BERATUNGSSTELLE
OPFERHILFE BERN BERATUNGSSTELLE
OPFERHILFE BIEL
STIFTUNG OPFERHILFE BERN
Jahresbericht 2015
Adressen Beratungsstelle Opferhilfe Bern Seftigenstrasse 41 CH-3007 Bern T 031 370 30 70 F 031 370 30 71
[email protected] www.opferhilfe-bern.ch
INHALTSVERZEICHNIS
Beratungsstellen Opferhilfe Bern und Biel Bericht der Beratungsstellen
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Interne Projekte
6
Externe Projekte
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Dank und Abschied
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Statistische Angaben 2015
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Beratungsstelle Opferhilfe Biel Silbergasse 4 CH-2502 Biel T 032 322 56 33 F 032 323 83 03
[email protected] www.opferhilfe-biel.ch
Mitarbeiterinnen der Beratungsstellen
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Stiftung Opferhilfe Bern Seftigenstrasse 41 CH-3007 Bern T 031 370 30 70 F 031 370 30 71
Spenden27
Stiftung Opferhilfe Bern Bericht des Stiftungsrats
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Stiftungsrat23 Konsolidierte Betriebsrechnung und Bilanz
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Jahresbericht 2015
Bericht der Beratungsstellen
BERATUNGSSTELLEN OPFERHILFE BERN UND BIEL
Öffentlichkeitsarbeit erfolgt, damit die Betroffenen im Bedarfsfall auch auf uns zukommen können.
BERICHT DER BERATUNGSSTELLEN
Die breite Vielfalt der allgemeinen Opferberatungsstelle erleben die Betroffenen und die Mitarbeitenden im Alltag als bereichernd.
Die Aufgaben einer allgemeinen Opferhilfestelle sind sehr vielfältig. So vielfältig, wie die Beweggründe der Betroffenen sind, uns aufzusuchen. Im Fokus unserer Tätigkeiten stehen immer die von Straftaten betroffenen Personen, welche eine Verletzung der physischen, psychischen oder sexuellen Integrität erlitten haben. Ziel ist, dass sich eine verschlechterte Lebenssituation nachhaltig verbessert. Damit dies gelingen kann, beraten wir direkt Betroffene, ihre Angehörigen oder andere nahestehende Personen aus dem Umfeld, Fachpersonen oder öffentliche oder private Institutionen. Vom Wesen her unterscheiden sich die Beratungen nicht, es geht grob gesagt um Abklärung der Ereignisse und auf dieser Grundlage um Beratung in Richtung Entscheidungsfähigkeit und Befähigung der Betroffenen in ihrem Umfeld. Die Grundlage für alle Mitarbeitenden ist im untenstehenden und überarbeiteten Leitbild enthalten. Je nach Bereich der Straftat ergeben sich für die Beratung unterschiedliche und spezielle Fragestellungen. Diese werden in die Bereiche Häusliche Gewalt, Sexualdelikte, Strassenverkehrsunfälle, Stalking und Tätlichkeiten eingeteilt, unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft der Betroffenen. Wir erbringen somit ein sehr breites und gut gewartetes Dienstleistungsangebot. Zur Wartung gehört auch das Wissen der Mitarbeitenden und somit die grosse Bedeutung des kontinuierlichen Lernens. Ein weiterer Faktor ist der Austausch und Abgleich mit anderen Fachpersonen auf breiter Ebene. All diese Faktoren ermöglichen, auf hohem Niveau sehr breitgefächerte Dienstleistungen zu erbringen.
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Wie oben schon aufgeführt, ist die Zusammenarbeit mit anderen Fachpersonen zentral für gute Dienstleistungen. Sie dient einerseits der Entwicklung von Angeboten, und sie hilft andererseits im konkreten Einzelfall bestmögliche Wirkung zu erzielen. In diesem Jahr haben wir gemeinsam mit den anderen Berner Opferhilfestellen in die Vertiefung der Zusammenarbeit mit den seit 2013 bestehenden Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden investiert. Ziel ist, dass bis Ende 2017 mit allen eine Austauschsitzung stattgefunden hat. Im Jahr 2015 haben wir insgesamt 1554 nach Opferhilfegesetz betroffene Personen beraten. Davon sind 580 aus dem Vorjahr und 974 neu dazugekommene. Weiter haben sich im Jahr 2015 insgesamt 155 weitere Betroffene von ehemaligen fürsorgerischen Zwangsmassnahmen an die Anlaufstellen Bern und Biel/Bienne gewandt, womit sich die Zahl der Beratungen auf 393 erhöht hat. Die Beratung von Personen ist unser Herzstück und wir haben unser Bestes gegeben.
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Jahresbericht 2015
INTERNE PROJEKTE
Mission / Leitgedanke
Leitbild
Wir bringen Ruhe und Klarheit in Ausnahmesituationen
Auftrag
Ziele
Die Stiftung Opferhilfe Bern ist vom Kanton Bern beauftragt, Personen, die nach dem Opferhilfegesetz anspruchsberechtigt sind, gestützt auf die entsprechenden gesetzlichen Grundlagen zu beraten. Die beiden anerkannten Beratungsstellen Opferhilfe Bern und Opferhilfe Biel / Service d’aide aux victimes Bienne setzen diesen Auftrag um.
Anspruchsberechtigte Personen JJ sind über ihre Rechte und Handlungsmöglichkeiten informiert
Vision Wir JJ stehen als Beratungsstelle Opferhilfe Bern und Biel für Qualität
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Bericht der Beratungsstellen
JJ
sind in allen Kantonsteilen für die anspruchsberechtigten Personen präsent
JJ
reagieren flexibel auf neue Anforderungen und stellen uns neuen Herausforderungen
JJ
nutzen Synergien und wir pflegen unsere Spezialitäten
JJ
sind im Kanton Bern, schweizweit und soweit sinnvoll auch im Ausland vernetzt
JJ
arbeiten in allen wichtigen Gremien zur Entwicklung des Angebotes mit
JJ
leisten Lobbyarbeit und wir vertreten unsere Anliegen auch politisch
JJ
sind eine attraktive Arbeitgeberin
JJ
treffen durch unsere Beratung Entscheide in Richtung einer wirkungsvollen und nachhaltigen Verbesserung ihrer Situation
JJ
kennen falls nötig mögliche Schutzmassnahmen
JJ
nehmen bei Bedarf Schutzmassnahmen in Anspruch
Fachpersonen, öffentliche und private Institutionen JJ erfahren eine partnerschaftliche, zielorientierte und zuverlässige Zusammenarbeit, generell im Bereich der Opferhilfe und spezifisch im Interesse der anspruchsberechtigten Personen
Durch die Öffentlichkeitsarbeit JJ sind sinnvolle Projekte im Bereich der Opferhilfe in Kooperation mit anderen Stellen initiiert, durchgeführt und evaluiert JJ
sind die Interessen der anspruchsberechtigten Personen wirkungsvoll in den politischen Gremien und Behörden vertreten
JJ
ist das öffentliche Verständnis für die Situation der von Straftaten Betroffenen gewachsen
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Jahresbericht 2015
Bericht der Beratungsstellen
Anspruchsgruppen
Ethische Grundwerte
Wir beraten alle Personen und / oder deren Angehörige, die durch Straftaten in ihrer körperlichen, sexuellen und / oder psychischen Integrität unmittelbar verletzt worden sind. Dies unabhängig davon, ob ein Strafantrag eingereicht worden ist, und unabhängig von Alter, Herkunft, Aufenthaltsstatus, Religion usw.
Wir als Berater/innen verpflichten uns zu JJ Parteilichkeit gegenüber der anspruchsberechtigten Personen
Das Beratungsangebot wird kostenlos von spezialisierten Fachkräften in deutscher oder französischer Sprache erbracht.
JJ
einem respektvollen, wertschätzenden und unvoreingenommenen Umgang mit allen Personen
JJ
einer lösungs-, ressourcen- und zielorientierten, transparenten und gut vernetzten Arbeitsweise
JJ
einer permanenten Weiterentwicklung unserer professionellen Arbeitsweise
Kernaufgaben
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JJ
Auf Freiwilligkeit basierende Beratungen für anspruchsberechtigte Personen
Wir als Team verpflichten uns JJ zu einem bewussten und sorgfältigen Umgang im Gesamtteam
JJ
Engagement in Projekten zur Verbesserung der Situation der Anspruchsberechtigten (intern und extern)
JJ
zu einer permanenten Anpassung des Dienstleistungsangebotes
JJ
Zusammenarbeit und Vernetzung mit öffentlichen und privaten Organisationen der Opferhilfe sowie mit Institutionen des Rechts-, Gesundheits- und Sozialwesens
JJ
zu einem konstruktiven und förderlichen Klima am Arbeitspatz beizutragen
JJ
JJ
Teilnahme an der sozialpolitischen Meinungs- und Entscheidungsbildung im Bereich der Opferhilfe
Spannungen und Konflikte wahrzunehmen, anzusprechen und zu lösen
JJ
Öffentlichkeitsarbeit und Sichtbarmachung unserer Dienstleistungen.
zu einer loyalen und solidarischen Grundhaltung
JJ
JJ
Schulung von Gruppen, die mit Anspruchsberechtigten in Kontakt sind
Die Leiterin, der Leiter der Beratungsstellen verpflichtet sich JJ die fachlich qualifizierten Mitarbeitenden in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu fördern JJ
nach Bedarf gesundheitserhaltende Massnahmen anzubieten
JJ
zu einer situativ kooperativen Führung und Steuerung der Gesamtorganisation
JJ
im Sinne einer lernenden Organisation, eine permanente Weiterentwicklung sicherzustellen
JJ
sich mit Engagement für ein gutes Image und eine hohe Qualität der Beratungsstellen einzusetzen
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Jahresbericht 2015
Delikte gegen die sexuelle Integrität Männliche Betroffene Die Beratungsstellen Opferhilfe Bern und Biel beraten Knaben und Männer, die von einem Sexualdelikt betroffen sind. In Biel werden zudem auch weibliche Opfer beraten. Häufig melden sich junge Erwachsene, die in ihrer Kindheit oder als Jugendliche ein oder mehrere Sexualdelikte erlebt haben. Die jungen Männer erleben beispielsweise ihre erste Paarbeziehung oder stehen kurz vor der Familiengründung. In dieser Lebensphase stellen sie fest, dass die sexuelle Gewalterfahrung, welche unter Umständen während Jahren erfolgreich verdrängt worden ist, sie einholt und blockiert. Zuweilen machen sie die Erfahrung, dass sie nicht in der Lage sind, eine verbindliche, nahe Paarbeziehung einzugehen. Die Aufarbeitung des Delikts umfasst in den meisten Fällen eine therapeutische Begleitung bei einer erfahrenen Fachperson. Es kann aber auch sein, dass zudem eine strafrechtliche Verfolgung der Täterschaft angestrebt wird. In Zusammenarbeit mit einer juristischen Fachperson werden die Betroffenen umfassend über ihre Chancen und Möglichkeiten aber auch über die Risiken informiert. Kinder und Jugendliche, welche von sexueller Gewalt betroffen sind, werden in der Regel durch ihre Eltern oder durch eine Berufsbeistandsperson vertreten. In der Zusammenarbeit mit Eltern machen wir unterschiedliche Erfahrungen. Es kann sein, dass ein Familiensystem durch einen solchen Vorfall enorm belastet wird und das betroffene Kind aber auch die Eltern intensiv beratende und therapeutische Hilfe benötigen. Wenn noch keine Strafanzeige erfolgt ist, erhalten die Eltern durch uns eine erste Anzeigeberatung, damit sie sich ein Bild machen können, wie ein Strafverfahren abläuft. In der Regel braucht es anschliessend noch eine umfassende Beratung durch eine juristische Fachperson.
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Bericht der Beratungsstellen
Wir machen die Erfahrung, dass es Jugendlichen oftmals schwer fällt, über die Vorfälle zu sprechen. Häufig willigen sie ein, mit einem Rechtsanwalt zu sprechen und ihre Aussagen bei der Polizei zu machen. In solchen Fällen ist vor allem Elternarbeit wichtig, um mit ihnen zu schauen, welche Ressourcen ihr Sohn hat und wo er allenfalls darin noch weiter unterstützt werden kann. Die Eltern werden von uns darauf hingewiesen, dass die Betroffenen sich auch später wieder bei uns melden können, um das Geschehene aufzuarbeiten. Es kann aber auch sein, dass Jugendliche ein Gespräch mit uns wünschen und es zu einer intensiven Zusammenarbeit mit allen Beteiligten kommt.
Weibliche Betroffene Das Beratungssetting bei weiblichen Betroffenen von Sexualdelikten erfolgt gleich wie bei männlichen Betroffenen. Bei unmündigen jungen Frauen kommt es häufig vor, dass sie sich unabhängig von den Eltern melden, resp. dass die Eltern über die Vorkommnisse (noch) nicht Bescheid wissen. Die Jugendliche wird vollumfänglich beraten, damit sie weitere mögliche Schritte abschätzen und planen kann. Bei Bedarf wird sie an eine psychologische Fachperson überwiesen. In der Sexualität Grenzen zu setzten ist für junge Frauen oftmals schwierig. Sie werden durch unterschiedliche Medien beeinflusst und zuweilen unter Druck gesetzt. Es kann sein, dass sie bei den ersten sexuellen Erfahrungen mit jungen Männern überfordert sind und trotz einem klaren „nein“ zum Geschlechtsverkehr gezwungen werden. Damit eine allfällige Strafanzeige vorbereitet werden kann, ist eine sorgfältige Anzeigeberatung bei einer juristischen Fachperson unerlässlich. Ein neueres Phänomen ist das Sexting. Beim Sexting werden selbst gemachte intime Fotos von sich oder von anderen via Mobiltelefon oder Internet verschickt. Diese Fotos werden dann
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Jahresbericht 2015
Bericht der Beratungsstellen
über soziale Netzwerke oder andere Kanäle, wie Textnachrichten, zugänglich gemacht. Da ein solches Vorgehen für die Betroffenen negative Folgen im sozialen Umfeld haben kann, ist eine professionelle Beratung wichtig. Dieses Phänomen betrifft häufig sowohl weibliche als auch männliche Jugendliche.
EXTERNE PROJEKTE
JJ
Aktualitätenmarkt Biel/Bienne
In unserer Beratungstätigkeit stellen wir fest, dass Mädchen und Frauen eher bereit sind, sich professionelle Unterstützung zu suchen als männliche Betroffene. Wir sind bestrebt mit unterschiedlichen Beratungsangeboten beiden Betroffenengruppen gerecht zu werden.
JJ
Berner Modell
JJ
Fachaustausch Sozialdienst Bern und Frauenhäuser
JJ
Fachsitzung Halt Gewalt
JJ
Beratungsstellen-Sitzungen GEF
JJ
COROLA Treffen und Regio 2
JJ
Austausch mit den Stellen der Solidarité Femmes und der Stiftung gegen Gewalt an Frauen und Kindern
JJ
Austauschtreffen mit Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden
JJ
fil rouge
JJ
Internationale Fachtagung HG in Hannover
JJ
Internationales Fachgremium Sexuelle Gewalt
JJ
Kindes- und Erwachsenenschutz bei Häuslicher Gewalt: Handlungsansätze und Herausforderungen
JJ
Konferenz Bedrohungsmanagement (IPBm): Prävention von Repression – vorausschauend denken und handeln
Externe Arbeits- und Fachgruppen, sowie Vernetzungstreffen
Interne Arbeits- und Fachgruppen, Ressorts JJ
Bereich Fürsorgerische Zwangsmassnahmen und Fremplatzierungen
JJ
CaseNet – Opferhilfe Software
JJ JJ
12
Selektion von PsychotherapeutInnen und AnwältInnen Corporate Identity inkl. Logo und Broschüren
JJ
Fachgruppe Häusliche Gewalt
JJ
Fachgruppe Zwangsheirat
JJ
Vernetzung juristische Fachpersonen
JJ
Vernetzung psychologische Fachpersonen
JJ
Konferenz Bedrohungsmanagement Zürich
JJ
Praktikum
JJ
Nationale Fachtagung Häusliche Gewalt
JJ
Austausch Opferhilferegionen
JJ
Nationale Konferenz, Kindes- und Erwachsenenschutz bei häuslicher Gewalt
JJ
Runder Tisch Häusliche Gewalt Bern Mittelland, Oberaargau und Emmental, Biel/Bienne
JJ
Runder Tisch Zwangsheirat
JJ
Sitzung Gesundheit und häusliche Gewalt (POM)
JJ
Sitzung GEF: Gefährdungsmeldungen und Umsetzung der Massnahmen Kindesschutz bei häuslicher Gewalt
JJ
Terres des Femmes
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Jahresbericht 2015
JJ
Vernetzungsanlässe wie Frabina, Aidshilfe Bern, Berner Gesundheit, Azzurro, Jubiläum Frauenhaus Bern
Bericht der Beratungsstellen
JJ
Psychodynamisch imaginative Traumtherapie PITT
JJ
Psychologische Selbstbehauptung für Frauen
JJ
Täteransprache bei häuslicher Gewalt
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Vorstellung der Opferhilfe und Schulungen: JJ Telefon 143 JJ
Aktualitätenmarkt in Biel/Bienne
JJ
comprendi
JJ
Führungen an der Ausstellung «Willkommen zu Hause» im Rahmen von 16 Tagen gegen Gewalt an Frauen
WEITERBILDUNG Intern JJ Arbeit mit traumatisierten Personen mit Frau Anja Jossen JJ
Bedrohungsmanagement mit Herrn Roy Wyssmann, Kantonspolizei
JJ
StPO mit Herrn Daniel Wyssmann, Rechtsanwalt und Fachanwalt SAV Haftpflicht- und Versicherungsrecht
JJ
Retraite mit verschiedenen Schwerpunkten, sowie Fall- und Teamsupervisionen
Extern JJ Bedrohungsmanagement
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JJ
Cybermobbing
JJ
Einführung in die Ausstellung «Willkommen zu Hause»
JJ
Fachkurs Opferhilfe
JJ
Gemeinsame elterliche Sorge
JJ
Häusliche Gewalt – Das doppelte Tabu Alkohol
JJ
NPO Seminar
JJ
Paarberatung bei häuslicher Gewalt - ein Tabu?
DANK UND ABSCHIED Nach fünf intensiven, bereichernden und sehr spannenden Jahren habe ich mich beruflich neu orientiert. Es war mit vergönnt, mit vielen Personen und auf verschiedenen Ebenen sehr gut zusammenarbeiten zu dürfen. Ich habe dies ausserordentlich geschätzt. Dafür möchte ich ganz herzlich danken! Einen speziellen Dank richte ich an JJ den Stiftungsrat Opferhilfe Bern JJ
die Mitarbeitenden der Beratungsstellen Opferhilfe Bern und Biel
JJ
die Gesundheits- und Fürsorgedirektion Bern, Abteilung Opferhilfe
JJ
die Berner Opferhilfestellen
JJ
die juristischen und psychologischen Fachpersonen sowie die Institutionen und Amtsstellen.
Es freut mich sehr, dass meine kompetente Stellvertreterin Frau Pia Altorfer ab März 2016 die Stellenleitung übernehmen wird. Herzliche Gratulation und alles Gute! Marianne Wintzer, Stellenleiterin
Bern, im Februar 2016
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Jahresbericht 2015
Statistische Angaben 2015
Übersicht über die Straftaten*
STATISTISCHE ANGABEN 2015
Übersicht über die betroffenen Personen
Total betroffene Personen
*BOH
**SAV
2015
2014
1200
354
1554
1168
Schon im Vorjahr beraten
414
166
580
247
Im Jahr 2015 neu beraten
786
188
974
921
*BOH = Beratungsstelle Opferhilfe Bern **SAV = Beratungsstelle Opferhilfe Biel
Bei den beratenen Personen handelt es sich vorwiegend um direkte Opfer oder um Angehörige wie Partnerinnen und Partner, Eltern, Kinder usw., sowie um Fachpersonen.
Personen
Körperverletzung
753
Erpressung / Drohung / Nötigung
442
Körperverletzung im Strassenverkehr
219
Verletzung der sexuellen Integrität von Kindern
116
Sexuelle Nötigung / Vergewaltigung
84
Andere Straftaten
43
Unklar
33
Raub
43
Tötung im Strassenverkehr
24
Tötung
55
Verletzung der sexuellen Integrität von Abhängigen
42
Tötungsversuch
27
Andere Sexualdelikte
12
Verbreiten menschlicher Krankheiten
19
Straftaten gegen die Freiheit
20
Entziehen von Unmündigen
9
Prostitution / Menschenhandel
2
*Mehr fachnennungen möglich
16
17
Jahresbericht 2015
Erbrachte Leistungen*
Übersicht über weitere erbrachte Leistungen Total
Selbst erbracht
Vermittelt
1741
1197
544
Schutz des Kindes
28
26
2
Materielle Hilfen
149
128
21
Schutz und Unterkunft
157
138
19
Medizinische Hilfen
116
99
17
Psychologische Hilfen
1020
786
234
Soziale Hilfen
925
907
18
Andere Hilfen
223
188
34
Juristische Hilfen
Statistische Angaben 2015
2014
2015
Auf Opfermeldungen der Polizei hin versandte Informationsbriefe an Betroffene, bei denen es zu keinem weiteren Kontakt kam
291
324
Beantwortete fallunabhängige Anfragen von Institutionen, Fachpersonen oder Privaten
489
463
9
4
33
16
Öffentlichkeitsarbeit:
Die Vermittlungen von externen Fachpersonen wie Anwältinnen und Anwälten sowie ärztlichen und nichtärztlichen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten stellen wichtige Bereiche dar.
Institutionen, Fachgremien, Schulen usw. Medien
Bei jedem opferhilferelevanten Delikt klärt die Polizei ab, ob die Betroffenen eine Meldung an die Opferhilfeberatungsstelle wünschen. Falls ja, erfolgt eine Opfermeldung an uns. Gestützt darauf kam es im Jahr 2015 bei 324 verschickten Informationsbriefen zu keinem weiteren Kontakt. Die statistischen Angaben sind aufgrund eines Softwarewechsels noch nicht ganz bereinigt.
*Mehr fachnennungen möglich
Alter und Geschlecht der beratenen Personen nach Geschlecht
Alter bis 10
3,3
10 –17
6,1
18 –29
21,9
30 – 64
61,2
> 64
18
in %
Männer 39,3%
Frauen 60,7%
7,5
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Jahresbericht 2015
MITARBEITERINNEN DER BERATUNGSSTELLEN Beratungsstelle Opferhilfe Bern JJ Marianne Wintzer, Sozialarbeiterin, Stellenleiterin JJ
Pia Altorfer, Sozialarbeiterin, stellvertretende Stellenleiterin
JJ
Ursula Schnyder Etter, Sozialarbeiterin
JJ
Bernadette Kaufmann, Sozialarbeiterin
JJ
Brigitte Gschwend Walthert, Sozialarbeiterin
JJ
Andrea Hofmann, Sozialarbeiterin
JJ
Gabriela Rey, Sozialarbeiterin
JJ
Gabi Aellig, Sozialarbeiterin
JJ
Anja Fercher, Sozialarbeiterin (ab 25. Mai 2015)
Mitarbeiterinnen der Beratungsstellen
Stellenprozente Beratungsstelle Opferhilfe Bern
520 Stellenprozente Sozialarbeit und Leitung
Beratungsstelle Opferhilfe Biel
110 Stellenprozente Sozialarbeit und Leitung
Anlaufstellen fürsorgerischer Zwangsmassnahmen
50 Stellenprozente
BackOffice
110 Stellenprozente Sekretariat und Buchhaltung
Beratungsstelle Opferhilfe Biel JJ Marianne Wintzer, Sozialarbeiterin, Stellenleiterin JJ
Pia Altorfer, Sozialarbeiterin, stellvertretende Stellenleiterin
JJ
Andrea Hofmann, Sozialarbeiterin
JJ
Bérit Maggio, Sozialarbeiterin (bis 30.04.2015)
JJ
Anja Fercher, Sozialarbeiterin (ab 25. Mai 2015)
JJ
Jacqueline Abry Kalenga, Sozialarbeiterin (ab 1. Juli 2015)
BackOffice JJ Ursula Friedli, Sachbearbeitung und Rechnungswesen JJ
Rita Reber, Sachbearbeitung (bis 30. November 2015)
JJ
Kathrin Kam, Sachbearbeiterin (ab 1. November 2015)
Anlaufstellen für Betroffene von ehemaligen fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen JJ Claire Maurer, Sozialarbeiterin JJ
20
Pia Altorfer, Sozialarbeiterin, stellvertretende Stellenleiterin
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Jahresbericht 2015
STIFTUNG OPFERHILFE BERN BERICHT DES STIFTUNGSRATS Die Beratungsstellen Bern und Biel haben sich ein neues Leitbild gemeinsam erarbeitet und gegeben. Vision und Mission weisen über den unmittelbaren und selbstverständlichen, gesetzlichen Auftrag hinaus: eine kantonsweit tätige, effektive und effiziente, vernetzte und lernende Organisation. Was bei den Werten überraschen mag – allerdings nur auf den ersten Blick: Parteilichkeit! Opferhilfe kann nie neutral, allparteilich sein, sie muss sich stets und vorbehaltlos an die Seite der Anspruchsberechtigen stellen – gleichzeitig aber auch zusammen mit allen relevanten Akteuren entsprechend der Mission Ruhe und Klarheit in Ausnahmesituationen bringen. Ist das nicht etwas zu wenig? Nein, schon nur deshalb nicht, da jeder Anspruchsberechtigung ein traumatisches Ereignis vorausgeht; und traumatische Ereignisse einhergehen mit überwältigender Verunsicherung, mit Kontrollverlust und Hilflosigkeit. Darauf bezieht sich dann auch eine der wesentlichen, im Leitbild festgelegten Zielsetzungen, nämlich die Unterstützung beim Wiedergewinnen von Handlungsmöglichkeiten. Dadurch und indem das Leitbild von den Beteiligten gemeinsam erarbeitet und verabschiedet worden ist, darf es auch aus Sicht des Stiftungsrates eine hohe Glaubwürdigkeit und einen direkten Realitätsbezug beanspruchen. Frau Marianne Wintzer ist 2011 als stellvertretende Leiterin in die Beratungsstellen eingetreten und hat im Mai 2012 die Leitung übernommen. Sie verlässt auf Ende Februar 2016 die Beratungsstellen, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zuzuwenden. Der Stiftungsrat bedauert diesen Schritt, hat sie doch die langjährige Pionierarbeit ihres Vorgängers erfolgreich weitergeführt und -entwickelt. In die Zeit ihrer Tätigkeit fallen namentlich (und exemplarisch) das vorgenannte Leitbild, verschiedene Restrukturierungen, das zusätzliche Angebot für Betroffene von „Fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen“, vielfältige Vernetzungsaktivitäten. Für den
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Bericht des Stiftungsrats
Stiftungsrat war Frau Wintzer stets eine verlässliche, vertrauenswürdige Partnerin. Es ist auch ein Verdienst ihrer auf die Mitarbeitenden bezogenen Tätigkeit, dass ihre Stellvertreterin – Frau Pia Altorfer – als neue Stellenleiterin ab März 2016 gewonnen werden konnte, was eine verdankenswerte Kontinuität gewährleistet. Der Stiftungsrat bedankt sich bei Frau Wintzer für ihre Arbeit und Zusammenarbeit, aber auch bei allen Mitarbeitenden der Beratungsstellen, ebenso bei allen weiteren Akteuren, welche gemeinsam die bisherige und auch weitere wirkungsvolle Unterstützung von Anspruchsberechtigten ermöglichen.
Dr. Peter Zingg, Präsident des Stiftungsrates Münchenbuchsee, Februar 2016
STIFTUNGSRAT JJ
Dr. med. Peter Zingg, Präsident, Facharzt FMH für Psychiatrie und Psychotherapie, Münchenbuchsee
JJ
Anita Herren - Brauen, Vizepräsidentin, Bäuerin und Grossrätin, Rosshäusern
JJ
Gabriele Müller, dipl. Sozialarbeiterin, Thierachern
JJ
Christine von Fischer, Rechtsanwältin, Biel
JJ
Hans Bernhardt-Ehrsam, Dipl. Sozialarbeiter FH, Worb
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Jahresbericht 2015
KONSOLIDIERTE BETRIEBSRECHNUNG UND BILANZ
Konsolidier te Betriebsrechnung und Bilanz
Bilanz AKTIVEN
Betriebsrechnung Ertrag Staatsbeitrag GEF Staatsbeitrag GEF Beratungen Betroffene administrativer Zwangsmassnahmen Übriger Ertrag Total Ertrag
CHF 1‘110‘156.71 91‘651.32
569.50 1‘202‘377.53
Umlaufvermögen
CHF
Total flüssige Mittel
402‘049.98
Total Forderungen Total Forderungen GEF
70‘041.62
Aktive Rechnungsabgrenzungen
22‘925.20
Wertschriften Total Umlaufvermögen
Aufwand Personalaufwand Total übriger Betriebsaufwand Total periodenfremder Erfolg Ertragsüberschuss Total Aufwand
24
5‘000.00
1‘000.00 501‘016.80
CHF 1‘019‘940.90 153‘175.03 2‘214.05
Anlagevermögen Mobiliar / EDV-Anlagen / Fahrzeuge
18‘375.00
Total Anlagevermögen
18‘375.00
27‘047.55 1‘202‘377.53
Total AKTIVEN
519‘391.80
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Jahresbericht 2015
Spenden
SPENDEN
PASSIVEN Fremdkapital
CHF
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten
41‘390.20
Schuld aus Leistungsvertrag Betrieb
20‘643.29
Passive Rechnungsabgrenzungen
50‘829.35
Total Fremdkapital
Wir haben im Jahre 2015 insgesamt CHF 6‘559.11 Spenden zu Gunsten der Beratungsstellen Opferhilfe erhalten. Wir verdanken diese auch im Namen der Klientinnen und Klienten ganz herzlich. Die Spenderinnen und Spender können wir aus Datenschutzgründen nicht namentlich erwähnen.
112‘862.84
Eigenkapital Total Kapital und Fonds Stiftung
260‘425.00
Total Fonds zweckgebunden
86‘071.70
Total freie Fonds
60‘032.26
Total Eigenkapital
406‘528.96
Total PASSIVEN
519‘391.80
Impressum Herausgeberin: Stiftung Opferhilfe Bern Redaktion: Marianne Wintzer, Pia Altorfer Gestaltung: Atelier Guido Köhler & Co., Binningen
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Beratungsstelle Opferhilfe Bern Beratungsstelle Opferhilfe Biel Stiftung Opferhilfe Bern