BAU- UND 8 25 IMMOBILIENWIRTSCHAFT

139. Jahrgang www.frankfurt-main.ihk.de 11.16 A 4836 BAU- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT 8 – 25 WOHNUNGSMARKTPOLITIK – HOCHTAUNUS, MAIN-TAUNUS: GROSSE...
Author: Oldwig Bayer
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139. Jahrgang

www.frankfurt-main.ihk.de

11.16

A 4836

BAU- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT

8 – 25

WOHNUNGSMARKTPOLITIK – HOCHTAUNUS, MAIN-TAUNUS: GROSSER NACHHOLBEDARF – INTEGRIERTE STADTENTWICKLUNG

STANDORTPOLITIK

AUSBILDUNG

INTERNATIONAL

STEUERN

Initiative Perform: Von der Idee zum konkreten Projekt 34

Neue Wege in der beruflichen Sprachförderung 43

Kanada: Investitionen in die Infrastruktur geplant 48

Betriebsveranstaltungen: Firmenfeiern ohne Reue 54

Finanzierung

Electronic Banking

Internationales Kundengeschäft

Geschäftskonten

Karten

Unternehmensnachfolge

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Vermögen

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Editorial

Die Zukunftsfähigkeit sichern

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

F „Unser Blick darf nicht an der Stadtgrenze Frankfurts enden.“

rankfurt verzeichnete in den vergangenen zehn Jahren ein Bevölkerungswachstum von etwa 80 000 Einwohnern. Dieses Wachstum spricht für die Attraktivität von Stadt und Region. Und es ist davon auszugehen, dass der Zuzug nach Frankfurt und in die angrenzenden Landkreise anhalten wird. Bereits in fünf Jahren könnte die Marke von 800 000 Einwohnern in Frankfurt überschritten werden. Diese Entwicklung spiegelt sich auf dem Immobilienmarkt wider. Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei Weitem, steigende Mieten und Kaufpreise sind die Folge. Die Zahlen für den IHK-Bezirk Frankfurt sind alarmierend: Demnach werden allein in Frankfurt bis 2030 circa 102 000 zusätzliche Wohnungen benötigt. Das WohnbaulandEntwicklungsprogramm der Stadt weist derzeit jedoch lediglich ein Gesamtpotenzial von etwa 30 000 Wohnungen aus. Dabei stellt die Wohnraumentwicklung nur einen Aspekt unter vielen anderen – wie Gewerbe, Industrie, Verkehr und Naherholung – dar. Berechtigte Ansprüche an die knapper werdenden Flächen gibt es somit von vielen Seiten. Diese müssen miteinander in Einklang gebracht werden. Es gilt daher, den Prozess der integrierten Stadtentwicklung für Frankfurt zu nutzen und die zukünftigen Herausforderungen wirksam anzugehen. Unser Blick darf aber nicht an der Stadtgrenze Frankfurts enden, denn für die Lösung dieser komplexen Gemengelage ist eine regionale Anstrengung nötig. Was folgen muss, ist ein integriertes regionales Konzept für FrankfurtRheinMain. Denn jetzt ist die Zeit, um die Entwicklung der kommenden Jahrzehnte in die richtigen Bahnen zu lenken und die Zukunftsfähigkeit von Stadt und Region nachhaltig zu stärken.

Prof. Mathias Müller Präsident, IHK Frankfurt

IHK WirtschaftsForum 11.16

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08–25

INHALT 11.16

VORWORT 3 03 Die Zukunftsfähigkeit sichern Prof. Mathias Müller, Präsident, IHK Frankfurt

SPECIAL BAU- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT 3 8 10 12 14 16 18 20 22 24 25

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Integrierte Stadtentwicklung „Warnzeichen ernst nehmen“ Frankfurt Der Wohnungsnot entgegenwirken Wohnungsmarktpolitik Investitionen ermöglichen Stadtplanung Enge Zusammenarbeit geplant Wohnhochhäuser Ein Modell für die Zukunft Frankfurt Stadtverwaltung auf Reformkurs Frankfurt Ungebremste Nachfrage Main-Taunus und Hochtaunus Großer Nachholbedarf Hochtaunuskreis Modell für inklusive Bildung Main-Taunus-Kreis Immobilienportfolio erweitert

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UNTERNEHMENSREPORT 3 26 Serie Existenzgründung Das Reisebüro der Zukunft

STANDORTPOLITIK 3 28 30 32 34 37 38

Europäisches Parlament Deutlich Flagge gezeigt Tourismus Die Sorgenkinder der Branche Tourismusabgabe Eine Abgabe als Chance Initiative Perform Von der Idee zum Projekt Demografie Arbeitszeit flexibel gestalten 15. Hessischer Unternehmerinnentag Ressourcen intelligent nutzen

AUS- UND WEITERBILDUNG 3

INNOVATION UND UMWELT 3 46 Energieeffizienz Im Team Spart sich’s besser

INTERNATIONAL 3 48 Kanada Investitionen in Infrastruktur

RECHT UND STEUERN 3 52 Wirtschaftskriminalität Beim Ja schnappt die Falle zu 53 Amazon Marketplace Abgehängt beim Anhängen 54 Besteuerung Feiern ohne Reue im Betrieb 67 VORSCHAU | AMTLICHES | IMPRESSUM |

UNTERNEHMENSREPORT 3

40 Karriereplanung Fortbildung zahlt sich aus 42 Deutschherrenschule Hochwertige Berufsorientierung 43 Kongress Berufliche Sprachförderung

Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegen Beilagen der Fattoria La Vialla, Frankfurt und der Wortmann AG, Hüllhorst, sowie Teilbeilagen der BIEG Hessen GbR, Frankfurt, und der IHK Frankfurt bei. Wir bitten um freundliche Beachtung!

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KURZMELDUNGEN IHK INTERN

STANDORTPOLITIK

Zum zweiten Mal stellt die IHK Frankfurt in Zusammenarbeit mit der Frankfurter Galerie Appel die Arbeiten von etablierten Künstlern und Newcomern aus. In diesem Jahr sind Werke von Leena van der Made (l.) und Corinna Mayer (r.) unter dem Motto: „Strange in Paradise“ noch bis zum 23. Dezember in der IHK zu besichtigen. Der Journalist Christoph Schütte betonte bei der Vernissage: „Mayers

eines fragmentarischen Erzählens, wie es alles Erzählen der Moderne ist. Die wir, gerade wie die Künstlerin, uns immer neu und immer anders zusammensetzen, um uns ein Bild der Welt zu machen.“ Van der Made folge dagegen scheinbar einer gänzlich anderen Spur. Und doch gehe es hier ebenso darum, sich ein Bild zu machen. „Wenn auch mit einem gänzlich anderen Vokabular, mit anderen Begrifflichkeiten.“ Kunst sei, so Schütte, anders als man im Allgemeinen denke, nicht das Medium, das Antwort auf alle Fragen zu geben wüsste. Es sei das Gegenteil: „Es ist die Kunst, die Fragen stellt. Unsere Fragen. Nach Liebe, Lust und Leidenschaft und Tod. Nach der Sehnsucht, der Gesellschaft, dem Alleinsein. Nach dem Woher, nach dem Wohin, nach Raum und Zeit. Mit nichts als malerischen Mitteln.“ \

Mit der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), dass öffentliche WLAN-Angebote unter bestimmten Umständen nicht der Störerhaftung unterliegen, herrscht Klarheit für die Gewerbetreibenden und für die Kommunen, die solche Angebote betreiben. Vor dem Hintergrund der EuGH-Entscheidung haben sich Fachausschüsse der IHK Frankfurt mit Fragen der Ausgestaltung von öffentlichen WLANAngeboten in den Kommunen des

IHK-Bezirks befasst. Die Einführung von öffentlichem WLAN in den Innenstädten kann aus Sicht der IHK ein Beitrag zur Standortqualität sein. Die WLAN-Angebote sind vor allem für den Einzelhandel und den Tourismus von Bedeutung, erhöhen die Aufenthaltsqualität und dienen damit der Sicherung lebendiger Innenstädte. Weitere Infos online unter www.frankfurt-main. ihk.de (Suchbegriff „öffentliches WLAN“). \

FOTO: PICTURE-ALLIANCE / DPA

FOTO: STEFAN KRUTSCH

Kunst in der IHK: Strange in Paradise Öffentliches WLAN steigert Bilder, das sind vielmehr Facetten Aufenthaltsqualität

STANDORTPOLITIK

UMWELT

Nahmobilitäts-Check in fünf Städten

Frankfurt-Greencity online

„Die Verkehrsinfrastruktur in den Städten und Gemeinden ist immer noch sehr stark auf das Auto ausgerichtet, obwohl sich die Mobilitätsgewohnheiten der Bürger ändern“, sagte Verkehrsminister Tarek Al-Wazir. „Wir unterstützen die Kommunen, sich diesem Trend anzupassen, denn gute Bedingungen für Fußgänger und Radfahrer steigern Lebensqualität und Verkehrssicherheit.“ In dem Projekt arbeitet die ivm (Integriertes Ver-

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kehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain) gemeinsam mit Planungsbüros für die Kommunen Nahmobilitätskonzepte aus. Das Land übernimmt über die Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen pro Pilotkommune Kosten in Höhe von 25 000 Euro. Als weitere Unterstützung hat das Land die Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen ins Leben gerufen. Infos unter www.nahmobil-hessen.de. \

Im Juli wurde der Bericht „Green City Frankfurt 2016 – Status und Trends“ vorgestellt, der die wichtigsten Projekte für eine nachhaltige Stadt beinhaltet. Nun können sich Interessierte auch online informieren. Fast wöchentlich werden auf der städtischen Internetseite unter www.frankfurt-greencity. de unter anderem Projekte für ein grüneres, lebendigeres Frankfurt vorgestellt. In der Rubrik „Nachhaltig leben“ sind viele Tipps und Kontakte zusammengestellt und nach zwölf Kategorien sortiert. Beispiele

sind Mobilität, Essen und Trinken, Kleidung und Mode, Elektrogeräte und Unterhaltungselektronik, Wirtschaften, Arbeit und Finanzen und andere. Im Kalender finden sich viele Veranstaltungen, wie die Klimagourmetwoche, Tag der Regionen, Urban-Gardening-Tour oder Familienmesse. Wer die Tipps und Hinweise gern auf Papier haben möchte, kann den Frankfurter Agenda-Stadtplan des Umweltforums Rhein-Main beim Umwelttelefon unter 0 69 / 2 12-3 91 00 bestellen. \

IHK WirtschaftsForum 11.16

FOTO: STEFAN KRUTSCH

IHK INTERN

Prof. Martin Wentz mit Ehrenplakette ausgezeichnet Der ehemalige Bau- und Planungsdezernent der Stadt Frankfurt und IHK-Vizepräsident, Prof. Martin Wentz (r.), wurde am 14. Oktober von Oberbürgermeister Peter Feldmann (M.) mit der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt ausgezeichnet. Wentz wurde insbesondere für seine gestaltende und vorausschauende Planungspolitik geehrt. „Die Projekte, die mit dem Namen Martin Wentz verbunden sind, bestimmen noch heute wesentliche Ent-

wicklungen der Stadt Frankfurt“, sagte Feldmann in der Laudatio. „So entstammen die Konzepte des Riedbergs, des Europaviertels, der Konversion von Militärflächen und die Bebauung des Rebstocks und der City-West den Arbeiten aus der Amtszeit Martin Wentz‘.“ Die Bevorratung, Bereitstellung und Entwicklung heutiger Bauflächen fänden ihren Ursprung in der Tätigkeit von Martin Wentz. Er sehe ihn als „visionären Praktiker“, der entscheidend die Zusam-

menarbeit der Nachbarstädte geprägt habe, ergänzte der Offenbacher Oberbürgermeister Horst Schneider in seiner Würdigung des Lebenswerks. „Angesichts der Herausforderung der wachsenden

Stadt brauchen wir den Mut der politischen Entscheidung und Führung, wie ihn Martin Wentz vorgelebt hat, und von dessen Mut wir bis heute profitieren“, so Feldmann. \

FOTO: GETTYIMAGES / EZRA BAILEY

STEUERN

Rechtssicherheit für Unternehmen Durch den vom Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat gefundenen Kompromiss zur Erbschaftsteuer erhalten die Nachfolger endlich die vom DIHK angemahnte Rechtssicherheit. Dennoch ist klar, dass es zu höheren Belastungen bei der Übertragung von Unternehmen kommen wird. Umso mehr ist wichtig, dass nun auch die Bewertung von Un-

ternehmen praxisnäher ausgestaltet wird. Denn der auch vom DIHK geforderte Vorab-Abschlag von bis zu 30 Prozent ist weiterhin ein wichtiger Teil der Neuregelung. Allerdings: Die Anforderungen für eine Inanspruchnahme des Abschlags werden strenger gefasst. Dies betrifft die Entnahme von Gewinnen, die nunmehr auf \ 37,5 Prozent begrenzt ist.

STANDORTPOLITIK

Integrationskonzepte vorgestellt Wie Geflüchtete erfolgreich in Ausbildung und Beschäftigung kommen können, erläuterte DIHK-Vizechef Achim Dercks kürzlich bei einem Parlamentarischen Abend in Brüssel am Beispiel des DIHK-Programms „Ankommen in Deutschland“ sowie des Netzwerks „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“. Dreh- und Angelpunkt ist dabei insbesondere der frühzeitige Spracherwerb. Mit zahlreichen Projekten tragen die

IHK WirtschaftsForum 11.16

IHKs zur Integration vor Ort bei. Gemeinsam mit den EU-Abgeordneten Thomas Mann und Thomas Händel, dem Unternehmer Franz Przechowski sowie dem Leiter der Europavertretung der Bundesagentur für Arbeit, Wolfgang Müller, wurden in der Podiumsdiskussion Konzepte erörtert, wie Flüchtlinge in Europa bestmöglich mit Unternehmen zusammengebracht werden können. \

STARTHILFE

Leitfaden für die Gründungsberatung 45 plus Gründungsinteressierte 45 plus benötigen eine Gründungsberatung, die ihre unterschiedlichen Lebenslagen, Kompetenzen und Bedürfnisse berücksichtigt. Der neue Leitfaden, der auf den Empfehlungen des Expertenkreises „Senior Entrepreneurship“ des RKW-Kompetenzzentrums basiert, bietet eine Praxishilfe für Gründungsberater, aber auch eine Orientierung für angehende ältere Gründer. Er ist als Baukasten aufgebaut und enthält Hinweise

mit Erläuterungen zu typischen Herausforderungen für SeniorEntrepreneure, praxisnahe Ratschläge zum Umgang mit diesen Herausforderungen, weiterführende Informationen für die alltägliche Beratungspraxis, Checklisten, verwendbar als Arbeitsunterlagen für das Beratungsgespräch, und Best-Practice-Beispiele. Besonders ausführlich wird das Thema Finanzierung behandelt. Der Leitfaden ist online unter www.rkwkompetenzzentrum.de abrufbar. \

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INTEGRIERTE STADTENT WICKLUNG

„WARNZEICHEN ERNST NEHMEN“ Frankfurt ist eine attraktive Stadt – sowohl zum Leben als auch zum Arbeiten. Indiz hierfür ist unter anderem auch der enorme Bevölkerungszuwachs in den vergangenen zehn Jahren. Frankfurt entfaltet allerdings nicht nur als Wohnstandort eine starke Sogwirkung, sondern zieht auch jeden Tag über 300 000 Arbeitnehmer an. Nehmen Sie das Wachstum eher als Chance oder als Bedrohung wahr? JOSEF: Eindeutig als Chance. Wir können, dürfen und wollen uns dem Bevölkerungswachstum nicht verschließen. Weder könnten wir als Kommune den Zuzug reglementieren. Noch sollten wir es tun, da dadurch die hohe Attraktivität unserer Stadt belegt wird. Und nicht zuletzt sind wir abhängig von der positiven Wechselwirkung zwischen Arbeitsplatzdichte und Bevölkerungswachstum. Die Herausforderung ist, das Wachstum nicht nur ökologisch und ökonomisch nachhaltig, sondern insbesondere auch sozial zu gestalten. MÜLLER: Die gute Botschaft hat sich inzwischen herumgesprochen: Frankfurt ist ein attraktiver Standort – zum Wohnen, Leben und Arbeiten. Dass es die Menschen in die Stadt zieht, weil sie hier nicht nur Wohnraum, sondern auch Arbeitsplätze vorfinden, ist allerdings kein Selbstläufer. Wenn man will, dass der Standort auch in Zukunft prosperiert, müssen heute die Weichen dafür gestellt werden. Dabei spielt die Flächenentwicklungsplanung eine strategisch herausragende Rolle. Wenn es nicht gelingt, ausrei-

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FOTO: ZABEL PROPERTY AG

Ein Gespräch mit Mike Josef, Planungsdezernent, Stadt Frankfurt, und Prof. Mathias Müller, Präsident, IHK Frankfurt, über die Attraktivität Frankfurts als Wirtschafts- und Wohnungsstandort sowie die daraus resultierende Flächenkonkurrenz und -politik.

Im Bau: Mit einer Höhe von 172 Metern und 47 Etagen wird der Grand Tower nach seiner Fertigstellung Deutschlands höchster Wohntower sein.

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Immobilien- und Bauwirtschaft

Prof. Mathias Müller, Präsident, IHK Frankfurt: „Die Menschen und Unternehmen in der Region brauchen langfristig Planungssicherheit. Es reicht nicht aus, bei den Flächenausweisungen nur auf aktuelle Bedarfe abzustellen. Wirtschaft muss auch verlässlich für die Zukunft planen können.“

chend Gewerbe- und Industriegebiete zu sichern, die den Anforderungen moderner Unternehmen genügen, und vielfältige Wohnungsangebote für unterschiedliche Zielgruppen zu schaffen, dann wird nicht nur ein weiteres Wirtschaftswachstum schwer möglich sein. Die Unternehmen werden es auch schwer haben, dringend benötigte Arbeits- und Fachkräfte zu gewinnen. Um erfolgreich in der Champions League spielen zu können, muss man sich dauerhaft steigern. Wenn man sich anschaut, welchen Verlauf Ideen für größere Entwicklungsvorhaben nehmen, fällt eines auf: Die Resonanz ist selten positiv. Ganz gleich, ob es um Infrastrukturprojekte, die Sicherung von Gewerbeflächen oder neue Wohngebiete geht. In aller Regel hagelt es Kritik, wenn nicht sogar deutlichen Protest. Das ist nicht nur in Frankfurt so, sondern ein deutschlandweit zu beobachtender Trend. Wie erklären Sie sich diese augenscheinlich negative Grundstimmung? JOSEF: Es ist richtig: Manchmal hat man den Eindruck, Großprojekte finden bei uns nicht mehr statt. Aber es gibt auch positive Beispiele: Das Dom-Römer-Projekt, unsere neue Altstadt, hat überwiegend Befürworter, selbst bei Menschen, die anfangs gegen das Projekt waren. Das gibt mir Hoffnung, dass qualitätsvolle Großprojekte eben doch vermittelbar sind. MÜLLER: Es scheint in der Tat so, dass sich Menschen durch Wachstum mitunter eher bedroht fühlen, anstatt darin eine Chance zu sehen. Die Konsequenz daraus darf allerdings nicht sein, in eine regungslose Starre zu verfallen. Wenn man die Attraktivität von Frankfurt stärken will, muss man offen kommunizieren, was das für die Stadtentwicklung bedeutet. Alleine an der Frage, ob und wie viel landwirtschaftlich genutzte Flächen man sich in einer wachsenden Metropole mit engen Stadtgrenzen dauerhaft leisten will, wird deutlich: Die Verantwortlichen müssen in der Lage sein, auch unpopuläre Entscheidungen treffen zu können, wenn sie richtig sind. Wenn man die Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt betrachtet, zeichnet sich ab, dass die Dynamik im Neubau bereits nachlässt: 2015 ist die Zahl der Baugenehmigungen um neun Prozent eingebrochen. Das ist ein Warnzeichen, das man ernst nehmen muss. Die Wirtschaft scheint sich in Frankfurt nicht nur wohlzufühlen, sondern auch gut zu funktionieren. In den ersten sechs Monaten dieses Halbjahres konnte Frankfurt Gewerbesteuereinnahmen von beinahe einer Milliarde LINK ZU THEMA Der IHK-Statusbericht zum integrierten Stadtentwicklungskonzept der Stadt Frankfurt ist online unter www.frankfurt-main.ihk.de (Suchbegriff „Stadtentwicklungskonzept“) abrufbar.

IHK WirtschaftsForum 11.16

Mike Josef, Planungsdezernent, Stadt Frankfurt: „Wir können, dürfen und wollen uns dem Bevölkerungswachstum nicht verschließen. Die Herausforderung ist, das Wachstum nicht nur ökologisch und ökonomisch nachhaltig, sondern insbesondere auch sozial zu gestalten.“

Euro verbuchen. Das ist ein neuer Rekordwert. Welche stadtplanerischen Maßnahmen sind aus Sicht der IHK erforderlich, damit Frankfurt seine Attraktivität als Wirtschaftsstandort sichert? MÜLLER: Der IHK-Arbeitskreis Stadtentwicklung hat dazu im vergangenen Jahr ein umfangreiches Konsultationspapier erarbeitet, indem die zentralen Handlungsfelder benannt und die jeweils zutreffenden Maßnahmen klar umrissen sind. Fest steht, dass die Menschen und Unternehmen in der Stadt und Region langfristig Planungssicherheit brauchen. Es reicht nicht aus, bei den Flächenausweisungen nur auf aktuelle Bedarfe abzustellen. Wirtschaft muss auch verlässlich für die Zukunft planen können. Findet die Wirtschaft bei der Stadtplanung mit ihren Anliegen Gehör? JOSEF: Die Wirtschaft und die IHK als eine ihrer herausragenden Institutionen haben ihren festen Platz in der Stadtplanung. Das war beispielsweise bei der Erarbeitung des Masterplans Industrie so und das gilt in gleichem Maße für die derzeit laufende Erstellung eines integrierten Stadtentwicklungskonzeptes. Bei einer Größe von 250 Quadratkilometern kommt irgendwann der Punkt, an dem die Grenzen des Wachstums innerhalb der Stadtgrenzen erreicht sind. Wie realistisch beziehungsweise notwendig ist es, sich bereits heute in der Region FrankfurtRheinMain über eine interkommunale Flächenpolitik zu verständigen? JOSEF: Eine engere interkommunale Kooperation ist keine bloße Option, sondern eine zwingende Notwendigkeit. Wir als Stadt Frankfurt können beispielsweise das erwartete Bevölkerungswachstum gar nicht alleine stemmen, was den Wohnungsbau angeht. Und es wäre illusorisch, zu glauben, dass Frankfurt für jedes ansiedlungs- oder expansionswillige Unternehmen bereits ein maßgeschneidertes Areal bei der Hand hat. Wenn man die ganze Region im Blick hat, sieht das natürlich anders aus. MÜLLER: Eine integrierte und nachhaltige Stadtentwicklung kann innerhalb einer polyzentrischen Metropolregion wie FrankfurtRheinMain nicht an den Stadtgrenzen enden. Das wäre illusorisch. Das Credo der IHK lautet \ nicht umsonst: Die Region ist die Stadt der Zukunft. INTERVIEW SEBASTIAN TRIPPEN Geschäftsführer, Wirtschaftspolitik und Metropolenentwicklung, IHK Frankfurt [email protected]

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FRANKFURT

DER WOHNUNGSNOT ENTGEGENWIRKEN Die Stadt Frankfurt wächst und wächst, was vor allem ihrer Attraktivität als Wirtschaftsmetropole geschuldet ist. Gleichzeitig wächst die Wohnungsnot. Eine Herausforderung für die verantwortlichen Politiker, die durchaus an erprobte Instrumente der Stadterweiterung anknüpfen könnten.

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ünchen tut es! Wien und Hamburg auch, ebenso Berlin, aber auch beispielsweise Freiburg, Münster oder Kiel. Die Einwohnerzahlen dieser Städte wachsen seit Jahren; sie errichten deshalb großflächig neue Stadtteile oder Quartiere in ihren Außenbereichen, vorwiegend auf Ackerland. Sie tun es, um einer neuen Wohnungsnot entgegenzuwirken. Frankfurt wächst ebenfalls seit nun bald zehn Jahren. Die hohe Lebensqualität sowie die attraktiven Ausbildungs- und Arbeitsplätze ziehen insbesondere junge Menschen an, die hier leben und arbeiten wollen. Ende 2015 waren über 750 000 Menschen mit Haupt- und Nebenwohnsitz in unserer Stadt angemeldet. Allein seit Beginn des Jahres 2010 ist Frankfurt damit um rund 74 000 Menschen gewachsen. Entgegen allen offiziellen Prognosen wird Frankfurt bei diesem Trend noch vor dem Jahr 2020 die Zahl von 800 000 Einwohnern überschreiten. Warum nur wird in Frankfurt – anders als in den vorgenannten Städten – diese rasante Entwicklung von der Politik und den meisten Institutionen weitgehend ignoriert? Warum gibt es keinen Konsens zwischen den verantwortlichen Parteien, auf diese nun nicht neue Herausforderung für die Stadtentwicklung mit dem seit dem 19. Jahrhundert erprobten Instrument der Stadterweiterung in einer gemeinsamen großen Kraftanstrengung der Ausweisung neuer großflächiger Stadtteile und -quartiere zu reagieren?

Regelmäßige Wachstumsschübe In dieser unverständlichen Situation ist es wichtig, sich an die Frankfurter Traditionen der Stadtentwicklung zu erinnern: an die gründerzeitlichen Stadterweiterungen im späten 19. Jahrhundert, die Neubaugebiete der Moderne der Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts, die über 50 neuen Stadtquartiere der Fünfzigerjahre, die Nordweststadt der Sechzigerjahre sowie den Riedberg oder das Europaviertel der Neunzigerjahre.

Der Wohnungsbau in den Ländern Im Jahr 2015 wurden in Deutschland 247 700 Wohnungen fertiggestellt; das waren 1,0 Prozent mehr als im Jahr 2014. Veränderung gegenüber 2014 Fertigstellungen in in Prozent Bayern Nordrhein-Westfalen Baden-Württemberg Niedersachsen Hessen Rheinland-Pfalz Berlin Schleswig-Holstein Brandenburg Hamburg Sachsen Mecklenburg-Vorpomm. Thüringen Sachsen-Anhalt Saarland Bremen

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© Globus

53 352 40 670

+ 3,5 % - 12,1

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+ 5,9 - 0,6

17 792 11 197

+ 3,6 - 10,9

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+ 22,6 - 1,6

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+ 4,4

8 521

+ 22,2

7 795

+ 8,4

4 558 3 796 3 253 1 729 1 671

+ 0,2 - 6,0 + 13,4 + 5,5 + 27,9 Quelle: Statistisches Bundesamt, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- u. Raumforschung

Alle diese großflächigen Entwicklungen halfen, die Wohnungsnot der Bevölkerung erfolgreich zu bekämpfen. Auf diese regelmäßigen Wachstumsschübe antworteten die Verantwortlichen der Stadt stets mit dem seit Jahrhunderten zur Verfügung stehenden Instrument der Stadterweiterung. So entstanden im Kampf gegen den Wohnungsmangel des ausgehenden 19. Jahrhunderts Stadtteile wie das Westend, Nordend oder Ostend auf der grünen Wiese vor der Stadt. Innerhalb von 25 Jahren verdreifachte sich damals die Einwohnerzahl. Der Bau dieser gründerzeitlichen, damals suburbanen Trabantenstädte am Stadtrand linderte die Wohnungsnot. Heute sind diese Stadtteile hoch begehrt und nicht mehr wegzudenken. Die folgende Wohnungsnot in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts wurde unter der Verantwortung von Ernst May durch großflächige Siedlungen wie die Römerstadt oder Westhausen am Rand der Stadt bekämpft. Legendär ist der von May am Ende seiner Amtszeit entworfene Flächenentwicklungsplan, der große Neubaugebiete auf der grünen Wiese nördlich und südlich des Niddatals auswies. Diese von May projektierte umfangreiche Stadterweiterung wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die planerische Grundlage zur Bekämpfung der Wohnungsnot. Für über 200 000 Menschen musste damals in gut zehn Jahren Wohnraum geschaffen werden. In der Konsequenz wurden über 50 Siedlungen auf unbebauten Flächen in kurzer Zeit errichtet. In den Sechzigerjahren kam die Nordweststadt hinzu. Anfang der Siebzigerjahre schließlich der Ben-Gurion-Ring, auch wenn Letzterer in seiner städtebaulichen Konzeption kein Beispiel einer ausgewogenen Stadtentwicklung darstellt. Anfang der Neunzigerjahre erlebte Frankfurt einen erneuten Wachstumsschub: Infolge der Wiedervereinigung Deutschlands und des Kriegs im früheren Jugoslawien kamen innerhalb von vier Jahren über 40 000 Neubürger in die Stadt. Dabei herrschte bereits 1989 infolge eines ungenügenden Wohnungsbaus in den Achtzigerjahren ein erheblicher Wohnungsmangel. Auf diese Situation reagierte 1993 die Bundesregierung mit der Vorlage eines „Wohnungsbauerleichterungsgesetzes“ (warum reagiert die Bundesregierung heute nicht?), in dem das Instrument der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme festgeschrieben wurde. Diese ermöglicht den Kommunen, die Grundstücke eines Neubaugebiets, gegebenenfalls durch Enteignung, zum Anfangswert des Agrarlands anzukaufen und zum Wohnbaulandpreis an Bauherren nach der Herstellung der Erschließung wieder zu veräußern. Aus der Wertdifferenz kann so die soziale und technische Infrastruktur für den geplanten Stadtteil finanziert werden – eine kolossale Entlastung des städtischen Haushalts. Heute sind sich die Experten einig, dass nur über diesen Weg, jenseits kommunaler Subventionen, kostengünstiger Wohnungsbau ermöglicht werden kann. IHK WirtschaftsForum 11.16

Immobilien- und Bauwirtschaft

FOTO: PICTURE-ALLIANCE / WESTEND61

Über den Einwohnerzuwachs sollte sich die Stadt freuen, auch wenn diese Entwicklung sie vor große Herausforderungen stellt. Es kommen viele Menschen, die hier arbeiten wollen und am urbanen öffentlichen Leben teilhaben. Das macht unsere Stadt lebenswert. Die IHK hat immer wieder darauf hingewiesen, dass FrankfurtRheinMain nur mit diesen Menschen seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, seine Vitalität und seinen Wohlstand aufrechterhalten kann. Ein weiterer wichtiger Effekt ist, dass dank der Zuwanderung und der steigenden Geburtenrate die Stadt in ihrem Altersdurchschnitt wieder jünger wird. Die noch nicht lange zurückliegenden Vorhersagen der Demoskopen von einer „alternden, verarmenden Gesellschaft“ sind für Städte wie Frankfurt überholt.

Sicherung des sozialen Friedens Trotzdem gibt es Schattenseiten: Zur Sicherung des sozialen Friedens in Frankfurt ist es vor dem Hintergrund des starken Bevölkerungswachstums zwingend, für ein dem Bedarf entsprechendes Wohnungsangebot zu sorgen. Anders werden wir der bestehenden Wohnungsnot nicht Herr. Nach Angabe des Wohnungsamtes der Stadt betrug Ende 2014 die Wohnungsversorgung der Frankfurter Haushalte nur noch 92,6 Prozent. Mit anderen Worten: Circa 7,4 Prozent der Haushalte verfügen nicht mehr über eine eigene Wohnung. Da diese in anderen Wohnungen Unterschlupf finden mussten, lebten Ende 2014 bereits circa 15 Prozent der Haushalte in Wohnungen, die sie sich mit einem anderen Haushalt teilen mussten. Das heißt, jeder siebte Frankfurter Haushalt war schon vor eineinhalb Jahren von dieser harten Lebenswirklichkeit betroffen. Diese enorme Einschränkung der Lebensqualität findet nur am unteren Ende der Einkommensskala statt. Obere und mittlere Einkommensschichten bekommen von dieser sozialen Abwertung der betroffenen Familien und Haushalte relativ wenig mit. Sie spüren zwar die enorme Steigerung der Mieten, können sich aber in der Regel noch am Wohnungsmarkt (halbwegs) behaupten. Das ist der Grund dafür, dass die politischen Parteien die tatsächliche Lage auf dem Wohnungsmarkt kaum wahrnehmen und nicht radikal ihre politischen Vorstellungen für die Baulandentwicklung verändern: Ihre Wählerschichten sind „nur“ von den steigenden Mieten betroffen, aber nicht von der Not, überhaupt eine halbwegs passable Wohnunterkunft zu finden. Die jüngsten, bezüglich des Einwohnerzuwachses noch zurückhaltenden Prognosen sagen, dass Frankfurt bis zum Jahr 2030 noch circa 100 000 neue Wohnungen braucht. Nochmals: Ende 2014 fehlten bereits rund 30 000 Wohnungen. In dem Neubaugebiet Riedberg werden dagegen nur circa 6 500 neue Wohnungen gebaut. Diese Zahlen zeigen, dass die Stadt bis zum Jahr 2030 bis zu zehn neue Baugebiete mit der Größe des Riedbergs entwickeln müsste, um wirksam die wachsende Wohnungsnot zu bekämpfen. Das mittlere verfügbare Monatseinkommen der erwerbstätigen Menschen in Frankfurt beträgt rund 2 000 Euro. Bei Monatsmieten zwischen 800 und 1 000 Euro bleibt hiervon nicht mehr viel zum Leben übrig. Wohlgemerkt, das ist die Situation für die Mitte der Gesellschaft! Wie aber sehen die Verhältnisse bei den Haushalten unterhalb dieser Mitte aus? Neben Zweiteinkommen und Nebenjobs bleibt nur das selektive engere Zusammenrücken in den Wohnungen und damit eine deutlich wahrnehmbare Abqualifizierung der Lebenssituation. Diese Wirklichkeit IHK WirtschaftsForum 11.16

Wohnhaus am Riedberg: Die Siedlung soll bis 2020 fertiggestellt sein.

werden die betroffenen Menschen aller sozialpolitischen Erfahrung nach mit einer Distanzierung von der Mehrheitsgesellschaft quittieren. Die hieraus folgenden sozialen und politischen Verwerfungen darf eine demokratische Wohlstandsgesellschaft nicht hinnehmen. Sie könnten leicht zum politischen (AfD-)Bumerang werden. Schon im ausgehenden 19. Jahrhundert kämpfte deshalb die konservative Lebensreformbewegung neben den gewerkschaftlichen Organisationen gegen die damalige Wohnungsnot der Arbeiterklasse. Heute fehlt eine solche konservative, politische Gerechtigkeitsbewegung. Frankfurt wird aus diesem politischen Dilemma der Wohnraumversorgung nur durch die Entwicklung neuer Stadtteile im Außenbereich herauskommen. Mit Nachverdichtungen in den Stadtteilen lassen sich die Probleme der Wohnungsversorgung nicht mehr lösen. Es werden deshalb neue Stadtteile an der Peripherie geplant werden müssen, wenn wir eine solidarische Grundstruktur unserer Gesellschaft erhalten wollen. Alles andere würde zu einer gewaltigen Segregation führen, in deren Folge unser heutiges Gemeinwesen massiven Veränderungen ausgesetzt wäre. Schaut man aus historischer Sicht auf die Entwicklung des neuen Stadtteils Riedberg, war dessen Entstehung kein ungewöhnliches Ereignis. Vor dem Hintergrund der damaligen Wohnungsnot suchte das Planungsdezernat Anfang der Neunzigerjahre gezielt nach Flächen für einen neuen Stadtteil. Infrage kamen der Riedberg und der Pfingstberg. Warum also sollte es heute falsch sein, einen Riedberg Nummer zwei, drei und vier zu entwickeln? München, Wien, aber auch Freiburg, Münster oder Kiel tun es jedenfalls. \ AUTOR PROF. MARTIN WENTZ Vizepräsident, IHK Frankfurt m.wentz@ wentz-co.de

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FOTO: PICTURE-ALLIANCE / AP PHOTO

Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in der Finanzmetropole steigt stetig.

WOHNUNGSMARK TPOLITIK

INVESTITIONEN ERMÖGLICHEN Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in Frankfurt steigt, trotz Nachverdichtung sind die Baulandressourcen jedoch endlich. Von daher ist es Aufgabe aller regionalen Akteure, diese Zukunftsaufgabe gemeinsam zu lösen.

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rankfurt steht vor riesigen Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt. Die Nachfrage nach Wohnraum steigt schon länger aufgrund der hohen Geburtenrate und des Trends zum Wohnen in der Stadt, nun ist auch noch die Flüchtlingswelle hinzugekommen. Und der Brexit könnte eine weitere Wanderungsbewegung aus London auslösen. Wie neuere Zahlen des Wohnungsamts zeigen, fehlt es an Unterkünften für etwa 30 000 Haushalte. Vor allem Mietwohnungen im unteren Preissegment sind gefragt. Frankfurt und die RheinMain-Region haben zweifellos das Potenzial, diese Herausforderung zu meistern. Es fehlt dem hiesigen Immobilienmarkt nicht an Kapital und an versierten Akteuren. Voraussetzung ist aber, dass die Politik auf die Entwicklungen zügig und weitsichtig reagiert. Sie muss die Voraussetzungen für Investitionen schaffen, und sie muss die Infrastruktur ausbauen. Nun wird die Wohnungspolitik nicht zuletzt vom Bund bestimmt. Die Vorgaben aus Berlin sind allerdings nicht gerade hilfreich. Vielmehr bürden sie vor allem Eigentümern und Investoren immer neue Lasten auf: Man denke nur an die Mietpreisbremse und an die immer

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strengeren energetischen Standards für Sanierungen und Neubauten. Oder an Überlegungen, den Erhebungszeitraum für den Mietspiegel so auszudehnen, dass er noch preisdämpfender wirkt als ohnehin schon. Zu nennen ist auch das Bestellerprinzip, wonach in aller Regel der Vermieter die Maklercourtage zahlt. Zwar hat die große Koalition inzwischen erkannt, dass sie auf diese Weise keine einzige neue Wohnung schafft. Dennoch fällt es den beiden Volksparteien schwer, sich auf eine Form der Sonderabschreibung für die Schaffung von preiswertem Wohnraum zu einigen, um damit für mehr Angebote auf dem Wohnungsmarkt zu sorgen.

Fehlentscheidungen überwiegen Auch das Land Hessen tut wenig, um den Mangel an Wohnraum zu beheben. Mit der dramatischen Erhöhung der Grunderwerbsteuer in den vergangenen Jahren hat es sich sogar als Preistreiber betätigt. Es ist an der Zeit, darüber nachzudenken, die Grunderwerbsteuer für Projekte des sozialen Wohnungsbaus und für die Errichtung günstigen Mietwohnraums zu senken. Nicht zuletzt hat die Kommunalpolitik erheblichen IHK WirtschaftsForum 11.16

Bau- und Immobilienwirtschaft

Einfluss auf den Wohnungsmarkt: Sie kann über ihre Planungs- und Grundstückspolitik und über Satzungen, etwa zum Milieuschutz und zu Stellplätzen, die Entwicklung stark beeinflussen. Etliche Städte, darunter Frankfurt, verfügen zudem über eigene Wohnungsgesellschaften, die als wichtige Player den Markt mitbestimmen. Auch in Frankfurt überwiegen die Fehlentscheidungen: Die Anwendung der Mietpreisbremse in großen Teilen des Stadtgebiets erschwert Investitionen. Das gilt noch einmal besonders für die städtische Wohnungsgesellschaft ABG Holding mit ihren 32 000 Wohnungen. Sie wird von der schwarz-rot-grünen Koalition genötigt, die Mieten faktisch einzufrieren. Das schwächt das Unternehmen und privilegiert die Mieter der ABG – und zwar auch die Gutverdiener unter ihnen – gegenüber jenen, die sich auf dem freien Wohnungsmarkt umschauen müssen. Auch Milieuschutzsatzungen und Umwandlungsverbote schränken die Freiheit von privaten Immobilieneigentümern ein. Sie treibt die Sorge um, in welcher Form Wohnungseigentum überhaupt noch eine lohnende Anlageform darstellt. Wenn Kommunen und Staat über immer neue Auflagen die Erträge immer stärker schrumpfen lassen, stellt sich für immer mehr Eigentümer die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, ihre Wohnungen zu verkaufen. Es ist aus Sicht der Politik töricht, diejenigen zu vergrämen, die knapp 80 Prozent des Wohnungsbestandes stellen und inzwischen kaum mehr in Neubauten im unteren und mittleren Preissegment investieren. Diese Entwicklung ist durch verstärkte kommunale Wohnungsbauaktivitäten nicht auszugleichen.

Baulandressourcen sind endlich Schwer wiegt auch das Unvermögen der Frankfurter Politik, zügig Bauland im großen Stil auszuweisen. Zwar ist die Zahl der Neubauten in den vergangenen Jahren gestiegen. Doch dieser Trend wird sich nicht mehr lange fortsetzen, da die großen Neubaugebiete Riedberg und Europaviertel demnächst fertiggestellt sind. Auf der Habenseite kann der Römer die Lockerung der Stellplatzsatzung verbuchen. Erfreulich ist auch, dass der neue Planungsdezernent Mike Josef der Nachverdichtung von Siedlungen der Fünfzigerjahre offen gegenübersteht, obwohl er dort mit erheblichem Widerstand der Bestandsmieter rechnen muss. Viel wird nicht nur in diesem Fall davon abhängen, inwieweit die Politik in der Lage ist, Vorbehalte der Bürger gegen Projekte in ihrer jeweiligen Nachbarschaft zu überwinden. Die zunehmende Bevölkerungsdichte in Städten wie Frankfurt sorgt nicht nur für Konflikte um beinahe jedes Bauprojekt. Die Konkurrenz um Flächen zwischen Wohnen, Gewerbe, Verkehr und Erholung bringt auch das geltende Planungsrecht an seine Grenzen. Zwischenzeitlich plant der Bund, die scharfe planungsrechtliche Trennung zwischen Wohnen und Gewerbe zu lockern. Viele Bürger sind durchaus bereit, die Nähe von Gewerbe mit mäßigen Lärmemissionen in Kauf zu nehmen, wenn sie dafür in einem belebten Quartier in Innenstadtnähe wohnen können. Die Idee, künftig sogenannte urbane Mischquartiere in der Baunutzungsverordnung vorzusehen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Selbst wenn Frankfurt die Ausweisung neuer Baugebiete angeht und mit der Nachverdichtung vorankommt, sind die Baulandressourcen endlich. Durch den Flughafen und die Siedlungsbeschränkung sind südlich des Mains kaum noch Flächen verfügbar. Es wird daher mehr denn je darauf ankommen, dass die Region die Herausforderungen gemeinsam angeht. Die Verbindungen innerhalb des RheinMain-Gebiets IHK WirtschaftsForum 11.16

sind ohnehin eng: Ein erheblicher Teil der Bevölkerung arbeitet in der einen Stadt und lebt in einer anderen, um in einer dritten einzukaufen oder ein Konzert zu besuchen. An diese gelebte Vernetzung im Alltag der Bürger wird auch die Planungspolitik stärker anknüpfen müssen. Wohnraum zu schaffen, ist Aufgabe aller Kommunen im RheinMainGebiet. Der Regionalverband hat darauf hingewiesen und wäre der Idee nach der zuständige Akteur – allerdings ist sein Einfluss begrenzt.

Ausbau der Verkehrsinfrastruktur stockt Nach wie vor zeigen sich etliche Städte aber weiter uneinsichtig. Sie wollen auf ihrer Gemarkung keine weiteren Neubaugebiete zulassen und sind zur Zusammenarbeit mit Nachbarn nicht bereit. Es gibt aber auch Ausnahmen von diesem Kirchturmdenken: Offenbach etwa, hat erkannt, welche Chancen das Bevölkerungswachstum im Ballungsraum für die eigene Prosperität birgt. Mehr als die Hälfte seiner Neubürger kommen inzwischen aus Frankfurt, und es sind viele junge Leute und Familien mit guten Einkommen darunter. Diese erfreuliche Entwicklung ist auch Lohn dafür, dass die beiden Stadtregierungen inzwischen einen regen Austausch pflegen. Die alte Rivalitätsfolklore ist längst einer pragmatischen Zusammenarbeit gewichen. So ist die ABG Frankfurt Holding früh als wichtiger Investor in Offenbach aufgetreten, inzwischen ist sie auch in Friedberg tätig. Damit es in Frankfurt und der Region angesichts des Bevölkerungswachstums nicht zum Kollaps kommt, ist der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur von elementarer Bedeutung. Doch er stockt. Über den Riederwaldtunnel, die nordmainische S-Bahn, den Ausbau der Eisenbahnstrecke nach Friedberg, die ICE-Trasse nach Mannheim und die Regionaltangente West ist seit vielen Jahren vor allem zu lesen, dass es nur langsam vorangeht, wenn überhaupt. Schwierigkeiten gibt es auch beim Neubau und bei der Sanierung von Schulen. Die Politik auf allen Ebenen ist dringend gefordert, für schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren zu sorgen. Andernfalls verlieren alle Beteiligten. \ AUTOR JÜRGEN CONZELMANN Rechtsanwalt, Vorstandsvorsitzender, Haus und Grund, Frankfurt conzelmann@ co-ffm.de

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FOTO: PICTURE-ALLIANCE / ZB / EUROLUFTBILD

Blick auf Frankfurt und die Baustelle der Hafeninsel am Main.

STADTPL ANUNG

ENGE ZUSAMMENARBEIT GEPLANT Bei einem ersten Austausch von Repräsentanten der IHK Frankfurt mit Mike Josef, dem neuen Planungsdezernenten der Stadt Frankfurt, wurde vereinbart, künftig regelmäßig Ideen zur Stadtentwicklung zu diskutieren und auszutauschen.

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ie Stadt Frankfurt und die IHK Frankfurt arbeiten bei der integrierten Stadtentwicklung künftig eng zusammen. Anfang September hatten sich Vertreter der IHK Frankfurt erstmals mit dem neuen Planungsdezernenten Mike Josef getroffen, um ihre Sichtweisen und Ideen zur Stadtentwicklung auszutauschen. Dieser Austausch soll nun kontinuierlich stattfinden. „Die Interessen der Wirtschaft sind für die Stadt und die Region entscheidend. Deshalb ist es wichtig, dass sie von Anfang an mitgedacht werden“, so Matthias Gräßle, IHK-Hauptgeschäftsführer. Der Zuzug von 15 000 Menschen pro Jahr in die Mainmetropole eröffnet Gestaltungsspielräume, erfordert aber zugleich auch Gestaltungswillen. Und den gibt es: „Die Motivation für eine integrierte Stadtentwicklung ist unsere Liebe zu Frankfurt“, sagte Gräßle. Frankfurt hat ein Flächenproblem und die Stadt ist auf die Flächenwünsche der Wirtschaft nicht ausreichend vorbereitet. Eine vorausschauende und bevorratende Flächenpolitik benötigt eine auf einzelne Flächennutzungen abgestimmte Planung unter BerücksichLINK ZUM THEMA Das Positionspapier „Anforderungen der Wirtschaft an eine integrierte Stadtentwicklung der Stadt Frankfurt für eine zukunftsorientierte Metropolregion FrankfurtRheinMain“ ist online unter www.frankfurtmain.ihk.de/position_stadtentwicklung abrufbar.

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tigung aller Belange. Die Bedarfe der Wirtschaft orientieren sich am IHK-Positionspapier „Anforderungen der Wirtschaft an eine integrierte Stadtentwicklung der Stadt Frankfurt für eine zukunftsorientierte Metropolregion FrankfurtRheinMain“. Die wirtschaftliche Entwicklung, die Wohn- und Aufenthaltsqualität wie auch die Infrastruktur bilden hierin die zentralen Handlungsfelder. Vonseiten der IHK nahmen außer dem Hauptgeschäftsführer auch Mitglieder der Ausschüsse Bau- und Immobilienwirtschaft, Einzelhandel, Industrie, Tourismus, Verkehr sowie des Arbeitskreises Nachhaltigkeit teil. Die Stadt wurde von ihrem Planungsdezernenten vertreten. Gemeinsamkeiten sehen beide Seiten in der vorausschauenden bevorratenden Flächenpolitik, der Innen- und Außenentwicklung und der Verkehrsinfrastruktur. Bei der Schaffung und Bereitstellung von Gewerbe- und Industrieflächen hingegen gibt es noch Diskussionsbedarf. Städte sind hochkomplexe Systeme, deren Funktionen sehr voneinander abhängig sind. Integrierte Stadtentwicklung sei folglich mehr als die Summe der Verkehrsprojekte und mehr als die Summe der Wohn- und Gewerbeflächenpläne, betonte Gräßle. Eine derart integrierte Planung hat es bisher weder in der Stadt Frankfurt noch in der Region gegeben. „Wir stehen vor einer gewaltigen Aufgabe“, sagte er. Josef unterstrich die Notwendigkeit eines politischen Konsenses zum Thema integrierte Stadtentwicklung. Er beanstandete, dass es in Frankfurt keinen politischen Konsens zum Thema integrierte Stadtentwicklung IHK WirtschaftsForum 11.16

FOTO: JOCHEN MÜLLER

Bau- und Immobilienwirtschaft

Vertreter der IHK Frankfurt trafen sich mit dem neuen Planungsdezernenten der Stadt Frankfurt, Mike Josef (1. v. l.), um Ideen zur weiteren Stadtentwicklung auszutauschen.

gebe, und sieht es als erforderlich an, diesen zu entwickeln. Mühsame Grundsatzdiskussionen unter den verschiedenen Interessengruppen würden Zeit kosten. Die Partizipation der Bürger und Multiplikatoren sei in diesen Prozessen dennoch unabdingbar. Jedoch sei es nicht möglich, jedes Interesse zu bedienen, es sei eine Entweder-oder-Entscheidung. Wegweisende Leitsätze würden daher dringend benötigt. In ihrem Positionspapier hat die IHK dargelegt, dass die notwendigen Flächenbedarfe für die erforderlichen wohnungswirtschaftlichen und gewerblichen Nutzungen vor dem Hintergrund der langen Planungszeiträume vorausschauend geplant und bearbeitet werden müssen. Diese Flächenplanung betrifft sowohl die Innen- wie auch die Außenentwicklung. Josef stimmte zu: „Wir benötigen einen neuen Stadtteil.“ Eine große Schwierigkeit der Stadtentwicklung bestehe allerdings darin, dass kaum noch Möglichkeiten einer Flächenausweisung im Stadtgebiet bestehen, da Großteile des Stadtgebiets Schutz- und Siedlungsbeschränkungsgebiete seien. Josef möchte sich dieser Problematik annehmen und abwägen, wo Kompromisse möglich sind. Frankfurt hat lange Zeit keine strategische Bodenvorratspolitik betrieben, was nun eine große Herausforderung darstellt. IHK-Vizepräsident Prof. Martin Wentz bekräftigte, wie wichtig ein Flächenmanagement ist: „Alles dreht sich um die Verfügbarkeit von Flächen für Wohnen und Gewerbe. Die mangelnde politische Bereitschaft, auf die bestehende Wohnungsnot, auch gegen lautstarke Interessengruppen, mittels einer großflächigen Baulandausweisung zu reagieren, ist erschreckend.“ Im Hinblick auf den allgemeinen Unmut über die hohen Immobilienpreise müssten die Zusammenhänge zwischen den infolge des zu geringen Flächenangebots steigenden Baulandkosten und den ständig steigenden Anforderungen an die Gebäudeausstattung mit den folglich steigenden Wohnkosten vermittelt werden. Josef fasste die integrierte Stadtentwicklung treffend zusammen, indem er Prof. Hanspeter Gondring von der Dualen Hochschule BadenIHK WirtschaftsForum 11.16

Württemberg zitierte: „Stadtentwicklung muss die Antworten auf die Fragen geben: ‚Wie wollen wir in der Zukunft leben, wohnen, arbeiten und unsere freie Zeit verbringen’“, denn Wohnen, Arbeit und Freizeit müssten in einen Gedankengang gefasst werden. Die neue Baugebietskategorie „Urbane Gebiete“ zielt genau darauf ab, Wirtschaft und Wohnen inklusive Freizeitgestaltung miteinander zu verbinden, wie einst die Gründerzeitviertel. Heute sind diese mit ihrer hohen baulichen Dichte und Mischnutzung die begehrtesten Quartiere. Die Angabe der Wohnraumversorgungsquote, ein Maßstab für den Umfang des zur Verfügung stehenden Wohnraums, die derzeit 93 Prozent beträgt, bestätigt die Flächenknappheit und vor allem die Wohnungsnot. Erst bei einer Wohnraumversorgungsquote von 103 Prozent kann von einem ausgeglichenen Wohnungsmarkt ausgegangen werden. Ein Ziel von Josef ist es, die geforderten 30 Prozent geförderten Wohnungsbau im ersten und zweiten Förderweg ohne Ausnahmen umzusetzen. Die Stadt ist bemüht, die vorhandenen Gewerbeflächen zu schützen, und ist sich zugleich bewusst, dass außerhalb der Industrieparks Flächen benötigt werden. „Bei optimistischer Betrachtung des Potenzials aktivierbarer Gewerbeflächen fehlen bis 2030 mindestens 43 Hektar Gewerbe- und Industriefläche außerhalb der Industrieparks“, so Detlev Osterloh, Geschäftsführer Innovation und Umwelt, IHK Frankfurt. Einigkeit gebot die Thematik Verkehr. Die Realisierung der erforderlichen, teilweise seit vielen Jahren beschlossenen Verkehrsinfrastruktur, insbesondere im Schienenverkehr, ist dringend zu bearbeiten. Schlagworte waren die Regionaltangente West und der S-Bahn-Ausbau. „Eine Herausforderung für den Einzelhandel ist der wachsende Onlinehandel“, sagte Dr. Joachim Stoll, Vorsitzender, IHK-Einzelhandelsausschuss. Das hat auch Auswirkungen auf die Verkehrssituation. Sogenannte Microdepots für KEP-Dienstleister (Kurier-Express-Paketdienst) können die Straßen entlasten. „Intelligente und innovative Lösungen sind gefragt“, so Dr. Alexander Theiss, Geschäftsführer Standortpolitik, IHK Frankfurt. Der Tourismus in Frankfurt ist eine Erfolgsgeschichte. „Um die Willkommenskultur weiter zu stärken, gibt es jedoch noch viele Stellschrauben“, sagte Thomas Reichert, IHK-Vizepräsident. Insbesondere attraktive Ankunftsorte seien für die Stadt dringend erforderlich. Ein weiteres großes Anliegen Reicherts ist die Zweckbindung der Tourismusabgabe; sie solle der Tourismusförderung zugutekommen. Dem Wachstum der Stadt muss auf ökonomischer, sozialer, ökologischer und nachhaltiger Ebene begegnet werden. Daher sieht IHK-Vizepräsidentin Marlene Haas die Nachhaltigkeit als eine Rahmenbedingung der integrierten Stadtentwicklung. Kernaussage der Sitzung war die Notwendigkeit eines politischen Konsenses in Verbindung mit klar definierten Zukunftszielen für die Stadt Frankfurt. Die langwierigen Planungsprozesse heißt es zu straffen, und aufhaltende Diskussionen müssen durch klare Entscheidungen verkürzt werden. \ AUTOREN DR. ALEXANDER THEISS Geschäftsführer, Standortpolitik, IHK Frankfurt [email protected]

SVENJA WINTERNHEIMER Referentin, Standortpolitik, IHK Frankfurt s.winternheimer@ frankfurt-main.ihk.de

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FOTO: JOCHEN MÜLLER

Europaviertel.

WOHNHOCHHÄUSER

EIN MODELL FÜR DIE ZUKUNFT Das Wohnen in Hochhäusern war lange Zeit verpönt, inzwischen erlebt es eine Renaissance. Allerdings haben die neuen hochwertigen, komfortablen Wohnhochhäuser mit den tristen, grauen Bauwerken der Sechzigerjahre nichts mehr gemein.

H

ochwertige Wohnhochhäuser scheinen gerade besonders angesagt auf dem Frankfurter Immobilienmarkt. Gleich mehrere sind derzeit parallel in der Entwicklung oder Entstehung, nachdem dieser Gebäudetyp zuvor lange Jahre keinen besonders guten Ruf hatte und daher nur Hotel- und Bürotürme in den Himmel über FrankfurtRheinMain wuchsen. In Misskredit geraten war das Stapeln von Wohnungen in Deutschland, weil einzelne Wohnhochhäuser am falschen Ort, mit mangelnder Qualität oder für den falschen Nutzerkreis gebaut worden waren. Manchmal kam auch alles zusammen. Die Projekte scheiterten, einzelne sind heute bekannte soziale Brennpunkte. Die Vielzahl funktionierender Wohnhochhäuser konnte dieses Negativimage nicht kompensieren. Das Wohnhochhaus galt vielen als sozial schwieriger Problemtypus. Die neuen Wohnhochhäuser in der Frankfurter Skyline sind nicht zuletzt deswegen alle mehr oder weniger im Luxussegment angesiedelt. Die Hoffnung ist, die Häuser damit gegen solche Negativentwicklungen zu immunisieren. Die Positionierungsstrategie drückt sich nicht nur in klingenden Projektnamen aus, sondern auch im erhöhten architektonischen Anspruch. Der zeigt sich in

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Wettbewerbs- oder Gutachterverfahren zur Architektenfindung und ist grundsätzlich zu begrüßen. Und natürlich rechtfertigen auch nur hohe Verkaufs- oder Vermietungspreise den deutlich höheren technischen und konstruktiven Aufwand, der für Hochhäuser nun einmal betrieben werden muss, selbst wenn dieser in Teilen durch eine höhere Grundstücksauslastung kompensiert werden kann.

Zugang zu Licht und Luft Für den Mehraufwand können Käufer oder Mieter – am richtigen Standort und im richtigen urbanen Kontext – aber auch die Vorteile der Höhe genießen: den unverbaubaren Zugang zu Licht und Luft, den weiten Ausblick und die Vielfalt der Blickbeziehungen. Im Hafenparkquartier Süd den Blick auf die Mainschleife und die Frankfurter Skyline, den sonst nur die Banker der EZB genießen dürfen. Vom Henniger Turm aus den Blick gleich über die ganze Stadt. Oder bei den Wohnhochhäusern in der Innenstadt der Blick auf den urbanen Trubel, dank der Höhe aber auch mit dem nötigen Abstand. Die aktuelle Nachfrage bestätigt offenbar den Trend zum Hochhaus. Zum einen liegt dies sicher daran, dass dieser Gebäudetypus IHK WirtschaftsForum 11.16

Bau- und Immobilienwirtschaft

sich besonders für Wohnungszuschnitte eignet, die zur steigenden Anzahl von Single- oder Paarhaushalten passen. Hochhäuser vermitteln zudem ein Bild von Modernität, Hochtechnologie und Urbanität, das gut zum immer beliebteren städtischen Lebensgefühl passt. Und schließlich – und das ist in einer zunehmend durch ihr internationales Publikum geprägten Stadt wie Frankfurt sicher auch ein Aspekt – gehören sie in internationalen Großstädten ohnehin zum Standard, sind den potenziellen Kunden also vielfach von einer ihrer vorherigen Stationen bereits geläufig. Sie passen also gerade in die Zeit, erweitern den Typenkanon für Architekten und Stadtplaner, und sie bereichern im besten Fall das Stadtbild – sind die Vorbehalte der Vergangenheit also obsolet? Pauschale Vorbehalte sind tatsächlich obsolet, denn grundsätzlich spricht nichts dagegen, in bestimmten Situationen und mit dem richtigen Konzept in die Höhe zu bauen. Es sollten aber ein paar wesentliche Aspekte berücksichtigt und sorgfältig abgewogen werden, um für die Stadt, das Quartier und das Gebäude selbst eine nachhaltige Entwicklung zu sichern.

zeitweilig zugänglich zu machen, was nicht zuletzt die Akzeptanz von Hochhäusern erhöht. Dies ist bei reinen Wohnhochhäusern komplex, bei Hybriden aber durchaus denkbar.

Besonderer Wohnwert Der besondere Wohnwert von Hochhäusern entsteht – zumindest für uns Europäer – ganz besonders durch ihren Solitärcharakter. Einerseits, weil sie nur dann die Vorteile von Licht, Luft und freiem Blick wirklich entfalten können. In den dichten Hochhausclustern, beispielsweise der Boomstädte der Golfregion, kann man erfahren, wie schnell zu eng gepackte Hochhäuser diese Attraktivität einbüßen. Andererseits, weil sie nur als Solitäre auch besondere Bauten, Highlights, Landmarken bleiben. Als solche sollten sie betrachtet und bewusst und mit Bedacht eingesetzt werden. Das spricht nicht gegen Wohnhochhäuser, sondern dafür, sie nicht durch eine zu große Anzahl zu entwerten. \

AUTOREN GERHARD BRAND (l.) Geschäftsführender Gesellschafter, AS+P Albert Speer+ Partner, Frankfurt [email protected]

Städtebauliche Dominante Eine tragfähige Evaluierung des tatsächlichen Nachfragepotenzials ist ein solcher wesentlicher Aspekt. Aufgrund der Einschränkung in der Bandbreite der adressierten Kunden ist dieser Aspekt noch wichtiger als bei anderen Wohnimmobilien. Wohnhochhäuser sind zudem in besonderem Maße – aufgrund ihrer Eigenschaft als Premiumprodukt – anfällig für das Phänomen faktischen Leerstands trotz vollständigen Verkaufs der Wohneinheiten an zumeist internationale Kunden. In München gibt es dieses Phänomen bereits vereinzelt, in London erreicht es Dimensionen, die teilweise problematisch sind. Frankfurt hat hier den Vorteil, noch kein vorrangiger Zielmarkt für derartige Käufer und Investoren zu sein, die mit dem Kauf einer Wohnung in erster Linie ihr Geld sicher anlegen wollen. Das kann sich aber schnell ändern – und nicht nur, wenn es der Stadt am Main gelingen sollte, vom Brexit zu profitieren. Ein Wohnhochhaus ist eine städtebauliche Dominante. Im gestalterischen Sinn, aber auch aufgrund der hohen Verdichtung, die zur Erhöhung der Dichte des Gesamtquartiers beiträgt. Daher ist neben der richtigen Lage und Orientierung – die immer von innen nach außen mitgedacht werden müssen – stets auch die mögliche und wünschenswerte Dichte zu entwickeln. Mindestens städtebaulich, je nach Dimension auch stadtplanerisch. Kriterien für die richtige Dichte sind neben einer ausreichenden Leistungsfähigkeit der technischen und sozialen Infrastruktur auch das richtige Verhältnis von Baumasse zu Freiflächen. Eine reine Betrachtung auf Ebene des einzelnen Projekts führt hier nicht zum Ziel. Vielmehr muss dieser Aspekt mindestens auf Quartiersebene betrachtet und behandelt werden, analog der Vorgehensweise bei Neuentwicklungen großer Quartiere wie dem Europaviertel oder dem Riedberg. Gerade Hochhäuser sollten durch eine öffentliche Nutzung und Zugänglichkeit der Erdgeschosszone mit ihrer Umgebung vernetzt werden, um sie – und damit auch ihre Bewohner – trotz ihres Solitärcharakters zu einem Teil des umgebenden Quartiers zu machen und soziale Interaktion und Kommunikation zu ermöglichen. Wünschenswert ist natürlich auch eine entsprechende Zugänglichkeit und Nutzung der obersten Geschosse, um einem breiteren Publikum die Höhenluft zumindest IHK WirtschaftsForum 11.16

AXEL BIENHAUS (r.) Geschäftsführender Gesellschafter, AS+P Albert Speer+ Partner, Frankfurt [email protected]

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FOTO: PICTURE-ALLIANCE / DPA

Bau- und Immobilienwirtschaft

Mit einer neuen Ämteraufteilung will die Stadt Frankfurt eine schnellere und kostengünstigere Abwicklung des Hochbau- und Liegenschaftsmanagements realisieren.

FRANKFURT

STADTVERWALTUNG AUF REFORMKURS Die Stadt Frankfurt optimiert ihr Hochbau- und Liegenschaftsmanagement: Ziel des neuen Amts für Bau und Immobilien ist es, immobilienrelevante Projekte künftig schneller, kostengünstiger und rechtssicherer zu realisieren.

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ur knapp eineinhalb Jahre nach Projektstart zur Optimierung des städtischen Hochbau- und Liegenschaftsmanagements hat der Magistrat in seiner Sitzung am 11. Dezember 2015 die Organisationsform eines neuen Amtes beschlossen, das sich künftig um das Bauen und die Immobilien der Stadt Frankfurt kümmern soll und deshalb auch die Bezeichnung „Amt für Bau und Immobilien“ erhält. Durch diesen Beschluss wurde der Weg frei gemacht, das Hochbauamt und das Liegenschaftsamt zu fusionieren und weitere immobilienrelevante Bereiche derzeitiger Bauherrenämter in das neue Amt zu integrieren. Ziel ist es, eine schnellere, rechtssichere und kostengünstigere Abwicklung des Hochbau- und Liegenschaftsmanagements zu erreichen. Hierfür wurden in einer etwa einjährigen, von einem externen Beratungsunternehmen begleiteten Analysephase Arbeitsabläufe und wiederkehrende Problemfelder in den Ämtern eingehend untersucht. Anschließend wurde gemeinsam intensiv in ämterübergreifenden Arbeitsgruppen und in enger Abstimmung mit den Mitarbeitern aus den Ämtern und Betrieben an optimierten Prozessen und Lösungen gearbeitet. Mit der Neubildung des Magistrats und der neuen Dezernatsverteilung wurden die Bereiche Bau und Immobilien Mitte Juli dem bisherigen Dezernat Reformprojekte, Bürgerservice und IT zugeordnet. In der Umsetzungsphase gilt es nun, neben der Fusion der beiden großen Ämter und der Eingliederung immobilienrelevanter Bereiche anderer Ämter und Betriebe neue Prozesse und Strukturen einzuführen und ein neues IT-System auszuschreiben, damit die neue zentrale Organisationseinheit erfolgreich arbeiten kann. Während die Liegenschaften der Stadt Frankfurt zurzeit noch dezentral von den jeweiligen Fachämtern verwaltet und durch das Hochbauamt

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technisch betreut werden, wird das neue Amt für Bau und Immobilien dann für etwa 2 500 Gebäude zuständig sein. Dabei fungiert das Amt für Bau und Immobilien in einem sogenannten Mieter-Vermieter-Modell als zentraler Vermieter, der die Gebäude nach Vereinbarung mit den Mietern, also anderen städtischen Ämtern und Betrieben, bewirtschaftet und unterhält. Neben den genannten Zielen sollen durch die Reform hin zum neuen Amt für Bau und Immobilien auch Vorteile wie eine gute Umsetzbarkeit von Lebenszyklusbetrachtungen, die Festlegung stadtweiter Standards, ein effektiver Ressourceneinsatz sowie schlanke und transparente Prozesse erreicht werden. Ferner werden sich die Fachämter wieder mehr auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können, sodass auch hier ein zusätzlicher Nutzen in allen Bereichen der Stadtverwaltung zu erwarten ist. Mit dem optimierten Hochbau- und Liegenschaftsmanagement wird die Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung und den Externen (Handwerker, Bauunternehmer, Architekten, Sachverständige) in Zukunft noch reibungsloser verlaufen, sodass die Herausforderungen an eine wachsende Stadt gut gemeistert werden können. \ AUTOR JAN SCHNEIDER Dezernent für Bau und Immobilien, Reformprojekte, Bürgerservice und IT, Stadt Frankfurt dezernatv@ stadt-frankfurt.de

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Bau- und Immobilienwirtschaft

FRANKFURT

UNGEBREMSTE NACHFRAGE In der Mainmetropole steigen die Kaufpreise für Wohnungseigentum kontinuierlich. Mangels neuer Wohnbaugebiete wird nicht nur innerhalb des Stadtgebiets teilweise stark verdichtet, sondern auch in den Nachbarkommunen ist eine intensivere Bautätigkeit festzustellen.

Teure Eigentumswohnungen Durchschnittlicher Kaufpreis für Neubauwohnungen im Jahr 2015 in den 20 größten Städten Deutschlands in Euro pro Quadratmeter München Stuttgart Frankfurt/Main Berlin Düsseldorf Hamburg Köln Münster Nürnberg Hannover Bremen Bonn Leipzig Dortmund Dresden Essen Bochum Wuppertal Bielefeld Duisburg

6 300 €/qm 5 100 4 400 4 300 4 300 4 200 3 800 3 800 3 600 3 500 3 500 3 400 3 200 3 000 3 000 2 900 2 800 2 800 2 500 2 400

Quelle: Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, GEWOS

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Steigerung zu 2010 in Prozent + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +

11269

56 % 62 39 45 34 35 52 44 39 38 25 21 43 48 36 20 36 31 34 26

© Globus

ie Nachfrage nach Wohnimmobilien in den Metropolen, aber auch in vielen kleineren Universitätsstädten ist ungebrochen. Grund für diese ungebremste Nachfrage ist einerseits das Bestreben nach kurzen Wegen zur Arbeitsstelle und auch zu zentralen Verkehrsknoten, andererseits die fehlende Alternative an stabilen und lukrativen Anlageformen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass seit zehn Jahren die Neubaupreise von Eigentumswohnungen in Frankfurt jährlich um durchschnittlich fünf Prozent steigen. Lediglich die Immobilienkrise in 2006 / 2007 führte 2008 und 2009 kurzfristig zu einer Stagnation der Preise auch im Wohnungsbau. Die Möglichkeiten der Stadt, entsprechend der Nachfrage Wohnraumareale zur Verfügung zu stellen, sind begrenzt. Die großen Wohnbauprojekte Riedberg und Europaviertel sind größtenteils beendet und führen daher zu einer Reduktion des Angebots. Sollten in den kommenden Jahren die Kapitalmarktzinsen keine wesentliche Veränderung erfahren, wird der Preisanstieg weiter anhalten – voraussichtlich aber nur im einstelligen Bereich. Die bisher in Frankfurt nicht geliebte Wohnform in Großanlagen und Hochhäusern erfreut sich seit wenigen Jahren mangels Alternativen einer wachsenden Beliebtheit. Etwa 15 Wohnhochhäuser, die bereits in der Vermarktung oder erst in der Planung sind, sorgen für ein Angebot von etwa 3 000 Wohneinheiten. Die bei der Erstellung von Wohnhochhäusern anfallenden erhöhten Baukosten können durch höhere Kaufpreise, vor allem in den oberen Stockwerken, kompensiert werden. In den unteren Stockwerken werden übliche Neubaukaufpreise von 4 500 Euro pro Quadratmeter erzielt. In den höheren Stockwerken

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liegen die Kaufpreise oft bei 7 000 Euro und in Einzelfällen sogar über 10 000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Auch weniger attraktive Standorte, die bisher gewerblich genutzt wurden, werden vom Markt aufgenommen. Da kurzfristig keine neuen Wohnbaugebiete zur Bebauung anstehen, intensiviert sich auch die Bautätigkeit in den Nachbargemeinden und sorgt dort ebenfalls für gestiegene Kaufpreise. Vor allem das Angebot an Bauflächen für Eigenheime ist in Frankfurt extrem eingeschränkt. Falls Wohnbauflächen zur Verfügung stehen, werden diese, falls möglich, intensiv durch Geschosswohnungen bebaut. Hierbei wird mittlerweile ein Maß der baulichen Nutzung erreicht, das erheblich höher ist als in früheren Jahren. Dies muss nicht automatisch mit einer Verschlechterung der Wohnqualität einhergehen, da diese intensive Bebauung oft in der Nähe von Grünflächen realisiert wird. Welche Auswirkungen der Brexit für Frankfurt zeigen wird, ist unter Experten noch sehr umstritten. Es ist damit zu rechnen, dass der Brexit sich nicht negativ auf Frankfurt auswirkt, vielmehr wird sich die Nachfrage – in welchem Umfang auch immer – nach Büro- und Wohnraum erhöhen. Da der Leerstand von Büroflächen noch relativ hoch ist, Baurecht noch für weitere Bürogebäude besteht und auch aus dem Markt genommene, derzeit nicht vermietbare Büroflächen wieder dem Markt zugeführt werden können, ist Frankfurt im Bürosektor für eine Erweiterung der benötigten Büroflächen gut gerüstet. Neben mehreren planungsrechtlich bereits möglichen Neubaumaßnahmen in zentraler Lage gibt es weitere Standorte wie Merton, NiederEschbach, Rödelheim, Sossenheim und Niederrad, die dann wieder in den Fokus der Investoren gerückt würden. Der Umzug von Mietern aus diesen dezentralen Lagen ins Zentrum würde gestoppt, eventuell würde sogar eine entgegengesetzte Wanderung einsetzen. Im Wohnungsbau würde allerdings eine erhöhte Nachfrage auf einen bereits angespannten Wohnungsmarkt treffen und die Gefahr einer Gentrifizierung noch erhöhen. Aber auch hier ist Frankfurt in den vergangenen Jahren einen guten Weg gegangen, indem das Umland in die Wohnbauentwicklung verstärkt einbezogen wurde. Es ist nicht nur der Wohnstandort Frankfurt im Fokus, sondern die Region RheinMain mit ihrer sehr guten Verkehrsinfrastruktur. \ AUTOR MICHAEL DEBUS Vorsitzender, Gutachterausschuss für Immobilienwerte, Bereich Stadt Frankfurt michael.debus@ stadt-frankfurt.de

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Bauunternehmung Jökel, Schlüchtern:

„Bauunternehmen des Jahres 2016“ – bundesweit und kategorienübergreifend Aller sehr guten Dinge sind drei: Nachdem die Bauunternehmung Jökel im vergangenen Jahr den Ludwig-Erhard-Preis gewann, in diesem März zur No. 1 des GPTW – Great Place To Work innerhalb der Bauwirtschaft gekürt wurde und sich deutschlandweit und branchenübergreifend in die Top 100 auf Platz 35 einreihte, erlebte nun das Schlüchterner Bauunternehmen einen weiteren Höhepunkt im Rahmen seiner unternehmerischen Entwicklung. Peter und Stefan Jökel, beide Geschäftsführende Gesellschafter, nahmen unlängst für ihr Unternehmen die Auszeichnung „Bauunternehmen des Jahres 2016“ entgegen. Alljährlich wird dieser Wettbewerb von dem Lehrstuhl für Bauprozessmanagement und Immobilienentwicklung (LBI) der Technischen Universität München gemeinsam mit „THIS – Das Fachmagazin für erfolgreiches Bauen“ ausgeschrieben. Der diesjährige Preisträger Jökel gewann nicht nur in der Kategorie Hochbau kleinere und mittlere Unternehmen, sondern ist zugleich auch einziger Gesamtsieger des Wettbewerbs – bundesweit und kategorienübergreifend. Ziel des Wettbewerbs ist es, Erfolgsfaktoren und Innovationen in strategischen und operativen Bereichen von Unternehmen der Bauwirtschaft zu identifizieren und auszuzeichnen. Prof. Dr. Zimmermann, Ordinarius des Lehrstuhls der TU München, entwickelte für die Bewertung mit seinem Team einen inhaltlich qualitativ sehr hoch angesiedelten und umfangreichen Fragebogen. Dieser ist keineswegs nur wissenschaftlich ausgerichtet, sondern orientiert sich gleichermaßen an der Baupraxis und Umsetzung im Interesse der Kunden. Dabei werden auf wissenschaftlicher Basis alle erforderlichen und grundlegenden Fähigkeiten rund um die unterschiedlichen Bauprozesse der Bauunternehmen ermittelt.  Jedes Unternehmen erhält im Anschluss an den Wettbewerb eine individuelle Auswertung, die besondere Stärken, eventuelle Schwächen und mögliche Potenziale ausleuchtet. „Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung, doch ist es gerade dieses Benchmarking, das uns immer wieder antreibt, uns an hochqualifizierten Wettbewerben zu beteiligen“, beschreibt Stefan Jökel die Motivation des Unternehmens. „Schließlich verstehen wir uns als „Lernende Organisation“ und streben eine stetige Verbesserung in allen erfolgsrelevanten Bereichen an.“ Und Peter Jökel ergänzt: „Wir sehen in den Wettbewerben eine große Chance, unser Unternehmen kontinuierlich zu hinterfragen und konsequent nach vorne zu bringen.“ Es sei vor allem auch die Philosophie, sich als innovativer

Geschäftsführer und Abteilungsleiter freuen sich über ihre Auszeichnung. Das Foto zeigt von links nach rechts (hintere Reihe): Marcus Liedtke, Mathias Zarse, Stefan Jökel, Kay Praag; und in der vorderen Reihe: Timo Gaul, Peter Jökel, Harald Berthold. Auf dem Foto fehlt Klaus Köhler.

Partner mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis sowie durch Zuverlässigkeit, Vertrauenswürdigkeit und Kostenbewusstsein vom Wettbewerb abzuheben. „Doch wissen wir auch, dass wir unsere Ziele nur mit äußerst engagierten Mitarbeitern erreichen können. Schließlich erzeugt Ihre Identifikation mit der Philosophie unseres Unternehmens die Begeisterung, mit der sie ihre Aufgaben bewältigen und ihre Überzeugungen unseren Kunden nachhaltig vermitteln.“ Seit 2001 wird die Schlüchterner Bauunternehmung Jökel in fünfter Generation von den Brüdern Peter und Stefan Jökel geführt. Sie beschäftigt rund 100 Mitarbeiter und setzte im Jahr 2015 45,92 Mio. Euro um. Das Leistungsspektrum des Unternehmens ist bewusst sehr breit angelegt, um zum einen bedarfsgerecht Synergien zu nutzen und zum anderen gewisse Risiken möglichst breit zu streuen. Dazu gehören Hochbau (Rohbau), Tief- und Straßenbau, schlüsselfertiges Bauen sowie eine eigene Planungsabteilung im Unternehmen. Außerdem setzt das Unternehmen eigene Projektentwicklungen als Bauträger um.

Bauunternehmung Jökel Gartenstraße 44, 36381 Schlüchtern Tel.: (0 66 61) 84-0 · Fax: (0 66 61) 84-20 E-Mail [email protected] Internet: www.joekel.de

FOTO: JOCHEN MÜLLER

In den Landkreisen Hochtaunus und Main-Taunus übersteigt die Nachfrage nach Wohneigentum das Angebot bei Weitem.

MAIN-TAUNUS UND HOCHTAUNUS

GROSSER NACHHOLBEDARF Die Nachfrage nach Wohnraum im Hochtaunus und Main-Taunus ist deutlich gestiegen. Vor allem Kommunen, die gut an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden sind, profitieren von dieser Entwicklung.

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ufgrund der Schlagzeilen, die die Entwicklungen auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt regelmäßig produzieren, gerät die Situation in den beiden Landkreisen des IHK-Bezirks häufig etwas aus den Augen. Auch wenn die Bevölkerungsentwicklung im Hochtaunuskreis und Main-Taunus-Kreis in den zurückliegenden zehn Jahren nicht mit der Entwicklung Frankfurts (plus 11,8 Prozent) mithalten konnte, ist die Bevölkerung und somit die Nachfrage nach Wohnraum aber in vielen Gemeinden der Landkreise deutlich angestiegen. Während einzelne, nicht optimal angebundene Gemeinden im Hochtaunuskreis zwar mit Bevölkerungsrückgängen zu kämpfen haben, steht beispielsweise Oberursel mit einem Bevölkerungszuwachs von mehr als sechs Prozent innerhalb von zehn Jahren im Hochtaunuskreis an der Spitze. Im Main-Taunus-Kreis liegen Hattersheim mit etwa sechs Prozent sowie Kelkheim und Liederbach mit etwa fünf Prozent bei der Entwicklung ganz vorne. FRANKFURTER IMMOBILIENBÖRSE BEI DER IHK FRANKFURT Die Frankfurter Immobilienbörse bei der IHK Frankfurt ist ein Zusammenschluss von Maklern, Sachverständigen, Entwicklern, Verwaltern und weiteren rund um die Immobilie engagierten Unternehmen und Institutionen. Sie wurde 1967 unter der Trägerschaft der IHK Frankfurt gegründet und verfolgt im Wesentlichen das Ziel der Verbesserung der Markttransparenz auf dem Immobilienmarkt im IHK-Bezirk Frankfurt. Hierzu erstellen die Mitglieder und die IHK gemeinsam regelmäßig Immobilienmarktberichte. Der Gewerbemarktbericht enthält Angaben zu Büromieten, Einzelhandelsmieten sowie Mieten für Lager- und Produktionsflächen. Der Wohnungsmarktbericht zu Mietwohnungen, Eigentumswohnungen, Reihenhäusern, Doppelhaushälften, Einfamilienhäusern, Baugrundstücken sowie zum Jahresmietfaktor. Weitere Infos online unter www.frankfurt-main.ihk.de/immobilienboerse.

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Diese Entwicklung schlägt sich auch in den Transaktionen auf dem Wohnungsmarkt nieder. Rund 1 650 Kauffälle für unbebaute und bebaute Wohngrundstücke im Hochtaunuskreis und 1 300 Kauffälle im Main-Taunus-Kreis ergeben die Gesamtzahl von knapp 3 000 Kauffällen für unbebaute und bebaute Wohngrundstücke in den Landkreisen im Jahr 2015. Damit wurde ein Umsatz von 1,46 Milliarden Euro generiert. In 2014 waren es insgesamt noch rund 2 600 Kauffälle für etwa 1,25 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Steigerung von rund 360 Kauffällen (plus 13,9 Prozent) und circa 210 Millionen Euro (plus 16,8 Prozent) innerhalb eines Jahres.

Nachholbedarf in den Landkreisen Zudem wurden 2015 im Hochtaunuskreis rund 1 050 Kauffälle für Wohneigentum und im Main-Taunus-Kreis knapp 1 500 Kauffälle für Wohneigentum registriert. Zusammen also 2 550 Kauffälle, mit denen ein Umsatz von knapp 590 Millionen Euro erzielt wurde. In 2014 waren es noch rund 2 350 Kauffälle für etwa 503 Millionen Euro. Das Plus binnen Jahresfrist entspricht in diesem Segment also rund 200 Kauffällen (plus 8,9 Prozent) und circa 82 Millionen Euro (plus 16,3 Prozent). Diese Zahlen verdeutlichen die hohe Nachfrage nach Grundstücken und Wohneigentum in den Landkreisen. Im Gegenzug tritt hier aber ein ähnliches Problem wie in Frankfurt auf: Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei Weitem. In diesem Jahr wurden gleich zwei Studien mit Wohnungsbedarfen in FrankfurtRheinMain veröffentlicht und beide kommen zu ähnlichen Ergebnissen für die Landkreise Main-Taunus und Hochtaunus. Eine Prognose des Regionalverbands ermittelt für den Main-TaunusKreis einen Bedarf von etwa 16 500 Wohnungen und für den Hochtaunuskreis von circa 14 000 Wohnungen bis zum Jahr 2030. Gemessen IHK WirtschaftsForum 11.16

Bau- und Immobilienwirtschaft

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EA-B: 60,0-87,0 kWh/(m²a), BHKW, Bj. 2015, EEK B-C

Auch in der jüngsten Vergangenheit sind die Baufertigstellungen für Wohnungen viel zu niedrig ausgefallen. Im Schnitt der Jahre 2011 bis 2015 wurden im Hochtaunuskreis pro Jahr gerade einmal 470 Wohnungen und im Main-Taunus-Kreis 675 Wohnungen fertiggestellt. Alleine bis 2020 gibt das IWU jedoch einen jährlichen Bedarf von rund 1 600 Wohnungen für den Hochtaunuskreis und circa 1 700 Wohnungen für den Main-Taunus-Kreis an. Der jährliche Bedarf übersteigt die tatsächlichen Fertigstellungszahlen also deutlich. Dass sich dies auf die Entwicklung der Mieten und Kaufpreise insbesondere in den Städten und Gemeinden auswirkt, die über eine gute Anbindung an den Schienenverkehr verfügen, ist sehr verständlich und war zu erwarten. Um hier entgegenzuwirken, sollten die Kommunen in den Landkreisen Hochtaunus und Main-Taunus die Wohnbauentwicklung nicht nur der Stadt Frankfurt überlassen, sondern die im regionalen Flächennutzungsplan seit vielen Jahren vorgesehenen Wohnbauflächen nutzen, um somit eine Nachfragedeckung für die eigenen und für neu hinzukommende Bürger zu gewährleisten. Neben der zügigen Aktivierung bereits ausgewiesener Areale in den Landkreisen empfiehlt die Frankfurter Immobilienbörse zudem die Ausweisung zusätzlicher Entwicklungsareale für Wohnbauland. Bedarf besteht insbesondere im Geschosswohnungsbau in den vorderen Städten der Landkreise und entlang der zentralen Achsen des öffent-

AUTOR HELMUT CHRISTMANN Vorstandsvorsitzender, Frankfurter Immobilienbörse bei der IHK Frankfurt [email protected]

MIET- UND KAUFPREISE IM HOCHTAUNUS UND MAIN-TAUNUS Laut Wohnungsmarktbericht 2015 / 2016 der Frankfurter Immobilienbörse bei der IHK Frankfurt beginnen die Mietpreise auf dem Wohnungsmarkt bei vier Euro pro Quadratmeter in einzelnen Gemeinden des hinteren Hochtaunuskreises und reichen bis zu 13,50 Euro pro Quadratmeter in Königstein und Kronberg beziehungsweise 13 Euro pro Quadratmeter in Bad Homburg, Oberursel und Bad Soden. Vor allem in den bevorzugten Kernstadtlagen des Main-Taunus-Kreises und des Hochtaunuskreises ist derzeit eine hohe Nachfrage nach Mietwohnungen zu verzeichnen. Die Preise für Eigentumswohnungen liegen in der Regel zwischen 800 Euro für ältere Wohnungen und 4 800 Euro pro Quadratmeter für Neubauwohnungen im Vordertaunus. In den Kernstädten, unter anderem in Hofheim, Bad Soden und Kelkheim, können aber auch höhere Preise erzielt werden. Für Reihenhäuser und Doppelhaushälften in den Landkreisen liegen die Preise zwischen 90 000 und 650 000 Euro. Für Einfamilienhäuser werden Preise zwischen 95 000 und 1,5 Millionen Euro erreicht. Die Preisspanne ist in diesem Marktsegment aufgrund der teilweise sehr ländlichen Struktur und des oft noch vorhandenen hohen Sanierungsaufwands sehr breit gefächert und nach oben nicht limitiert. Daher können für Spitzenimmobilien auch deutlich höhere Preise aufgerufen werden. Im oberen Preissegment liegen auch hier die Städte im Vordertaunus. Deutlich niedrigere Kaufpreise werden in den nicht optimal angebundenen Taunusgemeinden erzielt, beispielsweise in Grävenwiesbach und Weilrod. Bei Baugrundstücken für den Mietwohnungsbau reicht die Preisspanne von 80 Euro in Weilrod bis zu 1 200 Euro pro Quadratmeter in Bad Homburg. Im Durchschnitt werden für Baugrundstücke in guten Lagen Preise von 500 Euro pro Quadratmeter realisierbarer Wohnfläche vereinbart und in Spitzenlagen entsprechend mehr. Kaufpreise für Renditeobjekte liegen im Bereich des Neun- bis 20-fachen der Netto-Jahreskaltmiete.

R L FÜ IDEA TÄNDIGE S T S SELB

EA-B: 61-65 kWh/(m²a), BHKW, Bj. 2015, EEK B

Ausgewiesene Areale zügig aktivieren

lichen Personennahverkehrs. Denn es bleibt aufgrund der positiven Beschäftigungsentwicklung eine der größten Herausforderungen der Kommunen, eine angemessene Wohnraumversorgung für Fachkräfte \ mit geringen bis mittleren Einkommen zu ermöglichen.

EA-B: 58,9 kWh/(m²a), BHKW, Bj. 2015, EEK B

am heutigen Wohnungsbestand beträgt der Bedarf im Hochtaunuskreis zwischen 9,3 Prozent in Weilrod und 14,1 Prozent in Königstein. Im Main-Taunus-Kreis liegt der Bedarf zwischen 12,9 Prozent in Hochheim und 16,5 Prozent in Hofheim und Flörsheim. Eine Studie des Instituts Wohnen und Umwelt in Darmstadt geht sogar von noch höheren Zahlen aus: Für den Main-Taunus-Kreis geht diese Studie bis 2030 von einem Bedarf von circa 20 000 zusätzlichen Wohnungen aus, für den Hochtaunuskreis von einem Bedarf von etwa 18 000 Wohnungen. Unabhängig von den leicht abweichenden Zahlen der Studien wird insgesamt ein großer Nachholbedarf in den Landkreisen deutlich. Dieser ist vor allem auch dadurch entstanden, dass in den größeren Städten der beiden Kreise viel zu wenig gebaut wurde. Im Zeitraum von 1996 bis 2015 wurden nach einer Untersuchung des Regionalverbands nämlich meist nur vier oder weniger Wohnungen je 1 000 Einwohner pro Jahr gebaut. Lediglich in Bad Soden und Flörsheim wurden in diesem Zeitraum über fünf Wohnungen je 1 000 Einwohner pro Jahr fertiggestellt.

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HOCHTAUNUSKREIS

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FOTO: LEITENBACHER SPIEGELBERGER ARCHITEKTEN BDA

Das neue Schulzentrum Usingen soll im Frühjahr 2017 fertiggestellt sein und ist ein Baustein, um die Attraktivität des Usinger Landes weiter zu erhöhen. Die Kosten für den neuen Schulbau und dessen Ausstattung belaufen sich auf rund 38,8 Millionen Euro.

Modell des neuen Schulzentrums Usingen.

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m Ortsrand der Stadt Usingen entsteht momentan das Schulzentrum Usingen, in dem gleich mehrere Schulen unter einem Dach Platz finden. Neben der Konrad-Lorenz-Schule (Haupt- und Realschule) wird die in Wehrheim angesiedelte Heinrich-Kielhorn-Schule (Förderschule) in den Schulneubau integriert. Durch die Nachbarschaft des Schulneubaus zur Astrid-Lindgren-Schule (Grundschule) und der berufsbildenden Saalburgschule entsteht mit dem Neubau eine Art Schulcampus. Das Konzept des neuen Schulzentrums Usingens basiert auf einem bereits im Jahr 2007 durchgeführten Architektenwettbewerb. Die für die beiden Schulen erforderliche relativ große Baumasse wird durch die aufgelöste Clusterstruktur, die maßvolle Höhenentwicklung und die gute Geländeeinbindung in die Umgebung eingefügt. Der umgebenden Bebauung und der Lage am Ortsrand wird dadurch Rechnung getragen. Das Schulgebäude besteht aus acht Bauteilen, die mit zwei Magistralen untereinander verbunden sind. Diese beiden in OstWest-Richtung verlaufenden Magistralen sind durch die versetzte Anordnung der einzelnen Bauteile optimal belichtet. Durch die funktionsgerechte Anordnung der einzelnen Bereiche entsteht eine nachvollziehbare Logik, die die Organisation der zusammengeführten Schulen widerspiegelt. Die Freibereiche mit offenen und geschlossenen Höfen sind mit der angrenzenden Landschaft eng verzahnt. Das Schulgrundstück wird locker durchgrünt, um den jeweiligen Altersklassen entsprechende Freibereiche zu schaffen. Im Innenhof und den Pausenhöfen wird eine gefasste Platzgestaltung für vielfältige Nutzungsmöglichkeiten geschaffen (Werken, Café).

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Das Schulzentrum Usingen unterliegt als öffentlich zugängliches Gebäude den Auflagen des barrierefreien Bauens. In der 2009 beschlossenen UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen haben sich die Unterzeichnerstaaten darüber hinaus verpflichtet, ein inklusives Bildungssystem zu errichten, in dem der gemeinsame Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung der Regelfall ist. Im Rahmen dieser in Deutschland auf Länderebene umzusetzenden Verpflichtung erfolgte 2013 zwischen dem hessischen Kultusministerium und dem Hochtaunuskreis eine Kooperationsvereinbarung zur Schaffung einer Modellregion für inklusive Bildung im Hochtaunuskreis. Das Schulzentrum Usingen wurde dabei als Modellschule für den Förderschwerpunkt Hören und Sehen benannt. Neben der Einhaltung der bestehenden Vorschriften werden die weitergehenden, noch nicht geregelten Anforderungen im Rahmen der Planung und Errichtung dieses Objekts modellhaft untersucht und realisiert. Besonders hervorzuheben sind hierbei über das Normalmaß hinausgehende Ausstattungselemente, wie unter anderem barrierefreie Ausführungen sämtlicher Innen- und Außentüren sowie der Möbel, ein Pflegeraum mit Behinderten-WC und -dusche und das optische Pausen- und Alarmsignal in allen Räumen und Fluren. Das Schulzentrum Usingen ist Teil der seit dem Jahr 2000 bestehenden Schulbauinitiative Schulen für das 21. Jahrhundert des Hochtaunuskreises. Die Kosten für den Bau und dessen Ausstattung belaufen sich auf rund 38,8 Millionen Euro. Durch die stetige Modernisierung der kommunalen Infrastruktur im Usinger Land, zu der neben den umfangreichen Investitionen des Hochtaunuskreises in seine Schullandschaft unter anderem auch die geplante Verlängerung der S-Bahn nach Usingen sowie der im Jahr 2014 in Betrieb genommene Neubau der Hochtaunus-Kliniken zu zählen sind, steigt die Attraktivität des Usinger Landes enorm. Mit dem Schulzentrum Usingen legt der Kreis einen weiteren infrastrukturell bedeutenden Baustein. Darüber hinaus hat der Neubau der Konrad-Lorenz-Schule ebenso wie zuvor der Neubau der Hochtaunus-Kliniken dafür gesorgt, dass im Zentrum Usingens attraktive Flächen frei geworden sind, die zukünftig für Wohnungsbau genutzt werden können. \ AUTOR ULRICH KREBS Landrat, Hochtaunuskreis, Bad Homburg [email protected]

IHK WirtschaftsForum 11.16

FOTO: MAIN-TAUNUS-KREIS

Bau- und Immobilienwirtschaft

Flüchtlingsquartier im Main-Taunus-Kreis.

MAIN-TAUNUS-KREIS

IMMOBILIENPORTFOLIO ERWEITERT Flüchtlinge stellen die Landkreise vor große Herausforderungen. Der Main-Taunus-Kreis ist mittlerweile nicht nur Bauherr von Schulgebäuden, sondern errichtet, saniert, kauft oder mietet auch Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber.

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inschneidende Veränderungen spiegeln sich oft in Namenswechseln. Eines der Ämter mit dem größten Investitionsvolumen im Main-Taunus-Kreis wurde im Februar von „Amt für Schulbau und Gebäudewirtschaft“ in „Hochbau- und Liegenschaftsamt“ umbenannt. Dass der Hinweis auf die Schulen wegfiel, trug einer Entwicklung Rechnung, die sich mit den steigenden Flüchtlingszahlen in den zwei Jahren zuvor angedeutet hatte: Der Kreis errichtet, erweitert, saniert nicht mehr nur Schulen oder investiert im Landratsamtgebäude; inzwischen hat er auch allerorten Unterkünfte für Asylbewerber gebaut, gekauft oder Privathäuser als Gemeinschaftsquartiere gemietet. Mit anderen Worten: Getrieben durch die Flüchtlingsströme hat der Kreis sein Immobilienportfolio erweitert. Flüchtlinge aufzunehmen, ist eine humanitäre Aufgabe. Aber die Landkreise und Kommunen dürfen die Augen auch nicht vor den Belastungen verschließen, die damit einhergehen. Und in der Tat betrachten viele Bürger die Entwicklung mit Sorge – besonders Anwohner, in deren Nachbarschaft neue Unterkünfte entstehen. Gleichzeitig stoßen die Verantwortlichen neben der Kritik nach wie vor auf eine große Hilfsbereitschaft von Bürgern, die sich ehrenamtlich für die Zugewanderten engagieren. All dies zeigt: Die Kreise, die Kommunen sind diejenige staatliche Ebene, auf der die große Politik in der Realität, bei den Menschen, ankommt. Im Main-Taunus-Kreis leben derzeit 3 100 Flüchtlinge, vor allem der Zustrom im Herbst und Winter 2015 hat die Zahl nach oben getrieben. Um alle unterzubringen, hat der Kreis in seinen Kommunen die unterschiedlichsten Quartiere errichtet oder beschafft. Das reicht von kleinen Mehrfamilienhäusern mit einer Belegung von zehn Personen bis zu mehrstöckigen Containeranlagen mit weit mehr als 100 Bewohnern. Mittlerweile gibt es im Main-Taunus-Kreis mehr Flüchtlingsquartiere als Schulen: Derzeit betreut das Hochbauamt 56 Schulen und 57 Gemeinschaftsunterkünfte; an fünf weiteren Objekten für Asylbewerber wird noch gebaut. Das ist nicht zum Nulltarif zu haben. Monatlich wendet der Kreis für Investitionen, Ausstattungen und laufende Kosten der Unterkünfte IHK WirtschaftsForum 11.16

rund drei Millionen Euro auf. Ein Teil davon wird mit Landeszuweisungen abgedeckt, für den anderen Teil muss der Kreis eigene Mittel aufbringen. Zu den größeren Quartieren zählt die Gemeinschaftsunterkunft am Hübenbusch in Bad Soden. Dieser Komplex am Rande einer Reihenhaussiedlung wurde für rund 2,6 Millionen Euro errichtet. Zweistöckige Wohnmodule wurden dort – mit Holzplatten verkleidet, die Dächer begrünt – um einen Innenhof gruppiert. Die Wohnungen wurden mit Bädern und Küchen ausgestattet, ebenso ein Gemeinschaftsraum für Sprachkurse, Gespräche mit Sozialarbeitern und Treffen mit Ehrenamtlichen eingerichtet. Der Landesarchitektenkammer schien diese Unterkunft das geeignete Objekt, Flüchtlingsquartiere als neues Arbeitsfeld für Bauplaner zu illustrieren: Die Anlage wurde in das Programm des diesjährigen landesweiten Tages der Architektur aufgenommen und mit Führungen interessierten Besuchern zugänglich gemacht – wobei belegte Wohnungen mit Rücksicht auf die Bewohner ausgespart blieben. Direkt neben dieser Unterkunft hat der Kreis zudem eine neue Grundschule gebaut. Sie wurde nur ein paar Monate vor dem Flüchtlingsquartier fertig. Das Gesamtbild des Areals hat Symbolkraft: Es steht für die beiden großen Herausforderungen des Main-Taunus-Kreises und unserer Zeit. Nach dem massiven, teilweise chaotischen Zustrom an Flüchtlingen im vergangenen Herbst und Winter folgt nun die mühsame Kärrnerarbeit der Integration. Und sie bringt noch größere Herausforderungen als der Bau \ eines Daches über dem Kopf. AUTOR MICHAEL CYRIAX Landrat, MainTaunus-Kreis, Hofheim [email protected]

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FOTO: MARKUS GOETZKE

Stephanie Karwoth, Inhaberin: „Die Travellounge Sachsenhausen ist ein Reisebüro 2.0.“

SERIE E XISTENZGRÜNDUNG

DAS REISEBÜRO DER ZUKUNFT Ein eigenes Reisebüro war für Stephanie Karwoth schon lange ein Traum. Nun ist dieser Wirklichkeit geworden, indem sie sich mit einem neuen Konzept – der Travellounge – in Sachsenhausen selbstständig gemacht hat.

Stephanie Karwoth ist gelernte Reiseverkehrskauffrau und arbeitet seit über 20 Jahren in der Tourismusbranche. Sie war bei verschiedenen Veranstaltern, in stationären und Onlinereisebüros tätig. Daraus resultierte der Wunsch, irgendwann einmal ein eigenes Reisebüro zu eröffnen. Im September 2015 fing sie an, nach passenden Räumlichkeiten in Sachsenhausen zu suchen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde sie Ende des vergangenen Jahres fündig. „Da ich aus Sachsenhausen komme, beschränkte sich meine Standortsuche auf diesen Stadtteil“, erzählt Karwoth. Etwas zu finden, was zu ihren Vorstellungen passte, war nicht einfach, „aber manchmal

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braucht man Geduld und auch etwas Glück“. Die Gründerin nahm sich drei Monate Zeit, ihr Geschäft so einzurichten, dass es ihren Erwartungen entspricht. Ihr Ziel war es, sich anders zu präsentieren als ihre Mitbewerber. Im Mai eröffnete sie dann ihr erstes eigenes Reisebüro, die Travellounge Sachsenhausen.

Individuelles Design Sie setzt sich durch ein individuelles, modernes Designkonzept von der Konkurrenz ab. Bunte Katalogwände, Werbeaufsteller und die typische Büroatmosphäre sind durch gemütliche Sitzecken, ein einheitliches Farbkonzept sowie Pflanzen und Bilder ersetzt worden. „Die Travellounge Sach-

senhausen ist ein Reisebüro 2.0, das durch seinen Loungecharakter frischer, mutiger und gemütlicher sein soll“, so Karwoth. Sie habe bewusst eine Wohlfühl-Atmosphäre geschaffen, die eine neue Kundengeneration verkörpern und ansprechen soll. Reiseprospekte sind bei ihr auch weiterhin noch zu bekommen, jedoch bewahrt sie diese stets im hinteren Bereich ihres Ladens auf. Für die Beratung vor Ort nutzt sie gerne ein Tablet, auf dem sie den Kunden Fotos oder Videos präsentieren kann. „Service ist mir sehr wichtig. Ich verwöhne meine Kunden gerne, indem ich versuche, ihnen alle Urlaubswünsche zu erfüllen“, sagt sie. Der persönliche Kontakt zu ihnen, herauszuhören,

was sie möchten, sei Teil ihrer täglichen Arbeit. „Die Zufriedenheit meiner Kunden ist die Bestätigung für meinen Job, den ich sehr liebe“, so Karwoth.

Urlaubswünsche erfüllen Stationäre Reisebüros in ihrer Nähe sowie sämtliche OnlineBuchungsportale zählt die Gründerin zu ihren Mitbewerbern. Direkte Konkurrenten fürchtet sie nicht, da sie sich durch ihr individuelles Konzept von der Masse abheben möchte. Zwar habe sie einen festen Kooperationspartner, der ihr auf dem Weg in die Selbstständigkeit geholfen habe, diesem sei sie aber nicht als exklusivem Partner verpflichtet. „Bei mir können die Kunden jeden Reiseveranstalter IHK WirtschaftsForum 11.16

Unternehmensreport

KONTAKT Travellounge Sachsenhausen Cranachstraße 2 60596 Frankfurt Telefon 0 69 / 77 01 92 07 E-Mail [email protected] Internet www.travelloungesachsenhausen.de Weitere Kontaktadressen und Infos zum Thema Existenzgründung bei der IHK Frankfurt, Team Finanzplatz, Unternehmensförderung, Starthilfe, Börsenplatz 4, 60313 Frankfurt, Telefon 0 69 / 21 97 - 20 10, E-Mail unternehmensfoerderung@ frankfurt-main.ihk.de.

buchen. Diese Flexibilität war eine bewusste Entscheidung und hat oberste Priorität“, erklärt sie.

Individuelle Beratung Auch das Internet sieht Karwoth nicht als Konkurrenz an. Die Grün-

derin freut sich darüber, dass die Kunden durch dieses Medium viel informierter sind und schon ziemlich genaue Vorstellungen von ihrer Reise haben, bevor sie Kontakt zu ihr aufnehmen. Für sie geht der Trend eindeutig zurück ins Reisebüro, speziell, wenn es um individuelle Wünsche oder aufwendigere Rundreisen geht. „Ein Hotel in Rom kann der Kunde zwar selber über das Internet buchen, weiß dann aber noch nicht, wo es das beste Eis gibt, zu welchen Zeiten der Vatikan am leersten ist oder wie er sich in der Stadt am sinnvollsten fortbewegt.“ Viele ihrer Kunden kennt Karwoth schon lange und weiß genau, was sie möchten.

Bürokratische Hürden Neben der Raumsuche fand sie die bürokratischen Hürden als Herausforderung auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Auch hier

konnte sie auf ihren Kooperationspartner zurückgreifen, der ihr nützliche Tipps zu Behördengängen und dem Erstellen des Internetauftritts gab. Auch bei der IHK Frankfurt informierte sie sich über die Regelungen für die Namensfindung, die hierfür notwendigen Anträge und in welcher Reihenfolge die Gründungsschritte am sinnvollsten bewältigt werden. Die Namensfindung dauerte nicht länger als eine Woche, es sei eine Bauchentscheidung gewesen. „Travel sollte im Namen enthalten sein, damit die Kunden wissen, um was es geht. Lounge beschreibt das besondere Konzept, und Sachsenhausen soll die Liebe zum Stadtteil ausdrücken“, erklärt sie. Auch wenn Karwoth viele ihrer Kunden bereits seit Jahren kennt, sie ihr die Treue halten und sie weiterempfehlen, ist sie auch bei den Marketingmaßnahmen sehr aktiv. Ihre Website sowie der

Substanz in jeder Rubrik DER IHK-NEWSLETTER Ihr IHK-Newsletter versorgt Sie mit aktuellen Wirtschaftsinformationen, relevanten Gesetzestexten und wichtigen Steuervorschriften. Veranstaltungshinweise zu hochkarätigen Podiumsdiskussionen und aufschlussreichen Info-Events runden unser Newsletter-Angebot ab. Sie wählen Ihre Themen, wir schicken Ihnen unseren Newsletter wöchentlich und kostenlos per E-Mail zu. Jetzt abonnieren

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Auftritt in sozialen Netzwerken sind immer aktuell und informativ. Seit September wird Karwoth von einer Mitarbeiterin unterstützt. „Ich freue mich sehr, dass sich das Geschäft so positiv entwickelt hat und ich jetzt schon eine Kollegin einstellen konnte. Somit bin ich nicht mehr alleine im Büro und genügend Platz hat die Travellounge sowieso“, freut sich die Gründerin. „Momentan genieße ich einfach den persönlichen Kontakt zu meinen Kunden und werde jeden Tag durch den Spaß an der Arbeit für den Schritt in die Selbstständigkeit belohnt“, sagt sie. \ AUTORIN ELISA POHLAND Referentin, Unternehmenskommunikation, IHK Frankfurt [email protected]

FOTO: PHOTOGRAPHERBRUSSELS.COM

Knapp 100 deutsche Unternehmensvertreter nahmen am Europäischen Parlament der Unternehmen in Brüssel teil, unter anderem auch Prof. Wolfram Wrabetz, stellvertretender Präsident der IHK Frankfurt.

EUROPÄISCHES PARL AMENT

DEUTLICH FLAGGE GEZEIGT Am 13. Oktober trafen sich zum vierten Mal mehr als 700 europäische Unternehmensvertreter in Brüssel, um im Rahmen des Europäischen Parlaments der Unternehmen über aktuelle unternehmensrelevante Themen zu diskutieren.

Noch nie stand Europa so stark in der Diskussion wie heute: Flüchtlingskrise, Brexit, Finanzpolitik und die Glaubwürdigkeit der Institutionen sind dabei nur einige der aktuell diskutierten Themen. Dabei dürfen die Themen Wachstums- und Wettbewerbsfähigkeit nicht in den Hintergrund treten. Gerade für die Unternehmen sind die Erhaltung und der Ausbau des Binnenmarktes essenziell. In diesem Sinne brauchen die Unternehmen Europa mit all den Vorteilen eines einheitlichen Binnenmarkts. Umgekehrt braucht Europa aber auch die Unternehmen, denn die Rückkehr zu einer wirtschaftlichen Dynamik, die wieder für mehr Beschäftigung sorgt, ist ohne ein erfolgreiches Unternehmertum nicht denkbar. Deshalb ist die direkte Kommunikation zwischen Unternehmern und den EU-Institutionen, zum

Beispiel im Rahmen des Europäischen Parlaments der Unternehmen, so wichtig. „Business needs Europe – Europe needs Business“ lautete daher passenderweise das Motto der diesjährigen Auflage. Für die deutsche Delegation zogen 96 Unternehmensvertreter aus allen Branchen und Regionen in den Plenarsaal des Europäischen Parlaments ein. Gemeinsam wurden dort europapolitische Fragen aus den Bereichen Handel, Binnenmarkt, Nachhaltigkeit und Bildung diskutiert und über konkrete Vorschläge abgestimmt. Dabei ging es beispielsweise darum, wie kleine und mittlere Unternehmen ein stärkeres Mitspracherecht in der EU-Handelspolitik erhalten oder wie der europäische Binnenmarkt besser integriert wird. Die Debatten wurden von zahlreichen Vertretern von Kommission und

Substanz in jeder Rubrik DER IHK-NEWSLETTER Jetzt abonnieren

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Parlament begleitet. Sie hatten dadurch die Möglichkeit, die Auffassung von Unternehmen unmittelbar und ungeschminkt kennenzulernen. Wie nahe sich die Unternehmer bei der Behandlung der einzelnen Themen dem tatsächlichen Parlamentsalltag annäherten, zeigten die Diskussionen und die anschließenden Abstimmungsergebnisse. Auch der im Rahmenprogramm der deutschen Delegation stattfindende parlamentarische Abend, an dem unter anderem EU-Kommissar Günther Oettinger teilnahm, diente dem gegenseitigen Verständnis und dem Bekenntnis zu Europa. Für die Unternehmerdelegation aus Deutschland lobte der Präsident des Deutschen Industrieund Handelskammertages, Dr. Eric Schweitzer, das Treffen als eine Chance für die Wirtschaft, um auf



europäischem Parkett Flagge zu zeigen. „Die konkreten Vorteile des Binnenmarktes für die Wirtschaft, aber auch für das Leben jedes Einzelnen müssen gerade wir Unternehmer klarer machen. Nur so können wir die gewaltige Aufgabe stemmen, das Vertrauen in Europa wiederzugewinnen“, betonte er. Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, sagte in seiner Rede zu, dass er die Belange der Unternehmen im Blick habe. Er wolle sich dafür einsetzen, dass die Stimme der Unternehmer auch in Brüssel Gehör finde. \ AUTOR PROF. WOLFRAM WRABETZ Stellvertretender Präsident, IHK Frankfurt wolfram.wrabetz@ helvetia.de

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FOTO: PICTURE-ALLIANCE / DPA

Einstige Touristenhochburg Antalya: menschenleerer Strand in Konyaalti.

TOURISMUS

DIE SORGENKINDER DER BRANCHE Die anhaltenden politischen Krisen sorgen für massive Buchungsrückgänge in Ägypten, Tunesien und der Türkei. Die Reiseunternehmen im IHK-Bezirk Frankfurt wünschen sich mehr Unterstützung durch die Bundesregierung.

„Klassische Zielgebiete wie Ägypten, die Türkei, ja ganz Nordafrika melden drastische Einbrüche.“ Diesen Worten von Dr. Michael Frenzel würden sich die Reiseunternehmen im IHK-Bezirk Frankfurt mit Sicherheit anschließen. Auf dem 20. Tourismusgipfel des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) sprach der Präsident des BTW auch von einer scheinbar omnipräsenten Terrorgefahr, die die Menschen nicht nur in Europa verunsichere. Der IHK Frankfurt blieb die Stimmung unter den Reise-

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unternehmern in ihrem Bezirk ebenfalls nicht verborgen. Sie holte sich bereits in diesem Sommer ein Stimmungsbild unter den Unternehmen ein. In einer Onlineumfrage wurden vornehmlich Reisebüros und Reiseveranstalter zur Buchungsentwicklung im Geschäftsjahr 2015 / 2016 befragt. Im Fokus standen die Mittelmeerdestinationen Ägypten, Marokko, Tunesien, Türkei und Griechenland. Alles Länder, die durch die anhaltenden politischen Krisen vermeintliche Buchungsrückgänge verzeichneten. Eine verlässlichere Aus-

sage ermöglichten nun die vorliegenden Umfrageergebnisse.

Deutliche Unterschiede Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede zwischen den Destinationen. Mit der Buchungsentwicklung und somit auch mit den Umsätzen in den Destinationen Ägypten, Tunesien und Türkei zeigen sich die meisten Befragten „gar nicht zufrieden“. Betrachtet man die Ergebnisse näher, so sprechen in der Destination Tunesien ein Drittel der Befragten von einem Buchungsrückgang von über 50 Prozent. Bei Reisen in die Türkei sehen

zwei Drittel der Veranstalter und Vermittler einen Rückgang von über 40 Prozent. In Ägypten wird der Rückgang deutlich gemäßigter gewertet. Vergleichsweise besser scheint die Lage in Marokko zu sein: Die Unternehmen sind zwar mit den Buchungen unzufrieden, die Hälfte der Befragten verzeichnet jedoch keinen spürbaren Buchungsrückgang bei Reisen nach Marokko. Der Griechenland-Tourismus scheint sich von den Auswirkungen der Flüchtlingskrise zu erholen. Drei Viertel der befragten Reiseunternehmen geben an, „zufrieden“ IHK WirtschaftsForum 11.16

Standortpolitik

oder gar „sehr zufrieden“ mit der Buchungssituation zu sein, eine große Mehrheit vermeldet keinen spürbaren Rückgang. Obwohl sich nicht alle griechischen Regionen gleichermaßen von der Krise erholt haben, scheint Griechenland insgesamt betrachtet von den anhaltenden Krisen in Ägypten, in Tunesien und in der Türkei zu profitieren. Erfreulich ist, dass über 90 Prozent der befragten Unternehmen aufgrund der Krisen noch keine Mittelmeerdestination aus dem Programm genommen haben.

Touristen verunsichert Auch zu den Sekundärursachen der anhaltenden Buchungsrückgänge wurden die Unternehmer befragt. Mehr als die Hälfte

der Unternehmen sieht einen Hauptgrund für die anhaltende Entwicklung in der negativen Berichterstattung der Medien. Sie fordern aber auch einen besseren politischen Dialog zwischen Bundesregierung und den Regierungen der Krisendestinationen. Die Unternehmen finden, dass es das Ziel sein muss, die Sicherheitslage in den Destinationen selbst zu verbessern und das verloren gegangene Vertrauen der Reisenden zurückzugewinnen.

flikte der vergangenen Jahre, im Falle der Türkei insbesondere in den zurückliegenden Monaten, hat die Reisebranche größere Umsatzeinbußen zu verzeichnen, da viele Reisende enorm verunsichert sind.“ Die Reisebranche könne ihre Kunden zwar über die jeweilige Lage in den Zielgebieten aufklären, letztlich würde aber nur ein offener Dialog der Bundesregierung mit den Krisendestinationen nachhaltige Verbesserungen bringen.

Unverzichtbare Destinationen Für Thomas Reichert, Vizepräsident der IHK Frankfurt und Vorsitzender des IHK-Ausschusses für Tourismus, liegen die Zusammenhänge auf der Hand: „Durch die politischen Krisen und Kon-

Reichert glaubt, dass der aufgeklärte Tourist sehr genau auf die Einhaltung internationaler Standards zur Sicherheit, zu Bürgerrechten und zur Menschenwürde achtet. Unter Wahrung dieser Gesichtspunkte und unterstützt durch geeignete Marketingaktivitäten könnten Stammgäste zurückgeholt und neue Gäste gewonnen werden. Für Reichert sind die Destinationen Ägypten, Tunesien und vor allem die Türkei in der Reisebranche unverzichtbar. \

AUTOREN DR. ALEXANDER THEISS (l.) Geschäftsführer, Standortpolitik, IHK Frankfurt [email protected]

MARTIN SÜß (r.) Referent, Standortpolitik, IHK Frankfurt [email protected]

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IHK WirtschaftsForum 11.16

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FOTO: GETTYIMAGES / ALTRENDO TRAVEL

IHK Frankfurt und Dehoga Frankfurt fordern, dass eine Tourismusabgabe zweckgebunden für die Tourismusförderung und das Stadtmarketing verwendet wird.

TOURISMUSABGABE

EINE ABGABE ALS CHANCE In der Stadt Frankfurt steht die Einführung einer Tourismusabgabe unmittelbar bevor. Die IHK Frankfurt fordert in diesem Zusammenhang ein Mitspracherecht der Wirtschaft und plädiert für eine Stärkung des Stadtmarketings.

100 Millionen Euro. Allein diese Zahl spricht schon für sich. Denn diesen Betrag nimmt die Stadt Frankfurt jährlich an direkten und indirekten Steuern aus der Tourismusbranche ein. Die Vollversammlung der IHK Frankfurt war sich in ihrer Sitzung im Dezember 2015 deshalb einig: keine weiteren Abgaben für die Tourismuswirtschaft im IHK-Bezirk. Die Hoffnung währte nicht lange. Denn nur ein paar Tage später schaffte die hessische Landesregierung die Voraussetzungen für eine weitere Abgabe für die

Tourismusbranche, die sogenannte Tourismusabgabe. Die Änderung des kommunalen Abgabegesetzes hat die gesetzliche Grundlage dafür geschaffen. Zukünftig können nicht nur Gemeinden mit der Bezeichnung „Bad“ oder „Erholungsort“ eine Abgabe von den Touristen verlangen, sondern auch jene mit der Bezeichnung „Tourismusort“. Auch die Stadt Frankfurt wird aller Voraussicht nach in Zukunft als Tourismusort eingestuft. Dafür sorgen alleine schon die 8,7 Millionen jährlichen Übernachtungen, das Städel oder das Muse-

LINK ZUM THEMA Das gemeinsame Positionspapier der IHK Frankfurt und des Dehoga Frankfurt zur Tourismusabgabe online unter www.frankfurt-main.ihk.de/ positionspapier_tourismusabgabe.

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umsuferfest. Denn um als Tourismusort eingestuft zu werden, gelten unter anderem Kriterien wie das Verhältnis aus Einwohnerzahl und Anzahl der Gästeübernachtungen, das Vorhandensein bedeutender kultureller Einrichtungen und Veranstaltungen von internationalem Format. Das Netz des Gesetzgebers ist recht engmaschig genäht, sodass in Zukunft nur noch wenige Gemeinden durch das Raster fallen dürften. Die konkrete Umsetzung der Tourismusabgabe wird in den jeweiligen Gemeindesatzungen festgelegt, im Falle von Frankfurt steht diese noch aus. Es gilt als wahrscheinlich, dass Privatreisende für Übernachtungen eine zusätzliche Abgabe zu entrichten haben. Beherbergungsbetriebe müssten in diesem Fall die Abgabe erhe-

ben und an die Stadt weiterleiten. Geschäftsreisende sollen von der Regelung ausgenommen werden. Die IHK Frankfurt hat sich frühzeitig mit dem Thema auseinandergesetzt und zusammen mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Frankfurt einen Arbeitskreis einberufen. Das Mitwirken der Wirtschaft im Umsetzungsprozess ist seitens der Stadt Frankfurt ausdrücklich gewünscht und im Koalitionsvertrag von CDU, SPD und Grünen verankert. In intensiven Diskussionsrunden hat sich der Arbeitskreis mit Fragen zur möglichen Mittelverwendung, zur Bürokratievermeidung und zu Satzungsinhalten beschäftigt. Die Ergebnisse wurden in einem gemeinsamen Positionspapier von IHK und Dehoga Ende September IHK WirtschaftsForum 11.16

Standortpolitik

veröffentlich und der Stadt Frankfurt zur Verfügung gestellt. Die IHK Frankfurt und der Dehoga Frankfurt fordern, die aus der Tourismusabgabe hervorgehenden Mittel zweckgebunden für die Tourismusförderung und das Stadtmarketing einzusetzen. Denn es besteht zumindest die Gefahr, dass die Mehreinnahmen nach dem Gießkannenprinzip ressortübergreifend ausgeschüttet werden und der dringend benötigte Schub für den Tourismus in Frankfurt ausbleibt. Das Ziel muss daher sein, Frankfurts Tourismus- und Stadtmarketing im nationalen und internationalen Wettbewerb zu stärken und die finanzielle Ausstattung der Tourismus+Congress Frankfurt dauerhaft und spürbar zu verbessern. Ansonsten besteht die Gefahr, dass andere Städte, deren Marketinggesellschaften finanziell wesentlich besser ausgestattet sind, Frankfurt beim Werben um Touristen zunehmend den Rang ablaufen. In diesem Sinne kann die Tourismusabgabe zu einer echten Chance für die Stadt werden. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Chance auch als ehrlicher Neuanfang wahrgenommen wird und Stadt und Wirtschaft an einem gemeinsamen Strang ziehen. Da die Betriebe der Tourismuswirtschaft die Hauptlast zu tragen haben, fordern IHK Frankfurt und Dehoga Frankfurt die Einrichtung eines Beirats unter ihrer Beteiligung. Dieser sollte bei Fragen der Mittelverwendung und -verteilung miteinbezogen werden und bei der Aufstellung der Satzung ein Mitspracherecht haben. Der zusätzlich zu erwartende Verwaltungsaufwand für die Unternehmen – beispielsweise mögliche Dokumentationspflichten – scheint die zu erwartenden Einnahmen ohnehin kaum zu rechtfertigen. Selbst unter Berücksichtigung eines einfachen Meldeverfahrens werden nach Berechnungen der IHK IHK WirtschaftsForum 11.16

Frankfurt und des Dehoga Frankfurt für die betroffenen Unternehmen Verwaltungskosten von bis zu 4,3 Millionen Euro anfallen. Grundlage dieser Berechnung ist das vom Statistischen Bundesamt anerkannte Standardkostenmodell zur Messung von Bürokratiekosten. Es rechnet die benötigte Zeit für Arbeitsabläufe in Kosten um. Die Basis der Kosten bilden die durchschnittlichen Lohnkosten eines Rezeptionisten in Frankfurt. Bei diesem Betrag sind die Kosten, die bei der Stadt anfallen, noch nicht berücksichtigt. Aus diesem Grund appellieren IHK und Dehoga an die Stadt, die Satzung möglichst einfach zu halten. Sie sollte es den betroffenen Unternehmen ermöglichen, erforderliche zusätzliche Dokumentationspflichten ohne großen Mehraufwand zu bewerkstelligen. Die Zusatzbelastung einer möglichen Dokumentationspflicht lässt aus Sicht der IHK und des Dehoga höchstens eine Erweiterung des herkömmlichen Meldescheins zu. Bereits vor der Einführung der Tourismusabgabe lassen sich durch eine durchdachte Informationspflicht weitere Probleme vermeiden. Die Informationen müssen sowohl an die Unternehmen als auch an die Touristen gerichtet werden. In anderen Städten mit vergleichbaren Abgaben dachten die Verantwortlichen zu kurz. Der Umsetzungsprozess verlief mancherorts regelrecht chaotisch, und es blieben zu viele Ausnahmen in der Satzung unberücksichtigt. Deshalb schlagen IHK und Dehoga die Bereitstellung eines elektronischen Fragen- und Antwortkatalogs vor. Daraus sollte unmissverständlich hervorgehen, welche Touristengruppen von der Abgabe betroffen oder befreit sind und insbesondere, welche Unternehmergruppen die Abgabe einzufordern haben. In diesem Kontext wird auch gefordert, digitale Vermittlungsplattformen mitzuberück-

sichtigen. Zur Informationspflicht gehört zweifelsfrei auch eine klare Regelung zu den Abgabebeträgen. Die praktikablere und transparentere Lösung im Vergleich zu einer prozentualen Abgabe ist aus Sicht von IHK und Dehoga ein gleicher Abgabebetrag pro Person und pro Übernachtung. Die Tagestouristen sollten von einer Abgabe ausgenommen sein, da der damit verbundene Aufwand an den Verkaufsstellen der betroffenen Einrichtungen wie Museen, Kinos oder Sportveranstaltungen nicht zu rechtfertigen ist.

Die Stadt Frankfurt sollte aus den Fehlern anderer Städte lernen und konkret regeln, welche Tourismusgruppen die Abgabe entrichten und welche Betriebe die Abgabe einfordern müssen. Je umfangreicher die Beteiligten über die Rahmenbedingungen informiert werden, desto besser können sie sich auf die Situation einstellen. Die Akzeptanz der Tourismusabgabe wird letztendlich auch davon abhängen, ob die Mittel in den Frankfurter Tourismus zurückfließen und Marketingaktivitäten spürbar werden. \

AUTOREN DR. ALEXANDER THEISS (l.) Geschäftsführer, Standortpolitik, IHK Frankfurt [email protected]

MARTIN SÜß (r.) Referent, Standortpolitik, IHK Frankfurt [email protected]

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FOTO: PICTURE-ALLIANCE / SVEN SIMON

Raus aus dem Stau: Im Rahmen eines Wettbewerbs sollen Bürger ihre Vorschläge zur Optimierung des Verkehrsflusses in FrankfurtRheinMain einbringen können.

INITIATIVE PERFORM

VON DER IDEE ZUM PROJEKT Anhand konkreter und vorbildlicher Projekte will die Initiative Perform Zukunftsregion FrankfurtRheinMain die Weiterentwicklung der Metropolregion vorantreiben. Die Verantwortlichen und Akteure sind aufgerufen, sich mit Ideen in den Prozess einzubringen.

Wer in FrankfurtRheinMain etwas bewegen und die Zukunft gestalten will, der kommt an konkreten Projekten vor Ort nicht vorbei. Auch die elf Wirtschaftskammern der Region haben deshalb beim diesjährigen Tag der Metropolregion am 17. Mai in Frankfurt versprochen, die Weiterentwicklung der Region in konkreten Projekten vor Ort anzugehen. Was auf den ersten Blick einfach klingt, birgt große Herausforderungen. Denn die Metropolregion umfasst drei

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Bundesländer und viele starke Städte mit eigenen Interessen und hohen Freiheitsgraden im Handeln. Die Wirtschaftskammern hatten daher die Idee, mit ihrer Initiative Perform Zukunftsregion FrankfurtRheinMain und Arbeitsgruppen vorzumachen, wie Akteure über Länder- und Stadtgrenzen hinweg kooperieren und gemeinsam am Vorankommen einer Sache arbeiten können. In den Arbeitsgruppen treffen sich Mitarbeiter der Kammern aus Rheinland-Pfalz,

Hessen und Bayern. Sie arbeiten gemeinsam an der Entwicklung und Umsetzung von Ideen und Projekten zur Weiterentwicklung der Region in den vier für FrankfurtRheinMain wichtigen Handlungsfeldern: Mobilität und Verkehr, Flächenaktivierung, Digitalisierung und räumliche Entwicklung sowie Gründungs- und Innovationsregion FrankfurtRheinMain. Und es ist ihnen gelungen, der Ankündigung auf dem Tag der Metropolregion nun auch Taten folgen zu lassen: Seit Anfang September sind vier Projekte in der Umsetzung und weitere sind in Planung. Das ist ein guter Start. Die Arbeitsgruppe Mobilität und Verkehr befasst sich unter anderem mit den Fragen, wie sich Verkehr und Mobilität kommunal und regional zukunftssicher

gestalten und die Verkehrsinfrastruktur in der Region optimieren lassen. Die Arbeitsgruppe stellt in einem ersten Schritt die wichtigsten Verkehrsprojekte für die Metropolregion aus Sicht der Kammern zusammen und wird eine Übersicht herausgeben. Damit sprechen die Wirtschaftskammern der Region erstmalig mit einer Stimme und zeigen gleichzeitig praktische Schritte auf, wie dem seit Jahren schon prophezeiten Verkehrsinfarkt in der Region entgegengewirkt werden kann. Neben den großen verkehrspolitischen Vorhaben lässt sich auch an kleineren Stellschrauben drehen. Jeden Werktag durchfahren Ströme von Berufspendlern die Metropolregion – Staus gehören für viele Pendler zum Alltag. Nicht alle Staus, aber einige von ihnen, lassen IHK WirtschaftsForum 11.16

Standortpolitik

PROJEKTE IN DER UMSETZUNG

PERFORM – ZUKUNFTSREGION FRANKFURTRHEINMAIN

Projekt 1: Wettbewerb „Raus aus dem Stau” Projekt 2: Verkehrspolitische Positionen für die Metropolregion FrankfurtRheinMain Ansprechpartner: Dr. Alexander Theiss, Geschäftsführer, Standortpolitik, IHK Frankfurt, Federführer Verkehr, IHK-Arbeitsgemeinschaft Hessen, und Arbeitsgruppenleiter Mobilität und Verkehr, Telefon 0 69 / 21 9713 32, E-Mail [email protected]

Die Initiative der bayrischen, hessischen und rheinland-pfälzischen Wirtschaftskammern Perform – Zukunftsregion FrankfurtRheinMain hat vier Arbeitsgruppen eingerichtet. Damit ist der Weg frei für eine länderübergreifende Zusammenarbeit an konkreten Projekten zu den Themen Mobilität und Verkehr, Gründungs- und Innovationsregion, Flächenaktivierung sowie Digitalisierung und räumliche Entwicklung. In den kommenden Monaten wird die webbasierte Perform-Plattform neu aufgesetzt. Social-Media-Aktivitäten werden eingebunden, Ideen und Vorschläge sollen von Dritten eingegeben werden können. Die Seite soll somit zum zentralen Diskussionsforum für die künftige Entwicklung der Metropolregion FrankfurtRheinMain werden. Anfang September wurde zudem festgelegt, welche Projekte durch die vier Arbeitsgruppen umgesetzt werden. Für diese und für weitere Arbeitsgruppen, beispielsweise in den Bereichen Bildung, Ökologie oder Kultur, möchten die Initiatoren gerne neue Mitglieder gewinnen. Kontakt: Projektbüro Perform, c/o IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, Almut Weber, Telefon 0 61 51 / 87 11 78, E-Mail [email protected].

Projekt 3: Bedarfsanalyse Digitalisierung für kleine und mittelständische Unternehmen Projekt 4: Fachkräftemonitor für die Metropolregion FrankfurtRheinMain Ansprechpartner: Claus Gilke, Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik, Informationsmanagement, IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, Telefon 0 61 51 / 87 12 82, E-Mail [email protected] PROJEKTE IN DER PLANUNG Projekt 5: Veranstaltungsreihe „Gewerbeflächen in FrankfurtRheinMain“ Ansprechpartnerin: Raija Hawly, Leiterin, IHK-Forum Rhein-Main, Telefon 0 61 81 / 92 90 81 20, E-Mail [email protected] Projekt 6: Datenbereitstellung zu relevanten Informationen für Gründer Projekt 7: Vermarktungskonzept Projekt 8: Vernetzung der Gründerszene Ansprechpartner: Martin Proba, Leiter, Existenzgründung und Unternehmensförderung, International, IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, Telefon 0 61 51 / 87 12 34, E-Mail [email protected]

sich deutlich verkürzen. Beispielsweise durch Veränderungen bei Zufahrtsregelungen, Verlängerung von Beschleunigungsspuren oder durch die Anpassung der Taktung von Ampelschaltungen. Deswegen wird die Perform-Initiative einen Wettbewerb ins Leben rufen, bei dem jene, die jeden Tag auf den Straßen unterwegs sind, Vorschläge zur Optimierung des Verkehrsflusses machen können. Die Devise des Wettbewerbes ist „Raus aus dem Stau“. Bei der Umsetzung wird die Arbeitsgruppe mit den Verkehrsbehörden der drei Bundesländer – Hessen Mobil, Autobahndirektion Nordbayern, Staatliches Bauamt Aschaffenburg und dem rheinland-pfälzischen Landesbetrieb Mobilität – zusammenarbeiten. Ein wichtiger erster Schritt hin zu mehr Kooperation und Zusammenarbeit auf Landesebene. Die Preisträger des Wettbewerbs werden auf dem Tag der Metropolregion am 11. Mai in der IHK Frankfurt prämiert. IHK WirtschaftsForum 11.16

Auch die Arbeitsgruppe Digitalisierung und räumliche Entwicklung setzt Projekte um: Hier werden Interviews mit kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Metropolregion geführt, um den Unterstützungsbedarf seitens der Unternehmen beim Thema Digitalisierung genauer zu erfassen. Die Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, das Beratungsangebot der Kammern noch mehr an die Bedürfnisse der Unternehmen anzupassen beziehungsweise unter Umständen neu auszurichten. Denkbar sind auch Handlungsempfehlungen an die Politik, die eine bessere Unterstützung der Unternehmen beim digitalen Umbau der eigenen Geschäftsprozesse bewirken. Mitmachen sollten alle Wirtschaftskammern der Region, weswegen auch ein Leitfaden für einen Fragebogen entwickelt wird, der die Unterschiedlichkeit der Kammerbezirke und Branchen abdeckt.

In den anderen beiden Arbeitsgruppen Flächenaktivierung sowie Gründungs- und Innovationsregion sind ebenfalls Projekte vorgesehen. Zum Thema Flächenaktivierung in der Metropolregion wird es eine Veranstaltungsreihe zum Thema Gewerbeflächen in FrankfurtRheinMain geben. Ziel dieser Reihe ist es, durch Veranstaltungen vor Ort praktische Lösungsmöglichkeiten für die Herausforderungen beim Thema Flächen aufzuzeigen beziehungsweise ein Forum für Diskussionen und Austausch darüber zu bieten. Die Arbeitsgruppe Gründungsund Innovationsregion plant die Bereitstellung neuer Daten, die für Gründer relevant sind, sowie eine Marketingkampagne zur Steigerung der Attraktivität der Region für Gründer. Auch wird die Vernetzung der Gründerzentren in der Region in einem Projekt vorangetrieben. Diese Projektideen müssen allerdings noch in den kommenden Sitzungen der Arbeitsgruppe zu Ende diskutiert werden, bevor sie in die Umsetzung gehen können. Parallel dazu geht die Suche nach Ideen und Projekten weiter. Perform geht es auch darum, Impulse zu setzen und Betroffene

zu Beteiligten zu machen. Dazu möchten die Verantwortlichen mit vielen anderen Akteuren in der Region zusammenarbeiten. Gedacht wird dabei an Initiativen, Vereine und Verbände aus der Region, an Hochschulen, Agenturen und an alle, die innovative Ideen haben und diese umsetzen wollen. Unterstützt werden sie dabei von Perform. Dabei geht es nicht darum, mit anderen in einen Wettbewerb einzusteigen. Sondern die Akteure möchten, dass in der Region etwas passiert, und es soll auch sichtbar werden. Sie möchten zeigen, was passiert und was passieren sollte. Deswegen wird aktuell eine interaktive Webplattform aufgebaut, die zentrale Anlaufstelle für Ideen und Projekte zur Weiterentwicklung der Region werden soll. Mit deren Hilfe wird es gelingen, Wissen und Kompetenzen in der Region noch besser zu bündeln, darzustellen und umzusetzen. \ AUTORIN ALMUT WEBER Projektmanagerin, Projektbüro Perform, c/o IHK Darmstadt Rhein Main Neckar almut.weber@ darmstadt.ihk.de

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FÜHRUNG 4.0

MEHR MUT ZU LEADERSHIP Wer die digitale Transformation in seinem Unternehmen bewältigen will, muss die Mitarbeiter auf diesem Weg mitnehmen. Denn starre Hierarchien werden sich auflösen und neuen Formen des Denkens weichen.

7. DEMOGRAFIEKONGRESS Dienstag, 28. März, 14.30 Uhr bis 19 Uhr, IHK Frankfurt Führen 4.0 – Aufbruch in eine neue Arbeitswelt, so das Motto des nächsten Demografiekongresses. Durch die Digitalisierung angetrieben, ändert sich auch die Führungskultur. Mitarbeiter werden flexibler, damit Innovationen schneller auf den Markt kommen. Der Keynotespeaker, Prof. Gunter Dueck, zeigt auf, wie es auch in mittelständischen Firmen funktionieren kann. Und in einer Talkrunde sowie in vier Foren können die Teilnehmer über die Zukunft der Arbeitswelt mitdiskutieren. Die Teilnahme kostet 150 Euro (plus Mehrwertsteuer). Veranstalter ist das Demografienetzwerk FrankfurtRheinMain. Infos und Anmeldung online unter www.demografienetzwerk-frm.de.

Agilität für alle – so hieß eine Themeninsel auf dem diesjährigen Demografiekongress in der IHK Frankfurt. Sie erfreute sich großer Nachfrage. Denn diese Methode aus dem Projektmanagement, die auf kürzere Arbeitsabschnitte, mehr Austausch im Team und schnellere Lernkurven setzt, wird immer mehr zum Hoffnungsträger für das klassische Management. Und tatsächlich machten die lebhaft diskutierten Praxisbeispiele deutlich: Die Geschäftsmodelle der meisten Unternehmen werden eine tief greifende Transformation erleben. Und dieser Prozess wird starke Auswirkungen auf die Art

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der Beschäftigungsverhältnisse haben – auf ihre Qualität wie auch auf den Inhalt der Tätigkeiten. Naturgemäß ist damit Führung nicht nur besonders gefordert. Sie muss sich selbst stark verändern. Immer mehr alteingesessene Unternehmen haben in jüngster Zeit Begegnungen der unheimlichen Art. Junge Hightech-Unternehmen drängen in ihre Märkte und verändern die Spielregeln. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens International Data Corporation (IDC) müssen heute schon zwei Drittel der Unternehmen mit stark gewandelten Kundenanforderungen umgehen. Mit zunehmender Geschwindigkeit beeinflusst diese Entwicklung unsere Arbeitswelt. Wer sich behaupten will, muss in der Lage sein, die eigenen Kernkompetenzen zu erkennen, sie mit Daten zu beschreiben und diese dann über Algorithmen softwarebasiert weltweit 24 / 7 anzubieten. Dieser Prozess setzt neben Technik vor allem eine neue Form des Denkens voraus. Dazu gehört auch, zu erkennen, dass die digitale Transformation neben techno-

logischem vor allem kulturellen Wandel bedeutet. Es geht darum, die Menschen in den Unternehmen flexibler, anpassungsfähiger, agiler zu machen, um Entscheidungen zu beschleunigen und Innovationen schneller auf den Markt zu bringen. Das ist der Kern von Digital Leadership oder von Führung 4.0. Klassische Unternehmen werden starre Hierarchien auflösen und Verantwortung in Teams delegieren müssen, die nahe am Markt und am Kunden agieren. Sie werden gewohnte Strukturen aufbrechen und damit die Vernetzung der Menschen fördern müssen, um jederzeit auf das gesamte Wissen der Organisation zugreifen zu können. Herrschaftswissen passt nicht mehr in die Zeit. Das klingt ambitioniert. Wie weit sind wir auf dem Weg? Einer Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft zufolge sieht nur jede fünfte Führungskraft das eigene Unternehmen auf dem gewünschten Transformationsstand. Immerhin: Die Bedeutung der Digitalisierung ist bei den meisten befragten Führungskräften angekommen. 80 Prozent der Unternehmen hinterfragen inzwischen, ob ihr Geschäftsmodell vor dem Hintergrund der digitalen Transformation noch funktioniert.

Gleichzeitig attestieren sich die Führungskräfte selber eine geringe Digitalkompetenz und sehen in ihr vor allem die technische Seite der Transformation. Dabei liegt der wesentliche Erfolgshebel in einer digitaltauglichen Unternehmenskultur. Einer Kultur, in der weniger kontrolliert und mehr begleitet wird. In der angesichts des raschen technologischen Wandels mehr experimentiert und weniger geplant wird. All das wird sich nur einstellen, wenn es gelingt, die mit der Transformation zwangsläufig verbundenen Ängste abzubauen und Begeisterung für den Wandel zu erzeugen. Hier stößt klassisches Management an Grenzen. Gefragt ist viel mehr Führung. Ihr muss es gelingen, bei der bestehenden Belegschaft Vertrauen in die neue Form der Arbeit zu wecken. Sie muss den Elan und die Impulse der jungen Talente nutzen, ohne dass sich die alten Hasen abgehängt fühlen. Aber mehr Freiheit und Eigenverantwortung sind leichter gefordert als etabliert, wenn man seit vielen Jahren gewohnt ist, anders zu arbeiten. Neue Formen der Zusammenarbeit erfordern auch neue Regeln, die viele Unternehmen sich erst erarbeiten müssen. \

AUTOREN FRANK WEBER (l.) Inhaber, Weber. advisory, Idstein [email protected]

KARL-HEINZ SCHULZ (r.) Geschäftsführender Gesellschafter, Mandelkern Marketing und Kommunikation, Frankfurt [email protected]

IHK WirtschaftsForum 11.16

Standortpolitik

DEMOGRAFIE

ARBEITSZEIT FLEXIBEL GESTALTEN FOTO: MAURITIUS IMAGES / CULTURA

Durch eine an Lebensphasen orientierten Personalpolitik können auch mittelständische Unternehmen punkten. Mit den richtigen Instrumenten kann es ihnen gelingen, Fachkräfte zu gewinnen und zu binden.

Im Zuge der demografischen Entwicklung sind Instrumente der flexiblen Arbeitszeitgestaltung – wie Arbeitszeitkonten, Wertguthaben und betriebliche Altersvorsorge – auch im Mittelstand ein wichtiges Thema, um Fachkräfte zu gewinnen und zu binden. Betriebe können mit einer lebensphasenorientierten Personalpolitik punkten, in der sie passende Angebote für Elternzeit, Pflegezeit oder Sabbatical machen. Eine besondere Form der Arbeitszeitkonten stellen Langzeitund Lebensarbeitszeitkonten dar. Beschäftigte können darin Guthaben über einen längeren Zeitraum ansparen (mindestens über ein Jahr) und mittel- bis langfristig durch spezielle Verwendungszwecke bei fortlaufendem Entgelt wieder ausgleichen. Dabei sollen Langzeitkonten die Arbeitszeit innerhalb des gesamten Erwerbslebens flexibilisieren, während Lebensarbeitszeitkonten fast ausIHK WirtschaftsForum 11.16

schließlich auf eine Verkürzung der Arbeitszeit bis zum Ruhestand ausgerichtet sind. Bei der Einführung von Langzeitkonten ist es wichtig, eine Reihe von Rahmenbedingungen zu beachten. Im Mittelpunkt stehen die Ausgestaltung der Konten, die Schließung einer Betriebsvereinbarung und die Festlegung, welche betrieblichen Personengruppen in ein solches Modell tatsächlich miteinbezogen werden sollen. Langzeitkonten können grundsätzlich in den Einheiten Zeit oder Geld geführt werden, sie werden daher auch als Zeitwertkonten bezeichnet. Es bestehen unterschiedliche Varianten, Guthaben auf dem Konto anzusparen: Diese können zum Beispiel Mehrarbeits- und Überstundenzeiten, eine Verlängerung der Arbeitszeit ohne Entgeltanpassung oder auch der Übertrag von Prämien, Weihnachts- und Urlaubsgeld (in brutto) sein.

ARBEIT. ZEIT. FAMILIE. Vereinbarkeit 4.0: flexibel, digital oder klassisch? Donnerstag, 8. Dezember, 14 bis 19 Uhr, IHK Frankfurt Tarifverträge zur Lebensarbeitszeit und gesetzliche Instrumente wie Wertguthaben und Familienpflegezeit deuten an, dass Wertevorstellungen und Lebensentwürfe der Beschäftigten zunehmend in der Gestaltung der betrieblichen Arbeitswelt berücksichtigt werden. Vor diesem Hintergrund soll mit dem Kongress die Debatte intensiviert werden, wie Zeitsouveränität und betriebliche Interessen in der Lebenslaufperspektive in Einklang gebracht werden und welche Rahmenbedingungen hierfür förderlich sein können. Die Teilnahme kostet 47,60 Euro inklusive Catering. „Arbeit. Zeit. Familie.“ ist eine gemeinsame Veranstaltung des hessischen Sozialministeriums, der Hessenstiftung – Familie hat Zukunft und der IHK Frankfurt. Weitere Infos und Anmeldung online unter www.demografienetzwerk-frm.de/veranstaltungen.

Auch bei der Entnahme der Guthaben bestehen verschiedene Optionen: Das Angesparte kann beispielsweise für eine längere Auszeit während des Erwerbslebens genutzt werden (Sabbatical), für eine temporäre Reduzierung der Arbeitszeit oder für eine Freistellungsphase vor Eintritt in den Ruhestand. Wichtig ist es, auch Regeln für die Zeit während oder nach der Freistellungsphase zu entwickeln, wenn es beispielsweise um die Rückkehr an den alten Arbeitsplatz geht. Während der Freistellungsphase haben die Beschäftigten grundsätzlich vollständigen Versicherungsschutz. Bei Langzeitkonten spielen sogenannte Störfälle eine wichtige Rolle. Ein solcher kann zum Beispiel der Tod des Beschäftigten (Ansprüche sind vererbbar) oder ein Arbeitgeberwechsel sein. Langzeitkonten müssen zum Schutz der Beschäftigten zwingend gegen Insolvenz gesichert werden. Für alle diese Regelungen,

die keinen Betrieb überfordern müssen, braucht es eine gute und unabhängige Beratung. Langzeit- und Lebensarbeitszeitkonten sind ein flexibel gestaltbares Mittel für die Arbeitnehmer, um den Kürzungen der gesetzlichen Rente entgegenzuwirken oder um erworbene Zeitansprüche für individuelle Pläne wie beispielsweise Weiterbildung zu nutzen. Die Vorteile für Arbeitgeber liegen in der verstärkten Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen, der besseren Möglichkeit zur sozialverträglichen Personalplanung und in der Reduzierung erhöhter altersbedingter Fehlzeiten. \ AUTOR DR. ULRICH KUTHER Geschäftsführer, Hessenstiftung – Familie hat Zukunft, Bensheim [email protected]

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Standortpolitik

15. HESSISCHER UNTERNEHMERINNENTAG

RESSOURCEN INTELLIGENT NUTZEN „Den Frauen gehört nicht nur die Hälfte des Himmels, sondern auch die Hälfte der Wirtschaft“, betonte Tarek Al-Wazir, hessischer Wirtschaftsminister, in seinem Grußwort beim 15. Hessischen Unternehmerinnentag. Tatsächlich gehen 43 Prozent aller Gründungen in Deutschland im Jahr 2015 auf Frauen zurück. Al-Wazir appellierte daher, den unternehmerischen Mut von Frauen noch stärker zu fördern. Denn die Zukunftsfähigkeit des Landes hänge maßgeblich von der Gründungsneigung seiner Bürgerinnen und Bürger ab.

FOTO: JUMPP

Der Erfolg eines Unternehmens hängt nicht nur von den persönlichen Kompetenzen der Gründerin oder des Gründers oder dem Geschäftsmodell ab. Entscheidende Faktoren sind auch dessen Innovationsfähigkeit und Effizienz.

Christiane Stapp-Osterrod, geschäftsführender Vorstand, Jumpp, und Tarek Al-Wazir, hessischer Wirtschaftsminister.

Erfolgsfaktoren Doch welche Eigenschaften befähigen Frauen und Männer zur Unternehmensgründung? Laut Prof.  Jutta Rump, Direktorin, Institut für Beschäftigung und Employability, Hochschule Ludwigshafen, sind die persönlichen Qualifikationen und Kompetenzen in Kombination mit der eigenen Motivation und Identifikation mit dem Vorhaben eine Grundvoraussetzung für das Gelingen einer Unternehmensgründung. Neben diesem Eigenantrieb sind weitere unerlässliche Erfolgsfaktoren das eigene Wohlbefinden und die Gesundheit. Aber auch die Innovationsfähigkeit und Produktivität einer Unternehmung spielen für den langfristigen und nachhaltigen Bestand eine wesentliche Rolle. Darüber hinaus trügen Unternehmerinnen und Unternehmer eine gesellschaftliche Verantwortung, die über die Generierung von Gewinnen und Schaffung von

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Arbeitsplätzen hinausgeht, fuhr Rump fort. „In erster Linie aber muss ein Gründer für die eigene Geschäftsidee brennen und Mut aufbringen“, sagte sie.

Sorgfältige Planung Dass die Selbstständigkeit und Unternehmensnachfolge großen Mut erfordert, konnten die Teilnehmerinnen der Talkrunde „Geld – Menschen – Kreativität: Ressourcen sinnvoll nutzen“ bestätigen. „Dabei sind es Frauen, die ihre unternehmerischen Fähigkeiten realistischer einschätzen und ihr Gründungsvorhaben sorgfältiger planen als Männer“, sagte Dr. Ralf Geruschkat, Chefvolkswirt, IHK Frankfurt. „Aufholbedarf besteht bei Gründerinnen allerdings bei der Vermarktung der eigenen Idee.“ In Mint-Berufen seien Frauen derzeit noch unterrepräsentiert, bestätigten Sabine Bender-Suhr,

geschäftsführende Gesellschafterin, Bender, Grünberg, und Prof. Mira Mezini, Vizepräsidentin für Wissensund Technologietransfer, TU Darmstadt. Denn Frauen gründen überwiegend im Bereich der persönlichen Dienstleistungen. Dass das auch anders geht, beweist Birgit Storz, Founder Director, Main Incubator, Frankfurt. Sie investiert mit ihrem Unternehmen in Fintech-Start-ups und greift dabei auf zahlreiche Förderungsmöglichkeiten zurück. Welche Möglichkeiten Hessen und der Bund bezüglich der Finanzierung und Förderung von Unternehmensgründungen bieten, erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen eines Forums zur Fördermittelberatung. Dabei reicht die Förderung des Bundes vom Mikrokredit bis hin zum Innovationskredit. Neben der Finanzierung des Gründungsvorhabens ist auch die Marketingstrategie

entscheidend für den Unternehmenserfolg. In einem zweiten Forum ging es darum, wie nachhaltiges Wirtschaften zu mehr Marketingpower verhilft. Dies gelingt beispielsweise über die Veröffentlichung eines Nachhaltigkeitsberichts auf der Homepage oder aber über Kundengespräche und Produktinformationen. Mit einer gehörigen Portion Mut kann die Verwirklichung der eigenen Geschäftsidee gelingen. Die kluge Kombination aus Produkt, Finanzierung, Marketing sowie Personal ermöglicht den langfristigen \ Erfolg von Unternehmen. AUTORIN VICTORIA LASSAK Referentin, Wirtschaftspolitik und Metropolenentwicklung, IHK Frankfurt [email protected]

IHK WirtschaftsForum 11.16

Aus- und Weiterbildung

IHK-BILDUNGSZENTRUM Nähere Informationen zu den nachfolgenden Bildungsangeboten erhalten Sie unter der Rufnummer 0 69 / 21 97 + Durchwahl sowie unter www.frankfurt-main.ihk.de/ihk-bildungszentrum oder [email protected]. IHK-SEMINARE WORKSHOP CONTROLLING II ab 4. November 2016 / 24 UE / jeweils an zwei Wochenenden

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DER WEG IN DIE SELBSTSTÄNDIGKEIT ab 9. November 2016 / 20 UE / 5-Abende-Seminar ab 7. Dezember 2016 / 20 UE / 5-Abende-Seminar

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ARBEITSVERTRÄGE – EINE EINFÜHRUNG 10. November 2016 / 8 UE / eintägiges Seminar

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PROFESSIONELL TELEFONIEREN – SEMINAR FÜR AUSZUBILDENDE 195 Euro 15. November 2016 / 8 UE /eintägiges Seminar Telefon – 14 03 MODERATIONS- UND PRÄSENTATIONSTECHNIK, TEIL II 15. / 16. November 2016 / 16 UE / zweitägiges Seminar

335 Euro Telefon – 14 15

UMSETZUNG VON FACILITY-MANAGEMENT 16. / 17. November 2016 / 16 UE / zweitägiges Seminar

495 Euro Telefon – 12 99

GESTALTEN VON MIETVERTRÄGEN 25. / 26. November 2016 / 16 UE / zweitägiges Seminar

495 Euro Telefon – 12 99

EINFÜHRUNG IN DAS IMMOBILIENGESCHÄFT 29. / 30. November 2016 / 16 UE / zweitägiges Seminar

495 Euro Telefon – 12 99

BRIEFE UND E-MAILS KUNDENORIENTIERT GESTALTEN – SEMINAR FÜR AUSZUBILDENDE 9. Dezember 2016 / 8 UE /eintägiges Seminar

195 Euro Telefon – 14 03

TELEFONTRAINING, TEIL II 19. / 20. Dezember 2016 / 16 UE / zweitägiges Seminar

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BERUFSBEGLEITENDE LEHRGÄNGE MIT IHK-PRÜFUNG GEPRÜFTE /-R WIRTSCHAFTSFACHWIRT /-IN ab 8. November 2016 / ca. 640 UE / 2 Jahre

3 195 Euro Telefon – 12 99

Preise zuzüglich Prüfungsgebühr nach der jeweils gültigen Gebührenordnung. Lehrgänge, die auf IHK-Prüfungen vorbereiten, werden auch von verschiedenen privaten Anbietern durchgeführt. Anschriften solcher Anbieter können im Internet über die Seite www.wis.ihk.de/ihk-pruefungen/anbieterliste abgerufen oder bei der IHK Frankfurt telefonisch unter 0 69 / 21 97-12 32 erfragt werden. Änderungen vorbehalten.

Qualifizierte Ausbildungsbegleitung Für Jugendliche und junge Erwachsene ist eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung ein wichtiger Grundstein für das weitere Berufsleben. Aber auch Betriebe haben aufgrund des wachsenden Fachkräftemangels ein großes Interesse daran, den Fachkräftenachwuchs zu sichern. Die Ausbildungsbegleiter des hessenweiten Programms Qualifizierte Ausbildungsbegleitung in Betrieb und Berufsschule (Quabb) unterstützen Jugendliche, Betriebe, Berufsschulen und Eltern dabei, Probleme wäh-

IHK WirtschaftsForum 11.16

rend der Ausbildung frühzeitig wahrzunehmen. Sie helfen durch professionelle Beratung und Begleitung, drohende Ausbildungsabbrüche abzuwenden oder – sollte dies nicht mehr möglich sein – eine tragfähige Anschlussperspektive zu erarbeiten. Dabei arbeiten sie eng mit Betrieben, Berufsschulen, Kammern und weiteren Unterstützungsangeboten zusammen. Seit Anfang des Jahres wird Quabb auch im Hochtaunuskreis durchgeführt. Das im Jahr 2009 ins Leben gerufene Programm wird von der

Landesregierung aus Mitteln des hessischen Wirtschaftsministeriums und der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds gefördert. Die Landesregierung möchte damit die Quote der faktischen Ausbildungsabbrüche in Hessen senken. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur langfristigen Fachkräftesicherung. Die hessenweit verankerte Ausbildungsbegleitung an den QuabbStandorten wird von der Koordinierungsstelle beim Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt und Sozialforschung begleitet

und unterstützt. Die Beratungen sind anonym und kostenlos. Kontakt Hochtaunuskreis: Vanessa Rückemann, Koordinatorin, Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft, Ober-EschbacherStraße 109, 61352 Bad Homburg, Telefon 01 76 / 19 58 08 76, E-Mail rueckemann.vanessa@ bwhw.de. Das Quabb-Beratungsangebot gibt es auch an den Berufsschulen in Frankfurt und im Main-Taunuskreis, die Ansprechpartner können unter www.quabb-hessen.de abgeru\ fen werden.

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FOTO: MAURITIUS IMAGES / IKON IMAGES

Fo

d un

rtbil

g Eine stärkere Wahrnehmung der Karrierechancen von Aufstiegsfortbildungen kann ein wichtiger Baustein sein, um die Attraktivität des beruflichen Bildungswegs zu erhöhen.

K ARRIEREPL ANUNG

FORTBILDUNG ZAHLT SICH AUS Meister, Techniker oder Fachwirte haben vielversprechende Karriere- und Einkommensperspektiven, die durchaus mit einem Studium mithalten können. Gleichzeitig sichert Fortbildung die Fachkräfteversorgung in den Betrieben.

Die Fachkräfteversorgung ist für Unternehmen zur Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft sowie zur Gestaltung des digitalen Wandels von entscheidender Bedeutung. Dies gilt nicht nur für den Bedarf an Akademikern. Vielmehr stellen Engpässe im Bereich beruflich qualifizierter Fachkräfte sowie bei Fortbildungsabsolventen inzwischen das größere Problem

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bei der Fachkräftesicherung dar. Ob sich Jugendliche für einen beruflichen Qualifizierungsweg entscheiden und damit zur Nachwuchssicherung in diesem Bereich zur Verfügung stehen, hängt von den wahrgenommenen Arbeitsmarktperspektiven und der damit verbundenen Attraktivität ab. In der öffentlichen Debatte wird die Bedeutung verschiedener

Abschlüsse und auch die Attraktivität alternativer Ausbildungswege häufig auf einen Einkommensvergleich reduziert; frei nach dem Motto: „Akademiker verdienen ja auch mehr als Fortbildungsabsolventen“. Doch so einfach ist es nicht: Auch wenn der durchschnittliche Stundenlohn von Akademikern mit 20,60 Euro über dem durchschnittlichen Stundenlohn aller Fortbildungs-

absolventen (17,50 Euro) liegt, verdient bei Weitem nicht jeder Akademiker mehr als ein Fortbildungsabsolvent. So erhalten 28 Prozent der Meister, Techniker und Fachwirte mehr als den durchschnittlichen Akademikerlohn. Und das unabhängig vom Schulabschluss: Rund 25 Prozent der Topverdiener unter den Fortbildungsabsolventen sind Hauptschüler, 47 Prozent RealIHK WirtschaftsForum 11.16

Aus- und Weiterbildung

schüler – ein ansehnliches Einkommen lässt sich über einen beruflichen Bildungsweg also auch ohne Abitur erreichen. Entscheidend sind andere Faktoren. So zeigen sich je nach Fachrichtung des Abschlusses, Beruf und Branche enorme Einkommensunterschiede. Auch über einen Einkommensvergleich hinaus kann anhand einer breiten Palette an unterschiedlichen Indikatoren wie Führungsverantwortung, Tätigkeitsspektrum oder Zufriedenheit aufgezeigt werden, dass die Karriereperspektiven von Fortbildungsabsolventen in weiten Teilen durchaus gleichwertig mit denen von Akademikern sind – wenn auch nicht gleichartig. Unterschiede zeigen sich beispielsweise mit Blick auf die Unternehmensbereiche, in denen die jeweiligen Absolventen tätig sind. So sind Fortbildungsabsolventen seltener in der Unternehmensführung oder im Marketing tätig, dafür häufiger im Vertrieb oder der Produktionssteuerung. Fortbildungsabsolventen sind häufiger weisungsbefugt als Akademiker (80 versus 69 Prozent) und sie sind häufiger als direkte Vorgesetzte tätig (47 versus 39 Prozent). Allerdings leiten Fortbildungsabsolventen im Mittel kleinere Teams. Aus Unternehmenssicht weisen die beiden Gruppen hoch qualifizierter Fachkräfte auch durchaus unterschiedliche Kompetenzprofile auf: Während Hochschulabsolventen eine stärkere Ausprägung bei der Fähigkeit, neue Aufgaben zu übernehmen, oder bei der Problemlösungskompetenz unterstellt wird, schneiden Fortbildungsabsolventen bei der Bewertung durch die Unternehmen bei praktischer Erfahrung und Teamfähigkeit besser ab. Bei der Bewertung des speziellen Fachwissens beziehungsweise der Expertise schneiden beide Gruppen in etwa gleich gut ab. IHK WirtschaftsForum 11.16

Es ist jedoch zu bedenken, dass der Vergleich mit Akademikern bei der Bewertung von Fortbildungsabschlüssen nur eine Seite der Medaille ist: Ein Vergleich mit Absolventen einer dualen Ausbildung zeigt eindeutig den Mehrwert einer Fortbildung. Dieser Abschluss öffnet Personengruppen Türen zu hoch qualifizierten Tätigkeiten, denen sie sonst verschlossen geblieben wären. Viele Ergebnisse deuten darauf hin, dass die verschiedenen Abschlüsse in der Wirtschaft überwiegend komplementär sind. Es geht also nicht um ein Entweder-oder, sondern um ein Sowohl-als-auch. Es steht außer Frage, dass Fortbildungsabsolventen für bestimmte spezifische Tätigkeiten unerlässlich und schwer ersetzbar sind. Umso wichtiger ist es, dass sich die große Bedeutung von Fortbildungsabschlüssen für die Wirtschaft auch in einer entsprechenden Förderung vonseiten der Unternehmen und des Staates niederschlägt. Die kürzlich beschlossene Ausweitung des Meister-BAföGs durch die Bundesregierung ist dabei ein Schritt in die richtige Richtung. Gerade mit Blick auf die Probleme der Unternehmen bei der Besetzung von Ausbildungsstellen kann eine stärkere Wahrnehmung der Karrierechancen einer Aufstiegsfortbildung ein wichtiger Schritt sein, um die Attraktivität des beruflichen Bildungswegs zu steigern. Dabei gilt es, die Gleichwertigkeit – trotz Andersartigkeit – stärker hervorzuheben. Eine stärkere Positionierung der Marke „Höhere Berufsbildung“ könnte hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Denn die Vorteile und Attraktivitätsfaktoren einer Fortbildung dürften großen Teilen der Gesellschaft, insbesondere den potenziellen Nachfragern einer beruflichen Qualifizierung, nicht bekannt sein.

Auch die Themen Durchlässigkeit und Anrechnung von Leistungen in dem jeweils anderen System spielen eine entscheidende Rolle. Insbesondere die Unternehmensbefragung zeigt, dass Fortbildungsabsolventen auch auf Positionen für Akademiker eingesetzt werden und umgekehrt. Diese Übergänge können durch passende – tertiäre oder beruflich orientierte – Weiterbildungsangebote, die an den vorhandenen Kenntnisstand anknüpfen, noch erfolgreicher gemanagt werden.

Insgesamt gilt, dass weder Hochschulabsolventen noch Fortbildungsabsolventen durchweg bessere Einkommens- und Arbeitsmarktperspektiven haben. Beide Gruppen sind zwar nicht gleichartig, aber in vielerlei Hinsicht gleichwertig, was in der öffentlichen Diskussion noch viel stärker herausgestellt werden sollte. So können junge Menschen von den Perspektiven einer beruflichen Bildung begeistert und Unternehmen bei der Fachkräftesicherung unterstützt werden. \

AUTOREN DR. REGINA FLAKE Economist, Kompetenzfeld Berufliche Qualifizierung und Fachkräfte, Institut der deutschen Wirtschaft, Köln fl[email protected]

DR. MICHAEL ZIBROWIUS Economist im Kompetenzfeld Berufliche Qualifizierung und Fachkräfte, Institut der deutschen Wirtschaft, Köln [email protected]

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DEUTSCHHERRENSCHULE

HOCHWERTIGE BERUFSORIENTIERUNG Erstmals ist die Frankfurter Deutschherrenschule für ihre guten Konzepte zum Übergang von Schule in Beruf mit dem Berufswahlgütesiegel ausgezeichnet worden. Das begehrte Siegel wird für eine hervorragende Berufs- und Studienorientierung vergeben.

Die Realschule Deutschherrenschule aus Frankfurt-Sachsenhausen war im Schuljahr 2015 / 2016 eine von acht Schulen in Hessen, die sich zum ersten Mal einer Zertifizierung für das Berufswahlgütesiegel stellten. 20 weitere Schulen wurden wieder zertifiziert, darunter die Frankfurter Weißfrauenschule und Elisabethenschule sowie die Hans-Thoma-Schule aus Oberursel. Letztere erhielten das Gütesiegel vor drei Jahren und qualifizierten sich aufgrund ihres weiterentwickelten Angebots zur Berufs- und Studienorientierung dafür, es für drei weitere Jahre tragen zu dürfen. Seit Einführung des Gütesiegels im Schuljahr 2010 / 2011 konnten damit 190 hessische Schulen

erfolgreich erstzertifiziert und 98 rezertifiziert werden.

Gute Ausgangsposition Dr. Manuel Lösel, Staatssekretär, hessisches Kultusministerium, betonte bei der Übergabe in Wiesbaden die stetig steigende Bedeutung der Berufs- und Studienorientierung an den Schulen: „Die Förderung der beruflichen Orientierung an unseren Schulen in Hessen ist eine überaus wichtige Investition, um jungen Menschen bereits früh ein Gefühl für ihre Interessen und Neigungen zu geben.“ Nicht zuletzt würden sie damit auch in eine gute Ausgangsposition für ihren zukünftigen Werdegang gebracht. „Gleichzeitig senken wir die Quote des Ausbildungsund Studienabbruchs und damit

auch die Jugendarbeitslosigkeit insgesamt“, fügte er hinzu. Eine frühzeitige Berufsorientierung sei unabdingbar, bestätigte auch Klaus Repp, Vizepräsident, Arbeitsgemeinschaft der hessischen Handwerkskammern. „Wir müssen unseren Kindern so früh wie möglich erklären, wie die Berufswelt aussieht und wie vielfältig sie ist“, sagte er. Berufsund Studienorientierung könne nicht früh genug beginnen und auch nicht intensiv genug angeboten werden. „Eine gute Berufsorientierung kann die Chancen junger Menschen erheblich verbessern und gleichzeitig dazu beitragen, die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt zu überwinden“, sagte Sara Günnewig, Kommunikationsverantwortliche, J.P. Morgan in Deutschland. „Das ist für jeden einzelnen Schüler genauso wichtig wie für alle hessischen Unternehmen, die qualifizierten Nachwuchs brauchen.“ Die Stiftung unterstützt in Kooperation mit den hessischen Industrie- und Handelskammern die Zertifizierung.

welche gemäß der Olov-Qualitätsstandards in vorbildlicher Weise ein handlungsorientiertes, fächerübergreifendes und arbeitsweltbezogenes Konzept zur Berufs- und Studienorientierung umsetzen. In diesem Zusammenhang kennzeichnet das Gütesiegel die ausgezeichneten Schulen als richtungsweisende Beispiele für eine qualitativ hochwertige Berufsorientierung, die für ihre Schüler Perspektiven der Selbstverwirklichung und individuellen Lebensgestaltung als Grundlage für berufliche und private Zufriedenheit schafft.

Regionale Umsetzung Die hessenweite Strategie Olov (Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule – Beruf) hat die Optimierung des Übergangs Schule – Beruf zum Ziel. Die regionale Umsetzung der Qualitätsstandards bezieht vorhandene Ansätze und Kooperationsstrukturen ein. Olov wird von der hessischen Landesregierung aus Mitteln des hessischen Wirtschaftsministeriums, des hessischen Kultusministeriums und der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds gefördert. \

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Das Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung Hessen wird seit dem Schuljahr 2010 / 11 an hessische Schulen mit den Bildungsgängen Haupt- und Realschule sowie an Gymnasien und berufliche Gymnasien sowie Förderschulen verliehen,

AUTORIN DR. BRIGITTE SCHEUERLE Geschäftsführerin, Aus- und Weiterbildung, IHK Frankfurt b.scheuerle@ frankfurt-main. ihk.de

IHK WirtschaftsForum 11.16

Aus- und Weiterbildung

KONGRESS

BERUFLICHE SPRACHFÖRDERUNG FOTO: GETTYIMAGES / CRISPYICON

Der Kongress „Neue Wege in der beruflichen Sprachförderung – Perspektiven für Unternehmen und Zugewanderte“ zeigte Möglichkeiten auf, wie Flüchtlinge ihre Deutsch- und Fachsprachenkenntnisse in Arbeitsprozessen erlernen können.

berufliche Qualifizierung Hand in Hand gehen sollten, machte Sprachwissenschaftler Prof. Jörg Roche von der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität. Viele wissenschaftliche Erkenntnisse deuteten darauf hin, dass Sprachen am besten in echten Handlungssituationen gelernt würden. Wenn Zuwanderer den direkten Nutzen ihres Erlernten erlebten, seien sie hoch motiviert. Grammatikstrukturen könnten begleitend erlernt werden. Wenn Spracherlernen grundsätzlich mit echten Alltags- oder Berufszusammenhängen verknüpft werde, werde das Lernen sich selbst beschleunigen, so Roche.

Lernhilfen

Müssen Unternehmen mit der Einstellung von Flüchtlingen und Zuwanderern warten, bis diese in Sprachkursen Fachtermini wie „Mise en Place“ und die Doppeldeutigkeit von „die Kaffeemaschine anwerfen“ gelernt haben? Oder gibt es Möglichkeiten, sie bereits früher als Arbeitskräfte einzusetzen und ihre Deutschund Fachsprachenkenntnisse im Arbeitsprozess zu schulen? Diesen neuen Ansätzen in der beruflichen Sprachförderung widmete sich Ende August ein Kongress, den die IHK Frankfurt gemeinsam mit der Gemeinnützigen Frankfurter FrauIHK WirtschaftsForum 11.16

en-Beschäftigungsgesellschaft (GFFB) ausrichtete. Die Brisanz dieses Themas zeigt die hohe Teilnehmerzahl: Rund 400 Führungs- und Fachkräfte im Personal- und Bildungsmanagement sowie Ausbildungsverantwortliche und Arbeitsmarktakteure aus dem gesamten Bundesgebiet waren zu diesem hierzulande ersten Kongress zum Thema berufsintegrierte Sprachförderung nach Frankfurt angereist.

Motivation fördern Mut für einen integrierten Ansatz, bei dem Deutschlernen und

Ähnliche Erkenntnisse aus der Praxis berichteten Vertreter von Unternehmen aus Frankfurt. Egal, ob es sich um Flüchtlinge oder um zugewanderte junge Spanier handelte: Matthias Ganz, Personalleiter, Samson, und Andreas Heinzelmann, Geschäftsführer, Elektro Ehinger, und Ausbildungsbeauftragter der Elektroinnung Frankfurt, schilderten, dass sie in der Ausbildung die Werkzeuge mit ihren deutschen Begriffen beklebten und die Ausbilder ÜbersetzungsApps einsetzten. Marion Freddy Krämer, Personaldirektorin, Steigenberger Frankfurter Hof, hat eine Mitarbeiterin mithilfe des Frankfurter Projekts Faberis genau für den Einsatz von Deutsch lernenden Mitarbeitern schulen lassen:

„Wir haben unsere Prozesshandbücher auf Klarheit und Eindeutigkeit überarbeitet und unsere Mitarbeiter für Anweisungen wie ,Wirf‘ doch mal die Kaffeemaschine an’ sensibilisiert.“ Wie alle Unternehmensvertreter bestand sie aber auch darauf, dass das Erlernen der in der Branche üblichen Fachausdrücke wie „Mise en Place“ für die Vorbereitung des Restaurantservice ein Lernziel bleiben müsse.

Mitarbeiterbindung Die Wisag bereite ihre angehenden Gebäudereiniger auf die Fachausdrücke in speziellen Kursen vor, erzählte John Lotz, Leiter Personal, Wisag Facility Service Holding. Silke Niehaus, Zentralbereichsleiterin Personalservicedienstleistungen, Fraport, schilderte die Ansätze von Fraport, mit speziellen Kursen außerhalb der Arbeitszeit Migranten auf unterschiedliche Sprachniveaus zu bringen. Einig waren sich die Unternehmensvertreter darin, dass ohne solche Anstrengungen kaum noch Mitarbeiter zu finden seien. Dennoch lohne sich die Investition in die Sprachförderung. Sie bewirke, dass sich die vielsprachige Belegschaft untereinander verständigen könne und binde die Mitarbeiter ans Unternehmen. Auf den Zusammenhang zwischen Sprachkenntnissen und guter Beschäftigung wies Karen Hoyndorf, stellvertretende IHK-Präsidentin, hin. Das Institut für Arbeitsmarkt- und

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Verbesserungspotenzial

Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit habe bereits 2014 in einer Studie nachgewiesen, dass Migranten mit sehr guten Deutschkenntnissen wesentlich eher erwerbstätig würden als Migranten mit schlechten Deutschkenntnissen. Der monatliche Nettolohn von Personen, die sehr gute Sprachkenntnisse vorweisen, liegt fast 22 Prozent über dem Lohnniveau von Personen, die über keine oder schlechte Deutschkenntnisse verfügen. Zudem ist ihr Risiko, unterhalb des Qualifikationsniveaus beschäftigt zu sein, um gut 20 Prozentpunkte geringer.

Gerade die aktuelle Politik zur Sprachförderung für Flüchtlinge habe gezeigt, dass es noch Verbesserungspotenzial gibt. Die zwei wichtigsten Fragen von Unternehmen im Zusammenhang mit Zuwanderern seien derzeit, wie sie Deutsch lernen und wie sie in den Arbeitsmarkt integriert werden können. „Wir möchten den Unternehmen aufzeigen, dass mit beruflicher Sprachförderung ein großes Potenzial an zukünftigen Fachkräften zu finden ist“, so Hoyndorf. Es lohne sich, in diese Art von Weiterbildung zu investieren.

B a r b a r a W a g n e r, g e schäftsführende Gesellschafterin, GFFB, und Mitglied im Ausschuss Bildungswirtschaft, IHK Frankfurt, betonte in ihrem Statement die Notwendigkeit einer Verzahnung beruflicher Kompetenzen mit der Fach- und Bildungssprache im Rahmen von Ausbildungen und Umschulungen. Die Bedeutung des Erwerbs der Bildungssprache werde häufig unterschätzt, sei aber für die Abschlussprüfungen unerlässlich. Zudem fehle es an Sprachförderkräften, die fachsprachliche Inhalte in Verbindung mit der Bildungssprache vermitteln könnten.

Da die bisherige Arbeitsmarktpolitik diese Ansätze bislang zu wenig in den Blick genommen hat, haben die Kongressteilnehmer in sieben Foren Forderungen und strategische Ziele für Unternehmen, Bildungsakteure und die Politik herausgearbeitet (siehe Infokasten). \

AUTORIN DR. BRIGITTE SCHEUERLE Geschäftsführerin, Aus- und Weiterbildung, IHK Frankfurt b.scheuerle@ frankfurt-main. ihk.de

Anmeldung zu den Zwischenprüfungen und Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung Kaufmann /-frau für Büromanagement Frühjahr 2017 Die hessischen Industrie- und Handelskammern führen im Frühjahr 2017 Zwischenprüfungen gemäß § 48 Berufsbildungsgesetz durch. Die Teilnahme an der Zwischenprüfung ist gemäß § 43 Berufsbildungsgesetz Zulassungsvoraussetzung zur Abschlussprüfung.

Kaufleute im Einzelhandel in der Zeit vom 1. September 2015 bis 31. März 2016 - verkürzt zweieinhalb Jahre beträgt, Ausbildungsbeginn in der Zeit vom 1. September 2015 bis 31. März 2016 - zwei Jahre beträgt, Ausbildungsbeginn in der Zeit vom 1. September 2015 bis 31. März 2016 - verkürzt zwei Jahre beträgt, Ausbildungsbeginn in der Zeit vom 1. April bis 15. November 2016 - verkürzt ein Jahr beträgt, Ausbildungsbeginn in der Zeit vom 1. April bis 15. November 2016, und die bisher noch keine Zwischenprüfung abgelegt haben.

Folgende Auszubildende werden aufgefordert: Kaufmännische und kaufmännischverwandte Ausbildungsberufe Alle Auszubildenden, deren Ausbildungsdauer - drei Jahre beträgt, Ausbildungsbeginn in der Zeit vom 1. April bis 30. September 2015, dreijährige Berufe der Gastronomie und die

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Die praktischen Prüfungen in den Berufen des Gastgewerbes finden voraussichtlich von Anfang März bis Ende April 2017 statt. Die praktischen Prüfungen in dem Beruf Fachlagerist /-in finden voraussichtlich im Februar 2017 statt.

Die Abschlussprüfung Teil 1 Kaufmann/ -frau für Büromanagement findet voraussichtlich am 9. und 10. März 2017 statt. Die Prüfungsanforderungen zu den jeweiligen Berufsbildern können online unter www.frankfurt-main.ihk.de/ berufsbilder nachgelesen werden. Weitere Infos: IHK Frankfurt, Jessica Mechenbier, Team Kaufmännische Ausbildungsprüfungen, Geschäftsfeld Aus- und Weiterbildung, Börsenplatz 4, 60313 Frankfurt, Telefon 0 69 / 21 97-12 27, Fax 0 69 / 21 9715 55, E-Mail [email protected].

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Die praktischen Prüfungen im Beruf Florist/-in finden voraussichtlich Ende Januar 2017 statt.

Die praktischen Prüfungen in den Berufen Hauswirtschafter /-in und Fach-

139. Jahrgang

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Die schriftlichen Zwischenprüfungen finden voraussichtlich wie folgt statt: Mittwoch, 8. März 2017

praktiker /-in Hauswirtschaft finden voraussichtlich im Februar 2017 statt.

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Wirtschaftsstrafrecht: Strafverfahren vermeiden 46

IHK WirtschaftsForum 11.16

Aus- und Weiterbildung

Frankfurter Forderungen zur beruflichen Sprachförderung Um Unternehmen zukünftige potenzielle Fachkräfte unter Langzeitsarbeitslosen und Flüchtlingen zu erschließen, sind berufsbezogene Sprachkenntnisse notwendig. Mit diesem Aspekt der Fachkräfteentwicklung hat sich ein Kongress in der IHK Frankfurt beschäftigt. Damit berufliche Sprachförderung künftig zur Fachkräftesicherung beitragen kann, haben mehr als 480 Vertreter von Unternehmen, Weiterbildungsanbieter, Politiker und Wissenschaftler gemeinsam mit Akteuren der Arbeitsmarktförderung sechs Handlungsfelder für Unternehmen und Politik identifiziert. Folgende Forderungen wurden von den Mitwirkenden erarbeitet. Sprachförderung im Beruf benötigt neue Methoden Zur besseren Integration von Menschen mit geringen Deutschkenntnissen sind neue Ansätze notwendig, die das Erlernen von Fachkenntnissen mit dem Erwerb von Deutschkenntnissen kombinieren und so zu unmittelbarem Lernen im Betriebsalltag führen. Das Erlernen von Deutsch, Fachkompetenz und der Berufssprache sollte Hand in Hand gehen. Hierzu sollten Fachtrainer mit Sprachtrainern gemeinsam im sogenannten Teamteaching arbeiten, Anbieter von fachlicher Weiterbildung mit Sprachschulen kooperieren. Unternehmen sollten ihre Fachkräfte mit Führungsfunktion für den Umgang mit Beschäftigten nichtdeutscher Herkunftssprache sensibilisieren. Dies gilt auch für die Lehrer in Berufsschulen. Materialien zum Erlernen von Berufssprache notwendig Für das Erlernen von Fachsprache gibt es bislang nur wenige Ma-

IHK WirtschaftsForum 11.16

terialien, meist im Bereich von Erziehern, Pflege, Handel sowie Hotellerie und Gastronomie. Sind Materialien im Rahmen von öffentlich geförderten Projekten erarbeitet worden, so sollten diese öffentlich zugänglich gemacht werden. Dies könnte zum Beispiel zentral über das IQNetzwerk erfolgen. Sprachlehrmaterialien, die Situationen im Berufsalltag darstellen, sollten wiederum mithilfe von Fachpraktikern erarbeitet werden. Sprachförderung an beruflichen Schulen sollte weiterentwickelt werden Die Sprachförderung an beruflichen Schulen sollte nach Lernniveaus differenziert und möglichst in konkrete Handlungssituationen eingebaut werden. Eine Verknüpfung mit Berufspraxis erscheint hierfür sinnvoll. Die Angebote an beruflichen Schulen für Zuwanderer ab 16 Jahren müssen darüber hinaus bundesweit in Förderketten zum Übergang in Ausbildung und Arbeitsmarkt einbezogen werden. Hierfür müssen Land, Arbeitsagenturen und Schulträger gemeinsame Programme entwickeln. Zuwanderer, die in Berufsausbildung übergehen, benötigen eine weitere Förderung von fachlichen Sprachkenntnissen an der Berufsschule. Dies ist Voraussetzung für das Erlernen von Fachsprache und eine erfolgreiche Integration als Fachkraft in die Unternehmen. Förderprogramme sollten für die Zielgruppe Zuwanderer erweitert werden Die bisherige Arbeitsmarktpolitik berücksichtigt bei der Entwicklung von Fachkräften bisher zu

wenig die Zielgruppe Zuwanderer und ihren Förderbedarf. So sollte die Umschulungsdauer ausgedehnt werden, da die bisherige Dauer von zwei Dritteln einer Ausbildungszeit nicht berücksichtigt, dass neben den fachlichen Inhalten auch noch die Berufssprache gelernt und damit die Deutschkenntnisse erweitert werden müssen. Zur besseren Integration von Arbeitslosen sollten diese bei ihren Feststellungsmaßnahmen generell auf Eignung und Motivation für ein bestimmtes Berufsbild und auf ihre Sprachlernfähigkeit getestet werden. Die Sprachfeststellungen sollten auf Zuwanderer ausgerichtet sein. Wichtig dabei ist es, dass Arbeitsagenturen und Jobcenter systematisch den Sprachstand der Arbeitslosen in ihren Datenbanken erheben. Berufliche Sprachförderung braucht gleiche Bedingungen wie die allgemeine Sprachförderung Auf dem öffentlich geförderten Arbeitsmarkt für Sprachlehrer herrschen ungleiche Bedingungen für Honorarsätze. Sprachlehrer, die bei der Qualifizierung von zukünftigen Fachkräften einzusetzen sind, erhalten weniger Honorar als diejenigen, die Allgemeinsprache in den Integrationskursen unterrichten. Um die berufliche Qualifizierung nicht zu benachteiligen, sollten zumindest die Bundesbehörden wie Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wie auch Bundesagentur für Arbeit ihre Förderbedingungen angleichen.

nem Gesamtförderkonzept verknüpfen Die bereits jetzt entstehende Angebotsvielfalt auf kommunaler Ebene bei der Sprachförderung für Flüchtlinge zeigt, dass Sprachförderung nicht systematisch gedacht ist. Sie sorgt zwar für Wettbewerb um die besten Ideen, aber auch gleichzeitig für unterschiedliche Chancen und Rahmenbedingungen. Um möglichst effizient sowohl Flüchtlinge wie auch schon seit Längerem zugewanderte Menschen fördern zu können, müssen Bund, Länder, Arbeitsagenturen und Kommunen gemeinsam Förderketten entwickeln. Dabei muss von den unterschiedlichen Zielgruppen, das heißt von ihrem jeweiligen Schulabschluss beziehungsweise Berufs- oder Beschäftigungsstatus, ausgegangen werden, nicht von der jeweiligen Förderinstitution. Ehrenamtliche Sprachförderung kann nur begleiten und darf nicht subsidiär angesetzt werden. \

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ENERGIEEFFIZIENZ

IM TEAM SPART SICH’S BESSER

FOTO: JOCHEN MÜLLER

Der Austausch in Netzwerken kann dazu beitragen, die Energieeffizienz in Unternehmen weiter zu verbessern. Bundesweit haben unter dem Dach der gemeinsamen Initiative von Bundesregierung und Wirtschaftsverbänden rund 90 solcher Netzwerke zusammengefunden – unter anderem auch in Frankfurt.

Anfang September fand in der IHK Frankfurt die Energieeffizienzmesse statt. Sie ist Leitmesse für Energieeffizienz in Unternehmen, Kommunen und Immobilienwirtschaft.

Die deutschen Unternehmen setzen schon seit einigen Jahren vielfältige Aktivitäten zur Steigerung der eigenen Energieeffizienz und zur Senkung des Energieverbrauchs um. Sie tragen damit der politischen und der betriebswirtschaftlichen Bedeutung des Themas Rechnung – Energieeffizienz soll als zweite Säule der Energiewende noch stärker in den Fokus der politischen Rahmensetzung rücken. Mit der Verabschiedung des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE) ist dieser Bereich erneut in den Blick gekommen. Dabei soll größtenteils auf Freiwilligkeit gesetzt werden. Ein Effizienzpotenzial, das nicht erkannt wird, kann jedoch auch nicht aktiviert werden.

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Investitions- und Förderprogramme, die nicht bekannt sind, können nicht in Anspruch genommen werden. Umgekehrt beeinträchtigen auch unübersichtliche Informationen, Auswahlmöglichkeiten und Komplexität die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen.

Einsparpotenziale identifizieren Da die Grenzkosten von Effizienzmaßnahmen steigen (viele schnell und günstig umzusetzende Einsparmaßnahmen sind bereits ergriffen worden), meiden viele Unternehmen die mit Effizienzmaßnahmen verbundene Investitionen oder schätzen den zeitlichen Aufwand als zu hoch oder den Nutzen als zu gering

ein. So sank die Zahl der Unternehmen, die für die kommenden fünf Jahre Einsparpotenziale von mehr als fünf Prozent sehen, von 2015 auf 2016 von 27 auf 24 Prozent. Allerdings bleibt auch in diesem Jahr die Anzahl der Betriebe, die sich mit dem Thema Energieeffizienz auseinandersetzen, hoch: Nur weniger als ein Viertel plant keine Maßnahmen in diesem Bereich. Vor allem aber hat sich die Zahl der Unternehmen, die bereits Effizienzmaßnahmen umgesetzt haben, in den vergangenen vier Jahren mehr als verdoppelt. Das zeigt das jährliche Energiewendebarometer, die Umfrage der IHK-Organisation unter ihren Mitgliedsunternehmen.

Gemeinsam mehr erreichen Dass die Industrie durch Effizienz zur Energiewende beitragen kann sowie ein deutliches Zeichen für praktischen Klimaschutz setzen kann, ist unbestritten. Ein Großteil der Unternehmen sieht dennoch die größte Herausforderung in den mit der Umsetzung von Effizienzmaßnahmen verbundenen wirtschaftlichen Fragen. Unternehmen schätzen Maßnahmen oft als nicht wirtschaftlich ein oder erachten den Einsatz von Personal und Investitionsmitteln in andere Unternehmensbereiche als rentabler. Hier zeigt die Praxis, im Team spart sich’s besser. Und darum geht es bei Energieeffizienznetzwerken. Unter dem Dach der gemeinsamen Initiative von Bundesregierung und Wirtschaftsverbänden haben deutschlandweit bereits rund 90 solcher Netzwerke zusammengefunden. Der freiwillige und zielgerichtete Erfahrungsaustausch von Unternehmen aus einer Region oder Branche zeigt: Netzwerke bieten nicht nur Unterstützung zur Erfüllung gesetzlicher Anforderungen, sondern heben weitere Einsparpotenziale. So ist eine kontinuierliche Reduzierung der Energiekosten in der Regel um fünf bis zehn Prozent im Jahr nach dreijähriger Teilnahme möglich. Der direkte Erfahrungsaustausch unter den Unternehmen ermöglicht Wissensaustausch und eine IHK WirtschaftsForum 11.16

Innovation und Umwelt

FRANKFURT SPART STROM Für jede Kilowattstunde Strom, die durch die Umsetzung einer Energieeffizienzmaßnahme eingespart wird, zahlt die Stadt Frankfurt zehn Cent als Investitionszuschuss aus. Kleine und mittlere Unternehmen bis 250 Mitarbeiter und mit einem Jahresumsatz unter 50 Millionen Euro können für eine Energieberatung bis zu 80 Prozent der Kosten gefördert bekommen. Die Zuschüsse für eine Energieberatung können über das Programm „Energieberatung im Mittelstand“ beim Bundesamt für Ausfuhrkontrolle abgerufen werden. Das Energiereferat der Stadt Frankfurt fördert außerdem jede eingesparte Kilowattstunde. Unternehmen sind aufgefordert, die Angebote rege zu nutzen und so zu mehr Energieeffizienz und Klimaschutz in Frankfurt beizutragen. Die IHK Frankfurt hilft Unternehmen dabei, den Überblick über alle möglichen Zuschuss- und Kredit- beziehungsweise Darlehensförderprogramme für die Bereiche Energie und Umwelt auf Landes- und Bundesebene zu behalten. Weitere Infos online unter www.frankfurtmain.ihk.de/ee-foerderprogramme. Kontakt: IHK Frankfurt, Innovation und Umwelt, Luise Riedel, Telefon 0 69 / 21 97-14 80, E-Mail l.riedel@ frankfurt-main.ihk.de.

schnellere Akzeptanz von Maßnahmenempfehlungen. Auch die IHK Frankfurt organisiert gemeinsam mit dem Energieversorger Mainova ein BusinessEnergieeffizienznetzwerk.

Beitrag zur Nachhaltigkeit Es wird immer wichtiger für Unternehmen, dass sie sich ihrer Verantwortung stellen und gesellschaftlich verantwortungsbewusst

handeln. Die Teilnahme an einem Energieeffizienznetzwerk kann einen guten Beitrag zur Nachhaltigkeitsstrategie von Unternehmen leisten und die Marketingabteilung nach außen zeigen, man ist aktiv und beteiligt sich, übernimmt gesellschaftliche Verantwortung. Durch den Austausch mit anderen Unternehmen lernt man außerdem die vielfältigen Fördermöglichkeiten für Ressourcen- und Energieeffizienzmaßnahmen besser kennen und kann sie leichter umsetzen. Durch einen gemeinsamen Einkauf im Netzwerk können die Kosten für die Umrüstung eventuell reduziert werden. Kürzlich startete beispielsweise das Förderprogramm „Step up – Stromeffizienzpotenziale nutzen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Es fördert technologie- und sektoroffen Stromeffizienzmaßnahmen.

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Unternehmen aller Branchen, so auch Energiedienstleister beziehungsweise Contractoren, Stadtwerke und kommunale (Versorgungs-) Unternehmen, können ihre geplanten Stromeffizienzmaßnahmen bei Step up zur Förderung einreichen. Dabei treten alle Projekte in einen Wettbewerb um die Fördermittel: Gefördert werden die Maßnahmen mit der höchsten Stromeinsparung je Fördereuro, das heißt, diejenigen Maßnahmen, die den besten Kosten-Nutzen-Wert (Euro / Kilowattstunde) erreichen. \ AUTORIN LUISE RIEDEL Referentin, Innovation und Umwelt, IHK Frankfurt [email protected]

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FOTO: PICTURE-ALLIANCE / NURPHOTO

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K ANADA

INVESTITIONEN IN INFRASTRUKTUR Das Freihandelsabkommen der EU mit Kanada wird aktuell auf allen Ebenen intensiv diskutiert. Für die Befürworter geht es um die wirtschaftliche und politische Handlungsfähigkeit der EU, die Gegner sehen in Ceta die kleine Schwester des derzeit chancenlosen Freihandelsabkommens mit den USA.

Kanada mit seinen 36 Millionen Einwohnern spielt wirtschaftlich und politisch in einer anderen Liga als die Weltmacht USA. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 1,8 Billionen US-Dollar ist das nordamerikanische Land aber immerhin die elftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Der wichtigste Handelspartner sind die USA. Mehr als die Hälfte der kanadischen Importe entfallen auf den südlichen Nachbarn, gefolgt von China mit einem Anteil von 13 Prozent und den EU-Märkten mit einem Anteil von elf Prozent. Der deutsche Anteil bei den kanadischen Importen beläuft sich derzeit auf drei Prozent, dies entspricht einem

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Liefervolumen im Wert von fast zehn Milliarden Euro. Dieser Anteil ist sicherlich noch ausbaufähig, und 2015 konnten die deutschen Ausfuhren nach einem schwachen Vorjahr ein beachtliches Plus von mehr als 15 Prozent verzeichnen. Deutsche Unternehmen exportieren vor allem Kraftfahrzeuge, Kfz-Teile und Maschinen nach Kanada, während Kanada insbesondere Rohstoffe nach Deutschland ausführt. Vom geplanten Handelsabkommen zwischen der EU und Kanada erwarten sich deutsche Unternehmen einen besseren Zugang zum kanadischen Markt. Durch den Brexit, den die Kanadier mit Sorge betrachten, können die

deutsch-kanadischen Handelsbeziehungen zusätzlich profitieren. Kanada ist der weltweit größte Produzent von Zink, Uran, Kaliumcarbonat, Kadmium, Schwefel und Nickel. Jeweils an dritter Stelle rangiert das Land beim Abbau von Aluminium, Titan, Kobalt, Molyb-

dän, Gold und Blei. Rund 80 Prozent der ausgebeuteten Rohstoffe werden exportiert. Erdöl und Erdgas sind ebenfalls wichtige Exportgüter. Der jüngste Verfall des Ölpreises hat dementsprechend Spuren hinterlassen, vor allem in der westkanadischen Provinz Al-

KANADA-INFOVERANSTALTUNG Dienstag, 13. Dezember, 9 bis 13 Uhr, IHK Frankfurt Die Veranstaltung informiert über aktuelle Rahmenbedingungen und Marktchancen im kanadischen Markt. Vor Ort engagierte Unternehmen berichten über ihre Erfahrungen. Zudem geben Experten der DeutschKanadischen Industrie- und Handelskammer und der Regierungsagentur Economic Development Canada praktische Tipps. Die Teilnahme kostet 45 Euro. Kontakt: IHK Frankfurt, International, Monika Goldbach, E-Mail [email protected]. Anmeldung online unter www.frankfurt-main.ihk.de/veranstaltungen.

IHK WirtschaftsForum 11.16

International

berta. Die schweren Waldbrände vom Frühsommer haben diesen Effekt zusätzlich verstärkt. Künftig soll der Anteil der erneuerbaren Energien in Alberta deutlich gesteigert werden und die Abhängigkeit vom Erdöl verringern. Vor allem der windreiche kanadische Westen bietet hierfür exzellente Bedingungen. Auch Stromexporte in die USA sind denkbar. Im Jahr 2015 wuchs die kanadische Wirtschaft um 1,3 Prozent, für dieses Jahr rechnen Experten mit einem ähnlichen Wert. Die Aussichten in den einzelnen Wirtschaftssektoren sind dabei recht verschieden. Der Maschinenbau hängt stark am Rohstoffsektor und so verzeichneten die Ausrüstungen für die Öl- und Gasindustrie allein im Jahr 2015 einen Absatzrückgang von mehr als einem Drittel. Andere Bereiche, wie die Metallverarbeitung, können aber durchaus gegen diesen Trend wachsen. Der Konsumgütermarkt im Allgemeinen und der Markt für Pkw im Besonderen wachsen robust. Der kanadische Verbraucher ist traditionell ähnlich konsumfreudig wie sein US-amerikanischer Nachbar. Bauwirtschaft und Chemie verzeichnen aktuell eine eher schwache Konjunktur. Besser sieht es in den Sektoren Elektrotechnik, IT und Medizintechnik aus. Seit gut einem Jahr ist Kanadas neue Regierung unter Justin Trudeau im Amt. Im Wahlkampf versprach die siegreiche Liberale Partei ein umfassendes Infrastrukturprogramm, mit dem die Wirtschaft angekurbelt werden soll. Im Fokus stehen dabei der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, die Modernisierung des Wassersektors und der soziale Wohnungsbau. In den nächsten zehn Jahren sollen hierfür 120 Milliarden kanadische Dollar, das entspricht circa 80 Milliarden Euro, zur Verfügung gestellt werden. Die ersten dieser GroßIHK WirtschaftsForum 11.16

projekte kommen noch in diesem Jahr in die Ausschreibungsphase. Vor dem Markteintritt sollten sich deutsche Unternehmen mit den rechtlichen Rahmenbedingungen und den geschäftlichen Gepflogenheiten in Kanada beschäftigen. Vieles ähnelt tatsächlich den Bedingungen in den USA, aber es gibt auch Unterschiede. So weist insbesondere das kanadische Rechtssystem einige Besonderheiten auf. Zum einen ist es durch die Zugehörigkeit zum britischen Commonwealth durch das Common Law geprägt. Zum anderen gilt in der Provinz Quebec im Privatrecht der Code Civil de Quebec, vergleichbar unserem Bürgerlichen Gesetzbuch. Anwälte müssen sich hier also in beiden Rechtssystemen auskennen. Ähnlich wie in den USA ist die rechtliche Autonomie der kanadischen Provinzen größer als in Deutschland und dies gilt insbesondere im Gesellschaftsrecht. So können in Kanada Kapitalgesellschaften nach Bundes- oder Provinzrecht gegründet werden. Auch die Produkthaftung wird durch die Provinzen geregelt. Im Vergleich zu den USA werden in Kanada Ansprüche aus der Produkthaftung seltener geltend gemacht und die zugesprochenen Summen sind deutlich niedriger. Eine besondere Herausforderung beim Vertriebsaufbau stellt die schiere Größe des Landes dar. Kanada ist der zweitgrößte Flächenstaat der Erde und mit 3,6 Einwohnern pro Quadratkilometer gleichzeitig einer der am dünnsten besiedelten. Unter wirtschaftlicher Betrachtung lässt sich das Land in zwei Hauptregionen einteilen. Zum einen die beiden bevölkerungsreichsten Provinzen Ontario und Quebec mit den Metropolen Toronto, Montreal und Ottawa im Osten sowie die Westprovinzen Alberta und British Columbia mit den städtischen

Konjunkturausblick für die G7-Staaten Wirtschaftswachstum in Prozent 20

15

USA

20

1,2

Frankreich

1,2

Italien

0,6

Japan

0,6

2,2

1,7

1,4

Kanada

17

1,8

2,3

Deutschland

Quelle: OECD

16

+ 2,4 %

Großbritannien

zum Vergleich: Alle Industriestaaten

20

2,0

1,6

1,7

1,7

2,2

1,4

1,5

1,0

1,4

0,7 2,1

Stand Juni 2016

Zentren von Calgary, Edmonton und Vancouver. Die meisten deutschen Firmen im Konsum- und Investitionsgüterbereich beginnen ihre Marktbearbeitung im Großraum Toronto, der durch die Nähe zu den USA über eine sehr gute Infrastruktur verfügt. Montreal bietet sich ebenfalls als Standort an, hier gilt es besonders, die Zweisprachigkeit Kanadas zu berücksichtigen. Produktkataloge und Präsentationen sollten in Englisch und Französisch vorgehalten werden. Die Bearbeitung des kanadischen Marktes über einen Vertriebsstandort in den USA sollte nur als Übergangslösung erfolgen. Kanadische Vertriebspartner konzentrieren sich in der Regel auf Verkauf und Marketing und nicht so sehr auf die technischen Details der Produkte. Hier muss das

0,4 1,8

2,1

2016 und 2017 Prognose

© Globus

11060

deutsche Mutterhaus daher intensiv schulen und unterstützen. Der technische Support aus Deutschland muss dabei vor allem auch im Aftersales-Service gewährleistet werden. Ist dies durch eigene Techniker nicht möglich, muss eventuell noch ein technischer Dienstleister in Kanada mit ins Boot genommen werden. Bei der Suche nach einem Vertriebspartner unterstützt die Deutsch-Kanadische Industrieund Handelskammer mit Hauptsitz in Toronto und einer Zweigstelle in Montreal. \ AUTORIN MONIKA GOLDBACH Referentin, International, IHK Frankfurt m.goldbach@ frankfurt-main. ihk.de

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Aufgrund der wachsenden Bedeutung Koreas als Handelspartner für Hessen haben die DeutschKoreanische Industrie- und Handelskammer in Seoul (AHK Korea) und die IHK Frankfurt einen Korea Desk eingerichtet. Er wurde am 7. Juli im Rahmen des 8. Wirtschaftstages Korea vor 120 Gästen offiziell eröffnet. Zu den Leistungen des Korea Desks gehören unter anderem die Förderung der deutsch-koreanischen Wirtschaftsbeziehungen, aktuelle Erstinformationen zu Land und Wirtschaft, interkulturelle und branchenspezifische Informationen, Korea-Informationsveranstaltungen und Konferenzen, Vermittlung von Ansprechpartnern in der AHK und darüber hinaus Beratungstage zusammen mit den Experten der AHK. Angesichts der Sprachbarrieren, der fremden Kultur und der unbekannten Geschäftsgebräuche

stehen insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen vor vielfältigen Herausforderungen. Mit dem kostenlosen Beratungsangebot unterstützt die IHK Frankfurt gemeinsam mit der AHK Korea die Mitgliedsunternehmen bei der Überwindung dieser Hürden, um ihre Geschäftsaktivitäten mit Korea so effizient wie möglich durchzuführen. Der Korea Desk bietet eine fundierte und qualifizierte Erstberatung zu den Chancen und Herausforderungen in dem ostasiatischen Land. Korea ist zunehmend international vernetzt. Als einziges Land weltweit hat Korea mit den drei großen Wirtschaftsregionen – EU, USA und China – ein Freihandelsabkommen geschlossen. Durch das 2011 in Kraft getretene Freihandelsabkommen mit der EU wurden die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Hessen und Südkorea noch enger. Im vergangenen Jahr

FOTO: STEFAN KRUTSCH

Korea Desk eröffnet

Stefan Messer (l.), Vizepräsident, IHK Frankfurt, und Stefan Halusa (r.), Präsident, AHK Korea, unterzeichneten die Vereinbarung.

sind die Exporte nach Korea um über 28 Prozent auf fast fünf Milliarden Euro gewachsen. Die Importe stiegen um über 14 Prozent auf knapp eine Milliarde Euro. 70 Prozent der Waren kommen dabei aus der Automobil- und Maschinenbauindustrie. Damit gehört Korea seit Jahren zu den Topauslandsmärkten mit dynamischem Wachstum. Gleichzeitig beheimatet die Metropolregion FrankfurtRhein-

Main die größte koreanische Business Community Europas. Viele große koreanische Konzerne haben ihre Deutschland- und Europazentralen hier. Von FrankfurtRheinMain aus steuern sie ihre Marktaktivitäten sowie Forschung und Entwicklung. Hessen entwickelt sich regelrecht zum koreanischen European Headquarter: Rund 50 Prozent der koreanischen Direktinvestitionen in Deutschland entfallen bereits auf \ Hessen.

FOTO: PRIVAT

Chinesische Unternehmen besichtigten Hassia

Rund 35 chinesische Unternehmer aus der Region besuchten vor Kurzem die Produktion von Hassia Mineralbrunnen in Bad Vilbel. Ralf Wessel, Direktor Sales und Marketing, begrüßte die Teilnehmer. Die Einladung zur Betriebsbesichtigung erfolgte im Rahmen der Veranstaltungsserie China im Gespräch, die

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seit 2006 gemeinsam vom China Competence Center der IHKs Frankfurt und Darmstadt, der Frankfurt Rhein Main – International Marketing of the Region und dem Verein der chinesischen Unternehmen Frankfurt durchgeführt wird. Hassia wurde durch Johann Philipp Wilhelm Hinkel im Jahr 1864

gegründet. Er erschloss damals die erste Quelle auf dem Familiengrundstück in der Frankfurter Straße 2. Im Laufe der Jahre kamen weitere Quellen dazu. Inzwischen besitzt Hassia 40 Brunnen in und um Bad Vilbel. Übrigens ist der Name Hassia das lateinische Wort für Hessen. Die Hassia-Gruppe wird bereits in fünfter Generation von der Gründerfamilie geführt, die kräftig in den Standort investiert hat. Mittlerweile erstreckt sich die Produktion von Hassia Mineralbrunnen über eine Länge von rund zwei Kilometern. Im Unternehmen gibt es sieben Abfüllstraßen und ein hochmodernes vollautomatisches Lager. Jedes Jahr werden rund 800 Millionen Liter produziert. Am Standort Bad Vilbel sind rund 500 Mitarbeiter

beschäftigt. Durch verschiedene Zukäufe hat Hassia sich in den vergangenen Jahren auf Platz zwei der größten Wasser-Markenproduzenten vorgearbeitet und steht nun direkt hinter Nestlé Waters. Insgesamt hat Hassia hat rund 850 verschiedene Produkte im Angebot, neben den bekannten Wassermarken Rosbacher und Elisabethenquelle gehören die Fruchtsäfte von Neu‘s und Rapps dazu wie auch die Apfelweinmarken Blauer Bock und Alter Hochstädter. Hassia Mineralbrunnen ist seit vielen Jahren im Ausland aktiv. Einer der wichtigsten Exportmärkte ist derzeit Japan. Dort kann man Hassia Wasser bei Starbucks kaufen. Auch China gewinnt stark an Bedeutung. \ IHK WirtschaftsForum 11.16

International

Empfang für vietnamesischen Botschafter FOTO: IHK

reiche seiner Meinung nach nicht aus. Er appellierte an die deutsche und auch an die hessische Wirtschaft, vermehrt in Vietnam zu investieren. Deutschland liege trotz seiner starken Wirtschaftsleistung nur auf Platz 25 als Foreign Direct Investor in Vietnam und sei damit deutlich Stefan Messer (l.), Vizepräsident, IHK Frankfurt, und unterrepräsentiert. Doan Xuan Hung (r.), vietnamesischer Botschafter. Hung ließ sich ausdrücklich die Gründe Im Rahmen eines Besuchs in Hessen erläutern, die deutsche und hessiwurde der neue vietnamesische sche Unternehmen von InvestitioBotschafter Doan Xuan Hung am nen und Geschäften mit Vietnam 14. September von Vizepräsident abhalten. Messer berichtete von Stefan Messer in der IHK Frankfurt seinen eigenen Erfahrungen als empfangen. Thema des Gesprächs Unternehmer und führte Korrupin kleiner Runde war die wirtschaft- tion, administrative Hürden und liche Zusammenarbeit zwischen Rechtsunsicherheit an. Er betonte Vietnam und Deutschland mit ei- aber, dass sein Unternehmen nach nem besonderen Fokus auf Hessen. fast 20 Jahren im Markt inzwischen Die Gesprächsteilnehmer nahmen sehr erfolgreich operiere. Bezug auf das erfolgreiche DeutschBesonders enge Beziehungen Vietnamesische Wirtschaftsforum, zwischen Vietnam und Hessen bedas die IHK Frankfurt anlässlich des stehen auch aufgrund der DeutschStaatsbesuchs von Staatspräsident Vietnamesischen Universität (VGU), Truong Tan Sang im November 2016 an der das Land Hessen maßgebin Frankfurt ausgerichtet hatte. lich beteiligt ist. Die VGU wurde Der Botschafter verwies auf die 2008 gegründet und entspricht traditionell und historisch engen dem deutschen Universitätsmodell. Beziehungen zwischen Deutschland Die Universität bietet vietnameund Vietnam – allein die Definition sischen Studenten Bachelor- und einer „strategischen Partnerschaft“ Master-Studiengänge sowie eine

Doktorandenausbildung in technischen, naturwissenschaftlichen und wirtschaftswissenschaftlichen Fächern an. Die Lehre wird von deutschen Partneruniversitäten übernommen. Die Messer Group bildet gemeinsam mit B. Braun junge Vietnamesen im Rahmen einer zweijährigen dualen Ausbildung vor Ort aus.

Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass der Ausbildung junger Menschen eine besondere Rolle im Ausbau und der Förderung der Wirtschaftsbeziehungen zukommt. Junge Menschen, im jeweils anderen Land ausgebildet, seien die beste Basis für gegenseitiges Verständnis und zukünftige gute Zusammenarbeit. \

FRANKFURTER AUSSENWIRTSCHAFTSKALENDER 2. Branchenfrühstück: Handelsvertreter und Sales Manager Donnerstag, 10. November, IHK Frankfurt, 8 bis 10 Uhr, Telefon 0 69 / 21 97-14 35

1. Deutscher Exporttag 2016 Montag, 28. November, IHK Frankfurt, 9.30 bis 17.30 Uhr, Infos online unter www.exportmanager-online.de/events

Sprechtag mit der AHK Australien und Neuseeland Freitag, 11. November, IHK Frankfurt, 10 bis 15 Uhr, Telefon 0 69 / 21 97-14 60

HR-China – Besser rekrutieren, strategisch anstellen und sicher entsenden Mittwoch, 30. November, IHK Frankfurt, 9.30 bis 13 Uhr, Telefon 0 69 / 21 97-14 33

Gesprächsrunde: Brexit means Brexit Mittwoch, 16. November, IHK Frankfurt, 12.30 bis 14.30 Uhr, Telefon 0 69 / 21 97-14 60 Wirtschaftsforum Argentinien Dienstag, 22. November, IHK Frankfurt, 10 bis 15.30 Uhr, Telefon 0 69 / 21 97-15 06

Kanada-Workshop Dienstag, 13. Dezember, IHK Frankfurt, 9.30 bis 13 Uhr, Telefon 0 69 / 21 97-15 06

Lieferantenerklärungen richtig ausstellen und anwenden Mittwoch, 23. November, IHK Frankfurt, 8 bis 17 Uhr, Telefon 0 69 / 21 97-14 34

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Seminar: Export von Waren und Dienstleistungen nach Indien Mittwoch, 7. Dezember, IHK Frankfurt, 10 bis 16 Uhr, Telefon 0 69 / 21 97-14 60

Weitere Infos und Anmeldung zu den Veranstaltungen online unter www.frankfurt-main.ihk.de/veranstaltungen.de. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist teilweise gebührenpflichtig.

richtige Gestaltung der Kautionsverträge

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Gewerbetreibende werden immer häufiger Opfer von Telefonfallen. Nachdem es früher hauptsächlich um aufgedrängte Anzeigenaufträge ging, werden inzwischen alle Arten von Waren und Dienstleistungen per Kaltanruf beworben.

Bei der Telefonfalle werden Gewerbetreibende unaufgefordert telefonisch im Betrieb angesprochen, um ihnen im Rahmen des Telefonats durch Vorspiegelung falscher Tatsachen einen Vertrag aufzunötigen oder unterzuschieben. Dazu werden den Betroffenen einige Fragen gestellt, die sie nur mit Ja beantworten können. So soll den Angerufenen eine Bestätigung in Form eines Ja entlockt werden. In welchem Kontext dies geschieht, ist unerheblich. Hintergrund hierfür ist, dass die Gespräche auf Band aufgezeichnet und anschließend von den Anbietern zusammenge-

schnitten werden. Das entlockte Ja wird durch geschicktes Zusammenschneiden der Gesprächsaufzeichnungen später als Bestätigung eines Vertragsabschlusses dargestellt. Der Angerufene ist durch die beschriebene Vorgehensweise bereits im Moment des Hörerabhebens der Gefahr ausgesetzt, einen Vertrag aufgedrängt zu bekommen. Selbst dann, wenn er sich im Laufe des Telefonats mit Nachdruck gegen einen Vertragsabschluss wehrt. Die hinter dem Anruf stehenden Anbieter versuchen sich oftmals durch mehr oder weniger externe Callcenter mit Sitz im Aus-

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land – häufig in Spanien oder in der Türkei – aus der Affäre zu ziehen. Denn der Sitz im Ausland erschwert die Rückverfolgung der Anrufe erheblich. Eine andere Möglichkeit, derer sich die Anbieter zu ihrem Schutz bedienen, ist das sogenannte Call ID Spoofing. Hierbei werden mittels eines Computerprogramms die im Display angezeigten Anrufnummern gefälscht. Durch das Programm können sich die Anrufer eine beliebige Telefonnummer aneignen und den Angerufenen dadurch einen anderen Ursprung des Anrufs vorgaukeln. Es besteht sogar die Möglichkeit, sich deutsche Festnetznummern anzueignen, die gar nicht vergeben sind. In diesem Fall sind die Anbieter dadurch geschützt, dass ein Rückruf nicht möglich ist. Der Anrufer erhält keinen Anschluss. Handelt es sich bei der eigentlichen, „echten“ Nummer um eine deutsche Nummer, so kann eine Rückverfolgung stattfinden. Allerdings ist hierfür eine technisch sehr aufwendige Fangschaltung erforderlich. Dieser Weg ist daher nur im Wiederholungsfall und bei permanenter Belästigung verhältnismäßig. Nach erfolgtem Anruf folgt die Zusendung einer Rechnung mit dem Hinweis über einen fernmündlich geschlossenen Vertrag mit dem Datum des Anrufs. Weigert sich der Betroffene daraufhin, die Geldsumme zu zahlen, wird ihm ein gefälschter Gesprächsmitschnitt vorgehalten, gefolgt von einer Flut von Drohungen in Gestalt von Mahnungen, bei denen

das Opfer teils auch in beleidigender Form zur Zahlung genötigt wird. Es wird enormer Druck auf die Betroffenen ausgeübt. Wird ein Unternehmen tatsächlich Opfer einer solchen Telefonfalle, ist es wichtig, die dem Anruf folgende Rechnung nicht zu bezahlen und auch nach Eingang einer Flut von Mahnungen und Drohungen nicht einzuknicken. Gerichtliche Maßnahmen zur Durchsetzung derartiger Forderungen sind in der Regel nicht zu erwarten. Betroffene haben die Möglichkeit, den Vertrag anzufechten. Im Zweifel sollten sich Unternehmen anwaltlicher Hilfe bedienen und Kontakt mit der zuständigen Industrieund Handelskammer oder dem entsprechenden Berufsverband aufnehmen. Schließlich sollten Betroffene darüber hinaus Strafanzeige erstatten. Das Zusammenschneiden aufgezeichneter Gespräche kann von den Ermittlungsbehörden festgestellt werden, sofern sich der Gesprächsverlauf nachweisen lässt. Bei ausreichender Beweislage kann auch mit einer Anklageerhebung durch die Staatsanwaltschaft und im Falle der Verurteilung mit einer Freiheitsstrafe gerechnet werden. \ AUTORIN ESTHER MEYER Referendarin, IHK Frankfurt [email protected]

IHK WirtschaftsForum 11.16

Recht und Steuern

AMA ZON MARKE TPL ACE

ABGEHÄNGT BEIM ANHÄNGEN Der Amazon Marketplace birgt einerseits interessante Vertriebschancen, andererseits aber auch einige rechtliche Fallstricke. Wer von dieser Verkaufstechnik in größerem Stil Gebrauch machen will, sollte sich auf diese Vermarktungsschiene gut vorbereiten.

Es beginnt ganz harmlos: Ein neues Produkt kommt auf den Markt. Damit es im Amazon Marketplace verkauft werden kann, erhält die Ware dort erstmalig eine sogenannte ASINummer (Amazon Standard Identification), bevor sie zum Verkauf angeboten werden kann. So weit, so gut. Entschließt sich ein Händler nun, das identische Produkt vertreiben zu wollen, so erfolgt eine Zuordnung zu dieser bereits vorhandenen Nummer. Dieser Vorgang wird im Fachjargon als „anhängen“ bezeichnet. Wird die Ware schließlich vom Kunden aufgerufen, werden mehrere Anbieter angezeigt und das Produkt kann zu unterschiedlichen Preisen erworben werden. Doch das Anhängen birgt auch Risiken. Im Folgenden daher ein Überblick über die häufigsten Fallstricke.

Fallstrick Produktbilder Hier gilt erst mal Entwarnung: In puncto Urheberrecht muss sich der Unternehmer im Grundsatz keine Sorgen machen. Die Rechtsprechung argumentiert, dass Mitanbieter sich auf ein Nutzungsrecht aus den AmazonAGB berufen können, wenn sie sich durch das Anhängen die Produktbilder von Mitbewerbern zunutze machen. Die Rechteinhaber der Produktbilder räumten zwar in erster Linie Amazon Nutzungsrechte ein, dennoch müsse auch den anderen Teilnehmern das Recht zugestanden werden, von den Bildern Gebrauch IHK WirtschaftsForum 11.16

zu machen. Die wechselseitige Zurverfügungstellung von Produktbildern zugunsten von Einfachheit und Übersichtlichkeit ist ein Grundgedanke des Marketplace.

Fallstrick Herkunftsquelle Auf diesem Gebiet ist erhöhte Wachsamkeit ratsam. Liefert das sich anhängende Unternehmen nicht das identische, sondern nur ein vergleichbares Produkt, täuscht es den Verbraucher (die sogenannte Von-Zeile bei Amazon gibt Aufschluss im Hinblick auf den Hersteller beziehungsweise die Marke). Diese Vorgehensweise ist nach Ansicht der Instanzgerichte rechtswidrig. Daher gilt: Wenn sich die gelieferten Waren des sich Anhängenden vom originären Produkt unterscheiden, muss zwingend eine deutlich wahrnehmbare Klarstellung auf der Angebotsseite erfolgen.

Fallstrick unverbindliche Preisempfehlung Angebotsinhalte auf Amazon müssen durch den Händler überprüft werden, ansonsten kann es unangenehm werden. Das zeigt ein aktuelles Urteil. Streitgegenstand war die Irreführung durch einen sich Anhängenden, der eine veraltete unverbindliche Preisempfehlung (UVP) angab. Im konkreten Fall suggerierte der Händler einen Preisvorteil, indem er eine nicht mehr existente UVP als Refe-

renzpreis angab. Der Einwand, dass lediglich Amazon dazu befugt sei, die UVP einzupflegen und zu verwalten, greift hier nicht. Denn es sei allein Sache des Händlers, den Marketplace zu nutzen. Dementsprechend sei der Händler auch dazu verpflichtet, die angezeigten Produktinformationen und deren Rechtmäßigkeit zu überprüfen, so das Gericht. Dem Händler ist also zu raten, die Angebotsin-

halte zu überprüfen und bei falschen oder veralteten Informationen von einem Anhängen Abstand zu nehmen. \ AUTOR MARTIN SOWISLOK Rechtsreferendar, IHK Frankfurt [email protected]

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Recht und Steuern

BESTEUERUNG

FEIERN OHNE REUE IM BETRIEB

FOTO: PICTURE-ALLIANCE / SHOTSHOP

In diesen Tagen laufen in vielen Unternehmen wieder die Planungen für die Weihnachtsfeiern oder Veranstaltungen zum Jahreswechsel. Damit in steuerlicher Hinsicht der Kater danach ausbleibt, müssen Unternehmen einige Punkte beachten.

einer Betriebsveranstaltung heranzuziehen und für die Ermittlung des möglicherweise steuerpflichtigen Anteils (mehr als 110 Euro) maßgeblich sind. Eine weitere Klarstellung, die das Gesetz enthält, ist, dass Begleitpersonen den jeweiligen Arbeitnehmern zuzurechnen sind und somit deren persönlichen Freibetrag belasten.

Teilnehmerzahl

Der Begriff Betriebsveranstaltung ist gesetzlich definiert.

Im vergangenen Jahr hat der Gesetzgeber in Reaktion auf verschiedene Urteile des Bundesfinanzhofs die Besteuerung von Betriebsveranstaltungen in neue gesetzliche Bahnen gelenkt. Hierzu gehört zum einen die erstmalige gesetzliche Definition einer Betriebsveranstaltung. Sie besagt, dass es sich um Veranstaltungen handeln muss, die auf betrieblicher Ebene mit gesellschaftlichem Charakter veranstaltet werden. Weiter hatte der Gesetzgeber festgelegt, die bei bisherigen Betriebsveranstaltungen geltende Freigrenze pro Mitarbeiter in einen Freibetrag pro Mitarbeiter zu verändern. In der Höhe blieb es bei den seit Jahren bekannten

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110 Euro und soweit nicht mehr als zwei Veranstaltungen von einer Person besucht werden. Im Ergebnis bedeutet dies, dass bei zwei Veranstaltungen pro Jahr jeweils bis zu 110 Euro keine Steuer anfällt und nur der gegebenenfalls übersteigende Betrag steuerpflichtig wird.

Gesamtkosten Nächster wichtiger Punkt ist die Ermittlung der Gesamtkosten der Veranstaltung und die Verteilung auf die Mitarbeiter. Hier hatte die Rechtsprechung erfreulicherweise darauf abgestellt, zu schauen, was genau für die Teilnehmer zu einer Bereicherung führen kann, und diesbezüglich entschieden, es müsse

für die Teilnehmer konsumierbar sein. Das heißt, es muss etwas zum Schauen, Hören und / oder Essen und Trinken sein. Durch diese Betrachtung waren nun die Kosten für den äußeren Rahmen der Feier, wie zum Beispiel die Raummiete oder ein Eventmanager, aus der Kostenbetrachtung verschwunden. Es verwundert nicht, dass diese für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen günstige Betrachtungsweise der Finanzverwaltung missfiel. Deshalb hat sie im Gesetz gleich mitklargestellt, dass immer alle Aufwendungen (jedoch keine Selbstkosten, wie zum Beispiel anteilige Abschreibungen oder Ähnliches) für die Bewertung

In der Praxis stellt sich nun immer wieder die Frage, wie der Betrag pro Person ermittelt wird und was zu tun ist, wenn aus nicht vorhersehbaren Gründen die tatsächliche Teilnehmerzahl plötzlich von der ursprünglich geplanten abweicht. Nach Auffassung der Finanzverwaltung ist stets auf die tatsächliche Teilnehmerzahl, also die tatsächlich Anwesenden, abzustellen. Dies bedeutet, dass beispielsweise eine Abteilungsfeier, die mit 80 Euro pro Kopf und 50 angemeldeten Personen geplant ist, eigentlich fröhlich und vom Finanzamt ungestört feiern kann. Wenn jedoch durch eine plötzliche Krankheitswelle, schlechtes Wetter oder einen anderen Grund nur die Hälfte erscheint und die Kosten trotzdem 4 000 Euro betragen, steht plötzlich das Finanzamt da und feiert fröhlich mit. Denn in diesem Fall liegen die Aufwendungen pro Kopf mit 50 Euro (4 000/25 = 160 Euro pro Teilnehmer, abzüglich Freibetrag 110 Euro) in der Steuerpflicht und sind Arbeitslohn. IHK WirtschaftsForum 11.16

STEUERFÄLLIGKEITEN IM NOVEMBER Staatssteuern Am 10. November 2016 werden fällig: Umsatzsteuer- / Mehrwertsteuer-Vorauszahlung für den Monat Oktober der Monatszahler. Monatszahler ist jeder Unternehmer, dessen Umsatzsteuer im Kalenderjahr 2015 mehr als 7 500 Euro betragen hat; Monatszahler sind auch solche Unternehmer, die ihre berufliche oder gewerbliche Tätigkeit im Jahr 2015 oder 2016 aufgenommen haben (Existenzgründer). Im Oktober 2016 einbehaltene Lohn- und Kirchensteuer sowie einbehaltener Solidaritätszuschlag, wenn die für das Kalenderjahr 2015 abzuführende Lohnsteuer mehr als 4 000 Euro betragen hat. Im Oktober 2016 einbehaltene Bauabzugsteuer (Abführung an das für den beauftragten Bauunternehmer zuständige Finanzamt; weitere Infos online unter www. finanzamt.de). Kommunale Steuern Am 15. November 2016 werden Gewerbesteuer- und Grundsteuer-Vorauszahlung fällig.

LINK ZUM THEMA Weitere Infos zur lohn- und umsatzsteuerlichen Behandlung von Betriebsveranstaltungen finden sich online im Schreiben des Bundesfinanzministeriums vom 11. Oktober 2015 unter www.bundesfinanzministerium. de (Suchbegriff „Betriebsveranstaltungen“).

Sorgfältige Dokumentation Die Arbeitgeber müssen daran denken, einen Nachweis oder eine entsprechende Dokumentation über die anwesenden Mitarbeiter bei der Betriebsveranstaltung zu erstellen, um der beschriebenen Gefahr ungewollter Steuerpflichten zu entgehen. In diesem Zusammenhang erfreulich ist, dass Leiharbeitnehmer oder Arbeitnehmer von Konzernunternehmen eigenen Arbeitnehmern gleichgestellt werden. Aktuell gibt es die Bitte an die Finanzverwaltung, in dem beschriebenen Fall die Auffassung zu überdenken. Hier bleibt abzuwarten, ob der Fiskus ein Einsehen und Verständnis für die Praxis hat. Denn weil es Personen gibt, die nicht teilnehmen, haben die Anwesenden ja nicht zwingend mehr bekommen oder mehr konsumiert.

IHK WirtschaftsForum 11.16

Ein weiterer Stolperstein sind mögliche Reisekosten aufgrund einer Betriebsveranstaltung. So gehören die Reisekosten im Rahmen der Veranstaltung (zum Beispiel gemeinsame Busfahrt zum Veranstaltungsort) mit zu den bereits erläuterten Gesamtaufwendungen der Feier. Die Kosten der Anreise von Mitarbeitern, die möglicherweise sonst, zum Beispiel im Außendienst, entfernt vom Unternehmenssitz arbeiten, dürfen jedoch als notwendige Kosten einer Dienstreise gegebenenfalls unberücksichtigt bleiben. Hier verlangt die Finanzverwaltung aber, dass die betroffenen Arbeitnehmer ihre Anreise selber organisieren. Auch gegen diese Auffassung richtet sich die aktuelle Bitte des Überdenkens an das Bundesfinanzministerium.

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Enge Spielräume Sofern sich aufgrund der engen Spielräume ein steuerpflichtiger Betrag pro Person ergibt, muss der Arbeitgeber die Versteuerung vornehmen. Diese kann er – wie gehabt – mittels einer Lohnsteuerpauschalierung (25 Prozent zuzüglich Annexsteuern wie Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuern) vollziehen. Diese Pauschalierung führt grundsätzlich zur Beitragsfreiheit in der Sozialversicherung, sodass zumindest an dieser Stelle durch denkbare Sozialversicherungsbeiträge keine weiteren Kosten anfallen. Grundsätzlich ist jeder Arbeitgeber gut beraten, die Rahmenbedingungen bei Betriebsveranstaltungen genau zu beachten, um nicht spätestens bei einer Lohnsteueraußenprüfung einen unerwarteten und kostspieligen weiteren Gast am Tisch sitzen zu haben. Es bleibt zu wünschen, dass sich die Finanzverwaltung beim Thema Betriebsveranstaltungen etwas großzügiger zeigt und den Firmen und Arbeitgebern präsentiert, dass sie auch gönnen kann. Dies wäre in der aktuellen Debatte um Steuersenkungen eine Haltung, die vielen Bürgern wohltäte, und atmosphärisch wirksamer wäre sie allemal. \ AUTOR CHRISTOPH ACKERMANN Steuerberater, Partner, Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Eschborn [email protected]

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Amtliches

Gemeinsamer Prüfungsausschuss Die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main sowie die Industrie- und Handelskammer Wiesbaden haben vereinbart, aufgrund § 39 BBiG bei der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main einen gemeinsamen Prüfungsausschuss für die Abnahme der Zwischen- und Abschlussprüfungen im anerkannten Ausbildungsberuf Gestalter / Gestalterin für visuelles Marketing zu errichten. Die Vereinbarung tritt am 1. Oktober 2016 in Kraft. Die Zusammensetzung des gemeinsamen Prüfungsausschusses wird einvernehmlich zwischen der Indus-

trie- und Handelskammer Frankfurt am Main und der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden geregelt. Die Berufung der Mitglieder erfolgt durch die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main. Der Prüfungsausschuss ist für alle Prüfungsbewerber aus den Bezirken der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main sowie der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden zuständig. Die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main ist für die Organisation und Durchführung der Prüfungen allein zuständig und verantwortlich.

Die von der überweisenden zuständigen Stelle zu entrichtende Aufwandsentschädigung für die Abnahme der Abschlussprüfung ist in einer Anlage geregelt. Die mit der Durchführung der Prüfungen verbundenen Kosten trägt die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main. 7. September 2016 Matthias Gräßle Hauptgeschäftsführer IHK Frankfurt am Main

Joachim Nolde Hauptgeschäftsführer IHK Wiesbaden

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Tag der Metropolregion: Spirit der Gemeinsamkeit 32

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Februar 2017 | 3. 2. 2017 | 10. 1. 2017

Japan / Korea März 2017 | 1. 3. 2017 | 7. 2. 2017

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STANDORTPOLITIK IHK-Standortumfrage – Verleihung des Ernst-Schneider-Preises – Mittelstandskommunikation 2016: Studie zur Professionalisierung, Digitalisierung und Führung der Unternehmenskommunikation

AUS- UND WEITERBILDUNG Standortsicherung von Fachklassen: Interview mit dem hessischen Kultusminister – Wie Digitalisierung die berufliche Bildung verändert – Qualifizierte Ausbildungsbegleitung

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Die nächste Ausgabe des IHK WirtschaftsForums erscheint am 1. Dezember 2016.

HANDELSRICHTER

IMPRESSUM Mitteilungen der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main

IHK WirtschaftsForum Unternehmermagazin für die Region FrankfurtRheinMain Herausgeber Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Börsenplatz 4 60313 Frankfurt am Main Telefon 0 69 / 21 97- 0 Fax 0 69 / 21 97-14 24 Internet www.frankfurt-main.ihk.de Verantwortlich für den Inhalt Reinhard Fröhlich, Geschäftsführer, Unternehmenskommunikation, IHK Frankfurt Chefredakteurin Petra Menke Telefon 0 69 / 21 97-12 03 E-Mail wirtschaftsforum@ frankfurt-main.ihk.de Abonnements, Adressänderungen Gina Reimann Telefon 0 69 / 21 97-12 04 E-Mail [email protected] Nachdruck, auch auszugsweise, und elektronische Vervielfältigung von Artikeln und Fotos nur nach Rücksprache und mit Quellenangabe. Nachdruck von Namensbeiträgen nur mit der Genehmigung des Verfassers. Belegexemplar erbeten. Die mit Namen des Verfassers gekennzeichneten Artikel geben die Meinung des Autors, aber nicht unbedingt die Meinung der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main wieder. Titelbild: Gettyimages / rotofrankfoto

Der Präsident des Landgerichts Frankfurt am Main hat auf gutachterlichen Vorschlag der Industrie- und Handelskammer Christof MeierPreschany ab 30. September 2016 und Uwe Weiß ab 4. Oktober 2016 für fünf Jahre zum Handelsrichter bei dem Landgericht Frankfurt am Main ernannt. Die Entscheidungen der Kammern für Handelssachen ergehen in aller Regel schnell und praxisnah, da sich der juristische Sachverstand des Vorsitzenden Richters und die kaufmännischen Erfahrungen der Handelsrichter in wirtschaftlichen Streitigkeiten ergänzen.

Verlag Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG Sontraer Straße 6 60386 Frankfurt am Main Geschäftsführung Ralf Zarbock

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