Absolventenbefragung Hochschule für Bildende Künste Braunschweig Befragung des Abschlussjahrgangs 2009 im Wintersemester 2010/11 Methodische Anlage der Befragung und Durchführung Tabelle 1 Themen, Anlage und Durchführung der Abschlussjahrgangs 2009 im Wintersemester 2010/11 ) Zentrale Themen

Absolventenbefragung

(Befragung

des

• Verbleib nach Studienabschluss • Beschäftigungssuche • Beschäftigungsbedingungen • Berufserfolg • Berufliche Tätigkeit und Kompetenzen • Retrospektive Bewertung des Studiums • Individuelle Studienvoraussetzungen

Methode

Schriftliche Befragung (Online- und Papierversion); postalische Einladung zur Befragungsteilnahme und drei Erinnerungen.

Grundgesamtheit

157 Absolventinnen und Absolventen der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig mit Studienabschluss im Wintersemester 2008/09 und Sommersemester 2009

Adressqualität

8 unzustellbare Adressen (=5 % der Grundgesamtheit)

Antworten

• 60 Absolventinnen und Absolventen • Antwortquote:42 % • Antwortquote (brutto): 38 % (nicht erreichbare Absolventen einbezogen)

Zeitraum der Durchführung

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12.10.2010 - 10.01.2011

Anlage der Befragung

Im Wintersemester 2010/11 wurde an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig eine Absolventenbefragung durchgeführt. Die Absolventenbefragung dient dazu, Informationen über verschiedene Aspekte von Studium und Beruf zu erlangen. Hauptfragen sind dabei:

Absolventenbefragung Jahrgang 2009

Methodenbericht



In welchen Berufs- und Tätigkeitsfeldern werden die Absolventinnen und Absolventen tätig?



Wie gestaltet sich der Übergang vom Studium in den Beruf?



Welche Arbeitsbedingungen haben heutige Absolventinnen und Absolventen?



Passt die berufliche Tätigkeit zu den Studieninhalten?



Wie beurteilen die Absolventinnen und Absolventen den Kompetenzerwerb durch das Studium und deren Nutzen im Berufsleben?



Wie bewerten die Absolventinnen und Absolventen ihr Studium in der Retrospektive?

Die Absolventenbefragung an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig ist eingebunden in das Kooperationsprojekt „Studienbedingungen und Berufserfolg“ (KOAB), das vom INCHER-Kassel koordiniert wird. Im Wintersemester 2010/11 haben insgesamt 45 Hochschulen am Kooperationsprojekt teilgenommen und insgesamt rund 75.000 Absolventinnen und Absolventen befragt. Ziel von KOAB ist die bundesweite Abstimmung bei der Implementierung von regelmäßigen Absolventenbefragungen, um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten. Die Ergebnisse der Befragungen an den einzelnen Hochschulen werden durch INCHER-Kassel in einem Gesamtdatensatz zusammengefügt und für weitergehende Fragestellungen verwendet: z. B. zu Vergleichen zwischen Hochschulen auf der Ebene von Fachbereichen oder Studiengängen; zu Fragen der Determinanten beruflichen Erfolgs; zu den Auswirkungen der Einführung neuer Studiengänge, u.a.. Befragt wurde der Abschlussjahrgang 2009. Der Hochschulabschluss lag zum Befragungszeitpunkt etwa ein bis zwei Jahre zurück, d.h. der Übergang von Studium in den Beruf hat erst vor kurzem stattgefunden bzw. findet noch statt. Die Befragung wurde als Vollerhebung durchgeführt, d.h., es wurde keine Stichprobe gezogen, sondern alle Absolventinnen und Absolventen wurden befragt. Die Entscheidung für eine Vollerhebung basierte auf der Annahme, dass aufgrund der vergleichsweise geringen absoluten Anzahl an Absolventinnen und Absolventen an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig nur eine wenigstens dreijährige Befragungssequenz über alle Absolventinnen und Absolventen zu belastbaren Ergebnissen führen wird. Die Befragten hatten die Möglichkeit, den Fragebogen entweder online oder als Papierfragebogen auszufüllen. Die Absolventinnen und Absolventen wurden auf dem Postweg kontaktiert, da zum einen nur von wenigen eine E-Mail-Adresse vorlag und zum anderen die Zustellbarkeit von E-Mails schwierig zu kontrollieren ist. Außerdem wurde von der Annahme ausgegangen, dass insbesondere in den künstlerischen Studiengängen die postalische Kontaktaufnahme bevorzugt wird. Zur Aktualisierung der Adressen wurden folgende Wege eingeschlagen: Meldeamt, Rücksendung, Telefon und Internet. Um eine hohe Beteiligung an der Befragung zu erhalten, wurden neben der ersten Aufforderung zur Teilnahme drei Erinnerungen verschickt, so dass die Absolventinnen und Absolventen insgesamt viermal kontaktiert wurden (wenn sie nicht zwischenzeitlich an der Befragung teilnahmen). Um die Antwortbereitschaft zu erhöhen, wurde beim vierten Kontakt zusätzlich zum Fragebogen ein Bleistift mit dem Logo der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig als Dankeschön beigelegt. Für die Befragung wurde eine HBK- Projekthomepage eingerichtet, die vom Befragungsbeginn bis einschließlich 15.02.2011 die Teilnahme am Online- Verfahren ermöglichte.

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Fragebogenentwicklung

Der Fragebogen wurde im Sommer 2008 in enger Kooperation mit den anderen im Projekt KOAB beteiligten Hochschulen entwickelt. Grundlage für die Fragebogenkonzeption waren Vorarbeiten des "Netzwerks Absolventenstudien" sowie bereits vielfach getestete Fragebogen von HIS, INCHER, BAP, u.a. Der Fragebogen besteht weitgehend aus Fragen, die an allen Hochschulen einheitlich verwendet werden. Die einzelnen Hochschulen konnten darüber hinaus vorgegebene Zusatzfragen verwenden oder selbstständig formulierte Fragen hinzufügen. Fragen z.B. nach den Studienfächern und Abschlüssen wurden für jede Hochschule individuell angepasst, auch Titelblatt und Farbdesign konnten individuell gestaltet werden. Die

2

Absolventenbefragung Jahrgang 2009

Methodenbericht

Endfassung des Fragebogens der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig wurde schon im Jahr 2008 der Studienkommission der Hochschule vorgestellt, die insbesondere den Umfang des Fragebogens und die Detailorientiertheit kritisierte. Wegen der angestrebten Vergleichbarkeit der Ergebnisse wurde auf eine Kürzung des Fragebogens verzichtet. Der gedruckte Fragebogen hatte eine Länge von 28 Seiten mit 145 Fragen und 566 Antwortmöglichkeiten (Variablen). Aufgrund der automatischen Filterführung können im Onlinefragebogen viele Fragen automatisch Übersprungen werden. Im Onlinefragebogen wurden im Durchschnitt 107 Fragen von den Befragten bearbeitet. Die Beantwortung des Fragebogens dauerte etwa 30 Minuten.

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Wer wurde befragt? Grundgesamtheit der Befragung & Adressenpool

Befragt wurden alle Absolventinnen und Absolventen, die im Wintersemester 2008/09 und Sommersemester 2009 einen Abschluss an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig gemacht haben (Abschlussjahrgang 2009). Ausgenommen aus der Befragung wurden die Absolventinnen und Absolventen mit der Abschlussart Promotion. Ausgenommen von der Befragung wurden die Absolventinnen und Absolventen mit dem Abschluss Promotion, da diese Abschlüsse in der Regel auf einer Individualbetreuung ohne Teilnahme an einem regulären Lehrveranstaltungsbetrieb beruhen. Ebenfalls ausgenommen von der Befragung wurden die Absolventinnen und Absolventen, die lediglich im Nebenfach an der HBK studierten und damit nur einen relativ geringen Studienanteil hier absolviert haben. Im Gegensatz zu den beiden ersten Befragungsrunden wurden jetzt auch Bachelor- und Master- Abschlüsse gesondert ausgewertet. Es gab es im Abschlussjahrgang 2009 insgesamt 160 Absolventinnen und Absolventen, von denen 157 befragt wurden. Über das Immatrikulationsamt und das Prüfungsamt konnten von 152 Absolventinnen und Absolventen Anschriften bezogen werden. Neben einer Postanschrift lagen weitere Daten wie Abschluss,Geburtsjahr vor. Umfang und Verwendung der Daten wurden mit dem Datenschutzbeauftragten der Hochschule unter Berücksichtigung der einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen vereinbart; Adress- und Befragungsdaten wurden strikt getrennt, ebenso wie die Hochschulstatistiken von den Befragungsdaten. Auf die Auswertung und Darstellung von Ergebnissen, die Rückschlüsse auf einzelne Personen zulassen könnten, wurde verzichtet. Hiernach war bei der Auswertung der Ergebnisse ein Rückschluss auf einzelne Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgeschlossen.

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Durchführung der Befragung

Die Absolventinnen und Absolventen wurden im Zeitraum vom 12.10.2010 bis 10.01.2011 angeschrieben. Da davon auszugehen war, dass ein Teil der vorliegenden Adressen veraltet sein würde (v.a. Umzüge nach Studienabschluss), aber möglichst alle Absolventinnen und Absolventen kontaktiert werden sollten, wurden vor und während der Versandphase Adressen überprüft und wenn möglich aktualisiert.

Qualität der Adressen und Adressrecherche Für die Verifikation und Recherche von Adressen wurden verschiedene Strategien genutzt (vgl. Tab. 2).

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Absolventenbefragung Jahrgang 2009 Tabelle 2

Methodenbericht

Unzustellbare und aktualisierte Adressen Anzahl

Adressen Gesamt

152

Prozent 100 %

Erfolgreiche Adressaktualisierung durch Adressfactory durch Deutsche Post/Rücksendungen

3

1%

17

11 %

5

3%

Keine aktuelle Adresse vorhanden

8

5%

Keine aktuelle Postanschrift, aber per E-Mail kontaktiert

0

0%

durch Meldeämter durch Telefon durch Internet Sonstiges

Die Briefe wurden beim Versand mit Vorausverfügungen gekennzeichnet (Rücksendung der Briefe bei Unzustellbarkeit, ggf. mit aktueller Adresse). In 3 Fällen wurden Rücksendungen mit korrekten neuen Adressen versehen. Während der Versandphase wurden unzustellbare Adressen zusätzlich über Meldeämter recherchiert. Durch Meldeämter konnten insgesamt 17 Adressen erfolgreich aktualisiert werden. Weitere 5 wurden auf sonstigem Weg aktualisiert (Internet, Telefonbuch, persönlicher Kontakt, etc.). Letztendlich stellten sich 146 (96 %) der Postadressen der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig als korrekt dar (d.h. als vermutlich korrekt, sie wurden nicht als unzustellbar zurückgesendet) . Bei 8 (5 %) Absolventinnen und Absolventen konnte keine neue Adresse ermittelt werden. Insgesamt wurden 144 Adressen erfolgreich kontaktiert. Von den 8 unzustellbaren Adressen waren 4 von Absolventinnen und Absolventen mit deutscher und 4 mit ausländischer Staatsbürgerschaft. Versand der Einladungen zur Teilnahme an der Absolventenbefragung Die Absolventinnen und Absolventen wurden insgesamt bis zu 5-mal kontaktiert.

Tabelle 3 Versand

Termine, Umfang und Arten der Versandaktionen Datum

Anzahl der versandten Briefe

Inhalt

1.

12.10.2010

160

postalisches Anschreiben mit Aufforderung zur Beteiligung an der Online-Befragung

2.

05.11.2010

131

postalisches Anschreiben mit Papierfragebogen

3.

23.11.2010

107

postalische Erinnerung ohne Papierfragebogen

4.

14.12.2010

96

postalische Erinnerung mit Papierfragebogen

5.

10.01.2011

31

gemischter Versand an später recherchierte Adressen

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Absolventenbefragung Jahrgang 2009 Abbildung 1

Methodenbericht

Termine und Staffelung der Versandaktionen 12.10.2010

05.11.2010

23.11.2010

14.12.2010

10.01.2011

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Antworten

Von den 160 Absolventinnen und Absolventen konnten 8 aufgrund unzustellbarer Adressen nicht erreicht werden. Von den 149 kontaktierten Absolventinnen und Absolventen haben 60 den Fragebogen ausgefüllt. Alle Fragebogen konnten ausgewertet werden, so dass bereinigt 60 ausgefüllte Fragebogen vorlagen. Die Antwortquote liegt somit brutto bei 38 % (bezogen auf alle 160 Absolventinnen und Absolventen). Bereinigt um die Zahl derer, die nicht erreicht werden konnten, beträgt die Netto-Antwortquote 42 %.

5

Absolventenbefragung Jahrgang 2009 Tabelle 4

Methodenbericht

Anzahl und Form der Antworten Anzahl

AbsolventInnen Gesamt

Prozent

157

unzustellbare Adressen

8

verstorben

0

Anzahl der zustellbaren Adressen

149

Antworten insgesamt *

60

Antwortquote brutto**

38 %

Antwortquote netto***

42 %

Datenbereinigung -Lurker (keine Fragen beantwortet) -PINs doppelt verwendet -Gelöschte Fälle (auf Wunsch der Hochschule) -Nicht ausgewertete Fälle (Rücklauf kam zu spät) Ausgewertete Antworten Online-Antworten

31

52 %

Papier-Antworten

29

48 %

Gesamtzahl ausgewerteter Fälle

60

100 %

* bereinigt: auswertbare Fälle ** brutto: bezogen auf die Grundgesamtheit (= 157 Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs) *** netto: bezogen auf alle Befragten (=die 144 Absolventinnen und Absolventen, die erreicht werden konnten) Von den Befragten haben 31 online und 29 mittels Papierfragebogen geantwortet. Die Quote der OnlineAntworten liegt damit bei 52 %.

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Absolventenbefragung Jahrgang 2009

6

Methodenbericht

Repräsentativität

Anhand einiger demografischer Merkmale soll überprüft werden, wie gut diejenigen, die an der Befragung teilgenommen haben, die Zielpopulation repräsentieren und in wie weit systematische Verzerrungen festzustellen sind. Hierzu wird auf vorhandene Daten in der Adressdatei bzw. der Hochschulstatistik zurückgegriffen. Soziodemographische Verteilung Tabelle 5

Soziodemographische Merkmale der Befragungsteilnehmer Alle AbsolventInnen des befragten Jahrgangs

AbsolventInnen, die an der Befragung teilgenommen haben

Geschlecht 1) männlich

33 %

22 %

weiblich

68 %

78 %

deutsch

89 %

95 %

nicht-deutsch

11 %

5%

21 %

23 %

2%

5%

Diplom Universität

29 %

33 %

Lehramt (alle)

17 %

17 %

Magister

13 %

12 %

Meisterschüler

19 %

10 %

Staatsangehörigkeit 2)

Art des Studienabschlusses 3) Bachelor Master

1) Abweichung

ist signifikant (Х =4.81; df=1; p=0.028399)

2) Abweichung

ist nicht signifikant (Х2=3.78; df=1; p=0.051926)

3) Abweichung

ist nicht signifikant (Х2=6.21; df=4; p=0.183802)

2

Die Verteilung von Männern und Frauen unten den Befragten entspricht im Wesentlichen proportional der Geschlechterverteilung an der HBK. Die Abweichung bei der Ausschöpfung von Absolventinnen und Absolventen mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist nicht signifikant, obwohl ausländische Absolventinnen und Absolventen in der Regel etwas schwieriger zu erreichen sind, da Auslandsadressen schwer nachzurecherchieren sind. Aufgrund der guten Antwortquote kann insgesamt davon ausgegangen werden, dass die Befragungsteilnehmerinnen und Befragungsteilnehmer die Grundgesamtheit relativ gut wiedergeben, die beschriebenen Abweichungen sollten aber bei der Betrachtung der Ergebnisse nicht außer Acht gelassen werden. Nicht kontrollierbare Verzerrungen Möglich ist, dass „erfolgreiche“ Absolventinnen und Absolventen eine etwas höhere Antwortbereitschaft bei Absolventenbefragungen zeigen als weniger erfolgreiche, da letztere eine Auseinandersetzung mit ihrer beruflichen Situation nach dem Studienabschluss unter Umständen als negativ empfinden können. Die Gegenhypothese dazu wäre, dass besonders „erfolgreiche“ Absolventinnen und Absolventen keine Zeit zum Ausfüllen des Fragebogens haben und deswegen unterrepräsentiert sind. Während sich dies beim Studienerfolg (gemessen an der Abschlussnote) noch mit vorhandenen Daten der Hochschule abgleichen lässt, ist dies beim Berufserfolg nicht möglich (beispielsweise auf der simplen Ebene des Beschäftigungsstatus erwerbstätig/erwerbslos). Diese Informationen zu erheben ist eine der Aufgaben der Absolventenbefragung.

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