AUGUSTE-VIKTORIA-GYMNASIUM TRIER unesco-projekt-schule Gymnasium mit bilingualem Zug und Schwerpunkt Mathematik-Informatik-Naturwissenschaften

Qualitätsprogramm Beschluss der Gesamtkonferenz vom 30. Juni 2003 _______________________________________ AUGUSTE-VIKTORIA-GYMNASIUM TRIER unesco-pr...
Author: Ernst Schmitt
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Qualitätsprogramm Beschluss der Gesamtkonferenz vom 30. Juni 2003

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AUGUSTE-VIKTORIA-GYMNASIUM TRIER unesco-projekt-schule Gymnasium mit bilingualem Zug und Schwerpunkt Mathematik-Informatik-Naturwissenschaften _________________________________________________________________________________ Dominikanerstraße 54290 Trier Tel. 0651-1461910 Fax 0651-1461929

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Qualitätsprogramm Beschluss der Gesamtkonferenz des Auguste-Viktoria-Gymnasiums Trier vom 30.Juni 2003

1 Pädagogische Schwerpunkte und Profil der Schule 2 Qualitätsentwicklung am AVG 3 Pädagogische Arbeitsfelder: Übergeordnete Ziele, Bestandsaufnahme und Maßnahmen 4 Maßnahmen im Schuljahr 2003/2004 5 Bildung einer ständigen Arbeitsgruppe "Schulqualität" (Steuergruppe) 6 Desiderate

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1 Pädagogische Schwerpunkte und Profil der Schule Geschichte und Eigenart Das Auguste-Viktoria-Gymnasium ist aus der 1652 durch Augustinerinnen gegründeten Klosterschule für Mädchen und der am gleichen Standort 1879 gegründeten staatlichen Schule (seit 1913 "AugusteViktoria-Schule") hervorgegangen. Heute ist die Schule in Fortsetzung der liberalen Tradition ein modernes, weltoffenes Gymnasium, das in Anerkennung seiner Bemühungen um internationale Partnerschaften und Unterstützungsaktionen, seines Engagements für Menschenrechte, Frieden und Umweltschutz sowie um die Pflege des kulturellen Erbes als unesco-projekt-schule in das weltweite Netz der UNESCO-Schulen und mit seinen Projekten in bundesweite Förderprogramme aufgenommen wurde, z.B. mit der Indienpartnerschaft in das Agenda 21-Programm der Bund-Länder-Kommission oder mit der Arbeit zur Pflege des Baudenkmals Klostergebäude in das "denkmal aktiv"-Programm der Stiftung Denkmalschutz. Fremdsprachen und bilingualer Zug Das Auguste-Viktoria-Gymnasium legt im Hinblick auf das Zusammenwachsen Europas und der Welt Wert auf die Mehrsprachigkeit seiner Schülerinnen und Schüler und zeichnet sich deshalb durch ein differenziertes Fremdsprachenangebot aus. Als erste Fremdsprache kann Französisch oder Englisch gewählt werden, ab Klasse 7 folgen als zweite Pflichtfremdsprache Englisch, Französisch oder Latein. In Klasse 9 werden Französisch, Latein, Spanisch und Russisch (in Kooperation) als dritte Fremdsprachen angeboten. Ab Jahrgangsstufe 7 beginnt in einer der Klassen auch der bilinguale Unterricht, in dem die Sachfächer Erdkunde und Geschichte in englischer Sprache unterrichtet werden, ergänzt um jeweils eine Stunde deutschsprachigen Fachunterricht. Die Weiterführung des bilingualen Unterrichts in der Oberstufe, erweitert um Sozialkunde, führt zum bilingualen Abitur (zertifiziert, erstmals 1996). Der bilinguale Unterricht macht die Schülerinnen und Schüler nicht nur intensiv mit den Kulturen der englischsprachigen Länder vertraut, sondern bildet sie auch in der Fähigkeit aus, Englisch als Wissenschafts- und Arbeitssprache zu benutzen. Schwerpunkt Mathematik-Informatik-Naturwissenschaften Mit der Einführung dieses Schwerpunktes (2001/2002) trägt das AVG der Tatsache Rechnung, dass in einer Wissensgesellschaft Mathematik, Informatik und die Naturwissenschaften von herausragender Bedeutung sind und dass die Kompetenzen auf diesen Gebieten gestärkt werden müssen. Die Erweiterung der Stundentafel in den Klassen 5, 7 und 8 sowie außerunterrichtliche Angebote (vor allem "Jugend forscht/Schüler experimentieren" und Praktika) dienen vor allem der verstärkten Anwendungsorientierung durch alltagsbezogene Problemlösungsaufgaben, praktisches Arbeiten und Experimentieren. Orientierungsstufe Ein pädagogisches Programm für die Orientierungsstufe trägt den besonderen Schwierigkeiten des Übergangs von der Grundschule zum Gymnasium Rechnung. Das Projekt Arbeiten und Spielen, betreut von den Klassenleitungen, dient ebenso wie spezielle Methodenprojekttage (in Verantwortung von Fachlehrerteams), ein Projekt zur Leseförderung und der Kurs Informationstechnische Grundbildung der rascheren sozialen Integration am Beginn der 5. Klasse, der Hinführung zu Formen gymnasialen Arbeitens und der Stärkung von Basiskompetenzen. Pädagogische und Klassenleiterkonferenzen sowie frühe Elternsprechtage dienen der intensiven pädagogischen Begleitung und der frühen Rückmeldung an das Elternhaus. Musik und Kunst Im unterrichtlichen (sichtbar vor allem in den jährlichen Leistungskursen) und im außerunterrichtlichen Bereich kommt der Musik und der Bildenden Kunst am AVG traditionell ein besonderer Stellenwert zu. In zahlreichen Musikensembles, Chören und Arbeitsgemeinschaften, in regelmäßigen und traditi-

4 onsreichen Konzerten, Ausstellungen und Auffüh- rungen findet die Förderung der musikalischen, künstlerischen und kreativen Begabungen der Schülerinnen und Schüler Ausdruck. Begabtenförderung Der Förderung besonders begabter Schülerinnen und Schüler dienen nicht nur die zahlreichen Arbeitsgemeinschaften, sondern auch die Förderung der Teilnahme an Wettbewerben (Sport, Lesen, Fremdsprachen, "Jugend forscht/Schüler experimentieren") und die Entsendung von Begabten zu Schülerakademien. Die Fortbildung von Lehrkräften auf diesem Gebiet und das Angebot einer speziellen Arbeitsgemeinschaft für besonders Begabte ("Pfiffikus", seit 2002/03) zielen auf die Intensivierung der Begabtenförderung. Berufsorientierung Auch Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums müssen im Interesse einer verlässlichen Studienfachund Berufswahl berufsorientierende Angebote erhalten. Seit mehreren Jahren können Schülerinnen und Schüler in einer "Junior"-Firma wirtschaftliches Wissen praktisch erwerben. Neben der berufskundlichen Information in Jahrgangsstufe 12 durch das Arbeitsamt bietet das AVG Berufsorientierungspraktika (Jgst. 11) und ein Bewerbertraining (Jgst. 12) an. Kommunikation und Information Außer den herkömmlichen Wegen (Einzelgespräche, Elternabende usw.) dient der Kommunikation zwischen Kollegium, Schülerschaft und Elternschaft und der Information über das Schulleben das mehrmals jährlich erscheinende AVGjournal.

2 Qualitätsentwicklung am AVG Mit der Vorbereitung des Studientages "Schulqualität" im September 1999 begann am AVG der Prozess der Reflexion und der Bearbeitung von Feldern der Qualitätsentwicklung. Neben allgemeinpädagogischen Fragestellungen wurden auch konkrete Vorhaben beschrieben, die, wie das pädagogische Programm der Orientierungsstufe, inzwischen vollständig oder, wie die Überlegungen zur Sicherung von Standards und Basiskompetenzen, teilweise umgesetzt wurden (Vergleichsarbeiten oder –tests in Mathematik und Englisch, jahrgangsbezogene Zielkataloge z.B. in Mathematik und Chemie). In Fortführung dieser Ansätze wurden unabhängig vom Auftrag des Ministeriums am Beginn des Schuljahres 2002/2003 die Durchführung eines Studientages Schulqualität II und die Einsetzung einer Vorbereitungsgruppe beschlossen, in der auch Eltern und Schüler mitarbeiteten. Diese Arbeitsgruppe entwickelte die Themen des Studientages, die im Wesentlichen den pädagogischen Arbeitsfeldern in Abschnitt 3 entsprechen. Die dort formulierten Ziele und Maßnahmen sind das Ergebnis kollegialer und kooperativer Beratung. Diese kooperative Erarbeitung des Programms stellt in sich bereits eine wichtige Dimension der Qualitätsentwicklung dar. Denn nur sie gewährleistet die Identifizierung der an der Schule Beteiligten mit den Zielen und Vorschlägen.

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3 Pädagogische Arbeitsfelder: Über- geordnete Ziele, Bestandsaufnahme und Maßnahmen Zu jedem der folgenden pädagogischen Arbeitsfelder werden zunächst (als Ergebnis der Beratungen der Vorbereitungsgruppe, des Studientages und der Gesamtkonferenz) übergeordnete Ziele beschrieben. In einer kurzen Bestandsaufnahme werden die gegenwärtige Situation und der sich daraus ergebende Handlungsbedarf skizziert. Sodann werden die möglichen Maßnahmen genannt, die Schritt für Schritt in konkrete Konzepte umgesetzt, auf ihre Realisierbarkeit und Tauglichkeit überprüft und in den schulischen Alltag überführt werden sollen. Insofern dienen sie als Arbeitsgrundlage für die Qualitätsentwicklung. Zugleich sollen sie den Kolleginnen und Kollegen als Anregung und Leitfaden für die Erprobung neuer Konzepte und Wege, für die Fortbildung, als Themen in Fach- und pädagogischen Konferenzen oder für die Bearbeitung durch speziell gebildete Teams dienen. Individuelle Förderung der Schüler/innen Übergeordnetes Ziel: Die individuellen Begabungen, Fähigkeiten und Lernwege der Schülerinnen und Schüler sowie ihre individuellen Stärken und Schwächen müssen besser erkannt und gefördert werden. Bestandsaufnahme: Regelmäßig weisen Klassen und Kurse eine größere Bandbreite individueller Begabungen auf, die zudem von Fach zu Fach verschieden sein können. Gegenwärtig fehlt es häufig an Instrumenten und an der nötigen Sicherheit, mit denen Begabungen, Fähigkeiten und Leistungen zuverlässig diagnostiziert werden und für erfolgreiches Lernen fruchtbar gemacht werden können. Bereits praktizierte Maßnahmen sind der Förderunterricht für schwächere Schüler/innen in Klasse 6 und individuelle Hilfestellungen durch Lehrer/innen. Die Förderung begabter oder besonders motivierter Schüler/innen geschieht durch Wettbewerbe (z.B. Mathematik: Breitenwettbewerb Känguru; Einzel- und Gruppenwettbwerb Fremdsprachen; Lesewettbewerb Deutsch; Naturwissenschaften: Jugend forscht / Schüler experimentieren; Rhetorik-Wettbewerb usw.), durch die regelmäßige Teilnahme besonders Begabter an externen Akademien und durch die Einrichtung der AG "Pfiffikus" (seit 2. Hj. 2002/03). Ein entscheidende Schritt zur Verbesserung der individuellen Förderung ist aber das Erkennen und Fördern verschiedener Begabungen und Fähigkeiten innerhalb des Unterrichts als integrativer Bestandteil des Lernprozesses. Mögliche Maßnahmen: • Verbesserung der Diagnosefähigkeit der Lehrer/innen durch Fortbildung • Erstellung von Hilfen zur Reflexion von Wahrnehmungs- und Urteilsfehlern bei der Beurteilung von Schülerleistungen • Kollegiale Kooperation bei der Erstellung von Leistungsanforderungen und –standards (Vergleichsarbeiten) sowie bei der Erstellung der Beurteilungsmaßstäbe und –kriterien • Gegenseitige Unterrichtsbesuche, Supervision • Stärkung offener Unterrichtsformen und der Methodenvielfalt zur Förderung individueller Lernwege • Absprachen in den Fachkonferenzen über die Zielorientierung bei offenen Arbeitsformen sowie über die Bewertung der Leistungen und Arbeitsergebnisse aus offenen Unterrichtsformen • Absprachen in den pädagogischen Klassen- und Jahrgangsstufenkonferenzen über Arbeitsformen und Lernmethoden innerhalb einer Klasse und einer Jahrgangsstufe • Schwerpunkt Methodenlernen in Klasse 7 zur Sicherung und zur Homogenisierung der Kenntnisstände in neu zusammengesetzten Klassen

6 Förderung der Leistungsorientierung und -bereitschaft Übergeordnetes Ziel: Die Bereitschaft der Schülerinnen und Schüler zur Leistung und zum zielorientierten Lernen soll gefördert, leistungs- und lernhemmende Faktoren sollen abgebaut und beseitigt werden. Bestandsaufnahme: Lernerfolg und gute Leistungen stellen nicht für alle Schülerinnen und Schüler ein persönliches Ziel dar. Es ist zu beobachten, dass der wünschenswerte Lernerfolg in Klassen und Lerngruppen behindert wird dadurch, dass über diese Ziele kein Konsens besteht oder in der Gruppe Leistung und gute Erfolge nicht durchweg positiv besetzt sind. Die Bereitschaft zur Leistung und die Herstellung einer positiven Einstellung zu Lernen und Leistung sind aber eine wichtige Grundlage für erfolgreiches Lernen. Maßnahmen: • Pädagogische Konferenzen zur frühzeitigen kollegialen Kommunikation über die Leistungen und das Leistungsverhalten von Lerngruppen • Verbesserung und Verstetigung der Rückmeldungen zwischen Elternhaus und Schule über die Schülerleistungen und das Leistungsverhalten – Entwicklung fester Rückmeldeformen • Feste Rückmeldeformen für Hausaufgaben • Rückmeldung durch einen frühen Elternsprechtag • Professionalisierung der Unterstützung von Lehrer/innen: - intern: (Pädagogische) Stufenleitungen (Erprobung) - extern: Sozialpädagogische bzw. –psychologische Expert/innen (Erstellung eines Konzeptes) Stärkung der Basiskompetenzen Übergeordnetes Ziel: Die für erfolgreiches Lernen erforderlichen Basiskompetenzen sollen gestärkt werden. Dazu gehört insbesondere das fachübergreifende Text- und Leseverstehen sowie ein dauerhaft verfügbares fachbezogenes Grundwissen. Bestandsaufnahme: Die in den letzten Jahren durchgeführten Vergleichsstudien, aber auch die Erfahrungen im Unterricht haben zu einer Reflexion und zu einer gestiegenen Aufmerksamkeit für die Bedeutung grundlegender, zum Teil fächerübergreifender Kompetenzen und eines fachbezogenen, dauerhaften Grundwissens für das fachliche Lernen geführt. Es gibt bisher nur in einzelnen Fächern (z.B. in Mathematik und Chemie) eine Vereinbarung der Fachkonferenzen darüber, welches Grundwissen und welche Kompetenzen in welcher Jahrgangsstufe verbindlich bei den Schülerinnen und Schülern vorliegen müssen. In einzelnen Fächern (z.B. Englisch und Mathematik) sind zur Sicherung von Standards aufgrund einer Vereinbarung der Fachkonferenz auch Vergleichsarbeiten in anderen als den vorgeschriebenen Klassenstufen erprobt worden oder bereits Praxis. Maßnahmen: • Erstellung eines fachübergreifenden Kataloges grundlegender Kompetenzen • Ermittlung und Festsetzung der in einem Fach erforderlichen und der zu erwerbenden grundlegenden Kompetenzen durch die Fachkonferenzen mit Überlegungen zu den Methoden, Wegen der Erlernung und der Sicherung • Ermittlung des Fortbildungsbedarfs durch die Fachkonferenzen

7 Förderung der sozialen Kompetenzen Übergeordnetes Ziel: Die sozialen Kompetenzen der Schüler/innen, ihre Fähigkeit der sozialen Integration, der Konfliktvermeidung und der friedlichen Konfliktlösung sollen gestärkt werden. Bestandsaufnahme: Besonders in bestimmten Jahrgangsstufen (7./8. Klasse) oder in neu gebildeten Lerngruppen (7. Klasse, Jahrgangsstufe 11) zeigt sich zunehmend, dass die Schülerinnen und Schüler nicht über die notwendige Kompetenzen verfügen, die ihnen die natürliche Integration in die Gruppe oder die eigenständige Vermeidung oder Lösung von Konflikten ermöglichen. Die Schule verfügt gegenwärtig außer mit "Arbeiten & Spielen" in der 5. Klasse nicht über ein spezifisches Programm zur Stärkung der sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Maßnahmen: • Erstellung eines pädagogischen Programms zur Stärkung der sozialen Kompetenzen und der Integrationsfähigkeit in den 7. Klassen • Erprobung eines Sozialtrainings in den 7. Klassen • Erprobung einiger Elemente eines pädagogischen Programms in den 7. Klassen • Einführung eines pädagogischen Programms in den 7. Klassen • Erarbeitung eines Konzeptes für ein Moderatoren- und/oder Streitschlichtungsprogramm in der Mittelstufe • Einführung eines Streitschlichtungs- und/oder Moderatorenprogramms ab Klasse 7 • Erstellung eines Patenschaftskonzeptes für Klasse 5 und Klasse 7 • Feste Vereinbarungen zwischen Schule, Eltern und Schüler/innen über Leistung und Lernen als Ziele der Schule, über Verhaltensregeln und über Sanktionen (Schulvertrag) Förderung der Kommunikation zwischen Eltern und Schule Übergeordnetes Ziel: Im Interesse erfolgreichen und zielorientierten Lernens ist der kontinuierliche Austausch zwischen Elternhaus und Schule über die Leistungen und das Verhalten der Schüler/innen ein wichtiges Ziel. Bestandsaufnahme: Die am häufigsten gepflegte Form der Rückmeldung zwischen Elternhaus und Schule ist gegenwärtig (das wichtige und unverzichtbare) persönliche, individuell vereinbarte Gespräch. Formen regelmäßiger Rückmeldung sind der Elternsprechtag für die ganze Schule nach dem Halbjahreszeugnis, der vorgezogene Elternsprechtag für die Orientierungsstufe im November, die Mitteilungen über die gefährdete Versetzung im 2. Halbjahr, individuelle Mitteilungen (Hausaufgaben, Briefe, Tadel) und die Zeugnisse. Trotzdem ist der Weg zwischen einer Beobachtung der Lehrer/innen in der Schule und der Rückmeldung an das Elternhaus oft noch zu lang. Für die Vermeidung negativer Entwicklungen ist aber die frühzeitige und schnelle Kommunikation mit den Eltern wichtig. Maßnahmen: • Erstellung eines Konzeptes für feste Formen der Rückmeldung zwischen Elternhaus und Schule • Erprobung neuer Elemente der Rückmeldung • Vereinbarung zwischen Eltern und Schule über Verhaltensregeln • Elternsprechtag(e) zur frühen Rückmeldung im Schuljahr • Vorbereitung und Gestaltung von Elternabenden, Fortbildung dazu • Bereitstellung von Kontakten und Anlaufstellen für externe pädagogische und psychologische Hilfsangebote, Beratung und Unterstützung (Beratungsstellen etc.) • Stärkere Nutzung des AVGjournals für die Erörterung pädagogischer Fragen • Mitwirkung der Eltern an den Maßnahmen zur Förderung der Leistungsorientierung und – bereitschaft (s.o.) • Prüfung der Möglichkeit, evtl. Erstellung eines Konzeptes zur Hausaufgabenbetreuung

8 Förderung der Zusammenarbeit mit den Grundschulen Übergeordnetes Ziel: Für die kontinuierliche, erfolgreiche Fortsetzung des Lernens nach dem Übertritt ins Gymnasium ist ein ständiger Austausch mit den Grundschulen über die dort gepflegten Wege und Prinzipien schulischen Lernens von großer Bedeutung. Ziel ist die Verstetigung und evtl. Weiterentwicklung des pädagogischen Konzepts für die Orientierungsstufe auf der Grundlage eines verbesserten Austausches mit den Grundschulen. Bestandsaufnahme: Die Grundlage der Arbeit in den 5. Klassen und der Orientierungsstufe ist ein umfassendes pädagogisches Konzept, das den Übergang von der Grundschule zum Gymnasium aktiv gestaltet und begleitet. Zu den darin festgelegten Elementen gehören die Bildung von Lehrerteams, pädagogische Klassen- und Stufenkonferenzen, ein früher Elternsprechtag, Projekttage zum Methodenlernen und zur Leseförderung. Der Überleitung von der Grundschule zum Gymnasium dienen ausführliche Beratungsgespräche mit allen neuen Eltern sowie der 'Schnuppernachmittag' für die neuen Schülerinnen und Schüler. Versuche der gezielteren oder der flächendeckenden Zusammenarbeit mit den abgebenden Grundschulen gestalten sich allein schon aufgrund der großen Zahl (über 100) schwierig. Aus diesem Grund lassen sich auch Formen der regelmäßigen Kommunikation zwischen den abgebenden und der aufnehmenden Schule kaum realisieren. Maßnahmen: • Die Gewinnung von Referent/innen aus der Grundschule für Stufenkonferenzen 5/6 und Fachkonferenzen • Einrichtung eines Gesprächskreises mit Lehrkräften abgebender Grundschulen • Information über Lehrpläne der Grundschulen • Ermittlung oder Vorschlag von Fortbildungsangeboten zur Kooperation zwischen Grundschule und Gymnasium Verbesserung der Schul- und Unterrichtsorganisation Übergeordnetes Ziel: Die vorhandene Unterrichtszeit muss effizienter genutzt werden. Der Unterrichtsausfall (hier vor allem durch die Schulorganisation und Schulveranstaltungen verursachter) muss vermindert oder besser kompensiert werden, Unterrichtsversäumnisse, vor allem schulorganisatorisch bedingte, müssen minimiert werden. Bestandsaufnahme: Das AVG ist eine sehr lebendige, auf vielfältige Formen des Lernens orientierte Schule. Außerunterrichtliches und außerschulisches Lernen sind aber häufig mit dem Ausfall oder dem Versäumnis von regulärem Unterricht verbunden. Auch sind Vertretungsstunden nicht immer ein vollwertiger Ausgleich für den ausfallenden regulären Unterricht. Maßnahmen: • Überprüfung der Stundentafeln der Schüler/innen, um Kumulations- und unerwünschte Belastungseffekte zu vermeiden und das Lernen zu verstetigen, Überprüfung insbesondere der epochalen Verteilung zweistündiger Fächer • Erstellung und Hinterlegung von Arbeitsaufträgen bei Abwesenheit (Lehrkräfte, Fachkonferenzen) • Überprüfung des Tagesplans der Schüler/innen auf besondere Belastung, die Einhaltung und die Lage von Pausen usw. • Orientierung des Lehrereinsatzes an der Effizienz (z.B. Einsatz in zwei Fächern) • Erstellung eines Konzeptes und eines verbindlichen Rahmens für die effizientere Planung und Koordination von Projekttagen • Überprüfung der Konzepte für das Berufsorientierungspraktikum in der Jahrgangsstufe 11 • Überprüfung des Studienfahrtenkonzeptes

9 Schulprofil und Schulprogramm Übergeordnetes Ziel: Die bestehenden Schwerpunkte (Bilingualer Unterricht, MIN) müssen besser mit dem pädagogischen Programm der UNESCO-Orientierung vernetzt werden, das Schulprofil muss gestärkt werden. Bestandsaufnahme: Das Auguste-Viktoria-Gymnasium hat sich mit dem UNESCO-Programm eine übergreifende ethische und pädagogische Orientierung gegeben. Mit dem bilingualen Zug, der erweiterten Stundentafel im Bereich Mathematik-Informatik-Naturwissenschaften und mit einer traditionell intensiven und breiten Arbeit in Musik und Bildender Kunst verfügt das AVG auch im unterrichtlichen und im außerunterrichtlichen Bereich über ausgewiesene pädagogische Schwerpunkte. Trotzdem ist bisher ein Gesamtprofil, das die verschiedenen Schwerpunkte einerseits verdeutlicht und andererseits integriert, noch nicht gut erkennbar. Auch ist die Identifizierung mit dem UNESCOGedanken verbesserbar. Maßnahmen: • Bessere Darstellung und Kommunikation schwerpunktprofilierender Unterrichtsthemen und Projekte (Homepage etc.) • Kooperation zwischen den Schwerpunkt-Fachbereichen bei der gemeinsamen Bearbeitung und Unterstützung von UNESCO-Projekten (z.B. 2004: "Jahr des Wassers") • Verstärkung mathematisch-naturwissenachftlicher Themen im Fremdsprachenunterricht und im Bilingualen Unterricht durch Kooperation der Fachlehrkräfte • Fachübergreifende Konferenzen zur Absprache von Themen • Anforderung von MIN-Lehrkräften mit Englisch-Fakultas; Ziel: Bilingualer Unterricht in den MIN-Fächern • Bessere Darstellung der UNESCO-Orientierung und Schaffung von Identifikationsangeboten für Schüler/innen, Lehrer/innen, Eltern • Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur Erstellung eines Schulprogramms • Erstellung eines Schulprogramms mit gemeinsamen Erziehungszielen von Schule, Schülerinnen und Schülern sowie Elternhaus.

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4 Maßnahmen im Schul- jahr 2003/2004 Für das Schuljahr 2003/2004 wurde ein konkretes Maßnahmenpaket zur Umsetzung beschlossen. Dieses ist das Ergebnis einer gewichtenden Auswahl. Diese Prioritätensetzung ist der Versuch, bereits im Schuljahr 2003/2004 auf die dringendsten Probleme mit Instrumenten und Maßnahmen zu reagieren, die realisierbar und im Aufwand vertretbar erscheinen.

Maßnahmen

Ziele

Pädagogische Konferenzen in den Klassenstufen 7 und 11 In den Jgst. 7 und 11 werden in jedem Halbjahr analog dem in der Orientierungsstufe praktizierten Verfahren pädagogische Konferenzen der Fach- und der Klassen/Stammkurslehrer/innen durchgeführt, die über die Entwicklung sowie die Stärken und Schwächen der Lerngruppen und einzelner Schülerinnen und Schüler beraten. Stufenleitung In der Klassenstufe 7 wird ein/e Stufenleiter/in eingesetzt, der die Arbeit der Fach- und Klassenlehrer/innen auf der Grundlage des bereits vorliegenden Konzeptes zur 'Stufenleitung' pädagogisch leitet und koordiniert.



Vergleichsarbeiten Die Fachkonferenzen beraten die Einführung und die Durchführung einer weiteren Vergleichsarbeit über die vorgeschriebenen Stufen hinaus, z.B. in der Klassenstufe 9.



Früherer Elternsprechtag Zur Verbesserung der Rückmeldung an das Elternhaus und zur früheren Einwirkung auf die Schüler/innen wird der Elternsprechtag in den November vorverlegt.

Fortbildung zur Diagnosefähigkeit In Fortführung der Arbeit des Studientages wird eine schulinterne Fortbildungsveranstaltung zum Thema 'Diagnosefähigkeit' durchgeführt Schulvertrag zur Stärkung der Sozialkompetenz und der Leistungsbereitschaft Eine Arbeitsgruppe arbeitet einen Entwurf zu einem Schulvertrag zwischen Elternhaus, Schüler/in und Schule aus. Konzept zur effizienteren Nutzung der Unterrichtszeit Es wird eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die ein Konzept zur effizienteren Nutzung der Unterrichtszeit und zur Kompensation von Ausfalleffekten ausarbeitet.

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Intensive pädagogische Begleitung der Lerngruppen Frühe Reaktion auf pädagogische bzw. soziale Problem in den 'Integrationsstufen' Stärkere Kooperation der Lehrkräfte Entwicklung von pädagogischen Konzepten und Verfahren Koordination aller Maßnahmen und Aktivitäten in der Stufe Koordination und Leitung der Konferenzen Gewährleistung der Einhaltung von Absprachen Vergleichbare Standards am Ende der Mittelstufe Sicherung von Basiskompetenzen in der Mittelstufe (Grundlagenwissen) Stärkere Zielorientierung für die Schüler/innen (Leistungsmotivation) Stärkere Kooperation der Lehrkräfte Verbesserung der Leistungsdiagnose Verhinderung negativer Leistungsentwicklungen durch frühere Kommunikation mit den Eltern Frühere Diagnose über Leistungsstände Verbesserung der Motivation Verbesserung der Diagnosefähigkeit Verbesserung des Umgangs mit Heterogenität in Lerngruppen Verpflichtung von Schule, Elternhaus und Schüler/innen auf gemeinsame Ziele Klare Regeln für das Verhalten im Unterricht und in der Schule Reduzierung und Kompensation von Ausfalleffekten Verbesserung der Lernhaltung Effizientere Nutzung der Unterrichtszeit

11 5 Bildung einer ständigen Arbeitsgruppe "Schulqualität" (Steuergruppe) Es wird eine ständige Arbeitsgruppe "Schulqualität" eingerichtet. Sie soll einzelne Schritte begleiten und sichern, die Erarbeitung von Konzepten initiieren, weitere Schritte für das Schuljahr 2004/2005 vorschlagen, Fortbildungen anregen usw. Auch soll sie mögliche oder beschlossene Maßnahmen in Übersichten zusammenstellen, aus denen konkrete Aufgaben und Zuständigkeiten hervorgehen, z.B. die Aufgaben der Fachkonferenzen, das pädagogische Programm einer Jahrgangsstufe oder der Fortbildungsbedarf. Es sollte sich um ein Arbeitsteam von überschaubarer Größe handeln. Außer Mitgliedern des Kollegiums sollten auf jeden Fall der Personalrat, die Eltern und die Schulleitung, aber auch Schüler/innen vertreten sein.

6 Desiderate Die Sicherung und die Entwicklung von Qualität in der Schule sind auf Rahmenbedingungen angewiesen, die die Schule und die Lehrkräfte aus eigener Kraft und Zuständigkeit nicht herstellen können. Zu den Bedingungen, die gegenwärtig nicht gegeben sind, die aber im Sinne der Gewährleistung von Qualität als unabdingbar gelten müssen, gehören insbesondere •







die Anrechnung der Wahrnehmung und Erfüllung außerunterrichtlicher pädagogischer Aufgaben (individuelle Förderung von Begabungen, soziale Betreuung, pädagogische Beratung) als Arbeitszeit. Die gestiegene Bedeutung und der zunehmende Umfang dieses pädagogischen Arbeitsfeldes zur Sicherung des Bildungs- und Erziehungsauftrags der Schule und zur schülerbezogenen Begleitung von Lern- und Unterrichtsprozessen sind mit der gegenwärtigen Beschreibung der Lehrerarbeitszeit nicht vereinbar; die Sicherung der materiellen Ausstattung der Schule mit Lehr- und Lernmitteln, der Ressourcen und akzeptabler Arbeitsbedingungen durch den Schulträger. Für das AVG muss konstatiert werden, dass der Schulträger seit langem seinen Aufgaben auf diesem Gebiet nicht nachkommt. Dies beeinträchtigt die Unterrichtsqualität (besonders in den ausstattungsintensiven Fächern) erheblich; die Möglichkeit der Inanspruchnahme von externem Know-how für die Qualitätsentwicklung. Wirkliche Qualitätsentwicklung ist auf externe Expertise und Perspektiven angewiesen, denn es gilt als allgemein anerkanntes Prinzip. dass keine Institution Qualität nur aus sich selbst heraus entwickeln kann. Überdies ist die Aufgabe der Qualitätsentwicklung in der Schule sehr komplex und neu, und niemand an der Schule verfügt über Erfahrungen auf diesem Gebiet; die Anrechnung der Arbeit im Qualitätsprozess (Kollegium und Schulleitung) als Arbeitszeit. Qualität lässt sich nicht nebenher entwickeln, sondern ihre Sicherung ist, als Qualitätsprozess betrieben, ein integrierter Bestandteil der täglichen Arbeit. Der dazu erforderliche Aufwand an Zeit ist beträchtlich (Steuergruppe, Arbeits- und Koordinationssitzungen, Dokumentation, Evaluation usw.).