ALBERT HERRING FR KOMISCHE OPER VON BENJAMIN BRITTEN

2011-07_KLS_02-03_Inhalt.qxp 24.06.2011 13:38 Uhr Seite 2 ALBERT HERRING KOMISCHE OPER VON BENJAMIN BRITTEN MUSIKALISCHE LEITUNG: HERBERT GÖRTZ ...
Author: Ewald Hartmann
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24.06.2011

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ALBERT HERRING KOMISCHE OPER VON BENJAMIN BRITTEN

MUSIKALISCHE LEITUNG: HERBERT GÖRTZ INSZENIERUNG:TIBOR TORELL EINE KOOPERATION MIT DER HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND TANZ KÖLN

PREMIERE

FR 08.07.11 WEITERE AUFFÜHRUNGEN

INFOS UND KARTEN TELEFON 0241/4784-244 WWW.THEATERAACHEN.DE

Foto: Christoph Giebeler

11./ 13./ 16.07.11

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inhalt > der monat in aachen stadtgespräch 5 Von Gutenberg bis Zuckerberg Am 8. Juli eröffnet das International Zeitungsmuseum wieder 6 Ein herzliches „Ni hao!“ Aachen feiert den ersten Aachen-China Day

musik 12 Der Nachlass des Meisters Gitarrist Steve Lukather spielt am 22. Juli auf der Burg Willhelmstein 9 Der Sommer auf Burg Willhelmstein Die Programmhighlights im Juli 2011 10 Neue CDs u.a. von Battles, Ada, Bruno Prosanto, Kitty, Daisy & Lewis, Fink, Haudegen /// lokale helden /// musik des monats /// und sonst?

film 12 Gesellschaftsstrukturen „Nadar und Simin – eine Trennung“ zeichnet geschickt ein Bild vom heutigen Iran

13 Filmische Picknicks Die Open-Air-Kinos der Region 14 Neue Filme Rezensionen u.a. zu „Larry Crowne“, „Naokos Lächeln“, „Insidious“, „Nichts zu verzollen“, „Ein Sommersandtraum“

22 Wirklich erstaunlich unwirklich Das IKOB zeigt Jean-Marie Biwer und Thomas Brenner

bühne

24 Köstliches unter der Kastanie Sabine Prick eröffnete das Restaurant Castanea in Eilendorf

17 Wohnzimmer der Idioten Das Grenzlandtheater zeigt Francis Vebers „Dinner für Spinner“ 18 Gut – böse – tot Mona Creutzer inszeniert für das Theater K „Schneewittchen – K-ein Märchen“ auf dem Lousberg

21 Neubeginn mit Retrocharme Das BBK-Kulturwerk zeigt die „Aachener Klassiker“

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essen & trinken

16 Rossini rockt das Haus! Joan Anton Rechi inszeniert die Komische Oper „La Cenerentola – Aschenputtel“ am Theater Aachen

kunst

Nach dem Umbau eröffnet das IZM als Station „Medien“ der Route Charlemagne

23 Übergreifend Die dritte Grenzkunstroute des Kukuk an der Grenze

Foto: Davide Trespidi & Flavio Bargna

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25 Lennet Kann’s! Ein neues Bier für Aachen 27

Klenkes Spezial: Ausflugsziele und Ferien

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highlights im juli

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terminkalender

Gitarrist Steve Lukather (TOTO) im Interview, Seite 8

48 Impressum 54 kurz gefasst Diesmal: Was tust Du bei Schlaflosigkeit?

Klenkes bei Facebook Informieren Sie sich über Kino, Kunst und Kultur auch bei Facebook.

Tibor Torell inszeniert mit den Studenten der Hochschule für Musik und Tanz die Oper „Albert Herring“, Seite 18 Anzeige

SWING SYMPHONY

ROGER CICERO SAMSTAG, 3. SEPTEMBER 2011 20 UHR MARCUS BOSCH SINFONIEORCHESTER AACHEN www.kurparkclassix.de Schirmherrschaft: Oberbürgermeister Marcel Philipp

Mit freundlicher Unterstützung:

Mitwirkende:

Medienpartner:

Veranstalter:

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der monat in aachen >

Foto: Andreas Schmitter

Am Pfingstwochenende erhielt die Stadtmöblierung in Aachen anlässlich des „Weltstricktags“ ein neues „Leibchen“. Öffentliches Stricken, textile Installationen und eine Tanzperformance der Compagnie Irene K. – stricken ist cool, stricken ist in! Und mit den bunten Kleidchen wirkten nicht nur die Poller am Elisengarten und am Theater, sondern auch die bösen Betonquader in der Ursulinenstraße plötzlich ganz hübsch und friedlich. ///

Eindrucksvolle Performance zur „Klage der Kunst“. Auf Einladung der Städteregion Aachen fanden sich im Atelierhaus Aachen Künstler, Journalisten und interessierte Bürger ein, um über den Stellenwert der Kunst in der Gesellschaft zu diskutieren. Zwischen „Der Staat muss ran“ und „Der Markt regelt es schon“ gab es spannende und polarisierende Statements. Eingestimmt wurde das Auditorium mit der fantastischen Performance von Clemens Weiss unter Beteiligung von Peter Sonntag und Band, Tänzern der Compagnie Irene K und Anette Schmitt vom Theater K. ///

Die erste Pecha Kucha Nacht in Aachen (mit Maastrichter Support) hat gezeigt, dass „20x20 Sekunden“ eine ganz schön sportliche Redezeitvorgabe ist. Die Vortragenden mussten ihre Ideen, Visionen oder Thesen in diesem Rahmen präsentieren – zur Belustigung von 300 Besuchern, die sich den Spaß im Space des Ludwig Forums gönnten. Unterm Strich: Super! Hier ein Bild von Julia Errens und Marco Iannicelli, die hibbelig, aber geradeaus über die Creative Five erzählten, die erste „Abschlussklasse“ im Rahmen der Creative Drive Projekts in Aachen. Top auch die Videos: pechakuchamaastricht.eu /// Foto: Bert Janssen

Man sah ihnen die Freude an, endlich wieder live zu spielen: mit Mandoline und Akkordeon zogen The Hooters auf Burg Wilhelmstein alle Register, inklusive Walking-Choreografie. So viel Aktionismus wäre gar nicht nötig gewesen, denn schon vor Konzertbeginn bildete sich vor der Bühne eine Menschentraube, Hits wie „All you Zombies“ und „Satellite“ überzeugten auch das restliche Publikum. /// Foto: Sebastian Dreher

Foto: Pacalina Vretinari

Foto: chrit

Etwas mehr als 3.000 Besucher zählte die 11. Lange Nacht der Museen. Das Programm war konzentriert, doch Höhepunkte gab es viele: Das nahe Ende der Ausstellungen „Hyper Real“ und „Joos van Cleve“, die Performance „Collection Of Memories“ im SuermondtLudwig-Museum, der städtische Veranstaltungsleiter Rick Takvorian als Gastsänger beim 70er Jahre Rock & Soul des Peter Sonntag Quintetts und natürlich Klaus der Geiger im Couven Museum, der in drei Sets ein 2Stunden-Programm seiner gesellschaftskritischen Lieder ohne Wiederholungen runterfiedelte. Der alternde Revoluzzer aus Köln begeisterte das Publikum und spontan kam es noch zu einer Session mit den Aachener Musikerinnen Marion Simons-Olivier (Geige) und Illa Nortje Fleur Tönnies am Cello. ///

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stadtgespräch > „Schauen Sie sich mal Hochglanzmagazine an, wenn eine prominente Frau ein Kind bekommen hat. Das Bild ist in jedem Blatt dasselbe, doch das Baby sieht immer anders aus.“

Eine kurze Geschichte der Massenmedien – Ausstellungswand im IZM.

Von Gutenberg bis Zuckerberg Am 8. Juli eröffnet das Internationale Zeitungsmuseum als Station „Medien“ der Route Charlemagne. Ohne die gedruckten Medien aus dem Fokus zu verlieren, gibt die Ausstellung eine Orientierungshilfe in Zeiten digitaler Allgegenwärtigkeit. Von Sebastian Dreher Flackernde Bildschirme, wohin man schaut, Gesprächsfetzen wabern durch den Raum, sich überlagernde Alltagsgeräusche und Musik verwirren die Sinne. Zum Glück dauert diese Folter nur 60 Sekunden. „Wir nennen es die Chaos-Kammer“, erklärt Andreas Düspohl, Leiter des Internationalen Zeitungsmuseums. „Die Besucher werden hier einer medialen Reizüberflutung ausgesetzt, wie sie – in abgeschwächter Form – nicht selten in Großraumbüros oder Redaktionen herrscht.“ Die „Chaos-Kammer“ steht repräsentativ für den Ansatz, den die Verantwortlichen bei der Neukonzipierung der reichlich angestaubten Zeitungsausstellung umgesetzt haben. „Seit 1962 wurde an den Vitrinen quasi nichts geändert“, sagt Düspohl. „Alles war ausschließlich auf gedruckte Zeitungen ausgelegt.“ Mit der Wiedereröffnung wird die seit 1931 im „Großen Haus von Aachen“ beheimatete Ausstellung um die Dimensionen Hörfunk, Fernsehen, Mobilfunk und Internet erweitert. Als Station

„Medien“ innerhalb der Route Charlemagne beschäftigt sich das IZM in weitgehend lückenloser Dreisprachigkeit mit den Grundfragen der modernen Mediengesellschaft. Die Einrichtung eines Seminar- und Workshopraums unterstreicht die didaktische Komponente des Projektes. „Es war hilfreich, dass wir ein paar junge Praktikanten im Team hatten“, meint Düspohl. „Diese ‚Homo Zappiens‘ konnten uns einige hilfreiche Tipps zur aktuellen Web-Situation geben.“ Diesen Begriff hat der niederländische Universitätsprofessor Wim Veen in seinem Buch „Homo Zappiens: Growing Up in a Digital Age“ eingeführt. Er beschreibt junge Leute, die „Eingeborenen des Informationszeitalters“, die sich wie selbstverständlich zwischen Facebook und Twitter hin- und herbewegen. Die Ausstellung beginnt zunächst jedoch bei den klassischen Instrumenten. Im ersten Raum wird die Entstehung einer Nachricht dokumentiert und ein

Newsticker von der Deutschen Presse Agentur gezeigt. Ein Karteikasten enthält die Namen und Kurzbiografien der schillerndsten Persönlichkeiten der Branche. Raum Nummer zwei konzentriert sich auf die verschiedenen Massenmedien. Beginnend bei Gutenbergs Druckwerkstatt wird in Kurzfilmen und Grafiken der Weg vom Buch über die Zeitschrift bis zu Webzeitungen und Social Networks nachgezeichnet. Unter dem Titel „Lesen und Schreiben“ informiert der nächste Ausstellungsteil über die drei großen Medienrevolutionen: Entwicklung der Schrift, Buchdruck und Digitalisierung. Auf einer interaktiven Weltkarte können sich Besucher über die Zeitungskultur anderer Länder informieren. „Das Projekt ist in enger Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt entstanden“, sagt Düspohl. „Es war teilweise nicht einfach, an Zeitungsbeispiele aus Tadschikistan oder Nordkorea zu gelangen.“ Auch zu Themen wie Zensur und Manipulation haben sich Düspohl und seine Kollegen Gedanken gemacht. Unliebsame Textzeilen wurden in früheren, prä-digitalen Zeiten schon mal mit schwerem Gerät aus den Druckplatten gefräst. Eine einfachere Variante war es, einfach blanke Seiten zu drucken. Manipulation lässt sich vor allem bei der Bildberichterstattung nachweisen – teilweise erschreckend plump. „Schauen Sie sich mal Hochglanzmagazine an, wenn eine prominente Frau ein Kind bekommen hat“, sagt Düspohl. „Das Bild ist in jedem Blatt dasselbe, doch das Baby sieht immer anders aus.“ Das nachträgliche Reinretuschieren von Promi-Nachwuchs ist kein Vorgang mit weltpolitischer Relevanz. Anders dieser Fall: ein Foto von Lenin zeigt Leo Trotzki im Hintergrund, auf einer zweiten Version ist der in Ungnade gefallene Umstürzler entfernt. „Man darf nicht immer seinen Augen trauen“, meint Düspohl. Entgegen der digitalen Lobhudelei liefert die Ausstellung letztendlich doch noch ein Argument für die gute alte Print-Zeitung: die Energiebilanz eines gedruckten Mediums sei erstaunlicherweise niedriger als die einer Online-Zeitung, so Düspohl. Zu hoch seien die Energiekosten für die monumentalen Serverparks der Unternehmen. Mit dieser Information im Rücken können sich die Besucher ganz altmodisch mit einer der 200.000 Zeitungen aus dem Archiv in den hauseigenen Lesesaal setzten und schmökern. /// 8.7. Eröffnungsfeier IZM 19 Uhr, Aula Carolina izm.de route-charlemagne.eu

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Foto: Carl Brunn

Serie

No. 21

Endlich wieder Holländer von Christoph Löhr Gleich hier um die Ecke fängt es an, das Land der geringelten Ampelmasten und Bromfietsers: die Niederlande. Der halbe Katzensprung zwischen hier und da hat dazu geführt, dass wir Alemanniafans uns vom Gegner hin und wieder als „schwule Holländer“ besingen lassen dürfen. Ein äußerst untauglicher Versuch der groben Beleidigung. Denn während der Rest der Republik ein fußballerisches Problem mit unseren Nachbarn zu haben scheint, kommen wir hervorragend mit ihnen aus. So wird mit den ebenfalls schwarz-gelben Anhängern von Roda Kerkrade seit Langem eine Fanfreundschaft gepflegt. Darüber hinaus hat schon so mancher Spieler aus Oranjeland die Schuhe für uns geschnürt. Die meisten von ihnen haben es auf dem Tivoli sogar zum Publikumsliebling geschafft. Erwin Vanderbroeck, zum Beispiel, oder Henri Heeren. Eric van der Luer und Erik Meijer sowieso.

Boy und Bas Die beiden Letztgenannten haben bei der Alemannia mittlerweile das sportliche Sagen. Eric als Co-Trainer, Erik als Geschäftsführer Sport. Und in dieser Funktion scheinen sie an die gute alte Tradition der niederländischen Fußballer in Schwarz-Gelb anschließen zu wollen. Nach einigen Jahren ohne kickende Nachbarschaftshilfe haben im Sommer endlich wieder zwei Holländer bei der Alemannia angeheuert: Boy Waterman und Bas Sibum. Erfahrene Jungs mit Namen, die auf der Zunge zergehen, die man auch noch prima singen kann. Zudem wird Sibum eine eher kompromisslose Spielweise nachgesagt. In Sachen Publikumsliebling ist das für Aachener Verhältnisse schon einmal keine schlechte Voraussetzung. Ob die beiden auch an diese Tradition anschließen können, wird sich ab Mitte Juli zeigen. Dann geht der Ligabetrieb wieder los. Eindelijk! ///

Christoph Löhr ist Redakteur und Mitherausgeber des Alemannia-Fanzines IN DER PRATSCH.

Ebenfalls auf dem Markt am 9. Juli: Traditionelle Guzheng-Musik.

Ein herzliches „Ni hao!“ auf dem Markt Aachen-China Day: Ein großes Bürgerfest für die Aachener und die hier lebenden Chinesen

Seit nunmehr 30 Jahren existiert ein überaus reger Austausch zwischen den Städten Aachen und Ningbo. Diese Städtepartnerschaft hat nicht nur unzählige private, berufliche und geschäftliche Beziehungen initiiert und gefestigt, sondern war auch in gewisser Weise der Nährboden für die festen Kooperationen zwischen den Aachener Hochschulen und ihren chinesischen Partnern. Mit mittlerweile rund 2.000 Studierenden an RWTH und Fachhochschule bilden die Chinesen die größte Gruppe der ausländischen Studierenden und Wissenschaftler in Aachen und Jülich. Zählt man Familienangehörige und diejenigen Absolventen dazu, die sich hier niedergelassen haben, dann handelt es sich um eine durchaus große chinesische Gemeinde. Von alldem bekommt man als Aachener aber relativ wenig im Alltag mit. Vielleicht hat auch das den Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp dazu bewogen, in diesem Jahr zum ersten Mal ein Bürgerfest zu initiieren, dass die vielen chinesischen Mitbürger in einem offiziellen Rahmen in Aachen willkommen heißen soll. Der „Aachen-China Day“ am 9. Juli soll sichtbar machen, was schon seit Jahrzehnten in Aachen gelebt wird: ein vorzeigbarer interkultureller Austausch auf vielen gesellschaftlichen Ebenen. Ein gelebter interkultureller Austausch

Regelmäßig fahren Aachener Schulklassen ins Reich der Mitte, chinesische Ärzte arbeiten im Austausch mit deutschen Kollegen an Aachener Krankenhäusern, die Kinder chinesischer Akademiker lernen an der Chinesischen Schule Aachen Mandarin und einmal im Jahr organisieren die chinesischen Studierenden ein großes gemeinsames Weihnachtsfest. Treiber und Ideengeber für die vielfältigen Kontakte ist dabei seit Jahren der Verein zur

Förderung der Städtepartnerschaft Aachen-Ningbo e.V. unter dem Vorsitz von Herbert Prömper. Die voranschreitende wirtschaftliche Entwicklung Chinas macht die dortige Industrie und die vielen Top-Universitäten des Landes natürlich auch zu attraktiven Partnern für die Aachener Hochschulen und für Unternehmen aus der Städteregion. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen unterhält aus diesem Grund in Ningbo ein eigens eingerichtetes Aachen China Office als direkte Anlaufstelle, um Kontakte zwischen deutschen und chinesischen Firmen herzustellen. RWTH und FH Aachen haben ebenfalls eigene Dependancen im German Center in Peking. Mittlerweile gehört es zum Alltag im Wissenschaftsbetrieb, dass Studierende und Lehrende der Aachener Hochschulen für eine Zeit nach China gehen. Selbst Abschlüsse im jeweils anderen Land sind bereits möglich. Kultur-Programm auf dem Markt

Der Aachen-China Day soll natürlich auch den Aachenern die chinesische Kultur ein Stück näher bringen. Auf dem Markt werden profunde Chinakenner wie der Rektor der FH Aachen, Prof. Marcus Baumann, und der Aachener Musiker Peter Sonntag über ihre Erfahrungen berichten. Eins der Highlights wird sicher der Auftritt des chinesischen Pop-Musikers Nikey, der dreisprachig auf Deutsch, Chinesisch und Englisch performt. Neben traditionell chinesischer Guzheng-Musik gibt es außerdem Kampflb kunstdarbietungen und chinesischen Tanz. /// 9.7. Aachen-China Day ab 19.30 Uhr, Markt Infos & Programm: aachen.de

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musik >

Der Nachlass des Meisters Foto: Ash Newell

Steve Lukather (53) gilt als einer der besten lebenden Gitarristen. Er hat mit TOTO („Hold the Line“, „Africa“, „Rosanna“) Musikgeschichte geschrieben, seine Gitarrensoli sind legendär. Eine weitere Hinterlassenschaft sind die unzähligen Songs, die er als Studiogitarrist eingespielt hat. Am 22. Juli kommt er auf die Burg Wilhelmstein.

„Thriller“ von Michael Jackson, den Soundtrack zu „Footloose“ und „Dancing on a ceiling“ von Lionel Ritchie, dazu unzählige Filmmusiken. Künstler unterschiedlichster Stilrichtungen wie Herbie Hancock, Alice Cooper, Barbra Streisand, Diana Ross, Eddie van Halen und sogar SchlagerVeteran Udo Jürgens haben auf den unverwechselbaren Sound des kalifornischen Wunderknaben gesetzt. Spielerisches Können und eine extreme Vielseitigkeit waren Voraussetzung für Lukathers erstaunliche Karriere. Im Interview verrät er uns einiges über Vorbilder, schlechte Auftrittsbedingungen und Freunde in der Not. 17 TOTO-Alben, sechs Solo-Alben, Hunderte weitere Veröffentlichungen – wie viele waren es noch mal? Streng genommen habe ich in meinen 35 Jahren über 1.500 Aufnahmen produziert, mitgeschrieben oder ausgestaltet. Zudem bin ich jährlich auf Tour gewesen. Es war ein sehr interessantes und cooles Leben, von dem ich jede Minute geliebt habe. Oh, zwei Hochzeiten und vier Kinder gab es auch noch … haha! Du hast unter anderem mit Michael Jackson, Joe Cocker und Paul McCartney gearbeitet – gibt es eine Erfahrung, die dir besonders am Herzen liegt? Oh Gott, mit den Legenden und Helden meiner Kindheit zu arbeiten, hab ich mir

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nicht im Traum ausgemalt. Es ist die Erfüllung eines Lebenstraums, mit den besten Künstlern der Geschichte gearbeitet zu haben. Ich habe jede Menge gelernt und hatte einfach eine geile Zeit! Wer sind deine Vorbilder? Hast du welche? Alles begann mit den Beatles, wie bei den meisten Leute in meinem Alter. Als ich mit McCartney und später mit George Harrison spielen durfte, kam es mir total surreal vor. Beatles-Songs mit den Beatles performen? Wenn man mir das als Kind gesagt hätte, wäre ich durchgedreht. Wann und wieso hast du mit dem Gitarrenspielen angefangen? Ich war sieben, „Meet the Beatles“ war gerade erschienen und ich habe sie in der Ed Sullivan Show gesehen – das hat mein Leben verändert! Seitdem habe ich nicht mehr zurückgeblickt. Wenn du ein Solo schreibst: machst du dir erst Gedanken oder spielst du drauf los und „jammst“? Die meiste Zeit spiele ich einfach nur. Es gibt wenig geschriebene Melodien, mit denen ich gearbeitet habe. Ich lasse mich von der Musik treiben oder tragen oder wie du es nennen willst. Dein letztes Solo-Album heißt „All’s well that ends well“. Ist es eine Anspielung auf die Wiedervereinigung von TOTO 2010?

Klenkes Juli 2011 | Konzerte und Partys auf

„Ich habe das Rauchen und das Trinken aufgegeben und lebte sehr gesund. Inzwischen sehe ich wieder das Licht in meinem Leben, ich bin besser in Form, als ich es je war.“ Nicht im Geringsten! Es ist ein Zeugnis meines persönlichen Lebens. Einer meiner besten Kindheitsfreunde, Mike Porcaro von TOTO, ist an ALS erkrankt, meine Mutter und andere Freunde sind gestorben, ich wurde geschieden – es waren einige sehr schwere Jahre. Dann kam mein Baby zur Welt, ich habe das Rauchen und das Trinken aufgegeben und lebte sehr gesund. Inzwischen sehe ich wieder das Licht in meinem Leben, ich bin besser in Form, als ich es je war. Doch es war ein langer Weg. Es ist ein reflektierendes und besinnliches Album, und ich bin sehr stolz darauf. TOTO haben wieder zusammengefunden, um Mike Porcaro zu helfen und für ihn da zu sein. Wirst du auf Burg Wilhelmstein wieder als Trio spielen wie letztes Jahr bei den

Leverkusener Jazztagen? Das war ein grauenhafter Auftritt für mich. Keine Monitore, ich konnte mich selbst nicht singen hören. Als Konsequenz war ich eine Spur neben dem Ton, und als Perfektionist hat mich das total aus der Bahn geworfen. Technische Probleme liegen nicht in meiner Hand und beinträchtigen die Show enorm. Es war traurig, das im Fernsehen mit anzusehen. Ja, die gleiche Band wird mit mir auf der Bühne stehen, alles fantastische Musiker. Unser Roadmanager Micha hat die Veranstaltung vorbereitet, und ich bin sicher, dass es toll wird. Wirst du Songs aus deinem Solo-Album spielen oder auch einige TOTO-Songs? TOTO ist ein großer Teil von mir. Ich werde kein „Hold the Line“ oder „Africa“ bringen, aber es gibt andere Hits, die ich spielen werde. Warum auch nicht? Ich versuche, das Vermächtnis von TOTO aufrecht zu erhalten. Die Songs grooven und haben einen besonderen Sound, wenn die Originalbesetzung sie spielt. Ich werde einige Änderungen vornehmen müssen … /// Sebastian Dreher / Simone Dengeler (Übers.) 22.7. Steve Lukather 20 Uhr, Burg Wilhelmstein burg-wilhelmstein.com im Kapuziner Karree

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Foto: Burg Wilhelmstein

musik open air

Der Sommer auf Burg Wilhelmstein Zwei weitere Programmhighlights auf der Würselner Freilichtlichtbühne im Juli.

Bill Evans & Randy Brecker Soulbop Band Ihre Wurzeln liegen im Jazz, doch sowohl Bill Evans als auch Randy Brecker sind in ihrer jahrzehntelangen Karriere allzu gern aus den vorgegebenen Mustern ausgebrochen. Schon als Sideman des großen Miles Davis – damals war er erst Anfang 20 – hat der Saxofonist Evans die unbegrenzten Möglichkeiten seines Fachs erkannt. Später arbeitete er mit John McLaughlin, Herbie Hancock und Mick Jagger und integrierte Elemente aus verschiedenen Musikstilen wie Hip Hop, Reggae und Funk in seine Arbeit. Randy Brecker und Bruder Michael haben in den Siebzigern als The Brecker Brothers die noch junge Fusion-Jazz-Szene aufgemischt. Im Laufe der Jahre hat der vielseitige Trompeter und Flügelhornist mit

Frank Sinatra, Eric Clapton, Jaco Pastorius, Frank Zappa und Bruce Springsteen gespielt. Unterstützt werden die beiden Lichtgestalten von John Medeski am Keyboard, Billy Martin am Schlagzeug und Chris sd Wood am Bass. /// 11.7. Bill Evans und Randy Brecker Soulbop Band 20 Uhr, Burg Wilhelmstein burg-wilhelmstein.com im Kapuziner Karree

Hazmat Modine 2008 kamen Hazmat Modine mit ihrem Erstling „Bahamut“ auf Europatournee, 2011 haben sie mit „Cicada“ ihre neueste Produktion im Tourneekoffer dabei. Wade Schuman, Kopf der Band, Sänger und einer von zwei Harmonikaspielern,

KARTEN GEWINNEN!

Weltmusik mit interkultureller Befruchtung: Hazmat Modine

sieht die Truppe denn auch fernab jeglicher Traditionalisten. „Die ganze amerikanische Musik ist ein Phänomen interkultureller Befruchtung.“ Wer kann dies besser veranschaulichen, als die lebendige Musik von Hazmat Modine: Tuba-Spieler Joseph Daley spielte mit Taj Mahal und Charlie Haden, Saxofonist Steve Elson ging bereits als Teenager mit der legendären Johnny Otis Rhythm and Blues Revue auf Tour – und später mit David Bowie – und Schlag-

zeuger Richard Huntley kommt aus der afro-kubanischen bzw. Klezmer-Schule. Hazmat Modine: zwei Mundharmonikas, Tuba, Trompete/Saxophon, Posaune, Gitarren und Percussion/Schlagrm zeug. Bigger than a band! /// 19.7. Hazmat Modine 20 Uhr, Burg Wilhelmstein burg-wilhelmstein.com im Kapuziner Karree

surf-rock-party

Gemeinsamer Input

„Banzai, Hawaii!“

Nach Göteborg und Berlin wird nun auch die Städteregion Aachen Schauplatz des innovativen Musik-Projekts „String Theory“.

Aachens Rock’n’Roll-Ska-Surf-Punkrock-HawaiiParty zieht in den Jakobshof.

Foto: Stefan Piez

musikprojekt

Hawaii-Parties haben ja gerne den Nimbus verkrampfter Mottofeten zum vierzigsten Geburtstag oder Mallorca-Parties, die, mit Blumenketten getarnt, einen exotischeren Anstrich ergattern wollen. Dass es auch anders geht, zeigen seit 2008 vier Jungs

„Uns hat die Idee eines stetig wachsenden Orchesters begeistert“, sagt Patrick Christensen aka Nackt, Musiker, Produzent, Dirigent und geistiger Vater der String Theory über die Anfänge des Projekts, bei dem Songs lokaler Künstler von einem professionellen Orchester aufgeführt werden. Für die Aachener Workshops sind als Komponisten bereits bestätigt: die Marching Mellows, Celno and Gypsies, Spjelle und Michael Witte. Weitere regionale Musiker werden bei dem interdisziplinären Projekt als

Ensemblemitglieder mitwirken. „Der Input so vieler verschiedener Künstler ist einzigartig“, sagt Sonja Mischor, die das Orchester als Flötistin bereichern wird. Die Ergebnisse werden im Rahmen des Kulturfestivals der Städteregion Aachen im Alsdorfer sd Energeticon präsentiert. /// 16.7. „The Städteregion Aachen String Theory“-Abschlusskonzert 20 Uhr, Energeticon Alsorf energeticon.de

Der Klenkes verlost 3 x 2 Tickets! Alle Infos auf

aus Aachen. Im prallgefüllten Plattenkoffer befindet sich alles von Surf über SKA, von Rock’n’Roll bis Punkrock. Zur Einweihungsparty am 1. Juli im Jakobshof ist stilechtes Auftreten in Hawaiihemd, Hularock, Kimono und anderem modischen Quatsch herzlich willkommen. Auch Tanzen und gelegentliches Ausflippen wird gerne gesehen. Die besten Verkleidungen werden zudem prämiert. So versuchen die Gastgeber, wie auch schon in der Vergangenheit, schamlos hunderte Vergnügungssüchtige anzulocken und die Party des Jahres zu feiern. Aloha! Banred zai, Hawaii! /// 1.7. Banzai, Hawaii! 22 Uhr, Jakobshof

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musik Neue Tonträger

lokale helden

Der Wilde Westen an der niederländischen Grenze

Battles Gloss Drop Warp/Rough Trade

In den 70er Jahren gehörte die Berliner Band Karthago zu den profiliertesten Bands Deutschlands. Neben Sänger/ Gitarrist Joey Albrecht gehörte auch der spätere Kraan-Keyboarder Ingo Bischof zur Gruppe. Ihrem Stilmix aus Funk-, Jazz- und Krautrock fehlte das letzte Quentchen Glück, um zu internationalem Erfolg zu kommen. Im Booklet zur jetzt wiederveröffentlichten Live-CD „Live at the Roxy“ (MIG Music) ihres damaligen Managers Conny Hudalla erfährt man jetzt auch eine irre Geschichte aus der Aachener Region. Cornelius und Marcellus Hudalla waren Management der Band, Fotografen und Booking-Agenten mit Sitz in Berlin. Anfang der 70er sind die Brüder mit einem Foto zum meistverkauftesten Jimi Hendrix-Poster bekannt geworden. Nach der Auflösung von Karthago 1975 zog Hudalla mit seinem Bruder von Berlin auf einen umgebauten Bauernhof ins 500-Seelendorf Scherpenseel bei Übach-Palenberg. Hudalla erinnert sich an einige unangenehme Zusammen-

Foto: Cornelius Hudulla

Berliner Szene-Manager in der Provinz

Ein Bild aus Aachener Zeit. Marcellus & Conny Hudalla treffen mit der Polizei. Langhaarige Typen und ein VW-Passat mit Berliner Kennzeichen inspirierte die an der „Haschgrenze“ stationierten Ordnungshüter zu besonderer Aufmerksamkeit, die laut Hudalla auch mal so endete: „Die meisten von uns verbrachten die Nacht in der Polizeizelle, wobei ich mich noch daran erinnere, auf den Zellenboden geknüppelt von einem Polizisten angerm pinkelt worden zu sein.“ ///

Die Konsensband aller zerebralen Popfreunde. Rhythmen, die ineinander verwoben so gar keinen 4/4-Takt ergeben, sich hochschaukelnde GitarrenKeyboard-Wirbel, das Ganze aber mit einer gewissen Afrobeat-Leichtigkeit und Nerd-Verspielheit, da wackelt dann irgendwann auch das verkopfteste Bein. Battles haben inzwischen einen unverkennbaren Sound entwickelt, den man sich am Besten als stets pulsierende DNA-Kette, bestehend aus tausenden schwingenden Perlen vorstellt. Das ist natürlich auch noch Pop und nicht nur dann, wenn Gary Numan als Gastsänger prompt kühlen New Wave-Flair verbreitet, und Blonde Redhead-Sängerin Kazu Mankino dem Trockenfunk von „Sweetie & Shag“ Erotik einhaucht. Mit „Ice Cream“ gelingt der kanadischen Combo dann sogar ein kleiner Tanzhit, der auf einem perkussiven Orgelriff reitend in viereinhalb Minuten kk zum Derwischtanz verführt. ///

Ada Meine zarten Pfoten Pampa Rec./Rough Trade

Jessica 6 See The Light Peacefrog/ Rough Trade

Ein Hingucker war Nomi Ruiz, das Mittzwanziger Transgender-Wesen mit den langen Beinen, schon zu ihrer Zeit bei Hercules & Love Affair. Wir erinnern uns, dass das erste H&LAAlbum auch unter der stimmlichen Mithilfe von Antony Hegarty eines der Alben des Jahres 2008 war. Wie Hegarty hat Ruiz jetzt ihr eigenes Ding am Laufen: Für Jessica 6 hat sie praktischerweise die beiden Jungs

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Foto: Ruvan Wijesooriya

Musik des Monats:

von der Band Automato an Bass und Keyboards genommen, die auch zur Tourband von H&LA gehörten. „See The Light“ ist mehr als nur ein nostalgischer Aufguss von Disco für liberale Hedonisten aus der Paradise Garage. Die mal markant-kühle, mal laszivleidenschaftliche Stimme von Nomi Ruiz macht den Unterschied: Findet „Freak The Night“ noch seine Bezüge im klassischen Soul, ist „Good To Go“ schon näher am Funk und „Prisoner of Love“ im Duett mit Antony ist ein stark den 80ern geschuldeter DiscoHouse-Track, der dem TanzflächenStomper „White Horse“ nicht viel rm nachsteht. ///

Klenkes Juli 2011 | Konzerte und Partys auf

Ein gemaltes Stofftier schaut dich vom Cover mit großen Augen an. Meine zarten Pfoten? Das ist aber keine Musik für Petshops und auch keine Hör-CD für Spielwarenabteilungen. Die Kölnerin Ada aka Michaela Dippel zieht ein feinziseliertes Netz an weichen Sounds zwischen akustischer Gitarre und Computer auf, und nur Eingeweihte wissen, dass diese Person von Jahren mal einen variablen Szenehit für den ElectroDancefloor hatte und auch hier den Minimal House nicht ganz vergisst. Sphärisch und strahlend vor Schönheit beginnt sie ihr Album mit einer Coverversion des Luscious Jakcson-Songs „Faith“. Eine bemerkenswert kluge Wahl. Danach hört man umso aufmerksamer zu und wundert sich über die ganze Albumlänge, wie viel liebevoll arrangierter Wohlklang eine Musik fassen kann, ohne auch nur für einen Sekundenbruchteil als Kitsch tituliert rm zu werden. ///

Mercury Rev Deserter’s Songs V21/Universal

Dieses Album ist 15 Jahre alt und gehört nicht erst seit dieser neu abgemischten Wiederveröffentlichung mit

zweitem CD-Anhang namens „Deserted Songs“ (Demo, B-Sides, Outtakes) zu den schönsten Psychedelic-PopAlben. Die Band um Sänger/Gitarrist Jonathan Donahue und Produzent/ Bassist Dave Fridman (später: Flaming Lips) lebte damals in den Catskill Mountains im Staate New York, eine Gegend dunkler, einsamer Wälder, die sicherlich ihren Einfluss auf die Musik von Mercury Rev ausübte. 1991 erscheint ihr erstes Album, doch in den folgenden Jahren verhageln ihnen so manch äußeren Widrigkeiten ihre Karriere. Trotzdem gelingt Mercury Rev 1998 nach diversen Umbesetzungen mit viertem Album ihr Masterpiece: „Deserter’s Songs“ – prominent besetzt mit Gästen wie Garth Hudson und Levon Helm von The Band – ist ein überbordendes Fass zuckersüßer Harmonien aus Soft- und Prog-Rock, die unterschwellig hörbar auch Einflüsse aus Minimal Music, Jazz und Ennio rm Morricone in sich tragen. ///

Kitty, Daisy & Lewis Smoking in Heaven Sunday Best

Mit dem Charme des Unfertigen, das Merkmal ihres ersten Albums, spielen die drei Geschwister Kitty, Daisy und Lewis nur noch. Aber so geschickt und gekonnt, dass sie die Spielräume nahezu vollständig ausnutzen, die ihnen ihr angebliches Nichtkönnen eröffnen. Die drei Multiinstrumentalisten (StandSchlagzeug, Gitarre, Ukulele, Stehbass, Posaune, Quetschkommode, Mundharmonika) versprühen auf ihrem zweiten Album einen ganz eigenen Reiz, der ungeplant und sodahingeworfen klingt, wie man ihn nicht besser nicht hätte planen können. Ihre Mischung aus Rockabilly, 40er-Blues, Swing und eben Ska (gegen später folgt ein weiteres Skawunder) widerspricht jedem Zeitgeist, das macht die Qualität dieses großartigen Albums aus. Übrigens: Die Mutter der drei heißt Ingrid Weiss und die spielte schon Ende der 70er Jahre mit ihren Raincoats gekonnt abr mit Post-Punk-Klischees. ///

Bruno Pronsato Lovers Do Thesongsays/wordandsound

Vor drei Jahren hat der in Berlin lebende Amerikaner, der im wirklichen Leben Steven Ford heißt, ein vielbeachtetes Werk namens „Why Can’t We Be Like Us“ veröffentlicht. Viele Nebenprojekte – mit der Französin Ninca Leece oder beim Label DFA folgten – maßgeblich ist jetzt aber sein drittes Werk „Lovers Do“. Im ersten der im

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24.06.2011

Schnitt rund zehnminütigen Tracks konterkariert er den Albumtitel mit „Lovers Don’t“. Pronsatos TechnoMiniaturen sind ausufernde, bisweilen etwas jazzige Improvisationen, die in ihren stärksten Momenten („Feel Right“) auch dem psychedelischen kab Krautrock nahe stehen. ///

Data MC Daily Mirror Goodman Glove/Eskapaden/Soulfood

Ist das der Sound von Berlin? Wenn nicht der aktuelle, dann zumindest der Sound von irgendwie verschlammten Hinterhof-Raves, oder, wie hier gefordert wird: „Party like it’s 99“. Mit ihrer aktuellen Single „Fever“ wird ein sympathischer Italo-60s-Reggae-Bastard rausgehauen, der gerne ein kleiner Sommerhit wäre und durchaus Charme hat. Wild gehen die Stile hier miteinander einen rauchen: Kraftwerk meets Boney M im Hinterzimmer, schmieriger Funk mit Grilllgeruch umweht die Ohren, Reggae-Lässigkeit sorgt für entspannte Grundierung und immer wieder gerne genommen: Riffs, wie sie auch von jeder gepflegten 60s-Kapelle abgefeuert werden. Nur bei „Tonight“, dem kleinen Popausflug, wusste offensichtlich niemand der Beteiligten, wie man das denn arrangieren sollte. Auf Dauer lässt die arg simple Soundgestaltung die Musik billig wirken, und auch die Lyrics haben nur eine Funktion als Animationsfüllsel. Da hätte man mehr kk draus machen können. ///

Haudegen Schlicht & Ergreifend Warner

Schlicht: ja, ergreifend: nein. Die Ausgangsidee – harte Jungs aus’m Kiez machen ausnahmsweise keinen Hip Hop, sondern ehrlichen Rock mit rauer Stimme und Texten über die Welt in den Arbeitslosenghettos der Republik – hatte ja zumindest was, so strategisch gesehen. Die Stelle der Böhsen Onkelz immer noch unbesetzt, der schwummrige Romantik-Gothic von Unheilig als Erfolgsvorbild, da hätten Haudegen doch was reißen können. So als Pur für tätowierte Tunichtgute. Aber diese Texte sind so grob aus dem Klischeeholz gehauen, dass man jeden Schlagertext als Weltkulturerbe schützen möchte. Dazu dermaßen dröge Musik, dass auch meiner Oma die Füße einschlafen, wen soll das begeistern? Und das Schlimmste: „So oder so“ ist von einer derart üblen Larmoyanz und Ergebenheit ins Hartz IV-Schicksal, dass man fast schon FDP wählen möchte. /// kk

Wertung:

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lohnt

13:44 Uhr

Seite 11

und sonst? Tedeschi Trucks Band

Roy Buchanan

Revelator Sony Classical

Live at Rockpalast (DVD) MIG

Die Zweckgemeinschaft der Ehe kann auch künstlerische Früchte tragen. Susan Tedeschi und Derek Trucks, beide 2009 noch mit eigenen Alben für den Grammy nominiert – Trucks gewann mit „Already Free“ – haben sich mit neun weiteren Musikern zu einer Formation zusammengetan. Und man hat mit diesem Album eine reiche Ernte eingefahren. Susan Tedeschi verfügt über eine Stimmbreite, die problemlos in feinen Nuancen abgestimmt, unterschiedliche Genre wie Blues, Gospel, Countryrock, Soulballaden und Funk überzuegend interpretieren kann. Slidegitarrist Derek Trucks, seit jeher Mitglied der Allman Brothers Band, hat seine außergewöhnliche Spieltechnik auf diversesten Produktionen unter Beweis gestellt. Ihr gemeinsames, über einstündiges Album „Revelator“ übertrifft somit auch die meisten der bisher erschienenen Trucks- oder TedeschiAlben. Live gastieren sie am 10. Juli mit der Gregg Allman Band auf dem rm Bonner Museumsplatz. ///

Roy Buchanans Hamburger Konzert vom Februar 1985 gehört zu den besseren Liveaufnahmen einer endlos scheinenden Serie an „Rockpalast“-Konzerten, die nach und nach für den DVDMarkt aufbereitet werden. Buchanan, geboren 1936, begeht tragischerweise drei Jahre nach diesem Konzert in einer Gefängniszelle Selbstmord. Dabei hatte der nie Noten lesende, nach Gehör spielende Gitarrist eine Phase großer Reputation erfahren: Die Rolling Stones wollten ihn angeblich als Nachfolger von Mick Taylor – und nahmen Ron Wood. Ein Angebot, das Buchanan, aus was für Gründen auch immer, ablehnte. Trotzdem startet für ihn Anfang der 70er eine eigene Karriere. Mit einer ganzen Reihe Alben überzeugt er als variantenreicher (Blues-) Gitarrist, doch als Sänger bleibt er schwach. In seinem Hamburger Konzert zieht er nochmals die ganze stilistische Palette – von „Green Onions“ über „Peter Gunn“ bis zu Hendrix’ Foxy Lady“ und „Hey Joe“ zu seinen Songs, die allesamt seine enorme Flexibilität rm an der Gitarre zeigen. ///

Fink Perfect Darkness Ninja Tune/Rough Trade

Fin Greenall alias Fink ist zuerst einmal DJ, Elektronik-Spezialist und Produzent. Darüberhinaus ist der Brite auch ein gefragter Komponist, dessen Songs von John Legend, Amy Winehouse u.a. aufgenommen wurden. Zudem veröffentlichte er als erster Künstler überhaupt Singer/Songwriter-Alben auf dem für Elektro und Dance bekannten Label Ninja Tune. Sein jüngstes und bislang bestes Werk zeigt ihn als exaltierten Sänger, der ohne Frage Jeff Buckley bewundert, als brillanten, abwechslungsreichen Akustik-Gitarristen mit Sinn für repetierende Tonfolgen und dunkle Moll-Stimmungen sowie als Songwriter, der von Ängsten, Beziehungen und Berliner Sonnenaufgängen erzählt und manchmal, wenn Bass und Schlagzeug hinzukommen, kurz davor steht, in Rocksphären abzuheben. „Perfect Darkness“ ist kein Singer/ Songwriter-Album im klassischen Sinn, eher ein glühendes Liederbuch zu lang unterdrückter Leidenschaften, kurz vor dem Ausbruch. Klingt schön, hypnotisierend und doch auch seltsam beunruvst higend. ///

ganz gut

lohnt nicht

geht gar nicht

22-Pistepirkko Lime Green DeLorean Bone Voyage/Cargo

Der DeLorean ist ein rares US-amerikanisches Coupe und er verließ das Fließband zum ersten Mal 1981. Im gleichen Jahr gründete sich in Nordfinnland das Trio 22-Pistepirkko, welches bis heute nach unzähligen Alben weiterhin zur kreativen Speerspitze des – ja, was eigentlich? – zählen darf. Wie ihre USKollegen von Yo la Tengo sind sie immer für musikalische Überraschungen gut. Es ist kein Rock, kein Pop, kein Blues, kein Punk, kein Country. Aber es hat von allem etwas – fette Gitarren, PopHooklines, irritierend elektronische Störfeuer, Soundcapes, Filmscores, Fetzen von Minimal, Jazz, HipHop oder gar westafrikanischer Musik. Ein kreativer Mahlstrom, ein Wall of Sound, der Finnland seit 30 Jahren gut sichtbar auf der zeitgenössischen Musiklandkarte lässt. Nokia schwächelt, dieser finnische Dreier läuft und läuft und läuft ... /// rm

Zwei Tracks bestimmten die 18 Jahre des deutschen House-Label Peppermint Jam Records: Boris Dlugosch’s Remix von Moloko’s „Sing It Back“ sowie Mousse T’s etwas prolliger, aber internationaler MegaHit „Horny“ – sein Remix von Tom Jones‘ „Sex Bomb“ kletterte bis auf Platz 3 der UK Charts. „The Jam Files“ (Peppermint Jam/Intergroove) zeigt auf drei CDs Retrospektive, Gegenwart und ein Ausblick in die Zukunft. Dave Depper aus der Portland-Szene (Herman Dune, The Decemberists, The Thermals, Menoma) kramte eines Tages in seiner Plattensammlung und fand eines seiner alten Lieblingsalben: „Ram“, ein Paul McCartney-Soloalbum von 1971. Und er fasste die Idee: Spiele das komplette Album in 30 Tagen neu ein – gesagt, getan. Begeisterte Unterstützung fand er für „The Ram Project“ (City Slang) eben in besagter Portland-Szene. Was in den Nuller-Jahren The Prodigy oder Chemical Brothers hieß und Boller-Sounds durch verstrahlte Party-Sperrzonen schickte, heißt hier und heute z.B. Chase & Status, britische DJs, Produzenten und Liveact für die eher gemeine Partycrowd. Ihrer Auffassung von Dubstep, Electronica und Drum’n’Bass wird gerne ein britisches Pfund an Grime & Metal untergemischt – Hauptsache, es kracht! Bei „No More Idols“ (Mercury) mit an Bord: Dizzee Rascal, Cee-Lo Green und Plan B. Die Soulgröße Aaron Neville aus New Orleans verfügt über diese unverwechselbare Stimme, die ihn in seinem mittlerweile 50jährigen Bühnenjubiläum (The Neville Brothers etc.) auch mit einem traditionellen Gospel/Soul-Album „I Know I’ve Changed“ (EMI) glänzen lassen. Produziert hat Joe Henry, am Klavier sitzt mit Allen Toussaints eine weitere New Orleans-Ikone. Britpop-Kenner wissen Bescheid. Steve Cradock war Mitbegründer/Songwriter bei Ocean Colour Scene und spielte als Gitarrist auf den meisten Alben von Paul Weller. Perfekt vernetzt spielte er mit Paul McCartney und Noel Gallagher eine Coverversion von „Come Together“ ein. Sein Soloalbum „Peace City West (Haldern Pop) steckt dann auch knietief in den kreativsten Wurzeln des Britpop: Von den Kinks/Small Faces bis heute. Und im August ist er beim Haldern Pop dabei. Last, but no least. Bereits Ende April erschienen: „Solar“ (Fullsteam/Pias) der finnischen Band Solar. Großartige, vorwärtsstürmende Popmusik mit gehörigen Anteilen von Folk bis Elektro. Ein weiteres Beispiel für die kreativ brodelnden Szenen Skandinaviens. /// red

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24.06.2011

14:18 Uhr

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f i lm >

Nader (Peyman Moadi, r.) und Simin (Leila Hatami, l.) beschließen, getrennte Wege zu gehen.

Gesellschaftsstrukturen „Nader und Simin – eine Trennung“ zeichnet geschickt ein Bild des heutigen Iran.

Eine Kreativindustrie, die die westliche Welt ob der staatlichen Unterdrückung im Iran am Boden vermutete, steht mit Asghar Farhadi am Zenit. Der 39-jährige Regisseur wirft in seinem neuen Film einen überraschend kritischen Blick auf die Gesellschaft seines Landes. Repräsentiert wird sie durch zwei unterschiedliche Paare: auf der einen Seite sind Nader (Peyman Moadi) und Simin (Leila Hatami).

„Die Ehe ist eine universale Beziehung zwischen zwei Menschen, unabhängig von der Epoche oder Gesellschaft, in der sie leben.“ Regisseur Asghar Farhadi

Sie haben ein komfortables Leben als Angehörige der oberen Mittelschicht. Doch ihre Beziehung steht vor dem Ende. Simin will, dass sie das Land mit ihrer Tochter Termeh (Sarina Farhadi) verlassen, denn sie sieht sich außerstande, unter den herrschenden Bedingungen zu leben. Nader will aber seinen alzheimerkranken Vater (AliAsghar Shahbazi) nicht zurücklassen und beschließt, im Iran zu bleiben. Simin reicht die Scheidung ein, obwohl ihr Mann sie liebt. Ihre Tochter bleibt, denn sie will die Hoffnung nicht aufgeben, dass sich alles wieder einrenkt. Also zieht die frustrierte Frau alleine aus. Derweil muss sich Nader um eine Betreuung für den Vater kümmern. Er findet sie

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Klenkes Juli 2011

in Razieh (Sareh Bayat). Die gläubige Muslimin muss die Schulden ihres Mannes Hodjat (Shahab Hosseini) abbezahlen und nimmt täglich den weiten Weg mit ihrer kleinen Tochter (Kimia Hosseini) auf sich, um die Wohnung zu erreichen. Doch schon bald stellt sich heraus, dass sie völlig überfordert ist. Es kommt zu einem Unfall, der beide Familien in einen Nimbus aus Schuld und gegenseitigen Vorwürfen hüllt. Vor zwei Jahren gewährte uns Asghar Farhadi mit dem meisterhaften „About Elly“ einen Einblick in die heutige iranische Gesellschaft und wir waren überrascht ob der ungeahnten Parallelen zu unserer eigenen. Damals erhielt er auf der Berlinale den Regiepreis. Mit „Nader und Simin“ bestätigt er nun seine Ausnahmeposition im Gegenwartskino. Wieder ist seine Geschichte universell und geprägt von Misstrauen und Intoleranz. Hinzu kommen Standesunterschiede und ein religiöser Konflikt, der exemplarisch für das Land zwischen Tradition und Moderne ist – großartig gespielt und handwerklich ohne ein Wort oder eine Erklärung zu viel inszeniert. Im Februar gab es dafür auf der Berlinale zu Recht stehende Ovationen, Darstellerpreise für das Ensemble und als Krönung den Goldenen Bären. /// Lars Tunçay „Nader und Simin – eine Trennung“ IRN 2011 // R: Asghar Farhadi Start: 14.7.

Die iranische Filmindustrie … … ist mit Regisseuren wie Bahman Ghobadi („Schildkröten können fliegen“), Rafi Pitts („Zeit des Zorns“) oder Abbas Kiarostami („Ten“) bereits seit Jahren sehr vielseitig. Der Output künstlerisch hochwertiger Produktionen überrascht, nimmt man das Land doch von außen als restriktiven Apparat wahr, der von erzkonservativen Bartträgern geleitet wird. So stellt es auch Marjane Satrapi in ihren „Persepolis“-Comics dar, denen auch ein von ihr inszenierter, international erfolgreicher Film folgte. Satrapi selbst lebt im französischen Exil, während ihre filmschaffenden Kollegen es vorziehen, das Land von innen heraus zu verändern – mit fatalen Folgen. Jafar Panahi etwa, der seit „Der Kreis“ vor allem in Europa hohes Ansehen genießt, musste Anfang des Jahres wegen „Propaganda gegen das System“ ins Gefängnis. Sein Jury-Sitz in Berlin, wo er vor fünf Jahren für „Offside“ den Silbernen Bären gewann, blieb leer. ///

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2011-07_KLS_12-15_Film.qxp

24.06.2011

14:18 Uhr

Seite 13

film

Filmische Picknicks

Weltreisen „Zufluchtsorte?“ bei KuKuK

2 x Open-Air-Kino in der Region

Auf der Burg Wilhelmstein in Würselen-Bardenberg und im Brückenkopfpark in Jülich werden auch in diesem Sommer bei Einbruch der Dunkelheit wieder einige der besten Filme des letzten Kinojahres gezeigt. Den Anfang in Jülich macht mit der Bestselleradaption „Die Päpstin“ (Bild oben) das einzige Werk, das noch aus dem Jahr 2009 stammt. Der Einstand auf der Burg fällt mit „Meine Frau, unsere Kinder und ich“ lustiger, wenn auch belanglos aus. Danach folgen dann aber wirklich sehenswerte Oscargewinner – in Jülich „Black Swan“, in Würselen „In einer besseren Welt“ und „The King’s Speech“. Abgerundet werden die zwei Filmprogramme durch die besonders erfolgreichen und recht gelungenen deutschen Produktionen „vincent will meer“ bzw. „Almanya – Willkommen in Deutschland“ sowie die französische Emanzipationskomödie „Das Schmuckstück“ (Bild rechts) mit Catherine Deneuve. Ausrutschern wie dem öden Julia Roberts-Selbstfindungstrip „Eat Pray

Der belgisch-deutsche Verein „Kunst und Kultur im Köpfchen“, kurz KuKuK, macht im alten Grenzhäuschen an der Eupener Straße 420 immer wieder mit verschiedenen Kultur-Aktionen auf sich aufmerksam. Jeweils an einem Donnerstag zeigt er jetzt in Zusammenarbeit mit Kaleidoskop e.V. und im Rahmenprogramm zur „GrenzKunstRoute 2011“ in den kommenden Monaten vier Spielfilme zum Thema „Zufluchtsorte?“. Den Anfang macht „Blinder Passagier“ (14.7., Foto) um den Fischer Orazbai aus Usbekistan, der seine verlandende Heimat am Aralsee verlässt, um in den USA sein Glück zu suchen. Auch in „Welcome“ (11.8.), „Zwischenland“ (22.9.) und „Reise der Hoffnung“ (27.10.) begeben sich die Protagonisten auf der Suche nach einem besseren Leben auf schwierige, gefahrvolle Reisen – nicht immer gelanph gen sie an das erwünschte Ziel. ///

Love“ und dem mäßigen KultserienNachruf „Kottan ermittelt“ steht somit ein solides Gegengewicht guter ph Filme gegenüber. /// 8.7. bis 3.8. Open Air-Kino 21 Uhr, Jülich, Brückenkopfpark 08.07.: Die Päpstin 13.07.: Vincent will meer 29.07.: Black Swan 03.08.: Eat Pray Love kuba-juelich.de 21.7. bis 25.8. Open Air-Kino 21 Uhr, Würselen, Burg Wilhelmstein 21.07.: Meine Frau, unsere Kinder und ich 28.07.: Kottan ermittelt – Rien ne va plus 04.08.: Almanya – Willkommen in Deutschland 11.08.: In einer besseren Welt 18.08.: The King’s Speech 25.08.: Das Schmuckstück burg-wilhelmstein.com

ab 14.7. Filmreihe „Zufluchtsorte?“ 20 Uhr, KuKuK am Grenzübergang Köpfchen kaleidoskop-ac.de grenzkunstroute.eu

filmkalender Lemon Tree

Villa Amalia

African Queen

Filmstudio

(ISR 2008 // R: Eran Riklis)

(F 2008 // R: Benoît Jacqout)

(GB/USA 1951 // R: John Huston)

Aula der RWTH, Vorstellungen jeweils um 20 Uhr

Tragikomödie um eine Palästinenserin, deren neuer Nachbar ausgerechnet der jüdische Verteidigungsminister wird. 7.7., 10.30 Uhr, Cineplex – CineCafé

Als Ann (Isabelle Huppert) von ihrem Ehemann betrogen wird, setzt bei ihr ein vielschichtiger Abnabelungsprozess ein. 21.7., 10.30 Uhr, Cineplex – CineCafé

Humphrey Bogart und Katharine Hepburn liefern sich auf der dramatischen Flucht vor deutschen Soldaten spitze Wortgefechte. 28. und 29.7., 20 Uhr, Heerlen, Filmhuis De Spiegel, OF

informatik.rwth-aachen.de/FilmStudio 05.07.: The Green Wave 06.07.: Die Fremde 12.07.: Rango 13.07.: So finster die Nacht 20.07.: Ich bin Nummer Vier

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24.06.2011

kaufen & leihen FÜR ALLE VERLOSUNGEN GILT: Einfach eine E-Mail mit dem Wunschtitel im Betreff und vollständiger Adresse bis zum Ende des Monats an [email protected] schicken. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

„Chatroom“ GB 2010 // R: Hideo Nakata Universum Film

Verschiedene Londoner Jugendliche freunden sich in einem Stadtteil-Chatroom an, ohne sich im realen Leben zu kennen. Doch einer von ihnen entpuppt sich als Soziopath mit gefährlichem Plan. Regisseur Nakata („The Ring“) setzt die Cyberspace-Thematik des gleichnamigen Theaterstücks gelungen um und präsentiert ein ungewöhnliches Thrillerdrama vor aktuellem Hintergrund. /// Wir verlosen 2 DVDs! und 1 Blu-ray Disc!!

„Am Ende des Weges“ USA/D/PL 2009 // R: Aaron Schneider Sony

Georgia, Mitte des vorigen Jahrhunderts. Der gefürchtete Einsiedler Felix Bush (Robert Duvall) beschließt, seine Beerdigungsparty auszurufen und jeder, der etwas über ihn zu erzählen hat, kann an einer Grundstücks-Lotterie teilnehmen. Doch was sind die Motive des alten Kauzes? Ein kleiner, bewegender Film über Schuld, Sühne und Vergebung – getragen von einem tollen Darstellerensemble und stillem Humor. /// Wir verlosen 3 DVDs!!

„Battle for Terra“ USA 2007 // R: Aristomenis Tsirbas Sony

In einer fernen Zukunft wird ein friedliebendes außerirdisches Volk von Invasoren aus dem All heimgesucht: den letzten Menschen, die nach einem großen Krieg auf der Suche nach einer neuen Heimat umherirren. Der mit einem kleinen Team realisierte 3-D-Animationsfilm erinnert inhaltlich an „Avatar“, wurde aber davor gedreht und überrascht mit actionreichen, kurzweiligen 75 Minuten. /// Wir verlosen 2 DVDs! und 1 Blu-ray Disc!!

„Tron Legacy“ USA 2010 // R: Joseph Kosinski Disney

Sam, der Sohn des Programmierers Flynn (Jeff Bridges), löst das Rätsel um seinen seit Jahren verschwundenen Vater – und wird dabei ebenso wie dieser in die virtuelle Welt eines Computers befördert.Visuell und dank des Scores von Daft Punk auch akustisch ist die späte Fortsetzung des FilmUnikats von 1982 ein Genuss. Dass die Story eher flach bleibt, war zu erwarten. /// Wir verlosen 2 DVDs! und 1 Blu-ray Disc!!

14:18 Uhr

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Krisenmanagement Tom Hanks verguckt sich als arbeitsloser „Larry Crowne“ in Julia Roberts. Die Titelfigur dürfte so Anfang 50 sein, arbeitet in einem Supermarkt, und das wirklich gerne und mit viel Engagement. Doch von einem auf den anderen Tag wird Larry Crowne (Tom Hanks) gefeuert. Die Begründung: Er habe keinen Collegeabschluss und könne deshalb innerhalb der Firma nicht mehr aufsteigen. Larry trauert nicht lange herum, sondern beschließt, wieder zur Schule zu gehen und seinen Abschluss nachzuholen. Im College freundet er sich nicht nur mit der süßen und deutlich jüngeren Talia (Gugu MbathaRaw) und ihrer Motorrollergang an, sondern lernt auch seine Rhetorik-Dozentin Mercedes Tainot (Julia Roberts) kennen. Die ist notorisch mies drauf, ärgert sich mit ihrem ständig auf Pornoseiten surfenden Loser-Gatten (Bryan Cranston) herum und trinkt hie und da ein Gläschen zu viel. Das erste Erstaunliche: Dass Weltstar Tom Hanks als Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Hauptdarsteller so viel Verve in ein solches – zugegeben sympathisches – Leichtgewicht von Film investiert. Das zweite Erstaunliche: Wie lange es dauert, bis Hanks und Weltstar Julia Roberts endlich zueinander finden.

Das wirkliche Salz in der RomanticComedy-Suppe sind hier die Nebendarsteller: George Takei (der Sulu aus „Raumschiff Enterprise“) als nerdiger Professor, Pam „Jackie Brown“ Grier als Mercedes’ beste Freundin und vor allem die bezaubernde, vom Fernsehen kommende Gugu Mbatha-Raw als Kumpel Talia, die den angestaubt wirkenden Larry aufpoliert, lockern die sommerliche L.A.-Szenerie merkbar auf. Zudem reagiert Hollywood hier mit Verzöge-

rung auf die große Wirtschaftskrise, wobei es Mastermind Hanks wichtig ist, positive Wellen auszustrahlen. Es geht immer irgendwie weiter, man muss nur Martin Schwarz wollen. /// „Larry Crowne“ USA 2011 // R: Tom Hanks // Start: 30.6.

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Bestandsaufnahmen „Kleine wahre Lügen“ stellen eine Freundesclique auf den Prüfstand. Es ist Sommer in Paris. Die Ferien stehen vor der Tür. Alle wollen raus aus der Stadt. Auf dem Gehsteig vor dem Krankenhaus stehen ein paar Freunde und diskutieren, ob man an den gemeinsamen Urlaubsplänen festhalten soll, nachdem ihr gemeinsamer Freund Ludo mit dem Motorroller verunglückt ist und oben auf der Intensivstation liegt. Ein paar bewegte Worte, ein paar Tränen, dann beschwichtigen die vermeintlich vernünftigen Argumente die erhitzte Debatte. Und schon geht es auf Richtung Süden zum malerischen Cap Ferret, wo Max (François Cluzet) ein großzügiges Ferienanwesen besitzt. Richtig entspannen kann sich der erfolgreiche Restaurantbesitzer im Urlaub jedoch nicht, zumal ihm kurz zuvor sein bester Freund Vincent (Benoît Magimel) gestanden hat, dass er sich in ihn verliebt hat. Der ewig gut gelaunte Schauspieler Éric (Gilles Lelouche) fürchtet, dass seine Lebensgefährtin in Paris genug hat von den ständigen Affären des notorischen Frauenaufrei-

ßers. Als weinerliches Trennungsopfer nervt Antoine (Laurent Lafitte) seine Freunde und die Ethnologin Marie (Marion Cotillard) gerät mit ihrem wechselhaften Liebesleben in die Krise. Der Unfall Ludos hat die Freunde, die sich in ihrem Leben eingerichtet haben, ohne sich wirklich wohl darin zu fühlen, aus der Umlaufbahn geworfen und lässt sie die eigenen Parameter überprüfen. Mit „Kleine wahre Lügen“ hat der Schauspieler und Regisseur Guillaume Canet einen typisch französischen Freundschaftsreigen entworfen, in dem

Wertung:

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lohnt

vor der idyllischen Ferienkulisse die Beziehungssuppe kräftig zu köcheln beginnt. Dabei kippt das Gruppenporträt, das einen sehr genauen Blick für die Vertrautheit und die eingefahrenen Strukturen langjähriger Freundschaften entwickelt, nicht in die Gefilde des Psychodramas, sondern hält erfolgreich die Balance zwischen sanfter Komik und überschaubarer Tragik. Vor allem aber überzeugt der Film durch das hervorragende und gut harmonierende Ensemble, das einen mühelos über so manche Längen während der etwas überdimensionierten 154 Kinominuten hinweg Martin Schwickert trägt. /// „Kleine wahre Lügen“ F 2010 // R: Guillaume Canet // Start: 7.7.

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24.06.2011

14:18 Uhr

Seite 15

film

ALLE FILMSTARTS MIT TRAILERN JEDEN DONNERSTAG AUF

Spielball der Gefühle

Überlebenswille

Lebenstaumel

„Naokos Lächeln“ J 2010 // R: Tran Anh Hung // Start: 30.6.

„The Way Back – Der lange Weg“ USA 2010 // R: Peter Weir // Start: 30.6.

„Barney’s Version“ CDN/I 2010 // R: Richard J. Lewis // Start: 14.7.

Erwachsenwerden – ein Zeitpunkt, an dem sich Liebe und Leid, Leben und Tod auf Augenhöhe treffen. Der Selbstmord ihres Freundes Kizuki hinterlässt Naoko (Rinko Kikuchi) und Watanabe (Ken’ichi Matsuyama) im Schock. Trotzdem verlieben sie sich im Japan der 1960er ineinander. Doch Naoko endet in einem Sanatorium, unfähig das Erlebte zu verarbeiten. Watanabe trifft auf Midori (Kiko Mizuhara), deren Anziehung er sich nur schwer entziehen kann. Doch sein Herz gehört Naoko. Der Vietnamese Tran Anh Hung („Der Duft der grünen Papaya“) erzählt Haruki Murakamis Roman in atemberaubenden Bildern. Über zwei Stunden hinweg entfaltet sich die Geschichte in all ihrer Tragik und sinnlicher VerbalLars Tunçay erotik. Ein seelenvoller Rausch. ///

Sieben Gefangene entkommen im Zweiten Weltkrieg aus einem sibirischen Gulag. Doch die Freiheit liegt in weiter Ferne, denn Armee und Bevölkerung sind in Alarmbereitschaft, so dass die Männer (u.a. Jim Sturgess, Colin Farrell und Ed Harris) sich ihren Weg fernab der Zivilisation durch bitterkalte Wälder, karge Steppen und schließlich glühende Wüsten bis nach Indien bahnen müssen. Der Bericht, auf dem die Geschichte basiert, wurde zwar inzwischen widerlegt. Völlig abwegig ist er dennoch nicht und somit idealer Stoff für ein klassisches, bildgewaltiges Abenteuerdrama. Von Kult-Regisseur Peter Weir („Die Truman Show“) hätte man allerdings etwas Außergewöhnlicheres erwartet, zumal die CharaktePeter Hoch re nur bedingt interessieren. ///

Der jüdische Lebemann und Seifenopernproduzent Barney Panofsky (Paul Giamatti, „Sideways“) frönt dem Alkohol und den Frauen. Ausgerechnet als er sich endlich in den sicheren Hafen der Ehe begibt, verliebt er sich in die schöne Miriam (Rosamund Pike). Fortan setzt er alles daran, das Herz der selbstbewussten Frau zu gewinnen. Giamatti gibt den trinkfesten Zyniker völlig losgelöst mit trockenem Humor und bekam für diese Paraderolle den Golden Globe. Ebenso einnehmend und in seiner besten Rolle seit langem ist Dustin Hoffman als Barneys Vater zu sehen. Diesem Gespann dabei zuzuschauen, wie es sich durch die Höhen und Tiefen des Lebens Lars Tunçay schlägt, ist schlichtweg wundervoll. ///

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Poltergeister

Großstadtmärchen

Fritten gegen Camembert

„Insidious“ USA/GB 2010 // R: James Wan // Start: 21.7.

„Ein Sommersandtraum“ CH 2011 // R: Peter Luisi // Start: 21.7.

„Nichts zu verzollen“ F/B 2010 // R: Dany Boon // Start: 28.7.

Das Horror-Dream-Team James Wan und Leigh Whannell („Saw“) hat sich hier einer Gruselgeschichte im Old-School-Stil angenommen. Türen knarren und Schatten huschen durchs Bild, wenn das Heim der Familie Lambert (Patrick Wilson und Rose Byrne) eine nicht näher definierbare Ungastlichkeit entwickelt. Als ihr kleiner Sohn in einen medizinisch nicht erklärbaren, komaähnlichen Zustand verfällt, engagiert man Geisterjäger, um der Sache auf den Grund zu gehen. Einen neuen Genreklassiker oder filmische Innovationen wie seinerzeit beim ersten „Saw“-Film sollte man hier nicht erwarten. Insbesondere in der ersten Hälfte stimmt aber die Atmosphäre, so dass Genrefans mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden Frank Brenner sein dürften. ///

Benno (Fabian Krüger) liebt es, seine Umwelt zu schikanieren. Eines seiner Opfer ist Nachbarin Sandra (Frölein Da Capo), die ihn im Gegenzug nachts an ihrem Gesangskarrierentraum teilhaben lässt. Alles ändert sich, als Benno plötzlich von einem romantischen Urlaub mit Sandra träumt – und wortwörtlich beginnt, Sand zu verlieren. Die Lösung des Problems scheint ausgerechnet mit Sandra zu tun zu haben, die seltsamerweise die Träume mit ihm teilt. Man kann sich vorstellen, welche Strapazen alle Beteiligten auf sich genommen haben, um dieses leichte Sandburgenluftschloss zu erbauen. In dessen Kern liegt eine sympathische Liebesgeschichte vergraben, die dem Schweizer Regisseur Luisi außergeLars Tunçay wöhnlich gut geglückt ist. ///

An der französisch-belgischen Grenze leben die Zollbeamten der jeweiligen Länder in Hassliebe Seite an Seite. Als 1993 der EU-Binnenmarkt geöffnet wird, muss man sich in den Zollhäusern mit der neuen Situation arrangieren lernen. Das Dilemma wird auf der privaten Ebene verschärft, weil der Franzose Ducatel (Dany Boon) ausgerechnet in die Schwester seines belgischen Kollegen Vandevoorde (Benoît Poelvoorde) verliebt ist. Wie schon beim Kassenknüller „Willkommen bei den Sch’tis“ hat Regisseur-Autor-Hauptdarsteller Dany Boon auch hier wieder einen vergnüglichen und kurzweiligen Film gezimmert, der sich auf Stereotypen und Vorurteile stützt und daraus eine sympathische TypenFrank Brenner komödie macht. ///

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24.06.2011

13:47 Uhr

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Foto: Will van Iersel

bühne >

Der Prinz (Tansel Akzeybek) und sein Cenerentol (Leila Pfister) vor dem imposanten Bühnenbild von Alfons Flores

Rossini rockt das Haus! Joan Anton Rechi inszeniert mit viel Charme die Komische Oper „La Cenerentola – Aschenputtel“ von Gioacchino Rossini in italienischer Sprache unter der musikalische Leitung Péter Halász auf der großen Bühne des Theater Aachen.

Rossinis Komische Oper La Cenerentola basiert auf der bekannten Geschichte des Aschenputtels, weicht aber von der deutschen Fassung ab. Die Basis bleibt die gleiche: Der Prinz (Tansel Akzeybek) sucht eine Prinzessin und findet sie in der von ihrer Familie schlecht behandelten Angelina (Leila Pfister). Doch während der Brautsuche tauscht der Prinz die Rolle mit seinem Leibdiener Dandini, der quasi die Kandidatinnen casten soll. Und nicht eine Zauberfee verhilft Angelina zu ihrem Kleid und dem Auftritt auf dem Ball, sondern Alidoro, der weise Berater des Prinzen. Und am Ende spielt auch nicht ein Schuh die Hauptrolle, sondern ein Armband, das Angelina ihrem Prinzen, den sie für einen Diener hält, gibt, damit er sie wieder finden kann. Joan Anton Rechi bringt diese Geschichte in einer mitreißenden, spritzigen und witzigen Inszenierung auf die Aachener Bühne, wobei er von einem extrem spielfreudigen Ensemble optimal unterstützt wird. Angelina ist in den Waschkeller verbannt, umgeben von bis an die Decke reichenden Waschmaschinen und halb begraben unter dem bedrohlich aufragenden Berg an Schmutzwäsche; übrigens ein phantastisches, wandelbares Bühnenbild von Alfons Flores, bei dem – man mag es kaum glauben – Waschmaschinenwände durchaus auch die Wände eines Palastes bilden können.

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„Es ist eine wahre Gaudi, die auf der Bühne abgeht, aber eben eine Gaudi, bei der das Timing und die Nuancen stimmen.“ Von ihren Stiefschwestern (Eva Bernard und Astrid Pyttlik) und dem Stiefvater wird sie getriezt, während sich die Schwestern untereinander herrlich schrill an die Kehle gehen, als sie um den Prinzen streiten; und wie die beiden bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit anmutig und aufseufzend in Ohnmacht fallen, ist ein wunderbarer Running Gag. Es ist eine wahre Gaudi, die auf der Bühne abgeht, aber eben eine Gaudi, bei der das Timing und die Nuancen stimmen. So wird die entstehende Romanze zwischen dem Prinzen und der Prinzessin zwar mit einem zwinkernden Auge, aber eben auch einfühlsam und anrührend nachgezeichnet. Und die Misshandlung Angelinas durch die Familie, die sogar behauptet, dass sie tot sei, wird durchaus mit ernsten und drastischen Bildern gezeigt. So muss Rossini inszeniert werden! An diesem Abend hätte auch der große Komponist selber seine Freude gehabt ...

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Aber nicht nur das Schauspiel beeindruckte, sondern auch die musikalische Seite der Aufführung. Péter Halász, der mit dem Abend seinen Einstand als 1. Kapellmeister in Aachen gab, leitete das Sinfonieorchester souverän durch die Partitur und ließ Rossinis Musik sprudeln und leuchten. Auch das Sängerensemble begleitete er sehr einfühlsam. Leila Pfister gab ein anrührendes Aschenputtel und bewältigte die sehr anspruchsvolle Partie technisch glänzend mit jederzeit sauber geführter, schön timbrierter Stimme. Tansel Akzeybek war ein Prinz, dem die Herzen zuflogen, und der seine Partie mit schön lyrischem, hellem Tenor mühelos bewältigte. Hrólfur Saemundsson als Dandini und Pawel Lawreszuk als Alidoro konnten endlich mal wieder zeigen, was darstellerisch und vor allem sängerisch in ihnen steckt. Rolf A. Scheider gab einen herrlich blasierten Don Magnifico und Eva Bernard und Astrid Pyttlik, als giftig-zickige Stiefschwestern, trieben einem mit ihren Mätzchen und Possen die Tanja Sprungala Lachtränen in die Augen. /// 1., 10., 17. und 20.7. „La Cenerentola – Aschenputtel“ 20 Uhr, Bühne, Theater Aachen theater-aachen.de im Kapuziner Karree

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Foto: Ludwig Koerfer

bühne junges theater

Schimpansen vs. Bonobos Der Jugendclub U21 des Theater Aachen rückt in „DNA“ die eigene Generation ins unrechte Licht. Ein paar Pausenhof-Neckereien und Kieselsteinschüsse später hat es Adam eindeutig übertrieben. Dabei in den Brunnenschacht zu stürzen und zu sterben, war eine völlig unangebrachte Reaktion. Gerade weil er zuvor alles lammfromm mitzumachen schien, nur um John und seiner Clique den Spaß nicht zu verderben. Dass Mord mit einem sauberen Lebenslauf unvereinbar ist, wird Heißsporn John und seinen Klassenkameraden schnell klar. Gerade im Studium der Zahnmedizin wiegt eine Leiche im Bewerbungsschreiben schwerer als jedes Ungenügend im Nummerus Clausus. Doch wo keine Leiche, da kein Mord. Und so einigt sich die eingeschworene Clique, falsche Fährten zu legen ... Desoxyribonukleinsäure, in Zeiten von CSI oft auf ihre Rolle als Beweis-

mittel reduziert, wird in „DNA“ zu einem wesensbestimmenden Grundstoff des Menschen. Schließlich liegt zwischen den kannibalistisch veranlagten Schimpansen und den zu empathischem Mitgefühl befähigtem Bonobos nur eine verschwindend geringe Abweichung in der DNA-Struktur. Fast nur auf Affenmasken, Lollies und etwas Dickicht reduziert, zeigt die Jugendgruppe U21 im Mörgens Theater das Schauspiel von Dennis Kelly. An die Hand genommen wurden sie dabei von den etablierten Schauspielern Katja Zinsmeister, Nadine Kiesewalter, Emilia Rosa de Fries und der Dramaturgin Katharina Rahn. Das Ergebnis ist eine Kreuzung aus melancholischem „Stand by Me“Jugenddrama und hektischem „Lola

Das Ensemble des Jugendclub U21 im Mörgens. rennt“-Treiben. Das teils noch sehr junge Schauspielerensemble zeigt dabei eine ambitionierte Leistung, die einiges Potential aufblitzen lässt, obwohl die Truppe teils gegen die Eindimensionalität ihrer Figuren ankämpfen muss. Mobbing, Jugendgewalt und die Verrohung der Gesellschaft sind medial so allgegenwärtig, dass hier thematisch keine unbeschrittenen Pfade betreten werden. Dass man eher auf abgegrasten Wiesen wandelt, dürfte

dabei vor allem jüngeres Publikum kaum stören, wenn man damit leben kann, den Stempel „pädagogisch wertvoll“ wenig subtil auf die Stirn gedrückt zu bekommen. /// Thomas Glörfeld 9., 10. und 14. Juli DNA – Eine Produktion des Jugendclub U21 20 Uhr, Mörgens, Theater Aachen theater-aachen.de im Kapuziner Karree

komödie

Wohnzimmer der Idioten Der erfolgreiche Verleger Pierre Brochant (herrlich aufbrausend: Axel Gottschick) und seine Freunde teilen eine Ansicht: „Über Idioten darf man sich lustig machen, denn dafür sind sie schließlich da.“ Wer den „absoluten Weltklassetrottel“ zum wöchentlichen „Idiotendinner“ mitbringt, gewinnt. Für den nächsten Abend hatte Brochant eigentlich ein ganz besonders ergötzliches Exemplar in petto: den Finanzbeamten François Pignon, dessen Leidenschaft es ist, technische Wunderwerke mit Zündhölzern in Miniatur-Modelle zu verwandeln. Doch erst landet Brochant samt Hexenschuss auf dem Boden und dann ereilt ihn die Nachricht, dass seine Frau (in einer Doppelrolle: Marie-Louise Gutteck) ihn verlässt. Sein Gast Pignon, als einziger Beistand, scheint prädestiniert dafür, mit seiner von Tollpatschigkeit geprägten Hilfsbereitschaft nur noch mehr Chaos zu verursachen.

1998 von Drehbuchautor und Regisseur Veber verfilmt und mehrfach ausgezeichnet, fängt Frank Voß in seiner Theaterinszenierung den flinken Charme der Komödie vor Brochants Wohnzimmerkulisse ein. Und was als Zwei-Mann-Posse mit kleinen Slapstick-Einlagen beginnt, entwickelt sich schnell zu einer Farce, zu der sich nach und nach ungeahnte Gäste gesellen und die Brochant zum Vergnügen des Publikums den letzten Nerv rauben. Karl-Heinz Dickmann mimt den hilfsbereiten Trottel als ungekünstelten Tollpatsch und Sympathieträger im knatschpinkem Pullunder und mit treuem Hundeblick. „Dinner für Spinner“ dämmt durch leichten Witz das Rätsel nicht ein, wer denn nun eigentlich mehr spinnt? Schleichend wird das Stück zu einem schauspielerischen Tohuwabohu, in dem kaum einer mehr weiß, wer der wirkliche Narr ist: der tölpische Phantast oder der, der ihn einen Idioten nennt.

Foto: Kerstin Brandt-Heinrichs

Seit dem 27. Mai zeigt das Grenzlandtheater Francis Vebers „Dinner für Spinner“. Eine französische Komödie mit der vergnüglichen Tendenz zum niemals endenden Chaos.

Wer ist hier der Spinner? Karl-Heinz Dickmann und Axel Gottschick Nicht auf das Gesagte kommt es an. „Es ist der dumm, der Dummes tut“, wie schon der gutherzige Leinwandtrottel Forrest Gump einst zu sagen pflegte. Nach Veber erscheint am Ende der Tollpatsch ebenso idiotisch wie der, der ihn einst belächelte und während sich der Zuschauer im Theatersitz sicher wägt, erheitert er sich längst

selbst an der fesselnden Torheit zweier Sabine Hausmann Spinner. /// 1.+ 2. Juli „Dinner für Spinner“ 20 Uhr, Grenzlandtheater grenzlandtheater.de

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bühne liederabend

Ein Abend mit viel Glitzer und Glamour Foto: Carl Brunn

Zehn Schauspieler und vier Musiker nehmen den Zuschauer mit auf eine „himmlische“ Reise durch die Musikgeschichte, die die Schauspieler des Theater Aachen von einer anderen Seite zeigt. bejahend erklärt sie mit den Worten der Band Blumenfeld: „Die Welt ist schön. Ich lebe gern.“ Als einziger erkennbarer roter Faden verwandelt ein Vorhang aus rotem Lametta die Bühne in eine Jazzbar. Bettina Scheuritzel haucht verrucht „Sweet dreams“ (Eurythmics) ins Mikro und auch mit „Not an addict“ (K’s Choice) überzeugt sie völlig. Den Schmuck legt sie ab, das Kleid wird kürzer, als nehme sie die Zeile „free me“ wörtlich. Mit ihrem Duett „Cheek to cheek“ (Irving Berlin) bringen Elisabeth Ebeling und Voellmy ihre übrigen Kollegen schließlich zum Tanzen, wobei die anfängliche Traumtänzelei in eine handfeste Choreographie übergeht. Das Publikum, einmal in ausgelassener Stimmung, hebt schließlich mit Markus Weickert und Major Tom gen Weltraum ab. A la David Bowie mit silbernen Glitzereinteiler und schwarzen Cowboystiefeln präsentiert er mit viel Herzblut „Space oddity“.

Bettina Scheuritzel überzeugt als „Lady in pink“ Ob als Iggy Pop oder wie Mick Jagger – Karsten Meyer präsentiert die Rockklassiker mit einer derartigen Authentizität, dass man ihn sich privat nur schwer ohne Röhrenhose und Glitzerweste vorstellen kann. Auch Julia Brettschneider singt sich mit „Sous le ciel de Paris“ schnell in die Herzen des Publikums,

obwohl sie stimmlich nicht an Chansonlegende Piaf heranreicht. Die unscheinbar gekleidete Elke Borkenstein überzeugt mit ihrer leisen, aber einnehmenden Darbietung von Herbert Grönemeyers „Halt mich“ (wunderbar am Piano: Benedikt Voellmy). Gesanglich schwächer, aber nicht weniger lebens-

Die Bühne des Theater Aachen (Konzept: Detlev Beaujean) wird zur Zwischenwelt von Himmel und Erde. Hier lassen sich viele kleine Geschichten erzählen, die durch die musikalische Leitung von Malcolm Kemp mal lustig, traurig oder ernst, in jedem Falle unterhaltsam sind. Mit der „Himmel kann warten“ garantieren Daniela Neubauer, Ludger Engels und Ralph Blase eine leichte Abendunterhaltung für jede Altersgruppe, bei der die Lieder die Hauptrolle spielen. Ein Abend, der Spaß macht und eine Show, die die Schauspieler am Ende der Spielzeit von einer ganz anderen Seite zeigt. /// Kerstin Pape 9. und 21.7 „Der Himmel kann warten“ 20 Uhr, Theater Aachen, Bühne theater-aachen.de im Kapuziner Karree

vorbericht

Gut – böse – tot „Das alles scheint für die Menge ungemein interessant zu sein, denn meine Geschichte gibt es seit Jahrhunderten. Keine Ahnung was daran so aufregend oder toll sein soll!“, quengelt ein Schneewitchen, das sich offensichtlich im Wald verlaufen hat. Hilflos stakst es durch das Dickicht, jammert beständig weiter und gelangt so immer tiefer in den Wald. Ihre Absätze versinken im Moos, von den Zwergen weit und breit keine Spur und der richtige Weg ist weit entfernt. Eher grimmig als in Panik lässt es sich schließlich samt Wanderkarte und knallroter Handtasche auf den feuchten Waldboden sinken. „Stopp. Halt. Das reicht. Ich danke dir, Katharina“, ruft Regisseurin Mona Creutzer. Katharina Mathar kommt aus dem Wald hervor und zieht sich schnell wieder ihre Jeansjacke über das improvisierte Kostüm. Es ist ein wenig kühl, denn die großen Bäume lassen nur wenig Sonne durch. Außerdem hat es in den letzten Tagen oft geregnet. Aber sofern es geht, probt Mona Creut-

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Foto: Ludwig Moll

Mona Creutzer inszeniert im Theater K „Schneewittchen – K-ein Märchen“ in wunderbarer Kulisse auf dem Lousberg

Barbara Portsteffen, Anna Scholten, Jochen Deuticke und Katharina Mathar in Mona Creutzers „Schneewittchen – K-ein Märchen“ zer mit ihrem Team draußen. Dafür werden Kostüme, CD-Player, Requisiten und warmer Kaffee bis zur wunderbaren Spielstätte auf dem Lousberg getragen. Creutzer hat den Ort für ihr „Kein Märchen“, wie sie es selber nennt, ganz

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bewusst ausgewählt. Der Spielort ist ein kleiner Platz auf dem Lousberg. In seiner Mitte steht ein altes Wetterhäuschen, von dem man glaubt, die sieben Zwerge tatsächlich darin antreffen zu können. Unentwegt zwitschern Vögel, zwischendurch raschelt es im Gebüsch. Die „Bühne“ ist der kleine, runde Unterstand. Zudem werden der Wald und der kleine Weg mit eingebunden. „Wir schaffen hier eine Kunstnatur in der richtigen Natur“, erklärt Creutzer, „Wir haben hier keinen Strom, daher muss das Abendlicht reichen.“ Einzig kleine, tragbare CDPlayer wird es geben. In dem kleinen Wetterunterstand proben die drei Schauspielerinnern Katharina Mathar, Barbara Portsteffen und Anna Scholten bereits einen weiteren Part. Sie alle werden in der Produktion ein Schneewittchen verkörpern. „Für mich ist es wichtig, dass das Schneewittchen nicht als eine einzige Person darzustellen. Nicht als eine Art Prototyp, sondern eher als ein

wandelbares Ideal“, erklärt Creutzer die Dreifachbesetzung. Natürlich erzählt sie nicht einfach die grimmsche Geschichte des Schneewittchens nach. Vielmehr beleuchtet sie die Person hinter der mutmaßlichen Heldin auf der Suche nach der Wahrheit. Da bedient sich die Regisseurin an dem Prinzessinendrama „Der Tod und das Mädchen“ von Elfriede Jelinek und besetzt den Tod mit Jochen Deuticke in Gestalt des Jägers. In Jelineks Version, findet Schneewittchen, die wegen ihrer Schönheit verfolgt wird, beim Jäger – entgegen dem ursprünglichen Märchen – kein Erbarmen. Ihre Schönheit bedeutet dem Tod nichts. Jetzt kann man sich nur fragen, wie wohl das Märchen auf dem Lousberg Kira Wirtz enden wird. /// 2. (Premiere), 3., 9., 10., 15., 16., 17., 20., 22., 23. und 24. 7. „Schneewittchen – K-ein Märchen“ 19.30 Uhr, am Lousberg beim Teufel und der Marktfrau

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bühne vorbericht

Schräge Outfits, grade Töne Drei Etagen wird die aufwendig gebaute Bühne haben. Nicht nur eine Herausforderung für die Bühnenbildnerin Esther van de Pas. Auch die Sänger müssen sich an die vielen verschiedenen Etagen und Treppen gewöhnen, müssen Weglängen beherrschen und sich zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Platz befinden. Das ursprüngliche Stück von Benjamin Britten spielt in der fiktiven englischen Kleinstadt Loxford im Jahre 1900. Bei Torell wird die ganze Geschichte durch das Bühnenbild und die Kostüme (Dominique Muszynski) in die heutige Zeit versetzt. „Die Idee kam mir, als ich im Januar in Würzburg war und an einem Hinterhof vorbeischlenderte. Da wusste ich: das ist es.“ Es ist ein modernes Bild einer Stadt, eher auf der Basis eines Plattenbaus. „Ein Haus wo man im Bad beim Zähneputzen die Klospülung der Nachbarwohnung hört.“ Insgesamt wirkt alles ein bisschen wie in den 80ern, obwohl es durchaus auch in der Jetztzeit spielen kann. „Wie in so einem Dorf wo sich jeder versucht beim Dorffest so schön zu

Noch ist es ein Modell: Das Bühnenbild für die Komische Oper „Albert Herring“ machen, wie es nur geht und dabei nicht merkt, dass die Klamotten seit 20 Jahren keiner mehr trägt.“ Und so rauscht bereits bei der Probe die Haushälterin Florence in einem pinkfarbenen Albtraum-Nachthemd über die Probebühne und Alberts Mutter verkauft beim Dorffest Fanartikel ihre Sohnes in einem rosa Monster von Trainingsjacke, wie sie mittlerweile

sogar auf Campingplätzen verboten sein dürften. Den Aha-Effekt hat Torell mit seinen Studenten bereits erreicht, bevor ein Ton gesungen wurde. /// Kira Wirtz 8. (Premiere), 11., 13. und 16. Juli „Albert Herring“ 20 Uhr, Theater Aachen theater-aachen.de im Kapuziner Karree

Foto: das Da Theater

Benjamin Brittens Kammeroper „Albert Herring“ für zwölf Instrumentalisten und dreizehn Sänger wurde 1947 uraufgeführt. Britten versteht seine erste Komödie als Satire auf die englische Spießermoral des typischen Kleinbürgertums. Regisseur Tibor Torell stört es keineswegs, dass seine Sänger noch Studierende sind. „Ich bin echt super begeistert von allen. Alle sind perfekt Einstudiert. Es spielt keine Rolle ob man mehr oder weniger Erfahrung auf der Bühne hat. Das Ensemble ergänzt sich gegenseitig sehr gut.“ Als „dicken Brocken“ kündigte Prof. Herbert Görtz die Kammeroper an. „In den letzten 10 Jahren haben wir kein Werk gespielt, das einen so hohen Anspruch stellt.“ Für Torell die optimale Bedingung für seine Studenten. „Hier kommt jeder mal ran. Es wird viel solistisch gesungen und auch im Orchester viel solistisch gespielt, es ist sozusagen das perfekte Stück für Studenten.“ Und Torell hat einiges vor mit seinen Studenten.

Foto: Kerstin Pape

Im Juli feiert Benjamin Brittens Komische Oper „Albert Herring“ in Aachen Premiere. Unter der Regie von Tibor Torell und der musikalischen Leitung von Prof. Herbert Görtz spielen junge Sänger und Orchestermusiker der Hochschule für Musik und Tanz Köln.

open air

Zwischen Wahn und Wirklichkeit Mit „Die Frau in Schwarz“ sorgt das Das Da Theater in diesem Jahr für Gruselatmosphäre auf der Burg Frankenberg. Arthur Kipps (Jens Eisenbeiser) will seine Geschichte erzählen. 1922 zieht es den jungen Anwalt von London an die düstere Ostküste England. Dort soll er den Nachlass von Mrs. Alice Drablow ordnen und gerät dabei in einen unendlichen Strudel von Wahn und Wirklichkeit. Um Drablow webt sich ein unheimliches Geheimnis, in dessen Mitte die „Frau in Schwarz“ (Keara LindertKnöppel) steht. Wer ist diese Gestalt, die Kipps bei seinem Aufenthalt immer wieder erblickt? Was will sie und was befindet sich hinter der Tür im oberen Stockwerk des Drablow Hauses? All diese Fragen halten die Spannung bis zum Ende des Stückes aufrecht, erst dann erkennt auch der Zuschauer: „Die Wahrheit ist ganz anders und viel schrecklicher“.

Was der Zuschauer im Innenhof der Burg Frankenberg zu sehen bekommt, ist zum einen die in den 1950er Jahren angelegte Rahmenhandlung. Kipps will seiner Familie die Geschichte seiner Vergangenheit berichten. Da er aber kein Schauspieler ist, engagiert er einen Professionellen (Mike Kühne). Zum anderen nimmt das Publikum an der Probe des „Stückes“ teil, das in den 1920er Jahren spielt. Mit seiner Romanadaption schafft Stephen Mallatratt somit ein Theater im Theater und ein unaufhörliches Spiel mit der Illusion des Rezipienten. Der stetige Lichtwechsel kennzeichnet den Wechsel der Szenen – den Wechsel der Rahmenhandlung und Probe. Er erzeugt eine teils bedrückende Stimmung, da der Zuschauer nur das sieht,

Wer ist Mr Kipps? Jens Eisenbeiser oder Mike Kühne?

was er sehen soll. Die gespenstische Atmosphäre der Inszenierung (Tom Hirtz, Enikö Kümmel) wird nicht zuletzt durch die bedrückenden Tanzbewegungen der Frau in Schwarz und die schaurige Orgelmusik aufrechterhalten. Das Bühnenbild (Frank Rommerskirchen) fügt sich gelungen in die Kulisse der Burg Frankenberg. Was anfänglich als Theaterbühne mit einem alten Bühnenbild genutzt wird, legt schließlich mehrer Ebenen offen, die dem Zuschauer nur verschleiert die weitere Handlung zeigen. Sicherlich wären die Spannung

und der Gruselfaktor in einem völlig abgedunkelten Theaterraum noch intensiver, bei Einbruch der Dunkelheit verstärkt sich die gespenstische Stimmung aber auf natürliche Weise, nicht zuletzt durch die umher fliegenden Fledermäuse. Ein gelungener Gruselabend über ein vergangenes Familiendrama. /// Kerstin Pape bis 31.7. (immer Di-So) „Die Frau in Schwarz“ 21 Uhr, Burg Frankenberg dasda.de

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Buch > literatur

Weltliteratur und abseitiges Wissen

TICKETS GEWINNEN!

Bei der diesjährigen Literarischen Sommernacht geben die Farben den Rahmen vor – und der ist bewusst weit gefasst. Es darf wieder gegessen, getrunken, geraucht und auch geschlafen werden. Nichts soll dem reinen Literatur-Genuss im Weg stehen. Plauder-Profi Roger Willemsen verrät uns die Besonderheiten des Lesemarathons.

Foto: Anita Affentranger

Der Klenkes verlost 3 x 2 Karten! Alle Infos auf

Auf der Burg Wilhelmstein dabei: Roger Willemsen

Blau und Rot sind Farben, die man schnell in einen literarischen Kontext stellen kann. Das klappt bei Braun aber nicht, oder? Oh doch! Denken Sie nur an Leder oder unsere Mutter Erde, dazu fällt mir einiges literarisches ein. Oder Scheiße. Dafür ist mein Partner Martin Stankowski zuständig, ein Spezialist für Körpersäfte. Zu diesem Thema könnte er ganze Regalmeter füllen. Er ist ein Container voll mit abseitigem Wissen.

Wie sieht es mit den anderen Farben aus? Rot ist einfach, das ist die Liebe, aber auch das Blut oder der Kommunismus. Blau ist die Blume von Novalis, aber auch die Protagonisten einer Shortstory von Bukowski sind ewig blau. Wir nehmen unseren Stoff aus allen Jahrhunderten, aus der ganzen Weltliteratur. Herrscht nach fünf Jahren Sommernacht nicht so etwas wie Alltag zwi-

schen Ihnen und Martin Stankowski? Das ist das Schöne bei uns, wir sind trotz einer großen Schnittmenge noch in der Lage, uns gegenseitig zu überraschen. Wir sagen uns bei der Vorbereitung manchmal: „Das erfährst du erst am Abend.“ Ich stehe mehr für das Literarisch-Geschichtliche, Martin für das Bizarr-Anekdotische.

Ansonsten wiederholt sich hoffentlich die einzigartige Woodstock-Stimmung der letzten Jahre. Wir haben jetzt schon Mails bekommen, in denen uns warme Socken und Essen versprochen wurden. /// sd 9.7. WDR 5 – eine Literarische Sommernacht 20 Uhr, Burg Wilhelmstein burg-wilhelmstein.com im Kapuziner Karree

Was erwartet uns in diesem Jahr Neues? Erst mal das Wetter, hoffe ich. Wir haben den Termin etwas weiter in den Sommer gelegt.

Treffsicherer Humor

Zwischen Krieg und Frieden

Harald Martenstein kommt zur Leslust

Grenzüberschreitende Literatur-Erlebnisse in Aachen und Vaals

Seine wöchentliche Kolumne im ZEITMagazin genießt mittlerweile Kultstatus. Mit dem besonderen Tonfall des intellektuellen und etwas weinerlichen Weltbürgers und einem Schuss Anarchie nimmt der Berliner Autor und Journalist Alltagsprobleme und Weltpolitik gleichermaßen aufs Korn – und

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trifft mit politischer Unkorrektheit und volksnaher Empörung stets ins Herz deutscher Empfindsamkeit. Für seinen Roman „Heimweg“ bekam er den internationalen Literaturpreis „Corine“, außerdem wurde er mit dem EgonErwin-Kisch-Preis und dem HenriNannen-Preis in der Kategorie „Humor“ ausgezeichnet. Bei der Leselust präsentiert Martenstein neben einigen seiner Lieblingskolumnen Auszüge aus seinem letzten Roman „Gefühlte Nähe“, in dem er die Biografie einer Frau aus der Perspektive ihrer vielen Liebhaber sd erzählt. /// 4.7. Im Rahmen von „Leselust“: Harald Martenstein – Lieblingskolumne und Liebesroman 20 Uhr, Quadrum der Domsingschule literaturbuero-emr.de

Foto: Anita Affentranger

literarischer sommer

Foto: C. Bertelsmann Verlag Verlagsgruppe Random House GmbH

lesung

Unter dem Motto Grenzgänger/Grensgangers startet der Literarische Sommer 2011 am 11. Juli. Vorwiegend deutsche und niederländische Autoren mit Migrationshintergrund werden die Zuhörer auf anregende Reisen zwischen Ländern, Kulturen und soziale Milieus mitnehmen. Im Rahmen der Veranstaltun-

gen liest Nicol Ljubic aus seinem aufwühlenden Roman „Meeresstille“. Die Romanfigur Robert ist in Deutschland geboren und hat sich nie Gedanken um seine kroatische Herkunft gemacht. Dann lernt er Ana kennen und lieben, doch ein Vorfall im Jugoslawien-Krieg, über den sie nicht sprechen kann, gerät zwischen die beiden. Die Liebe zu der serbischen Studentin führt Robert in die Vergangenheit seiner Familie und die seines Volkes. Nicol Ljubic verknüpft Krieg, Schuld und Sühne und veranschaulicht die Verletzungen, die den Seelen der Opfer auf beiden Seiten der Front zugefügt wersid den. /// 20.7. Lesung von Nicol Ljubic „Meeresstille“ 11 Uhr, Barockfabrik literarischer-sommer.stbneuss.de

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Foto: Dirk Tölke

kunst >

Blick in die zentrale Ausstellungshalle des BBK-Kulturwerks mit einer zu den informellen Spuren der Bilder passender Reichhaltigkeit der Material- und Wandstrukturen

Auftakt mit Retrocharme Das BBK-Kulturwerk zeigt die Aachener Klassiker: in Aachen geborene und wirkende Maler zweier Generationen Schon einmal hat 2010 der BBK die Räume in der Ottostr. 80 für eine umfangreiche Präsentation Aachener Künstler genutzt. Was damals Teil einer bundesweiten Aktion der regionalen Gruppierungen des Berufsverbandes bildender Künstler war, ist nun Teil einer aachenweiten Initiative. Die „Aachener Klassiker“ präsentiert in Aachen geborene und wirkende Maler zweier Generationen, die gegen Widerstände nach 1945 für einen Anschluß an die internationale Entwicklung und den Aufbruch der Moderne gearbeitet haben: Karl Fred Dahmen, Karl Otto Götz, Herbert Kaufmann, Peter Lacroix, Fritz Martin, Hanns Pastor, Ludwig Schaffrath und Hubert Werden. Mit „Neuer Aachener Gruppe“ (1952), „Aachener Künstlerbund“ (1953) und „Gruppe 65“ entwickelten sie mit ca. 20 Mitstreitern eine an Frankreich orientierte Abstraktion. Diese „Old school Beginners“ stehen für einen bedeutsamen Beitrag zum Informel und einen Neubeginn, den mit dieser von Annely Kall kuratierten und mit Helfern vorbereiteten Ausstellung auch ein neuer Verein für Aachen wagt. Wie in manchen anderen Orten auch hat sich aus dem Dachverband heraus im Dezember letzten Jahres als „Kulturwerk“ des BBK ein Verein von Willigen gegründet, die es sich zur Aufgabe machen wollen, die Aachener Kunst zu fördern. Das scheint nötig, da in den letzten Jahren Museumsverein, NAK, Mehrwert e.V., SuermondtLudwig-Museum und Ludwigforum in dieser Hinsicht etwas zaghaft geworden sind. Dazu kommt seitens der Stadt die Schließung der Burg Frankenberg und eine international und euregional ausgerichtete Eventlastigkeit, die der wirtschaftlichen Lage und der allgemeinen bis in die Schulen reichenden Verwirtschaftlichung der gesamten Kultur und Denkweise geschuldet ist und als Kreativwirtschaft den Geist der Kunst als Innovationspotential beschwört, vielleicht aber auch nur dessen auratisches Renomée über den Begriff der Kreativität

abschöpfen will. Unabhängig davon, ob Kunst zumindest unter diesen Intentionen noch kulturrelevant erscheint, scheint eine schlummernde Genervtheit vieler über die Verdrängung bürgerlicher Ideale und Tendenzen von Bund, Land und Städten aus der Förderung und den „freiwilligen Leistungen“ für Kultur wegzudriften, zumindest zu Privatinitiativen, zu

Ein Konzept, dem Gönnerschaft und Kennerschaft, Kontinuität und solide Ärmelaufkrempler zu wünschen sind Produzentengalerien, zu Neugründungen von Künstlergruppen, Mies van der Rohe-Vereinen, zur Popularisierung einer Designmetropolität und Aktivitäten wie Stadtarchäologie, Kunst in der Mozartstrasse und Museumsumbauten zu führen, die Ausdruck eines empfundenen Mankos, eines Diskussionsbedarfes über die Rolle der Kunst in der Gesellschaft, wie es etwa an der Standortdiskussion des Atelierhauses deutlich wurde und eines Auseinandersetzungswillens mit der Kunst vor Ort ist, die unter der Begriffsglocke des Regionalen gerne mit dem Vorschussefeu des bedeutungslos hinterwäldlerischen verwoben ist. Dass aber der Wohnort von Künstlern nicht notwendig zu einem provinziellen Geist führt, der den Puls der Zeit nicht wahrnimmt, das haben die ausgestellten Aachener Klassiker vorgeführt und vor Ihnen einmal Karl Schmidt-Burgk und seine Tätigkeit im Reiffmuseum oder davor die Gründer und Mitglieder des Museumsvereins, die selbst während des ersten Weltkriegs monatlich Ausstellungen mit zahlreichen zeitgenössischen Künstlern organisierten. Schön, dass ein

ähnlicher Mut-Willen einen neuen Impuls setzt. Ob dies zu einer Zersplitterung der motivierten Kreise und Erschwernissen bei der Kuchenverteilung führt oder neue Investoren von Geld, Geist und Arbeitskraft über eine spezifische Ausrichtung erst für Kunst begeistert werden, muss sich zeigen. Der Karneval etwa lebt ja auch nicht nur von einem Verein, in dem alle organisiert sind. Das Kulturwerk möchte von Generationsabspaltungen unberührt über aktuelles Kunstgeschehen informieren und fungiert durch Mitgliedsbeiträge und Spenden auch als Förderverein der BBK-Intiativen und aller Sparten der Kunst im Aachener Raum. Unspektakulär praktisch und wirtschaftlich ausgerichtet, geht es um Öffentlichkeit für künstlerische Leistungen, um Gesprächsveranstaltungen mit Künstlern, Vermittlung von Ausschreibungen, Publikationen, Förderung von Ausstellungen, Workshops und Artist-in-residence-Programmen. Ein Kunstbeirat könnte Empfehlungen für Politik und Verwaltung geben. Weitere wichtige Aufgabenfelder und Ziele sind die Beschaffung von Ausstellungsräumen, eine Artothek und ein Förderpreis für regionale Kunst, sowie der Aufbau eines Nachlass-Archivs regionaler Kunst. Ein Konzept, dem Gönnerschaft und Kennerschaft, Kontinuität und solide Ärmelaufkrempler zu wünschen sind und eine erste Ausstellung, der man viele Besucher wünscht, die sich noch einmal mit frühen MühsamErrungenschaften zeitgenössischen Kunstausdrucks befassen wollen. Eine Gelegenheit für die Jungen, die damals Jungen und ihre Intentionen kennen zu lernen, Dirk Tölke die vielleicht so unähnlich nicht waren. /// bis 17.7. Kunst nach 1945 – Aachener Klassiker BBK-Kulturwerk bbk-aachen.de

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kunst

Zeichenhaft Irene Leister in der Galerie 45

Wirklich erstaunlich unwirklich Vorsicht an der Bildweltkante. Im IKOB hält wieder Einzug: die Kunst Foto: Dirk Tölke, Bildrechte Thoms Brenner

Nur ein Hauch von Inhalt durchzieht die Werke von Irene Leister, die um die Metaphorik des Bootes kreisen, der Rest ist auratische Pigmentigkeit mit rudimentären Skizzennotaten. Mehr Andeutung und Zeichen für Zeichnung als für ein konturiertes Objekt, sind die Leinwände dahinter farbintensiv moduliert und von partieller Flächigkeit durchzogen, die der wilden Malerei entlehnt scheint. Ein weiterer Versuch, ein Bild zu erlangen ohne figurativ oder räumlich zu werden und ohne abstrakte Farbfeldarrangements zu erzeugen. Die intensivste Leichtigkeit gewinnen die schwebenden Halbcocons der Flotte von Barken, die von Lebensfahrt und Übersetzen in eine andere Welt der Transzendenz wispern. In archaisierender und doch auf Nachkriegskunst verweisender Reduzierung wird das Bootsmotiv ohne Düsternis oder Gefühls-

Foto: Dirk Tölke

Blick in die unteren Ausstellungsräume des IKOB mit Werken des Fotografen Thomas Brenner aus der Serie „Border“ von 2010

Werke von Irene Leister in der Galerie 45

kleister auch in materialbetonter Collagetechnik thematisiert, als geometrisch ornamentale Papierschiffchen, als Draht-Papierobjekt, als detailfrei graphische Silhouette. Ironie scheint nicht im Spiel. Die Werke loben eindito fühlsam Intensität aus. /// 17.7. Irene Leister – Leichtigkeit Galerie 45

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Gewohntes bekommt man im IKOB nicht geboten, sondern Diskussionsgrundlagen für eine Auseinandersetzung mit der Kunst. Auf der institutionellen Ebene wurde eine Partnerschaft mit Creutz & Partner und mit dem AS Eupen eingeläutet. Das muss gewürdigt werden als wohlwollend ermöglichender Finanzstimulus, der Neugier und Erkenntnis der Bedeutung einer Gemeinsinnigkeit zu Grunde liegt, die auch zurückgeben will, weil auch die Wirtschaft Teil allgemeiner Wechselwirkungen ist. Präsentiert werden zwei Künstler, die Wirklichkeit gegenständlich-figürlich reflektieren, aber nicht in gängigen Realismen umsetzen. Der Luxemburger Jean-Marie Biwer malte schon bevor und noch als die Malerei für 20 Jahre totgesagt wurde und einen schweren Stand gegenüber den neuen Medien hatte, sogreich bewegten Bildern mit tabulos krassem Realismus und virtueller Künstlichkeit. Ihm sind wohnortortsnahen Landschaften ebenso Thema, wie Bildnotizen auf Holzplatten von Din A 4 Größe, die als tagebuchartige Friesabfolge die Ausstellungsräume durchziehen, durchbrochen nur von großen blaugrundigen Zentralblütensystemen, Kirschblütenzweiggerüsten mit Blattformen und blütennahen Farbagglutinierungen, die zusammenhanglos darüber schweben als unverbundene Farbknotenpunkte. Aus der bildflutfern idylloiden, aber nicht konfliktentrümpelten Lebenswelt des Künstlers reihen sich banal wirkende, aber durchaus nicht schon sattsam bekannte Bildmotive auf, die in ihrer Machart den Eindruck vermitteln, der Maler könne sich nicht zwischen Malerei und Graphik entscheiden. Durchscheinendes, Überstrahltes, Angedeutetes, Bildräume ohne Tiefe und linkisch Gelettertes erzeugen eine gewollt unstete und uneindeutige Bildwelt, die Biwer als adäquate und damit zeitgenössisch realistische Antwort der Malerei auf eine mit flüchtigen und tosenden Bildermassen überladene Welt betrachtet, in der kaum noch verdaut und überprüft wird und bestenfalls von sich überlagernden Moden gesprochen

Klenkes Juli 2011 | Aktuelle Besprechungen auf

werden kann. Ein Stil macht da auch für einen Maler als Ziel keinen Sinn mehr. Thomas Brenner hingegen inszeniert die Wirklichkeit in künstlichen Filmsetlicht von Spotlights, dämonischen Hinterleuchtungen und Trockeneisnebeln. Wie zuvor in Monschau inszeniert er Orte, wie in der Serie „Border“ die grenznahe Stadt Cheb in der Tschechischen Republik. Aus Fotos von geeigneten Schauplätzen entwickelt er Ausstattungsideen, Kulissen und Belichtungsszenarien, die er vorbereitet und dann mit einem Team von Statisten nacheinander vor Ort aufbaut und fotografiert. Aus einer dunklen Abendstimmung heraus leuchten die vielfältig angestrahlten Szenerien intensiv und schaffen eine Unwirklichkeit, die die mit Sonnenbrillen und Agentenoutfit anonymisierten und beziehungslos bleibenden uniformierten Statisten noch befremdlicher wirken lassen. Befremdlich wie die Grenzen, die sie in ihrer Scheinwelt symbolisch überschreiten. Geschniegelte Machtmenschen, die der Pose nach foltern, exekutieren, verhören, bestrafen, überwachen, Andacht heucheln, sich prostituieren. Die Erben der Unabhängigkeitserklärung fallen einem ein, die sich eine Auszeit vom Völkerrecht genehmigen. Moralwächter, die Schutzbefohlene misshandeln, die Sicherheitsfanatiker, ethnischen Säuberer, Propheten gerechter Kriege und die Ausbeuter und Diktatoren von nebenan. Total totalitär und lächerlich zugleich. Beklemmend surreale Hochglanzentfremdung von ethischen Grenzen, die dennoch neugierig macht auf Grenzüberschreitungen, die Horizonterweiterungen werden und keine kaltdito monströsen Tellerrandbegrenzungen. /// bis 14.8. Jean-Marie Biwer – Believe it or not Thomas Brenner – Border. Inszenierte Fotografie IKOB – Museum für zeitgenössische Kunst Eupen

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24.06.2011

13:50 Uhr

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Foto: Dirk Tölke

kunst

Übergreifender Kunstparcour

Gestüme Farbcollagen

Dritte Grenzkunstroute des Kukuk an der Grenze

Angetrieben von großem deutsch-belgischen Bürgerengagement reift Kukuk an der Grenze mit politischen Befürwortern gegen die noch uneinheitliche europäische Bürokratie zu einem Kulturmagneten und Naturschauplatz heran, der den 3. Parcour künstlerischer Interventionen von 16 Künstlern (aus D, NL, B, I, USA) zeigt, die Übergriffe thematisieren. Der google-earth-relevante Schriftzug Asyl auf dem Dach thematisiert die Grundrechte der als Übergriffe empfundenen Flüchtlingsbewegungen an den Außengrenzen der inwendig entgrenzten Festung Europa (Achim Mohne, Uta Kopp). Globale Vernetzung bieten grenzübergreifende Steinsetzungen (Laconi Carlo III Salvatore, Gianleonardo Viglino). Daniel del Grande bietet Blickwechselperspektiven mit einem kletterbaren Gerüst. Marvin & Stephan machen einen Cocon aus dem Grenzhäuschen Mit linearen Räumen und Laufstegsegmenten greift Dieter Call rotleuchtend in den Wildwuchs ein. Zum Nachdenken über den Übergriff der Wegwerfkultur auf die Natur regen die Sperrmüllbäume von Helge Hommes an. Werner Henkel verweist mit seiner Schonung aus Äxten auf die Ver-Nutzung der Natur. Touristische Naturübergriffe thematisiert ein Caravan von Pat van Boeckel und Karin van der Molen. Andreas Hetfeld zeigt menschliche Naturein und -übergriffe an anstandartigen Nisthäuschen, Buus Balthussen kontrastiert ein übertechnisiertes Gehäuse mit der Realnatur. Marion van der Sant legt am Ort eines historischen Mordes einen Kranz aus Spielflächen nieder, die ein Endlosgänsespiel bilden. Maarten Fleuren und Kees Reijnen bestücken den Wald

Helge Hommes, Sperrmüllbaum 2011

Bernhard Ortlepp (*1952), Künstler und Physiker, betreibt eine Art Hinterplexiglasmalerei in kulminierender Collageschichtung. Farbige Tupfer, wulst-randig verwaschene Farbe, die hinter Acryl verpresst wurde und auf Abstand gehaltene – mitunter durchgefärbte Acrylplatten – bilden Schichtun-

mit punkig wurzelgnomigen Einsiedlern. Martine Platteau implantiert Künstlichkeit durch Trommeln für den Regen oder fremdartige Gewächse. Chloé Coomans greift mit graphischen Windspielen in die Naturerwartung ein. Aus dem Anfang ökologischen Bewußtseins und der Land-Art Bewegung steuert Prof. Wolfgang Becker aus seiner Sammlung Arbeiten von Alan Sonfist in einer kleinen Ausstellung bei. Odine Lang zeigt ihre filigranen Gehäuseformen. Begleitet wird die Grenzkunstroute011 über die Monate von einer Fülle von Aktivitäten: Musik, Theater, Film, Waldwanderungen, Lesungen und natürlich vom Wachstumswillen der Natur und dem Ideenreichtum der Witterung. Die Witterung aufzunehmen, dito dürfte dort mehrfach lohnen. /// bis 30.10. Grenzkunstroute011 – Übergriffe bis 17.7. Alan Sonfist „Earthworks“ Odine Lang – Nigella KuKuK an der Grenze e.V.

Meister autonomer Glasbilder Foto: Dirk Tölke

Hans Gottfried von Stockhausen: Süddeutsche figurative Glasmalerei der Moderne Hans Gottfried von Stockhausen (19202010) gehört der süddeutschen Glasmalereitradition an, die figürlicher geblieben ist und die Wende zur Abstraktion in milderer Form vollzogen hat. Auch hier wendet man sich von den traditionellen historistischen Heiligenbildern und Gemäldegalerien in den Kirchenfenstern ab. An erzählerischen Zyklen stärker interessiert, um weiterhin religiöse Botschaften zu vermitteln, werden nun allgemeinere Themen menschlicher Beziehungen bevorzugt und Elemente der Flächenkunst und Graphik betont. Schon 1956 am Ulmer Münster beteiligt, begleiten ihn langjährig Zyklen für die Wiesenkirche in Soest und die Stiftskirche in Wetter. Neben den architekturgebundenen Arbeiten tritt Stockhausen früh für das autonome Glasbild ein. Diese experimentellen Werke verbinden die Strukturen von Farbverläu-

Hinteracrylglas malerei

Hans Gottfried von Stockhausen: Mutter im Baum 2009 fen auf mehrschichtigen Farbgläsern mit Eingriffen durch Ätzungen und durch aufgetragene Zeichnungen in Schwarzlot, bzw. ein Herauskratzen von Schrift und Bild aus einer Schwarzlot-

gen, die mit Aufmalungen, Hintermalungen und durchscheinenden Untergründen räumlich verspringende Farbsphären bilden, die in gestümen und verfließenden Gemengelagen Gestisches und Geometrisches in Eins fügen. Zwischen Fraktalen und Pollock, zwischen Chaostheorie und Computerkunst, zwischen goldenem Schnitt und Kalligraphie lotet Ortlepp seine unbekümmert bunten Bildmittel aus. /// dito bis 20.7. Bernhard Ortlepp Galerie Hexagone

schicht. Die freien Farbscheiben werden in den 70ern in ein strenges Bleirutennetz eingefügt und teils gänzlich ohne Bemalung gelassen. Als Lehrstuhlinhaber für Glasmalerei an der Stuttgarter Akademie (1971-85) kann er seine virtuose Handhabung von Schmelzfarben, Schleif- und Ätzverfahren vermitteln und die autonome Tendenz, von der Glasproduktion bis zur Bemalung sämtliche Stadien als Glasmaler selbst zu beeinflussen. Die zahllosen Glasbilder und kleinteilig ausgearbeiteten Entwürfe bleiben ungemein experimentierfreudig, weisen aber auch zusehends wieder klassische Bildkompositionen auf. ///dito

Skulpturen und Collagen

bis 28.8. Die Poetischen Visionen Hans Gottfried von Stockhausens Deutsches Glasmalereimuseum Linnich

3.+10.+17.7 Lon Pennock – Skulpturen und Collagen 15-18 Uhr, Galerie einmalich – Roetgen

Lon Pennock in Roetgen An drei Terminen ist die Privatgalerie einmalich in Roetgen wieder geöffnet. Gezeigt wird der niederländische Bildhauer Lon Pennock (*1945), der sich nach monumentalen minimalistischen Skulpturen im öffentlichen Raum nun mit kleinen Skulpturen an die Befragung räumlicher Strukturen gerichteter Volumen macht. Ein Altmeister der redito duzierten Materialsprache. ///

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Foto: Ludwig Forum für Internationale Kunst /Julian Abrams

kunst

Klang wird Skulptur Susan Philipsz installiert ihr bislang größtes Klang-Kunstwerk in einem geschlossenen Gebäude. Die Turner-Preis-Trägerin nutzt das Erdgeschoss des Ludwig Forum als begehbaren Resonanzkörper und kreiert mit Hilfe von 23 Lautsprechern eine neue Wahrnehmung von Raum und Architektur. Philipsz geht es um die Initiierung von Assoziationen. Ihr A-CapellaGesang erhält durch die umgebende Architektur eine skulpturale Gestalt, die sich dem im Kunstwerk stehenden Hörer als neues Klangerlebnis offenbart. Der Besucher hört auf unterschiedlichen Kanälen Lieder, einzeln und überlagert, im akustischen Gesamtbild mit den Effekten, die durch die Architektur der lb Halle erzeugt werden. /// 10.7.-18.9 Susan Philipsz: „Seven Tears“ Ludwig Forum für Internationale Kunst ludwigforum.de

Ausstellungen Aachen Aachenartmuseum.de Künstlermuseum Beckers/Böll Ludwigsallee 79, Mi-Fr 17-19 Uhr Artikel 5 – Produzentengalerie Bahnhofstr. 33 Fr 16-20, Sa 11-14 Uhr „showroom“-Künstler der Galerie 8.7.-30.7., Eröffnung 8.7. Atelierhaus Aachen Süsterfeldstr. 99 Di-Fr 10-13, Sa+So 12-15 Uhr Module 1' – Kunst im Dialog 3.7.-31.7., Eröffnung + zugleich Sommerfest im Garten 3.7. 14 Uhr. BBK – Kulturwerk Aachen Ottostr. 80, Mi. 12-18, Sa. 17-20, So 12-18 Uhr Eröffnungsausstellung: Kunst nach 1945, Aachener Klassiker bis 17.7. BBK – in den Aachen-Arkaden Trierer Str. 1, 1. Etage Di-Sa., 12-20 Uhr Form und Farbe 2.7.-30.8., Eröffnung 2.7., 18.30 Uhr BBK-Galerie Adalbertsteinweg 123c Di-Fr., 13-18 Uhr Barbara Geier – Briefe an M. bis 7.7. Nicole Kaffanke – Der rote FAden 8.7.-7.9., Eröffnung 8.7., 19 Uhr Couven-Museum Hühnermarkt 17 Di-Fr 12-18, Sa+So 11-18 Uhr La Beauté. Zur Geschichte der Kosmetik bis 4.9. Deutsch-Französisches Kulturinstitut Theaterstr. 67, Mo-Do 10-13+15-18, Fr 9-12 Uhr Raymond Loewenthal – L’atelier de tous les vents

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Ankündigungen bitte bis zum 15. des Vormonats einreichen bis 19.8. Galerie 45 Ludwigsallee 45, Do + Sa 14-19, So 14-17 Uhr Irene Leister – Leichtigkeit bis 17.7.

Ludwig Forum für Intern. Kunst Jülicher Str. 97-109 Di-Fr 12-18 Uhr, Do 12-20 Uhr Sa 11-18 Uhr Susan Philipsz – Seven tears 10.7. - 25.9., Eröffnung 10.7. 12 Uhr

Galerie Freitag 18.30 Steinkaulstr. 11 Fr 18.30-21.30, Sa 12-18.30 Uhr 1 – Malerei, Skulptur, Objekt, Installation 1.7.-20.8., Eröffnung 1.7., 18.30 Uhr

NAK Neuer Aachener Kunstverein Passstr. 29, Di-So. 14-18 Uhr Jos de Gruyter & Harald Thys – Das Loch bis 10.7.

Galerie Hexagone Schützenstr. 16 Do-Fr 11.30-19 Uhr, Sa 10-15 Uhr Bernhard Ortlepp bis 20.7. HUP AG – Gypsilon Pascalstr. 81 Renate Wiesemann-Fuchs bis 22.6. Internationales Zeitungsmuseum Pontstr. 13 9.7.: Neueröffnung Kunst aus NRW AC-Kornelimünster, Abteigarten 6 Di-Mi 10-13 Uhr +15-17 Uhr Sa 15-18 Uhr, So 12-18 Uhr Werner Haypeter – Werke 1987-2011 bis 3.7. Georg Grulich - Malerei 16.7.-4.9., Eröffnung 16.7.15Uhr Abraham David Christian und Hermann Josef Mispelbaum Skulptur und Zeichnung 16.7.-4.9., Eröffnung 16.7., 16Uhr KuKuK an der Grenze Aachener Straße 261a Fr-Sa 14-20 Uhr, So 12-20 Uhr Grenzkunstroute011 – Übergriffe bis 30.10. Odine Lang – Nigella bis 17.7. Alan Sonfist – Earthwork bis 17.7.

Raum für Kunst in der Elisengalerie Friedrich-Wilhelm-Platz Di, Do-Sa 12-17 Uhr Pedro Boese – Malerei bis 2.7. Sankt Fronleichnam Mo-Sa 8-17 Uhr Das alte Lied – Eisen (III) oxid 17.7.-15.8., Eröffnung 17.7., 11.30 Uhr Stadtbibliothek Aachen Couvenstraße 18, Di, Mi, Fr 11-18 Uhr, Do 13-19, Sa 10-13 Uhr China 1987-2007 bis 30.7. VHS Aachen – Studiengalerie des studium generale an der VHS Petersstr. 21-25 Bernhard Listl – Das Geschichte bis 15.7. Zollmuseum Friedrich Horbacher Str. 497 1.+3.So/Monat Führung,11-14.30 Uhr

Düren Leopold-Hoesch-Museum Hoeschplatz 1, Di-So 10-17 Do 10-19 Uhr Unsere Werte – Bestandsaufnahme der Sammlungen bis 21.8.

Düsseldorf museum kunst palast Ehrenhof 4-5, Di-So 11-18 Uhr Johan Thorn Prikker

Klenkes Juli 2011 | Aktuelle Besprechungen auf

Jenseits des Jugendstils bis 7.8.

Thinking outside the box-12 Künstlerinnen des Dreieck ... e.V. bis 1.7.

Things to do in Mönchengladbach 3.7.-3.10., Eröffnung 3.7.12 Uhr Axelleration – Evelyne Axell 64-72

Jülich Museum Zitadelle Jülich Mo-Fr 14-17 Uhr, Sa+So 11-18 Uhr Blickfang – Neue Schätze der Jülicher Schirmer-Sammlung bis 30.10.

Kunstverein Mönchengladbach Rudolf Boetzelen Silo Künkelstr 125 Abteistr. 27, Sa + So 11-14 Uhr Barbara Spaett – Die Sehnsucht nach der achten Triole bis 17.7.

Langerwehe

Monschau

Töpfereimuseum Pastoratsweg 1 Mo-Fr 11-13 + 14-18, So 11-18 Uhr Projekt 5 – Wiederbelebtes. Objekte aus Ton, Mixed-Media, Filz und Malerei bis 28.8.

KUK Kunst und Kulturzentrum der Städteregion, Austr.9,Di-Fr 14-17,Sa+So 11-17 Uhr Digitale Spurensuchen zu den Kultuschätzen der Städteregion bis 1.9. Anton Corbijn 23.7.-3.10., Eröffnung 23.7., 16 Uhr

Eschweiler Galerie ART Engert Wilhelmstr. 73 g „... bis zum Abpfiff!“ – Cartoons bis 17.7.

Eupen IKOB Museum für zeitgenössische Kunst Eupen Loten 3, Di-So 13-17 Uhr Jean-Marie Biwer: believe it or not Thomas Brenner: border bis 24.8.

Heerlen Schunck – Glaspaleis Bongerd 18, Di-Fr 11-17, Sa +So 13-17 Uhr

Heinsberg Kunstverein Region Heinsberg Horster Hof 1, Fr 15-18, So 11-17 Uhr Kees Barten – Freiräume – Malerei 10.-31.7. , Eröffnung 10.7., 11.30 Uhr

Linnich Deutsches Glasmalerei-Museum Rurstr. 9-11, Di-So 11-17 Uhr Die poetischen Visionen Hans Gottfried von Stockhausens bis 28.8.

Neuss Clemens-Sels-Museum Am Obertor, Di-So 11-17, So-18 Uhr Von Ensor bis Matisse. Hommage an Frau Dr. Irmgard Feldhaus bis 14.8.

Lüttich Hückelhoven-Ratheim Canthe Kunstvrein Hückelhoven Altes Rathaus am Ratheimer Markt Sa 14-18, So 11-18 Uhr Will Völker 1921-1998 Landschaft an der Rur – Malerei 15.7.-24.7., Eröffnung 15.7., 18.30 Uhr

Herzogenrath Forum für Kunst und Kultur Bahnhofstr. 15, Di-So 15-18 Uhr Fundus des Forums (Ahlert, Baader, Chirea, Endrikat, Götz, Jeiter, Knipp, Ritzerfeld, Sorge, Tinguely, Thomas u.v.a.) 10.7.-14.8., Eröffnung 10.7., 12 Uhr KKWZ „Villa“ Herzogenrath Roermonder Str. 63, Di.-Fr. 14-18 Uhr, Sa. 10-14 Uhr AHMED ISA OTTO FUCHS: „LICHTSPIELE“ 30.7.-12.8., Eröffnung 30.7., 17 Uhr Gruppenausst. II Face to Face –

Les Chiroux – Centre culturel de Liège, Place des Carmes, 8 Mo-Fr 9-13, 14-17 Uhr

Maastricht Bonnefantenmuseum Avenue Ceramique 250, Di-So 11-17 Rik Meijers / Jeroen van Bergen bis 3.7.

Sittard Museum Het Domain Kapittelstraat 6 Sa 14-18 Uhr Rasah Rindu – 60 jaar Moluske Gemeenschap in de regio 3.7. -6.11, Eröffnung 2.7., 16-18 Uhr Roger Ballen – Skadukant bis 28.8.

Roetgen Marres Centre for Contemporary Culture Capucijnenstraat 98, Di-So 12-17 La Biennale di Venezia: Opera Aperta / Loose Work bis 27.11.

Mönchengladbach Museum Abteiberg Abteistr. 27, Di-So 11-18 Uhr Ernst Mack – Kinetik (bis 25.9.) 3.7.-25.9., Eröffnung 3.7., 14 Uhr Sarah van Sonsbeeck

galerie einmalich Greppstraße 35a, 15-18 Uhr u.n.V. Leo Pennock – Skulpturen und Collagen ambivalente Dimensionen 3.,10.,17.7. Eröffnung 3.7., 11-18 Uhr

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24.06.2011

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Fotos: Belinda Petri

essen & trinken >

Das Castanea in Eilendorf unter der Leitung von Sabine Prick

Köstliches unter der Kastanie Mitte Mai eröffnete in Aachen-Eilendorf das Restaurant Castanea, benannt nach der imposanten Kastanie vor dem Haus.

Nach der Schließung des Sternelokals Charlemagne stand das ehrwürdige Haus aus dem 17. Jahrhundert einige Zeit leer, bevor Sabine Prick und ihr Mann Mike sich des Gasthauses annahmen. Wenngleich als Quereinsteiger in die Gastronomie geraten, sind die beiden erfahren – seit fast sieben Jahren führen sie das Bistro Blaustein in Walheim. Die Ausstattung ist bis auf kleinere Details geblieben, ein gemütlich eingerichteter Gastraum mit toskanischem Flair. Dazu eine ruhige Terrasse, die bei unserem Besuch allerdings wegen eines aufziehenden Gewitters nicht genutzt werden konnte. Die Küche ist französisch inspiriert, mediterrane Gerichte sind ebenso zu finden wie „bürgerliche“ Klassiker. Zum Auftakt wählen wir das Hummer-Süppchen mit Champagner und Garnelen (8,50 Euro), anschließend das Wiener Schnitzel mit Pommes Dauphin und Sommergemüse (19,50 Euro) und Kalbsleber mit Röstkartoffeln (17,50 Euro). Nach dem Amuse geule punktet die Suppe mit ausgewogenem Aroma, den edlen Schalentieren gefällt das

Die Suppe punktet mit ausgewogenem Aroma, den edlen Schalentieren gefällt das prickelnde Champagnerbad. prickelnde Champagnerbad. Dazu ein Gläschen Bornos 2010 – leicht, frisch, sommerlich, ein gelungener Einstieg. An den Klassikern, dem Wiener Schnitzel und der Kalbsleber soll sich dann die Meisterschaft zeigen: Tatsächlich, ein Gedicht! Die Ode an das Fleisch gilt gleichermaßen für das butterzarte Kalb in knuspriger Panade wie für die perfekt gebratene Leber, unter einem Turm aus Zwiebelchips besonders raffiniert präsentiert. Wir lassen den Abend mit einem Crêpe Suzette (7 Euro) mit Eis, Sahne und Orangenlikör ausklingen.

Da am Nebentisch eine Weinprobe stattfindet, erfahren wir auch gleich etwas zum Konzept des Weinkellers: Neben etablierten französischen Weinen „fürs Renommeé“ setzt das Castanea auf junge spanische Weine, die zusammen mit dem Aachener Weinhandel Bodega ausgewählt werden. Gute Weine zu günstigen Preisen, ein verlockendes Konzept. Das Castanea wirkt wie ein Wohnzimmer, in dem sich Menschen mit Freude an gutem Essen treffen: Ein freundliches Interieur, herzliche Gastfreundschaft und eine engagierte Küche – gute Voraussetzungen für einen neuen Stern am Aachener bep Gastro-Himmel. /// Restaurant Castanea von-Coels-Str. 199 Tel.: 55 93 80 79 Öffnungszeiten: Mi-Sa 18-22 Uhr, So 12-15 + 18-22 Uhr (und nach Vereinbarung), Mo + Di Ruhetag restaurant-castanea.de

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essen & trinken Anzeigen

frankenberger viertel

Pizza & Pasta Da Gino vergrößert sein Restaurant Endlich! Das ehemalige Früchtehaus Groten hat eine neue Bestimmung erfahren. Die neue Dependance des kleinen Restaurants Da Gino gleich um die Ecke ermöglicht italienische Momente im Frankenberger Viertel: Mangiare & bere. Essen und trinken, e basta! Ob unter dem Kronleuchter im Gastraum oder auf der Terrasse vor dem Haus – eigentlich ist alles wie bei Gino, halt nur „umme Ecke“ und in chicem Ambiente mit bep besagtem Kronleuchter. ///

Da Gino/Café Groten Bachstr. 72/Zollernstr. 46, 52070 Aachen Tel.: 509778 Öffnungszeiten: Mo-Fr 11.30-15 Uhr + 18-1 Uhr, Sa 18-1 Uhr, So Ruhetag

eis

Griesbrei-Himbeere oder lieber Zitrone-Basilikum? Am 23. März eröffnete in der Pontstraße 8 „Der Eisladen“ und so gewöhnlich der Name auch klingen mag, die Eisspezialitäten sind es ganz und gar nicht. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Heinz Mundt verwirklicht Anne Jordans ihre ungewöhnlichen Eisideen. Mit ihren Kreationen wie Sauerrahm-Kirsch und Ingwer Chili Himbeere will Jordans sich von der Konkurrenz absetzten und verwendet ausschließlich regionale Bioprodukte. Ob Zitrone-Basilikum oder Buttermilch-Orange – die 53-Jährige mischt verschiedene Zutaten zusammen, bis sie die perfekte Kombination gefunden hat. Das Winterangebot ist noch nicht geplant, aber ab Herbst dürfen

HUNGER?

650 Restaurants auf www.gastroguide-euregio.de +DQGWDVFKHQ 8PKlQJHWDVFKHQ *HOGE|UVHQ +DQG\7DVFKHQ 6FKXOWDVFKHQ $NWHQWDVFKHQ /DSWRS7DVFKHQ )DKUUDGWDVFKHQ 6FKODPSHU0lSSFKHQ &LW\6KRSSHU 7UROOH\V 'HVLJQHU6FKPXFN 5HJHQVFKLUPH

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Klenkes Juli 2011

Foto: Simone Dengler

„Der Eisladen“ in der Pontstraße hat mehr als die üblichen Eisklassiker

sich alle Eisfreunde auf eine Granatkp apfelvariante freuen. /// Der Eisladen Pontstraße 8 Tel. 47 58 26 25 Öffnungszeiten: Mo-So. 12-20 Uhr, je nach Wetter Fr., Sa. bis 22 Uhr

aachener bier

Lennet Kann’s! Zwei Jungs, eine Idee – ein neues Bier für Aachen Thorsten Alles und Thorsten Lässig vermissten in der Stadt mit der langen Brautradition ein eigenes Bier und gaben sich ans Experimentieren. In Zusammenarbeit mit einer kleinen Kölner Privatbrauerei ist schließlich ein obergäriges Bier entwickelt worden, das nun unter dem Namen „Lennet Kann’s“ erhältlich ist. Mit

4,8% Alkoholgehalt, einem würzigen Geschmack, dem Aachener Original Lennet Kann als Namensgeber und einem Etikett in den Stadtfarben Schwarz und Gelb gibt es nun wieder ein Öcher Bier. Das obergärige Tröpfchen ist zwar (noch) nicht in Aachen selbst gebraut, aber mit Lennet lässt es sich schon mal lokalpatriotisch bep trinken. Prost, wa! /// Erhältlich bei Durstlöscher Kasernenstr. 16 Tel.: 4502151 und in ausgewählten Kneipen,Cafés und Clubs lennet-bier.de

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24.06.2011

14:06 Uhr

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Mit Beginn der Sommermonate locken die Ausflugsziele der Euregio mit tollen Angeboten. Ob mit dem Fahrrad, dem Segway oder zu Fuß, an den Badesee, in den Freizeitpark oder einfach nur ins Grüne – Klenkes hat die besten Tipps für den Sommer.

Foto: Matthias-Sylupp/pixelio.de

SPEZIAL

Adrenalin-Tankstelle in Süd-Limburg scheidet. „Man betritt die Anlage und fühlt sich vom ersten Moment an wie im Urlaub”, sagt Beurskens. “Kanus schippern auf dem See, gefüllte Terrassen und überall entspannte Leute“. Der Indoorbereich mit Ballkanonen, Family-Freefall, Spiel- und Bastelecken, Fußball, Riesenrutsche, einem Mini-Kino und einem Piratenschiff lässt Kinderherzen höher schlagen. Neben einem attraktiven Design und natürlichen Farben wird hier besonderer Wert auf die Sicherheit gelegt. Für Liebhaber der Freikörperkultur ist ein Teil der Strandanlage separat abgetrennt. Die Liegewiese mit freiem Blick auf den St. Pietersberg bietet viele schattige Plätze zum Relaxen und Lesen. Auch Betten können angemietet werden.

In- und Outdoor: Familienspaß und Erholungsflair am See

Sportliche Wettkämpfe und spannende Expeditionen

Saubere Strände mit großen Rasenflächen zum Sonnenbaden und Entspannen, geräumige Terrassen und eine Menge Unterhaltungsmöglichkeiten für Jung und Alt – Spaß steht stets im Mittelpunkt, ob man sich für das altbewährte Boule, Fußballspielen, BeachVolleyball oder Wassersportarten wie Surfen oder Schlauchbootfahren ent-

Hier kommt jeder ins Schwitzen! Welches Team überquert als erstes den Hindernisparcours, ohne dabei nass zu werden? Besonders der nächtliche Wettkampf fordert den Teilnehmern Einiges an Kraft und Ausdauer ab. Kreative Unterhaltung bietet der Kanu-Quest: Hier müssen im See schwimmende Buchstaben aufgesammelt und zu sinnvollen Wörtern zusammengesetzt werden. Wettläufe mit Floß- und Turmbau, Kistenstapeln, und eine Reihe XXL-Brettspiele wie Mikado, Octopus oder Tower testen die Geschicklichkeit und das Denkvermögen der Spieler. Action und Adrenalin stehen auf dem Programm, wenn sich beim „lebendigen“ Kicker die Teilnehmer selbst einspannen lassen. Nur mit Teamgeist und Geschick kann hier der Sieg davongetragen werden. Auge in Auge mit den Kontrahenten stehen sich die Sumo-Ringer gegenüber, beim Paintball können Männer und Frauen ihre Gegner mit gezielten Treffern ins

Foto: Fun Valley Maastricht

Der Abenteuerpark „Fun Valley Maastricht“ Beach & Play und Adventure liegt an Süd-Limburgs größtem Kiessee, knapp vier Kilometer von Maastricht entfernt. Seit über 30 Jahren ziehen zahlreiche Wettkämpfe, knifflige und abwechslungsreiche Spiele drinnen und draußen sowie Erholungsmöglichkeiten am Wasser jährlich tausende Besucher an. „Die Möglichkeiten, an verschiedenen Aktivitäten teilzunehmen, sind groß – bei gutem, aber auch bei schlechtem Wetter. Ein Tagesausflug und Abonnements sind sehr beliebt, da alles im Preis inbegriffen ist, Mega-Indoor-Spielplatz, Surfen, Minigolf, Trampolin, Bungeejumping“, sagt Marloes Beurskens, Pressesprecherin des Fun Valley.

Schwerelos auf dem Trampolin

Foto: Fun Valley Maastricht

Es muss nicht immer Spanien, Italien oder Frankreich sein. Warum nicht zum Kurzurlaub in das Fun Valley Maastricht? Von Simone Dengler

An jeder Ecke Spaß: Gerade für Kinder gibt es im Fun Valley zahlreiche Attraktionen.

Aus schießen und die Suche nach der Fahne fortsetzen. Weniger kämpferisch dafür rasant geht es beim Quadfahren zu: Hier können Hobbyfahrer und Laien ihr Können unter Beweis stellen. Wer am Ende des Tages gar nicht mehr nach Hause will, kann nach Reservierung in einem 16-Personen-ArmeeZelt übernachten. Auf diese Weise kann der Abend entspannt in der schönen Altstadt von Maastricht mit ihren attraktiven Cafés und verborgenen Schätzen beendet werden. Verrückte Kinderparty mit hohem Spaßfaktor

Auf einem speziellen Mega IndoorSpielplatz können die Kleinen klettern, rutschen und sich richtig austoben. Besonders Geburtstage sind sehr beliebt. „Kinder finden das alles ganz toll“, bekräftigt Beurskens. „Wer Geburtstag hat, von dem hängen wir ein Foto an die Wand, und er bekommt ein besonderes Geschenk vom Fun Valley. Es ist eine andere, ganz besondere Art Geburtstag zu feiern.“ Besonders die „Funparty“ (ohne Reservierung möglich) ist etwas für die Jüngeren. Sie können nach Herzenslust

klettern, springen, rennen... und Süßigkeiten gibt’s auch genug. Abenteuerlustige können auf eine Piratenschatzsuche gehen und die gefundenen Schleckereien anschließend gemeinsam genießen. „Beim „Disco“- und „Karaoke-Fun“ (Reservierung nötig) kommen auch diejenigen zum Zug, die weniger auf Sport als auf Singen und Tanzen stehen – inklusive Kinderchampagner. “Adventure Fun“ wird junge Kletterkünstler begeistern: sie können an der Kletterwand zeigen, dass der Mensch vom Affen abstammt. Die ganz Mutigen können ihre Survival-Fähigkeiten auf einem betreuten Hindernisparcours beweisen. Im Fun Valley Maastricht gibt es viele Möglichkeiten, einen unvergesslichen Tag mit der Familie, mit Freunden oder Arbeitskollegen zu verbringen. Durch die vielen Angebote und Veranstaltungen für verschiedene Altersklassen und Vorlieben findet hier jeder etwas für sich: Erholung, Sport, Abenteuer, Teambildung oder einfach nur Spaß. /// Fun Valley Maastricht Oosterweg 5, 6245 LC Eijsden funvalleymaastricht.nl

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24.06.2011

14:06 Uhr

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SPEZIAL

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Abenteuer Wald Für Kinder ab 6 Jahren: den Wald erkennen, erleben und begreifen. gramm rund um den Grenzübergang Köpfchen für Kinder ab 6 Jahren. Die Teilnahme kostet 75 Euro pro Kind, wettertaugliche Kleidung und ein tägliches Picknick sollten mitgebracht werden. Treffpunkt ist täglich am Parkplatz Augustinerweg in der Eupener Straße sid um 11 Uhr. /// 29.8.-2.9. Wald-Erlebnis-Woche für Kinder Aachener Wald und angrenzendes Belgien Informationen und Anmeldung: Tel.: 53104600 oder 0032-87-656449 Mail: [email protected]

Foto: Rike/pixelio.de

Ein Sommer im Wald zwischen Bäumen, Schluchten und Bächen: Was gibt es zu entdecken? Welche Pilze kann man essen? Welche Tiere hinterlassen solche Spuren? Fünf Tage verbringen die Kinder unter der Leitung von Waldpädagoge Michael Zobel und seinem Betreuerteam im Aachener Wald und im angrenzenden Belgien. Es wird geklettert, gerochen und getastet. Bei Walderlebnisspielen, Spurensuche, Hüttenbauen, Schnitzen und Forschen tauchen sie in die Geheimnisse des Waldes ein. Vier Stunden täglich werden die kleinen Abenteurer dort mit all ihren Sinnen gefordert – ein spannendes und abwechslungsreiches Erlebnispro-

Blut spenden und schweben Mit dem Segway durch die Euregio Warum in die Ferne schweifen? Erkunden Sie die Euregio auf einem Segway! Die Kooperation mit dem Blutspendezentrum im Universitätsklinikum Aachen macht es nun möglich: Blut spenden und mit Aixdrive nahezu schwerelos über den Asphalt gleiten. Dieser Roller, der aussieht wie die Requisite eines Star Trek-Films, wird als „der Durchbruch in Sachen Personalbeförderung“ angesehen. Nach einer eindringlichen Einführung durch einen persönlichen „Instruktor“ ist das Da-

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Klenkes Juli 2011

hingleiten auf dem Segway kinderleicht. Anstatt der vorgesehenen 25 Euro für die Blutspende können die edlen Helfer nun das Angebot von Aixdrive nutzen und sich über einen Gutschein in Höhe von 35 Euro freuen. Dieser ist natürlich auf alle Touren anrechenbar. Das perfekte Gruppeneradv. lebnis für alle Altersklassen. /// Aixdrive aixdrive.de

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Foto: Maurer United Achitects, Maastricht

SPEZIAL

Der 36 Meter hohe Aussichtsturm „Indemann“: eine der vielen Attraktionen des indelands

Land mit vielen Gesichtern Das indeland steht wie keine zweite Gegend in der Euregio für das Wechselspiel zwischen Natur und industrieller Nutzung – weite Felder, flaches Land und viel Wasser treffen hier auf den Braunkohlentagebau.

Inline-Skaten am Blaustein-See, Baden am Barmener See oder mit den Kindern zum Töpferkurs in das Töpfereimuseum Langerwehe: das indeland hat für jeden Geschmack die passenden Angebote. Durch die Vielfalt im nördlichen Raum des Kreises Düren verlaufen die elf indeland-Radrouten, die als Tages- oder Halbtagstouren ausgelegt sind. Auf vorhandenen Radund Wirtschaftswegen, Anliegerstraßen und verkehrsarmen Nebenstraßen verlaufen die zwischen sieben und 23 Kilometer langen Routen über meist flaches und hier und da leicht hügeliges Gelände – auch Kinder und weniger trainierte Radler können das indeland zwischen Eschweiler und Niederzier, Linnich und Langerwehe mit dem Fahrrad erobern. So „erfährt“ man sich etwa die Neue Indeaue, die Welzer Alpen oder die Sophienhöhe, genauso wie die Zitadelle Jülich, den Braunkohlentagebau und den Indemann. Indemann – das Wahrzeichen einer Region

Vom modern gestalteten 36 Meter hohen Aussichtsturm auf der Goltsteinkuppe in Inden-Altdorf entfaltet sich ein beeindruckender Blick über den Tagebau. Der Indemann ist das Wahrzeichen der Region. Mehr als 40.000 auf der Außenfassade angebrachte LED-Leuchten lassen die Medienskulptur bei Nacht in wechselnden Farben leuchten. Das sich verändernde

Leuchten symbolisiert die strukturellen Veränderungen der Region, die das Braunkohlengebiet in den nächsten Jahrzehnten durchlaufen wird. Mit dem Ende des Tagebaus im Jahr 2030 wird mit der Befüllung des elf Kilometer großen Indesees begonnen. Hierzu werden die Rahmenbedingungen bereits heute abgesteckt. Tipp: Am Fuß des Turms ist vom 16.7. bis zum 30.9. täglich von 12 bis 19 Uhr ein 30.000 Quadratmeter großes Maislabyrinth geöffnet.

Wettbewerb Fahrradfreundlicher Arbeitgeber in Aachen 2011

Gelebte Geschichte – der Brückenkopf-Park Jülich

Im Brückenkopf-Park Jülich können die Besucher zwischen zahlreichen Attraktionen wählen. Gerade bei Kindern beliebt ist der Zoo mit seinen 52 verschiedenen Tierarten und rund 550 Tieren, aber natürlich auch die verschiedenen Abenteuerspielplätze und die Minigolfanlage. Der Brückenkopf, das 200 Jahre alte und fast 900 Meter lange Festungsbauwerk, ist ein bedeutendes Relikt aus napoleonischer Zeit und Teil des Parkgeländes. Das Angebot des Parks wird ständig erweitert. Jugendzeltplatz, ein Wohnmobilstellplatz, sowie der Hochseilklettergarten und der Garten der Sinne, in dem akustische, optische und haptische Eindrücke erlebt werden können, vervollständigen das bisherige Angebot. /// adv.

Einsendeschluss:

02.09.2011 Unterlagen unter www.aachen.de/radfahren

indeland.de

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Foto: BierBike in Aachen

Ein sportlichgeselliger Spaß Das BierBike Aachen

starten möchte, für den ist das BierBike genau das adv. Richtige! /// bierbike-aachen.de

Foto: Sport- und Freizeitzentrum Worriken

Kaum einem Aachener wird das besondere Spaßrad entgangen sein, welches sich nun seit einem Jahr durch die Aachener Region bewegt. Meist besetzt mit 16 gut gelaunten Leuten, fällt das BierBike unter anderen Verkehrsteilnehmern auf. Mal am Berg ordentlich in die Pedale tretend, mal fröhlich prostend bergab führt die Fahrt durch die Aachener Innenstadt, entlang des Wurmtals oder wohin auch immer die Partyrunde wünscht. Bei Musik nach Wunsch und frischgezapftem Fassbier kann der Betriebsausflug, Geburtstag, Junggesellenabschied oder jede andere Party steigen. Wer eine sportlich-gesellige und vor allem fröhliche Tour durch Aachen oder in der Euregio

Spaß rund um den See Am VENNtastic Beach kommt Ferienstimmung auf

ReinigungsWegen Wartungs- und der arbeiten müssen wir lei

.07.2011 von MO 04.07. bis FR 08 ßen. in allen Bereichen schlie dnis und Wir bitten um Ihr Verstän .2011 freuen uns, ab SA 09.07 in. wieder für Sie da zu se

Das ostbelgische Sport- und Freizeitzentrum Worriken mit seinem VENNtastic Beach ist seit jeher ein Anziehungspunkt für Schwimmratten und Wassersport-Fans. Viele Attraktionen für Bade-, Sport- und Feriengäste aus der Euregio finden sich an dem 8000 Quadratmeter großen Badestrand am Bütgenbacher See. Kajakfahren, Bogenschießen oder ein nervenaufreibender Ausflug über Hochseilgärten und Seilrutschen – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Beim Großen Strandfest kommt an Sangria-Bar und Barbecuegrill Urlaubsatmosphäre auf. Wer möchte, kann beim Beachvolleyball schwitzen oder zur Coverband „Under Pressure“ (ab 19 Uhr) das Tanzbein schwingen. Sportlich geht es auch beim Jogging-Event zu:

www.carolus-thermen.de

Worriken – VENNtastic Beach 10.7. Großes Strandfest 30.7. Jogging-Event worriken.be

Bayrische Gemütlichkeit Neuer Poolbereich in der Teuterhof Hütt’n Was verbinden Amerikaner, Australier und Japaner als erstes mit Deutschland? Na klar, Bratwürschtl mit Sauerkraut und dazu ein großes Maß Bier. Wer genau diese Gemütlichkeit liebt, ist in der Teuterhof Hütt’n genau richtig. Mitten im malerischen Wurmtal bei Würselen gelegen, nennt sie sich selbst die „westlichste bayrische Oase der Republik“. Sämtliche bajuwarischen Köstlichkeiten haben die Gastronomen im Angebot, von herzhaften Specknudeln über Hütt’n Schnitzel bis zum traditionellen Kaiserschmarrn. Klassiker wie Weißwurst und Haxenfleisch gibt es natürlich auch. Neu ist der Pool im Außenbereich. Hier lassen sich besonders gut die verschiedenen Cocksd tails genießen. ///

Stress und Hektik vergessen. Unsere entspannende Thermal- und Saunawelt hat täglich von 9:00 bis 23:00 Uhr geöffnet.

Rund 700 Teilnehmer zwischen sieben und 70 Jahren messen sich im Aqua- und Duathlon. /// adv.

Teuterhof Teuterhof 1 A teuterhof.de

Foto: Teuterhof Hütt’n

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14:06 Uhr

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Foto: Kerstin Pape

SPEZIAL

Fit für die Natur Sport Gruber stattet Aachens Trekking-Urlauber aus Wer im nächsten Urlaub in die Natur fahren will, sollte sich gründlich vorbereiten. Mit unzureichender Kleidung und nicht fachgerechtem Material kann der Trekking-Urlaub schnell zum Albtraum werden. Nasse Klamotten und Blasen an den Füßen sind die Folge. Seit 1977 berät Sport Gruber als Spezialist für jede Art von OutdoorAktivitäten und -Ferien seine Aachener Kundschaft und versucht, jedem noch so ungewöhnlichen Wunsch nachzukommen. Auf 250 Quadratmetern gibt es neben rund 1000 Paar

Wander- und Trekkingschuhen in den Größen 28 bis 56 sowie Rucksäcken auch ein riesiges Sortiment an Bekleidung – von der Funktionsunterwäsche bis zum wetterfesten Hochtourenanorak. Sport Gruber führt alle führenden Hersteller wie Mammut, Deuter, The North Face, Lowa, Meindl und Jack sd Wolfskin. /// Sport und Mode Gruber GmbH Kockerellstraße 6 und 19 sport-gruber.de

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SPEZIAL

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Schöner Blick aufs Umland Foto: Eva-Maria Wagner-Sergis

Neuer Wilhelminaturm am Dreiländerpunkt eröffnet Der Vaalserberg ist die höchste natürliche Erhebung des niederländischen Festlandes und mit über einer Million Besuchern jährlich gehört der in den letzten Monaten neu erbaute Wilhelminaturm am Dreiländerpunkt schon jetzt wieder zu den beliebtesten Ausflugszielen des Königreichs. In 35 Metern Höhe eröffnet sich von der über einen Aufzug erreichbaren Aussichtsplattform ein wundervoller Blick über das limburgische Hügelland. Unerschrockene können noch 20 Stufen weiter auf den „Skywalk“ klettern. Dieser mit einem Glasboden versehene höchste Punkt ist nichts für schwache Nerven, offenbart er doch einen direkten Blick nach unten. In der ebenfalls neu gestalteten Brasserie Restaurant Wilheminatoren am Fuße des Turms kann sich vom Aufsd stieg erholt werden. ///

Foto: L. Ströter/LVR

Foto: Jürgen Fischöder

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Klenkes Juli 2011

Sport & Spass für die ganze Familie von Mai bis September

Sport- & Freizeitzentrum Worriken

Fachwerkhäuser und Hefegebäck

Riesenspaß auf dem Riesenrad

Das LVR-Freilichtmuseum in Kommern bietet in den Sommerferien viele Mitmachaktionen an. Teilnehmer ab acht Jahren lernen, wie man in den historischen Museumsbauten traditionelles Hefegebäck backt, Bälle filzt oder auf einer alten Feuerstelle eines Fachwerkhauses Reibekuchen brät. Fast an jedem Ferientag gibt es mindestens ein Mitmachangebot, für das keine Anmeldung erforderlich ist und pro Teilnehmer zusätzlich zum Museumseintrittspreis nur 2 Euro erhoben werden. Dabei ist der Museumseintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ohnehin frei. /// kw

„High Energy“, „Rocket“, „Parkour“ – solche Namen können nur eins bedeuten: Annakirmes! Erstmalig in Düren dabei: Der „Event-Tower“, ein 30 Meter hohes Laufgeschäft. Besonderen Fahrspaß garantieren „Wilde Maus“, „Gaudi Schaukel“ und das „Aqua Valley“. Nostalgiker werden das 80 Jahre alte Karussell „Die Fahrt ins Paradies“ und das „höchste reisende Riesenrad der Welt“ lieben. Die Kinderachterbahn „Willy der Wurm“ ist eine weitere Neuheit. Wie in jedem Jahr: das Brillantfeusd erwerk am Freitagabend. ///

kommern.lvr.de

mehr Infos unter www.worriken.be

30.6. bis 7.8. Große Annakirmes Annaplatz, Düren annakirmes.de

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Projekt Baumhaus

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SPEZIAL

Foto: Eva-Maria Wagner-Sergis

Eine euregionale Kunstinstallation mit sozialem Charakter Innerhalb von vier Wochen schufen 270 Künstler und Kunstinteressierte jeden Alters, Architekten und Bauklotznutzer im Wald am Dreiländerpunkt gemeinsame Kunstprojekte: begehbare Baumhäuser. Belgische Schüler haben mit deutschen Unternehmern Plakate gestaltet und Studenten mit geistig Behinderten Möbel gebaut. Mit sechs bis zehn Metern Höhe repräsentiert jedes Baumhaus ein Bedürfnis des Lebens. Diese Bedürfnisse, wie etwa Sicherheit, Entwicklung und Anerkennung, verbünden alle Nationalitäten, so Projektleiter und Künstler Erik Habets. Mit ihrer grenzüberschreitenden Installation zeigt die Maastrichter Stiftung Union by Fiction, dass Kunst unterschiedliche Menschengruppen zusammenbringen kann. Unterstützt wird dieses facettenreiche Projekt vom Atelier-

haus Aachen, dem KuKuK und dem kp Forsthaus Aachen. ///

Foto: Kasteel Hoensbroek

Foto: Burg Satzvey

Bis 4.9. Dreiländerpunkt unionbyfiction.nl

Historische Gebäude aus Sand

Die Abenteuer des Pinocchio

Eimer und Schaufel einpacken, es geht an den Strand! Was für Urlauber ein schöner Zeitvertreib ist, bedeutet für 30 (inter-)nationale Künstler harte Arbeit mit weichem Material. Auf den Schlosswiesen bei Kasteel Hoensbroek in Heerlen verarbeiten sie acht Millionen Kilogramm Sand zu übergroßen Skulpturen. Der Kölner Dom, die Ritter der Tafelrunde und der Eiffelturm – beim größten historischen SandskulpturenFestival der Niederlande können Besucher historische Szenen und berühmte kp Bauwerke bewundern. ///

Er ist klein, aus Holz und will nichts lieber sein als ein richtiger Junge. Seine Nase wächst beim Lügen und eine sprechende Grille ist sein ständiger Begleiter. Pinocchio heißt der kleine Held des italienischen Autors Carlo Collodi, dessen Geschichte am 9. Juli auf der Burg Satzvey erzählt wird. Dort ist schon seit Mai der „Freilicht Sommer“ ausgebrochen. Mit den zauberhaften Abenteuern der Marionette bringt Regisseur Olaf Sabelus ein musikalisches Stück für Groß und Klein auf die Bühne. /// kp

2.7. bis 6.11. Sandskulpturen-Festival 11-17.30 Uhr, Gelände von Kasteel Hoensbroek, Heerlen (NL) kasteelhoensbroek.de

9.7. (Premiere) Die wundersamen Abenteuer des Pinocchio 15.30 Uhr, Burg Satzvey, Mechernich freilicht-sommer.de

Fun Valley Maastricht Genießen Sie einen Urlaub in den Niederlanden, der perfekt ist. Gutes oder schlechtes Wetter... Strand, Sonne, Spielplätze, IndoorFun, Spaß, Abenteuer und Wasser (Tretbootfahren) und vieles mehr. Für Familien und Gruppen ist Fun Valley ein echter Gewinn. Neben den neuen Veranstaltungen und Indoor-Fun und -Adventure, ist es ein Ort für für Familien-Spaß und Aktivitäten mit Innen-und Außenbereich. Oosterweg 5 / 6245 LC Eijsden t +31 (0) 43 409 44 41 [email protected]

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www.funvalleymaastricht.nl 33

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SPEZIAL

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Pop, Rock und Humor Foto: Burg Nideggen

Die Burg Nideggen startet ins Sommerprogramm Musikliebhaber reißen sich um die Tickets zu den Festspielen auf der mittelalterlichen Burg: bekannte Musik- und Comedy-Acts und die beeindruckende Eifel-Kulisse locken Besucher aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden an. Neben dem PopDuo Ich & Ich – leider schon ausverkauft – ist das Konzert der Rock-Urgesteine von BAP ein Highlight. Ihre unbändige Leidenschaft zur Musik begeistert ihre Fans seit Jahrzehnten. Rockig, exzessiv und mitreißend – bei ihren Konzerten herrscht stets eine unvergleichliche Atmosphäre. Ein Abend voller Überraschungen, den man sicher nicht so schnell vergisst, ist der mit Helge Schneiders. „Buxe voll“ nennt er sein neues Programm, es sprudelt nur so von verquerem Humor, absurden Weisheiten und musikalischen

Höhepunkten. Im Minutentakt wandelt sich Schneider vom Komiker zum Musiker oder zum Tänzer. Insgesamt finden zehn Live-Acts zwischen August und September auf Burg sid Nideggen statt. /// 25.8. BAP

1.9. Helge Schneider

Foto: Christie Goodwin

Foto: Thomas Schermer

20 Uhr, Burg Nideggen festspiele-burg-nideggen.de

“Meet ‘The C-Team!



Das spektakuläre C-Team präsentiert die Wunde r der Chemie. Man kann eine Melodie auf der Pupsorgel spielen, sein en eigenen Schatten fangen oder eine Wasse rstoffrakete abschießen . Und man findet heraus , was Schmetterlinge im Bauch eigentlich bedeut en, was das Geheimnis von Seife ist, und wie stark eine kugelsiche re Weste ist.

Nur die Besten

Reggae im Hof

Die 21. Dürener Jazztage haben sich in diesem Jahr das Motto „Only the Best“ auf die Fahnen geschrieben. Auf mehreren Bühnen im Stadtkern spielen Jazzund Blues-Bands, die in der Musikgeschichte Zeichen gesetzt haben – und immer noch setzen. Während bei den vergangenen Festivals Stars wie Candy Dulfer, Maceo Parker und Nils Landgren das Publikum begeisterten, steht in diesem Jahr eine Band auf der Bühne, die vor allem in den Achtzigern mit „Lessons in Love“ und „Running in the Family“ Top-Ten-Hits hatten: Level 42. Die Band um Weltklasse-Bassist Mark King besticht durch Virtuosität und sd Spielfreude. ///

Chilliger Sound, symbiotische Chorgesänge und handfester Roots-Reggae lassen die Reggae-Epoche der 70er Jahre wieder aufleben. Das Aachener Trio versteht es, die Begeisterung für Reggae auf das Publikum zu übertragen und dabei Intimität zu wahren – und das bei bisher 200 Konzerten europaweit. Das Trio Sebastian Sturm, Danger Dan und Moses Christoph wird von Philip Breidenbach zum Quartett erweitert. Ab 20 Uhr gehen Ringo mit einem Beatles-Programm sid in die Sechzigerjahre zurück. ///

13 bis 17.7. Dürener Jazztage 20 Uhr, verschiedene Orte euregiojazz.net

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20.7. Cheer Up Trio mit Sebastian Sturm 18 Uhr, Hof Aachen cheeruptrio.de

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Foto: Pressefoto

Foto: Stadt Aachen

Nimm das Rad!

Foto: Pressefoto

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Viele tägliche Wege können ohne Auto bewältigt werden Eigentlich könnten die meisten von uns die kurzen Strecken unter fünf Kilometer, etwa zum Bäcker oder zum Supermarkt, mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen. Doch allzu oft steigen wir dafür ins Auto. Um diesem Verhalten vorzubeugen, zeigt die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS) in Zusammenarbeit mit der städtischen Kampagne „FahrRad in Aachen“ unter dem Motto „Ich bin die Energie“, dass es auch anders geht. „Die Aktion zeigt auf, wie Bewegung auf natürliche Weise in den Alltag integriert werden kann“, erklärt Dr. Stephanie Küpper, Projektleiterin „FahrRad in Aachen“. „Wir möchten erreichen, dass die Bürger das Fahrrad nicht nur in der Freizeit, sondern auch im Alltag häufi-

KARTEN GEWINNEN!

Der Klenkes verlost 5x2 Karten! Mail bis 10.7. an: [email protected]

ger benutzen“. Neben Informationen zum Fahrrad als umweltschonendes Verkehrsmittel werden so genannte „Energie-Brötchen“ verteilt und es bietet sich die Möglichkeit, an einem Gesd winnspiel teilzunehmen. /// 14.7. „Ich bin die Energie“ 11-14 Uhr, Ursulinerstraße ich-bin-die-energie.de

Sommer-Musik

Funkenmeer

Das Sommer-Festival im Cafe Egmont, bei dem sich Bands in Egmont-typischer Gemütlichkeit präsentieren können, findet immer samstags um 20.30 Uhr statt. Im Juli starten The X-Perts (siehe Seite 36), am 9. steht das belgische Pop-Trio Kissing Gourami auf dem Programm. Pauline Brigmann und David Spencer kreieren mit Akustikgitarre und Gesang brillante Popminiaturen (16.). Weitere Termine: Hans Dampf sd (23.) und Blues 66 (30.) ///

Zwei feurige Festivaltage erwarten die Besucher des 5. Flammenzauber im Jülicher Brückenkopf-Park. Jährlicher Höhepunkt sind die beiden pompösen Musikfeuerwerke, die den Park nach Einbruch der Dunkelheit in ein funkelndes Farbenmeer verwandeln. Die Choreographien aus Mexiko und Griechenland versprechen temperamentvolle Unterhaltung. Besonders heiß wird es auch beim Feuerspuckerkp Wettstreit. ///

Egmont-Sommerfestival 2011 Cafe Egmont cafe-egmont.de

15. bis 16.7. Flammenzauber flammenzauber-juelich.de Anzeige

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highlights im juli > gig control

und sonst?

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Foto: www.the-x-perts.eu

und sonst?

Poetischer Theaterjahrmarkt

Blues-Experten

Drehleiter und Sprungpolster

Schlager-Familie

Ein Raum der Schwerelosigkeit, ein Riesenkaleidoskop und sich verwandelnde Gemälde: Mit bunten Schaubuden, phantastischen Lampenschirminstallationen, Phantasiewesen und überraschenden Phänomenen erschafft die Heppenheimer Theatergruppe ein ungewöhnliches Spektakel rund um die Alsdorfer Burg. Das Theater Anu präsentiert diesen poetischen Jahrmarkt seit 2010 im öffentlichen Raum und zeigt nun auch in Alsdorf ein Land, in das Volk der Moraner mit der Natur im Einklang lebt. Ein Land voller Phantasie kp und Licht. ///

Ein bisschen Blues, ein bisschen Swing, Country, Funk & Soul – und rockig darf es auch sein. Ohne Schlagzeug, dafür mit mehrstimmigen Gesang sind Catfish Harry, Chief Walter Dee, Slinky Williams und P´tit Loup auf einer „never ending“ Welttournee. Mit Songs von J.J. Cale, Dr. John, Duke Ellington und Bessie Smith passen sie perfekt zu Bier und Nüssen. Im Rahmen des mehrmonatigen Sommerfestivals 2011 beschallen The X-perts die bemalten kp Wände des Egmonts. ///

Am 2. Juli feiert die Feuerwehr Aachen ihr 175. Jubiläum. Von 11 bis 16 Uhr informieren Stände in der Aachener Innenstadt über die Arbeit der Feuerwehr. Neben einer Bilderausstellung in der Sparkasse am Friedrich-WilhelmPlatz, wird vor dem Elisenbrunnen die neuste Kinder-Feuerwehrmode präsentiert und ein Reanimationstraining für Laien veranstaltet. Außerdem kann man bei einem Feuerlöschtraining in der Ursulinerstraße teilnehmen. Auf dem Katschhof gibt es für Kinder eine Hüpfburg oder Wasserkp spritzübungen. ///

Kabarettist Dieter Hildebrandt nannte sie einmal „die Rache Berlins an der deutschen Schlagerindustrie“. Die „Waisenkinder aus Zermatt“ Ursli und Toni Pfister begeistern sich seit jeher für Revue-Märchen, Las Vegas-Glamour und Schlager-Schnulzen jeglicher Art und kreieren ihre eigenen feinsinnigen Versionen mit wohlgesetzten Harmoniegesängen. In ihrem neuen Programm nehmen die Pfisters zwei Lichtgestalten aufs Korn, ohne die die deutsche Schlagerindustrie nicht das wäre, was sie heute ist: Peter Alexander und sd Mireille Mathieu. ///

2. 7. Aktionstag der Feuerwehr Aachen 11-16 Uhr, an verschiedenen Plätzen in der Aachener Innenstadt 175jahrefeuerwehraachen.de

3.7. Die Geschwister Pfister 20 Uhr, Franz franz-aachen.de im Kapuziner Karree

gig control

klassik

Alte Helden.

Klavier trifft Violine. Zehn Jahre Kammermusikfestival AmadèO Foto: anouk.nl

Beim Bospop treffen sich Stars aus fünf Jahrzehnten

Foto: Albrecht E. Arnold/pixelio.de

1.7. und 2.7. Theater Anu – Come to Moraland 18 Uhr, Alsdorf, Burg theater-anu.de

2.7. The X-perts 20.30 Uhr, Egmont the-x-perts.eu

Es kommt einiges an Bühnenerfahrungen zusammen, wenn man die Bands des diesjährigen Bospop betrachtet. Ringo Starr (Ex-Beatle), Roger Hodgson (Ex-Supertramp), Brian Setzer (Ex-Stray Cats), Joe Cocker, Roxette, Foreigner ... Das soll auf keinen Fall negativ klingen, im Gegenteil, dieses Namedropping alter Haudegen macht sicherlich das Flair des dreitägigen Musikevents aus. Mit Anouk (Foto) kommt auch eine etwas jüngere Künstlerin zum Zug. Die Niederländerin hatte 1997 mit „Nobodys Wife“ einen Welthit. Für einen würdigen Festivalabschluss am Sonntag sor-

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Klenkes Juli 2011

gen die Prog-Rocker Dream Theater und die Black Country Communion featuring Joe Bonamassa. Des Weiteren spielen Texas, Journey, Gianna Nannini, Gregg Allman Band, The Boss Hoss, Thin Lizzy, Triggerfinger, Walter Trout, Popa Chubby und einisd ge mehr. /// 8.-10. 7. Bospop Weert (NL) bospop.nl

Auch bei dem diesjährigen Internationalen Kammermusikfestival AmadèO – Academia Musica de Camera, das innerhalb der Euriade stattfindet, präsentieren Musiker an Klavier und Violine in Kerkrade, Vaals und Aachen ihre Interpretationen klassischer und moderner Kammermusik. Beim Finale des jährlichen Prix d’AmadèO de Piano stellen sich am 24.7. junge Musiker bis 28 Jahre den aufmerksamen Zuhörern und einer internationalen Jury unter dem Vorsitz von Prof. Ilja Scheps sowie dem Musikalischen Leiter der Euriade Andreas Fröhlich. Auf dem Programm stehen die Konzerte F-Dur, A-Dur,

C-Dur und Es-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart. Unter dem Motto „Donaumonarchie“ findet am 31.7. das große Abschlusskonzert im Kasteel Erenstein in Kerkrade statt. Aufgeführt werden unter anderem Werke von W. A. Mozart, Franz Schubert, Anton kp Dvorak und Johann Strauss. /// 17. bis 31.7. Internationales Kammermusikfestival AmadèO Diverse Orte, Aachen, Kerkrade, Vaals euriade.net im Kapuziner Karree

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highlights im juli gig control

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Punk-Bomben

Superstar mit Ambitionen

Neuer Luxuslärm

Die Schlange ist zurück

Während sich die Besetzung um das Gründerduo – Skaterlegende Duane Peters und Shattered Faith-Gitarrist Kerry Martinez – stets veränderte, blieben sie ihrem Musikstil treu: PunkRock mit starken 77er-Einflüssen. U.S. Bombs sind großmäulig, dröhnend laut haben sich ihren individuellen rauen Charakter, der auch ihr letztes Album „We Are The Problem“ (2006) beherrscht, zum Markenzeichen gemacht. Mit von der Partie sind die Düsseldorfer Rock’n’Roll-Rebellen Cobra Jim, bekannt für fetten Sound und adrenalingeladene Performances. /// sid

Ohne Bohlen, dafür mit Gitarre: Elli Erl schaut bei ihrer aktuellen Tour auch im Jakobshof vorbei. Es gibt ein Leben nach DSDS – für Teilnehmer und Zuschauer. Mit ihrem aktuellen Album „Moving On“ tourt Elli Erl, Gewinnerin der zweiten Staffel der Castingshow, momentan durch Deutschland. Mit Gitarrenrock will die inzwischen erblondete Münchenerin auch das Aachener Publikum davon überzeugen, dass sie den Bohlen-Pop von einst erfolgreich hinter sich gelassen und sich zu einer unabhängigen Künstlerin entkp wickelt hat. ///

Im Rahmen ihrer Open-Air-Konzerte kommt die Iserlohner Poptruppe Luxuslärm auch zum Rockmusikspektakel ins Outbaix. Im Gepäck haben sie unbekannte Songs und ungehörte Neuheiten. Mit ihrem mittlerweile dritten Studioalbum sind Frontfrau Janine „Jini“ Meyer, Schlagzeuger Jan Zimmer, Keyboarder David Rempel, Bassist Eugen Urlacher und Gitarrist Henrik Oberbossel der Hauptact des ersten Abends und können beweisen, dass es nach dem großen Erfolg „1.000 Kilometer bis zum Meer“ und 100.000 verkauften Alben um die Band keine Spur leiser kp geworden ist. ///

Mit großen Gesten und langen Haarmähnen katapultierte sich Whitesnake mit „Here I go again“ seinerzeit an die Spitze der US-Charts. Die Band um Frontmann David Coverdale gilt zusammen mit Ronnie James Dios Rainbow zu den Nachfolgern von Deep Purple – vor allem weil Coverdale mit den britischen Hardrock-Urgesteinen zwischen 1973 und 1976 legendäre Alben wie „Stormbringer“ eingespielt hat. Das aktuelle Whitesnake-Album heißt „Forevermore“. Die deutsche Gitarrenlegende Axel Rudi Pell sorgt in Kerkrasd de für den Support. ///

7.7. U.S. Bombs und Cobra Jim 20 Uhr, Autonomes Zentrum Aachen az-aachen.de

8.7. Ellie Erl 20 Uhr, Jakobshof jakobshof.de im Kapuziner Karree

kunst

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16.7. Whitesnake & Axel Rudi Pell 20 Uhr, Rodahalle, Kerkrade whitesnake.com

gig control Foto: Arena Management GmbH

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15.7. Outbaix Open Air: Luxuslärm 22.30 Uhr, Outbaix, Übach-Palenberg outbaix.de im Kapuziner Karree

Metal-Joint-Venture

Momente für die Ewigkeit

Starke Stimme auf der Burg

D’r Prince kütt

So kann deutsch-koreanische Zusammenarbeit aussehen: Frontfrau Ji-In Cho versorgt zusammen mit ihren Bandkollegen Chris Siemons (Gitarre), Frank Stumvoll (Bass) und S.C. Kuschnerus (Schlagzeug) seit sechs Jahren die Metal-Gothic-Szene mit einer vielschichtigen Melange aus Rock und verschiedenen Metalspielarten. Bereits ihre erste Single (zugunsten der TsunamiOpfer 2006) wurde mit Gold ausgezeichnet, es folgten Tourneen als Support von Deep Purple und Subway to Sally. Ihr aktuelles Album „All Beauty must die“ präsentiert Krypteria nun sd in Eupen. ///

Mit seinen Bildern zeigt der niederländische Fotograf Anton Corbijn Musiker und Schauspieler von einer anderen, privateren Seite. Der blutig gekratzte Rücken Kurt Cobains und Robert De Niro kaffeetrinkend vor einer Fototapete: Anton Corbijn fängt mit seinen Fotos einmalige Momentaufnahmen ein – mal bunt und schrill, mal schwarzweiß, doch immer einfach echt. Künstler wie U2, Bon Jovi, REM und Depesche Mode haben Corbijn für ihre Covergestaltung engagiert, bei vielen ihrer Musikvideos führte er Regie. 2010 drehte er „The American“ mit kp George Clooney. ///

„Neigelneu“ heißt ihr neues Album – eine eindeutige Botschaft, immerhin liegt ihr letztes Studioalbum 13 Jahre zurück. Im russischen Barnaul geboren, rockt die Brünette seit Anfang der Achtziger über die Bühnen der neuen deutschen Heimat. Ihr viertes Album „Herzlich Willkommen“ erreicht 1994 Platz vier der deutschen Charts, in der Folge spielt sie mit Elton John, Tina Turner und Rod Stewart auf den großen deutschen Festivals. Auf Burg Rode präsentiert die Sängerin mit der beeindruckenden Bluesrock-Stimme ihr aktuelsd les Akustik-Programm. ///

Nach längerer Konzertpause wird der Künstler, der sich jetzt wieder Prince nennt, für einen einzigen Auftritt nach Deutschland kommen. Mit seinem Mix aus Funk, Soul und Gitarrenrock revolutionierte Prince in den Achtzigern die Popwelt. In seinen provokanten Shows sorgt der Multi-Instrumentalist mit laszivem Auftreten und markantem Hüftschwung für Stimmung und verbreitet mit seiner leidenschaftlichen Art Glamour und Extravaganz. In Köln wird Prince drei Stunden lang etliche Welthits wie „Kiss“, „Purple Rain“ und rm „1999“ im Programm haben. ///

23.7 bis 3.10 Anton Corbijn Kunst- und Kulturzentrum Monschau KuK kuk-monschau.de

23.7. Herzogenrather Burgsommer: Julia Neigel 20 Uhr, Burg Rode jule-neigel-band.de

28.7. Prince 20 Uhr, Lanxess Arena, Köln koelnarena.de im Kapuziner Karree

23.7. „Summer in the City“: Krypteria 20 Uhr Stadtpark Eupen krypteria.de

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24.06.2011

13:59 Uhr

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Veranstaltungs-Tipps Redaktionsschluss ist i.d.R. Ende der zweiten Kalenderwoche im Monat. Bitte geben Sie zu jeder Veranstaltung die Anfangszeit an. Kontakt: Post: Stichwort „Terminredaktion“ Fax: 0241-9450180 E-Mail:[email protected] Die Redaktion

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Freitag Musik

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Tanzboden

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Aachen Aoxomoxoa 22:00 „Indie Kicks“. Musik: Indie, Wave, Alternative, Rock; mit DJ DerMaik Jakobshof 22:00 Bansai Hawai. Surf, Ska, Punk, Rockabilly (s. S. 9) Nightlife 22:00 „Depeche Mode Party“. Musik: Depeche Mode, EBM, SynthiPop, 80s Hotel Europa 23:00 „Space Disco“. Musik: Electro, House, Oldi-Disco-Tunes; mit den DJs Lollek & Bollek Club Napoleon, Dahmengraben 23:00 „Soultrain“. Musik: Soulmusik, Discofunk, Hip Hop Apollo Kino und Bar 23:00 „I Love House“. Musik: House, Vocal-House, Electro; mit den DJs Project 2 Dance, Michel C., Frédéric Ferior Project, Djulius & Franky G.

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Gig Control

13

Aachen Tivoli Eissporthalle 19:30 „Viva Tivoli – das Treffen der Partystars“. Mit Michael Wendler, Mickie Krause, Norman Langen (DSDS) und Wallstreet (Coverband) L__rzeichen (Räume des Leerzeichen e.V.) 20:00 HeJoe Schenkelberg. Stil: Akkordeon und mehr... Theater K in der Bastei 20:00 The White Elephants. Stil: Rock und mehr Köln Fühlinger See ganztägig 26. Summerjam. Das diesjährige Festivalmotto heißt „Stand Up For Love“; das ganze Programm unter: www.summerjam.de

14 15 16 17 18

Klassik Aachen Krönungssaal – Rathaus 20:00 Im Rahmen der „Internationalen Chorbiennale 2011“: „And the shadows, flee away“.

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Bühne Theater

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Aachen Theater Aachen, Kammerspiele 20:00 „Hiob“. Nach dem Roman von Joseph Roth Burg Frankenberg 20:00 DAS DA Theater – „Die Frau in Schwarz“. Schauspiel von Stephen Mallatratt; nach dem Roman von Susan Hill Grenzlandtheater 20:00 „Dinner für Spinner“. Komödie von Francis Veber (Kritik: s.S 17) Alsdorf Alsdorfer Burg 18:00 Im Rahmen des „Kulturfestivals der Städteregion Aachen“: Theater Anu – „MoraLand“. (Infos s.S.36) Jülich Brückenkopf-Park 20:00 Rheinisches Landestheater Neuss – „Viel Lärm um nichts“. Nach William Shakespeare; Open Air-Theater

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Musiktheater Aachen Theater Aachen, Bühne 20:00 Sinfonieorchester Aachen und der Opernchor Theater Aachen – „La Cenerentola- Aschenputtel“. Komische Oper von Giacchino Rossini

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Klenkes Juli 2011 | mehr als 2.000 Termine

Anderes

Gig Control

Aachen Theater Aachen, Mörgens 21:00 „Wer was kann, darf´s zeigen!“. Kunst-Flohmarkt mit Bühnen- und Kostümbildnerin Esther van de Pas; auch Gäste können Ihre Kunst auf der Bühne zeigen, anbieten oder tauschen; mit DJ

Aachen Automatenkasino (Kapuziner Karree) 20:00 Saturday Concert. Automatencasino Aachen lädt zum Schlager-Event mit Birgit Langer Blues & Rock Café 20:00 Dr. Rattle & Mr. Jive. Stil: Blues, Rock Hotel Europa 20:00 Dreamortal + „BeBop-RevivalParty“. Stil: Wave, Rock; danach Tanzboden: Rock, Indie, Pop; mit den DJs Dr. Be & Mr. Bop Autonomes Zentrum 20:30 John Coffey. Stil: Indie, Southern Rock Egmont 20:30 „Egmont-Sommerfestivals 2011“: The X-perts. Stil: Blues, Swing, Rock (Infos s.S.35/36) Bonn Freizeitpark Rheinaue 12:00 „Rheinkultur“. Alle Bands und mehr Infos unter www.rheinkultur.com Herzogenrath Soziokulturelles Zentrum Klösterchen 20:00 Da Musica. Stil: Folklore; OpenAir Konzert Köln Fühlinger See ganztägig 26. Summerjam. Das diesjährige Festivalmotto heißt „Stand Up For Love“; das ganze Programm unter: www.summerjam.de Würselen Burg Wilhelmstein 20:00 Tony Mono. Der selbsternannte „Pimp des Pop“; bekannte Musiker neu interpretiert und auf die Schippe genommen!

Literatur Aachen Raststätte 20:00 „satznachvorn.“. Der monatliche Aachener Poetry-Slam mit Moderator Robert Targan. Dichter können sich anmelden unter [email protected]

Kunst Aachen Katholische Hochschulgemeinde 09:00 Augenblicke III. Eine Ausstellung mit Fotographien von Studierenden aus dem gleichnamigen Fotowettbewerb. KuKuK V.o.G./e.V. 14:00 Grenzkunstroute 2011. Internationales Landartfestival in der Belgisch-Deutschen Grenzlandschaft Galerie Freitag 18.30 18:30 Vernissage: „Malerei, Skulptur, Objekt, Installation“. Gruppenausstellung mit 28 Künstlern

Kinder Aachen Grundschule Laurensberg 17:30 „Der kleine Muck“. Kinder machen Theater; in Zusammenarbeit Tatjana Jurakowa

LesBiSchwules Alsdorf Cinetower Kinopark Alsdorf 22:00 „Freiraum Party im O-Club“. Musik: House, Charts; mit DJ Vision

Und sonst? Aachen Die WG 15:00 18:00 „Frauen WM Übertragung im Biergarten“. Deutsches Zollhaus – Grenzübergang Köpfchen 20:30 „Dämmerung KuKuK“. Wanderung mit Michael Zobel

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Samstag Musik

Tanzboden Aachen Automatencasino Aachen 20:00 „Kopfhörerparty“. Jeder DiscoBesucher bekommt einen FunkKopfhörer am Eingang; nur darüber kommt die Musik! Hier wird lautlos getanzt Franz 21:00 „Prima Tanzmusik“. Mit DJ Schorsch Jakobshof 22:00 „Hinreissend Russisch“. Musik: Russische und globale Dancehits Nightlife 22:00 „Painkiller“. Musik: Metal, Hardcore, Alternative, Rock; mit DJ Manni & DJ To Tanzpalast Elysée 22:00 „In Touch with Ibiza“. IbizaDeko, Dance-Acts, Specials und Überraschungen; mit den DJs Kid Chris und Oliver Georgi Apollo Kino und Bar 22:00 „80s Party“. Musik: Alles rund um die 80´er; mit DJ Ralito Hotel Europa 22:00 „Saturday on my mind“. Musik: 80s Aoxomoxoa 22:00 „Tam Tam Renegades“. Musik: Techno, Electro, House; mit den DJs Lota und Ace Westbahnhof 23:00 „Don’t Panic, It’s Electro!“. Musik: Electro, Fidget, Electro-House, Techno; Gimmiks: MIAMI-Deko, Visuals, ACT: Duo Synchron Düren Endart Kulturfabrik 21:00 „70er/80er/90er Party“.

Klassik Aachen Markt 00:00 Im Rahmen der „Internationalen Chorbiennale 2011“: „Farewell“. Zum Abschluss mit allen Chören der langen Chornacht Annakirche 17:00 Im Rahmen der „Internationalen Chorbiennale 2011“: Aachener Bachverein und Anna-Orchester – „Deutsche Vesper“. Annakirche, St. Michael/City, St. Foillan, Am Hof 18:00 Im Rahmen der „Internationalen Chorbiennale 2011“: „Lange Chornacht“. Mit ca. 59 Aachener und euregionalen Chor- und Vokalformationen; bis 24 Uhr Annakirche 22:00 Im Rahmen der „Internationalen Chorbiennale 2011“: Singakademie Dresden – „Passion zur Nacht“.

Bühne Theater Aachen Grenzlandtheater 16:00 „Dinner für Spinner“. Komödie von Francis Veber (Kritik: s.S 17)

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OPENAIR Lousberg

SCHNEE WITTCHEN

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24.06.2011

13:59 Uhr

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tageskalender juli Robertville Naturparkzentrum Botrange 10:00 „Vom Venn zum Wildbach – der Wasserfall von Bayehon“. Wanderung durch Moor, Bachtäler und Wälder mit Michael Zobel; Anmeldung unter [email protected]

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Sonntag Musik

Tanzboden Aachen Die WG 22:00 „Die legändäre 1 Stundenparty Teil 5“. Feiern – exakt eine Stunde lang

Burg Frankenberg 20:00 DAS DA Theater – „Die Frau in Schwarz“. Schauspiel von Stephen Mallatratt; nach dem Roman von Susan Hill (Kritik: s S. 19) Düren Theater Düren 20:00 Grenzlandtheater Aachen – „Dinner für Spinner“. Komödie von Francis Veber (Kritik: s.S 17) Aachen Theater Aachen, Bühne 15:00 Sinfonieorchester Aachen & Opernchor des Theater Aachen – „Arabella“. Oper von Richard Strauss

Kunst

Aachen Katholische Hochschulgemeinde 09:00 Augenblicke III. Eine Ausstellung mit Fotographien von Studierenden aus dem gleichnamigen Fotowettbewerb. Malwerkstatt „EigenArt F 97“ 12:00 „Tag der offenen Tür in der Malwerkstatt“. Mehr Infos unter www.malwerkstatt-eigenart.de Malwerkstatt EigenArt F97 12:00 „Tag der offenen Tür“. KuKuK V.o.G./e.V. 14:00 Grenzkunstroute 2011. Internationales Landartfestival in der Belgisch-Deutschen Grenzlandschaft

Kinder

Sport

Aachen Grundschule Laurensberg 15:00 „Der kleine Muck“. Kinder machen Theater; in Zusammenarbeit Tatjana Jurakowa

Aachen Sporthalle Neuköllner Str. 16:00 RSC Aachen vs. Deggendorf. Inline-Skaterhockey

Aachen Kurpark-Terrassen 20:00 Michalke & Friends. Stil: Jazz; heute zu Gast: Peter Hermesdorf (sax) Franz 20:00 Die Geschwister Pfister. Ursli und Toni Pfister mit dem Jo Roloff Trio; Persiflage auf Peter Alexander und Mireille Mathieu (Infos s.S.35)

Kunst

Und sonst? Aachen FO 4 / Karmanauditorium 10:00 ErstInfoTag der RWTH Aachen. ErstInfoTag für Schülerinnen und Schüler der Jg. 9-11, Begrüßung durch den Rektor; Anschl. Eröffnungsvortrag „Die Welt der RWTH – Erste Entdeckerschritte hin zur Studienwahl“ Jakobsviertel 11:00 „Jakobsviertelfest“. Ausstellungen, Mode, Filmvorführungen, Kulinarisches u.v.m.; in verschiedenen Locations in Viertel. Das Programm unter www.kunstundgenuss-aachen.de ajstudio, Oligsbendengasse 12:00 „Yoga Workshop“. Mit Kerstin Linnartz Die WG 14:00 17:00 „Frauen WM Übertragung im Biergarten“. Couven Museum 15:00 „Über die Wohltat und die Gefahr des Wassers – Die Geschichte des Bades“. Führung Couven Museum 15:00 „Für Körper, Geist und Seele – Ayurveda Tees“. Teestunde Christuskirche 18:00 „Brasilien-Fest“. Ein Abend mit brasilianischen Gästen, Klängen, Tänzen, Speisen u.v.m. Raststätte 20:00 „Christian Keßler – „Die läufige Leinwand“. Filmjournalist Christian Keßler stellt sein neues Buch vor. Thema: das Genre des pornographischen Kinos Langerwehe Oligsdriesch 17:00 „Schwitzhütte“. FeuerlaufSeminar; mehr unter www.lifeerlebnisseminare.de

Köln Fühlinger See ganztägig 26. Summerjam. Das diesjährige Festivalmotto heißt „Stand Up For Love“; das ganze Programm unter: www.summerjam.de Langerwehe Töpfereimuseum Langerwehe 14:00 „Open-Air Gospelfestival“. Mit den Chören Joy of Gospel, Sound of Light Gospelchor, Mustard Seed Faith und Gospelwerkstatt Vaals Fraiche 12:00 „Fraiche-Air“. Mit den Bands Juicebox, The Amazing Pudding, The Slapping Masters Of The Tapping Drumsolos, Guido Staps, The Staars, Brew und O’Haras

Klassik Aachen Atelier 21 12:00 „Matinéekonzert“: Irmgard Lebherz (Gesang) und Pascal Fricke (Gitarre). Gespielt werden Chansons von Hollaender und Tucholsky Klangbrücke 17:00 Alexey Lebdev – „Weltklassik am Klavier“. Schumann´s Variationen über Beethovens 7. Symphonie Alsdorf Energeticon 17:00 Der Musiker Hufeisen trifft auf die Gruppe Friendly Fire – „Alte Musik trifft Kompositionen von Hans-Jürgen Hufeisen“. Besetzung Blockflöte, Viola da Gamba und Cembalo

Bühne Theater Aachen Teufelsdenkmal am Lousberg 19:30 „Schneewittchen – Kein Märchen“. Inszenierung: Mona Creutzer; die Sommerproduktion des Theater K. Vom Teufelsdenkmal wird gemeinsam zum Spielort gegangen (Kritik S.18)

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Musiktheater

Aachen Katholische Hochschulgemeinde 09:00 Augenblicke III. Eine Ausstellung mit Fotographien von Studierenden aus dem gleichnamigen Fotowettbewerb. Suermondt-Ludwig-Museum 12:00 „Dem Künstler ins Handwerk geschaut“. Führung KuKuK V.o.G./e.V. 12:00 Grenzkunstroute 2011. Internationales Landartfestival in der Belgisch-Deutschen Grenzlandschaft Atelierhaus Aachen e.V. 13:00 Sommerfest. Nach dem gelungenen Auftakt im vergangenen Jahr ist dies das 2. Fest, das im ca 1000 qm großen, atmosphärischen Garten und Haupthaus stattfindet. Atelierhaus Aachen e.V. 14:00 Ausstellungseröffnung: „Module 1 – Kunst im Dialog“. Die Ausstellung zeigt Schnittstellen und Verknüpfungen der Werke verschiedener Künstler mit der Arbeit je eines Künstler-Pendants auf; bis 31.07. Roetgen Galerie einmalich 11:00 Vernissage: Lon Pennock – „Ambivalente Dimensionen“. Skulpturen und Collagen

Gig Control

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Teufelsdenkmal am Lousberg 19:30 Premiere: „Schneewittchen – Kein Märchen“. Inszenierung: Mona Creutzer; die Sommerproduktion des Theater K. Vom Teufelsdenkmal wird gemeinsam zum Spielort gegangen (Kritik S.18) Theater Aachen, Bühne 19:30 „Berlin Alexanderplatz“. Schauspiel nach dem Roman von Alfred Döblin; in einer Fassung von Ewa Teilmans Theater Aachen, Mörgens 20:00 „Lilith. Paradise Loft“. Schauspiel von Frank Hörner und Christian Schönfelder; Inszenierung Martin Philipp Burg Frankenberg 20:00 DAS DA Theater – „Die Frau in Schwarz“. Schauspiel von Stephen Mallatratt; nach dem Roman von Susan Hill Theater Aachen, Kammerspiele 20:00 „Harper Regan“. Schauspiel von Simon Stephens; Inszenierung Ronny Jakubaschk Alsdorf Alsdorfer Burg 18:00 Im Rahmen des „Kulturfestivals der Städteregion Aachen“: Theater Anu – „MoraLand“. (Infos s.S.36)

Und sonst? Aachen Couven Museum 10:00 „Familiensonntag im Couven“. Mit vielen Führngen zum Thema „Schönheit“ und offene Werkstatt für Kinder Jakobsviertel 13:00 „Jakobsviertelfest“. Ausstellungen, Mode, Filmvorführungen, Kulinarisches u.v.m.; in verschiedenen Locations in Viertel. Das Programm unter www.kunstundgenuss-aachen.de ajstudio, Oligsbendengasse 13:00 „Yoga Workshop“. Mit Kerstin Linnartz Atelierhaus Aachen e.V. 14:00 „Sommerfest im Garten des Atelierhauses“. Kunst im Garten, Mitmachaktionen, Begegnungen, Kinderprogramm, Musik u.v.m. Die WG 14:00 17:00 „Frauen WM Übertragung im Biergarten“. Rotunde Elisenbrunnen 15:00 Im Rahmen von „Stadtbekannt & Co“: „Brunnen, Quellen, Wassertreppen – wo die Wässer fließen“. Führung Roetgen Familien- und Jugendbildungshof Mulartshütte 14:00 „Entspannen in der Auenland Mulartshütte“. Ponyreiten, Kioskbetrieb mit Kaffee und Kuchen, Bogenschießen, Bastelangebote u.v.m.; bis 18 Uhr Simmerath-Lammersdorf Sportplatz Schießgasse 12:00 „Nordeifel Highland Games“. Schottische Wettkämpfe für Jedermann

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