Die Entdeckung des leeren Grabes

Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an besonderer Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste. Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück. (Johannes 20,1-10)

Titelbild: „Der Auferstandene“, Detail aus dem Isenheimer Altar, von Mathis Neithardt Grünewald Colmar, um 1512 entstanden 2

Liebe Angehörige und Freunde der Dekanatspfarre Wien!

Der Aschermittwoch beendet das närrische Treiben. Der Ernst des Lebens fordert wieder seinen Tribut. Nach Ausgelassenheit folgt die Ernüchterung. Der Narr von gestern wird zum Büßer von heute. Wir befinden uns in der heiligen Fastenzeit, der „österlichen Bußzeit“ und sind von Gott und der Kirche eingeladen, uns im Glauben vorzubereiten auf das hohe Osterfest der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus. Es ist eine besondere Zeit im Kirchenjahr. Diese sechs Wochen sollten auch für jeden Einzelnen von uns eine religiös wache und intensive Zeit sein. Eine solche Zeit tut uns gut, um mehr zu uns selber und näher zu Gott zu kommen. Gott zu suchen in unserem Alltag, ihm und unseren Mitmenschen intensiver begegnen, das ist die innere Richtung dieser Wochen. Wie sehr müssen wir erkennen, dass die Zerstreuung, die Zersplitterung das Kennzeichen einer Welt ist, die durch die Sünde ihren inneren Halt, ihre innere Einheit verloren hat. So vieles strebt immer wieder auseinander, driftet auseinander, verselbständigt sich, handelt nach eigenem Verständnis, lebt auseinander und entfremdet sich. Der Dichter Christian Morgenstern beklagte einst: „Der ich bin, grüßt wehmütig den, der ich möchte sein“. Wir kennen alle diese innere Kluft im eigenen Herzen, dieses Gespaltensein, das uns in der Fastenzeit als Aufgabe zur eigenen, inneren Versöhnung gestellt ist. Es sind böse Mächte, die in uns wirken und Gegensätze hervorrufen. Sie beseitigen und in die Schranken weisen, d. h. der Sünde absagen, den widerstrebenden Kräften Einhalt gebieten, bringt uns der inneren Einheit näher. Ebenso wichtig ist, die Mitte wieder finden, Christus, den Herrn! Es gilt die Zeit zu nützen, indem man Zeit hat für Gott, dem wir jeden Augenblick unseres Daseins verdanken; indem man Zeit hat für sich selbst. Wer meint, er habe sie nicht, der sollte sie sich nehmen. Indem man Zeit hat für den anderen. Der wichtigste Mensch ist immer der, mit dem ich gerade rede oder dem ich jetzt begegne. „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist“, das ist aber nur die eine Seite des Aschermittwoch, die andere ist: „Der Herr hat dich berufen zu ewigem Leben“. Deshalb ist es klug, eine Lebensweisheit der alten Römer zu befolgen: „Was auch immer du tust, handle klug und bedenke das Ende!“. An uns alle sind die Worte von Ostern gerichtet, mit denen der Engel am Ostermorgen die verängstigten Herzen der Frauen beruhigte: „Fürchtet euch nicht! … Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden“ (Mt 28, 5-6). Jesus ist auferstanden und schenkt uns den Frieden; er selbst ist der Friede! Zum Apostel-Paulus-Jahr, das Papst Benedikt XVI. vom 28. Juni 2008 bis 29. Juni 2009 ausgerufen hat, dürfen wir Paulus als „Zeuge“ der Auferstehung Jesu anführen. 3

„Auferweckt am dritten Tag“, diese knappe urchristliche Glaubensformel, die Paulus an jener Stelle (1 Kor 15, 3-5) wider gibt, gilt heute eben als ältestes Zeugnis der Auferstehung Jesu und zugleich als frühes Bekenntnis dazu, wie entscheidend die Überzeugung ist, ob nach dem Tod nichts mehr zu erwarten ist oder ob jeder einzelne Mensch auf die Auferweckung hoffen darf. So darf ich Sie alle wieder zu unseren vorösterlichen Gottesdiensten einladen sowie zur Feier der Karwochen- und Osterliturgie in der Stiftskirche – die Terminankündigungen dazu entnehmen Sie bitte der Beilage zu diesem Pfarrbrief. „Der Herr ist auferstanden, ja, er ist wahrhaft auferstanden!“, diese Botschaft soll auch unser Leben wieder neu bestimmen und es verwandeln. Diesen Ostergedanken möchte ich all unseren Soldaten im Inland mitgeben, vor allem aber auch jenen Soldaten, die in den Krisengebieten dieser Erde ihren Einsatz für den Frieden leisten und mitunter ihr Leben riskieren, um anderen Menschen zu helfen! Ihnen allen und Ihren Angehörigen eine besinnliche Fastenzeit, eine gesegnete Osternacht, frohe Ostern und den Frieden des Auferstanden!

Euer Dekanatspfarrer

(Mag. Peter Papst, Militärsuperior)

Die Auferweckung Christi und der Christen Nun ist aber Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden. (1. Korinther-Brief, 15, 20 – 22)

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Abschied von Militärdekan i.R. Prälat Josef Gaupmann Am Sonntag, 11. Jänner 2009 ist unser langjähriger Dekanatspfarrer, Militärdekan i.R. Msgr. Josef Gaupmann, Ehrenprälat seiner Heiligkeit, einem langen Leiden erlegen. Das Begräbnis fand am Samstag, 17. Jänner 2009 in seiner Heimatgemeinde Weitersfeld statt. Msgr. Gaupmann ruht nun im Priestergrab der Pfarre Weitersfeld an der Mauer der Kirche. Josef Gaupmann wurde am 24. August 1925 in Weitersfeld (nahe Pulkau in Niederösterreich) geboren. Seine Schulausbildung schloß er in Znaim ab. Danach Reichsarbeitsdienst und Eintritt in die Deutsche Wehrmacht. Im Jahr 1943 wurde er verwundet und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach schwerer Krankheit wurde Josef Gaupmann aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Josef Gaupmann absolvierte sein Theologiestudium im Seminar in St. Pölten und wurde am 29. Juni 1949 zum Priester geweiht. Einer seiner Studienkollegen sollte sein Bischof werden – Dr. Franz Zak, der spätere Bischof von St. Pölten und der zweite Militärvikar des Österreichischen Bundesheeres. Nach seiner Kaplanszeit in der Umgebung seines Heimatortes wurde er zum Domkurat in St. Pölten bestellt. Bischofskoadjutor Dr. Franz Zak war es, der ihm nahe legte, auf Grund seiner hervorragenden Jugendarbeit, Militärseelsorger zu werden. Im Jahr 1957 trat Domkurat Josef Gaupmann seinen Dienst als Militärpfarrer beim Gruppenkommando I in Wien an. Im Jahr 1964 wechselte er zum Kommando der Fliegerbrigade am Fliegerhorst Langenlebarn und kehrte im Jahr 1971 zum Gruppenkommando I. zurück. Mit Aufstellung des Armeekommandos im Jahr 1973 wurde Militärdekan Josef Gaupmann Katholischer Armeepfarrer und der erste Dekanatspfarrer der Dekanatspfarre Armeekommando. Evangelischer Armeepfarrer war damals der unvergessene Militärdekan Dr. Werner Peyerl. Am 1. Oktober des Jahres 1985 trat Militärdekan Msgr. Josef Gaupmann in den Ruhestand und kehrte in seine Heimatgemeinde Weitersfeld zurück, wo er bei der Familie seines Bruders Eberhard wohnte. Wie er in seinem „Wort zum Abschied“ damals sagte, hat er „nahezu die Hälfte seines Lebens“ als Militärseelsorger gewirkt und angeboten, in seinem Geburtsort weiterhin als Seelsorger tätig zu sein. Die 24 Jahre als Seelsorger in Weitersfeld, Pleißing und im Dekanat Geras waren tatsächlich fast die zweite Hälfte seines Priesterlebens. Neben der Seelsorge in den beiden Gemeinden war Msgr. Gaupmann – allgemein als „Dekan Gaupmann“ bekannt – Feuerwehrkurat, Geistlicher Assistent der Katholischen Männerbewegung, Kurat beim Kameradschaftsbund und Seelsorger der

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Legio Mariae. Die Prämonstratenser von Stift Geras brachten ihre langjährige Verbundenheit mit Msgr. Gaupmann durch die Aufnahme als „Kanonikus familiaris“ zum Ausdruck. Das Begräbnis fand unter sehr großer Beteiligung der Bevölkerung von Weitersfeld und Pleißing, des Kameradschaftsbundes Niederösterreich, der Feuerwehr, der Katholischen Männerbewegung und der Legio Mariae sowie von Angehörigen des Stiftes Geras statt. Von Seiten der Militärseelsorge nahmen Militärgeneralvikar Dr. Franz Fahrner und zahlreiche Militärseelsorger teil. Militärgeneralvikar i.R. Prälat Rudolf Schütz und Militärsuperior Mag. Papst - beide Nachfolger von Msgr. Gaupmann als Dekanatspfarrer - nahmen mit Angehörigen der Dekanatspfarre am Begräbnis teil. Auch von der Militärpfarre Langenlebarn waren Freunde gekommen. Immer wieder hörte man in den Abschiedsworten das Wort „Seel-Sorger“. Dies ist wohl der schönste Ausdruck für einen Priester, der die „Freundschaft Gottes für die Menschen“ sichtbar machen wollte, wie es ein Sprecher ausgedrückt hat. Am Schluß sei ein Wort des Dankes an seinen Bruder Eberhard und seine Schwägerin Maria gesagt, die in all diesen Jahren für die zahlreichen Besucher von Msgr. Josef Gaupmann liebenswürdige Gastgeber waren und ihn in seiner schweren Krankheit begleiteten. Auferstehung Die Auferstehung Jesu bildet zusammen mit der Botschaft vom Kreuz den Kern des christlichen Glaubens. Der Glaube an die Auferstehung von den Toten hat sich im Judentum langsam entwickelt. Lange Zeit hielt sich die Vorstellung von einem Schattenreich (hebräisch: die „Scheol“), das man sich in der Tiefe der Erde vorstellte. Dort würden die Toten auf ihre Erlösung warten – ähnlich wie die Griechen den Hades verstanden. Nach dem babylonischen Exil entwickelte sich die Vorstellung einer Hölle (hebräisch: die „Gehenna“) als Ort der Strafe. Zu diesem Begriff gehört auch das Bild vom ewigen Feuer. Die schon damals verbreitete Vorstellung, dass Gott Menschen vom Ereignis des Todes ausnehmen kann, sei mit zwei Beispielen belegt: Henoch wird ohne zu sterben von Gott aufgenommen (Genesis 5, 24). Seiner besonderen Bedeutung wegen blieb auch der Prophet Elias vom Tod ausgenommen, er wurde von einem feurigen Wagen in den Himmel entrückt (2 Könige 2,11). Auch der Prophet Jesaja spricht in seinem „Lied auf die Gerechtigkeit Gottes“ von einer Erweckung der Toten: „Deine Toten werden leben, die Leichen stehen wieder auf; wer in der Erde liegt, wird erwachen und jubeln“ (Jesaja 26,19). Ein früher Beleg für den Glauben an die Auferweckung von den Toten findet sich in der Geschichte der Makkabäer-Brüder. In dem Bericht über die Folterung und Hinrichtung der 7 Brüder (2 Makkabäer 7,1-42) sagt ihre Mutter: „Gott hat uns die Hoffnung gegeben, dass er uns wieder auferweckt“. Auch in Psalm 16 finden wir diese Verheißung „Du gibst meine Seele nicht dem Totenreich preis, du lässt die Frommen nicht schauen die Vernichtung“. Jesus begegnet uns in den Evangelien als einer, der den Tod überwindet wie die Auferweckung des Lazarus und der Tochter des Synagogenvorstehers zeigen. Für 6

die Schwester des Lazarus, Martha, ist die Auferstehung am jüngsten Tag bereits eine vertraute Vorstellung. Drei der Apostel, Petrus, Jakobus und Johannes wurden am Berg Tabor Zeugen der Verklärung Jesu. Er verbot ihnen jedoch über dieses Geschehen zu sprechen, bis er von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie und sie fragten einander, was das sei „von den Toten auferstehen“ (Markus, 9,2-10). Mit dem Tod Jesu am Kreuz scheint aber alles zu Ende. Die beiden Jünger am Weg nach Emmaus sprechen ihre Enttäuschung ja offen aus. Sie erkennen Jesus nicht, erst beim Brechen des Brotes erfahren sie plötzlich seine Anwesenheit. Maria aus Magdala hält den Mann, der ihr beim Grab begegnet, zunächst für einen Gärtner. Erst als er sie beim Namen nennt, erkennt sie Jesus. Gleiches erleben die Jünger beim Fischen am See von Tiberias. Manche Theologen deuten dieses Verbergen Jesu hinter einer anderen Person so, dass Jesus uns in der Person des Anderen begegnet. Diese Sicht wird durch die Schilderung des Weltgerichtes bei Matthäus gestützt (Matthäus 25,31-46). Für die Apostel war die Auferstehung Jesu erlebte Gewissheit. Anders wäre ihre große Überzeugungskraft bei der Verkündigung der Frohen Botschaft kaum vorstellbar.

Einladung zu den vorösterlichen Gottesdiensten der Dekanatspfarre Für den Bereich Landesverteidigungsakademie findet der Gottesdienst am Freitag, 3. April 2009 um 11.00 Uhr in der Stiftskirche statt. Für den Bereich Heeresspital findet der Gottesdienst am Mittwoch, 8. April 2009 um 11.00 Uhr in der Spitalskapelle statt.

Dekanatspfarrer, Militärdiakon, Pfarradjunkt, Militärpfarrgemeinderat und Arbeitsgemeinschaft Katholischer Soldaten wünschen allen Pfarrangehörigen und den Lesern des Pfarrbriefes:

Ein friedvolles, gesegnetes Osterfest und die Freude der Auferstehung!

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Das Hochfest „Verkündigung des Herrn“ – ein Fest in der Fastenzeit Das Kirchenjahr hat zwei Festkreise – den Weihnachtsfestkreis und den Osterfestkreis. Ein Hochfest verbindet diese beiden Festkreise: Das Hochfest der Verkündigung des Herrn. Das Fest der Verkündigung der Geburt des Herrn wurde ursprünglich knapp vor oder nach Weihnachten gefeiert. Mit der Festlegung des Weihnachtsfestes auf den 25. Dezember wurde dieses Hochfest auf den 25. März – also neun Monate davor – verlegt. Ist dieser Tag ein Fastensonntag, dann wird dieses Hochfest auf den folgenden Montag verlegt. Siehe, ich bin die Magd des Herrn Seit dem Jahr 1570 wurde dieses Hochfest als „Verkündigung der seligen Jungfrau Maria“ bezeichnet. Im Jahr 1970 wurde dieses Fest in „Verkündigung des Herrn“ umbenannt. Die heilig gesprochene Karmelitin Edith Stein hat dieser Verbindung zwischen dem Weihnachtsfest und dem Osterfest im folgenden Text Ausdruck verleihen:

Krippe und Kreuz In der Nacht der Sünde strahlt der Stern von Betlehem auf. Auf den Lichtglanz, der von der Krippe ausgeht, fällt der Schatten des Kreuzes. Das Licht erlischt im Dunkel des Karfreitags, aber es steigt strahlender auf als Gnadensonne am Auferstehungsmorgen. Durch Kreuz und Leiden zur Herrlichkeit der Auferstehung ist der Weg des fleischgewordenen Gottessohnes. Mit dem Menschensohn durch Leiden und Tod zur Herrlichkeit der Auferstehung zu gelangen ist der Weg für jeden von uns, für die ganze Menschheit. Edith Stein

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Neuer Nuntius für Wien bestellt Wie Kathpress berichtet, hat der Heilige Stuhl am Mittwoch, 14. Jänner 2009, offiziell die Ernennung von Erzbischof Peter Stephan Dr. Zurbriggen (65) zum neuen Apostolischen Nuntius in Österreich bekannt gegeben. Erzbischof Zurbriggen wurde am 27. August 1943 in Brig (Brigue) im Kanton Wallis geboren. Nach seiner Priesterweihe am 10. Oktober 1969 und seiner Promotion im Römischen Recht trat er in die Päpstliche Diplomatische Akademie ein. Ab dem Jahr 1975 stand er im Diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls. Seine erste Auslandsverwendung führte ihn nach Bolivien. Es folgten: 1979 Deutschland, 1982 Uruguay und 1985 Frankreich. Im Jahr 1989 trat Dr. Zurbriggen seinen Dienst in Zentralafrika an, 1991 folgte Indien. 1993 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Apostolischen Delegaten in Mocambique und gleichzeitig zum Erzbischof ernannt. Die Bischofsweihe empfing er am 6. Jänner 1994, seine Titular-Erzdiözese ist Glastonia. 1998 wechselte Erzbischof Dr. Zurbriggen als Nuntius in die Kaukasus-Republiken Georgien, Armenien und Azerbaidschan. Seit dem 15. Oktober 2001 ist Erzbischof Dr. Zurbriggen Nuntius für das Baltikum. Wann genau der Wechsel an der Nuntiatur in Wien erfolgen wird, ist noch offen.

Das Jahr 2009 - Das Jahr der Astronomie „Im Staunen zu Gott finden" - Militärseelsorge und Astronomie Das Jahr 2009 wurde von der UN-Generalversammlung zum „Internationalen Jahr der Astronomie“ erklärt. Ziele sind u. a.: - diese Wissenschaft entdecken und ihren Einfluss auf das Leben der Menschen erkennen - einen persönlichen Sinn für Wunder und Entdeckung entwickeln - Menschen sollen ihren Platz im Universum wieder entdecken - erkennen, wie Wissenschaft zu einer gerechteren und friedlicheren Gesellschaft beitragen kann. Kaum vorstellbar ist heute, dass die Beobachtung der Himmelskörper bis zum Jahr 1609 nur mit freiem Auge erfolgte. Trotzdem erbrachte diese Wissenschaft sehr genaue Ergebnisse wie z.B. die Erstellung des Kalenders durch die Römer beweist. Die Präsentation dieses Jahresthemas am 13. Jänner 2009 an der Landesverteidigungsakademie begann mit einer feierlichen Vesper in der Stiftskirche, die der Herr Militärbischof hielt. Im Anschluss stellte das Institut für Religion und Frieden beim Militärbischofsamt seine Planung vor. Zum „Jahr der Astronomie“ wird es drei Veranstaltungen im Rahmen der Katholischen Militärseelsorge geben.

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DDr. Thomas Posch vom Österreichischen Vorbereitungskomitee für das Jahr der Astronomie referierte über die besonderen Anliegen der Astronomen in diesem Jahr: •

Sternstunden der Astronomie Im Oktober 1608 ließ der Holländer Jan Lippershey erstmals ein Teleskop patentieren. Schon im Jahr darauf setzte Galilei als erster ein Linsenfernrohr für astronomische Beobachtungen ein und machte sogleich spektakuläre Entdeckungen. Eine Reihe von "Sternstunden der Astronomie" folgte: Heute sind wir dabei, Milliarden Lichtjahre in die Vergangenheit zu blicken.



Wie viele Sterne sehen wir noch? Nach dem Motto "Licht bringt Sicherheit" und zu Werbezwecken leuchtet die menschliche Zivilisation alle dunklen Ecken aus. Was dabei verloren geht, wird erst langsam klar. Die weltweite Aktion "Wie viele Sterne sehen wir noch?" will dies verdeutlichen.



Astronomie und Naturerleben Tausende Menschen in Österreich betreiben Astronomie, weil sie die obere Hälfte unserer Umwelt mindestens genauso fasziniert wie die untere. Auf belebten Straßen, in Naturparks, an wunderschön gelegenen Sternwarten und in Planetarien wird diese Faszination in der Aktion "Astronomie als Naturerleben" vermittelt.



Astronomie, Astrophysik und unser Weltbild Berühmte Astronomen haben unser Weltbild verändert. Manche davon, wie Kepler, haben in Österreich gewirkt. Ihre Spuren sind heute noch präsent. Doch -- sind sie es wirklich? Oder haben wir sogar schon den Unterschied zwischen Astronomie und Astrologie vergessen?

Militärkurat Univ. Ass. MMag. Stefan Gugerel, Militärpfarrer beim Militärkommando Oberösterreich, einer der Initiatoren dieser Seminarreihe, referierte über die Gründe, das Jahr der Astronomie im Rahmen der Militärseelsorge zu behandeln. Der Leiter des Instituts für Religion und Frieden, Bischofsvikar Msgr. Dr. Werner Freistetter, erinnerte daran, dass der Vatikan eine eigene Sternwarte betreibt und Papst Benedikt XVI. kurz vor Weihnachten in seiner Ansprache zum Angelus das Jahr der Astronomie besonders hervorhob: "Wenn die Himmel die Herrlichkeit Gottes rühmen, so sind auch die Naturgesetze, die uns viele Männer und Frauen im Lauf der Jahrhunderte immer besser verstehen haben lassen, ein starker Impuls, um dankbar die Werke des Herrn zu betrachten", erinnerte Dr. Freistetter an die Worte des Papstes. "Das ist für uns Christen jener Ansatz, um im Nachdenken und im Staunen zu Gott zu finden." Das Institut für Religion und Frieden bietet für den Raum Wien folgendes Seminar an: „Astronomie und Gott?“, 8. – 10. September 2009 Veranstaltungsort ist das Wohnheim Breitensee, Wien Inhalt des Seminars: Wofür man die Sterne hält und wie man ihre Bewegungen deutet, prägt unsere Wahrnehmung. Ein religions- und wissenschaftshistorischer Überblick soll die Zugänge zu den Sternen darstellen, die Menschen verschiedener Kulturen gefunden haben. Weitere Schwerpunkte sind u.a. Fragen zum Verhältnis von Religion und Naturwissenschaft, Glaube und Vernunft (der Fall Galilei!), sowie ein Besuch der Sternwarte in Wien. 10

80 Jahre „Staat der Vatikanstadt“ Stato della Citta del Vaticano Der heutige „Staat der Vatikanstadt“ entstand auf Grundlage der Lateranverträge, die am 11. Februar 1929 zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Königreich Italien abgeschlossen wurden. Ihre Ratifizierung erfolgte am 7. Juni 1929. Sein Status als souveränes Völkerrechtssubjekt, eindeutig getrennt vom Heiligen Stuhl, ist allgemein anerkannt. Das Staatsgebiet ist in den Lateranverträgen festgelegt, es umfasst den Vatikan und den Petersdom, Castel Gandolfo und einige Gebäude in Rom. Seine Größe beträgt 44 Quadratkilometer. Der Vatikanstaat ist eine absolute Monarchie. Staatsoberhaupt ist der Papst, der die volle legislative, exekutive und gerichtliche Gewalt ausübt. Während der Sedisvakanz (Zeitraum, in dem das Amt des Papstes unbesetzt ist) übt das Kardinalskollegium diese Gewalt aus. Für die äußere Sicherheit des Vatikanstaates hat nach den Lateranverträgen Italien Sorge zu tragen. Der heutige Staat der Vatikanstadt ist aus dem „Kirchenstaat“ hervorgegangen. Dieser Kirchenstaat war das ehemalige Herrschaftsgebiet des Papstes in Mittelitalien; es wurde seit dem 6. Jahrhundert auch „Patrimonium Petri“ (Vermögen des Petrus) genannt. Den Kern des Kirchenstaats bildete der (zunächst private) Grundbesitz der Kirche von Rom, der dieser seit dem 4. Jahrhundert in Rom und Italien (besonders in Mittel- und Süditalien und in Sizilien) aus zahlreichen Schenkungen und Vermächtnissen zugewachsen ist. Bereits im 6. Jahrhundert war der Papst in seiner Funktion als Bischof von Rom der größte Grundbesitzer in Italien. Papst Gregor der Große (590‒604) richtete für den Gesamtbesitz eine zentrale Verwaltung ein, der zunehmend öffentliche Aufgaben zufielen (innere Verwaltung, Versorgung der Bevölkerung, Verteidigung), die unter Anerkennung der Oberhoheit des oströmischen Kaisers über den byzantinischen Verwaltungsbezirk (Dukat) von Rom (zuletzt nur noch formal) wahrgenommen wurden. Die Expansionspolitik des Königs der Langobarden, Aistulf, bewirkte ein Bündnis zwischen Papst Stephan II. (752 – 757) und dem Fränkischen Reich. Als Gegenleistung für die kirchliche Legitimierung der Karolinger erwarb der Papst die Anerkennung der Pippinschen Schenkung (754 durch Karl den Großen bestätigt und erweitert) sowie die bis dahin byzantinischen Gebiete des Exarchats von Ravenna und der Pentapolis, die Dukate Spoleto und Benevent und die Romagna. Das zugesprochene Erbe der in Mittelitalien reich begüterten Markgräfin Mathilde von Tuszien († 1115) führte in der Folge zu einer beträchtlichen Gebietserweiterung. Nach dem Machtverlust des byzantinischen Kaiserreiches in Italien versuchten die Päpste unter Berufung auf die Konstantinische Schenkung die volle Souveränität über ihre Besitzungen zu erlangen. Die durch die Pippinsche Schenkung begründete Schutz- und Oberhoheit der abendländischen Kaiser über die päpstlichen Besitzungen blieb noch bis zum Sturz der Staufer (1266/68) erhalten. Papst Innozenz III. (1198 – 1216) kann als eigentlicher Begründer des Kirchenstaates gelten, doch erst Papst Julius II. (1503 – 1513) ist es gelungen, die angestrebte Souveränität über den Kirchenstaat gegen den Widerstand des italienischen Adels durchzusetzen. Papst Julius II. gestaltete den Kirchenstaat zu einem zentralistisch organisierten Staatswesen um. Unter ihm erreichte der Kirchenstaat seine größte Ausdehnung. Seit dem 15. Jahrhundert versuchten die Päpste, eine selbstständige Außenpolitik zu betreiben. Dies gelang nicht, so wie die übrigen italienischen Staaten blieb der Kirchenstaat bis Ende des 18. Jahrhunderts von den europäischen Großmächten 11

abhängig. Durch die napoleonische Kirchenpolitik wurde der durch Gebietsabtretungen stark verkleinerte Kirchenstaat am Ende des 18. Jahrhunderts zur Römischen Republik erklärt und 1809 dem Königreich Italien eingegliedert. Nach dem Wiener Kongress 1815 fast vollständig wiedererrichtet, wurde der Kirchenstaat 1860 auf das einstige Patrimonium Petri reduziert und 1870 dem italienischen Nationalstaat eingegliedert, worauf sich Papst Pius IX. (1846 – 78) als „Gefangener des Vatikans“ bezeichnete. Erst im Jahr 1929 ist es gelungen, mit dem Königreich Italien die Lateranverträge abzuschließen. Mit diesem Vertragswerk gelang es, wieder die Souveränität über das päpstliche Territorium zu erlangen. Ein Kuriosum zum Schluss: Nach der jüngst im „L´ Osservatore Romano“ publizierten Kriminalstatistik ist der Vatikanstaat in Relation zur Größe der Bevölkerung der Staat mit der höchsten Kriminalitätsrate. Im vergangenen Jahr 2008 musste die Justiz des Vatikanstaates 486 Strafverfahren und 549 Zivilprozesse durchführen. Bei einer Einwohnerzahl von 492 Bürgern ist dies eine überaus hohe Zahl an Strafverfahren – die Täter sind allerdings ausschließlich Besucher des Vatikans, zumeist Taschendiebe. Papst Benedikt XVI. ist Ehrenbürger von Mariazell Papst Benedikt XVI. ist Ehrenbürger von Mariazell. Den entsprechenden Beschluss hat der Gemeinderat der Stadt Mariazell einstimmig gefasst, der Papst hat die Ehrenbürgerschaft angenommen.

Die feierliche Überreichung der Ehrenbürgerurkunde hat am Mittwoch, 21. Jänner 2009, nach der Generalaudienz im Vatikan stattgefunden. Eine Delegation unter Leitung des steirischen Diözesanbischofs Egon Kapellari überreichte die Urkunde dem Heiligen Vater. Der Delegation gehörten u.a. der Superior von Mariazell, Pater Karl Schauer und der Bürgermeister von Mariazell, Helmut Pertl an. Weihnachten im Kinderheim St. Benedikt Zu Weihnachten 2008 fand die Unterstützungsaktion für das Kinderheim St. Benedikt im Liebhartstal (in Wien/Ottakring) zum 47. Mal statt. Der Beginn dieser Aktion war eine Postkarte der Priorin an die damalige Heereswirtschaftsschule im Advent des Jahres 1961. Mit dieser Karte baten die 12

Schwestern von St. Benedikt, einem Heim für gehirngeschädigte Kinder, um gebasteltes Spielzeug für das Weihnachtsfest. Der damalige Hauptmann Walter Bisinger sah sich mangels geeigneter Möglichkeiten nicht in der Lage, dieser Bitte in der gewünschten Form zu entsprechen. Er wollte aber dieses Anliegen unterstützen und bat das Kaderpersonal der Schule und die Kursteilnehmer um einen Beitrag für die Schwestern. Diese spontane Sammlung erbrachte damals ein Ergebnis von S 500,-. Damit waren die Schwestern in der Lage, für jene Kinder, die von ihren Eltern nicht besucht wurden, Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Seitdem ist die Sammlung für das Weihnachtsfest der Kinder von St. Benedikt eine schöne Tradition von Heeresversorgungsschule und der Dekanatspfarre geworden. Der derzeitige Schulkommandant und Versorgungsschef, Brigadier Mag. Dieter Jocham, hat die Aktion für das Kinderheim St. Benedikt dann zur „Chefsache“ gemacht. Am 31. Mai 2008 beging das Kinderheim sein 60jähriges Jubiläum und feierte dieses Ereignis mit der Eröffnung des neu gestalteten Kinderspielplatzes. Militärbischof Mag. Christian Werner nahm die Segnung dieser Anlage vor.

Die diesjährige Sammlung bei Heeresversorgungsschule und Dekanatspfarre erbrachte ein Ergebnis in Höhe von € 2.595,-. Militärbischof Mag. Christian Werner hat dazu noch einen erheblichen Betrag beigesteuert. Auch der Rotary-Club Wien stellte sich wieder mit einem Beitrag ein, der von Oberst dIntD DKfm Peter Birkmayer, an das Kloster übergeben wurde. An der Weihnachtsfeier am 22. Dezember 2009 nahmen Militärgeneralvikar i.R. Prälat Rudolf Schütz, der Schulkommandant Brigadier Ing. Mag. Dieter Jocham, unser Dekanatspfarrer Militärsuperior Mag. Peter Papst und der Militärpfarrer von Wien, Militäroberkurat Dr. Harald Tripp, der Initiator der Aktion, Oberst i.R. Walter Bisinger und Vertreter aus dem Bereich der Heeresversorgungsschule und der Dekanatspfarre teil. Militärgeneralvikar i.R. Prälat Rudolf Schütz, der auch die Heilige Messe in der schönen Kapelle des Klosters zelebrierte, überbrachte die Grüße von Militärbischof Mag. Christian Werner an die Schwestern. Die Kinder aus der älteren Gruppe bedankten sich bei den Gästen mit einer stimmungsvollen und sehr eindrucksvollen musikalischen Darbietung.

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Die Mutter Priorin Michaela Haslauer und die Schwestern des Kinderheims St. Benedikt im Liebhartstal möchten allen, die dazu beigetragen haben, den Kindern ein schönes Weihnachtsfest zu bereiten, auf diesem Weg herzlich danken! Neuer Militärkommandant für Wien Verteidigungs- und Sportminister Mag. Norbert Darabos hat am 18. Dezember 2008 den gebürtigen Oberösterreicher Brigadier Mag. Dr. Karl Schmidseder zum neuen Militärkommandanten von Wien ernannt. Im Rahmen eines Festaktes im Heeresgeschichtlichen Museum wurde Brigadier Mag. Dr. Schmidseder von Verteidigungsminister Mag. Darabos die Ernennungsurkunde überreicht. Brigadier Mag. Dr. Schmidseder folgt als Militärkommandant Brigadier Mag. Franz Reißner nach, der diese Funktion von April 2006 bis Juli 2008 innehatte. Brigadier Mag. Franz Reißner ist mit Juli des Jahres 2008 in das Verteidigungsministerium gewechselt und ist nunmehr Leiter der Gruppe Logistik. Heilige Messen in Wien

Stiftskirche – Garnisonskirche zum Heiligen Kreuz Rektor: Militärsuperior Mag. Peter Papst Hl. Messen an Wochentagen gemäß Wochenaushang Hl. Messen an Sonntagen: 18.00 Uhr Krypta im Neuen Burgtor Rektor: Militärgeneralvikar i.R. Prälat Rudolf Schütz Hl. Messen an Sonn- und Feiertagen: 09.30 Uhr Militärpfarrkirche St. Johann Nepomuk Rektor: Militäroberkurat Lic. Dr. Harald Tripp Hl. Messen an Sonn- und Feiertagen: 18.00 Uhr Kapelle im Heeresspital in der Van Swieten-Kaserne Rektor: Militärsuperior Mag. Peter Papst Krankenbesuche ab 09.00 Uhr Hl. Messen an Sonntagen: 10.00 Uhr

Darüber hinaus bietet die Militärseelsorge Beichte und Aussprachemöglichkeit nach telephonischer Vereinbarung an.

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Pontifikalamt und Festakt zum 40-jährigen Bestehen der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Soldaten in der Landesverteidigungsakademie Mit einem Festgottesdienst, den Militärbischof Mag. Christian Werner gemeinsam mit Militärseelsorgern aus dem Raum Wien zelebrierte, und einem Festakt in der Landesverteidigungsakademie feierte die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Soldaten (AKS) der Dekanatspfarre an der Landesverteidigungsakademie und der Militärpfarre beim Militärkommando Wien am Mittwoch, 11. Februar 2009, ihr 40-jähriges Bestehen. Zahlreiche Festgäste aus dem Seelsorgebereich Wien nahmen an dieser Jubiläumsfeier teil. Aus dem Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport waren die beiden Sektionsleiter, Sektionsschef Mag. Rainer Holenia und Generalleutnant Mag. Segur-Cabanac gekommen. Zu den Ehrengästen zählten weiters der Kommandant des Kommandos Einsatzunterstützung, Generalmajor Mag. Bernhard Bair und der Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums, Dr. M. Christian Ortner, sowie zahlreiche Offiziere und Beamte aus der Garnison Wien. Eine Auszeichnung der Veranstaltung stellte die Teilnahme des Vorsitzenden, Abgeordneter zum Nationalrat Anton Gaal und weiterer Angehöriger der Parlamentarischen Bundesheer-Beschwerdekommission dar. Die Laienorganisationen waren repräsentiert durch den Präsidenten des Katholischen Laienrates, Mag. Wolfgang Rank, die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreichs, Dr. Luitgard Derschmidt, und den Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Soldaten, Brigadier Peter Klocko. Die Evangelische Militärseelsorge war durch Frau Militärkurat Mag. Susanne Baus vertreten. Militärbischof Mag. Werner dankte in seiner Predigt allen, die zum Aufbau der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Soldaten beigetragen, deren Ziele treu mitgetragen und verwirklicht haben. Er erinnerte an das Zweite Vatikanische Konzil, demzufolge "die Gläubigen, und genauer noch die Laien, an der äußersten Front des Lebens stehen". Die Kirche sei durch sie das "Lebensprinzip der menschlichen Gesellschaft". Durch den anschließenden Festakt führte Militärsuperior Mag. Peter Papst als Moderator. Der Kommandant der Landesverteidigungsakademie, General Mag. Raimund Schittenhelm, hob in seiner Begrüßung die Bemühungen der Arbeitsgemeinschaft in den Bereichen Soziales und Wehrethik hervor. Der Festredner, General i. R. Prof. Mag. Ernest König, von 1997 bis 2002 Präsident der AKS und von 1999 bis 2002 Präsident des "Apostolat Militaire International" (AMI) unterstrich die Bedeutung des christlichen Zeugnisses in einer Zeit eines weit verbreiteten Hedonismus und eines neu aufkommenden Atheismus. Soldaten seien von ihrer Ausbildung her vorbereitet auf Interventionen in Ausnahmesituationen und könnten auch in der gegenwärtig schwierigen Lage der Kirche hilfreich im Sinne eines "Priestertums aller Getauften" wirken. Die Kirche habe bei den vielen Sinnsuchenden in einer pluralistischen Gesellschaft durchaus Chancen. Die Katholiken müssten aber gemeinsam vorgehen und dürfen sich nicht "auseinanderdividieren" lassen. Mit der „Frohbotschaft " haben Christen das beste Konzept - aber an der Umsetzung hapert es, so General König. Oberst i.R. Michael Haubl gab einen Überblick über die Geschichte der Arbeitsgemeinschaft. Die Österreichische Bischofskonferenz hat sich nach dem Staatsvertrag im Jahr 1955 um die Errichtung einer Militärseelsorge im Bundesheer 15

bemüht, der Ministerrat hat diesem Wunsch im Jahr 1956 entsprochen. Als im Oktober dieses Jahres die ersten Rekruten in das Bundesheer der Zweiten Republik einrückten, traten auch die ersten vier katholischen Militärseelsorger ihren Dienst an. Die Gründung der AKS als Vereinigung katholischer Offiziere und Unteroffiziere sowie ziviler Heeres-Angehöriger ist am 28. Februar 1969 in Wien erfolgt. Erster Präsident war der Kommandant der Landesverteidigungsakademie und spätere Armeekommandant, General Emil Spannocchi. Das Ziel war es, gemäß dem Konzilsdekret über das Laienapostolat, einen Beitrag zur Weckung, Verbreitung und Vertiefung einer christlichen Welt- und Lebensauffassung unter den Soldaten zu leisten. Zu den Aktivitäten der AKS gehören bis heute religiöse Fortbildung, Wallfahrten, Sozialaktionen und die Auseinandersetzung mit friedensethisch relevanten Themen. Der Referent erinnerte auch an die bewegte Zeit der Friedensbewegung in den 1970er und 1980er Jahren, als Fragen wie "Christ und Soldat - ein Gegensatz?" zum Teil sehr kontrovers diskutiert wurde. Der blutige Bürgerkrieg im zerfallenden Jugoslawien war ein Anstoß, über die Voraussetzungen für eine militärische Intervention aus humanitären Gründen intensiv zu diskutieren. Was bewegt heute einen Soldaten, eine Soldatin oder zivile Bedienstete des Österreichischen Bundesheeres, sich in einer katholischen Laienorganisation zu engagieren? Es sind zumindest drei Motive, die zu diesem Schritt führen: 1. Eine persönliche Religiosität, 2. das Interesse an anderen Menschen und 3. das Einstehen für christliche Werte Die AKS ist darüber hinaus den traditionellen Werten des Soldaten wie Mut, Kameradschaft, Treue, Tapferkeit und Verschwiegenheit verpflichtet. Dazu kommt als wesentliches Element soziale Kompetenz – insbesondere für Soldaten in Führungsfunktionen.

Gedanken von Vincent van Gogh über Gott Ich denke immer, das beste Mittel, Gott zu lieben ist, viel zu lieben. Liebe einen Freund, eine Frau, ein Ding – was immer du willst - dann bist du auf dem Weg, mehr über Ihn zu erfahren. Aber man muss mit einer hohen und ernsten, intimen Sympathie lieben, mit Stärke, mit Einsicht; und man muss immer versuchen, tiefer, besser und mehr zu erkennen. Das führt zu Gott, das führt zu unerschütterlichem Glauben. 16

Pfarrnachrichten Wechsel bei der Generaldekanatspfarre beim Streitkräfteführungskommando in Graz

70. Geburtstag von Militärgeneralvikar i.R. Prälat Rudolf Schütz „Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen..“ (Psalm 23)

Der Bischofsvikar für pastorale Angelegenheiten, Militärdekan Msgr. Franz Auer, durch lange Jahre Dekanatspfarrer in Graz, zuletzt beim Streitkräfteführungskommando, ist mit dem Jahreswechsel in den Ruhestand getreten. Zu seinem Nachfolger hat der Herr Militärbischof Militärdekan Mag. Dietmar Gopp, Pater des Zisterzienserstiftes Mehrerau in Bregenz, bestellt.

Das Bild des Hirten und Priesters bildete das zentrale Thema der Predigt von Militärbischof Mag. Christian Werner beim festlichen Gottesdienst in der Altottakringer Pfarrkirche aus Anlass des 70. Geburtstages unseres früheren Dekanatspfarrers und späteren Militärgeneralvikars Prälat Rudolf Schütz. Prälat Guttenbrunner, der Pfarrer von Altottakring, konnte zahlreiche Freunde des Jubilars begrüßen: General i.R. Karl Majcen, General i.R. Dr. Hötzl sowie General i.R. Fortunat aus dem Bereich der früheren Armeepfarre sowie den Präsidenten der AKS, Generalmajor Mag. Sinn. Militäroberkurat Dr. Tripp von der Militärpfarre Wien und Angehörige der Dekanatspfarre gratulierten Prälat Schütz zu seinem Festtag. Der Wiener Schubertbund sorgte für die musikalische Umrahmung der Hl. Messe.

Die Dekanatspfarre wünscht ihm Gottes Segen für seine neue Aufgabe! Mariazell – Neuer Präsident der „Vereinigung der Freunde der Basilika Mariazell“ Durch viele Jahre stand der langjährige Präsident der AKS, General i.R. Karl Majcen, an der Spitze dieser Vereinigung gestanden. Nun werden die bisher neben den „Freunden der Basilika“ tätigen Initiativen „Mariazell braucht ihre Hilfe“ und „Steirer helfen Mariazell“ vereinigt und werden gemeinsam die Anliegen des Wallfahrtsortes vertreten. Zum Nachfolger von General i.R. Majcen wurde der frühere Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, Dr. Klaus Liebscher bestellt.

Abschied von Militärdiakon Geistlicher Rat Vizeleutnant i.R. Friedrich Popp Am 13. Februar 2009 ist Militärdiakon Friedrich Popp, Militärpfarre beim Militärkommando Wien, verstorben. Militärdiakon GR Popp war von 1977 bis 1993 Pfarradjunkt der Militärpfarre Wien. Er absolvierte die Ausbildung zum Diakon und wurde am 21. 9. 1986 von Militärvikar Bischof Dr. Franz Zak zum Militärdiakon geweiht. Seit seiner Weihe war Militärdiakon GR Popp der Militärpfarre Wien zugeteilt und unterstützte auch nach seiner Ruhestandsversetzung den Militärpfarrer. 17

20. Mai 1909 – Tag der Heiligsprechung von Klemens Maria Hofbauer

Bekannt war Klemens Maria Hofbauer auch für sein großes soziales Engagement in Wien. Er wurde wegen seines Einsatzes in so vielen Bereichen der „Pfarrer von ganz Wien“ genannt. Im Jahr 1820 starb Klemens M. Hofbauer in Wien. Er ist seit 1862 in der Kirche Maria am Gestade beigesetzt.

Vor 100 Jahren wurde Klemens Maria Hofbauer, eine der markantesten Priesterpersönlichkeiten Wiens, durch Papst Pius X. heilig gesprochen. 1751 in Tasswitz bei Znaim geboren, studierte Hofbauer in Wien Theologie. 1785 trat er in Rom in den Redemptoristenorden ein und wurde 1786 zum Priester geweiht. Hofbauer war für den Orden in Deutschland, in der Schweiz und in Polen aktiv. Die Napoleonischen Kriege machten aber alle seine Bemühungen zunichte. Im Jahr 1808 kam er nach Wien und wurde Seelsorger an der Minoritenkirche, der italienischen Nationalkirche.

Im Jahr 1914 wurde Klemens Maria Hofbauer zum Landespatron von Wien bestimmt. Die damals geschaffene Statue ist seit 2001 in der Vierung des Stephansdoms aufgestellt. Einladung zum Weltfriedenstag 2009 Die Dekanatspfarre an der Landesverteidigungsakademie und die Militärpfarre Wien laden zur Feier des Weltfriedenstages am Donnerstag, den 28. Mai 2009, in die Augustinerkirche mit Beginn um 11.00 Uhr ein. Hauptzelebrant wird unser Militärbischof Mag. Christian Werner sein. 29. März 2009 – Beginn der Sommerzeit Am Sonntag, den 29. März 2009, beginnt wieder die Sommerzeit! Die Uhr wird um 1 Stunde vorgestellt.

Clemens Maria Hofbauer (1751 – 1820) Sein Engagement war sehr vielfältig: Er gehörte zu jenen, die gegen das Erbe des josefinischen Staatskirchentums kämpften. Anderseits gehörte er zum Kreis der Romantiker um Friedrich Wilhelm Schlegel. Dazu war er ein begnadeter Prediger – ein Polizeibericht vergleicht ihn mit Abraham a Santa Clara.

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Getauft wurden die Tochter von Mag. Bernadeta und Dr. Jochen Rehrl am 3. Jänner 2009 auf den Namen Julia Bernadeta die Tochter von Martina und VB Nikolaus Pruzsinszky am 10. Jänner 2009 auf den Namen Lea Maria die Tochter von Ursula und Oberleutnant Jürgen Kotzian am 13. Jänner 2009 auf den Namen Agnes Maria Ruth der Sohn von Christina und Major dG Mag. Andreas Loschek am 21. Februar 2009 auf den Namen Constantin Johannes Werner Verstorben sind Vizeleutnant i.R. August Pfeffer, langjähriger Angehöriger des Militärpfarrgemeinderates der Dekanatspfarre, ist am 4. April 2008 im 76. Lebensjahr verstorben Vizeleutnant i.R. Anton Kohl, ehemals HVS, ist am 22. August 2008 im 80. Lebensjahr verstorben Oberst i.R. Franz Leidl, zuletzt AK, ist am 20. Oktober 2008 verstorben Generalmajor i.R. Dr. Otto Zinn-Zinnenburg, zuletzt AK, ist am 31. Oktober 2008 verstorben Ing. Gernot Raschbacher, HGV Mariahilf, ist am 5. November 2008 verstorben Amtsdirektor i.R. RgR Ernst Cech, zuletzt AWT, ist am 22. November 2008 verstorben Vizeleutnant Franz Krivec, BMLV/EFü, ist am 29. November 2008 verstorben Beamter Reinhard Schneider, KdoEU, ist am 5. Dezember 2008 verstorben Vizeleutnant i.R. Ernst Huscava, zuletzt KdoFüU, ist am 19. Dezember 2008 verstorben VB i.R. Adolf Seiferth, zuletzt HDVA, ist am 30. Dezember 2008 verstorben Amtsdirektor i.R. RgR Otto Lamp, zuletzt HMatA, ist am 1. Jänner 2009 verstorben Generalleutnant i.R. Helmut Kreuzhuber, bis 2001 Militärkommandant von Oberösterreich, ist am 10. Jänner 2009 verstorben VB i.R. Elsa Lehner, zuletzt BMLV/KontrC, ist am 12. Jänner 2009 verstorben VB Michael Holmatz, BMLV/Sektion I, ist am 24. Februar 2009 verstorben

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