Ausformulierte Zielvereinbarungen. Einige Beispiele

Ausformulierte Zielvereinbarungen Einige Beispiele Team-Zielvereinbarung KiTa/Hort Oberziel: Sicheres Umfeld für unsere Bürger 1. Beschreibung der Is...
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Ausformulierte Zielvereinbarungen Einige Beispiele

Team-Zielvereinbarung KiTa/Hort Oberziel: Sicheres Umfeld für unsere Bürger 1. Beschreibung der Ist-Situation Selbst Kleinkinder neigen zu körperlicher Gewaltanwendung (Streit um einen Bauklotz), weil sie noch nicht die Fähigkeit besitzen, einen Streit mit verbalem Einsatz zu bearbeiten. Bei Schulkindern beobachten wir Ähnliches: Immer da, wo die Worte fehlen, wird zugeschlagen. Der Wortschatz der Schulkinder erweitert sich schnell um verbale Attacken, Schimpfworte, Beleidigungen. Es fehlen jedoch Verhandlungsstrategien, es fehlt an lösungsorientierter Ausdrucksfähigkeit, um Streits und Meinungsverschiedenheiten zu diskutieren und zu lösen. 2. Beschreibung des Zieles Verbesserung der mündlichen Ausdrucksfähigkeit unserer Schulkinder 3. Maßnahmen zur Zielerreichung Im Rahmen der Nachmittagsbetreuung setzen wir einen neuen Schwerpunkt: Debattieren üben; Wortspiele, Wortschatz aufbauen Präsentationsübungen  Stärkung des Selbstbewusstseins Anti-Aggressions-Training; Rollen- und Rollentausch-Spiele

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4. Meilensteine, Bestimmung der Zielerreichungsgrade Standardisiertes Testspiel, alle 2 Monate, also 6 mal im Zielzeitraum Ziel Ziel Ziel Ziel

übertroffen bei Ergebnisverbesserung um mehr als 20% = 3 Punkte erreicht bei kontinuierlicher Verbesserungstendenz = 2 Punkte teilweise erreicht bei überwiegender Verbesserungstendenz = 1 Punkt nicht erreicht bei >2 Verschlechterungstendenz = 0 Punkte

Hier haben die Erzieherinnen noch diverse Einzelziele „aufgesetzt“:  Entwicklung des standardisierten Testspiels  Durchführung und Auswertung der Tests  Durchführung eines Benchmarkings mit einer vergleichbaren Kita  Schulung von Lehrern der benachbarten Grundschule, die das System übernehmen wollten  Elterninformation und –motivation

Team-Zielvereinbarung Stadtkasse Oberziel: Kosten senken

1. Beschreibung der Ist-Situation: Die Stadtkasse druckt und versendet x-tausend Rechnungen, Mahnungen und Bescheide. Daraus entstehen Kosten für Papier und Drucktoner in Höhe von y Euro pro Jahr. 2. Beschreibung des Zieles: Reduzierung der Materialkosten bei Tinte und Toner um mindestens 20%. 3. Maßnahmen zur Zielerreichung: Alle Drucker werden auf 60-80% Grau eingestellt. Schwarzdrucke werden vermieden. Die Teammitglieder testen alle Drucker daraufhin, wie gut die Lesbarkeit des Ausdrucks bei Reduzierung des Schwarzanteils im Druck bleibt. Je genügsamer der Drucker, desto häufiger wird er angewählt. Die Drucker werden im Bezug auf ihre Sparsamkeit markiert. 4. Meilensteine, Bestimmung der Zielerreichungsgrade: Tonerverbrauch unverändert = 0 Punkte Reduzierung des Tonerverbrauches um 10% = 1 Punkt Reduzierung des Tonerverbrauches um 20% = 2 Punkte Reduzierung des Tonerverbrauches um 30% oder mehr = 3 Punkte

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Team-Zielvereinbarung

Integration der ehemaligen Ämter X und Y zu einem neu organisierten Amt XY. Oberziel: Kundenorientierung verbessern

1. Beschreibung der Ist-Situation: Die Mitarbeiter sind unzufrieden über den Status der Integration. Auf dem Papier sind die Ämter X und Y bereits seit über einem Jahr zusammengelegt, in den Köpfen der Mitarbeiter ist das aber noch nicht angekommen. In einer Zufriedenheitsabfrage wurde bei den beiden Punkten „Entwicklung der Arbeitssituation im vergangenen Jahr“ und „Integrationsvorgang im Rahmen der Neuorganisation der Ämter X und Y“ relativ hohe Unzufriedenheit geäußert. In einem offenen Gruppen-MAG erläuterten die Mitarbeiter Details zu den Problemen: SGB-übergreifend besteht kaum Kenntnis über die Tätigkeiten und Aufgaben der Kollegen und ein nur unbefriedigendes soziales Miteinander. Kunden werden oft „von Pontius zu Pilatus geschickt“. Die Schnittstellen zwischen den einzelnen Sachgebieten sind nicht geklärt, mögliche Synergien werden noch nicht erkannt und entsprechend auch nicht genutzt. Die hohe Arbeitsauslastung des Amtes, auch bedingt durch die Einführung der Doppik, erschwert zusätzlich die spontanen fachlichen und persönlichen Austausche. Da innerhalb der Sachgebiete die Zusammenarbeit, gegenseitige Unterstützung und Teamorientierung sehr positiv wahrgenommen werden, erkennen die Mitarbeiter den Bedarf an SGBübergreifender Integration in besonderem Maße.

2. Beschreibung des Zieles: Sachliche, fachliche und kollegiale Integration der Ämter X und Y. Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit mit der SGB-übergreifenden Zusammenarbeit, Klärung der Schnittstellen und Synergiepotenziale, schnellere und konkretere Kundenbetreuung. 3. Maßnahmen zur Zielerreichung: A: Es finden regelmäßige, monatliche Teambesprechungen statt, bei denen Anwesenheitspflicht besteht. Die Mitarbeiter können mögliche anstehende Themen vorab ihrem Amtsleiter melden, aber auch ohne feste Tagesordnung finden die Besprechungen innerhalb der Arbeitszeit und ggf. auch in informellem Rahmen statt. B: Alle Mitarbeiter erstellen Kurzpräsentationen über die eigenen Aufgaben und Arbeitsabläufe innerhalb ihres Sachgebietes. In Kleingruppen fassen sie sie zu SGB-Präsentationen zusammen. Die Konzepte der SGB-Präsentationen werden zum Quervergleich mit dem Amtsleiter abgestimmt. Jedes Sachgebiet präsentiert sich dem Plenum Amt XY und stellt sich den Fragen der Kollegen. Schnittstellen und Synergiepotenziale können zusätzlich vom Amtsleiter erläutert und verdeutlicht werden.

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4. Meilensteine, Bestimmung der Zielerreichungsgrade: SGB-Präsentationen nicht bis 30. 06. beim Amtsleiter

= 0 Punkte

2 Teambesprechungen im Mai und Juni plus Vorlage der Präsentationskonzepte bis 30. 06.

= 1 Punkt

8 Teambesprechungen Juli bis Februar plus Durchführung aller SGB-Präsentationen

= 2 Punkte

Die Über-Erfüllung des Zieles, die zur Vergabe von 3 Punkten führen kann, wird daran gemessen, wie die Teammitglieder und der Amtsleiter ihre Zufriedenheit mit der Integration und Zusammenarbeit im Amt XY am Ende des Zielzeitraumes bewerten. Der Amtsleiter wird hierzu in Stichproben auch Kundenmeinungen einholen. Die Erfolgseinschätzung des Teams wird mit 50% gewichtet, die des Amtsleiters ebenfalls mit 50%. 3 Punkte können jedoch nur dann vergeben werden, wenn die Kriterien für die Vergabe von 2 Punkten erfüllt sind.

Team-Zielvereinbarung:

Überwachung des ruhenden Verkehrs (24 Politessen) Oberziel: Förderung des Tourismus 1. Beschreibung der Ist-Situation: Das Berufsbild der Politessen ist von häufigen Bürgerkonflikten gekennzeichnet. Über die Jahre führt dies zu einer hohen Unzufriedenheit der Mitarbeiterinnen und einer besonders ausgeprägten mentalen Überbelastung. Die Politessen stehen in einem permanenten Zwiespalt aus Diensterfüllung im Rahmen eines geordneten ruhenden Verkehrs und der Wut und dem Unverständnis vieler Bürger. Selbsteinschätzungen wie „ich bin der Feind aller Bürger“ oder „ich muss meinen Beruf überall verheimlichen“ zeigen, wie zermürbend die Arbeitssituation im Einzelfall sein kann. In Anbetracht des aktuellen Oberzieles der Verwaltung, das als „Förderung des Tourismus“ formuliert worden ist, entstand in der Gruppe der Politessen zunächst große Ratlosigkeit. 2. Beschreibung des Zieles: Aufwertung des Berufsbildes der Politessen: Vom Bestrafer zum Berater; positivere Wahrnehmung der Politessen durch die Bürger und insbes. durch Besucher der Stadt (Tourismusförderung); Motivation durch Erfolgserlebnisse.

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3. Maßnahmen zur Zielerreichung: Die Politessen absolvieren eine interne Weiterbildung (Stadtarchivar) über die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten ihrer Stadt, kennen die wichtigsten Adressen, Wegbeschreibungen, Öffnungszeiten und Parkmöglichkeiten. Autofahrer werden nach wie vor bei Fehlverhalten bestraft, primär aber immer erst beraten. Auswärtige Verkehrsteilnehmer werden ggf. aktiv angesprochen, um Orientierungshilfe anzubieten. Mindestens einmal pro Monat halten die Politessen eine Teambesprechung ab, um ihre Erfahrungen auszutauschen und sich gegenseitig mit Tipps und Anregungen dabei zu unterstützen, das neue Modell weiter zu optimieren. Die geschilderten Erfahrungen werden protokolliert. 4. Meilensteine, Bestimmung der Zielerreichungsgrade: Positives Ergebnis der Lernkontrolle nach Teilnahme an der internen Schulung „Schönes und Wissenswertes unserer Stadt“ 10 Teamprotokolle mit mindestens je 5 Erfahrungsberichten 10 Teamprotokolle mit mindestens je 10 Erfahrungsberichten

= 1 Punkt = 2 Punkte = 3 Punkte

Maßnahmen zur Unterstützung der Zielerreichung: Alle Politessen sind mit Informationsbroschüren und Stadtplänen im MiniFormat ausgestattet, ihre Funktion ist durch ein „i“ auf dem Rücken der Uniform betont.

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