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Vortrag

Psychische Erkrankungen – Stress/Burnout Autor: Dr.med. Siegfried Kober Arzt für Allgemeinmedizin, Psychotherapeutische Medizin, Orthomolekulare Medizin, Komplementärmedizin- F.X. Mayr Arzt -, Chirotherapie, Flugmedizin Dieses -Modul ist Bestandteil der Kompaktausbildung Orthomolekulare Medizin vom 11.-17.Februar 2017 Es unterliegt dem Copyright des jeweiligen Autors. Sie dürfen die auf diesen Seiten angebotenen Inhalte nur für Ihren eigenen persönlichen Gebrauch verwenden, und diese nicht weitergeben oder irgendwo verbreiten oder veröffentlichen.

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Psychische Erkrankungen – Stress/Burnout Aluminium Quecksilber Blei Umweltfaktoren……. exogene Toxine

Darm, Ernährung, Diabetes, Thyreotoxische Krise Akute Infekte

Coping-Modelle, Karasek.. Life-Style, Psyche, Sozialisation

Anpassungsvorgänge im Gehirn, veränderter Neurotransmitterstoffwechsel und synaptische Aktivität

Endogene Toxine und StoffwechselstörungenNN ahrungsintoleranzen, Somatische Erkrankungen

Medikamente – z.B. Reserpin, Corticoide… FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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ADS, ADHS - Definition • Von einer Aufmerksamkeitsdefizit-Störung (ADS) spricht man, wenn ein Kind länger als sechs Monate sowohl im Kindergarten oder in der Schule (Gruppensituationen) als auch zu Hause durch ausgeprägt unaufmerksames und impulsives Verhalten aufgefallen ist. • Kommen motorische Unruhe und übermäßiger Bewegungsdrang (Hyperaktivität) hinzu, dann wird von einer ADHS (Aufmerksamkeits-DefizitHyperaktivitätsstörung) gesprochen.

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Das ADHS-Syndrom

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ADS / ADHS • Die Ursachen für ADS / ADHS beruhen – aus schulmedizinischer Sicht – auf einem Defizit oder verminderter Wirksamkeit an Dopamin (Neurotransmitter).

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Dopamin im ZNS • Mesolimbisches System: zielgerichtetes Verhalten, motivationsfördernd • Kognitiver Bereich: Gedächtnisleistung – vor allem das Ultrakurzzeitgedächtnis – 5-10 Sekunden • Verarbeitung von Gelerntem – Konsolidierung in REM- Phasen • Wichtiger Neurotransmitter in Stammganglien – Mangel hier führt zu M.Parkinson – Levodopawirkung kann durch Vitamin B6 verstärkt werden FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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Sonstige Pathologien, die häufig bei ADHS gefunden werden • • • •

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Erhöhter Bleigehalt im Serum Erhöhter Kupfergehalt im Serum Aluminiumbelastung Verminderte Konzentration von freien Fettsäuren im Blut Erniedrigte Konzentration an Omega-3-Fettsäuren Fructosemalabsorption – Fruchtzuckerintoleranz IgG4 allergische Reaktionen Veränderte intestinale Darmflora mit Bildung von Propionsäure FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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Literatur •





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Baraldi, M., P. Zanoli, T. Rossi, P. Borella, E. Caselgrandi und F. Petraglia (1985) :Neurobehavioral and neurochemical abnormalities of pre- and postnatally lead-exposed rats: zinc,copper and calcium status. Neurobehav. Toxicol. Teratol. 7,499-509. Bekaroglu, M., Y. Aslan, Y. Gedik, O. Deger, H. Mocan, E.Erduran und C. karahan (1996): Relationships between serum free fatty acids and zinc, and attention deficit hyperactivity disorder: a research note. J. Child. Psychol. Psychiatry. 37,225-227. Gaitens, T. Kaplan, B.J. en B. Freigang (1998) Adsence of an association between IgEmediated atopic responsiveness and ADHD symptomatology. J. Child. Psychol. Psychiatry 39, 427-431 Jackson J.A., Riordan H.D., Neathery S. (1990) Vitamin, blood lead, and urine pyrrole levels in Down syndrome. American Clinical Laboratory January-February: pp. 8-9 Ledochowski, M., B. Widner und D. Fuchs (1999) Fruktose malabsorption and the decrease of serum tryptophan concentration. In: Hüther, G. u.a. ed. ISTRY 98 Proceedings: Trypotphan, serotonin, melatonin-basic aspects and application. new York Plenum. 73-78 Ledochowski, M., B. Widner, C. Murr und D. Fuchs (2001) Decreased serum zinc in fructose malabsorbers. Clinical chemistry 47, 745-747. Newmark, S.C. (2002) ADHD and food sensitivity. Altern Ther. Health Med. 8, 18. Richardson, A.J. und B.K. Puri (2002) A randomized double-blind, placebo-controlled study of the effects of supplementation with highly unsaturated fatty acids on ADHD-related symptoms in children with specific learning difficulties. Prog. Neuropsychopharmacol. Biol. Psychiatry 26, 233-239 FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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Therapieansätze AD(H)S Behandelt wird ein AD(H)S vor allem mit chemischen Substanzen (Amphetamine, Methylphenidat), welche vermutlich die Freisetzung von Dopamin stimulieren.

Methylphenidat: Ritalin®

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ADS ADHS Medikamentöse Therapie Forschung 11.04.2005: Medikamentenmissbrauch • Ritalin, Amphetamin-Derivat • Massive Zunahme der Verschreibungen (Bundesopiumstelle: Verbrauch 34 kg (1993) – 639 kg (2001) • ADHS-Patienten: Rückgang von Unruhe und Impulsivität, Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit • Gesunde: Euphorie und Hyperaktivität („Lovely Rita“) • Fällt unter Betäubungsmittelgesetz (Grund: hohes Suchtpotential) • Strenge Indikationsstellung durch ausgewählte Spezialisten (Prof. G. Hüther, Uniklinik Göttingen)

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ADHS- Syndrom - Zinkmangel Audhya, T. (2002) Defeat Autism now (DAN). Conference San Diego California, 25 October 2002

• Bei ADHS- Patienten ist der Zinkspiegel sowohl im Serum als auch im Erythrozyten häufig vermindert • Funktion von Zink im Nervensystem – Verstärkung der Glycinantwort – hemmender Neurotransmitter

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ADHS-Syndrom- erhöhter Bleigehalt im Serum He, Y., X. Yang und F. Xu (2000) Application of Conners rating scales in the study of lead exposure and behavioural effect in children. Zhonghua Yu Fang Za Zhi 34, 290-293.

• Neurologische Symptome einer Bleibelastung: – Verminderte Intelligenz – Psychomotorische Defizite – Encephalopathie • • • •

Desorientierung Schlaflosigkeit Überaktivität Agressivität FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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ADHS-Syndrom- erhöhter Kupfergehalt im Serum und intrazellulär Baraldi, M., P. Zanoli, T. Rossi, P. Borella, E. Caselgrandi und F. Petraglia (1985) Neurobehavioral and neurochemical abnormalities of pre- and postnatally lead-exposed rats: zinc, copper and calcium status. Neurobehav. Toxicol. Teratol. 7, 499-509

• Kupfer ist wichtig für das Nervensystem. Bei stark erhöhtem Kupfergehalt wirkt es jedoch toxisch – Choreaartige Symptome – Zittern – Koordinationsstörungen – Psychiatrische Beeinträchtigungen FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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ADHS-Syndrom- verminderte Konzentration an freien und ungesättigten Fettsäuren im Serum Richardson A.J., Ross M.A. (2000) Fatty acid metabolism in neurodevelopment disorder: a new perspective on associations between ADHD, dyslexia, dysprxia and the autisthis spectrum, Prostaglandins Leukotr. Essent. Fatty Acids 63, 1-9.

• Wichtige Strukturbestandteile des Nervensystems • Wichtig für die Funktion des dopaminergen Systems • Wichtig für intrazelluläre Signalsysteme • Wichtig für Synapsenbildung und dendritische Verzweigungen – Quelle: Freeman MP, Hibbeln JR, Wisner KL et al.: ‘’Omega-3 fatty acids: evidence basis for treatment and future research in psychiatry.’’. J Clin Psychiatry, 2006;1954-67. FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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Autismus • 90% der Kinder haben auch Magen-darm Störungen. • Der Schweregrad der autistischen Symptome steht in Zusammenhang mit dem Schweregrad der Verdauungsstörungen. • Wird die typ. westliche Ernährung auf natürliche und Kohlehydratarme Ernährung umgestellt, geht es den Kindern deutl. besser (siehe auch Nutrigenomik). • In den letzten 50 Jahren haben sich die Ernährungsgewohnheiten der westlichen Bevölkerung, verglichen mit den letzten 1000 Jahren, komplett verändert. • Allgemein geht der Grad der Industrialisierung mit der verstärkten Entwicklung von Krankheiten wie Autismus einher. FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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Proprionsäure • Dieses kleine Fettsäuremolekül gelangt aus dem Darm über das Blut in das Gehirn und die Nervenzellen, wo es Gene, die für das Verhalten, das Lernen und die Hirnentwicklung wichtig sind abschaltet!

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Autismus und Darmbakterien • Kinder mit Autismus haben fast zu 90% Störungen der Darmflora mit schaumigen, stinkenden Gärungsstühlen und Durchfällen. • Es wurden Clostridien (Spindelbakterien, grampositiv, obligat anaerob und sporenbildend) in hohen Keimzahlen gefunden. • Diese Bakterien schädigen den Darm durch Endo- und Exotoxine, unter anderem fermentieren sie unter Kohlehydrathaltiger Ernährung Propionsäure (eine kurzkettige Fettsäure). • Außerdem wird Propionsäure als Konservierungsmittel E 280-283 industriell hergestellten Nahrungsmitteln zugesetzt. • Diese Propionsäure ist neurotoxisch, immuntoxisch und verändert die Gehirnfunktion. • Der Wirkmechanismus geht über eine Veränderung der Fettsäurezusammensetzung des Gehirns und das Anschalten von Genen, die mit Autismus in Zusammenhang gebracht werden.

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Tierversuch • Kleinen Nagern wurden im Tierversuch geringe Mengen an Propionsäure zugesetzt. • Das Verhalten veränderte sich dramatisch: der Muskeltonus stieg stark an, die Ratten nahmen (völlig atypisch) keinen sozialen Kontakt mehr untereinander auf und liefen ziellos durch die Gegend. • Nahm die Wirkung der Propionsäure ab, normalisierte sich das Verhalten.

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Versuch der bakteriellen Sanierung mit Clostridengängigem Antibiotikum (Clont/Metronidazol) bei Kindern

• Sofortige Besserung der Symptome • Normalisierung des Muskeltonus, Bezugaufnahme, Sprachentwicklung usw. • Nachteil: durch Sporenbildung entzogen sich die Bakterien der Antibiotikawirkung und kamen nach Absetzen der Antibiotika wieder. • Damit kamen auch die Symptome wieder...

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Proprionsäure • Dieses kleine Fettsäuremolekül gelangt aus dem Darm über das Blut in das Gehirn und die Nervenzellen, wo es Gene, die für das Verhalten, das Lernen und die Hirnentwicklung wichtig sind abschaltet!

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Autismus und Darmbakterien • Kinder mit Autismus haben fast zu 90% Störungen der Darmflora mit schaumigen, stinkenden Gärungsstühlen und Durchfällen. • Es wurden Clostridien (Spindelbakterien, grampositiv, obligat anaerob und sporenbildend) in hohen Keimzahlen gefunden. • Diese Bakterien schädigen den Darm durch Endo- und Exotoxine, unter anderem fermentieren sie unter Kohlehydrathaltiger Ernährung Propionsäure (eine kurzkettige Fettsäure). • Außerdem wird Propionsäure als Konservierungsmittel E 280-283 industriell hergestellten Nahrungsmitteln zugesetzt. • Diese Propionsäure ist neurotoxisch, immuntoxisch und verändert die Gehirnfunktion. • Der Wirkmechanismus geht über eine Veränderung der Fettsäurezusammensetzung des Gehirns und das Anschalten von Genen, die mit Autismus in Zusammenhang gebracht werden.

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Tierversuch • Kleinen Nagern wurden im Tierversuch geringe Mengen an Propionsäure zugesetzt. • Das Verhalten veränderte sich dramatisch: der Muskeltonus stieg stark an, die Ratten nahmen (völlig atypisch) keinen sozialen Kontakt mehr untereinander auf und liefen ziellos durch die Gegend. • Nahm die Wirkung der Propionsäure ab, normalisierte sich das Verhalten.

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Versuch der bakteriellen Sanierung mit Clostridengängigem Antibiotikum (Clont/Metronidazol) bei Kindern

• Sofortige Besserung der Symptome • Normalisierung des Muskeltonus, Bezugaufnahme, Sprachentwicklung usw. • Nachteil: durch Sporenbildung entzogen sich die Bakterien der Antibiotikawirkung und kamen nach Absetzen der Antibiotika wieder. • Damit kamen auch die Symptome wieder...

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Moderne Autismusbehandlung • Darmsanierung nach Plan: Aufbau einer normalen Darmflora, Behandlung der erhöhten Durchlässigkeit • Vollwertige BIO Ernährung, teils auch lactoseund glutenfrei, reich an hochwertigen Aminosäuren und Omega III- Fetten Gabe von Vitalstoffen nach Blut-Analyse • Soziale umfassende Förderung auf die jeweilige Familiensituation abgestimmt. • Ausleitungsverfahren und Mikronährstoffsubstitution nach Anamnese und Befund – z.B. Zink, Vitamin B6 FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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Stress und Kontrolle nach Karasek und Lazarus

Psychische Anpassungsvorgänge unter Stress •Erregtheit

•Angespanntheit •Auf der Verhaltensebene gerichtete und ungerichtete Aktivitäten •Je höher der Stress, desto geringer ist die Wahrnehmung der Umwelt

Informationsaufnahme des Menschen pro Sekunde •Auge: 3 000 000 Bit

•Gehör: 50 – 50 000 Bit •Tastsinn: 200 000 Bit •Geschmack: 10 000 Bit

Durch das Bewusstsein sind jedoch nur 100 Bit pro Sekunde zu verarbeiten

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Die körperlichen Auswirkungen auf Stress und Möglichkeiten zu deren Beeinflussung

Die Körperreaktionen auf Stress werden sowohl vegetativ als auch hormonell im Mittelhirn, dem limbischen System und im Stammhirn gesteuert.

Die körperlichen Auswirkungen von Stress Inotropie des Herzens Sauerstoffverbrauch Herzfrequenz Blutdruck Atmung Blutzucker und Lipidstatus Gerinnung Reflexe

Aktivität der Verdauungsorgane Und der Verdauungsdrüsen Leber- Pancreas – vegetative Ansteuerung Immunsystem – erhöhte Entzündungsber. Verminderte Abwehrfunktionen

Denken – Tunnelblick - Neurotransmitter Sexualfunktionen -hormonelle Umschaltungen FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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Klinische Symptome einer Stressbelastung Muskel-Skelett -Fibromyalgie-Syndrom Sexualität -Libidoprobleme -Erektile Dysfunktion -Infertilität

ZNS -Verlust kognitiver Leistungen

Magen-Darm -Gastritis, Ulcus -Colon irritabili

Stoffwechsel -BZ- Anstieg, Diabetische Stoffwechsellage

Herz-Kreislauf -Bluthochdruck -Arteriosklerose, FORUM VIA SANITAS Copyright Dr.HI Siegfried Kober

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Katecholamine

Nitrolysierung Bei nitrosativem Stress

Abb.: Katecholamin Stoffwechsel FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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Katecholamine - Funktionen • Noradrenalin – – – – –

Stimuliert die CRH- Freisetzung – initiiert die Stresskaskade Halbwertszeit von wenigen Minuten Steigert den Blutdruck Fördert Leistungsbereitschaft, Motivation, Konzentration und Motorik Hemmung der zellulären Immunität

• Adrenalin

– Wichtigstes Stoffwechselhormon – erregender Neurotransmitter – Halbwertszeit von wenigen Minuten – Fördert mentale Aktivität, Pulsfrequenz, Herzminutenvolumen, steigert den Blutdruck

• Dopamin

– Wichtiger anregender Neurotransmittel – interagiert mit Serotonin – Fördert Motorik, Konzentration, Antrieb, Motivation und kognitive Leistungsbereitschaft – Ein Mangel äußert sich in Bewegungsstörungen, Antriebsstörungen, Motivationsverlust, Depressiven Verstimmungen…. FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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Cortisol • Cortisol ist das wichtigste Stresshormon • Cortisol wird in der Nebennierenrinde gebildet - größtenteils aus mit in der Nahrung aufgenommenem Cholesterin.

• Antagonisten des Cortisols sind DHEA und Melantonin. • Cortisol ist wichtiger Antagonist des Insulins in Bezug auf den Kohlenhydratstoffwechsel. FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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Cortisol Funktion: Anpassung des Organismus an akute oder wiederkehrende Belastungssituationen Ziel:

Stoffwechselaktivierung und Energiebereitstellung durch: - erhöhtes Glucoseangebot - Glucosetoleranzstörung - Aktivierung der Lipolyse – erhöhte Blutfette - Temperatursteigerung - emotionale Aktivierung - Schmerzhemmung

Cave:

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Hemmung der Immunabwehr: Suppression der NK-Zellen und T-Helferzellen: Infekthäufigkeit Tumorprogression

Abnahme von Haut- und DarmCopyright Dr.durchblutung Siegfried Kober

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Cortisol

Fördert den Fettaufbau - wirkt immunsuppressiv -Ist Gegenspieler der Schilddrüsen- und Sexualhormone - vermindert Sexualfunktionen -Führt zu Regelstörungen -Fördert die Insulinresistenz (Diabetes) - erhöht die Blutfette -Vermindert Entzündungsreaktionen - steigert die Körpertemperatur und die -Aufmerksamkeit -

Cortisol-Werte im Speichel unter Einwirkung von Stress

Cortisol (nmol/l)

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Normaler Verlauf Stress Burnout

20

10

0

n = 218 Morgen

Mittag

Abend

FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober P Björntorp , R Rosmond: Obesity and Cortisol : Nutrition 16: 924-936, 2000

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Cortisol-Tagesprofile Einfluss von Stress

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Katecholamine und Serotonin

Burnout-Syndrom

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Serotonin

wird in der akuten Stressituation vermehrt ausgeschüttet -Wirkt entspannend und schlaffördernd -Fördert die Regeneration -Erhöht die Schmerzschwelle - Bildung im Darm und Gehirn - wird bei lang andauernden Stressituationen vermindert gebildet -Folge: chronisches Müdigkeitssyndrom -- Migräne - Angstzustände - Depression - Fruktoseintoleranz führt häufig zu Depression auf Grund von Tryptophanmangel – Komplexbildung von Fructose mit Tryptophan im Darm -

Tryptophanstoffwechsel

Eisen, Magnesium, Vitamin B6, Folsäure

Vitamin C, Vitamin B6, Zink, Magnesium

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Serotoninmetabolismus



Tryptophan – Serotonin - Kynurenin

Folge: KynureninSynthese steigt !

Entzündungsreaktionen führen zu einer Aktivierung der IDO – Indol 2,3, FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober Dioxigenase , welche Tryptophan spaltet

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Kynurenin

Chronischen Entzündungen

„Stress“ Entzündungsherde:

Kynurenin-Synthese

Aktivierung IDO Aktivierung IDO

Serotonin-Mangel

Parodontitis chronische Virusinfekte Autoimmunerkrankungen Nahrungsmittelunverträglichkeiten Adipositas – Metabolisches Syndrom Darmschleimhautentzündungen usw. FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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Stoffwechselwege des Tryptophans

Glutamatrezeptor

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Stress - Ursache chronischer Entzündungen Abb.: Einfluss von Prüfungsstress auf die Produktion inflammatorischer Zytokine geringe Stresstoleranz hohe Stresstoleranz Folge der Stressantwort von Katecholaminen und Cortisol: 1. Verminderung der zellulären Immunantwort 2. Verstärkte Expression proinflammatorischer Zytokine IL-6, TNF-a, INF-g 3. Hemmung der Serotonin-Synthese durch INF-g Kulmatycki FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober K.M. and Fakhreddin J.: J Pharm Pharmaceut Sci. 9(3):292-306, 2006

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Stress und Darm

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Gehirn Wahrnehmung, Emotion

Psychischer Stress

Vegetatives Nervensystem

Motivation, Aufmerksamkeit

Emotional – motorisches System, Spannung

Schmerzmodulierendes System

Physischer Stress – z.B. Magen-Darm

Stressachse – Hypothalamus, Hypophyse, Nebenniere

Funktionelle Störungen und Erkrankungen des MagenDarm-Traktes FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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Funktionelle Darmstörungen, Colon irritabile Patienten haben häufig intestinale Mikroentzündungen

Folge: erhöhte Permeabilität der Darmschleimhaut – Leaky Gutt

Inflammatorische Zytokine reizen die Nervenendigungen der Darmschleimhaut

Entstehung unklarer Beschwerdebilder

Folge: 50-94% der Colon irritabile Patienten weisen auch psychische Störungen auf Wie Angststörungen, Depressionen, Neurosen… FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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Studien zum Tema Stess und Darm

Zytokin-Hypothese der Depression: 30-40% der Patienten, die mit proinflammatorischen Zytokinen ( z.B. Interferon-alpha) behandelt werden, FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober Entwickeln eine Depression

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Anhaltende Stressbelastungen Anhaltende Stressbelastung

Immunantwort aus Stress

Kontinulierliche Ausschüttung von Stresssubstanzen

Expression proinflammat. Zytokine (INF-g, IL-6, ….)

Depletion adrenerger und serotonerger Neurone:

Erschöpfung der Monoamin-Konzentrationen im ZNS: Dopamin, Noradrenalin, Serotonin

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Abfall von ACTH und Cortisol

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Stress- Diagnostik – Labor am Anfang steht die Anamnese • Cortisol Tagesprofil (8,14,20 Uhr), Speicheltest • Katecholamine – Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin – Urintest (Morgenurin) – Dry Spot • Serotonin – Urintest (Morgenurin) • Routinelabor: – BZ, Cholesterin, HDL-LDL, Triglyceride (Stoffwechsel) – HS-CRP, Homocystein (Entzündungsaktivität, cardiovasculäres Risiko) – TSH, Q10, Zink, Selen - Differenzialdiagnose FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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Weitere Stufendiagnostik- Labor Katecholamine↓ Aminosäuren -Phenylalanin, Thyrosin Evtl. Aminosäurenprofil Cofaktoren zum Katecholaminaufbau -Vitamin B6 -Vitamin B12 -Folsäure -Vitamin C -Kupfer -Magnesium -Calcium

Serotonin ↓ Aminosäuren L-Tryptophan Kynurenin, Ratio:Tryptophan/ Kynurenin

Cofaktoren: Vitamin B3,B6,Folsäure Hormone: Männer: Testosteron, LH (Libidoverlust, Antrieb, Erektile Dysfunktion)

Frauen: Östradiol, FSH/LH, Prolactin

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Regelzyklusstörungen, Libidoverlust,

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Orthomolekulare Therapiemöglichkeiten Ergänzung oder Alternative zur medikamentösen Therapie Ziel: Normalisierung der Stressachse

•Serotoninerhöhung nach einigen Tagen •Dopaminerhöhung nach 1-2 Wochen •Noradrenalinerhöhung nach 3-6 Wochen •Adrenalinerhöhung nach 3-6 Monaten

Orthomolekulare Therapiemöglichkeiten Phase 1 Stabilisierung der inhibitorischen Aktivität (GABA, Serotonin, Glycin) - Tryptophan, Taurin, Glycin, Glutamin, Vitamin B6, Vitamin B12, Folsäure, Niacin, Magnesium, Zink

Orthomolekulare Therapiemöglichkeiten Phase 2 Herstellung der Balance zwischen excitatorischen und inhibitorischen Neurotransmittern Tyrosin, Tryptophan, Taurin, Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin C, Folsäure, alphaLiponsäure, Niacin, Magnesium, Zink, Selen

Orthomolekulare Therapiemöglichkeiten Phase 3 •Reduzierung der Vitalstoffdosis nach Labor • Beginn nach ca. 6 Monaten

Phytotherapeutika, die den Serotoninmetabolismus beeinflussen und mit Serotoninrezeptoren interagieren

Johanniskraut

Hyperforin FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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Phytotherapeutika, die den Serotoninmetabolismus beeinflussen und mit Serotonirezeptoren interagieren • Johanniskraut – Hyperforin-

– 5-HT1 A und 5-HT2 A- Rezeptoren – Depression, Ängste, Schlafstörungen – Interaktion außerdem mit Dopamin- und Noradrenalinrezeptoren- zentral – Sonstige Wirkungen:

• Verminderung der Zytokinbildung – antiinflammatorisch • Erhöhung der endogenen Cortisolbildung • Antagonisierung von Naloxon – Dosierung: 300 – 900 mg Johanniskrautextrakt täglich – standardisiert auf 0,5 bis 5% Hyperforin FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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Phytotherapeutika, die den Serotoninmetabolismus beeinflussen und mit Serotoninrezeptoren interagieren

Salbei

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Salbei • Hauptwirkstoff Tujon – Inhibitorischer Effekt auf 5-HT3-A Rezeptoren – Effekte außerdem auf Dopamin und Noradrenalinrezeptoren- zentral – Andere Wirkstoffe besetzen Benzodiazepinrezeptoren und vermindern deren Nebenwirkungen – Hemmung der Acetylcholin-esterase • Verbesserung der Cognition und Stimmung

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Phytotherapeutika, die den Serotoninmetabolismus beeinflussen und mit Serotoninrezeptoren interagieren

Passionsblume

Flavonoide

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Passionsblume • Bindung an Serotonin 5-HT2 Rezeptoren, BenzodiazepinRezeptoren und GABA- Rezeptoren – Anxiolytisch – Antikonvulsiv – Stimmungsaufhellend – Fördert das Einschlafen • Dosierung: als Pulver bis zu 3-8 gramm täglich, als Extrakt entsprechend weniger – 10-25 mg Alkaloidgehalt – gängige Extrakte enthalten pro Kapsel 300-400 mg Extrakt FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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Phytotherapeutika, die den Serotoninmetabolismus beeinflussen und mit Serotoninrezeptoren interagieren

Ginseng

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Ginsenoside

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Ginseng • Adaptogene Wirkung auf 5HT 4 Rezeptoren, GABARezeptoren, Glutamat- und Noradrenalinrezeptoren • Modulation der Rezeptorsensibilitäten • Anwendungsgebiete: Stress, mentale Leistungsfähigkeit, Müdigkeit… • Dosierung: 1-2 gramm getrocknete Ginsengwurzel oder 20-30 mg Ginsenoide täglich

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Phytotherapeutika, die den Serotoninmetabolismus beeinflussen und mit Serotoninrezeptoren interagieren

Rosenwurz- Rhodiola rosea FORUM VIA SANITAS Copyright Dr. Siegfried Kober

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Rosenwurz – Rhodiola Rosea • Genauer Wirkmechanismus noch nicht vollständig geklärt – Interaktion mit Morphinrezeptoren und verschiedenen Typen der Serotoninrezeptorenvermutlich adaptogene Wirkung – Hemmung der MAO – Änderungen des Dopamin- und Serotoninniveaus

• Klinisch nachgewiesene Wirkungen:

– Verbesserte Stressresistenz – verminderte Ausschüttung von Stresshormonen – Depression und Angststörungen

• Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC): Assessment report on Rhodiola rosea L., rhizom et radix), 12. Juli 2011.

– Dosierung: in der Regel mit Extrakten – Tagesdosis: 1%iger Extrakt 360-600 mg

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