Der Berliner Bezirk Pankow

1 Der Berliner Bezirk Pankow Pankow ist mit derzeit (Dezember 2015) 389.976 Einwohner der bevölkerungsreichste Bezirk in Berlin. Die Bevölkerungsprog...
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Der Berliner Bezirk Pankow Pankow ist mit derzeit (Dezember 2015) 389.976 Einwohner der bevölkerungsreichste Bezirk in Berlin. Die Bevölkerungsprognose bis 2030 der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung von 2015 sieht den Bezirk Pankow mit der größten Bevölkerungszunahme für den prognostizierten Zeitraum. Es wird von 16 Prozent Bevölkerungswachstum von 2015 bis 2030 ausgegangen (siehe Berlin-Statistik).

Der seit 2001 bestehende Bezirk Pankow setzt sich aus den Ostberliner Altbezirken Prenzlauer Berg, Weißensee und Pankow zusammen.

Der Bezirk erstreckt sich von der Berliner Innenstadt (City Ost am Alexanderplatz) bis an die Landesgrenze zu Brandenburg zum Barnim1 im Norden der Stadt. Im Bezirk sind ausgedehnte Grünanlagen ebenso zu finden wie attraktive Wohnquartiere, zum Beispiel im Altbezirk Prenzlauer Berg, aber auch in Pankow und Weißensee. Es gibt eine Fülle an gastronomischen Angeboten, besonders in den Szenegebieten des Prenzlauer Bergs. Touristen werden durch das Schloss Schönhausen in Pankow, den Wasserturm in Prenzlauer Berg oder den Weißen See mit Restaurants und Wasserfontäne in Weißensee angezogen.

Der Bezirk hat seinen Bewohnern und Gästen viel zu bieten, sogar ein Naturschutzgebiet mitten in der Stadt („Am faulen See“ an der Grenze zum Bezirk Lichtenberg). Historische Entwicklung des Bezirks Pankow2

Jeder der Altbezirke ist historisch gewachsen und hat seine eigene Geschichte. Der Altbezirk Pankow entstand im Jahr 1920 mit der Eingemeindung in Großberlin. Die ehemals eigenständigen Dörfer Pankow, Niederschönhausen, Rosenthal, Buchholz, Blankenfelde und Buch wurden zu Ortsteilen des Altbezirks Pankow. Der Name Pankow lässt sich bis zum Jahr 1230 zurückverfolgen und kommt von dem kleinen Fluss Panke. 1311 wird der Ort in einer Urkunde erwähnt. Geschichtliche Spuren

1

„Der Barnim ist eine eiszeitlich gebildete Hochfläche und gleichzeitig eine historische Landschaft im

mittleren und nordöstlichen Brandenburg und im Nordosten Berlins“ Quelle Definition:.http://de.wikipedia.org/wiki/Barnim 2

Dieser Text bezieht sich auf die Selbstdarstellung des Bezirks im Internet: www.berlin.de/ba-

pankow/derbezirk/geschichte/ , hier sind auch weitergehende Infos zu finden.

2 sind heute noch zu finden (die dörflichen Strukturen des Mittelalters, der Bauboom und der Aufschwung in den Gründerjahren des 19. Jahrhunderts). Im 17. Jahrhundert ließ das preußische Königshaus das Schloss Schönhausen bauen. Durch Ansiedlung von Handwerkern und Bauern entwickelte sich die Gegend ständig weiter. Ihr Zweck war zunächst darauf ausgerichtet die preußische Hauptstadt, vor allem aber das Königshaus zu versorgen. Der Übergang vom Dorf zur Stadt erfolgte erst im 19. Jahrhundert als viele reiche Berliner Bürger die Gegend für ihre Sommersitze entdeckten. Später kamen Schrebergärten für Arbeiter und ihre Familien hinzu. Ende des 19. Jahrhundert entwickelte sich auch ein industrielles Wachstum, z.B. wählte die Schultheißbrauerei

ihren

Standort

in

dem

Gebiet.

Ein

Elektrizitäts-Werk,

eine

Zigarettenfabrik…. eins kam zum anderen. Die Stadt Berlin kaufte das Gut Buch, um dort eine Krankenhausanlage und Heilstätte zu errichten. Daraus wurde dann später das Klinikum Buch. Dann kam im Jahr 1920 der schon erwähnt endgültige Anschluss an Berlin. Pankow wurde ein Berliner Bezirk. Mit dem Anschluss setzte ein reger Baubetrieb ein. Es floss viel Geld in die Gegend, villenartige Baustrukturen prägten zum Teil das Bild von Pankow. Im zweiten Weltkrieg wurde der Gebäudebestand nicht so stark zerstört wie in der Innenstadt. Zu Zeiten der DDR kamen Plattenbauten hinzu. Von 1949 bis 1960 war das Schloss Schönhausen Amtssitz des Präsidenten der DDR. Viele Botschaften hatten in Pankow ihre Residenzen. Der Altbezirk Prenzlauer Berg hat keinen historischen Siedlungskern. Die Bebauung des Bereichs begann erst langsam im 18. Jahrhundert. Im Gebiet, auf den Ausläufern des Barnim,

vor dem Schönhauser Tor, standen Anfang des 19. Jahrhunderts etwa 30

Windmühlen vor den Toren von Berlin. Auch hier siedelten sich dann Brauereinen an, da es reichliche Wasserressourcen mit sehr guter Qualität gab. Das Gebiet lag außerhalb der Berliner Akzisemauer3 und war bis Anfang des 19. Jahrhunderts nur gering bebaut. Es gehörte zur Berliner Feldmark. Älter als die Bebauung sind die Verkehrswege, die schon im Mittelalter eine wichtige Verbindung von Berlin nach Norden und Nordosten ausmachten. Diese Verkehrswege, heute Schönhauser Allee,

3

„Die Berliner Zoll- und Akzisemauer war die Stadtmauer Berlins ab dem 18. bis zur Mitte des

19. Jahrhunderts. Sie ersetzte die mittelalterliche Berliner Stadtmauer und die spätere Festung Berlin. Die Zoll- und Akzisemauer umfasste etwa das Siebenfache der durch Festungsanlagen umschlossenen Fläche der alten Residenzstadt“ Quelle Definition: http://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Zollmauer

3 Prenzlauer Allee und Greifswalder Straße und ihre Verbindungsstraßen wie die heutige Danziger Straße, bildeten das Gebiet der verstärkten Bebauung im 19. Jahrhundert. Das beginnende industrielle Wachstum führte zu weiterer Parzellierung des Bodens, ein Bauboom begann. Die Stadt Berlin dehnte sich über ihre damalige Stadtgrenze aus.4 Die Bebauung erfolgte von Süden nach Norden, die älteste Bausubstanz grenzt also an den Bezirk Mitte. Dort befinden sich auch die alten Brauereistandorte. Nach dem 2. Weltkrieg hatte der Bezirk Prenzlauer Berg nur begrenzte Schäden zu beklagen. Das Stadtbild, dass sich Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts herausbildete ist heute noch so gut wie erhalten. Noch offene Flächen wurden in den 70er und 80er Jahren, in Form von Plattenbauten, im Rahmen des Wohnungsbauprogramms der DDR, bebaut. In der Zeit entstand auch das Wohngebiet am Thälmannpark mit vielen Grünflächen, mit Kultureinrichtungen und dem Zeiss-Planetarium. Der Prenzlauer Berg wurde, wie die meisten Altbezirke,

im Jahr 1920 (zur Zeit der

Entstehung der Einheitsgemeinde Groß-Berlin) ein eigenständiger Bezirk der Stadt. Am 01.01. 2001 wurde Prenzlauer Berg dann zu einem Teil des neuen Berliner Bezirks Pankow. Der

Altbezirk

Weißensee

war

der

Zusammenschluss

von

vier

mittelalterlichen

Siedlungskernen: Blankenburg, Karow, Heinersdorf und Weißensee. Sie sind im führen 13. Jahrhundert entstanden,

Weißensee als Straßendorf an der nach Nordosten führenden

Handelsstraße. Der See, der dem Ort den Namen gab, war schon damals für die Bewohner als Nahrungsquelle sehr wichtig. Erste urkundliche Erwähnung fand Weißensee 1313. Ein Rittergut bestand seit dem 16. Jahrhundert. Die Ufer des Sees wurden im Laufe der Jahrhunderte

stärker

bebaut.

1859

entstand

ein

schlossähnliches

Gebäude

mit

Landschaftspark, dem Vorläufer des heutigen Parks und Restaurant am Weißen See. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebiet zum Objekt für Spekulanten, die die günstige Lage zum Berliner Stadtgebiet nutzten. Ein umfangreicher Wohnungsbau setzte ein. Ende des 19. Jahrhunderts lebten etwa 25.000 Menschen in dem Gebiet. Während der Gründerjahre, Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Gebiet des Altbezirks Weißensee weiter erschlossen. 1920, als die Einheitsgemeinde Groß-Berlin entstand wurde Weißensee mit den Ortsteilen Falkenberg, Hohenschönhausen, Malchow, Wartenberg und Weißensee zu einem Bezirk von Groß-Berlin. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, zu Zeiten der DDR entstand die Großsiedlung Hohenschönhausen und die Bezirke wurden neu gebildet. Zum Bezirk Weißensee gehörten ab dem Zeitpunkt die ehemals dem Bezirk Pankow zugeordneten Ortsteile Blankenburg, 4

Eine sehr gute Beschreibung der Ausdehnung von Berlin zwischen 1681 und 1915 ist unter

folgendem Link nachzulesen: http://www.luise-berlin.de/stadtentwicklung/texte/3_01_stadtgefl.htm

4 Heinersdorf und Karow, die entlang der S-Bahn Strecke nach Bernau liegen und überwiegend aus Einfamilienhäusern um alte Ortskerne bestehen. Nach der Wende wurde das Gebiet um Karow, an der Grenze zu Brandenburg zum Wohnungsneubaustandort.

Übersicht über den Bezirk Pankow

Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über statistische Daten des Bezirks und vergleicht sie mit Berlin.

Ausgewählte Kennziffern des Bezirks Pankow und die von Berlin Kennziffer Pankow Fläche (km²) 2012 103,1 Bevölkerung (in 1000) 31. Dezember 2015 389 Frauenanteil in Prozent) 2015 50,9 Ausländeranteil (in Prozent) 2015 10,7 Besiedlungsdichte (Einwohner je km²) 2015 3.784 Haushaltsnettoeinkommen (Euro, Monat) 2014 1.850 Gemeldete Arbeitslosenzahl insgesamt Februar 2016 17.183 Arbeitslosenquoten Februar 2016* 8,2 Durchschnittsalter 2015 40,7 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Melderegister 2016, Mikrozensus 2014 *bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen

Berlin 891,7 3.610 50,7 17,2 4.049 1.750 193.701 10,6 42,8

Pankow ist der flächenmäßig zweitgrößte Bezirk der Stadt, größer ist nur noch TreptowKöpenick. Die Bevölkerungsdichte liegt unter der von Gesamtberlin. Der Bezirk Pankow hat sich nach der Wende stark entwickelt. Besonders der Altbezirk Prenzlauer Berg trug dazu bei. Er wurde zum Anziehungspunkt für gut verdienende junge Familien mit Kindern. Ein Großteil seiner Bevölkerung wurde in den letzten 20 Jahren ausgetauscht. Eine umfangreiche Sanierung, verbunden mit drastischen Mietsteigerungen trug ihr Teil zu diesem

Wandel

bei.

Aber

auch

in

den

Altbezirk

Pankow

zogen

zunehmend

„Besserverdienende“. Das ist auch an dem über den Berliner Durchschnitt liegenden mittleren Haushaltsnettoeinkommen ab zu lesen. Es liegt für Pankow bei 1.850 Euro (Berlin 1.750). Noch 2007 lag es bei 1.525. Für Pankow ist eine ähnliche Entwicklung wie für Friedrichshain-Kreuzberg festzustellen, nur auf einem noch höheren Niveau. Das heißt, Teile der Bevölkerung tauschen sich gegen Zuziehende mit höherem Einkommen aus. Ärmere Migranten sind im Bezirk kaum zu finden, der Anteil der Ausländer ist mit 10,7 Prozent gerade mal etwas mehr als halb so groß wie für die gesamte Stadt. Die Arbeitslosigkeit ist die geringste der Bezirke von Berlin.

5 Ein Vergleich der Flächennutzung zwischen Pankow und Gesamtberlin bildet die nächste Tabelle ab.

Flächennutzung in Pankow / Berlin in Hektar Fläche insgesamt

Pankow

Prozent

Anteil der Fläche des Bezirks an der Berlin Prozent Berlins/Prozent

10.307

100,0

89.170

100,0

11,6

Gebäude- und Freifläche

3.763

36,5

36.964

41,5

10,2

- Wohnfläche

2.184

21,2

21.158

23,7

10,3

310

3,0

3.459

3,9

9,0

- Gewerbe- und Industriefläche Betriebsfläche

130

1,3

559

0,6

23,3

1.353

13,1

10.640

11,9

12,7

95

0,9

920

1,0

10,3

- Grünanlage, Camping

1.257

12,2

9.720

10,9

12,9

Verkehrsfläche

1.385

13,4

13.283

14,9

10,4

- Straßen, Plätze, öffentliche Wege

1.178

11,4

10.729

12,0

11,0

191

1,9

2.430

2,7

7,9

Landwirtschaftsfläche

1.849

17,9

3.951

4,4

46,8

Waldfläche

1.350

13,1

16.349

18,3

8,3

Wasserfläche

159

1,5

5.952

6,7

2,7

Flächen anderer Nutzung

319

3,1

1.472

1,7

21,7

- Friedhöfe

183

1,8

1.089

1,2

16,8

Erholungsfläche - Sportplätze, Freibäder

- Bahn-, Flugplatzgelände

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Statistisches Jahrbuch 2013

Auf dem ersten Blick besonders auffallend ist der Anteil von 46,8 Prozent vom Bezirk Pankow an der Landwirtschaftsfläche Berlins. Denn eine Großstadt wie Berlin ist nicht gerade für Landwirtschaft bekannt. An der Grenze zu Brandenburg sind noch nicht alle Äcker in Bauland umgewandelt.

Auch der Anteil an Erholungsflächen liegt etwas über Gesamtberlin und die Wohnfläche ist ebenso wie die Verkehrsfläche etwas geringer. Die Wald- und Wasserfläche liegen deutlich unter der von Gesamtberlin. Der Bezirk Pankow ist für sich gesehen eine sehr interessante Stadt mit dicht besiedelten, modern sanierten Stadteilen mit viel Grün dabei und Gebiete mit kleinstädtischen Charakter und Einfamilienhäusern wo alte Dorfkerne noch zu erkennen sind.

6 Lebensweltlich orientierte Planungsräume

Der aus den beschriebenen drei Altbezirken bestehende Bezirk Pankow wird zur besseren Übersicht nach den Lebensweltlich orientierten Planungsräumen (LOR) in kleinere Räume unterteilt. Dies ist für eine sinnvolle Planung notwendig. Die folgende Abbildung zeigt den Bezirk mit den 7 Prognoseräumen (PGR), den 16 Bezirksregionen (BRZ) und den 41 Planungsräumen (PLR). Die nächste Tabelle benennt die Räume.

Pankow

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 2008

7 Im dicht bebauten Prenzlauer Berg sind natürlich besonders viele kleinere Räume zu finden, während große Räume im nördlichen Weißensee für eine städtebauliche Planung nicht von Nachteil sind.

Benennung und Ordnungsnummer der Planungsräume in Pankow Prognoseraum (PGR)

Bezirksregion (BZR)

Ebene 3

Ebene 2

Nr.

Name

01

Buch

Gebiet 01

Buch

Planungsraum (PLR) Ebene 1 Nr. Name 01 Bucher Forst 02 Buch 04 Lietzengraben

02

Nördliches Pankow

02

Blankenfelde/Niederschönhausen

03 Blankenfelde 09 Niederschönhausen 10 Herthaplatz

03

Nördliches Weißensee

03

Buchholz

07 Buchholz

04

Karow

05 Karow-Nord 06 Alt-Karow

07

Blankenburg/Heinersdorf/Märchenland

11 Blankenburg 15 Heinersdorf 16 Märchenland

04

Südliches Pankow

08

Pankow-Süd

18 Pankow-Süd

05

Schönholz/Wilhelmsruh/Rosenthal

08 Rosenthal 12 Wilhelmsruh 13 Schönholz

05

Südliches Weißensee

06

Pankow-Zentrum

14 Pankow-Zentrum

09

Weißensee

19 Gustav-Adolf-Straße 20 Weißer See 23 Weißerseer Spitze 24 Behaimstraße 25 Komponistenviertel Weißensee

10

Weißensee Ost

17 Rennbahnstraße 21 Buschallee 22 Hansastraße

06

Nördlicher Prenzl. Berg

11

Prenzlauer Berg Nordwest

26 Arnimplatz

12

Prenzlauer Berg Nord

13

Helmholtzplatz

32 Helmholtzplatz

14

Prenzlauer Berg Ost

29 Greifswalder Straße

31 Falkplatz 27 Humannplatz 28 Erich-Weinert-Straße

30 Volkspark Prenzlauer Berg 34 Anton-Saefkow-Park 35 Conrad-Blenkle-Straße 41 Eldenaer Straße 07

Südlicher Prenzl. Berg

15 Prenzlauer Berg Südwest

36 Teutoburger Platz 37 Kollwitzplatz

16 Prenzlauer Berg Süd

33 Thälmannpark 38 Winsstraße 39 Bötzowstraße

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 2008

Die Ortsteile haben weiterhin eine statistische Bedeutung. Für den Statistischen Bericht

8 „Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember 2015“ ersetzt seit 2016 die Verteilung der Bevölkerung auf die Ortsteile die auf die Bezirksregionen. Deshalb an dieser Stelle als Ergänzung ein Karte der Bezirke und Ortsteile von Berlin.

Bevölkerungsentwicklung in Pankow

In der folgenden Übersicht über die Bevölkerungsentwicklung in Pankow seit dem Jahr 1990 wird die Bevölkerung der drei Altbezirke bis zum Jahr 2000 zusammengerechnet. Sie bezieht sich

auf

die

melderechtlich

registrierten

Einwohner

Bevölkerungsentwicklung in Pankow mit der von Berlin.

und

vergleicht

diese

9

Entwicklung der Bevölkerungszahlen nach melderechtlich registrierten Einwohnern am Ort der Hauptwohnung in Pankow und Berlin-Dezember 1990 bis Dezember 2015 Stichtag Pankow Berlin 31.12.1990 302.327 3.433.124 31.12.1991 301.746 3.443.575 31.12.1992 303.443 3.456.891 31.12.1993 305.204 3.461.421 31.12.1994 306.735 3.452.283 31.12.1995 308.042 3.446.039 31.12.1996 311.584 3.428.644 31.12.1997 315.253 3.387.901 31.12.1998 319.688 3.358.235 31.12.1999 324.807 3.340.887 31.12.2000 329.586 3.331.232 31.12.2001 334.086 3.337.232 31.12.2002 337.466 3.336.248 31.12.2003 339.608 3.330.242 31.12.2004 342.863 3.333.108 31.12.2005 345.953 3.339.436 31.12.2006 350.057 3.348.805 31.12.2007 354.558 3.353.858 31.12.2008 356.933 3.362.843 31.12.2009 354.711 3.369.672 31.12.2010 360.017 3.387.562 31.12.2011 365.021 3.427.114 31.12.2012 370.937 3.469.621 31.12.2013 377.532 3.517.424 31.12.2014 384.367 3.562.166 31.12.2015 389.976 3.610.156 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 2016

Im Bezirk Pankow steigt die Bevölkerung -im Gegensatz zu Berlin- seit 1990 fast kontinuierlich (Ausnahme 1991 und 2009) von 302.327 Einwohnern auf 389.976 im Dezember 2015. Diese Entwicklung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der Altbezirk Prenzlauer Berg durch Sanierung und Modernisierung sehr viele (gutverdienende) junge Familien angezogen hat. Mit Abstrichen gilt dies auch für den Altbezirk Pankow. Nach der Wende zogen auch immer mehr Menschen aus dem alten Westberlin und Neuberliner in den Bezirk, zumal dort die Mieten in den 90er Jahren noch relativ niedrig waren. Der Bezirk Pankow ist sehr beliebt, ein weiteres Bevölkerungswachstum ist wahrscheinlich und wird auch prognostiziert (siehe Berlin-Statistik) .

Die folgende Abbildung stellt die in der Tabelle oben dargestellte Entwicklung graphisch dar. Es werden Zweijahresschritte gewählt, um die Darstellung nicht zu überfrachten.

10

Die Abbildung verdeutlicht, dass die Bevölkerung im Bezirk Pankow kontinuierlich wächst, während die Entwicklung in Gesamt-Berlin deutlich Schwankungen unterlegen ist und 2000 unter den Ausgangsdaten von 1990 liegt.

Ein großer Teil des Bevölkerungszuwachses in Berlin seit 2000 fand im Bezirk Pankow statt. Das zeigt die Anziehungskraft des Bezirks auf Neuberliner und Berliner, die ihre Wohnung wechseln, denn ein Teil der Bevölkerungsentwicklung im Bezirk ist auch auf Umzüge innerhalb der Stadt zurückzuführen. Zweifellos gehört der Bezirk Pankow zu den Bezirken in Berlin in denen die Bevölkerungszunahme stattfindet. Der Bezirk ist attraktiv, besonders für Menschen, die ganz gut verdienen und sich die vergleichsweise hohen Mieten leisten können. Der einschneidenste Wandel nach der Wende fand im Altbezirk Prenzlauer Berg statt. Er ist noch mit der Entwicklung im Altbezirk Mitte vergleichbar. In beiden Altbezirken der ehemaligen Hauptstadt der DDR wurde die Bevölkerung zu einem großen Teil ausgetauscht. Es zogen vor allem „Besserverdienende“ (Familien mit Kindern) in diese Gebiete zu.

Die folgende Abbildung vermittelt einen Eindruck von der Altersstruktur im Bezirk Pankow.

11 Die Einkerbung bei den etwa 65 jährigen weist auf den Bevölkerungsrückgang nach dem 2. Weltkrieg hin. Der Knick bei den etwa 20 jährigen auf den Geburtenrückgang nach der Wende. Ein Männerüberschuss bei den jungen Altersgruppen sowie bei den mittleren Altersgruppen ist die Regel in Berlin, ebenso wie der Frauenüberschuss bei den Hochbetagten und den jungen Frauen von 20 bis 30 Jahren.

Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung der Bevölkerung am 31.Dezember 2015 im Bezirk Pankow auf die Ortsteile und Altersgruppen.

12 Einwohnerinnen und Einwohner im Bezirk Pankow nach Ortsteile und Altersgruppen Dezember 2015

Davon ausländische Mitbürger:

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 2016

Der interessierte Leser möge sich ein eigenes Bild machen. Es wird noch mal auf die BerlinStatistik hingewiesen, die den allgemeinen Überblick der Bevölkerungsentwicklung in Berlin und seiner Bezirke sowie die Anteile der Ausländer und der Bevölkerung mit Migrationshintergrund darstellt.

Hans-Wilhelm Meyer ( März 2016)

www.ausbruchsversuche.de