Bernhard Baumgartner. Familienunternehmen und Zukunftsgestaltung

Bernhard Baumgartner Familienunternehmen und Zukunftsgestaltung Bernhard Baumgartner Familienunternehmen und Zukunftsgestaltung Schlüsselfaktoren z...
Author: Herbert Raske
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Bernhard Baumgartner Familienunternehmen und Zukunftsgestaltung

Bernhard Baumgartner

Familienunternehmen und Zukunftsgestaltung Schlüsselfaktoren zur erfolgreichen Unternehmensnachfolge

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar.

1. Auflage 2009 Alle Rechte vorbehalten © Gabler | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2009 Lektorat: Stefanie A. Winter Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Diethelm Krull, Monheim Gabler ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: Krips b.v., Meppel Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Netherlands ISBN 978-3-8349-1782-9

Vorwort

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Vorwort

Mehr als fünfundzwanzig Jahre Arbeit in Familienunternehmen auf drei Kontinenten und folglich ein beträchtliches Maß an Erfahrung mit ihnen bilden die Grundlage für meine Untersuchungen. Sie sind gleichsam der Stoff, aus dem dieses Buch entstand. Auftrag, zugleich Ziel meiner Tätigkeit, war grundsätzlich dabei, Unternehmen, welche im Besitz von Familien waren, schnell und unkonventionell, aber trotzdem behutsam eine neue strategisch nachhaltige Ausrichtung zu geben. Eine meiner wesentlichen Aufgaben bestand nicht nur darin, das operative Geschäft des Unternehmens zu steuern, sondern auch darin, in und mit den Familien und deren oftmals unterschiedlichen Mitgliedern mit durchaus oftmals unterschiedlichen Interessen einen für alle Beteiligten akzeptablen Ansatz für die Lösung der anstehenden Probleme zu finden. Solche Neuausrichtungen von Familienunternehmen beinhalteten generell eine Übergabe an einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin in deren Führung. Bei einer Vielzahl von Fällen war die Nachfolge ganz und gar nicht geregelt, und so konnten bereits die (negativen) Auswirkungen dieser Tatsache jeweils auf das Unternehmen, auf die Familie und auf eventuelle Anspruchsgruppen festgestellt werden. Die Bündelung unterschiedlicher Interessenlagen stellte bei allen meinen bisher übernommenen Aufgaben eine besondere Herausforderung dar: Neben einem rein sachlich und vernunftgemäß zu lösenden Thema baute sich, wie ich regelmäßig beobachten konnte, ein häufig überdimensionales emotionales Feld zwischen allen Beteiligten auf, das an „Feldstärke“ mit der sich abzeichnenden Übergabe an eine(n) Nachfolger(in) zunahm. Diese Beobachtung war vor mehr als einem Jahrzehnt die Keimzelle dafür, endlich den Hintergründen erfolgloser Übergaben von Familienunternehmen auf die Spur zu kommen und damit zugleich natürlich die Bedingungen für eine erfolgreiche Übergabe zu erkennen. Weitere Projekte verhinderten jedoch zunächst die dauerhafte unmittelbare Beschäftigung mit dem Phänomen des Scheiterns von Nachfolgeregelungen. Tiefes Eintauchen in bereits vorhandene wissenschaftliche Literatur begleitete mich seitdem. Schließlich – als ich selbst in eine Phase des beginnenden Loslassens geriet – ergab sich die Möglichkeit, intensiv den Dingen auf den Grund zu gehen und sich ebenso intensiv mit einem Dialog theoretischer Perspektiven zu beschäftigen, der mich nun nicht mehr loszulassen scheint. Obwohl ich mich manchmal auf dieser Entdeckungsreise einsam fühlte, erfuhr ich Ermunterung und Stärkung durch viele Menschen entlang meines Weges. An dieser Stelle möchte ich deshalb den vielen Familienunternehmen danken, die mir sich und ihre Geschicke anvertrauten und darüber hinaus das Vertrauen schenkten, die Unternehmen neu gestalten zu dürfen. In

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diesem Zusammenhang danke ich zugleich den Gründer(inne)n/ Unternehmer(inne)n, Ehepartner(inne)n und Nachfolger(inne)n, die mir ihre Geschichte erzählten. Dies gilt auch und in besonderem Maße für Frau Univ. Professor Dr. Ursula Schneider, die völlig unerwartet Anfang 2009 verstarb. Sie war mir ein sehr wertvoller Wegbegleiter und begleitete mich mit immer hoch qualitätsvollem Rat und intensiver Zuwendung durch den Prozess des Schreibens dieses Buches. Ihr gebührt ein besonders herzlicher Dank. Wir vermissen sie sehr. Mit unzähligen Anregungen, wesentlichen Hinweisen und wertvollen Hilfestellungen versorgten mich: Eva, Heidemarie, Monika, Martin, Wolfgang, Stephen und Eduard. Besonderer Dank gilt meiner lieben Frau Brigitte für ihre Liebe, Geduld, Unterstützung und Verständnis für meine beruflichen Vorhaben und Unternehmungen über die Jahre. Zum Abschluss sei mir ein Dank an meine Eltern gestattet, die mich gelehrt haben, im Leben immer neugierig zu bleiben und während seiner gesamten Dauer doch immer weiter zu lernen. Meinem zu früh verstorbenen Vater widme ich dieses Buch.

Kitzbühel, im Sommer 2009

Bernhard Baumgartner

Inhaltsverzeichnis

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort .......................................................................................................................................5 Einleitung .................................................................................................................................11 Familienunternehmen und Nachfolge ..................................................................................19 Was ist ein Familienunternehmen?...........................................................................................19 Besonderheiten von Familienunternehmen..............................................................................22 Tradition und Geschichte ...................................................................................................23 Umgang mit Tabuthemen ...................................................................................................24 Relative Vorteile von Familienunternehmen............................................................................25 Interne Faktoren .................................................................................................................25 Externe Faktoren ................................................................................................................25 Familiäre Faktoren .............................................................................................................26 Psychologische Faktoren....................................................................................................27 Relative Nachteile von Familienunternehmen .........................................................................27 Intern – Gründer .................................................................................................................28 Intern – Mitarbeiter ............................................................................................................29 Familie................................................................................................................................30 Extern .................................................................................................................................31 Psychologische Aspekte .....................................................................................................32 Die Nachfolge in Familienunternehmen ..................................................................................34 Nachfolge in den EU-Ländern und in der Schweiz............................................................37 Nachfolge in den USA .......................................................................................................37 Wichtige Akteure im Nachfolgeprozess...................................................................................39 Der Übergeber ....................................................................................................................40 Eine Typologie von Übergebern.........................................................................................48 Der Übernehmer .................................................................................................................53 Eine Typologie von Übernehmern .....................................................................................58

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Inhaltsverzeichnis

Der Prozess der Unternehmensübergabe ................................................................................. 61 Prägung und Herausbildung der Nachfolger ..................................................................... 61 Die Erfolgsfaktoren der Übergabe........................................................................................... 62 Erfolgsfaktoren .................................................................................................................. 63 Prozesse und Verläufe der Unternehmensübergabe................................................................. 68 Psychosoziale Aspekte des Alterns.................................................................................... 72 Charakteristiken von Unternehmensgründern ......................................................................... 79 Emotionen in Familienunternehmen.................................................................................. 79 Autorität in Familienunternehmen..................................................................................... 82 Zusammenfassung: Die modellkonstituierenden Ansätze von A. Giddens und der Psychologie des Alterns.............................................................. 89 Der Phasenausschnitt Übergabe- und Loslass-Phase .............................................................. 93 Die theoretische Erklärung der „Geschichten hinter den Erzählungen“ erfolgreicher Familienunternehmen................................................................................... 96 Die Übergabe- und Loslass-Phase in einem erfolgreichen Familienunternehmen.......... 105 Beschreibung einer nicht-erfolgreichen Übergabe an die nächste Generation.................111 Die Übergabe- und Loslass-Phase aus Sicht der Psychologie des Alterns............................ 124 Thematisieren der Nachfolgeregelung............................................................................. 125 Leistungsmotivation ........................................................................................................ 140 Kritische Lebensereignisse .............................................................................................. 140 Lernen im Alter................................................................................................................ 144 Technologien im Unternehmen........................................................................................ 148 Zusammenfassung ........................................................................................................... 149 Erkenntnisse und Ausblick .................................................................................................... 150 Erkenntnisse..................................................................................................................... 150 Persönliche Reflexion...................................................................................................... 155 Ausblick ........................................................................................................................... 155 Schlussfolgerung.................................................................................................................... 157 Werkzeuge, Checklisten und Übungen.............................................................................. 159 1. Vorbereitungs- und Planungsphase.................................................................................. 160 Einleitung......................................................................................................................... 160 Übergeber: Ein 4-Stufen-Plan für den Erfolg .................................................................. 161 Übernehmer: Eine kritische Selbstbefragung .................................................................. 162 Familie: Eine Standortbestimmung und mögliche Zukunftsperspektiven ...................... 163

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Unternehmen: Ist-Analyse und Strategieentwicklung für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft des Familienunternehmens..............................164 Vermögen: Ein Entwicklungsplan....................................................................................164 W – Werkzeuge ......................................................................................................................164 W 1: Was muss zuerst vorhanden sein, damit das Projekt „Zukunftsgestaltung unseres Familienunternehmens“ erfolgreich sein kann? ........................166 W 2: Das Familienteam-Entwicklungsmodell .......................................................................168 W 3: Das Familienteam (FT) und der Wandel .......................................................................168 W 4: Erfolgreiche Projektarbeit .............................................................................................171 W 5: Lernen, gemeinsam im Familienteam zu arbeiten.........................................................172 W 6: Was den Erfolg eines Familienteams ausmacht ............................................................177 W 7: Das Verstehen und Erlernen der Werkzeuge für eine erfolgreiche Projektarbeit ..........181 2. Entscheidungs- und Mentoringphase ...............................................................................181 Einleitung .........................................................................................................................181 Übergeber: Lebenskonzept (dritter und vierter Lebensabschnitt)....................................182 Übernehmer: Rückkehr in das Familienunternehmen (Mentoring) .................................182 Familie: Familienkonzept.................................................................................................182 Unternehmenskonzept (Übergeber und Übernehmer gemeinsam) ..................................183 Vermögen: Vermögenskonzept.........................................................................................183 W 8: Das Arbeiten im Familienteam......................................................................................183 Projektarbeit des Übernehmers ........................................................................................183 W 9: Konstruktives Feedback ................................................................................................185 3. Übergabe- und Loslassphase ............................................................................................187 Einleitung .........................................................................................................................187 Übergeber: Das Loslassen ................................................................................................187 Übernehmer: Der Übergang von Autorität.......................................................................187 Familie: Prioritäten setzen................................................................................................188 Unternehmen: Führungsstil ..............................................................................................188 Vermögen: Entwicklung, Management, Governance.......................................................188

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W 10: Mit Konflikten umgehen............................................................................................. 188 Einleitung......................................................................................................................... 188 4. Übernehmer- und Unternehmerphase.............................................................................. 190 Einleitung......................................................................................................................... 190 Übergeber: Lebenskonzept dritter und vierter Abschnitt – umsetzen! ............................ 190 Übernehmer/Unternehmer: Führung des Familienunternehmens ................................... 191 Familie: Familienrat, Familienkonferenz institutionalisieren! ........................................ 191 Vermögen: Family Office ................................................................................................ 191 Abschlussbemerkung....................................................................................................... 191 Abbildungsnachweis.............................................................................................................. 193 Literaturverzeichnis ............................................................................................................... 195 Der Autor ............................................................................................................................... 202