Die Berliner Schule :der Junge Deutsche Film des neuen Jahrhunderts

Die “Berliner Schule”:der Junge Deutsche Film des neuen Jahrhunderts Mittwoch 1. Juli bis Mittwoch 15. Juli 2009 - Sala Leopoldo Lugones des TGSM: Av....
Author: Karl Fischer
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Die “Berliner Schule”:der Junge Deutsche Film des neuen Jahrhunderts Mittwoch 1. Juli bis Mittwoch 15. Juli 2009 - Sala Leopoldo Lugones des TGSM: Av. Corrientes 1530 Vollständige Terminübersicht der Filmreihe: Mittwoch, 01.07.

Die innere Sicherheit (La seguridad interior; Deutschland, 2000) Regie: Christian Petzold. Mit Julia Hummer, Barbara Auer, Richy Müller. Seit Jahren lebt ein Paar aus der ehemaligen Terroristenszene mit seiner halbwüchsigen Tochter im Untergrund. Irgendwo in Portugal versuchen sie sich eine halbwegs legale Identität aufzubauen, als durch eine Unaufmerksamkeit alles zusammenbricht. Ihre erneute Flucht führt sie zurück nach Deutschland. Ein politischer Film, zugleich ein Film über das Erwachsenwerden eines Mädchens. „Mit einer großartigen Ensembleleistung, mit einem einfühlsamen, gleichzeitig distanzierten und nicht verengenden Blick deichselt Christian Petzold in ‚Die innere Sicherheit‘ ein Stück verdrängter Geschichte. Durch Verzicht auf politischen Lehrcharakter und Konzentration auf existenzlose Menschen, zu deren Mentalität der Film einen gestisch starken Zugang findet, besticht Petzolds Kinodebüt, weil es durch Schweigen

spricht

-

der

deutsche

Film

findet

zu

seiner

Form.“

(http://www.filmspiegel.de/filme/filme.php?id=720) Um 14.30, 17, 19.30 und 22 Uhr (106’; 16mm)

Donnerstag, 02.07.

Klassenfahrt (Viaje de egresados; Alemania, 2002) Regie: Henner Winckler. Mit Steven Sperling, Sophie Kempe, Maxi Warwel. Bei einer Klassenfahrt in ein polnisches Seebad werben der scheue Ronny und ein polnischer Junge um ein Mädchen. Der Kampf zwischen den beiden Jungen findet bei einer Mutprobe ein tragisches Ende. „Mit ungeheurer Genauigkeit spürt Henner Winckler die Resonanzen, kleinen Stimmungsverschiebungen und entscheidenden Pausen in den kargen Dialogen seiner Helden auf. Kommunikation als Partitur, hinter deren gleichgültigen Tonlagen und rüde dahingeworfenen Witzen sich immer wieder wahre Eifersuchtsabgründe verbergen. Gerade im Umgang mit der Sprache ist Wincklers ausschließlich mit Laiendarstellern gedrehte 'Klassenfahrt' ein Glücksfall.“ (Zeit, Katja Nicodemus) Um 14.30, 17, 19.30 und 22 Uhr (89'; 16mm.) 1

Freitag, 03.07.

Bungalow (Deutschland, 2002) Regie: Ulrich Köhler. Mit Lennie Burmeister, Devid Striesow, Trine Dyrholm. Der Bundeswehrsoldat Paul desertiert und geht zurück zum Bungalow seiner Eltern. Dahin kommt auch sein älterer Bruder mit seiner dänischen Freundin. Paul geht weder zurück zur Truppe noch zeigt er großes Interesse an seiner früheren Freundin. Die junge Dänin interessiert ihn etwas mehr. „Der Debütfilm von Ulrich Köhler inszeniert diese Konstellation wie ein ins Stocken geratenes Gespräch: Das meint nicht nur die lakonischen Dialoge, die gemeinsam mit dem zurückgenommenen Gestus der Darsteller vor allem Nicht-Kommunikation bedeuten. Das meint auch einen Leerlauf der Zeit, in den die Kamera Patrick Orths mit ihren Plansequenzen hineingleitet. Es ist die Zeit zwischen Jugend und Erwachsensein, die Zeit des 'Nicht-mehr' und des 'Noch-nicht'. Das ist vor allem Pauls Zeit, die sich der Film zu eigen macht.“ Um 14.30, 17, 19.30 und 22 Uhr (85’; 16mm.)

Samstag, 04.07.

Yella (Deutschland, 2007) Regie: Christian Petzold. Mit Nina Hoss, Devid Striesow, Hinnerk Schönemann. Yella geht weg. Die Firma ihres Manns Ben ist pleite gegangen und ihre Ehe dramatisch gescheitert. Sie will nach Westen, jenseits der Elbe, wo es Arbeit und Zukunft geben soll. Unterwegs lernt sie einen Mann aus der Welt des Risikokapitals kennen. Yella bewährt sich als seine Assistentin. Doch immer wieder drängen sich Momente von früher in ihr neues Leben. „Das Schöne an Petzolds Film ist, wie es ihm gelingt, das Persönliche und Politische untrennbar miteinander zu verzahnen: Sein Film handelt nicht nur vom modernen Kapitalismus, sondern auch davon, wie er sich bis in den Gang, die Gesten und Bewegungen der Menschen einschreibt.“ (Welt am Sonntag) Um 14.30 und 17 Uhr (89’; DVD)

Jerichow (Deutschland, 2008) Regie: Christian Petzold. Mit Benno Fürmann, Nina Hoss, Hilmi Sözer. 2

Drei Menschen treffen mit schicksalhafter Zufälligkeit aufeinander. Thomas (Benno Fürmann), jung, kräftig, wortkarg, ein ehemaliger Soldat, unehrenhaft aus der Armee entlassen; Ali (Hilmi Sözer), vom Leben schon ein wenig mitgenommen, aber immer noch leutselig, ein türkischer Unternehmer in Deutschland, der mit seinen Imbissbuden reich geworden ist; Laura (Nina Hoss), seine Frau, attraktiv, reserviert, wie jemand, die schon vieles hinter sich hat. Auf den Landstraßen des deutschen Nordostens, in den Wäldern des weiten, flachen Landes, an den Klippen über dem Meer entfaltet sich das Drama dieser drei Menschen, deren Sehnsüchte sich immer wieder in einem anderen, tieferen Traum brechen. Zwischen Schuld und Freiheit, Kalkül und Leidenschaft liegen Wünsche, deren Erfüllung bald nur noch um den Preis des Verrats möglich scheint. Preview mit freundlicher Unterstützung von Alfa Films Um 19.30 und 22 Uhr (93’; 35mm).

Sonntag, 05.07.

Sehnsucht (Anhelo; Deutschland, 2006) Regie: Valeska Grisebach. Mit Andreas Müller, Ilka Welz, Anett Dornbusch. Ein Mann und eine Frau leben in einem Dorf in der Nähe von Berlin. Die Stadt scheint weit

weg

zu

sein.

Sie

lieben

sich

seit

Kinderzeiten.

Unzertrennlich.

Beide sind Anfang dreißig. Markus ist Schlosser und Mitglied der freiwilligen Feuerwehr. Ella arbeitet ein paar Stunden in der Woche als Haushaltshilfe und singt im Chor. Von den anderen werden sie staunend, fast misstrauisch beäugt, da sie so glücklich scheinen, unschuldig und manchmal ahnungslos wie zwei Kinder. Eines Tages geht Markus mit der Freiwilligen Feuerwehr auf Dienstreise in die Kreisstadt. Abends wird getrunken, gelacht, getanzt. Am nächsten Morgen wacht er in der Wohnung einer fremden Frau auf. Er kann sich nur an wenig erinnern. Als er versucht herauszufinden, was geschehen ist, ist das der Anfang einer anderen, ungewohnten Liebe, die die Liebe zu seiner Frau nicht zu berühren scheint. Es fällt ihm

schwer,

den

Weg

zurück

in

sein

altes

Leben

zu

finden.

Valeska Grisebachs Sehnsucht erzählt in überraschender und berührender Balance zwischen Realismus und Melodram von der Liebe zwischen Markus und Ella. Von einem Glück, dessen verletzlicher Punkt seine Unbedingtheit ist. Um 14.30 und 19.30 Uhr (88’; 35mm.)

3

Milchwald (El bosque lácteo; Deutschland, 2003) Regie: Christoph Hochhäusler. Mit Miroslaw Baka, Horst-Günter Marx, Judith Engel. Auf dem Weg zum Einkaufen ins nahe gelegene Polen setzt Sylvia ihre beiden aufsässigen Stiefkinder aus. Nach ihrer Rückkehr bringt es Sylvia nicht über sich, ihrem Mann, dem Vater der Kinder, die Wahrheit über ihr Fernbleiben zu gestehen. Die Kinder treffen auf einen herumreisenden Polen, der verspricht, sie nach Hause zu bringen. Währenddessen macht sich der ahnungslose Vater auf die Suche nach den vermeintlich entführten Kindern. “Angefangen hat das Projekt mit einem Märchen der Gebrüder Grimm: Ich habe das immer als eine sehr grausame Geschichte empfunden, grausam und wahr. Wenn ich darüber nachdenke, wovon mein Film handelt, komme ich immer wieder auf die Paarung „Angst“ – das ist Sylvias Rolle und „Angst vor der Angst“ – dafür steht Josef. Der einzige Ausweg aus dieser doppelten Blindheit, die sich gegenseitig anstachelt und fixiert, ist das Sprechen. Das ist eigentlich meine Utopie: Der Dialog als revolutionäres Werkzeug.“ (Christoph Hochhäusler). Um 17 und 22 Uhr (87’; 35mm).

Montag, 06.07.

Schläfer (Espía durmiente; Deutschland/Österreich, 2005) Regie: Benjamin Heisenberg. Mit Bastian Trost, Mehdi Nebbou, Loretta Pflaum. Ein Doktorand der Virologie soll seinen algerischen Kollegen, einen vermeintlichen „Schläfer“,

ausspionieren.

Laborwelt

und

Terroristenverdacht:

wie

ein

gesellschaftliches Klima der Verunsicherung und des Misstrauens zerstörerisch ins Private einsickert. Ausgangspunkt für „Schläfer“ ist Heisenbergs Impuls „einen gesellschaftlichen Zustand der Verunsicherung nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001“ zu schildern. Jenseits der politischen Dimension des „Schläfer“-Themas, erzählt der Film von der Einsamkeit und Gefühlsreduziertheit, in der Johannes gefangen bleibt. Ein Charakterportrait, dem es eindrucksvoll gelingt, im Röntgenbild des Helden, eine beklemmende Zeitstimmung zu erfassen. Um 14.30, 17, 19.30 und 22 Uhr (100’; DVD).

4

Dienstag, 07.07.

Pingpong (Deutschland, 2006) Regie: Matthias Luthardt. Mit Sebastian Urzendowsky, Marion Mitterhammer, Clemens Berg. Unangekündigt taucht der 16-jährige Paul bei der Familie seines Onkels auf. Die schmucke Harmonie, in der seine Verwandten leben, hat wenig Substanz. Ein lange geprobtes Spiel stockt angesichts des Eindringlings. Und plötzlich stellen sich Fragen, die seit langem niemand mehr gestellt hat. Bei „Pingpong“ handelt es sich um junges, ambitioniertes und beeindruckendes Kino aus Deutschland. Genau, kühl und distanziert beobachtet er die scheinbar heile Welt eines intakten Familiengefüges, das unter seinem Blick zunehmend ins Wanken gerät. Preview vor Erscheinen der DVD, mit freundlicher Unterstützung von ZFilms. Um 14.30, 17, 19.30 und 22 Uhr (89’; DVD).

Mittwoch, 08.07.

Marseille (Marsella; Alemania, 2004) Regie: Angela Schanelec. Mit Maren Eggert, Emily Atef, Alexis Loret. Eine junge Fotografin fährt nach Marseille. Je mehr sie sich der Stadt überlässt, desto unmöglicher erscheint ihr ihr bisheriges Leben. „All meine Filme beruhen auf dem Gedanken, dass ein Grossteil des Lebens unduchschaubar, voller Missverständnisse und dem Zufall überlassen ist. Die Figuren leben im Widerspruch zwischen diesem Ausgeliefertsein und dem mehr oder weniger ständigen Versuch, sich dagegen aufzulehnen. Auch in ‚Marseille‘ geht es um diesen letztendlich unlösbaren Konflikt.“ (Angela Schanelec) Um 14.30, 17, 19.30 und 22 Uhr (95’; DVD).

Donnerstag, 09.07.

keine Vorstellung

Freitag, 10.07.

Nachmittag (Atardecer; Deutschland, 2007) Regie: Angela Schanelec. Mit Jirka Zett, Miriam Horwitz, Angela Schanelec. Anton Tschechows Theaterstück „Die Möwe“ in freier, eigenwilliger Aneignung, transponiert ins Hier und Heute. Irene, Schauspielerin am Theater, fährt in ihr Haus am See, in der Nähe von Berlin, wo ihr älterer Bruder Alex und ihr Sohn Konstantin 5

leben. Sommer, Sonne, Badesee - äußerlich eine idyllische Szenerie, aber die Figuren sind in sich verkrochen, und über den alltäglichen Szenen liegt eine Atmosphäre aus Müdigkeit, Trauer und verloren gegangener Liebe: „Drei Tage im Sommer, das Ende einer Familie, von der nur noch ein Rest existiert“ (Schanelec). Im Negativbild der Müdigkeit und Beziehungsunfähigkeit ihrer Figuren zeigt Schanelec, wie lebenswichtig ihnen die Nähe des Anderen wäre. Und sie zeigt es in einem filmischen Stil, der genau das hat: den geduldigen, aufmerksamen Blick, die zärtlich formende Hand, die Nähe, die ohne psychologische Erklärungen und ohne dramatische Funktionalisierungen auskommt. Um 14.30, 17, 19.30 und 22 Uhr (97’; DVD)

Samstag, 11.07.

Sehnsucht (Anhelo; Deutschland, 2006) Regie: Valeska Grisebach. Mit Andreas Müller, Ilka Welz, Anett Dornbusch. Siehe Sonntag, 05.07. Um 14.30 um 19.30 Uhr (88’; 35mm.).

Milchwald (El bosque lácteo; Deutschland, 2003) Regie: Christoph Hochhäusler. Mit Miroslaw Baka, Horst-Günter Marx, Judith Engel. Siehe Sonntag, 05.07. Um 17 und 22 Uhr (87’; 35mm.).

Sonntag, 12.07.

Gespenster (Fantasmas; Deutschland/Frankreich, 2005) Regie: Christian Petzold. Mit Julia Hummer, Sabine Timoteo, Marianne Basler. Die sich kreuzenden Wege von drei Frauen in Berlin, ein Film der inneren Unsicherheit, über Einsamkeit, Verlust und Sehnsucht. „Gespenster“ ist ein sehr stiller, ruhiger und klarer Film mit einer auf den ersten Blick irritierenden Geschichte. Der Regisseur und Autor verzichtet von Anfang an darauf, seine Figuren in der Wirklichkeit zu verankern - und charakterisiert sie damit dennoch sehr genau: 6

"Wenn ein Film damit anfängt, dass zwei Mädchen von der Schule kommen, ihre Schultaschen wegwerfen und Eis essen gehen, dann haben die sofort eine soziale Definition. Aber die Mädchen, die Sabine Timoteo und Julia Hummer spielen, sind anders, die sind unbehaust, die haben keinen Raum, der sie definiert, keine soziale Definition. Die sind, so habe ich ihnen das erklärt, in einer Art Blase. Die wollen zu einem Casting, weil sie gerne gesehen werden möchten. Sie möchten gerne eine Identität bekommen, und sie können sich heute eine Identität nicht mehr so vorstellen, dass man eine Lehre macht oder so etwas. Dieses In-einer-Blase-leben, der Versuch, Kontakt mit etwas zu bekommen, was man Leben nennt, darum geht es in diesem Film." (Christian Petzold) Um 14.30, 17 und 22 Uhr (85’; DVD).

Alle Anderen (Todos los demás; Deutschland, 2009) Regie: Maren Ade. Mit Birgit Minichmayr, Lars Eidinger, Hans-Jochen Wagner. „Alle Anderen“ erzählt die Geschichte von Gitti und Chris, einem ungleichen Paar, das sich in abgeschiedener Zweisamkeit durch einen Urlaub kämpft. Wir lernen zwei Menschen kennen, wie sie nur sein können, wenn sie alleine sind: geheime Rituale, Albernheiten, unerfüllte Wünsche und Machtkämpfe. Ausgelöst durch ein scheinbar unwichtiges Ereignis - die Begegnung mit einem anderen Paar - gerät die Beziehung ins Wanken. Die Anderen sind nicht nur erfolgreicher, sondern verstehen es zudem eine konventionelle Mann-Frau Rollenverteilung hinter einer modernen Fassade zu verstecken. Chris beginnt sich an den Anderen zu orientieren und versucht seiner eigensinnigen Freundin ihre Grenzen zu zeigen, wodurch Gittis Vertrauen in ihren Freund zutiefst erschüttert wird. Ihr Versuch, sich seinem neuen Wunschbild anzupassen, entwickelt sich vom Spiel mit einer neuen Rolle zu einem stillen Kampf gegen sich selbst. Während Chris in der Rolle des Stärkeren aufblüht und sich Gitti auf neue Weise öffnet, droht sie sich zu verlieren. „Ade hat einen genauen Blick dafür, wie Macht und Liebe, Geschlechterrollen, Zweisamkeit und soziale Einbindung zusammenwirken. So gewinnt ALLE ANDEREN, obwohl er den Raum des Privaten nicht verlässt, eine gesellschaftliche Dimension, die viel weiter trägt als in den vielen Filmen.“(TAZ) Preview mit freundlicher Unterstützung des Ifa Cinema. Nur um 19.30 Uhr (119’; DVD). 7

Montag, 13.07.

keine Vorstellung

Dienstag, 14.07.

Lucy (Deutschland, 2006) Regie: Henner Winckler. Mit Kim Schnitzer, Gordon Schmidt, Feo Aladag. Die 18jährige Maggy ist gerade Mutter geworden. Mit ihrer Tochter Lucy lebt sie bei ihrer Mutter Eva. Maggys Leben verläuft in seltsam unbestimmten Bahnen zwischen Teenager-Ritualen und Kinderbetreuung, vagen Träumen und der Unfähigkeit, sich die eigene Zukunft auszumalen. Als sie Gordon kennen lernt, stürzt sie sich in ein neues Leben, das die alten Widersprüche lösen soll. In der Hoffnung, es besser zu machen als ihre Mutter, sucht Maggy nach einem Familienglück, von dem sie selbst nur eine ungefähre Vorstellung hat. „Ein intelligentes und berührendes, psychologisch scharfsinniges und faszinierendes Drama, fast schmerzhaft wahrhaftig dank der authentischen Darsteller, vor allem der starverdächtig talentierten Kim Schnitzer.“ (Variety, Derek Elley) Um 14.30, 17, 19.30 und 22 Uhr (93’; DVD).

Mittwoch, 15.07.

Ferien (Vacaciones; Deutschland, 2007) Regie: Thomas Arslan. Mit Angela Winkler, Karoline Eichhorn, Uwe Bohm. Sommer, Sonne, Ferienzeit, ein abgelegenes Landhaus in der Uckermarck – und ein familiäres Gruppenbild, das Stück für Stück zerbricht. Die Mutter hat das einsame Landleben satt. Die Ehe der Tochter steht vor dem Ende. Der Teenager-Sohn hat den ersten Streit mit seiner Freundin. Die Großmutter erkrankt schwer und stirbt. Dramatische Ereignisse, die gleichwohl wie auf Zehenspitzen daher kommen. Melodramatisch groß könnten solche Familiengeschichten in Szene gesetzt werden, mit wilden Wortgefechten und tränenreichen Gefühlsausbrüchen. Thomas Arslan macht das Gegenteil, er erzählt in der Art einer Meditation: mit zurückhaltenden Gesten und Blicken, mit ruhigen, statischen Bildern, die ihren dramatischen Gehalt eher einschließen als extensiv ausmalen. Um 14.30, 17, 19.30 und 22 Uhr (91’; DVD).

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