Der DAAD und der Akademische Austausch mit Tunesien. - Sachstandsbericht -

DAAD Deutscher Akademischer Austausch Dienst German Academic Exchange Service Referat 441 Nordafrika/Nahost Referatsleiter: Dr. Carsten Walbiner Der...
Author: Herta Hofer
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Deutscher Akademischer Austausch Dienst German Academic Exchange Service Referat 441 Nordafrika/Nahost Referatsleiter: Dr. Carsten Walbiner

Der DAAD und der Akademische Austausch mit Tunesien - Sachstandsbericht -

1. Allgemeines Die Beziehungen zwischen Deutschland und Tunesien sind gut und intensiv. Der bilaterale Besuchsaustausch ist rege. Tunesien ist der bedeutendste deutsche Exportpartner unter den Maghreb-Ländern. Schwerpunkte der deutsch-tunesischen Kooperation im Kulturbereich liegen in der Bereitstellung von Stipendien- und Ausbildungsplätzen durch den DAAD und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie bei Deutschkursen und Kulturveranstaltungen zur Förderung des Dialogs der Kulturen. Im Herbst 1989 wurde an den tunesischen Sekundarschulen eine dritte (fakultative) Fremdsprache (Spanisch, Italienisch und Deutsch) eingeführt, seitdem haben sich die Zahlen der Deutschlernenden und der -lehrer fast verdoppelt. Seit Juni 1992 sendet Radio Tunis International täglich ein 30-minütiges Programm in deutscher Sprache. Tunesien hat in den letzten Jahren enorme Anstrengungen unternommen, um eine wissensbasierte Transformation der Gesellschaft einzuleiten. Viele Indikatoren bestätigen das. Die Schulausbildung ist gut, der Alphabetisierungsgrad im Vergleich mit anderen Staaten der Region relativ hoch. Die Einschulungsquote liegt bei fast 100 Prozent. Ein zentrales gesellschaftliches Problem bilden die mangelnden Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Menschen, darunter auch solche mit akademischer Ausbildung. Die Akademikerarbeitslosigkeit wird auf 15% geschätzt; die Arbeitslosigkeit insgesamt liegt bei 20%; in manchen Gegenden bei über 30%. Diese Situation hat zu einer starken Migration, z. T. auch gut ausgebildeter Akademiker geführt. Von den rund 10,5 Millionen Tunesiern leben ungefähr eine Million außerhalb des Landes. Sie transferieren nach Angaben der Zentralbank Tunesiens jährlich über eine Milliarde Euro in ihr Herkunftsland. 2011 studierten 2.729 Tunesier in Deutschland. Tunesien unterhält 13 staatliche Universitäten sowie zahlreiche weitere höhere Bildungseinrichtungen und Forschungsinstitute. Derzeit besuchen fast 38% der 20-24-Jährigen eine Universität. Seit dem Studienjahr 1999/2000 sind mehr Studentinnen als Studenten an den Universitäten eingeschrieben (derzeit ca. 60% der 375.500 Studierenden). Mit zahlreichen Neugründungen von Universitäten und Forschungseinrichtungen ist eine Bildungslandschaft entstanden, deren Potenziale im arabischen Vergleich bemerkenswert sind, aber in Europa noch zu wenig wahrgenommen werden. Die schon angesprochene Arbeitslosigkeit von Hochschulabsolventen und war eine der Hauptursachen der Protestbewegung Anfang 2011. Diese richtete sich gegen die scharfe Zensur und innenpolitische Repression, die Meinungsfreiheit fast vollständig unterdrückte, eine weitverbreitete Korruption sowie die wirtschaftliche Misere, der die Regierung nicht entschieden genug entgegenwirkte. In der sogenannten „Jasminrevolution“ im Januar 2011 wurde das autoritäre Regime des langjährigen Machthabers Ben Ali gestürzt. Das Land befindet sich seither in einem politischen Transformationsprozess, der idealerweise in eine demokratisch verfassten Staats- und Gesellschaftsstruktur münden soll. Die Bundesregierung unterstützt die Demokratisierung des Landes durch vielfältige Maßnahmen. Dazu zählen auch die durch den

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DAAD ermöglichten Vorhaben im Rahmen der sog. „Transformationspartnerschaft“ mit Tunesien (s. unten Punkt 4). Zu Koordinierung der vielfältigen Aktivitäten im Bereich der akademischen Zusammenarbeit unterhält der DAAD seit August 2012 ein Projektbüro in Tunis. 2. Entwicklung der DAAD-Förderung Die jährlichen Gesamtausgaben des DAAD für die Förderung des Austauschs mit Tunesien betrugen seit 1998 durchschnittlich 650.000 € im Jahr und lagen 2011 sogar bei rund 1,5 Mio €. Wie in den meisten Ländern der Region nutzen mehr Ausländer als Deutsche die DAADFörderung. Insgesamt betrug die Zahl der Geförderten im Jahr 2011 über alle DAAD-Programme 418. Allein 273 von ihnen werden im Rahmen eines seit 1981 bestehenden Regierungsstipendienprogramms gefördert, das jungen Sekundarschulabsolventen ein Studium in ingenieurwissenschaftlichen Fächern an deutschen Hochschulen ermöglicht. In vom DAAD organisierten und finanzierten Sonderkursen an den Studienkollegs Heidelberg und Hannover werden die Stipendiaten/innen auf das Fachstudium vorbereitet. Dieses Konzept hat sich bewährt: ca. 95% der bisher über eintausend Programmteilnehmer haben ihr Studium erfolgreich abgeschlossen. Der DAAD betreut die Stipendiaten auch während des Fachstudiums. Die Stipendien werden vom tunesischen Staat bereitgestellt. Das Hauptprogramm des DAAD sind verlängerbare Forschungsstipendien für Doktoranden zur Förderung des Hochschullehrernachwuchses. Sie werden vorzugsweise von Absolventen der Fachrichtungen Natur-, Ingenieur- und Geisteswissenschaften genutzt. Diese Stipendien werden unquotiert verliehen. Gegenwärtig befinden sich in diesem Programm 5 Stipendiaten/innen. Das Programm Forschungskurzstipendien bis zu 6 Monaten dient insbesondere zur Materialsammlung für eine im Heimatland einzureichende Dissertation. Die Hochschulsommerkurse sind für Studierende der deutschen Sprache im Hauptfach bestimmt. Die Programme Forschungsaufenthalte von tunesischen Wissenschaftlern / Wiedereinladungen von DAAD-Alumni werden in der Mehrzahl von Wissenschaftlern der naturund geisteswissenschaftlichen Fachrichtungen in Anspruch genommen. Zahlenmäßig überwogen in den letzten Jahren die Programme Fach- und Sprachkurse, Praktika und Stipendien- und Betreuungsprogramme (STIBET). Jährlich werden jeweils 25 Stipendien für Fach- und Sprachkurse sowie Praktika vergeben. Für Deutsche konzentriert sich das Angebot auf Kurzmaßnahmen für Studierende und Graduierte, insbesondere im Rahmen des neu eingerichteten Programms PROMOS, und auf die Praktikantenförderung. Über die Einrichtung eines DAAD-Lektorats an der Universität La Manouba Tunis ist der DAAD auch mit Lehre und Beratungstätigkeit im Lande vertreten. Hinzu kommt jährlich eine Sprachassistenz an nämlicher Universität. Zusätzlich fördert der DAAD eine Sprachassistenz am Insitut Superieur des Langues de Tunis (I.S.L.T.) Für 2013 ist die Einrichtung zweier weiterer Lektorate vorgesehen: am I.S.L.T. in Tunis sowie an der Universität Gabès im Süden des Landes. Zwischen der Universität Gabès und der Technischen Universität Dresden besteht seit 2010 eine DAAD-geförderte germanistische Institutspartnerschaft, die mit unterschiedlichen Instrumenten die Curriculumsentwicklung sowie den wissenschaftlichen Nachwuchs begleitet und unterstützt. Im Frühjahre 2012 führte der DAAD aus Transformationsmitteln des Auswärtigen Amtes eine Bestandsaufnahme (Workshop, Evaluierung) zur Germanistik und Deutschausbildung an tunesischen Hochschulen durch, die Leitlinien für das weitere Engagement des DAAD in diesem Bereich erbrachte.

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3. Hochschuldialog mit der islamischen Welt Seit 2006 fördert der DAAD im Programm „Deutsch-Arabisch/Iranischer Hochschuldialog“ das jetzt in der neuen Programmlinie „Hochschuldialog mit der islamischen Welt“ aufgegangen ist, dialogorientierte Partnerschaften mit einer Anschubfinanzierung für bis zu 3 Jahre aus Mitteln des Auswärtigen Amtes. In folgenden Projekten kooperieren deutsche mit tunesischen Hochschulen: a. Service-orientierte Softwarearchitekturen in verteilten Systemen Kooperationsprojekt im Bereich Informatik der Philipps-Universität Marburg, der TU Darmstadt, des Institut Superieur d´Informatique et Multimedia de Sfax und der Ecole Nationale d´Ingénieurs de Sfax in Tunesien sowie der marokkanischen Universität Mohammed V. in Rabat Das Projekt zielt darauf ab, eine Kooperation mit den tunesischen und marokkanischen Partnern in Lehre und Forschung zum Thema „Verteilte service-orientierte Systeme“ zu etablieren. Einerseits werden die arabischen Partner bei der Modernisierung von Master- und Promotionsprogrammen durch die beteiligten deutschen Professoren und durch die gemeinsame Betreuung von Studenten und Doktoranden unterstützt. Andererseits wird gemeinsam an Forschungsfragen gearbeitet, um Methoden und Werkzeuge für die Entwicklung von verteilten service-orientierten Systemen und die Zuverlässigkeit, Robustheit und Dienstgüte in solchen Systemen zu verbessern. Zur Förderung des fachlichen und interkulturellen Dialogs zwischen den deutschen, tunesischen und marokkanischen Informatikern wurden verschiedene Maßnahmen durchgeführt: Im April 2009 fand ein mehrtägiger Workshop in Sousse/Tunesien statt, im September 2009 wurde eine gemeinsame Summer School in Gammarth/Tunesien mit internationalen Referenten aus Forschung und Wirtschaft umgesetzt. Im Mai 2010 fand eine „Spring School“ in Fez/Marokko statt, zu der ebenfalls externe Vortragende aus Forschung und Industrie eingeladen waren. Im Oktober 2010 gab ein Workshop in Marrakesch/Marokko den Partnern die Möglichkeit, ihre neuesten Arbeiten vorzustellen und somit die Zusammenarbeit intensiv weiterzuführen. Ebenso fanden wissenschaftliche Gastaufenhalte von Professoren, Doktoranden und Masterstudierenden beider Seiten statt. Im April 2011 wurde eine „Spring School“ in Marrakesch/Marokko durchgeführt, ein weiterer Workshop im Herbst 2011 in Tunesien. Auch erhalten marokkanische und tunesische Master-Studierende und Doktoranden die Möglichkeit zu mehrmonatigen Studienaufenthalten an den beiden deutschen Universitäten und werden gemeinsam betreut. Die Lehrveranstaltungen werden in Kooperation der Projektverantwortlichen konzipiert. b. Wasser - Nachhaltige Nutzung eines Kulturgutes im arabischen Raum Ingenieurwissenschaftliches Kooperationsprojekt der Technischen Universität Berlin mit der AlBalqa` Applied University in Jordanien, den Universität Aleppo und Damaskus in Syrien und der Sfax Universität in Tunesien Wasser ist in den arabischen Ländern zunehmend eine knappe Ressource. Dieser Umstand wird durch den starken Bevölkerungszuwachs in der Region und die Klimaerwärmung in den nächsten Jahrzehnten weiter an Bedeutung gewinnen. Um Wasser bewirtschaften zu können, muss man den gesamten Wasserkreislauf verstehen. Das Programm zielt darauf ab, durch angewandte Projekte in den Zielländern eine geländeorientierte und praxisbezogene Ausbildung aufzubauen. Durch Teamarbeit sollen alle Bereiche des Wasserkreislaufs berücksichtigt werden und eine optimierte Bewirtschaftung des Wassers erlernt werden. Dazu soll ein deutsch-arabisches Netzwerk von Studenten, Wissenschaftlern und Lehrenden aufgebaut werden. In Sommerschulen und auf Seminaren vor Ort werden theoretische Grundlagen gelegt und in Gruppenarbeit diskutiert und angewandt. Darüber hinaus werden Workshops organisiert. Die hierfür notwendige Internetplattform ist eingerichtet und wird bereits genutzt. Sie dient allen Teilnehmern als Kommunikationsgrundlage und als Briefkasten für den Austausch von Projektzwischen- und Endergebnissen. 2011 wurde zur Intensivierung des Fachwissens ein Einführungskurs durchgeführt. In der zweiten Projektphase kommen die Teilnehmer nach Deutschland, um ihre Ergebnisse vorzustellen. Außerdem werden sie kulturell und wasserwirtschaftlich bedeutende Lokalitäten besuchen.

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Die nachstehenden zwei Projekte wurden in der Vergangenheit gefördert und sind zwischenzeitlich ausgelaufen: c. MENASHDA – Middle Eastern North African Sustainable Habitat Development Association Kooperationsprojekt der TU Berlin (Fakultät Planen Bauen Umwelt) mit Partnerinstitutionen in der MENA-Region (Algerien, Ägypten, Iran, Irak, Marokko und Tunesien) Mit einer regionalen, fächerübergreifenden Vernetzung von Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, staatlichen Institutionen, NGOs und der Wirtschaft in zunächst sechs Ländern der MENA-Region soll die nachhaltige Gestaltung von Lebensräumen in der Zielregion verbessert werden. Diesem Ziel dient der Austausch von fachlichem und strukturellem Wissen sowie Erfahrungen in Lehre, Forschung und Planung. Den verschiedenen Zielgruppen sollen geeignete Instrumente für die Erreichung der jeweiligen Ziele zur Verfügung gestellt werden. Das Netzwerk ist als Süd-Süd-Nord Partnerschaftsstruktur gedacht, die sich in einem Verein namens „Middle Eastern North African Sustainable Habitat Development Association“, kurz MENASHDA, manifestiert. 2009 fand im Juni die Konferenz „Energy, Water & Sustainable Development in Tourism“ in Tunis statt. d. Auf dem Weg in die Informationsgesellschaft Kooperationsprojekt der Technischen Universität Braunschweig (Institut für Nachrichtentechnik) mit der Universität Sfax (Ecole Nationale d’Ingénieurs de Sfax) und der Universität Tunis (Ecole Nationale d’Ingénieurs de Tunis) im Bereich der Erkennungstechnologien zur arabischen Sprache. Durch gemeinsames Erarbeiten von Methoden und Werkzeugen im Bereich der Erkennungstechnologie, speziell der Erkennung der arabischen Schrift und Sprache, wird neben dem wissenschaftlichen Austausch und dem Praxisbezug auch die Kompetenz, in kulturell gemischten Gruppen zu arbeiten, vermittelt. 4. MENA-Aufbruch 2011: DAAD-Aktivitäten und -Projekte in Tunesien Die politischen Umbrüche in der arabischen Welt haben zu einer Intensivierung der DAAD-Arbeit insbesondere in den beiden Zielländern Ägypten und Tunesien geführt. Der DAAD hat die politischen Ereignisse intensiv verfolgt und unterstützt die Entwicklungen mit einer Reihe an Maßnahmen. Die Rolle der Hochschulkooperation in Zeiten der demokratischen Transformation steht in diesem Zusammenhang im Vordergrund Tunesien sieht sich in der aktuellen post-revolutionären Phase neuen Herausforderungen und Bedürfnissen in der akademischen Zusammenarbeit gegenüber. Der DAAD unterstützt den demokratischen Aufbruch mit einer Reihe von Maßnahmen, die aus zusätzlich vom Auswärtigen Amt zur Verfügung gestellten Mitteln finanziert werden. 2011 sind verschiedene Veranstaltungen und Foren des Austauschs realisiert worden. Schaffung von Gesprächsforen in Deutschland An zentraler Stelle steht der intensive Austausch mit der arabischen akademischen Öffentlichkeit. Der DAAD hat deshalb einen ExpertInnenkreis aus StipendiatInnen, Alumni und dem DAAD verbundenen WissenschaftlerInnen aus Tunesien und Ägypten eingerichtet, der einmal pro Quartal tagt und sich mit Fragen zur Rolle der deutsch-arabischen Hochschulkooperation im Umbruchprozess befasst und dazu eigene Vorschläge erarbeitet. Das erste Treffen des Expertenkreises hat am 03. Mai 2011 in Bonn stattgefunden.

Schaffung von Gesprächsforen in Tunesien a) Der DAAD veranstaltete am 21. Juni 2011 einen eintägigen Round Table in Tunis zu Möglichkeiten und Reichweiten von Hochschulkooperationen in Zeiten des demokratischen

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Aufbruches. Dabei wurde eine Bedarfsanalyse der verschiedenen Fachbereiche erarbeitet – mit einer besonderen Schwerpunktsetzung auf der Rolle der Sozialwissenschaften. Ca. 50 WissenschaftlerInnen aus Tunesien und Deutschland nahmen im Zuge von drei thematischen Blöcken (Zivilgesellschaft und Transformation/Kulturelle Identität und Kulturtransfer/ Innovations- und Technologietransfer) eine Analyse der Situation vor und erarbeiteten Empfehlungen und Handlungsoptionen. Die Veranstaltung verfolgte somit eine multidisziplinäre Agenda. b) Vom 23.-25. Juni 2011 veranstaltete der Verein Tunesischer Absolventen Deutscher Universitäten (VTADU) in Kooperation mit der Desertec Initiative eine Konferenz in Hammamet mit dem Titel „Die großen Solarenergieprojekte Tunesiens“. Der DAAD finanzierte diese Veranstaltung und war durch Benennung und Förderung von ReferentInnen aus Deutschland an der Gestaltung des Programms beteiligt. Fachtreffen und Sommerschulen (Netzwerkbildung) Der DAAD förderte 2011 drei Sommerschulen mit explizit transformationspolitischem Hintergrund für tunesische Studierende: a) Ende Juli 2011 führte das Institut für Nachrichtentechnik der Technischen Universität Braunschweig eine fünftägige Sommerschule in Tunesien mit dem Titel „From Idea to System - Conception, Development, Evaluation and Presentation“ durch. Es ging dabei vor allem um das Empowerment von NachwuchswissenschaftlerInnen, die eine entscheidende Rolle im Transformationsprozess haben und somit gezielt gefördert werden sollen. b) Zum gleichen Zeitpunkt bot die Technische Universität Dresden eine Sommerschule mit dem Titel „Über Dresden: Stadt-Region-Nation“ in Dresden für tunesische Studierende an. Dabei stand ein historischer Vergleich zwischen der Wende 1989-1991 in Deutschland und den momentanen Entwicklungen in Tunesien im Mittelpunkt. Darüber hinaus wurde tunesischen Germanistik-StudentInnen die Chance geboten, nach Deutschland zu reisen und in Dresden ihr Wissen in den Themenfeldern „Wissenschaftliches Arbeiten“, „Übersetzung“ und „Deutsche Literatur“ zu vertiefen. c) Im Oktober 2011 veranstaltete das Institut für Philosophie der Universität Kassel in Tunesien eine Sommerschule mit dem Titel „Kultur, Identität, Menschenrechte. Auf dem Weg zu einer transkulturellen Perspektive“ für arabische und deutsche NachwuchswissenschaftlerInnen. Thematisch ging es um eine Bestandsaufnahme und Reflexion bestehender philosophischer Debatten in den beiden Kulturräumen sowie einen Vergleich unterschiedlicher geisteswissenschaftlicher Diskurse über Identität, Kultur und Menschenrechte.

Transformationspartnerschaft 2012 Neue Programme Wichtigste Säule der Transformationspartnerschaft stellen vier neue Programmlinien dar, die alle auf den nachhaltigen Strukturaufbau im Hochschul- und Forschungswesen in den Partnerländern abzielen: Programmlinie 1: Transformationspartnerschaften mit Hochschulen in den Transformationsländern Ägypten und Tunesien Programmlinie 2: Kurz- und mittelfristige Kooperationsmaßnahmen mit Hochschulen in Ägypten und Tunesien Programmlinie 3: Gemeinsame Masterstudiengänge Programmlinie 4: Deutsch-Arabische Forschungspartnerschaften (Näheres unter: www.daad.de/transformation)

Öffentlichkeitsarbeit

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Die DAAD-Arbeit in und für Tunesien wird durch ein mehrsprachiges Webportal unterstützt. Als deutlich sichtbare Dokumentation aller regionalspezifischen Aktivitäten sollen geförderte Projekte vorgestellt und zukünftige Veranstaltungen angekündigt werden. Das Webportal wird voraussichtlich im Herbst 2012 online gehen. Darüber hinaus wurde eine Reihe an Werbeartikeln produziert, um die Außenwirkung der neuen Transformationsprogramme noch weiter zu erhöhen.

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