Auslandsfamulatur Heidelberg- März 2016 Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Planung Seit meiner ersten orthopädischen Famulatur im zweiten Studienjahr, plane ich eine Facharztausbildung in der Orthopädie und Unfallchirurgie zu absolvieren. Aus diesem Grund habe ich einen Großteil meiner Famulaturen in diesem Fach absolviert. Während des klinischen Abschnitts des Studiums war es mir jedoch nie möglich eine Auslandsfamulatur zu machen, daher hatte ich vor, dies im Praktischen Jahr nachzuholen. Da die orthopädische Klinik Heidelberg einen exzellenten Ruf hat, sowohl innerhalb Deutschlands als auch international, erkundigte ich mich über die Möglichkeiten einen Teil meines PJ dort zu absolvieren. Da die Vergabe dieser Plätze, jedoch mit einigem Aufwand verbunden ist und nur zu fixen Zeitslots erfolgt, entschied ich mich stattdessen vor Beginn meines Klinisch Praktischen Jahres, eine Famulatur an dieser Klinik zu absolvieren. Die Anmeldung erfolgte 6 Monate vor Beginn, über eine formlose Email an den Chefarzt Herrn Prof. Dr. Ewerbeck, der mich wiederum an die zuständige Oberärztin Frau Dr. Renker weiterleitete. Nach Fixierung des Zeitraums blieb mir die Wahl der Abteilung überlassen, ich entschloss mich für die Hand- und Mikrochirurgie.

Abbildung 1: Personalwohnheim

Als Unterkunft wählte ich ein Zimmer im Personalwohnheim, das mir Frau Niesporek von der zugehörigen Klinik Technik GmbH vermittelte. Für etwas über 400€ hatte ich ein 24m2 großes teilmöbliertes Apartment am Klinikgelände zur Verfügung. Für einen Parkplatz kamen zusätzlich noch 20€ an Kosten dazu.

Heidelberg Heidelberg gehört meiner Meinung nach zu den idyllischsten Städten Deutschlands. Die Stadt hat eine wunderschöne Altstadt die nicht nur kulturell einiges zu bieten hat, sondern auch über eine Menge Bars und Geschäfte verfügt. Durchzogen wird Heidelberg vom Neckar, dessen Ufer vor allem im Frühling und Sommer zu Picknicks, sportlichen Aktivitäten oder einem gemütlichen Tagesausklang einladen. Eines der Wahrzeichen, das Schloss Heidelberg ragt über der Altstadt an einem Hang aus dem umgebenden Wald hervor und sollte Fixpunkt jedes Heidelberg Besuchs sein. Zu den weiteren Must-Sees gehören der Studentenkarzer, die Alte Aula und der Homo Heidelbergensis, der nach Voranmeldung besichtigt werden kann.

Abbildung 2: Heidelberg Altstadt

Abbildung 3: Schloss Heidelberg



Famulatur Das Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie mit der Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie liegt etwa 15 Minuten außerhalb von Heidelberg in Schlierbach. Die Klinik liegt sehr idyllisch im Grünen umgeben von Wald und wirkt auf den ersten Blick eher wie ein Reha Zentrum.

Abbildung 4: Uniklinik Schlierbach

An meinem ersten Tag sollte ich mich um 7:15 im Vorstellungsraum zur Morgenbesprechung einfinden um dort den Kollegen vorgestellt zu werden und meinem Betreuer zugewiesen zu werden. Leider erfolgte weder die Vorstellung noch die Zuteilung, sodass ich bei Verlassen des Saales einen der Assistenzärzte ansprach, der mich dann an meinen Betreuer vermittelte. Diese Vorgehensweise wiederholte sich jede Woche wenn neue Studenten ein Praktikum begonnen. Die Abteilung für Hand- und Mikrochirurgie ist die Kleinste an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Heidelberg. Sie besteht aus einer Oberärztin, die sich zurzeit in Mutterschaftsurlaub befindet, einem Facharzt und einem Assistenzarzt. Da die Oberärztin nicht zur Verfügung stand wurde die Abteilung von der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Ludwigshafen

unterstützt. Diese stellte an den Erstvorsteller Ambulanztagen und OP-Tagen Fachärzte (plastische Chirurgen mit Zusatzfach Handchirurgie) zur Verfügung. Die Abteilung hat lediglich ein bis zwei Tage pro Woche ein OPKontingent zur Verfügung. Als Unterabteilung der Abteilung Obere Extremität unterstützten wir außerdem das Schulter-Team in der Ambulanz und im Operationssaal. Zu meinen Aufgaben zählten neben der Assistenz im OP, die Erstbegutachtung von Patienten in der Ambulanz mit anschließender Vorstellung an einen Facharzt oder Assistenzarzt. Da die meisten Handpatienten tagesklinisch operiert wurden, fiel kaum Stationsarbeit an. Der Tag beginnt in Heidelberg um 7:15 mit der Morgenbesprechung und endet meist gegen 15:00 nach der Mittagsbesprechung. Je nach anstehender Arbeit kann es auch mal etwas später werden.

Fazit Wer sich für eine Famulatur an einer der größten orthopädischen Kliniken Deutschlands interessiert ,dem kann Heidelberg auf jeden Fall empfohlen werden. Wer gerne einen stressfreien Einblick in die Handchirurgie haben möchte ist in Heidelberg ebenfalls gut aufgehoben. Wenn man jedoch Wert legt auf viel OP Zeit in der Handchirurgie und einen hohen Anteil an Akuteingriffen, würde ich die BG Unfallklinik Ludwigshafen empfehlen. Da Schlierbach etwas abgelegen liegt, können an dieser Klinik keine Polytraumen versorgt werden und daher beschränkt sich auch in der Unfallchirurgie primär das Spektrum auf stabile Patienten.