Curriculum Masterstudiengang Management Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit

Curriculum Masterstudiengang „Management Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ Ziele des Studiums Der Masterstudiengang „Management Sicherheit un...
Author: Chantal Bruhn
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Curriculum Masterstudiengang „Management Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ Ziele des Studiums

Der Masterstudiengang „Management Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ Kompetenzen und Kenntnisse vermitteln, die das vorhandene Fachwissen erweitern und vertiefen, verbunden insbesondere mit einer Kompetenzerweiterung im Hinblick auf Leitungsfunktionen. In dem Studium werden Fachleute, die bereits indem Themengebiet tätig sind weiterqualifiziert. Es handelt sich um eine Erweiterung und Vertiefung des Fachwissens, verbunden mit einer Kompetenzerweiterung im Hinblick auf Leitungsfunktionen. Das Masterstudium ist eine Personalentwicklungsmaßnahme für ausgewählten Führungsnachwuchs in der Prävention. Es ist für Mitarbeiter der Unfallversicherungsträger, der staatlichen Aufsicht und des öffentlichen Dienstes sowie der gewerblichen Wirtschaft geeignet. Das Studium baut auf vorhandene Ausbildungen (z. B. Fachkraft für Arbeitssicherheit, Aufsichtsperson) auf und vermittelt Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen auf Niveau 7 im Sinne des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR). Kenntnisse

Die Studierenden erwerben spezialisiertes Wissen auf dem Gebiet der Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Sie verfügen insbesondere über umfassende Kenntnisse über den Zusammenhang zwischen technischen und sozialen Arbeitsbedingungen, Unfall- und Gesundheitsrisiken und deren wirtschaftlichen Auswirkungen. Sie kennen den Stand der Technik, der Organisations- und Führungslehre und der nationalen und internationalen rechtlichen Standards. Sie besitzen Kenntnisse zu Forschungsmethoden, zu den Methoden der Personalführung und zur Organisationsentwicklung. Fertigkeiten

Erworben werden Problemlösungsfertigkeiten im Bereich Forschung und Innovation, um neue Kenntnisse zu gewinnen und neue Verfahren zu entwickeln sowie um Wissen aus verschiedenen Bereichen zu integrieren. Dazu gehören die Fähigkeit zur selbständigen Analyse und Gestaltung einer sicherheitsgerechten und wirtschaftlich funktionalen Aufbau- und Ablauforganisation, zur Leitung von Forschungsprojekten und zur systematischen Vermittlung von Fachwissen. Kompetenzen

Die Absolventen sind in der Lage, komplexe und sich verändernde Arbeits- oder Lernkontexte zu analysieren und zu gestalten und dabei eine Führungsrolle zu übernehmen. Unter den Bedingungen neuer strategischer Ansätze übernehmen sie Verantwortung für Beiträge zum Fachwissen und zur Berufspraxis und für die Überprüfung der strategischen Leistung von Teams. Sie können neue Präventionsstrategien begründen und einen Beitrag des Arbeitsschutzes zum Unternehmenserfolg herstellen. Sie beherrschen die Zusammenstellung und Leitung großer, auch internationaler Teams und können diese im Sinne der Unternehmens- bzw. Organisationsziele motivieren.

Masterstudiengang „Management Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr.-Ing. Martin Schmauder Technische Universität Dresden

Ausbildungsplan Modul 1: Organisation und Recht der Prävention (ORP) 1. Arbeitswissenschaftliche Grundlagen • Vertiefung und Erweiterung des Themas Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit • Geschichte und gesellschaftliche Rezeption im nationalen und internationalen Raum • Systematische Sicherheit, wissenschaftliche Grundlagen 2. Rechtliche Grundlagen und weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen • Europäische und nationale Standards für die Sicherheitsorganisation • Rolle der Normung • Verantwortung und Pflichten des Unternehmers (Organisationsverantwortung, Auswahlverantwortung, Kontrollverantwortung) • Interne und externe Funktionsstellen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, Aufbau- und Ablauforganisation 3. Analysekonzepte • Effizienzkonzepte und wirtschaftliche Parameter der Sicherheitsorganisation • Organisationsanalysen im Betrieb • Gefährdungssystematik und Gefährdungsermittlung • Risikobegriff, Risikokennziffern und Risikobeurteilung • Gesellschaftliches und konzernakzeptiertes Risiko • Sicherheits- und Risikokommunikation 4. Nationale und internationale Rechtsgrundlagen zur Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit • Europäisches und nationales Recht, insbesondere: • Das duale Arbeitsschutzsystem in Deutschland: Vertiefung, Anwendung, Erfahrungen, Systemprobleme • Die deutsche Arbeitsschutzstrategie und die Arbeitsschutzsysteme in der Europäischen Union, den USA, Asien und arabischen Ländern 5. Normenbezogene Tätigkeiten der International Labour Organisation (ILO) im Bereich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit • Institutioneller Rahmen und Ziele der ILO • Einschlägige ILO-Instrumente und Stellung in der Normenhierarchie • Umsetzung, Rang, Geltung und Anwendung der ILO-Normen • ILO-Übereinkommen Nr. 155 über den Arbeitsschutz

6. Normenbezogene Tätigkeiten der United Nations (UN) mit Bezug zur Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und Selbstverpflichtungen von Unternehmen • UN-Global Compact • Unternehmen in der globalen Sozialpolitik • Corporate Social Responsibility und Arbeitsschutzstandards • Codes of Conduct, International Framework Agreements, Kontrollinstrumente 7. Führung und Verantwortung für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit • Rechtsgrundlagen der Verantwortung für Arbeitssicherheit im Unternehmen • Haftung • Verantwortung für Arbeitssicherheit im Blickfeld der Rechtsprechung • Unternehmensorganisation auf gesetzlicher Grundlage • Unternehmerpflichten im Arbeitsschutz • Pflichtenübertragung im Arbeitsschutzrecht (Delegation) • Controlling / gesetzlichen Grundlagen der Organisationskontrolle • Systematisches Regelwerksmanagement und Umsetzung von Rechtsvorgaben in die betriebliche Praxis • Beteiligungsrechte der Mitarbeitervertretungen im Arbeitsschutz 8. Verkehrsrecht • Institutionen, Programme • spezifische Unternehmerpflichten • Möglichkeiten und Grenzen der Prävention im Berufsverkehr • IAG-Praxisfeld Fahrsimulator 9. SAS – Staatlicher Arbeitsschutz

Ausbildungsplan Modul 2: Gesundheit und Vorsorge (GV) 1. GMV - Grundlagen der medizinischen Versorgung im Betrieb • Methoden und Möglichkeiten der Arbeitsmedizin im Betrieb • Präventionsverständnis: Präventionsziele und -strategien • Zusammenarbeit mit Verantwortlichen, Fachkräften und Institutionen • Arbeitsmedizinische Beurteilungsverfahren, arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen • Besondere Personengruppen (Leistungsgewandelte, Behinderte) 2. GAE - Grundlagen der Arbeitsphysiologie und der arbeitsbedingten Erkrankungen • Arbeitsbedingungen und Gesundheit • Arbeitsmedizinische Epidemiologie • Arbeitsbedingte Erkrankungen, Berufskrankheiten • Leistungsvoraussetzungen des Menschen und ihrer Veränderung 3. GMB - Gesundheitsmanagement im Betrieb • Gesundheitsmodelle (Ressourcenmodell, Work-Life-Balance), Salutogenese • Gesundheitsberichtserstattung/Kennzahlen • Strategien der Gesundheitsförderung • Wiedereingliederungsmanagement • Demografischer Wandel im Betrieb • Personalführung und Mitarbeitergesundheit • Suchterkrankungen

Ausbildungsplan Modul 3: Psychologie der Arbeit und Gesundheit (PAG) 1. APS - Arbeitspsychologie • Struktur von Arbeitstätigkeiten und Arbeitsgestaltung • Mensch-Maschine-Systeme aus psychologischer Sicht • Kognitive Prozesse und Informationsverarbeitung • Risikowahrnehmung 2. OPS - Organisationspsychologie • Organisationsanalyse und Organisationsentwicklung • Organisations- und Gruppenprozesse • Führung, Kommunikation und Kooperation (Mit Übungen und Gruppenarbeiten)



Anforderungsanalyse und Personalauswahl

3. WPS - Wirtschaftspsychologie • Dienstleistungstätigkeiten und Dienstleistungsqualität • Kundenzufriedenheit und Kundenbindung 4. GPS - Gesundheitspsychologie • Theorie und Modelle des Gesundheitsverhaltens • Stress • Gesundheitsförderung 5. PAMI - Psychologische Aspekte und Maßnahmen/Interventionen • Diagnostische Verfahren und Erhebungsinstrumente • Neue Formen der Arbeit • Besondere Arbeitnehmer (Ältere Arbeitnehmer, Migranten, u.s.w.) 6. PSPF – Psychopathologische Fragen • Burnout • Alkoholismus und Drogensucht • Psychische Erkrankungen / Depressionen

Ausbildungsplan Modul 4: Arbeitsorganisation und -gestaltung (AOG) 1. AO - Arbeitsorganisation • Arbeitsteilung und –strukturierung • Handlungsspielraum und vollständige Tätigkeiten • Organisationale Ressourcen • Produktionssysteme • Logistikkonzepte • Methoden der Arbeitsorganisation • Arbeitsplanung • Organisation von Unternehmungen • Arbeitszeitgestaltung • Arbeitsschutz und Prozessplanung • Dienstleistung (Planung, Gestaltung, Qualitätsbewertung) • Praxis der Arbeitsorganisation 2. AW - Arbeitswirtschaft • Methoden der Arbeitsbewertung, Kapazitätsplanung, Entgeltgestaltung • MTM (Methods-Time-Measurement)-Methoden • REFA-Methoden (Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung) 3. AUG – Arbeitsumgebungsgestaltung • Analyse und Bewertung der Arbeitsumgebungsbedingungen • Berechnungsverfahren und Simulationsmethoden 4. QM - Qualitätsmanagement • Qualität –Begriffsbestimmung • Bedeutung des Qualitätsmanagements • Normen des Qualitätsmanagements • Grundlagen des Prozessmanagements; Kontinuierlicher Verbesserungsprozess • Qualitätsplanung / Qualitätsziele / Qualitätskennzahlen • Vorbereitung, Einführung und Dokumentation eines Managementsystems • Arbeitsschutzmanagement – AM; ILO-Guide und Normen des Arbeitsschutzmanagements • OSH-Planung / OSH-Ziele / OSH-Kennzahlen • Aufbauorganisation für ein Arbeitsschutzmanagement • Audit und Zertifizierung; Planung, Durchführung und Nachbereitung interner Audits 5. PM - Projektmanagement • Grundlagen des Projektmanagements • Projektplanung und -kalkulation • Projektsteuerung und -überwachung

Ausbildungsplan Modul 5: Führungsstrategien und Managementsysteme (FSMS) 1. POE - Personal- und Organisationsentwicklung • Unternehmensführung, Unternehmensmodelle • Corporate Governance • Strategieplanung • Leistungsbeurteilung • Stellenbeschreibung • Budgetierung • Langfristige Personalplanung • Arbeitsrecht für Führungskräfte • Zusammenarbeit mit Betriebs-/ Personalrat 2. MAF - Mitarbeiterführung • Führungsstile • Mitarbeitergespräche, Zielvereinbarungen • Zeitmanagement • Sitzungen / Besprechungen leiten • Verhandlungstechniken • Kreativitäts- und Problemlösungsmethoden • Mitarbeiter anleiten und begleiten, Mitarbeitermotivation • Persönlichkeitsförderung und -entwicklung • Konfliktmanagement • Praxisprobleme der Mitarbeiterführung, • Strategische Entwicklungen in einer Bundesanstalt • Praxisprobleme der Mitarbeiterführung • Strategische Entwicklungen in einer Berufsgenossenschaft 3. CM - Change Management • Unternehmen im Wandel • Interventionsmöglichkeiten zur Unterstützung von Veränderungsprozessen • Unterstützende Maßnahmen für Veränderungsprozesse • Management von Konflikten in Veränderungsprozessen 4. BGM - Betriebliches Gesundheitsmanagement • Grundlagen des betrieblichen Gesundheitsmanagements und Einführungsprozess eines BGM Unterstützungsprozesse nach der Einführung eines BGM 5. IM - Innovationsmanagement • Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen • Phasen von Innovationen und Potentialfindung für Innovationen

Ausbildungsplan Modul 6: Ergonomie und Produktsicherheit (EPS) 1. AB - Anthropometrie und Biomechanik • Anthropometrie • Maßliche Arbeitsplatzgestaltung • Sichtgeometrie • Physische Belastungen 2. RECMB - Rechnergestützte Ergonomiesysteme, computergestützte Mess- und Bewertungssysteme • Überblick über digitale Menschmodelle(Funktionen, Einsatzmöglichkeiten) • Analyse- und Bewertungsverfahren (CUELA, MTM-Ergo, u.a.) • Funktionalitäten und Ergonomie-Tools anhand von Demos 3. Übung • Ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen unter Nutzung digitaler Menschmodelle • Bewertung von Körperhaltungen und repetitiven Tätigkeiten • Praxisfeld IAG-Ergonomie 4. PS - Produktsicherheit • Maschinenverordnung, Normen • Methoden der Risikoanalyse und -bewertung • Schutzeinrichtungen • Maschinensteuerungen • Inverkehrbringen, CE-Zeichen • Betriebssicherheitsverordnung, • Zertifizierung • Konstruktion von sicheren Maschinen • Mensch-Maschine-Interaktion • Neue Formen der Mensch-Maschine-Interaktion • Manipulation von Schutzeinrichtungen • Produktmängel, Marktaufsicht • Verbraucherschutz und Produkthaftung • Umsetzung der Maschinenrichtlinie im Betrieb

Ausbildungsplan Modul 7: Wirtschaftlichkeit und Evaluation (WE) 1. WA - Volkswirtschaft und Arbeitsschutz • Methoden der VWL • Branchenentwicklungen • Einfluss des Arbeitsschutzes auf die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung • Ökonomie der Sozialversicherungssysteme • Gesundheit und Gesundheitsdienstleistungen als Wirtschaftsfaktor • ILO und EU-Betrachtungen, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung 2. BG - Betriebswirtschaft und Gesundheit • Möglichkeiten und Grenzen betriebswirtschaftlicher Betrachtungen im Arbeitsschutz • Anreizsysteme im Arbeitsschutz • Praxisbeispiele 3. EV - Evaluation • Grundbegriffe und Ablauf einer Evaluation • Ziele und Grenzen von Evaluationen • Indikatoren für Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit • Geeignete Untersuchungsdesigns • Instrumente und Methoden zur Evaluation • Statistik (Korrelationsanalysen, Häufigkeiten, Darstellungsformen) • Konstruktion von Fragebögen, Interviewleitfäden; standardisierte Tests • Ökonomische Evaluation: Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen, Kosten-Nutzen- bzw. KostenNutzwert-Analysen • Praxisbeispiele aus verschiedenen betrieblichen Zusammenhängen, wie Kampagnen, Seminare und Veranstaltungen, Medien

Ausbildungsplan Modul 8: Forschung, Bildung und Kommunikation, Englisch im Berufsleben (FBE) 1. FP - Forschungsplanung, -mitwirkung und –ergebnisverwertung • Theoretische Vorbereitung des Forschungsvorhabens und Formulierung der Forschungsfragen • Untersuchungsplanung: Erhebungsmethoden, Auswerteverfahren und Stichprobe • Auswertung: Aufbereitung der erhobenen Daten, qualitative und quantitative Auswertung der Daten • Interpretation der Ergebnisse, Herstellen des Zusammenhangs mit bestehenden Theorien/Modellen • Abnahme von Forschungsergebnissen • Aufbereitung der Ergebnisse für die Praxis • Sicherstellung des Praxistransfers • Evaluation des Forschungsprojektes 2. Forschungsvergabe und Drittmittel-Akquisition • Ausschreibung, Gutachten und Vergabe von Forschungsaufträgen an leistungsfähige Auftragnehmer • Akquise von Drittmitteln für Forschungsvorhaben (national/international) • DGUV-Forschungsförderung • Unterstützung durch die DGUV-Institute und Kooperationen mit Forschungseinrichtungen 3. Bildungsplanung • Kompetenzanalyse, Bildungsbedarf, Bildungsplanung • neue Lehr- und Lernformen • qualitätsgesicherte Anbieter 4. Einführung in die fachbezogene Kommunikation – Englisch im Berufsleben (EFK)