes wie Egon Friedell, wenn er schreibt: »Wie ein Vogel des Feldes, ein seliges Instrument Gottes ließ Schubert seine Lieder ertönen, eine unscheinbare graue Ackerlerche, aus der niederen Erdfurche aufsteigend, für einen kurzen Sommer in die Welt gesandt, um zu singen«. So ›wunderbar‹ Schuberts Melodien, so berückend seine Harmonierückungen und Dur-Moll-Wechsel zweifellos sind, so offensichtlich entspringen diese Elemente einem neuen Denken im Hinblick auf das Problem der Wort-Ton-Relation – ein Denken, das Schubert zwar nicht

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theoretisch formuliert, in seinen Liedern aber realisiert hat. Der von Hans Georg Nägeli (1773 – 1836) erstmals im Jahr 1817 publizierte Begriff der »Polyrhythmie« findet seine vollkommene Verwirklichung bei Schubert. Nägeli schreibt, es müsse »[…] ein höherer Liederstyl begründet werden, und daraus eine neue Epoche der Liederkunst hervorgehen, deren ausgeprägter Charakter eine bisher noch unerkannte Polyrhythmie seyn wird, also dass Sprach-, Sang- und SpielRhythmus zu einem höheren Kunstganzen verschlungen werden«. Vom ›naiven‹ Komponisten zum ›naiven‹ Menschen Schubert: Seine äußerlich unspektakuläre Vita ist in Wahrheit Ausdruck eines starken Freiheitsdrangs, einer Abkehr vom Establishment, einer bewussten Hinwendung zum Leben im Kreis Gleichgesinnter, einer Existenz unter den »unmöglichen« Konditionen des Freiberuflertums. Und mehr noch: Der homo politicus tritt uns in vielen Liedern ebenso entgegen wie in seiner autobiographischen Erzählung Mein Traum (»Wollte ich Liebe singen, ward sie mir zum Schmerz«) und in einem selbstverfassten Gedicht, das er an den Freund Schobert sandte und in dem sich folgende Verse finden: Im siechen Alter schleicht das Volk einher, / Die Thaten seiner Jugend wähnt es Träume, / Ja spottet thöricht jener gold’nen Reime, / Nichtsahnend ihren kräft’gen Inhalt mehr. / Nur Dir, o heil’ge Kunst, ist’s noch gegönnt / Im Bild’ die Zeit der Kraft und That zu schildern, / Um weniges den großen Schmerz zu mildern / Der nimmer mit dem Schicksal sie versöhnt. In seiner Abhandlung Schubert und das Wirtshaus nimmt Frieder Reininghaus hierauf Bezug: »Schubert durchschaut bestimmte gesellschaftliche Zusammenhänge klarer als mancher andere im Freundeskreis, für den die Frage wohin? eine modische Attitüde wurde oder blieb. Von Johann Mayrhofer vertont Schubert noch 1820 eine größere Anzahl von Gedichten, bevor es 1821 zu Differenzen kommt – Differenzen, die sowohl im persönlichen Bereich lagen wie in der Tatsache, dass sich Mayrhofer mit dem System der Zensur und der geistigen Unterdrückung abfand, an diesem System selber als kleines Rädchen mitzuwirken begann. Schubert wurde in der Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Bedingungen seiner Zeit weder unterwürfig

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noch Rebell. Das macht die Schwierigkeit derer aus, die ihn als ruhigen Staatsbürger, Prototyp für alle Zeiten, vereinnahmen wollen – sie müssen ihn zurechtstutzen, ihm das Wort im Mund herumdrehen oder seine Musik philisterhaft interpretieren. Sie verträgt solches Mittelmaß ebenso wenig wie falsche Heroisierung. Es handeln nun eben einmal die meisten seiner Lieder von Liebe, Wandern, Wasser. Die entscheidende Frage ist: wie sie davon handeln«. Liegt nicht eben hierin das ›Wunder‹ Schubertscher Lieder? Von der aktuellen Jahreszeit handelt das erste Lied des heutigen Konzerts, Im Frühling (1826), auf einen Text des frühverstorbenen Göttinger Gelehrten und schwärmerischen Dichters Ernst Schulze: ein variiertes Strophenlied, geprägt von einem charakteristischen, »beschaulich« aufund absteigenden Anfangsmotiv, das die Schlüsselworte der 1. Strophe – still, klar, glücklich – in vollkommener musikalischer Entsprechung vorwegnimmt. In bewegterem Duktus – Sechzehntel- anstelle von Achtelbewegung – und melodisch ausgeweitet gestaltet Schubert die 2. Strophe. Bildet die 3. Strophe durch den Wechsel von Dur nach Moll und zumal durch die orgelpunktartigen Bässe hierzu den folgerichtigen Kontrast (»… die Lieb und ach, das Leid!«), so findet die 4. Strophe zwar zum freundlichen Dur zurück, trägt aber gleichsam die bebenden Synkopen der Moll-Strophe weiter mit sich. Ernst Schulze ist auch der Textdichter der vier folgenden Lieder: Der Titel des Liedes Über Wildemann (1826) verweist auf ein Bergstädtchen im Harz, auf das ein ruheloser Wanderer herabblickt. Unten im Tal ist bereits der Frühling eingezogen, er aber wandert »in Eile durch Wald und Schnee« und blickt »lieber zum Winter hin«. Wie zahlreiche weitere Lieder Schuberts repräsentiert dieses Lied den – der Begriff sei gestattet – ›Gretchen‹-Typus (in Erinnerung an Schuberts kongeniale Goethe-Vertonung Gretchen am Spinnrade): Ein einziges Grundmotiv bestimmt die Struktur des ganzen Liedes, dieses Motiv wird indes nicht im Sinne der Klassiker einem Durchführungsprozess unterworfen, sondern erscheint immer neu, in vielerlei Belichtungen. Jagende, nachschlagende Triolen versinnbildlichen die Unruhe, das Gehetztsein des Wanderers, das buchstäblich mit dem letzten Akkord des Klaviernachspiels gewaltsam zum Stillstand gebracht wird.

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Auch die drei folgenden Lieder entstammen Schuberts später Schaffensphase. Jedes belegt beispielhaft Schuberts Kunst, Atmosphäre und Kerngedanke eines Gedichts in einer einprägsamen und zugleich komplexen motivischen Grundgestalt zu erfassen, die anschließend auf ›wunderbare‹ Weise sowohl den Textnuancen nachspürt als auch einen geschlossenen musikalischen Zusammenhang entstehen lässt, in dem – wie Thrasybulos Georgiades formuliert – »das Gedicht gleichsam getilgt und als musikalische Struktur neu geschaffen [wird]«. Todessehnsucht bildet die inhaltliche Klammer der Gedichte Der liebliche Stern (1825) und Tiefes Leid, vertont in Im Jänner 1817 (1826), allerdings in unterschiedlichen Gewichtungen: Klingt im ersten Gedicht das Motiv jeweils am Ende der Strophen leise an, so wird Tiefes Leid völlig vom Todesgedanken beherrscht. In Schuberts Vertonungen spielt das Dur-Moll-Siegel – das Umschlagen von der Dur- in die gleichnamige Molltonart respektive der umgekehrte Weg – eine wichtige Rolle: Das eingangs zu hörende Bassmotiv in Der liebliche Stern erfährt in den Klaviernachspielen der ersten beiden Strophen durch Tiefalteration eines Tones eine Molleintrübung, signifikanterweise aber nicht nach der 3. und 4. Strophe, wo der Todesgedanke expressis verbis erscheint. Eine noch viel deutlichere Sympathieerklärung für den Tod hören wir in Im Jänner 1817 (Tiefes Leid): Jede der drei Strophen dieses unvariierten Strophenliedes zerfällt in eine Moll- und eine anschließende Dur-Hälfte. Die Erlösung vom tiefen Leid des Erdendaseins durch den Tod wird geradezu bedrückend deutlich. Größer als zwischen diesem Lied und dem folgenden könnte der Kontrast kaum sein: Auf der Bruck (1825) ist ein wilder Ritt durch die Nacht, für den Schubert im Klavierpart mit den Akkordrepetitionen der rechten Hand ein Klangsymbol findet, das durchaus an die manischen Triolen des Erlkönig erinnert. Indes: Hier endet die Sache nicht tödlich, sondern mit ›süßem Ahnen‹. Heliopolis ist der griechische Name für die älteste Stadt Ägyptens, in der dem Sonnengott Re gehuldigt wurde. Re galt als Zentrum der Gelehrsamkeit. In der Deutung des Dichters Mayrhofer wird die Sonnenstadt zur Stadt der Kunst. Durch sie soll Licht und Versöhnung in die Welt kommen, tatkräftiges Handeln soll gefördert werden, »Hoffnungspflanzen« und »Tathenfluten« werden ersehnt. Schubert legt die

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Vertonungen zweier Gedichte aus Mayrhofers Heliopolis-Zyklus als kontrastierendes Paar an: Heliopolis I (1822) beginnt als statischer, fast durchgehend syllabischer, vom Klavier unisono begleiteter Gesang, der auch musikalisch aus »kaltem, rauhem Norden« zu stammen scheint. Erst die Wende zur »Blume, die sich Helios erkoren« bringt die Wendung nach Dur, im weiteren Verlauf wird die Musik zunehmend von Licht durchflutet. ›Geschwind und kräftig‹ dagegen Heliopolis II (1822), ein leidenschaftlicher Appell an den Dichter, allen Dingen »das rechte Wort« zu schenken, selbst »wenn die starken Stürme brausen«. Schubert musikalisiert den »metallenen Akkord« mit Hilfe einer eindrucksvollen Modulationskette von C-Dur über A-Dur, F-Dur, d-Moll, H-Dur und G-Dur wieder zurück zur Grundtonart. Mit drei poetisch-musikalischen Reflexionen über die Abend- und Nachtthematik und deren Verbindung mit dem Tod endet der erste Teil des Konzerts: Abendbilder (1819) ist ein variiertes Strophenlied in ruhevoll-gleichmäßiger Bewegung, das pendelnde Triolenmotiv der Klavierbegleitung bleibt während des umfangreichen Liedes immerfort hörbar. Den Übergang vom Schlummer der Nacht zur Todessphäre signalisiert unmissverständlich der Wechsel von Moll nach Dur bei den Worten »Ruht, o Traute, von den Wehen«. Ins Totenreich sehnt sich das lyrische Ich im folgenden Lied (»In’s stille Land«) (1816), einem einfachen, unvariierten Strophenlied, das in volksliedhaftem Duktus beginnt, durch die mediantische Modulation und deren Rückweg allerdings eine unerwartete Wendung erfährt. Einer weiteren Variante der beinahe allgegenwärtigen Dur-Moll-Symbolik begegnen wir in Totengräbers Heimwehe (1825), der Formaufbau dieses Liedes allerdings ist komplexer als im Fall von Abendbilder: Kontrastierend zu den ersten drei Strophen – die von einem einheitlichen Grundduktus aus mächtigen Akkorden und einer immer wieder von neuem aufstrebenden Bassfigur gekennzeichnet sind – erscheint das lyrische Ich in der 4. Strophe hörbar »von allen verlassen«, das Klavier begleitet die abfallende Gesangslinie unisono im Bassregister. Aus dem Nichts erhebt sich anschließend die letzte Strophe des Liedes und erreicht bei den Worten »an dich knüpft die Seele ein magisches Band« erstmals die parallele Durtonart des Beginns. Am Ende wird die Vorstellung der Erlösung durch den Tod eindrucksvoll erlebbar in einer Klangsymbolik aus ätherischen Diskantakkorden und tiefen, glockenartigen Basstönen.

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Ein Hexameter-Gedicht des 1813 gestorbenen Freiheitsdichters und Lützower Jägers Theodor Körner liegt dem Lied Auf der Riesenkoppe (1818) zu Grunde. Schubert gestaltet diese Huldigung an die Heimat als durchkomponierte Form, beginnend mit einem Rezitativ, dem sich der 1. Hauptteil – die Strophen 2 und 3 umfassend – anschließt. Nach abermaligem Rezitativ erscheint die Vertonung der 5. Gedichtstrophe wiederum mit neuem musikalischem Material. Die letzten Worte des Textes – »… sei mir gegrüßt« – fungieren gleichsam als Brücke zum nächsten Lied, der Rückert-Vertonung Sei mir gegrüßt (1822). Den emphatischen Aufschrei des Gedichtsbeginns – »O du Entriss’ne mir« – fängt Schubert in zartestem Pianissimo auf. Unter der Gesangsmelodie entsteht ein Klangteppich des Klaviers, variierte Muster der rechten Hand über gleichförmigen Figuren der linken. Stärker noch als die dynamischen Spannungen in der Singstimme wirken die rhythmischen: Die Punktierung im 2. und 4. Takt der Gesangsmelodie wird im 5. Takt vom ersten zum zweiten Taktteil verschoben: »Sei mir gegrüßt, sei mir geküßt«. Auf dieses ebenso subtile wie charmante Lied griff der Komponist im Jahr 1827 nochmals zurück und machte es zum Gegenstand eines Variationensatzes, der in die große C-DurFantasie für Violine und Klavier integriert wurde. ›Exotische Düfte‹ prägen die Rückert-Vertonung Daß sie hier gewesen (ca. 1823), ein kurzes variiertes Strophenlied von exquisitem harmonischem Reiz. Die einleitenden Akkorde, pianissimo im hohen Klavierregister vorgetragen, geben nur zögernd den Blick frei auf die eigentliche harmonische Basis des Stücks. Der Schubert-Forscher Walther Dürr spricht von Klängen, »die ihrer Natur nach tonal ambivalent sind« und merkt an: »Nur eines steht fest: In der Grundtonart haben sie nichts zu suchen«. Diese schält sich erst am Strophenende heraus, dort, wo die Textworte »… daß du hier gewesen« erklären, was die Düfte des Ostwinds lediglich andeuten konnten. Schon die Titel der drei folgenden Lieder signalisieren ihre Zusammengehörigkeit zu ein und derselben Motivgruppe. Indes: Vorsicht ist angesagt, sollten wir geneigt sein, Schuberts »Fischer«-Lieder als harmlose Idyllen zu interpretieren: Der wackere schwäbische Musiker und Dichter Christian Friedrich Daniel Schubart bezahlte seine aufsässigen Reden gegen Staat und Obrigkeit mit zehn langen Jahren Festungshaft auf dem Hohenasperg. Dort entstanden neben ästhetischen

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Schriften auch Gedichte und Lieder, darunter das scheinbar harmlose Lied Die Forelle, dessen Text Schubert zwischen 1817 und 1821 zu immerhin fünf verschiedenen Fassungen seines bis heute populären Forellen-Liedes anregte. Mit Blick auf Schubart lässt sich ein autobiographisches Motiv unschwer ausmachen: Die launische, freie Forelle kann nur mittels List und Tücke von einem ›Dieb‹ gefangen werden. »So zuckte seine Ruthe, das Fischlein zappelt dran, und ich [das lyrische Ich, d. h. der Dichter, der sein eigenes Schicksal von außen betrachtet] mit regem Blute sah die Betrog’ne an«. Franz Schubert, der Unpolitische? Entgegen den Erwartungen, die sich angesichts des Titels einstellen könnten, erweist sich Des Fischers Liebesglück (1827) schon nach den wenigen Takten des Klaviervorspiels als melancholische, dunkle Vision, die am Ende – einmal mehr – in eine Todesimagination einmündet: »Und weinen und lächeln, und meinen, enthoben der Erde, schon oben, schon drüben zu sein«. Biedermeierliche Genremalereien des Gedichts (»Feinliebchen schleicht traulich vom Stübchen herunter …«) erfahren in Schuberts Vertonung eine geradezu radikale Verdüsterung. Ungetrübt freudig gestimmt hingegen erscheint die Fischerweise (1826), Anhaltspunkte für eine politische Deutung fehlen ebenfalls, so dass dieses Lied vielleicht paradigmatisch zu verstehen ist für Schuberts große Kunst, kompositorische Ansätze von unterschiedlicher Komplexität mit traumwandlerischer Sicherheit für die jeweiligen Texte auszuwählen. Viel – allzu viel? – Aufhebens wurde in den vergangenen Jahrzehnten um die Frage gemacht, ob Schubert in seinen Werken verschlüsselte oder offensichtliche Indizien für eine homoerotische Veranlagung hinterlassen haben mag. Dass das Zusammenleben und der Zusammenhalt des Schubert-Freundeskreises (zu dem, wie gesehen, zeitweise auch der Dichter Mayrhofer gehörte) eine im umfassenden Sinne erotische Komponente besaß, kann kaum bezweifelt werden. Andererseits wäre es wohl verfehlt, entsprechende Hinweise in den Liedern Schuberts so zu interpretieren, dass hier dunkle Botschaften versteckt wären, die darauf warteten, endlich ans Tageslicht gebracht zu werden. Dem Lebensgefühl der Romantiker war durchaus eigen, dass eine Ahnung Ahnung bleiben durfte, ja: musste, ihre Demaskierung zur sachlichen Information hingegen einer Herabwürdigung gleichkommen konnte. Die Rede ist von Atys (1817), einem Lied auf

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einen Text Mayrhofers, der seinerseits auf Catulls Darstellung des grausigen Schicksals des Jünglings Attis zurückgeht: Dieser hatte sich – aus Hass auf die Liebe, die ihn nicht glücklich machen konnte – selbst entmannt und sich, verwirrt ob seiner Geschlechtszugehörigkeit, zunächst unter die Mänaden gemischt, um anschließend Priester/-in der Kybele zu werden. Anders als Catulls Vorlage, in der der Schilderung von Attis’ unbeschwerter Jünglingszeit sowie auch der Selbstkastration viel Raum gegeben wird, handelt Mayrhofers Gedicht fernab jeder Antikisierung von den Erfahrungen des Heimwehs, der Sehnsucht und schließlich von der Unausweichlichkeit des Selbstmordes. Schuberts durchkomponiertes Lied gewinnt durch die Einbeziehung zweier rezitativischer Passagen durchaus opernhafte Züge, den finalen Kampf zwischen Dur und Moll entscheidet hier die Moll-Variante für sich: eine Ende, das nicht Erlösung, sondern Verzweiflung signalisiert. Mit drei höchst unterschiedlichen Liedern endet Ian Bostridges vielgestaltiges Schubert-Programm: Auf Nachtviolen (1822), eine Huldigung an die Dunkelheit und zugleich an den Zustand der Melancholie (»Mit erhab’nem Wehmutsstrahle …«), mit dem sich das lyrische Ich in »heiliger Verbindung« empfindet, folgt mit Geheimnis (1816) eine dichterische Reverenz an den Komponisten selbst: Offensichtlich als Dank für die bis zu dieser Zeit bereits komponierten Lieder auf Mayrhofersche Texte verfasste der Dichter mit einer Schwäche für Versteckspiele und Verrätselungen dieses zweistrophige Gedicht, dessen Interpretation in der Tat einige Fragen aufwirft. Schlüssig erscheint zunächst die 1. Strophe: Mayrhofer preist Schuberts Frische und Natürlichkeit und gemahnt zugleich an die mutmaßlichen Vorbilder und Lehrmeister des Komponisten, Haydn und Mozart. Graham Johnson, renommierter Liedpianist und Musikologe, weist darauf hin, dass Schubert hier absichtsvoll Zitate aus Mozarts letztem Klavierkonzert KV 595, vor allem aber aus Haydns Schöpfung einflicht: Deren Anfangs-»Chaos« sowie der berühmte Sonnenaufgang klingen in diesem Schubert-Lied vernehmlich an. Die 2. Strophe bezeichnet Johnson als »something of a puzzle«: Möchte der Dichter daran erinnern, dass Schuberts Bildungshintergrund Lücken aufweist und er, Mayrhofer, dies als Auftrag empfindet, insbesondere in puncto Antike und Mythologie Schubert Nachhilfeunterricht zu erteilen? Eine solche Deutung würde unmittelbar anknüpfen an die »Hoffnungspflanzen«

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und »Tathenfluten« der Heliopolis-Welt. Möglicherweise aber neidet Mayrhofer dem Komponisten dessen intuitiven Zugang zu all jenen literarischen Mysterien, die sich der Dichter studierend erkämpfen musste? Mit seinem Hinweis auf das Wasser (»… wie’s durch die Wiesen fließt«) könnte Mayrhofer überdies der erste gewesen sein, der auf Schuberts »proteische Fähigkeit, dieses Element zu schildern« (G. Johnson) aufmerksam machte. Es bleibt die Frage: Wer ist der Sänger, der in der 5. Zeile der 2. Strophe die Bühne betritt? Schubert selbst – wie D. Fischer-Dieskau suggeriert – oder Mayrhofer, von dem bekannt ist, dass er vor Schuberts Begegnung mit dem Profi-Bariton Johann Michael Vogl durchaus als Interpret Schubertscher Lieder im Freundeskreis in Erscheinung getreten ist. Im Walde (1820) auf einen Text von Friedrich Schlegel zählt zu Schuberts umfangreichsten Liedkompositionen. Ein Parforceritt fast ohne Parallele in Schuberts Œuvre, sowohl in harmonischer Hinsicht als auch im Hinblick auf pianistische Virtuosität: Bis auf wenige Takte, an denen im Text die irdische Flamme gleichsam bis zum Himmel schlägt (»… wie zu Gott hinausgefodert«), sind im Klavier während des sechseinhalb Minuten währenden Liedes pausenlos SechzehntelAkkordbrechungen zu hören. Bedenkt man, dass Friedrich Schlegel der Urheber des Typus der romantischen Ironie war, mag man diese Schubertsche Anverwandlung der trivialen Alberti-Bässe durchaus als Akt grimmiger Ironie betrachten. In kaum einem anderen Lied Schuberts erleben wir in solchem Maße – um mit Schlegels Worten zu sprechen – »… freigegeben alle Zügel«.

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Gerhard Anders

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20 Ian Bostridge

Ian Bostridge studierte Geschichte, bevor er sich seiner Karriere als Sänger widmete. Regelmäßig tritt er in den international bedeutendsten Konzerthäusern sowie bei den Festivals in Salzburg, Edinburgh, München, Wien, Aldeburgh und bei der Schubertiade auf. Als Opernsänger war er u. a. an der English National Opera, wo er 1996 sein Debüt als Tamino gab, am Royal Opera House, an der Wiener Staatsoper, an der Bayerischen Staatsoper und in New York zu hören. Jüngst sang er Don Ottavio an der Wiener Staatsoper sowie erstmalig den Aschenbach in einer Neuproduktion von Brittens Death in Venice an der English National Opera, den er anschließend auch in Brüssel und Luxembourg gab. In Konzerten arbeitete er u. a. mit den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, dem Boston und dem Chicago Symphony Orchestra, dem London Symphony Orchestra, dem London Philharmonic, dem BBC Symphony Orchestra, dem New York Philharmonic, dem Los Angeles Philharmonic und dem Königlichen Concertgebouworchester Amsterdam sowie unter Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Sir Colin Davis, Sir Andrew Davis, Seiji Ozawa, Riccardo Muti, Mstislaw Rostropovich, Philippe Herreweghe, Daniel Barenboim, James Levine, Daniel Harding und Antonio Pappano. Seine Aufnahmen umfassen u. a. Schuberts Die schöne Müllerin (mit Graham Johnson), Tom Rakewell in Strawinskys The Rake’s Progress mit Sir John Eliot Gardiner (1999 ausgezeichnet mit einem Grammy Award) sowie Belmonte (Die Entführung aus dem Serail) unter William Christie. Außerdem erschien der Lieder-Zyklus Sechs Gesänge aus dem Arabischen von Hans Werner Henze auf CD, den Ian Bostridge 1999 in der Kölner Philharmonie gemeinsam mit Julius Drake – als Auftragswerk der KölnMusik – zur Uraufführung brachte. Weitere Aufnahmen umfassen u. a. Brittens Our Hunting Fathers unter Daniel Harding, Idomeneo unter Sir Charles Mackerras, Werke von Janáček unter Thomas Adès, Schubert-Lieder zusammen mit Leif Ove Andsnes und Mitsuko Uchida, The Noël Coward Songbook zusammen mit Sophie Daneman und Jeffrey Tate, Werke von Britten mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle sowie Bach-Kantaten unter Fabio Biondi. Die Aufnahme von Brittens The Turn of the Screw wurde 2003 mit einem Gramophone Award ausgezeichnet. Zusammen mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment unter Harry Bicket hat er eine CD mit Händel-Arien aufgenommen. Zuletzt erschienen u.a. ein Mitschnitt von Brittens Billy Budd (unter Daniel Harding) sowie die CD Schwanengesang mit Liedern von Schubert (zusammen mit Antonio Pappano). Ian Bostridge wurde u. a. mit dem Ehrendoktortitel der University of St. Andrews und der Ernennung zum Commander of the British Empire ausgezeichnet. In der Kölner Philharmonie war er zuletzt in der konzertanten Aufführung von Benjamin Brittens Oper The Rape of Lucretia im April 2008 zu hören.

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21 Julius Drake

Der in London geborene und dort lebende Pianist Julius Drake hat sich besonders auf die Kammermusik spezialisiert und arbeitet mit weltweit führenden Vokalisten und Instrumentalisten zusammen. Auftritte führten ihn in den vergangenen Spielzeiten regelmäßig nach Aldeburgh, Edinburgh, München, Salzburg, zur Schubertiade Feldkirch, zum Festival in Tanglewood, in die Carnegie Hall und das Lincoln Centre in New York, ins Amsterdamer Concertgebouw, an das Théâtre du Châtelet de Paris, in den Musikverein und das Konzerthaus in Wien sowie in die Wigmore Hall und zu den BBC Proms in London. Seine ausgeprägte Vorliebe für das Liedrepertoire ließ ihn mehrere Reihen mit Liederabenden entwerfen, u. a. für die Wigmore Hall, die BBC und das Concertgebouw Amsterdam. So führte die Konzertreihe »Julius Drake and Friends« in der Middle Temple Hall in London Künstler wie Sir Thomas Allan, Olaf Bär, Ian Bostridge, Phillip Langridge, Angelika Kirchschlager, Sergei Leiferkus, Dame Felicity Lott, Katarina Karneus, Christopher Maltman, Mark Padmore, Christoph Prégardien, Amanda Roocroft, Jose Van Dam und Sir Willard White zusammen. Auftritte bei internationalen Kammermusikfestivals wie u. a. in Kuhmo (Finnland), Saintes (Frankreich) und Tanglewood (USA) führten ihn mit Künstlern wie Christian Altenburger, Annette Bartholdi, Natalie Clein, Robert Cohen, Michael Collins, Brett Dean, Nicholas Daniel, Chen Halevi, Steven Isserlis, Ernst Kovacic, Henning Kraggerud, Priya Mitchell, Christian Poltéra, Richard Watkins und dem Yggdrasil Quartet zusammen. Gemeinsam mit Massimo Quarta und Robert Cohen hat er in Spanien Konzerte in Klaviertrio-Besetzung gegeben. Julius Drake war von 2000 bis 2003 Direktor des australischen Perth International Chamber Music Festival sowie Musikdirektor bei Deborah Warners Inszenierung von Janáčeks Tagebuch eines Verschollenen in New York, London, Dublin, Amsterdam und München. Seine umfangreiche Diskographie enthält u.a. Aufnahmen mit Alice Coote, Hugues Cuénod, Sophie Daneman, Joyce Didonato, Nicholas Daniel, Andrew Kennedy, Katarina Karnéus, Christopher Maltman, Christian Poltéra und Christianne Stotijn. Für seine Einspielungen mit Ian Bostridge, darunter Schumanns Dichterliebe und der Liederkreis, Lieder von Schubert, Hans Werner Henzes Sechs Gesänge aus dem Arabischen und Benjamin Brittens Canticles und The English Songbook sowie La Bonne Chanson – wurde er mit bedeutenden Auszeichnungen geehrt, u. a.mit mehreren Gramophone und Edison Awards. Seine jüngste Reihe von Aufnahmen zusammen mit Gerald Finley mit Werken von Ives, Barber und Schumann wurde von der Kritik begeistert aufgenommen. Die Einspielung der Lieder von Barber erhielt 2008 einen Gramophone Award. Auf dem Podium der Kölner Philharmonie war Julius Drake zuletzt im Februar 2005 als Begleiter von Sophie Daneman und Ian Bostridge zu hören.

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22 KölnMusik-Vorschau

Donnerstag 23.04.2009 12:30

Mittwoch 29.04.2009 20:00

PhilharmonieLunch

Quartetto 5

WDR Sinfonieorchester Köln Thomas Hengelbrock Dirigent

Belcea Quartet

PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau. Eintritt frei

Samstag 25.04.2009 20:00 Jazz-Abo Soli & Big Bands 5 Stefano Bollani e i Visionari Nico Gori clarinets Mirko Guerrini ts Stefano Bollani p Ares Tavolazzi b Cristiano Calcagnile dr Spaß am Spiel, Einfallsreichtum, eine enorme Variationsbreite und sein unverwechselbarer Humor zeichnen Stefano Bollani gegenüber vielen anderen erstklassigen Jazzpianisten aus. Mit seinem Quintett steht er für einen lustvoll musizierten Stil, der über jegliche Genregrenzen leichtfüßig hinwegspringt: Ein reines Vergnügen! Zu diesem Konzert findet in Schulen ein Jugendprojekt der KölnMusik statt. Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.

Joseph Haydn Streichquartett fis-Moll op. 50, 4 Hob. III:47 Benjamin Britten Streichquartett Nr. 1 D-Dur op. 25 Ludwig van Beethoven Streichquartett Nr. 8 e-Moll op. 59, 2

Donnerstag 30.04.2009 12:30 PhilharmonieLunch WDR Sinfonieorchester Köln Emilio Pomàrico Dirigent PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau. Eintritt frei

Sonntag 03.05.2009 16:00 Sonntags um vier 5 Alexei Ogrintchouk Oboe Sinfonietta Köln Cornelius Frowein Dirigent Johann Christian Bach Sinfonie g-Moll op. 6, 6

Sonntag 26.04.2009 20:00 Gabriela Montero Klavier Johann Sebastian Bach Chaconne d-Moll BWV 1004 Bearbeitung für Klavier von Ferruccio Busoni Johannes Brahms Sechs Klavierstücke op. 118 Ludwig van Beethoven Sonate für Klavier Nr. 21 C-Dur op. 53 »Waldsteinsonate«

Carl Philipp Emanuel Bach Sinfonie D-Dur Wq 183, 1 Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Oboe und Orchester C-Dur KV 314 Arvo Pärt Orient & Occident Joseph Haydn Sinfonie Es-Dur Hob. I:74

Improvisationen

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23 Liebe Konzertbesucher,

Donnerstag 07.05.2009 12:30 PhilharmonieLunch WDR Sinfonieorchester Köln Heinz Holliger Dirigent PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau. Eintritt frei

Sonntag 10.05.2009 18:00 Kölner Sonntagskonzerte 5 Matthias Goerne Bariton Ensemble Resonanz

mit dem heutigen Konzert endet Ihr Abonnement Die Kunst des Liedes. Für die kommende Saison haben wir sechs Konzerte zu diesem traditionsreichen Abonnement zusammengefasst. Herausragende Liedsänger werden exemplarische Werke dieses Genres zu Gehör bringen. Wir freuen uns, Sie auch in der nächsten Spielzeit als Abonnenten begrüßen zu können! Weitere Einzelheiten zu dieser Reihe entnehmen Sie bitte unserer neuen Vorschau »Kölner Philharmonie 2009/2010«, die am 8. Mai 2009 erscheinen wird. Dort finden Sie neben den Konditionen für Ihren Erwerb eines Abonnements ebenfalls Informationen zu unserer Aktion »Abonnenten werben Abonnenten!«(auch auf philharmonie.de)

Johann Sebastian Bach »Ich habe genug« BWV 82 Kantate für Bass, Oboe, Streicher und Basso continuo Hanns Eisler Ernste Gesänge für Bariton und Streichorchester Bernd Alois Zimmermann Konzert für Streichorchester Joseph Haydn Sinfonie C-Dur Hob. I:48 »Maria Theresa« Zu diesem Konzert findet in Schulen ein Jugendprojekt der KölnMusik statt. Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.

Donnerstag 14.05.2009 12:30 PhilharmonieLunch Gürzenich-Orchester Köln Ludovic Morlot Dirigent PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau. Eintritt frei

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Philharmonie Hotline +49.221.280280 www.koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie!

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de

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Redaktion: Sebastian Loelgen Textnachweis: Der Text von Gerhard Anders ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Marco Borggreve S. 21; EMI Classics/ Simon Fowler S. 20 Corporate Design: Rottke Werbung Umschlaggestaltung: Hida-Hadra Biçer Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH

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Foto: Deanne McKee

Sonntag 26.04.2009 20:00

Gabriela Montero Klavier

Johann Sebastian Bach Roncalliplatz 50667 Köln Philharmonie Hotline 0221/280 280

Chaconne d-Moll BWV 1004 Bearbeitung für Klavier von Ferruccio Busoni

Johannes Brahms Sechs Klavierstücke op. 118

koelner-philharmonie.de

Ludwig van Beethoven in der Mayerschen Buchhandlung Neumarkt-Galerie 50667 Köln

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Sonate für Klavier Nr. 21 C-Dur op. 53 »Waldsteinsonate«

Improvisationen €25,– zzgl. Vorverkaufsgebühr

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