Berlin wird nicht hungern

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Verlag Der Tagesspiegel G. m. b. H., Berlin-Tempelhot Berliner Straße 105-106, Druckt»»» Telephon: Sammelnnmmer 750241 / Tolegramme: Tagesspiegel Berlin / Postscheck-Konten: Berlin Nr. 196660, Frankfurt/Main 2793, Ludwigshafen a. Rhein 26526 / Erscheint täglich außer nach Sonn- und Feiertagen, für Abonnenten sonntags mit Weltspiegel / Einzelpreis 20 Pfg., außerhalb Berlins 25 Pfg. / Abonnementspreis einschließlichZustellgeld 6 M. monatlich, auswärts 7 M. / Keine Ersatzansprüche bei Störungen durch höhere Gewalt / Für unverlangte Manuskripte wird keine Verantwortung übernommen / Sprechstunden der Redaktion 11-12 Uhr vormittags / AnzeigenAnnahme im Verlagshaus Tempelhof, in allen Geschäftsstellen und weiteren gekennzeichneten Annahmestellen / Keine Gewähr für Veröffentlichung von Anzeigen an bestimmten Tagen

4. JAHRGANG / NR. 145 (815)

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BERLIN, FREITAG, 25. JUNI 1948

Berlin wird nicht hungern

20 PFENNIG £7*1™™

Eine Demonstration für die Freiheit

Berlin (Privatmeldungüt Zweimal schon in diesem antworten: hier in Berlin. In dieser Stadt wohnten Jahre hat sich Berlin ial eindrucksvollen Kundgebungen Millionen Menschen, die wüßten, daß ihr Kampf Opfer zur Freiheit bekannt, gfstern nachmittag waren es etwa koste, und die gewillt seien, diese Opfer auf sich zu Ein historischer Tag — Warnung vor Gerüchten 80 000 Berliner, die sich auf dem Hertha-Sportplatz am nehmen. Jeder aber wisse, daß freiheitlicher Wille allein Gesundbrunnen versammelten, um eine Rede ihres ge- auf die Dauer nicht genüge. .In dem Kampf der Berliner Erklärung Oberst Howleys wählten Oberbürgermeisters, Professor Ernst R e u t e r , um ihre Freiheit ist jetzt auch ein hoher Einsatz der anzuhören,/(bereits Stunden vorher warejjwSlie Massen Alliierten notwendig, um diese demokratische Bastion zu B e r l i n (Privatmeldung). Der amerikanische Kommandant von Berlin, Oberst H o w l e y , gab am am Gesundbrunnen eingetroffen, und? zu Beginn der halten/ Man drohe den Berlinern jetzt, da die MachtDonnerstag folgende Erklärung ab: „Am Freitag früh um sieben Uhr wird die Bevölkerung der drei west- Kundgebung standen Tausende vor den Toren des überlichen Sektoren Berlins die erste Rate ihrer neuen Währung, der Deutschen Mark, erhalten. Es ist eine füllten Stadions. Als sich die stellvertretende Oberbürgermeisterin, Frau Louise S c h r o e d e r , den Weg Bestempelung von Personalausweisen gesunde Währung, die die überhöhte Geldmenge des .Dritten Reiches' ersetzen soll. Dieses neue Geld be- durch die dichtgedrängte Menge bahnte, wurde sie besitzt einen r e a l e n W e r t , d a e s auf der w i r t s c h a f t l i c h e n W i e d e r b e l e b u n g D e u t s c h - geistert begrüßt, und minutenlanger Beifall empfing Berlin (Privatmeldung). Die amerikanische Militärl a n d s , auf den enormen Hilfsquellen des Marshall-Planes und auf der freundschaftlichen, wirtschaft- einige Zeit später die Stadtverordnete Jeanette W o 1 f f, regiej3jag*f8r' Berlin erließ folgenden Befehl: die am Vorabend von Komjtounisten vor dem Stadthaus© lichen Zusammenarbeit der westlichen Welt basiert. Es wird einen wirklichen Wert besitzen, weil es auf Älle Einwohner des amerikanischen Sektors mißhandelt worden war. -f Qi? der" Erneuerung und der Entwicklung einer inneren Wirtschaft beruht, die zum Wohle der deutschen Groß-Berlin, die Personalausweise besitzen, „Noch mehr al&«*feKÄ stehKBerlia Im Blickpunkt Bevölkerung und nicht für die Enteignung zugunsten irgendeines fremden Staates arbeitet. der Welt", begann der Vorsitzende der Berliner SPD, ntussen ihre Personalausweise spätestens bis zum Berliner, dies wird e i n b e d e u t e n d e r h i s t o r i s c h e r T a g sein. Während der vergangenen Franz N e u m a n n , seine Eröffnungsansprache. „Gestern 29. Juni 1948 mit dem Buchstaben „B" abstempeln versuchten die Kommunisten Grotewohl und Ulbricht drei Jahre haben Sie, die Einwohner der drei westlichen Sektoren, politische Vorteile gehabt. Sie ge- nach dem Muster von Hitler und nach dem Beispiel lassen. Die Abstempelung ist auf den Personalausweisen von den Umtauschstellen vorzunehmen, die nossen einen hohen Grad persönlicher Freiheit und Rechte, die Sie schützten gegen den Terror der von Prag, die Macht in Berlin durch Terronnaßnahmen gemäß der Verordnung zur Neuordnung des Geldan sich zu reißen. Aber sie haben sich geirrt. Wir haben Geheimpolizei, gegen brutale Entführungen zur Zwangsarbeit und gegen andere Aengste, die von Menwesens vom 24. Juni 1948 errichtet worden sind. --• - — . --y~:7 . ~V\'~W**' schen, welche unter der Herrschaft eines Polizei Staates leben, ausgestanden werden. Der morgige Tag das freiheitliche Berlin aufgerufen, und es ist diesem Personalausweise, welche nicht den Umtauschstellen wird der Auftakt zu einer sich bessernden Wirtschaft sein, die m e h r N a h r u n g , W i e d e r a u f b a u Hufe gefolgt. Berlin bleibt frei, es wird nie kommu- • vorgelegt worden sind, müssen am 27. Juni oder u n d e l n e n h ö h e r e n L e b e n s s t a n d a r d mit sich bringt. Erwarten Sie aber nicht über Nacht nistisch." In Berlin hätten sich Initiative, Tatkraft und ein später bei dem Polizeirevier des Bezirks, in große Aenderungen. Diese werden kommen, jedoch allmählich. Am Anfang werden schwerwiegende geistiges Leben entfaltet, das der ganzen Welt Respekt welchem der Inhaber wohnt, zwecks Abstempelung ' Umordnungen und unvermeidliche Härten nicht zu umgehen sein. Sie liegen von Jeher im Wesen einer einflöße, sagte Stadtrat Professor Ernst Reuter. „In Berlin' vorgelegt werden. 2. Jeder Einwohner des amerikanischen Sektors Währungsreform. Allein die Art der Gründe, die eine Geldreform notwendig machen, läßt diese "zu schlägt das Herz der deutschen Demokratie." Jetzt werde einer Großoperation an der nationalen Wirtschaft werden. B e r l i n e r , i c h b i t t e S i e , I h r e n von niemand mehr bezweifelt, daß Berlin wieder die von Groß-Berlin, der im Besitze eines Personalauswahre deutsche Hauptstadt sei. Den Debatten der StadtM u t , I h r e U n e r s c h r o c k e n h e i t u n d V e r n u n f t w ä h r e n d d e r z e i t w e i l i g e n , a b e r verordneten lausche nicht nur Deutschland, sondern die weises ist und seinen Ausweis, wie oben erwähnt, nicht hat abstempeln lassen, setzt sich wejgen Nichtunvermeidlichen S c h w i e r i g k e i t e n d i e s e r U e b e r g a n g s p e r i o d e zu z e i g e n ganze Welt, Der Kampf um diese Stadt habe seinen beachtung dieses Befehls der Milijt&tfggierung der Höhepunkt erreicht. Im Schatten des russischen Imperiaund Ihre Zuversicht zu behalten. lismus versuche der Kommunismus, einen seiner Staats- Bestrafung aus. Außerdem verlieft der PersonalausVor allem aber lassen Sie sich nicht durch b ö s w 111 i g e G e r ü c h t e beeinflussen, die Sie irr Panik streiche , _ _ in „ Berlin „ „ „ „ auszuführen. _ „ — , _ . „Wir „ ,_. weis » „ „ eines aepuu^u o ^iu.» werden uns mit B 1 I M Einwohners LUlwuuueis U M a des amerikanischen Sektors und Verzweiflung stürzen sollen. Wo immer Sie auch eine wilde Meldung hören, prüfen Sie sie und / allen Mitteln gegen Sklaverei wehren", rief Reuter unter v o n Groß-Berlin, der nicht den oben erwähnten denken Sie immer daran, daß böse Kräfte am Werke sind, die die Gesundung des deutschen Volkes nicht! /stürmischem Beifall, »wir haben ein für allemal genug, Stempel trägt, seine Gültigkeit mit dem 30. Juni ,, . . . . . . ., „ . , . . _, . « _. , , . . j . j /wir wollen keine neue Diktatur." Denn sonst wurde es wollen und deren geschworene und befohlene Sendung es ist, ein Chaos zu schaffen. Diese K r ä f t e ' / w i e d e r k e i n e f r e i e n Parteien und keine unabhängige 1948. Die britische und die französische Militärregie-, sind augenblicklich sehr aktiv. Sie sind ängstlich darauf bedacht — und ihre Angst zeigt Zeichen der Ver- Verwaltung geben, dafür aber Gefängnisse und Konzenrung in Berlin erließen gleichlautende Befehle. J zweiflung —, die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung in den Westsektoren zu verhindern. trationslager. Man versuche dies unter dem Vorwand einer WähDie Tätigkeit dieser Uebeltäter manifestierte sich gestern In der beschämendem Demonstration ihres rungsreform zu verwirklichen und verkünde die WeisRowdytums vor dem Magistrat, wo eine Handvoll Gangster demokratisch gewählte Stadtverordnete • In dem fortgesetzten Bemühen des kommunistischen heit, daß Berlin in der russischen Zone liege und ihr auf prügelte. Heute verbreiteten sie da» Gerücht über eine Wasserknappheit. Tausende von Hausfrauen in Gedeih und Verderb verbunden sei. Das Regierungs- Radio Berlin, dem ungesetzlichsn russischen1 Befehl verschiedenen Gegenden der Stadt glaubten daran und nahmen die* Wasserversorgung übermäßig in system der Ostprovinz aber zeige nichts als nackte und Nr. 111 über die Ostwährung dadurch Geltung zu verschaffen, daß es ihn als unausweichliche ZwangsmaßAnspruch, um sich mit einem Wasservorrat in Eimern und Badewannen zu versehen. Das Ergebnis unverhüllte Diktatur. „Wir wissen, daß der brutale nahme hinstellt, ist flfestern eine neue Nuance aufgeMachtwille der SED Jedes Mittel anwenden wird." Die war das zeitweilige Sinken des Wasserdruckes in einigen Stadtgegenden. Dies ist ein gutes Beispiel Kommunisten versuchten das, was sie mit roher Gewalt taucht. Der Sender meinte: da die Personalausweise für den Schaden, der erwachsen kann, wenn Menschen in Panik getrieben werden von Leuten, die mit vor dem Berliner Stadthause nicht erreichen konnten, derer, die in den Westsektören alte „Reichsmark" in nun mit der Hungerpeitsche und dem Gespenst der wirt- Deutsche Mark umtauschen, durch Stempel oder Lochung Unwahrheiten hausieren. Es gibt zu viele Falschmeldungen dieser Art, als daß man sie alle aufzählen schaftlichen Abschnürung durchzusetzen. Die von den kenntlich gemacht werden, sei jederzeit nachzuweisen, könnte. Die schlimmste von allen ist die brutale Drohung, die Berliner Bevölkerung auszuhungern. GeRussen angekündigten Sanktionen zielten nur darauf ab, wer gegen den Befehl verstoßen habe, der den Besitz genwärtig haben die Russen den gesamten Transport von Lebensmitteln und Rohmaterialien für die In- den aufrechten Willen der Bevölkerung zu brechen. von Deutschen Mark zu verbieten sich unterfängt. Nicht dustrie in Berlin gestoppt. Ich halte es für richtig, der Berliner Bevölkerung mitzuteilen, daß die i m Unter dem Motto der Einheit führe die SED mit den nur werde dieses „Vergehen" Strafen nach sich ziehen, sondern auch den Verlust des Rechtes, weitere Beträge a m e r i k a n i s c h e n S e k t o r v o r h a n d e n e n L e b e n s m i t t e l v o r r ä t e d e r S t a d t d r e i - Kräften, die hinter ihr stünden, ihren Eroberungskrieg gegen Ostwährung einzuwechseln. Kein Berliner braucht rücksichtslos auf dem Rücken der Berliner aus. „Jedes ßig Tage a u s r e i c h e n . Wir w e r d e n n i c h t z u l a s s e n , daß die B e r l i n e r Bevöl durch diese Ankündigung einschüchtern zu lassen, • / Wort aus dem Mund dieser Leute ist eine bewußte, sich denn ein Stempel auf einer Kennkarte hat keinerlei kerung hungert." ' skrupellose Lüge. Die Methoden der brutalen Gewalt Beweiskraft dafür, daß der Besitzer Deutsche Mark einaber fordern zwangsläufig Gegengewalt heraus." gelöst hat. Nach dem vorstehenden Befehl werden alle -/ Zuletzt habe in der Geschichte immer die gute Sache Bewohner der Westsektoren Berlins ihre Ausweise zur 'gesiegt Sie Freiheit werde niemand geschenkt. Finn- Abstempelung vorlegen, weil sie sonst ungültig würden. land habe sie sich bewäBnr~wetl~es~~e»tsch1ossen ge- Radio Berlin hat sich wieder einmal lächerlich gemacht. wesen sei, sie zu erhalten. „Auch der Kampf der Berliner um ihre Freiheit wird trotz kommunistischer Rollkommandos und aller anderen, von einer BesetzungsBerlin (Privatmeldung), Radio Berlin verbreitete am Donnerstag abend folgenden Aufruf der russischen macht geduldeten und unterstützten Terrormaßnahmen ergreifung durch die SED gescheitert sei, mit dem Hunger. Militärverwaltung in Deutschland an die Einwohner Berlins: „Bürger und Bürgerinnen! Einwohner von Ber- zum Sieg« führen. Bleibt euch selber treu'', schloß Reuter .Das ist nicht mehr Politik, das ist Erpressung und lin! Die amerikanischen, britischen und französischen Militärbehörden haben unrechtmäßig eine separate unter jubelnder Zustimmung, „habt Vertrauen zu euch Verbrechen gegen die Menschlichkeit." dann werdet ihr den Weg zur Freiheit finden, die Im Westen werde man darauf dringen, daß in einer Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands durchgeführt. Dadurch wurde die selbst, der Ödem unseres Lebens ist und bleibt." kommenden Westregierung. Berlin vertreten sei. „Wir Bevölkerung der sowjetischen Zone u-nd Berlins der schweren Gefahr ausgesetzt, daß sowohl die sowjeAnhaltender Beifall erscholl, als Jeanette Wolff wollen die Einheit Deutschlands, aber wenn wir getische Besatzungszone Deutschlands als auch das Gebiet von Groß-Berlin mit annulliertem Geld über- das Wort an die Versammelten richtete. Unter den zwungen sind, in einem Zuchthaus zu leben, interessiert schwemmt und das wirtschaftliche Leben völlig desorganisiert wird. Die offiziellen N Erklärungen des Stiefeln des Mobs habe sie erlebt, daß es keinen Unter- uns nicht die Größe des Gebäudes. Das Provisorium zwischen nationalsozialistischem und kommunisti- Westdeutschland wird alle die Teile unseres Landes umbritischen, des amerikanischen und des französischen Oberbefehlshabers, daß sie nicht die Absicht schied schem Terror gebe. Die SED habe durch ihre Gewalt- fassen, die frei sind. Nach Berlin wird eine feste hätten, die Währung der westlichen Zonen auf Berlin auszudehnen, erwiesen sich als unaufrichtig und methoden ihr letztes Prestige bei der Berliner Bevölke- Brücke geschlagen werden." rung verloren. „Wir weichen..nicht, bis wir die Freiheit „Wir versprechen euch", rief Neumann zum Schlüsse in Berlin errungen habenf%Dle Zivilcourage ist die aus, „daß Stadtverordnete und Magistrat mit allen ihnen Tugend der Demokratie." •*• / zu Gebote stehenden Mitteln Berlins Freiheit und Un„Europa steht im Kampf um seine Freiheit", rief Erich abhängigkeit erhalten werden. Wenn die Polizei Markl l e n h a u e r , der zweite Vorsitzende des SPD-Partei- grafs sich in Zukunft genau so passiv verhalten wird ; Ovorstandes in Hannover. „Berlin ist zum Vorbild für die "wie am gestrigen Tage, werden wir euch aufrufen, eure H e i d e l b e r g (AP)J Der amerikanische Militärgouverneur für Deutschland, General C l a y , führte ganze freiheitliche Welt geworden." Wenn man frage. gewählten Vertreter selbst zu schützen. Wenn die am Donnerstag in Heidelberg Besprechungen mit den amerikanischen' Truppenkommandeuren. Vor °b es in Deutschland Leute gebe, die bereit seien, alles Alliierten dies in Berlin nicht vermögen, müssen wir für Freiheit und Demokratie einzusetzen, so könne er nur das selbst tun." Pressevertretern sagte er: „Die Russen können uns durch keine Aktion aus Berlin vertreiben, außer durch einen Krieg." Es sei zu bedauern, daß die Deutschen unter dem, Druck leiden müßten, mit dem die Russen versuchten, die Westmächte aus Berlin zu verdrängen. Der General äußerte sich voller Kontrolle der Kommandantur ignorierte die allgemein der deutschen Bevölkerung der sowjetischen BesatzungsAnerkennung über d\t beispielhafte Haltung, welche die Berliner Stadtverwaltung in der gegen- bekannte Tatsache, daß die Alliierte Kommandantur in zone und des Gebiets von Groß-Berlin. Berlin praktisch aufgehört hat, als ein Organ für die Bürger und Bürgerinnen! Man will die Berliner Bewärtigen Krise zeige, f /) 9 A Verwaltung der Stadt zu existieren. Ihre Arbeit wurde völkerung der Möglichkeit des wirtschaftlichen Verkehrs H e i d e 1 b e nTWffi- General Clay^eTklärte, weder die russischen Schritte in Berlin noch irgend- am 18. Juni bei der Erörterung der sowjetischen Vor- mit den umliegenden Gebieten ebenso beraifben wie der eine Aktion, der in Warschau versammelten osteuropäischen Außenminister könnten die Verwirk- schläge zur Verbesserung der Lage von Arbeitern und Möglichkeit, wirtschaftliche Einkäufe von Gegenständen lichung der Pläne der drei Westmächte für eine deutsche Regierung verzögern. Am Abend begab sich Angestellten der Industrie und des Verkehrs in Berlin des täglichen Bedarfs zu tätigen, da die Wahrung der von dem amerikanischen Kommandanten Howley absichtwestlichen Besatzungszonen zum Umlauf in der sowjeGeneral Clay wieder nach Berlin. lich gesprengt tischen Besatzungszone und im Gebiet von Groß-Berlin Somit stellte der Vorschlag, die Entscheidung über nicht zugelassen werden kann und nicht zugelassen die dringende Regelung des gestörten Geldumlaufs in werden wird. Die amerikanischen und französischen Beheuchlerisch. Zu einer Zeit, da diese Erklärungen von den Oberbefehlshabern abgegeben wurden, be- Berlin an die faktisch nicht funktionierende Komman- hörden lassen sich offenbar wenig durch den Umstand förderte man nach Berlin Säcke mit neuem Geld der westlichen Besatzungszonen, um es in den westlichen dantur zur Prüfung weiterzuleiten, lediglich einen Vor- beunruhigen, daß ,dle westlichen Sektoren von Berlin in wand dar, die Viermächtebesprechungen scheitern den Strudel des wirtschaftlichen Chaos und der UnSektoren von Berlin in Umlauf zu bringen, was jetzt auch geschehen ist. zu lassen. Auf diese Weise wollen die Initiatoren der ordnung gestürzt Werden, sie lassen sich auch wenig Bei der Viermächte-Beratung der Sachverständigen am 22. Juni zur Erörterung der Frage des separaten Währungsreform in Westdeutschland die durch die Tatsache beunruhigen, daß die von Berliner (Fortsetzung auf Hauptblatt Seite 2) Geldumlaufs in Berlin stellten sich die Vertreter der Besetzungsbehörden der westlichen Zonen auf einen Wirtschaft der sowjetischen Zone und Berlins abdrosStandpunkt, der in keiner Weise der entstandenen Situation sowie den Interessen der Bevölkerung seln und die Viermächteverwaltung der Stadt ausnutzen, von Berlin und der, sowjetischen Besatzungszone entsprach. Sie bestanden darauf, die Frage der Wäh- um den Geldumlauf zu desorganisieren und die wirtUnterhausdebatte über Deutschland rungsreform in Berlin der Berliner Kommandantur zur Entscheidung zu übergeben, obwohl die in schaftliche Entwicklung sowohl des Gebiets von GroßBerlin als auch der sowjetischen Besatzungszone London (UP). Lordkanzler M o r r i s o n gab bekannt, Zusammenhang mit der separaten Geldreform in Westdeutschland eingetretene Lage dringende Maß- Deutschlands zu hintertreiben. Den Initiatoren der die Regierung werde am kommenden Mittwoch im nahmen zur Vorbeugung einer Desorganisation des wirtschaftlichen Lebens der Bevölkerung er- separaten Währungsreform scheint es nicht zu genügen, Unterhaus eine Debatte über die britische Politik in forderte." , daß sie die Einheit des Geldumlaufs in Deutschland Deutschland ansetzen. Voraussichtlich werde B e v i n zerstört haben, sie wollen sie auch in Berlin zerstören. selbjt für die Regierung sprechen. Der Außenminister „Dabei ist es bekannt, daß die Taktik der amerika- Zone und eine andere Emissionszentrale für Berlin, bei Darunter würden nicht die sowjetischen Besetzungs- hat gestern seinen Urlaub an der See abgebrochen und nischen, britischen und französischen Vertreter in der der Viermächte-Kommandantur bestehen sollten, wider- behörden leiden, die auskommen und ihre eigenen ist nach London zurückgekehrt Kommandantur von Berlin in der letzten Zeit darin be- spricht der Natur des Geldumlaufs1 an sich, weil der- Interessen sichern könnten, selbst wenn in Berlin vier , Sondersitzung des Kabinetts stand, endlos zu diskutieren und die EntscheidungAiber artige Währungsfijagen in einer Instanz und nicht in Währungen im Umlauf wären. Die Einführung verL o n d o n (DENA/Reuter). Das britische Kabinett tral die wichtigen Fragen von einer Sitzung zur anderen zu zweien entschieden werden müssen. Das stellte im schiedener Währungen in einer Stadt widerspricht dem verschieben. Die sowjetische Seite konnte einem derarti- Grunde genommen einen Versuch der westlichen Be- gesunden Verstand und den elementaren Grundsätzen Donnerstag nacht unter Vorsitz von Premierminister zu einer außerordentlichen Sitzung zugen Vorschlag, der die Gefahr eines wirtschaftlichen setzungsbehörden dar, nicht nur d?e Währung west- der Wirtschaft und würde der deutschen Bevölkerung A t t l e e Verfalls sowohl in Berlin als auch in der sowjetischen licher Zonen, sondern auch die der sowjetischen Be- und der Friedenswirtschaft der sowjetischen Besatztmgs- sammen. Zone stark vergrößerte, nicht zustimmen. Der Vorschlag satzungszone unter ihre Kontrolle uml V^rv.'^V.nm zu zone und Berlins einen schweren Schaden zufügen. der Sachverständigen der westlichen Besätzungsbehör- nehmen, was die Wiederherstellung der Wirtschaft in Indem sie den Umlauf des Geldes der westlichen BeUm unsere Leser auch über die letzten Ereignisse ausden, wonach zwei Emlssionszer^ralen für die Aus- der Zone nur behindern könnte. Die Forderung au! satzungszone in Berlin verbietet, verteidigt die sowjegabe der Währung d«r sowjetischen Zone, eine für die Uebergabe der Währungsfragen in Berlin unter die tische Militärverwaltung ausschließlich die Interessen reichend informieren zu können, waren wir gezwungen den Redaktionsschluß hinauszuzögern.

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Sokolowskijs Rechtfertigungsversuch

Amerikaner aus Berlin verdrängen heißt Krieg

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U. JAHRGANG / NR. 148 (818)

BERLIN, DIENSTAG, 29. JÜNI1948«

20 PFENNIG £ Ä I f

Berlin und der russische Blockadeversuch Terror gegen Zivilbevölkerung paralysiert — Spätex Einsicht der SED Erste Lockerung der Grenzsperren Berlin verlassen. Wie von amtlicher britischer Seite am Montag mitgeteilt wurde, handelt es sich hierbei um Wechsel der Arbeitsplätze, die bereits seit mehreren Monaten vonstatten gehen. Es wurde nachdrücklich betont, daß hiermit keine Aenderung der britischen Absicht, Berlin nicht zu räumen, verbunden sei.

Volle Versorgung auf dem Luftwegei Alle acht Mjjiuten ein Flugzeug — Frachtschiffe eingetroffen .

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B e r l i n (DPD)./Von maßgebender Stelle der amerikanischen Militärregierung in Berlin wurde am Montag mitgeteip, die amerikanische Luftbrücke werde in Kürze so weit verstärkt sein, daß genügend Lebensmittel zur Versorgung der g e s a m t e n B e v ö l k e r u n g d e r W e s t s e k t o r e n auf diesem Wege nach Berlin gebrächt werden könnten. Man habe zuerst geglaubt, daß derart umfangreiche Lufttransporte nicht möglich seien. Der Entschluß des amerikanischen Kriegsministeriums, unverzüglich dreißig bis vierzig viermotorige Transportflugzeuge von Je sieben Tonnen Tragfähigkeit nach Westdeutschland zu senden, habe diese Befürchtungen zerstreut. Bereits zwei Stunden nachdem die amerikanische Militärregierung Flugzeuge in Washington angefordert hatte, seien die ersten Transportmaschinen von ihren Flugplätzen in allen Teilen der Welt gestartet. Man nehme an, daß jedes Flugzeug wenigstens zwei- bis dreimal täglich zwischen seinem westdeutschen Stützpunkt und Berlin hin- und herfliegen könne und man auf diese Weise mindestens 500 Tonnen Lebensmittel täglich nach Berlin bringen werde. Hinzu kämen die schon bisher für die Versorgung der Stadt eingesetzten Transportmaschinen, deren Zahl bereits dreimal so hoch sei wie die während der Aprilkrise. Vorläufig würden nur Lebensmittel auf dem Luftwege nach Berlin gebracht * B e r l i n (DPD). Der Tagesbedarf der Berliner Westsektoren an Lebensmitteln belauft sich auf 1100 Tonnen, wie aus dem Januarheft der Zeitschrift „Berliner Statistik" hervorgeht, i L o n d o n (DENA/INS). Mindestens hundert Transportmaschinen der Ro"fua*T*'Air F o r c e sollen den Befehl erhalten haben, von Großbritannien nach der britischen Zone zu fliegen. Die Flugzeuge sollen für Transportflüge nach Berlin verwandt werden. Die britische Luftwaffe unterstützt, wie ein Sprecher der RAF sagte, die amerikanischen Bemühungen um die Versorgung Berlins. P a r i s (DENA/Reuter). Französische Regierungsstellen prüfen die Möglichkeiten, Lebensmittel auf dem Luftwege in den französischen Sektor Berlins zu bringen. Es verlautet, daß die französische Regierung auf jeden Fall den Kontakt mit Berlin aufrechterhalten wird. B e r l i n (RIAS). Alle acht Minuten trifft auf dem Flughafen Tempelhof ein Flugzeug der amerikanischen Besetzungsmacht ein. Drei Staffeln von je 13 Transportflugzeugen wurden von ihren Stützpunkten in Alaska und im Karibischen Meer nach Deutschland beordert. Eine weitere Staffel wird in Hawai In Reserve gehalten. B e r l i n (Privalmeldung). Am Wochenende trafen in Berlin sieben Frachtkähne mit rund 1200 Tonnen Mehl aus Westdeutschland ein. Zwanzig weitere Kähne sind unterwegs. Das Fleisch, das in den zwei Julidekaden für die Westsektoren benötigt wird, ist vorrätig und lagert in den Kühlhäusern. Auch die Heringe für die Fischdekade sind in Berlin. Der Zuckervorrat für die Westsektoren reicht für mehr als einen Monat. Fett ist ebenfalls in genügender Menge vorhanden.

Sparmaßnahmen der West-Alliierten Berlin '(DPD). Der britische Kommandant in Berlin, General H e r b e r t , hat für die britischen Besetzungstruppen und das Personal der Militärregierung Sparmaßnahmen angeordnet, die heute in Kraft treten. Hierdurch soll die für die Versorgung benötigte Flugzeugtonnage verringert werden. Auch der Stromverbrauch soll eingeschränkt werden. Die Angehörigen der britischen Besetzungsmacht werden aufgefordert, von größeren Einladungen abzusehen und Kraftfahrzeuge nicht unnötig zu benutzen. Weiter wird ihnen empfohlen, Strom einzusparen. Berlin (AP). Auch für( die Amerikaner in Berlin sind wegen der von den russischen Behörden verfügten Transportsperren Anordnungen erlassen worden, nach denen der Paketverkehr rationiert und ein Sparprogramm aufgestellt werden soll. In erster Linie sollen der Benzinverbrauch und die Lebensmittelkäufe 'eingeschränkt werden.

Besprechungen über Berlin L o n d o n (AP). Ministerpräsident A111 e e empfing am Montag abend den britischen Generalstabschef, Feld-

LETZTE MELDUNGEN Die östliche Währungsreform Berlin (DENA). 70 Millionen Kupons in allen Werten seien zur Kennzeichnung des neuen Geldes in der russischen Zone gedruckt worden, wird am Montag aus zuverlässiger Quelle innerhalb der Deutschen Wirtschaftskommission .in der Sowjetzone mitgeteilt. Durch Ueberstürzung unä schlechte Organisation beim Geldumtausch seien große Summen der Kupons, zum Teil in ganzen Bogen, in den Schwarzhandel gelangt. Bereits in den Druckereien der „Täglichen Rundschau", „Neuen Zeit", des „Morgen" und in Leipziger Druckanstalten seien in den versandfertigen Markenpaketen teilweise bis zu fünf Prozent Makulaturbogen an Stelle entwendeter klebe-/ fertiger Markenbogen enthalten „gewesen. Ein weiterer „Schwund" sei bei der eigentlichen Klebeaktion zu verzeichnen gewesen. Bereits bis Sonntag sei das Defizit von über 200 000 Marken für Geldnoten von 20 und 50 Mark in Berlin festgestellt worden.

Konferenz Clay — Sokolowskij B e r l i n (UP). Aus russischer Quelle verlautet zuverlässig, daß der amerikanische Militärgouverneur, General Lucius D. C l a y , am Montag abend mit dem russischen Militärgouverneur, Wassilij S o k o l o w s k i j , eim Unterredung hatte.

Wieder Grenzgängerverkehr zwischen den Zonen B e r l i n (DPD). Der Stab der SMA hat, wie ADN aus Informierten Kreisen erfährt, die Grenzkontrolle an der Demarkationslinie angewiesen, den Grenzverkehr für Deutsche mit Interzonenpässen freizugeben. (Soweit die InterzonenpSsse auf Grund der vor dem 19. Juni gültigen Anordnungen ausgestellt sind.) Die ungesetzliche Einführung der neuen Westzonenwährung in die westlichen Sektoren Berlins hindere die Wiederaufnahme des Personenzugverkehrs. Gleichzeitig erfährt ADN, daß die Beseitigung der .technischen Schwierigkeiten" auf der Eisenbahnstrecke Berlin—Helmstedt noch längere Zeit erfordern wird.

marschall M o n t g o m e r y , zu Besprechungen über die Lage in Berlin. Am Tage hatten Unterredungen zwischen Außenminister B e v i n und dem amerikanischen Botschafter Lewis D o u g l a s stattgefunden. Anschließend trat der Verteidigungsausschuß des britischen Kabinetts '•! einer Sitzung zusammen.

Aus russischer Haft zurück Berlin (DPD). Der seit Mittwoch abend verschwundene DPD-Bildreporter Horst M a a c k ist gestern aus russischer Haft entlassen worden und in seine Wohnung Im amerikanischen Sektor zurückgekehrt.

Keine britischen Entlassungen Berlin (DENA). Hundertachtzig bis zweihundert Angestellte der' britischen Kontrollkommission für Deutschland werden in der nächsten Zeit mit ihren Familien

Truman unterzeichnete 6,03 - Milliarden - Bewilligung

Spät, aber doch SED fordert Milch für ganz Berlin Berlin (Radio Berlin). Der Landesvorstand Groß-Berlin der Sozialistischen Einheitsparted richtete an den russischen Kommandanten der Stadt Berlin ein Schreiben, in dem es zum Schluß heißt: „Wenn es einwandfrei feststeht, daß die Schuld an der Verletzung des Viermächteabkommens über die einheitliche Ernährung Berlins die westlichen Besatzungsmächte trifft und die Verantwortung für die Ernährung der einzelnen Sektoren nunmehr bei den betreffenden Besatzungsmächten liegt, bitten wir Sie doch'Im Interesse der Werktätigen, Frischmilch aus der sowjetischen Besatzungszone an Kinder und Kranke in ganz Berlin auszugeben."

Russische Befehle an die Berliner Post Berlin (AP). Gestern befahlen die russischen Behörden dem Magistrat, ei solle keine Brief- oder Paketpostsendungen annehmen, die mit westdeutschen Briefmarken frankiert seien. Sendungen, die mit den neuen Briefmarken versehen sind, seien als ,,unzulässig" anzusehen und dem Absender zurückzugeben. Dies würde bedeuten, daß im russischen Sektor andere Marken als in den westlichen Sektoren herausgegeben werden. Die amerikanischen Behörden unterrichteten den Magistrat, daß dieser russische Befehl eine einseitige Maßnahme und deshalb zu ignorieren sei.

Die Stromversorgung der Westsek toren Berlin (DENA). Die Kohlenvorräte der in den westlichen Sektoren gelegenen Kraftwerke sollen, wie von zuständiger Seite am Montag mitgeteilt wird, durch Zufuhren von den Gaswerken vergrößert werden. Die gegenwärtige Versorgung der westlichen Sektoren kann dadurch vier Wochen lang aufrechterhalten werden. Der Stromverbrauch der westlichen Besetzungsmächte soll so weit eingeschränkt werden, daß den einzelnen Plangruppen während der Tageszeit zwei Stunden,Strom gegeben werden kann.

UGO gegen Generalstreik Berlin (DPD). Einen Generalstreik für Berlin auszurufen, lehnt die kommissarische Leitung des FDGB (UGO) ab. In einer Verlautbarung dazu, die am Montag veröffentlicht wurde, heißt es: „Da es sich im gegenwärtigen Zeitpunkt bei der Ausrufung eines Generalstreiks um eine unverantwortliche politische Aktion handelt, die nichts mehr mit gewerkschaftlichen Zielen zu tun hat, lehnt die kommissarische Leitung des FDGB Groß-Berlin (UGO) jede Teilnahme an einem derartigen Generalstreik ab und fordert die Berliner Bevölkerung auf, sich in den Betrieben gegen jeden Versuch einer derartigen Herausforderung energisch zur Wehr zu setzen."

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Rote Armee diskreditiere. Die Anklage des Kominfonn gegen die Kommunistische Partei Jugoslawiens und deren Führung laute aui Trotzkismus. Die Kommunistische Partei Jugoslawiens habe sich selbst außerhalb der Familie des Kominform gestellt. B e l g r a d (DPD). Eine Anzahl wichtiger kommunistischer Persönlichkeiten Jugoslawiens, die Marschall T i t o nahestehen, befindet sich seit etwa drei Tagen bei ihm in seiner Sommerresidenz Bled. (Vgl. Seite 2)

Gäste in Berlin B e r l i n (DENA). Der stellvertretende amerikanische Kriegsminister, William D r a p e r, traf gestern abend, aus Washington kommend, in Berlin ein. Bei einer Zwischenlandung in London hatte er mit Außenminister B e v i n die jüngste Entwicklung in Berlin erörtert. In Begleitung Drapers befinden sich der Leiter der Armeeplanungsabteilung, Generalleutnant W e d e m e y e r , sowie 32 hohe Beamte verschiedener Abteilungen des Kriegsministeriums. Zum Empfang hatten sich General C1 a y , dessen Stellvertreter, Generalmajor H a y s , Botschafter M u r p h y und andere hohe Persönlichkeiten der Militärregierung auf dem Flugplatz Tempelhof eingefunden. Draper und Wedemeyer werden sich etwa zwei bis drei Wochen im amerikanischen Besetzungsgebiet aufhalten. In Kreisen der Militärregierung wird dem Aufenthalt der hohen amerikanischen Offiziere in Berlin größte Beachtung geschenkt. B e r l i n (DENA). Der Oberbefehlshaber der britischen Rheinarmee, General Sir Charles K e i g h t I e y , traf am Montag zu einem zweitägigen Besuch in Berlin ein. Die Reise war bereits seit längerer Zeit geplant. B e r l i n (DENA). Nach Mitteilung der amerikanischen Militärregierung wird der Sonderbeauftragte Trumans für das ERP, H a r r i m a n , heute zu Besprechungen mit General Clay nach Berlin kommen. Harriman befindet sich auf einer Informationsreise.

Arbeitsausfall durch Stromsperren Berlin pENA). Wegen der Stromabschaltungen hat die Firma Daimler-Benz in Marienfelde ihren Betrieb zunächst für acht Tage geschlossen. Das Unternehmen beschäftigt zur Zeit etwa fünfhundert Arbeiter und Angestellte.

Eisenbahner fordern Korridoi Berlin (Privatmeldung). Als Antwort auf die Blockade ihrer Stadt forderten die Berliner Eisenbahner in einer überfüllten Versammlung in Charlottenburg am Sonntag einen neutralen Eisenbahnkorridor nach Helmstedt und den zweigleisigen Ausbau der Strecke. Die Direktion müsse den vier Besetzungsmächten unterstellt werden, die augenblickliche kommunistische Leitung sei abzuberufen und entsprechend dem Ergebnis der Wahl vom 20. Oktober 1946 zu besetzen. Kein Eisenbahner dürfe die Blockade Berlins unterstützen, die Eisenbahn diene dem Volke.

tC^Sokolowskij ohne Gas Berlin (UP). Als Erwiderung auf die Stromsperren in den westlichen Sektoren von Berlin wurde gestern die Gasversorgung einiger im russischen Sektor gelegener Bezirke eingestellt. Auch Babelsberg, wo viele hohe russische Offiziere, darunter auch der Militärgouverneur Marschall Wassilij Sokolowskij wohnen, ist hiervon betroffen.

Oberschlesien wiederentdeckt

Berlin (Privatmeldung). Die im russischen Sektor gelegenen Kraftwerke Klingenberg und Rummelsburg haben seit dem Kriegsende jetzt zum ersten Male Steinkohlen aus Oberschlesien erhalten. Etwa 1000 Tonnen W a s h i n g t o n (AP). Präsident T r u m a n unterkamen am Sonntag mit der Eisenbahn nach Berlin, zwei zeichnete am Montag das Bewilligungsgesetz über die Kahnladungen mit der gleichen Menge werden heute Auslandshilfe in Höhe von 6,03 Milliarden Dollar. Für erwartet. Nach Mitteilungen russischer Stellen an die die Verwendung dieses Betrages ist ein Zeitraum von Werkleitungen sollen die Lieferungen fortgesetzt werden. 15 Monaten vorgesehen, der jedoch, falls erforderlich, Die Pressestelle der Deutschen Wirtschaftskommission auf 12 Monate beschränkt werden kann. Truman sagte, hat nach DPD mitgeteilt, daß größere Mengen polnischer das Gesetz demonstriere die Entschlossenheit des ameriSteinkohle in Berlin eingetroffen seien. Die zuständigen JParteienfusion in Prag kanischen Volkes, die übernommenen Verpflichtungen Stellen der russischen Besatzungszone verhandelten mit einzulösen. Der größte-Teil der bewilligten Summe, vier Prag (AP). In Prag fand am Sonntag unter Leitung des Milliarden Dollar, sei für die wirtschaftliche Zusammen- kommunistischen Ministerpräsidenten Zäpotocky der Zu- der polnischen Regierung über eine Verdoppelung d«r Lieferungen. arbeit mit Europa vorgesehen. sammenschluß der Kommunistischen und der Sozial• demokratischen Partei statt. Staatspräsident G o 11 w a 1 d Erste zweiseitige Abkommen • Klingenberg und Rummelsburg wurden bisher auf bleibt Vorsitzender der Vereinigten Parteien, die jetzt Washington (DPD/Reuter). Als erste der am Marshall- 1 750 000 Mitglieder zählen. S1 a n s k y , der General- Grund eines Viermächteabkommens mit Steinkohle von Plan beteiligten Länder unterzeichneten am Montag Eire sekretär der Kommunistischen Partei, behält ~ seinen der Ruhr versorgt. Infolge der russischen Grenzsperre und Italien Einzelabkommen mit den Vereinigten Staaten. Posten bei. Stellvertretender Vorsitzender wird der stel- wurde seit etwa acht Tagen nichts mehr geliefert. Da die Vorräte in Rummelsburg fast erschöpft sind und die Washington (AP). Das State Department gab den Ab- lvertretende Ministerpräsident F i e r 1 i n q e r.. in Klingenberg nur noch für wenige Wochen genügen, schluß eines zweiseitigen ERP-Abkommens zwischen war der Russische Sektor auf den Fernstrom aus der Amerika und England bekannt. Die Abkommen seien Nationaler Notstand proklamiert russischen Zone angewiesen. Die beiden Fernleitungen mindestens bis zum 30, Juni 1953 wirksam und enthielten Klauselp, in denen sich die Unterzeichnerländer Amerika London (DENA/Reuter). Der Streik der Londoner laufen aber durch den britischen und den amerikanischen gegenüber verpflichteten, ihren Handel mit den besetzten Hafenarbeiter, der bereits länger als zwei Wochen Sektor. Nun ist plötzlich Kohle aus Oberschlesien da. Die Gebieten Westdeutschlands, Japans und Süd-Koreas dauert, dehnte sich auch auf die Häfen L i v e r p o o l Berliner erinnern sich an den Winter 1946/47. Damals war keinerlei diskriminierenden Beschränkungen zu unter- und B i r k e n h e a d aus. In London hat sich der größte es nicht möglich, auch nur einen einzigen Zentner oberwerfen. Teil der Streikenden entgegen den Aufrufen der Ge- schlesischer Steinkohle heranzubringen. Heute, da die russische Besetzungsmacht durch willkürliche Sperren die Paris (BBC). Der französische Ministerrat ermächtigte werkschaften und der Regierung für eine Fortsetzung Bewohner der Westsektoren Zuständen aussetzt, die dener des Ausstandes entschieden. Außenminister B i d a u 11, ein Abkommen mit Amerika des Winters 1946/47 ähneln, gelingt, was damals unmögLondon (AP). K ö n i g G e o r g von England unter- lich war. Nicht, um der Bevölkerung zu dienen, sondern über die Hilfeleistungen innerhalb des ERP zu unterzeichnete Montag abend eine Proklamation über den zeichnen. um ihr ein Gefühl der Abhängigkeit aufzuzwingen. Diese Vorgänge, die in ihrer Perfidie all den anderen Schikanen Washington (DENA/Reuter). Außenminister M a r - nationalen Notstand. London (BBC). Premierminister A111 e e forderte in gleichkommen, mit denen der Totalitarismus den Freis h a l l nannte die Unterzeichnung der bilateralen Abkommen einen weiteren Schritt auf dem Wege des einer Radioansprache die Hafenarbeiter auf, wieder an heitswillen Berlins zu brechen sucht, zwingen ihre InitiaWiederaufbaus. Wenn die europäischen Völker weiter die Arbeit zu gehen. Der Streik richte sich nicht gegen toren zu Lügen, die niemand glaubt. Nach AP hat die sowjetische Nachrichtenagentur TASS gestern die Westzusammenarbeiteten und alle Anstrengungen machten, die Kapitalisten, sondern gegen die Allgemeinheit. mächte für die Verschlechterung der Kohlen-, Stahl- und müsse das ERP unter den gegenwärtigen Umständen zum Berlins verantwortlich geErfolg führen. Modzelewski: keine Geheimklauseln Nahrungsmittelversorgung macht. Die Unterbrechung des Handels zwischen dem Warschau (DENA/Reuter). Der polnische Außenminister Westen und der Ostzone zeige wieder einmal, daß die Kominform verurteilte Tito M o d z e l e w s k i bestritt in einer Pressekonferenz, daß Westmächte die deutsche Wirtschaft aus imperialistischen P r a g (DPD). Die Kommunistische Partei der Tschecho- bei der Warschauer Tagung der osteuropäischen Außen- Interessen ruinieren wollten. TASS behauptete, die Engslowakei veröffentlichte am Montag ein Kommunique, minister' außer der Fünfpunkte-Erklärung auch militäri- länder verhinderten die Einiuhr nach Berlin. TASS stellt in dem es heißt, das Kominform habe einstimmig eine sche Geheimklauselu ausgearbeitet worden seien. ,,Unser die Dinge auf den Kopf. Vielleicht gjaubt Moskau, Zulange Entschließung angenommen, die der Kommu- Ziel war so edel und klar, daß nur mit offenen Karten schauer zu haben, die wie die Säuglinge die Umwelt um nistischen Partei Jugoslawiens vorwerfe, sie befinde sich gespielt werden konnte." Auf die Frage, ob leitende 180 Grad verkehrt sehen. Vielleicht sieht es die Dinge hinsichtlich ihrer Innen- und Außenpolitik sowie ihrer d e u t s c h e Kommunisten aus der Ostzone teilgenom- selbst so. Die Spekulation auf politische Ignoranz könnte Beziehungen zu Rußland auf verkehrtem Wege. Man men hätten, erwiderte Modzelewski: „Warum soll Ich es Folgen haben,-die den Fehler sehr schnell korrigiefea dulde in Juaoslawien eine schändliche Politik, die die leugnen." würden.

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20 PFENNIG

BERLIN, FREITAG, 10. SEPTEMBER 1948

Berlin ruft die Welt

Erörterung der deutschen Staatsstruktur Referate und Diskussion im Parlamentarischen Rat

350000 demonstrierten gegen kommunistischen Terror

Bonn (DENA). In der Donnerstagsitzung des Parlamentarischen Rates sprach .der nordrhein-westfälische B e r l i n (Privatmeldung^ 3501000 Berliner hatten sidt nach den Schätzungen von Polizeioffizieren am Innenminister Dr. Walter M e n z e l (SPD) über die Einzelgebiete der Verfassung. Die Parteien seien sich Donnerstag nachmittag auf /dem Platz der Republik versammelt. Dicht gedrängt standen sie auf dem darüber einig geworden, daß das Bundesparlament aus weiten Feld zwischen dem Reichstag und der Krolloper. Auch die Dächer der umliegenden Häuser und die unmittelbaren Wahlen hervorgehen müsse. BestimmunRuinen waren r'icht besetzt. Berlin war dem Ruf der drei demokratischen Parteien /gefolgt und gen über das Wahlsystem sollten nicht in das Grundlegte als Protest gegen die russischen Maßnahmen ein Bekenntnis zur Freiheit ab. t | Eine Minute gesetz aufgenommen werden.- Dafür solle ein Passutf* eingefügt werden, durch den jeder von der Wahl auslang lag atemlose Stille über dem Platz, als der erste Vorsitzende der Berliner~SPD-, Franz N e u - geschlossen werde, der die Beseitigung der Demokratie m a n n , der auf den Stufen des Reichstages die Kundgebung gegen 17 Uhr eröffnet hatte, derjenigen beabsichtige. Die Abgeordneten der zweiten Kammer gedachte, die von 1933 bis 1948 das Opfer totalitärer .Mächte .geworden sind. „Sie ließen ihr Leben für sollten nicht von den Länderregierungen ernannt, son-' die Freiheit", rief Neumann aus. „Die Konzentrationslager sind dje gleichen geblieben, nur herrschen dem von den Landtagen gewählt werden. Es sei zu erwägen, „ob beispielsweise industrielle Schwerpunkte in heute statt des Hakenkreuzes Hammer und Sichel." Doch Berlin werde im Kampf um Demokratie und einigen Ländern nicht ihren Niederschlag in einer demFföHteit welter aushalten. „In diesem Kampf brauchen wir die Hilfe aller Länder. Berlin ruft die Welt!" entsprechenden zahlenmäßigen Berücksichtigung dieser (Bürgermeister Dr. F r i e d e n s b u r g sagte, diese Versammlung sei di» echte Stimme Berlins. Die Ber- Länder in der zweiten Kammer finden -sollten". Der liner Verwaltung werde in ihren Gebäuden im Ostsektor weiterarbeite > yod-dort ihre Pflicht erfüllen, Kammer solle nur ein Vetorecht gegen die Beschlüsse solange es möglich sei. , Stadtverordneten Vorsteher Dr. S u h r sagte, fdie Gewalttaten vor dem Stadt- des Parlaments eingeräumt werden.

hauj$> seien nur deshalb möglich gewesen, well sie unter dem Schutz der Russen verübt worden seien. Menzel für Üeberprüfung der Richter /Ufer russische Kommandant, General K o t i k o w , habe ihm auf seine Bitte, er möge dem BannmeilenDer Posten eines Bundespräsidenten sei angesichts der ' gesetz für das Stadthaus zustimmen, nicht geantwortet. „Heute erteilt ihm Berlin die/Antwort. Wir ant- beschränkten Vollmachten, die ihm im „Westdeutschen worten, Indem wir anklagen, daß es im russisches Sektor keine Freiheit mehrjibt.'/Der gewählte Ober- Bund" zustehen würden, nicht erforderlich, meinte Menbürgermeister, Professor R e u t e r , sagte, Berlin dürfe nicht zum Tauschobjekt alliierter Verhandlungen zel weiter. Ein Notverordnungsrecht solle nur dann aus;übt werden dürfen, wenn das Parlament aus techniwerden. „Wer diese Stadt, wer dieses Volk preisgeben würde, der würde eine Welt und sich selbst schen Gründen seine Arbeit einstellen müsse. Damit preisgeben." . keine bürokratische Diktatur in der Verwaltung ent-

gewichtssystem zwischen Bund und Ländern. Die zweite Kammer müsse ein echter Bundesrat sein, der gleichberechtigt mit der Volksvertretung sein solle. Für alles, was nicht unbedingt zentral geregelt werden müsse, sollten die Länder zuständig sein. Ein Zuständigkeitskatalog könne daher nur für den Bund aufgestellt werden. Schwalber befürwortete im Gegensatz zu Dr. Menzel eine getrennte Finanzwirtschaft für d©n Bund und di» Länder. Dem Bund solle die Zuständigkeit über Verfassuags», Zivil- urid Strafrecht zugestanden werden. Ein Bundesverwaltungsgerichtshof sei jedoch abzulehnen, da er geeignet sei, tief in das Eigenleben der Länder einzugreifen. Statt dessen solle eine „Spruchstelle" gebildet werden, die in bestimmten Fällen von den Verfassungsgerichten der Länder anzurufen sei.

Heuß: Grundgesetz soll nicht provisorisch sein In der Aussprache sagte Dr. Theodor H e u ß (DVP Württemberg-Baden), es gehe nicht um die Erfüllung eines Auftrages der Ministerpräsidenten oder die Verwirklichung des Dokumentes II der Militärgouverneure, sondern es müsse eine Lösung für die deutsche Situation gefunden werden. Das Grundgesetz dürfe in seiner Struktur nicht provisorisch, sondern müsse stabil sein. In diesem Sinne sei der Name „Bundesrepublik Deutschland" der Bezeichnung „Bund deutscher Länder" vorzuziehen. Für den zukünftigen Bundesrat sei zu überlegen, ob die Mitglieder nicht aus Regierungsvertretern u n d Landtagsdelegierten bestehen sollten. Ferner müsse eine Bestimmung aufgenommen werden, daß die territoriale Reform innerhalb von zwei Jahren zu machen sei. Dr. S e e b o h m (Deutsche Partei) forderte einen föderalistischen Bundesstaat und die Sicherung von Freiheit und Würde des einzelnen. Die Grundlage des föderalistischen Staates entspreche der Ueberlegung, daß das Individuum freiwillig Teile seiner Rechte an die Gemeinschaft abtrete, die Gemeinschaft aber dann die Pflicht habe, die verbliebenen Rechte des einzelnen zu schützen. Das Personenwahlsystem müsse in irgendeiner Form in dem Grundgesetz -verankert werden. Außerdem solle ein Kulturrat gebildet werden, der auch berechtigt sein müsse, Gesetze und Verordnungen einzubringen. — Der kommunistische Abgeordnete Hugo P a u 1 wandte sich gegen die gesamte Arbeit des Parlamentarischen Rates und befürwortete, immer wieder durch Zwischenrufe unterbrochen, 1 die VerfässungsricHJinien des ostzonalen „Volksrates" . Der Vorsitzende der Zentrumspartei, Johannes B r o c k m a n n , sagte, er stimme mit der SPD in der Ansicht überein, daß Deutschland staatsrechtlich nock existiere. Es gelte nun, wenigstens den ersten Schritt zur Einheit Deutschlands zu tun. „Unsere Aufgabe der Zukunft gegenüber ist gelöst, wenn wir die Freiheit als Grundlage nehmen." Das Zentrum befürworte einen föderativen Staatsaufbau, verlange Religionsfreiheit und Anerkennung des elterlichen Erziehungsrechtes. Die zweite Kammer müsse zur Verankerung des föderativen Staatscharakters eine wirkliche Repräsentation der Länderregierungen sein und voll an der Gesetzgebung beteiligt werden. — Der Parlamentarische Rat vertagte sich auf unbestimmte Zeit. Am kommenden Mittwoch werden die Fraktionen und Ausschüsse zusammentreten. An der gestrigen Sitzung nahm für Berlin außer Paul Löb'e (SPD) auch Dr. Hans R e i f (LDP) teil

stehen könne, solle ein Verwaltiangsgerichtshof gebildet Auto wurde darauf mit Steinen beworfen. Ein UeberfaH- werden. Als Gegengewicht zur Unabhängigkeit der Richwagen der Markgraf-Polizei wurde ebenfalls angegriffen, ter sei eine Klausel aufzunehmen, nach der der Verein jrus.sweWSf'.Jeep, der diesem Wagen folgte, umgewor- fassungsgerichtshof die Richter zur Verantwortung ziehen fenJ^Polizisten des Ostsektors, die mit einem zweiten. könne, die gegen den Geist der Verfassung verstoßen. Ueberfallwagen gekommen waren, sperrten die Straße Zur Begründung dieses Vorschlages sagte Menzel, es ab und forderten die Menge auf, die Straße zu räumen. seien in der letzten Zeit von den Gerichten unverständAls dieser Aufforderung nicht nachgekommen wurde, er- liche Urteile gefällt worden. In der britischen Zone seien öffneten die Polizisten das Feuer. Wie DPD berichtet, 75 Prozent der Staatsanwälte und Richter ehemalige Anwurde dabei der fünfzehnjährige S c h e u n e m a n n , der f gehörige der NSDAP. Unter dem Beifall der meisten der Jugendorganisation „Die Falken" angehört durch Abgeordneten schlug der Minister vor, daß die jetzigen einen Bauchschuß schwer1 verletzt und starb auf -dem Richterstellen noch vor Inkrafttreten des Grundgesetzes Transport zum Krankenhaus. Drei andere Teilnehmer an überprüft würden, der Kundgebung eind schwer verletzt in das Robertforderte, daß die Rechtspflege der Kompetenz Koch-Krankenhaus eingeliefert worden. Laut DPP sollen desMenzel Bundes unterstellt werde, dazu gehörten auch.Arbeitsetwa 96 Personen von Ostpöliztaten verhaftet worden sein. rseht, Tarif- tmd Streikrecht. Zu diesem Zweck sei «4n 'Natfadem die Schüsse gefallen waren» forderte die besonderer Gerichtshof zu bilden. Zur Kompetenz des Menge in Sprechchören, daß die rote Fahne vom Bran- Bundes müßten unter anderem die gesamte Wirtschafts-t Amerika antwortet denburger Tor heruntergeholt werde. Ein Mann kletterte | gesetzgebung, die Steuerhoheit, die Leitsätze für die B e r l i n (DPD). „Die Welt hat auf euren Ruf gehört", hinauf, brach die Fahnenstange um und warf sie h i n ^ Polizei, das Beamtenrecht, Post, Eisenbahn, Verkehr und sagte am Donnerstag abend ein Sprecher der „Stimme unter. Die Menge bemächtigte sich des Fahnentachss^f auswärtige Angelegenheiten gehören. Die Ausführung der Amerikas" zu der Kundgebung aut dem Platz der Repu- Russische Soldaten, die von dem russischen Ehrenmal ' Gesetze solle der Hauptsache den Ländern überlassen blik. Amerika habe Berlin und seine Haltung nicht ver- herbeieilten, konnten nur noch die Stange an sich neh- sein. Der Bundinmüsse in der Lage sein, die Länder durch gessen. Wie schwer auch die Nervenprobe sein möge, men. Kurze Zeit darauf zerstreute sich die Menge. Gegen Einbehalten von Finanzmitteln zur Achtung der Bundesdie demokratische Welt werde an die Berliner denken. 22 Uhr wurde, wie DENA meldet, auf dem Branden- gesetze zu zwingen. Die Steuerverwaltung solle allein Diese aber dürften Verantwortungsgefühl nicht mit burger Tor an Stelle der einfachen roten Fahne, die dort die Sache dem Bunde unterstellen. Schwäche verwechseln. seit 1945 geweht • hatte, von. russischen Soldaten eine Der bayerische Standpunkt Sowjetfahne mit Hammer und Sichel gehißt Neumann übergibt Memoranduni Der bayerische Staatssekretär Dr. Josef S c h w a l b e r Berlin (DPD). Der amerikanische Kommandant von Berlin (Privatmeldung)» Vom Platz der Republik zogen Berlin, Oberst Frank L. H o w l e y , sagte zu den • (CSU) trat für einen stark föderalistischen Staatsaufbau die Demonstranten zu jijuß, auf Pfejdewagen und vauf Lastautos in die Potsdamer Straße vor das Gebäude des Zwischenfällen am Brandenburger Tor, falls die Russen ein. Er wurde häufig durch ablehnende Zwischenrufe Alliierten Kontrollratsi Noch ehe Franz N e u m a n n , auf Deutsche geschossen hätten, hätten sie die Gast- unterbrochen, so als er von der „originalen Staatlichkeit der Landesvorsitzenäe'^äer Berliner SPD, Ait Dr. S u h r , freundschaft verletzt, die ihnen die Briten in .ihrem der Länder" sprach. Es gelte, Deutschland völlig neu zu dem Vorsteher der Berliner Stadtverordnetenversamm- Sektor gewährt hätten. „Wer Wind sät wird Sturm schaffen. Das Grundgesetz müsse genügend Sicherungen lung, dort ankam, hatten bereits viele Hundert***«*!»- ernten", sagte Bürgermeister Dr. F r i e d e n s b u r g . gegen einen kriegslüsternen Zentrals^aat enthalten. Dazu Straße vor dem KontroUratsgebäude gefully Der SPD- Man könne 6ich nicht wundern, .daß der Zorn der Be- gehörten die Gewaltenteilung und ein föderales GleichVorsitzende teilte Pressevertretern kurz den Inhalt des völkerung, der dauernd herausgefordert worden sei, sich Memorandums--triit. Er wurde dann In das Gebäude auch einmal an falschen Stellen äußere. gebetenJHfcf übergab das/Schriflstück amerikanischen Berlin (DENA). Zu dem Zwischenfall am russischen Britische Gewerkschaften gegen WGB sein, an der Konferenz teilzunehmen. Voraussichtlich wird ihn Staatsminister Hector M c N e i 1 vertreten, der und>rmschen Offizieren. / Ehrenmal sagte die britische Militärregierung, daß im Margate (ÜP). Auf dem britischen Gewerkschafts- sich gegenwärtig au/ Urlaub in Schottland befindet. Berlin (Privatmela*üng?$ Das von den Vertretern der britischen Sektor nicht geschossen worden sei, jedoch kongreß wurde mit überwältigender Mehrheit eine kora-' Ein russischer diplomatischer Gewährsmann sagte, demokratischen Berliner Parteien dem Kontrollrat über- "seien zwei Schüsse.in das britisch besetzte Gebiet an munistische Resolution abgelehnt, die forderte, daß die Außenminister M o l o t o w werde wahrscheinlich an den reichte Memorandum ist eine gedrängte Darstellung der Sektorengrenze ab'gegeben worden. britischen Gewerkschaften den W e l t g e w e r k - Besprechungen teilnehmen. der Situation, wie sie sich seit dem 20. Oktober 194S in s c h a f t s b u n d weiter unterstützen sollen. Der VorWashington (DPD). A m e r i k a wird an der von RußDT. Mit einer Geduld, die auch der Gegner anerkennen sitzende des WGB, D e a k i n , sagte, er habe hilflos zuBerlin entwickelt hat Durch eine Fülle von Tatsachenvorgeschlagenen Außenmmisterkonferenz über d^e material wird gezeigt, mit welchen Mitteln die russische mußte, haben die Berliner alles auf sich genommen, was sehen müssen, wie der Weltgewerkschaftsbund zu einem land ehemaligen italienischen Kolonien teilnehmen, hat Besetzungsmacht bis in die letzten Tage versucht hat, den . ihnen das politische Schicksal ihrer Stadt an Not und Instrument der russischen Politik geworden sei. jedoch, wie ein Sprecher des State Department bekanntWillen der Bevölkerung unwirksam zu machen: durch Entbehrungen aufbürdete. Zahllos waren die ProvokaMargate (DPD/Reuter). Der Delegierte des ^amerika- gab, einen späteren Termin vorgeschlagen. Eingriffe in die Wirtschaft, deren in ihrem Sektor gelege- tionen der im Schütze der russischen Besetzungsmacht Paris IDPD/AFP). Die f r a n z ö s i s c h e R e g i e r u n g nen Teil die russische Kommandantur durch die SED nach immer anmaßender auftretenden SED, immer größer nischen Gewerkschaftsbundes AFL, V p l t z , ist der Ankommunistischem Muster organisieren ließ, durch perso- wurde in den letzten Tagen der Terror, durch den der sicht, daß der WGB durch eine neue internationale Ge- hat den russischen Vorschlag, eine Außenministernelle Maßnahmen In der Polizei, aus der ein mit An- Kommunismus die Berliner Selbrtverwaltung zerstören werkschaftsbewegung ersetzt werden müsse. Die Kom- konferenz noch vor dem 15. September einzuberufen, angehörigen der NKWD durchsetztes Instrument im Dienste will. Jedem EinschüchterungsverMich, jeder Rechts- munisten konnten bei den Wahlen zum Generalrat des genommen. politischer Ziele gemacht wurde. Die Denkschrift beugung setzte die Bevölkerung, deren Abscheu gegen Gewerkschaftskongresses n u r e i n e n S i t z verbuchen. Truman: keine Verhandlungen registriert die zahlreichen Störungen der Selbstver- -die Gewalt aus dem - Herzen kommt, die Ruhe ihres Sie hatten mit fünf Mandaten gerechnet. waltung durch willkürliche Entlassungen und Ver- demokratischen Gewissens und das Bewußtsein entgegen, Paris (AP). Der Generalsekretär des Weltgewerk. • unter Zwang haftungen von Bezirksbürgermeistern und Bezirksver- für eine gerechte Sache zu dulden Wenn «ich gestern.' schaftsbundes. S a i l l a n t , beantwortete am Donnerstag ordneten, sie geht auf die einseitige Politisierung des • nachmittag auf dem Platz der Republik dreihundert- die Angriffe, die auf dem britischen GewerkschaftsWashington (DENA/AFP). „Die Vereinigten Staaten Schulwesens im Ostsektor ein, auf die russischen- Befehls* fünfzigtausend Berliner vor ihre gewählten Vertreter kongreß gegen den WGB gerichtet worden waren," mit sind entschlossen, ihre Rechte in Berlin zu varteidigen", die das Ernährungsamt spalteten, auf die gegen die"*un- stellten, gab auch diese Kundgebung ein Beispiel demo- einem in versöhnlichen Worten gehaltenen Telegramm. sagte Präsident T r u m a n in seiner Pressekonferenz. abhängigen Gewerkschaften angewandten Unterdrückungs- kratischer Disziplin. Ohne anmaßend zu erscheinen, Saillant sagte, der Weltgewerkschaftsbund entbiete Amerika versuche alles, um die Meinungsverschiedenmethoden, auf die Behinderung" der demokratischen Par- durften die Demonstranten das Gehör der Welt erbittea. dem britischen Gewerkschaftskongreß seine „brüder- heiten mit Rußland durch Verhandlungen zu beseitigen. teien und schließt mit der Feststellung, daß niemand mehr Was sie forderten, sind international gültige. Rechte. lichen Grüße". Er werde sein höchstes Ziel, die ^Vereini- ••• Man. w e r d e j e d o c h n i c h t u n t e r Z w a n g v e r im Ostsektor seine demokratische Meinung gefahrlos Und die Form, in die sie ihre Wünsche kleideten, kann gung der Arbeiter in der Welt, weiter verfolgen. handeln. offenbaren kann. nur den schrecken, der die wahre Meinung des Volkes Märgate (DPD/Reuter). Der Generairat des britischen. London (UP). Ein Sprecher des Foreign Office sagte, zu fürchten hat. Nach der Kundgebung kam es zu einem Gewerkschaftskongresses sprach seine tiefe Besorgnis 'nach Ansicht der britischen Regierung sei die Lage in Zwischenfälle am Brandenburger Tor Zwischenfall, den niemand mehr bedauern wird als die- aus über die Konflikte, die in der UN und in Berlin zu- Berlin „ a u ß e r o r d e n t l i c h e r n s t " . Zwischen dem Berlin {PrivatmeldungjK Als die Teilnehmer an der jenigen, die gegen die Gewalt protestiert hatten. Jugend- tage getreten seien, „Die britische Gewerkschaftsbewe- amerikanischen Botschafter D o u g l a s , dem französiKundgebung auf demjTplatz der Republik durch das liche Keßen sich dazu hinreißen; vom Brandenburger Tor gung ist davon überzeugt, daß die Völker nichts bren- schen Botschafter M a s s i g 1 i und dem Deutschland-' Brandenburger Tor übe'r die Straße Unter den Linden zur die rote Fahne herunterzuholen fand ^m Sie ist das. Symbol nender' wünschen als den Wiederaufbau ihrer; zerrüt- Sachverständigen, Sir William S t r a n g Stadtmitte gehen wollten, kam es zu Zusammenstößen. einer Besetzungsmacht, wenn säe< auch rot ist. Schuldig teten Wirtschaft und den Frieden". Die GewerkscHafts- Donnerstag eine neue Besprechung über die Situation •••.-•_ Ein Jeep der russischen Militärpolizei, der aus derUor vor der Geschichte ist aber allein der Kommandant der konferenz forderte alle Regierungen zur Zusammen- in Berlin statt theenstraße kam, hatte Mühe, die Menge zu durchqueren.. • russischen Garnison in Berlin, dessen Verhalten es da-, • arbeit auf. * Ein nissischer Polizist sprang aus dem Wagen und be- hin brachte, daß die rote Fahne als Sinnbild «ler UnterMargate (UP). 80Ö Gewerkschaftsvertreter,! die rund Haider über Hitlerkrieg gegen Rußland drohte eine ältere Frau mit dem Gewehrkolben. Das drückung gilt ' - • • ' , • ' . . 1 acht Millionen Arbeiter* repräsentieren, nahmen auf dem Nürnberg (DENA). Der ehemalige Generalstabsehef britischen Gewerkschaftskongreß fast einstimmig eine Entschließung an, ,in der die Richtlinen der Lohn- und Franz H a l d e r behauptete am Donnerstag in einer Kommissionssitzung des „WilhehnF.traßen'VProzesses im •Preispolitik der Regierung gebilligt werden. ' . : Parts (DENA/Reuter). Abgeordnete der französischen Verhör .durch die Verteidigung, daß der deutsche Angriff Queuille nimmt an Nationalversammlung, d i« d e G a u l l e nahe, auf Rußland „eine militärische Notwendigkeit' gewesen Um die Termine sei. H i t l e r sei besonders nach dem Besuch Molotows P a r i s (DENA). Henri Q u e u i l l e , der nach den s t e h e n , teilten-dem mit der Regierungsbildung beim Dezember 1940 in der Ansicht bestärkt worden, daß Rücktritt des Kabinetts Schuman von Staatspräsident auftragten Hanri Queuille mit, daß sie einer nationalen der Außenministerkonferenz Regierung unter der Bedingung beitreten würden, daß Rußland eines Tages Deutschland angreifen werde. A u r i o 1 mit der Bildung einer neuen Regierung be- die Departementswahlen im Oktober stattfänden und daß London (AP). Wie aus gut unterrichteten Kreisen Nürnberg (DPD). Halder gab an. daß die^Sorgfalt der auftragt worden war, hat, wie Radio Paris am Donners- das Gesetz für die allgemeinen Wahlen in Frankreich verlautet, werde G r o ß,b r i t a n n i e n Rußland mit- Vorbereitungen des deutschen Gerieralstabes für einen tag abend meldet, den Auftrag angenommen. abgeändert werde. teilen, daß die Einberufung einer Außenministerkonferenz Krieg gegen Rußland mit den politischen Entschlüssen Paris (DENA/AFP). Die französische Nationalversamm- über die ehemaligen italienischen Kolonien für Freitag Hitlers nichts zu tun gehabt habe. „Bei nicht genügender Paris (UP). Die Parlamentsfraktion der S o z i a l i s t i s c h en P a r t e i beschloß am Donnerstag abend Henri lung wird, wie offiziell bekanntgegeben^wurde, am Frei- in Paris unmöglich sei. Großbritannien werde vor- Vorbereitung wäre es das Blut der uns anvertrauten Q u e u i l l e zu « n t e r s t ü t z e n . Der" Vorschlag tag um 19 Uhr zusammentreten, um über die Investitur schlagen, daß die Könfefenz am M o n t a g beginnen Männer gewesen, mit der wir Hitlers Entschluß hätten Queuilles einer neuen Regierung durch einen politischen Queuilles abzustimmen. sol}e. Dieser Beschluß wurde am Donnertag abend na«h bezahlen müssen." Waffenstillstand zwischen den nichtkommunistischen Henri Queuille will, wie er in einer Sitzung der - Besprechungen' zwischen dem britischen SachverstänNeuseeländische Flieger für luftbrncke. Wie der neuseeParteien eine.feste Grundlage zu geben, wurde von den Radikalsozialistischen Partei mitteilte, selbst •• das digen für italienische Kolonialfragen und den Bot-' Vertretern der Mittelparteien, der gemäßigten Rechten F i n a n z m i n i s t e r i u m in seinem zukünftigen Kabi- schaftern Amerikas und Frankreichs gefaßt. Außen- ländische Premierminister Fräser mitteilte, hat Neuseeland und der Rechtsgruppen angenommen. minister B e v i n wird wahrscheinlich nicht in der Lage den .Westmächten drei Flugzeugbesatzungen zur Beteiligung nett übernehmen. ,

Zu derjferhaftung der Magistratsordner sagte Professor Reuter: „Ehe der Hahn dreimal gekräht hatte, hatte der russische peneral Kotikow sein Ehrenwort gebrochen." Die SED brauche an Stelle der verschlungenen Hände ein neues Symbol, das der Handschellen, mit dem die Deutschen aus dem Neuen Stadthause abgeführt worden seien. E? sei ein Symbol derer, »die für dreißig Silberlinge sich sejHj|t>4iritf"Thr Volk an fremde Mächte verkaufen". ^""Trffftfe^Ieumann teilte abschließend mit, jäachdera er im Namen der^V-ftrsammlung der,,.kränKeO" Stellvertretenden Oberbürgermeister!»,>~J""*yiu^''£ouise,,S;#hroeder, die Grüße Berlins überbr^rTrTratte^ daß die drei demokratischen Parteien jMfä die Unajirftämjjge GewerkschaftsOrganisation eijJ^Memoranduni über dielSJg&Jlerlins ausgearbeitet hauen, d a j . den Militärgouverneiir1*?4i$}grgeben werden solle, -j^-

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an der Luftversorgung Berlins zur Verfügung gestellt. /DENA)

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BERLIN, SONNABEND, 1. JANUAR 1949

Der hunderttausendste Flug über die Luftbrücke

nur beratende Befugnisse besitzt, geht der Budgetentwurf zur erneuten Beratung an die Nationalversammlung. Ministerpräsident Q u e u i 11 e war durch seine Krankheit verhindert, in der Sitzung für das Budget zu sprechen. Paris (DPD/Reuter). Der Finanzausschuß der französischen Nationalversammlung billigte am Freitag mittag mit 27 gegen 13 Stimmen erneut die Budgetvorlage der Regierung.

B e r l i n (Privatmeldung). Eine viermotorige Skymaster, von Hauptmann P o 11 o n aus Texas geführt, die am Freitag auf dem Flugplatz T e g e l landete, war das hunderttausendste Flugzeug, das seit der Errichtung der Luftbrücke Versorgungsgüter nach Berlin gebracht hatte. Der Pilot sagte nach der Landung, er freue sich besonders, daß er am letzten Tage des alten Jahres diesen Jubiläumsflug habe machen können. Seine Kameraden malten mit Oelfarbe die Zahl 100 000 an die Seitenwand der Maschine. Als Vertreter des Berliner Polizeipräsidiums beglückwünschte Oberkommissar D a h 1 e r die Flieger im Namen Berlins. L o n d o n (UP). Die Londoner Zeitung „ D a i l y M a i l " bezeichnete die Luftbrücke nach Berlin als die wichtigste Einrichtung der Gegenwart. Sie werde auch im neuen Jahre nicht an, Bedeutung verlieren. Die Brücke sei ein Symbol für den Bruch zwischen Ost und West und ein Beweis dafür, daß Rußland im vergangenen Jahre bestrebt gewesen sei, das letzte Loch im Eisernen Vorhang durch den „Raub Berlins" zu schließen. Sie sei eine „heroische Operation", deren politische Notwendigkeit niemand bezweifeln könne. Auf unbeschränkte Zeit könne sie weiterbestehen. Das Blatt nennt die Luftbrücke ein Wunder an Ausdauer und Entschlossenheit. Sie sei neben der Marshall-Plan-Hilfe und der Bildung der Westunion der stärkste Beweis der Zusammenarbeit im Jahre 1948.

Repressalien gegen Tito L o n d o n (UP). Radio Moskau verbreitete am Freitag eine Meldung der amtlichen russischen Nachrichtenagentur TASS, in der es heißt: „Angesichts der unfreundlichen Politik der jugoslawischen Regierung gegenüber der Sowjetunion ist es unmöglich, die umfangreichen Handelsbeziehungen zwischen beiden Staaten weiterbestehen zu lassen. Das Protokoll über den Handel im Jahre 1949, das am 27. Dezember in Moskau unterzeichnet worden ist, sieht daher eine Reduzierung des Warenaustausches auf ein Achtel des bisherigen Umfangs vor."

„Zerbröckelte Fiktionen"

Basel (Südena). „Zerbröckelte Fiktionen' nennt die „ N a t i o n a l - Z e i t u n g " einen Leitartikel, in dem es heißt, den Holländern sei es vorbehalten geblieben, durch ein «sorgfältig vorbereitetes und erstaunlich entschlossenes Vorgehen gegen das republikanische Regime in Washington (DPD). Der neugewählte amerikanische serten sich ständig. Vom Beginn des neuen Jahres an Indonesien die Schwäche des Sicherheitsrates an einem Vizepräsident B a r k 1 e y sagte bei seiner Rückkehr nach würden rund 250 amerikanische und 125 britische Trans- entscheidenden Symptom sichtbar zu machen. Das Opfer Washington, die deutsche Verwaltung der Bizone funk- portflugzeuge die Versorgung Berlins übernehmen. Diese dieses Kolonialkonfliktes ist also weniger das indonetioniere sehr gut, obgleich sie erst seit kurzer Zeit be- Luftflotte werde ausreichen, um auch in den schwierigen sische Staatsgebilde, dessen Charakter schon von Anfang stehe. Die Lebensbedingungen in Westdeutschland bes- Wintermonaten die blockierte Stadt zu versorgen. an fragwürdig war — es setzte sich zur Hauptsache aus den Resten jener Aufstandsbewegung. zusammen, die von der ehemaligen japanischen Besatzung inspiriert •war und sich in häßlichen Gewaltakten gegen die europäischen Siedler austobte —, als vielmehr das Prestige des Sicherheitsrates der UN." Wie gründlich schon die Hauptfiktion der UN, die Willenseinheit der Großmächte, Nanking (UP). Marschall T s c h i a n g k a i s c h e k gab am Freitag bekannt, daß er bereit sei, von zerbröckelt ist, habe am eklatantesten das unerwartete Ergebnis der Abstimmung des Sicherheitsrates gezeigt. seinem Amte zurückzutreten, um den Weg für Friedensverhandlungen mit den Kommunisten frei zu „Obwohl Rußland und auch die Vereinigten Staaten zu machen. Diese Ankündigung ist in einer Neujahrsbotschaft enthalten, in der er folgende Bedingungen Beginn der Debatte nachdrücklich forderten, die Truppen für den Frieden mit den Kommunisten nennt: die nationale Unabhängigkeit und Souveränität Chinas Hollands sollten zurückgezogen werden, eine Forderung, müsse erhalten werden: die Verfassung und die demokratische Regierungsform müßten bestehen bleiben. die praktisch allein für Holland und dessen Entschlußfestigkeit gegenüber dem Rat hätte kritisch werden Außerdem müßten die persönliche Freiheit und der Lebensstandard jedes einzelnen gesichert werden. können, konnte sich doch keine der beiden Hauptkräfte Wenn diese Bedingungen erfüllt würden, sei er beieit zurückzutreten. Wenn jedoch die Kommunisten des West-Ost-Gegensatzes dazu ^entschließen, d stK> An; den Krieg fortzusetzen „wünschten,, werde die R^gierurjg, mifj^len Kräften, den; jtäjnpj; vJVfiit.e.lfflhren^ fiv«g -^«fr- dfi(J^r«7*''St5zSStiaffl'ft5'.'>-:Ss ist ksin Kufafe-däfi gerade die holländische Aktion den Zerfallsprozeß 'aufjir sei fest davon überzeugt, daß sie am Ende Sieger^ssiri vefad.' töie Verantwortung für den Bürger^ gedeckt hat; war es doch die Vermittlung in Indonesien, krieg Hege bei den Kommunisten, die sich an kein Abkommen gehalten hätten. Die militärische Lage die bis dahin als eine Reklameleistung des Sicherheitssei ,,äußerst ernst", und es handle sich für die Chinesen darum, ob sie als freie Menschen oder als rates galt." Heute gehöre lediglich noch der heftige Sklaven leben wollten. Chinesische Politiker sagten, Tschiangkaischek sei davon überzeugt, daß Gefühlsprotest gegen die holländische Konsolidierung — er mache sich vor allem in den jungen asiatischen Friedensverhandlungen mit den Kommunisten so lange erfolglos bleiben würden, wie er an der Spitze Staaten und insbesondere in Indien bemerkbar, schreibt der Regierung stehe. Der Marschall werde sofort zurücktreten, wenn die kommunistischen Führer auf die Schweizer Zeitung abschließend — neben den „formaden Friedensfühler der Regierung antworteten. len Pre-stigemomienten" bei der UN zu den ernsthafteren Faktoren, die die ganze Angelegenheit so verschärft Nanking (AP). Das kommunistische Radio hat unmittelbar nach der Erklärung Tschiangkaischeks hätten.

Rücktritt Tschiangkaischeks?

Friedensverhandlungen abgelehnt. In der in San Francisco abgehörten Meldung heißt es, wenn man die Revolution jetzt beendete, handele man' gegen den Willen des chinesischen Volkes und entspreche den Wünschen der „ausländischen Aggressoren und der chinesischen Reaktionäre".

Russische Meldung über Korea Seoul (AP). Der Präsident von Süd-Korea, R h « ©, sagte, die Msidung von Radio Moskau, daß am 25. Dezember alle russischen Truppen aus Nord-Korea zurückgezogen worden seien, widerspreche seinen Informationen. Die Meldung aus Moskau sei für Süd-Korea „eine Neuigkeit". Er wäre glücklich, wenn er annehmen könne, daß sie wahr sei. / Washington (UP). Wie in Washington verlautet, wird die amerikanische Regierung in nächster Zeit mit der Regierung Koreas die diplomatischen Beziehungen aufnehmen, da die süd-koreanische Regierung als einzige legale Regierung Koreas von der UN-Vollversammlung anerkannt worden sei. ...

die am Marshall-Plan beteiligten Länder im. neuen Jahre weitere Fortschritte beim Wiederaufbau Europas und bei der Sicherung des Friedens erzielen würden. In dem entscheidungsvollen neuen Jahre werde das ameriWashington (DPD/AFP). Präsident T r u m a u sagte kanische Volk die Arbeit der europäischen Staaten in am Freitag vor Pressevertretern, er werde in seiner Bot- jeder Hinsicht unterstützen. Vor einem Jahre hätten in schaft über die innenpolitische Entwicklung Amerikas Westeuropa noch „Unsicherheit, Furcht und Verwirrung" im .Jahre 1948 auch über die A u ß e n p o l i t i k sprechen. geherrscht, seit dem Beginn, des ERP seien „Vertrauen Truman will die traditionelle Präsidenten-Rede am 5. Ja- und Hoffnung" wiedergekehrt. nuar vor dem Kongreß halten. Zwischen dem 5. und dem 10. Januar will er eine Erklärung über die Wirtschafts- ' Athen (DPD). „Der Marshall-Plan kostet jeden amerilage und über den Haushaltplan verlesen. Der 81. Kon- kanischen Bürger dreißig Dollar im Jahr", sagte der greß der Vereinigten Staaten wird verfassungsgemäß ERP-Sonderbotschafter Harriman in Athen. In .diesem Sicherheitsausschuß gebildet am 3. Januar im Kapitol in Washington zusammentreten. •Betrage seien die Summen nicht einbegriffen, die der i An diesem Tage erlischt das Mandat der bisherigen .amerikanische Steuerzahler zur Aufrechterhaltung der P a r i s (DPD/AFP). Der militärische SicherheitsausMitglieder des Repräsentantenhauses und der Senatoren. militärischen Stärke entrichten müsse, ohne die Amerika " schuß für Westdeutschland ist nach einer Meldung der Die 435 neu gewählten Abgeordneten und die 96 Sena- 'den freien Völkern keine Sicherheitsgarantien geben Pariser Ausgabe der „ N e w Y o r k H e r a l d T r i .\ toren konstituieren den neuen Kongreß der Vereinigten könne. b u i t e" am Freitag von den drei Westmächten gebildet Staaten. Das Repräsentantenhaus muß seinen Präsidenten .worden. Als vorläufige Vertreter werden genannt für die Appell Auriols wählen, der von der Mehrheitspartei gestellt wird und Vereinigten Staaten General Ho d g e s , für GroßbritanParis (DPD/AFP). Staatepräsident A u r i o l erinnerte nien General W e s t r o p p und für Frankreich General im politischen Leben Amerika^ immer eine bedeutende Rolle gespielt hat. Der Senat braucht keinen Präsidenten in einer Radiorede am* Silvesterabend das französische P a s k l e w i c z . Ein amtliches Kommunique soll in Kürze zu nominieren, da nach der Verfassung der amerikanische Volk an die bereits geleistete Arbeit und wies auf die die endgültige Zusammensetzung bekanntgeben. Vizepräsident gleichzeitig Präsident des Senats ist. Schwierigkeiten hin, die noch bevorstünden. ..Wir nähern •uns jetzt dem Ziel, und e s liegt an uns,' ob' wir alles'zuNeujahrswünsche Ganevals grunde richten oder weiter aufbauen werden," Das BeiDrohungen gegen die Katholiken spiel der Toten möge Frankreich zur Einigkeit und zur • Berlin (DENA). Der Kommandant des französischen SekBudapest (DPD/Reuter). Der ungarische Ministerpräsi- nationalen Disziplin anspornen. Das französische Mutter- tors von Berlin, General G a n e v a l , sagte in »einet dent D o b y kündigte an, er werde gegen M i n d s z e n t y land und die Kolonien müßten die „ g r o ß a r t i g e Neu Jahrsbotschaft an die Berliner für das Jahr 1949 eine und „alle Elemente, die eine Bedrohung für die öffent- . C h a n c e d e s M a r s h a l l - P l a n e s " durch intensive Aenderung der Situation in Berlin voraus. Seiner Ansicht liche Ordnung und.für die ungarische Republik" seien, Arbeit ausnutzen. „Wenn wir mit Ausdauer und Ver- nach werde das neue Jahr eine R ü c k k e h r z u r V e r scharf durchgreifen und sich zum „Vollstrecker des trauen arbeiten, werden wir nicht nur uns, sondern ganz n u n f t u n d z u r G e r e c h t i g k e i t bringen. Der Volkswillens" machen. Europa' dienen." General würdigte die Schwierigkeiten in den Berliner Der Prozeß gegen Mindszenty wird voraussichtlich in • Paris (AP). DÖT Rat der Republik lehnte den Haushalt- Westsektoren und versicherte, daß. alles getan werde, der ersten Hälfte des Monats Februar eröffnet werden, plan mit 105 Stimmen bei 85 Enthaltungen ab. 122 Sena- um der Bevölkerung 2U helfen, die Härten der Blockade wie am Freitag in Budapest offiziell bekanntgegeben toren waren nicht anwesend. Da der Rat der Republik zu überwinden. wnrde. Das Innenministerium kündigte weitere Verhaftungen an. Abschiedsbotschaft Mindszentys Vstikanstadt (DPD/AFP}, Wenige Tage vor seiner Verhaftung sandte Kardinal Mindszenty, wie vom Vatikan bekanntgegeben wurde, ein Rundschreiben an die Geistlichen seiner Diözese, in dem er sie und die Gläubiger! auffordert, standhaft zu bleiben. Der Kardinal erinnert Berlin (DENA). Der britische Militärgouvemeur, Ge- nahmen, die zu einem früheren Zeitpunkte geplant gedaran,. daß auch das Leben der ersten Christen nicht nera! Sir Brian R o b e r t s o n , nahm am Freitag zu der wesen seien. Deutschland könne befriedigt darüber sein, leicht gewesen sei; Die,Gläubigen, die bisher Entschlie- Kritik deutscher Politiker-und der deutschen Presse an daß die Regelung auf/eine* Basis erreicht worden sei, ßungen gegen Mindszenty unterschreiben mußten, werden der Bildung einer internationalen Kontrollbehörde für die den deutschen Behörden weniger scharfe Einschränvom Kardinal entschuldigt. Den Geistlichen und den An- die Ruhrindustrie Stellung. Er wies darau! hin, daß die kungen auferlege, als ursprünglich beabsichtigt worden gehörigen der Orden könnte jedoch dieses Verhalten Hauptaufgabe der Ruhrbehörde die U e b s r w a c h u n g sei. Er habe Verständnis dafür, daß man in Deutschland nicht verziehen werden. . . , d e r V e r t e i l u n g von Kohle, Koks «nd Stahl sei. der Ansicht sei, Entscheidungen über die Höhe der Ausm'üsse sie Fragen behandeln, welche die fuhr müßten durch Uebereinkommen erzielt werden, bei •" Rom (DPD/AFP). Papst Pius Xll. gab sein Gebet für Außerdem Sicherheit beträfen. Robertson sagte, ei< verstehe, daß denen die Deutscheu vollberechtigte Partner seien. Sie das kommende Jahr heraus, das vom „ O s s e r v a t o r e die deutsche öffentliche Meinung die internationale Kon- müßten sich jedoch daTÜber klar sein, daß ihre AggresR o m a n o " veröffentlicht wird. Der Papst bittet um trollbehörde kritisch betrachte, Seiner Ansicht nach sehe sionen bei anderen Ländern Furcht vor ihrem künftigen "Kraft für alle, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden. man jedoch „die Dinge zu t r a g ' s c h " Die Folgerungen, Verhalten erweckt hätten. Wenn die Deutschen wünsch'Er wünscht, daß 'alle .Menschen in Liebe zueinander daß die deutsche Wirtschaft von anderen Mächten kon- ten, daß die Vereinbarungen geändert oder gelockert fänden, und bittet um Frieden für alle Völker. trolliert werde und daß die künftige Souveränität würden, müßten sie v o n l a u t e n B e s c h w e r d e n Deutschlands beeinträchtigt werden könne, seien nicht ge- a b s e h e n . Sie sollten beweisen, daß sie bereit seien, Optimistischer Ausblick Harriraans rechtfertigt. Die deutsche Bevölkerung müsse bedenken, in Zukunft mit anderen Völkern loyal zusammenzuParis (UP). In 'einem Neujahrsglückwunsch an die daß die R u h r - i i e d e u t s c h e W a f f e n s c h m i e d e arbeiten. Wenn die anderen Länder von diesem guten westeuropäischen .Nationen sagte der' ERP-Sonder- gewesen sei, welche die Aggressionen ermöglicht habe. Willen überzeugt seien, wüiden sie auch Verständnis hotschaftei Ha r r invan', 'er sei-davon überzeugt, daß Das -Ruhrabkommeri enthalte nicht die drastischen Maß- für den 'deutschen Standpunkt aufbringen.

Die Konstituierung des neuen Kongresses

Robertson zu der deutschen Kritik am Rtthrabkömmen /

20 PFENNIG

Fortschritt rg. Ein Jahr zurück — Rußland hatte gerade auf der Londoner Außenministerkonferenz jedes billige Maß internationaler Zusammenarbeit verweigert Die damals viel erörterte Frage, ob sich daraus düstere Perspektiven ergäben, schien uns an unmittelbarer Bedeutung hinter der Klärung der Situation zurückzustehen. Auch die mit verwirrenden Begebenheiten bis zum Rande angefüllten Jahre lassen sich, wenn erst einmal die dreihundertfünfundsechziq Tage zusammengeflossen sind, auf eine verhältnismäßig einfache Formel bringen. Selten aber deckt sich das Ende eines Kalenderjahres so genau mit dem Ende eines historischen Jahres wie an der Wende 1947/48; selten ist dei Anfang eines neuen Jahres in so verblüffend offenkundiger Weise zugleich der Beginn eines neuen Zeitabschnitts. Der Jahre Sinn ist weniger verschlossen als je. 1945 war noch in zwei Hälften zerrissen: eine hochdramatische, in der ein langer Krieg mit dem äußersten Furioso einer explosiven Kräftebailung zum letzten Aktschluß hingepeitscht wurde, und eine elegisch-balladeske, in der man sich inmitten eines grausigen Schattenreiches menschlicher und dinglicher Trümmer der Siegesstimmung hier, der Klagenacht dort überließ, überall jedoch dem Kinderglauben an die Bürgschaft eines allseitigen guten Willens. 1946 erneuerte die alte, von keinem Idealismus umzustoßende Erfahrung, daß die sogenannte Waffenbrüderschaft noch keine geistige Bruderschaft begründet. 1947 brachte die Erkenntnis, daß die bitterste Frucht dieses Krieges, die Teilung in zwei Welten, auch ihre gewisseste ist. 1948 endlich — Die Anstrengungen, die 1948 gemacht wurden, um aus der Erkenntnis von 1947 die praktisch notwendigen Konsequenzen zu ziehen, charakterisieren es als das erste wirkliche Aufbaujahr. Nicht, daß wir ihm deshalb einen herzlichen Nachruf schuldig wären; es gehört wie so viele seiner Vorgänger in die Reihe derer, die wir gern hinter uns lassen. Wir? Haben wir Deutschen in dieser Hinsicht noch alle dieselben Gefühle? Wir zerfallen in solche, die das erste Aufbaujahr erlebt, und in solche, die es bloß beobachtet haben. Die Erlebendem wohnen im Westen, die Beobachtenden im. Osten. Zwischen ihnen steht die Bevölkerung Berlins. Sie hat ihr besonderes Schicksal, aber eben deshalb hat sie auch ihre besondere Bestimmung. Aeußerlich steckt sie, wie die Bevölkerung der Ostz_qce, noch immer tief in den Abbaujahren. .Aber, hier beginnt/ bereite ihn; Bssonö^erhsit: sie ist nicht soVoriStun* dig den Jahnnarktsgauklern Untertan, die durch Taschenspielertricks den Abbau als Aufbau demonstrieren. Sie beobachtet den' Aufbau im Westen in der Zuversicht, bald an ihm teilzuhaben! und da der politische Gehalt der westdeutschen Konsolidierung darin besteht, daß sie ansaugend auf den verödeten Osten wirken muß, hat Berlin die Aufgabe, während der Wartezeit die Ausdauer der in der ostdeutschen Irredenta Lebenden zu stärken. Wäre Berlin nicht, so wäre in der Ostzone keine Hoffnung. Nur ein fast krimineller Unverstand könnte fragen, warum nicht die drei Millionen Berliner dasselbe verhaßte Joch tragen sollten, unter das siebzehn Millionen in der ostdeutschen Irredenta sich ohnehin beugen müssen. Diese siebzehn Millionen ertragen ihr Joch nur darum, weil die drei Millionen Berliner es n i c h t ertragen. Diese siebzehn Millionen wissen, daß ihre Geduld sich lohnen wird, solange die drei Millionen Berliner ungeduldig sind. Daran würde sich nichts ändern, auch wenn es für alle fünfundvierzig Millionen Westdeutschen ein Buch mit sieben Siegeln wäre. Für sehr viele von ihnen ist es das zweifellos. Sie mögen dem Gott, der die Jahre eher als die Menschen reifen läßt, dankbar sein, wenn ihnen kraft der von den Westmächten unterstützten Haltung Berlins die Probe darauf erspart bleibt, ob etwa die Auseinandersetzung zwischen Weservat4yen „Daify. 'Telegraph" eine Lösung, „.die seither Mit einer*; ^geinies.jsen \an den sonstigen russischen von mehreren anderen englischen Blättern kommentiert Gepflogenheiten, erstaunlichen Mäßigung bemüht sich wurde und anscheinend offiziellen Kreisen entstammt. hier die sowjeramtüche Agentur TASS um eine Schilde- Er schreibt: „Eine neue Definition für das Amt- des rung der.Unterredungen, die der Anlaß so vieler Speku- Könios müßte gefunden werden. Der König sollte das lationen waren. Wer die Form als wohltuend emp- Oberhaupt des gesamten Commonwealth sein und nicht findet, kann dennoch nicht umhin festzustellen, daß die wie bisher der König eines jeden einzelnen MitgliedVornehmheit zumindest bei der Darstellung der Blockade staates des Commonwealth. So. könnte der König weiter zu weit getrieben wurde, denn nicht um Transport- und das unmittelbare Staatsoberhaupt derjenigen Staaten Verkehrsbeschränkungen, die von den vier Mächten bleiben, die die konstitutionelle Monarchie beibehalten gleichzeitig verhängt worden sind, handelt es sich, wollen, während die Präsidenten der' Republiken im sondern um den brutalen Versuch, durch die Blockierung Commonwealth die auswärtigen Vertreter der Krone der Zufuhren den Status der Viermächtestadt Berlin zu sein werden." An die Stelle des von der Regierung eines ändern vund die Bevölkerung zum Kommunismus zu" „be- Dominion vorgeschlagenen und vom König bestätigten kehren". Diese Richtigstellung ist nicht nur aus histo- Generalgouverneurs träte dann im Falle Indiens der rischen, sondern vor allem aus politischen Gründen not- demokratisch gewählte Präsident, der ohne vorherige wendig. Falsche Prämissen führen stets zu falschen Bestätigung durch den König die Funktionen eines souSchlüssen, und so auch im Falle der Unterredungen veränen Staatsoberhauptes ausübt. Der Präsident würde den König, sondern die Krone als gesetzliches Malik—Jessup, in denen nach Darstellung der TASS die nicht Bindeglied zwischen den Staaten vertreten. „UnzweifelAufhebung der Blockade in gänzlich unzulässiger Weise haft jedeT Rechtsanwalt", sagt hierzu der engmit dem Zusammentritt des Außenministerrates ge- > lischekönnte politische W. N. Ewer, „innerhalb koppelt wurde. Die Blockade Berlins durch die russische von fünf Minuten Schriftsteller einwandfrei beweisen, daß eine solche Besetzungsmacht ist ein allen Verträgen und jedem interlogisch völlig unmöglich ist. Man könnte nationalen Recht widersprechender Akt der Gewalt. Die Lösung aber gleichfalls in fünf Minuten einwandfrei beweisen, Aufhebung kann nur bedingungslos erfolgen: sie kann nicht |daß es das Commonwealth in seiner heutigen Gestalt Gegenstand eines diplomatischen Tauschhandels sein, und nach den Gesetzen der Logik überhaupt nicht geben das — so steht zu hoffen — wird der Inhalt des in der kam* Wie kann zum Beispiel ein und derselbe König Verlautbarung des amerikanischen Außenministeriums gleichzeitig das Oberhaupt zweier Regierungen sein, erwähnten Meinungsaustausches mit Malik sein. die gänzlich entgegengesetzte politische Anschauungen Vertreten?" Doch wie oft hat es zur gleichen Zeit eine konservative Regierung in Großbritannien und eine sozialistische Regierung in einem Dominion gegeben. Dag Commonwealth ist, vermutlich glücklicherweise, nicht auf Logik, sondern auf „common sense" aufgebaut.. Es ist von Interesse, die Einstellung der verschiedenen Präsidenten spätestens in der zweiten Hälfte des August, _Dominien der Krone als Symbol und zum König als möglicherweise noch eher, die» Regierung gebildet werden Person zu zu untersuchen. Dr. Evätt, der Außenminister und könne. stellvertretende Premier Australiens, hat die Einstellung seines Landes in einem Artikel in der „Times" beFDP wünscht vorläufiges Exekutivorgan „In den Augen der Australier", erklärte Dr. Die FDP-Fraktion stellte beim Rräsidium des Parlamen- schrieben. „besteht die Verbindung mit dem Commonwealth tarischen Rates den Antrag, man solle bei den Militär- Evatt, der Person des Königs. Ich vermeide absichtlich das gouverneuren eine Erweiterung der Vollmachten dahin- in ,Krone", denn für uns ist der König das Oberhaupt gehend erwirken, daß vom Parlamentarischen Rat ein Wort des Commonwealth, und wir fühlen uns mit ihm und vorläufiges Exekütivorgan gebildet werden könne. Dieses seiner Familie nicht politisch, sondern persönlich versolle die Vorarbeiten und die ersten Ausführungsgesetze bunden. Diese persönliche Anhänglichkeit bedeutet weit für die notwendige Verwaltung so weit fördern, daß der mehr als den Glauben an ein nützliches Symbol.* Volkstag und die Bundesregierung nach ihrem Zu- Georg VI. ist also für die Australier n;cht in erster Linie sammentreten sofort verhandlungsfähig seien. die Verkörperung einer Idee, er ist ihr König, der König Australiens. Das gleiche gilt für Neuseeland und Kanada. Kein Verzicht der Kirche auf Elternrecht Der Ottawa-Korrespondent der „Times" berichtet: „Die Köln (DPD). Der Erzbischof von, Köln, Kardinal Kanadier erkennen es an, daß der König das OberF r i n g s , betonte in seinem Hirtenbrief zum 1. Mai, haupt einer Völkerfamilie ist, die sich aus gleichdie katholischen Bischöfe würden niemals auf das Eltern- berechtigten unabhängigen Staaten zusammensetzt, aber recht verzichten. Auch der Staat habe wichtige Auf- darüber hinaus ist er für sie König von Kanada, und in gaben in der Erziehung der jungen Generation, dennoch dieser Rolle erscheint er den Kanadiern bedeutender." sei es ihm nicht erlaubt, in die Rechte der Eltern' und Mit Ausnahme Südafrikas vielleicht sehen also die "der Kirche einzugreifen. •> • „weißen" Dominien in dem englischen König, dem konBonn (DPD). Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende stitutionellen Monarchen ihres Landes, nicht nur ein der CDU/CSU im Parlamentarischen Rat, Dr. S ü s t e r - Symbol, sondern auch eine Person. Wenn die asiatischen h e n n, sagte, seine Fraktion wolle in den interfraktio- Dominien nicht dieses Gefühl einer persönlichen Binnellen Besprechungen in Bonn versuchen, ihren im dung an das Königshaus teilen, so ist dies verständlich. Siebener-Kompromiß dargelegten Standpunkt zum Elternund Kirchenrecht durchzusetzen. Die heutigen Führer Indiens haben sich alle in den Jahren des Kampfes zur Republik bekannt, denn für sie Dr. Suhr: größere Selbständigkeit Berlins war der englische König nur das Oberhaupt eines fremangekündigt den Staates, der ihr Land mit seinen Soldaten und BeamBerlin (DPD). Nach seinem Eintreffen auf dem Flug- ten besetzt hielt und verwaltete. Vielleicht,hat Disraeli, platz Tempelhof sagte der Berliner Stadtverordnetenvor- als er Königin Viktoria zur Kaiserin von Indien proklasteher Dr. Otto S u h r in einem Interview: „Die Militär- mieren ließ, einen schweren Fehler begangen. Hätte gouverneure haben mir zugesagt, daß die im Namen Ber- Viktoria sich Königin von Indien genannt wäre die alllins abgegebene Erklärung an die Außenminister'weiter- mähliche Gleichstellung Indiens mit den anderen Domigeleitet wird." Dr. Suhr hatte in Frankfurt während der nien leichter gewesen. Die Annahme der,.Kaiserwürde Konferenz der Militärgouverneure mit der Bonner De- durch den englischen Herrscher ließ die britische Oberlegation das Bedauern Berlins über den vorläufigen Aus- hoheit für viele politisch aufgeklärte Inder als Nachschluß aus der Bundesrepublik Deutschland zum Aus- folgerin des verhaßten Mogulenkaisertums erscheinen. druck gebracht. Wie er sagte, haben die Militärgouver- Die Krone als Ausdruck der gesetzlichen Bindung an neure jedoch In Gesprächen weitere Vollmachten und das Commonwealth mag also Nehru akzeptabel dünZuständigkeiten für den Berliner Magistrat angekündigt. ken, ein König von Indien ist jedoch für ihn und die Man könne wohl annehmen, daß es, obwohl dieser Name indische Kegierung Regierung nicht, seiner iviau nuniie wuui ouiiearaeu, um) es, oowom aieser i\ame ^maiscne ment. denkbar, denkbar, Indien Indien muß muß in in seiner nicht werde. genannt worden sei, eine Art von Besetzungs-# kAußenpolitik in jeder Weise seine völlige UnabhänoicrStatut eit «ta*,,t „,«.,«»« • # «BdHandefcfrethett bekunden, denn nur unter dieser

Ernsthaftes Angebot oder neuer taktischer Schachzug Rußlands? — Kein Einfluß auf Bildung der deutschen Bundesrepublik M o s k a u (DPD). Die sowjetamtliche Nachrichtenagentur TASS veröffentlichte am Dienstag eine Erklärung, aus der hervorgeht, daß die Russen bereit sind, die Blockade Berlins aufzuheben, ohne auf der gleichzeitigen Einführung einer einheitlichen Währung in Berlin zu bestehen. Die Erklärung hat folgenden Wortlaut: „Vor kurzem sind in der ausländischen Presse, vor allem in der amerikanischen, Meldungen über die eventuelle Aufhebung der gleichzeitig von der Sowjetunion, den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich verhängten Transport-, Verkehrs- und Handelsbeschränkungen zwischen Berlin und den Westzonen wie zwischen der östlichen und den westlichen Besatzungszonen in Deutschland erschienen. In diesen Meldungen werden darüber hinaus Gerüchte verbreitet, die nicht den Tatsachen entsprechen. TASS erachtet es als notwendig, diese unzutreffenden Gerüchte zurückzuweisen und die Dinge so darzustellen, wie sie wirklich liegen. Am 15. Februar fragte der amerikanische Vertreter bei den Vereinten Nationen, J e s s u p , den sowjetischen Vertreter im Sicherheitsrat, M a l i k , warum in der Antwort Stalins auf die Frage des Berichterstatters K i n g s b u r y S m i t h i m dritten Absatz, der sich mit Berlin und der Aufhebung der Beschränkungen beschäftigt, nichts über eine einheitliche Berliner Währung gesagt wird. Malik erklärte Jessup in diesem Zusammenhange, daß eine Bemerkung über die Währung nicht zufällig gefehlt habe, und daß die Berliner Währungsfrage in einer Sitzung des Auflenministerrates bei Behandlung der Deutschlandfrage erörtert werden könne. Jessup bat darauf Malik um eine Aeußerung darüber, ob die bestehenden Verkehrsbeschränkungen noch vor dem Zusammentreten des Außenministerrates aufgehoben werden könnten.' Am 21. März antwortete Malik Jessup, daß die erwähnten Verkehrs- und Handelsbeschränkungen aufgehoben werden könnten, noch bevor der Außenministerrat seine Arbeit beginne, falls man sich über den Termin für den Zusammentritt des Außenministerrates einige. Die Frage einer einheitlichen Währung für Berlin könne dann zusammen mit anderen Fragen, die Deutschland beträfen, erörtert werden. Nach den TASS zur Verfügung stehenden Informationen hat Malik seine letzte Unterredung mit Jessup über die erwähnten Fragen am 10. April gehabt." ' gezogen worden, aber die Vereinigten Staaten hätten sowohl Großbritannien als auch Frankreich in der fol• W a s h i n g t o n (DENA/AFP). Das State Department genden Zeit davon unterrichtet. veröffentlichte in Zusammenhang mit der Meldung über P a r i s (UP). Ein Sprecher des französischen Außendie russische Haltung zur Aufhebung der Blockade eine ministeriums begrünte die Ost-West-Verhandlungenalr Erklärung übel die Bespr&hungeff zwischen Jessup und einen „günstigen Beitrag *« einer Atmtnronäre