Abflug und Ankunft Tag 1

Abflug und Ankunft Nachdem ich mich am Flughafen in Düsseldorf (Deutschland) endlich zurechtfand und auch wir als Gruppe uns gefunden hatten, konnte e...
Author: Krista Dresdner
2 downloads 1 Views 3MB Size
Abflug und Ankunft Nachdem ich mich am Flughafen in Düsseldorf (Deutschland) endlich zurechtfand und auch wir als Gruppe uns gefunden hatten, konnte es endlich losgehen. Wir gaben unser Gepäck auf, huschten durch die Handgepäckkontrolle und schon saßen wir im Flieger. Während des Fluges tauschten wir uns erst einmal alle aus, da die meisten die anderen nur vom Sehen her kannten. Als wir landeten, wurden wir von kaltem Wind empfangen. Schnell teilten wir uns auf die Taxen auf. Lea und ich in eins und der Rest mit Herrn Schäferhoff in ein anderes. Als Lea und ich am Haus der Gastfamilie ankamen wurden wir sehr herzlich empfangen. Diane und Peter sind ein älteres Ehepaar dessen Kinder bereits alle ausgezogen sind. Sie zeigte uns das Haus und frage uns direkt, ob wir etwas essen wollen und machte uns anschließend eine Pizza. Des Weiteren haben sie zwei Katzen, Jasper und Jenny, welche sehr verschmust sind. Jasper kam uns auch gleich begrüßen und wollte kuscheln. Wir aßen und unterhielten uns noch eine Weile, gingen dann aber auch rasch ins Bett da wir sehr müde waren.

Tag 1 Nachdem wir mit Diane gefrühstückt hatten und sie uns auf einer Karte den vereinbarten Treffpunkt in der Stadt gezeigt hatte, machten wir uns mit dem Bus auf den Weg in die Stadt, um Herrn Schäferhoff und die anderen drei Mädels zu treffen. Herr Schäferhoff machte mit uns eine kleine Stadtführung, sodass wir uns einen groben Eindruck verschaffen und uns grob orientieren konnten. Anschließend gingen wir in die Fußgängerzone, wo sich die großen Einkaufzentren befinden. Hier zeigte er uns all die kleinen Gassen, die wir vermutlich selbst kaum wahrgenommen hätten. Viele Gassen sahen so unscheinbar aus, dass man hätte denken können, man dürfte überhaupt gar nicht hindurchgehen. In diesen befanden sich meist typisch englische Pubs, oft sehr klein und atmosphärisch. Am Mittag zogen wir dann auf eigene Faust los und verabredeten uns vorher, um gemeinsam zurückzufahren. Lea und ich hatten bereits unsere Kameras mit und so konnten wir direkt die ersten Bilder machen. Es war sehr schönes Wetter. Es war zwar windig und kalt, aber dafür sehr sonnig. Auf dem Heimweg verpassten Lea und ich unsere Haltestelle und somit fuhren wir an unserem Haus vorbei. Zuerst bemerkten wir das nicht einmal, aber dann fiel uns auf, dass wir uns wieder auf die Stadt zubewegten und waren auch kurz darauf wieder

mitten in der Stadt. Da wir jedoch davon ausgingen, dass die Busse immer im Kreis fahren, blieben wir sitzen und stiegen nicht aus, um auf der anderen Straßenseite zurückzufahren. Allerdings fuhren wir dann wieder weit aus der Stadt heraus und der Schlenker wurde größer als wir annahmen. Letztendlich haben wir 3 Stunden für unseren Heimweg gebraucht, für den wir eigentlich nur 25 Minuten gebraucht hätten. Als wir dann endlich zu Hause ankamen, wurde erst einmal gegessen. Danach machten wir uns für das Partyleben in Leeds fertig und wollten die anderen in der Stadt treffen. Leider haben wir das nicht geschafft und so sind Lea und ich von einem Club in den nächsten gegangen, um uns einen Eindruck zu verschaffen. Uns fiel auf, dass die jungen Leute in Leeds viel freizügiger feierten als wir in Deutschland. Und außerdem nahmen sie nicht einmal eine Jacke mit, sondern gingen auch so ‚nackt‘ durch die kalte Nacht, was nicht zuletzt daran liegt, dass man seine Jacke auch nirgends abgeben kann.

Tag 2 Heute wollten wir alle gemeinsam nach York. Lea und ich wollten lieber mit dem Bus fahren, da dieser günstiger ist und haben uns mit den anderen dann erst vor Ort getroffen. Da wir schon einige Zeit früher da waren, gingen wir noch in eine Bücherei, die viele Bücher zum Verkauf hatte und stöberten eine Zeit lang. Anschließend gingen wir durch die erste Gasse mit Geschäften und waren beeindruckt von den urigen kleinen Lädchen, die wir dort vorfanden. Einige Zeit später mussten wir allerdings zurück, um die anderen an der großen Kathedrale zu treffen. Gemeinsam gingen wir dann alle mit Herrn Schäferhoff über die schmale Kirchenmauer und anschließend in die Einkaufsstraßen. Dort lösten wir uns dann wieder auf und Lea und ich zogen durch die Gassen, während die anderen sich in einem Café aufwärmten.

Leider hat es die ganze Zeit geregnet und es war sehr windig, was uns immer wieder in die Geschäfte verschlug. Allerdings waren wir nach ein paar Stunden so nass und durchgefroren, dass wir uns auf den Heimweg machten. Zu Hause angekommen, gab es Chicken mit Gemüse und Kartoffeln. Anschließend schauten wir uns gemeinsam mit Diane die Präsentation an, die uns eine Woche zuvor Tony Baker in Deutschland gezeigt hatte. Wir fragten sie nach den Namen der einzelnen Gebäude und wie wir dort hinkommen. Danach tranken wir noch gemeinsam einen Tee und gingen ins Bett.

Tag 3 Heute war unser erster Schultag. Wir trafen uns gemeinsam mit Herrn Schäferhoff und den anderen Mädels in der Stadt, um dann einen anderen Bus zu nehmen, der uns zum Leeds City College brachte. Wir wurden herzlich von Tony Baker empfangen. Im Eingangsbereich des Nebengebäudes, in dem wir uns trafen, hing ein großer Bildschirm mit einem Willkommenssatz. Anfangs mussten wir einige Blätter ausfüllen und bekamen unseren Stundenplan. Danach zeigte Tony uns das Schulgebäude und die einzelnen Fotobereiche wie Rechnerräume oder das Studio. Nachdem wir in der Kantine eine Kleinigkeit gegessen haben, bekamen wir einen Studentenausweis des Collegs und Tony gab uns eine kleine Einführung in InDesign. Damit sollen wir nämlich das Buch erstellen, welches wir dann auch selber binden und verkaufen können. Lea und ich ließen uns noch zeigen, wie wir zu einem bestimmten Gebäude kommen würden und machten uns dann zu Fuß auf den Weg. Auf dem Weg dorthin sahen wir dann auch noch einige andere tolle Gebäude zum Fotografieren. Des Weiteren trafen wir drei Skater, die an einer Treppe einige Sprünge mit ihren Boards übten. Kurzerhand fragte ich sie, ob wir Fotos von ihnen machten dürften, weil wir angehende Fotografen seien und sie gut in unsere zu erstellende Reportage passen würden. Nachdem sie einige Male vor unseren Linsen auf und ab gefahren sind, gab mir einer der Drei noch seine

Email-adresse, damit ich ihm die Bilder zuschicken konnte. Nachdem wir alle Gebäude fotografiert hatten, die wir uns vorgenommen haben, setzten wir uns in irgendeinen Bus mit dem Gedanken, ein wenig durch die Gegend zu fahren und auszusteigen, wenn wir etwas Schönes zum Fotografieren gesehen haben. Nach kurzer Zeit entdeckten wir eine tolle Stelle von der man die Skyline von Leeds sehr schön fotografieren konnte. Anschließend wurde es spät und wir fuhren heim. Hier warten wir nun, dass Diane nach Hause kommt und wir gemeinsam essen können, denn sie hat ihren Zug verpasst und kommt deshalb heute etwas später.

Tag 4 Heute war unser freier Tag, an dem wir keine festen Termine mit Tony hatten. Den Tag wollten wir also damit verbringen, unsere Schulaufgabe zu lösen. Da das Wetter sich hier sehr schnell ändert, beschlossen wir, erst einmal auszuschlafen und morgens einfach aus dem Fenster zu schauen, um den Tag nach dem Wetter zu planen. Es sah sehr bedeckt aus und es war auch Regen angesagt. Also beschlossen wir, uns verschiedene Ausstellungen anzusehen. Als dann jedoch beim Frühstück die Sonne rauskam und sich die Wolken verzogen, vereinbarten wir es doch zu versuchen und trotz des wechselhaften Wetters zur Kirkstall Abbey, einer alten Burgruine, zu fahren. Während das Wetter anfangs noch stabil schien, schlug es, als wir im Bus saßen, plötzlich in Regen um. Da wir jedoch am Horizont Sonne vermuteten, ließen wir von unserem Plan nicht ab und kamen endlich an unserer Haltestelle an. Wir mussten weitere 10 Minuten laufen und kamen dann endlich an der Kirstall Abbey an. Und plötzlich fing auch der Himmel an aufzuklären und die Sonne begann zu

scheinen. Von der Sorge gedrängt, dass das Wetter wieder schnell wechseln würde, machten wir dann unsere Fotos. Die tolle Kulisse gab viele Möglichkeiten für tolle Detailaufnahmen her. Nachdem wir meinten, alles im Kasten zu haben und es anfing wieder langsam dunkler zu werden, machten wir uns zurück auf den Weg zur Bushaltestelle und fuhren dann zum Royal Armories Museum. Dort wird allerlei an Rüstungen des Mittelalters, über Waffen der vergangenen Jahrhunderte bis hin zum heutigen Schutz der Polizei ausgestellt. Viele Dinge waren kompliziert zu verstehen und so schauten wir uns nur beeindruckt die Ausstellungsstücke an und machten einige Fotos. Da im Anschluss das Wetter immer noch sehr bedeckt war, beschlossen wir, wieder nach Hause zu fahren, um dort von den letzten Tagen eine Bildauswahl zu erstellen und die ersten Fotos zu bearbeiten.

Tag 5 Nachdem wir gestern Abend noch lange an unseren Bildern gearbeitet haben, ging es heute Morgen früh los zum College. Wir waren mit Tony Baker verabredet, der uns eine Einweisung in das Buchbinden geben wollte. Natürlich kamen Lea und ich zu spät, da eine halbe Stunde lang kein Bus kam. Das konnte nicht unser Tag werden. Mit 10 Minuten Verspätung kamen wir also dann am College an und fanden zum Glück auch direkt den Weg. Zuerst einmal machte Tony die Arbeitsschritte vor. Dazu gehört, sich einen Packen Papier zu nehmen und diesen in eine leicht erhöhte Presse du stecken. Hier wird dieser dann weiter zurechtgerückt. Wichtig ist, dass die untere Seite ganz plan und gerade ist. Nachdem dies der Fall ist, drückt man die Presse mit zwei Schraubgriffen fest. Anschließend dreht man die Presse um und schaut, ob das Ende auch wirklich gerade zusammengepresst wurde. Am Anfang waren mehrere Versuche nötig. Anschließend wird nun der Kleber auf der flachen Seite aufgetragen, so dass der Kleber leicht zwischen die einzelnen Seiten gelangen kann. Danach wird eine zweite Presse aufgesetzt, um das Ganze zu fixieren. So lässt man alles dann mindestens eine halbe Stunde trocknen. Nachdem unsere Einführung beendet war, machten Lea und ich uns auf den Weg nach Hause. Anfangs erhofften wir uns schönes Wetter und hatten deshalb unsere komplette Kameraausrüstung mitgenommen. Als nach der Einführung aber dann keine Besserung in Sicht war, brachten wir erst einmal das überflüssige Equipment nach Hause, da wir wussten wir würden nur noch unser 18mm-135mm Objektiv benötigen.

Tag 6 Heute haben wir uns mal eine Mütze voll Schlaf gegönnt und sind erst etwas später losgezogen. Am frühen Mittag ging es dann zum Markt noch ein wenig stöbern und Fotos machen. Außerdem sind wir ins Corn Exchange Gebäude gegangen, um dort die tolle Innenarchitektur fotografisch festzuhalten. Danach sind wir ins Trinity Einkaufszentrum gegangen, weil wir dort das riesen Glasdach fotografieren wollten. Anfangs waren wir etwas vorsichtig, da man uns erzählt hat, dass dort viele Securities herumlaufen und einem das Fotografieren verbieten. Da wir aber niemanden sahen und uns auch niemand angesprochen hat, machten wir munter unsere Aufnahmen. Um 16:30 Uhr trafen wir uns dann mit den anderen Mädels am Grand Theatre und erhielten dort eine Führung durch die Räumlichkeiten. Natürlich durften wir da auch Fotos machen, allerdings nur von der Architektur und nicht von der Bühne mit den Requisiten oder den Kostümen, da diese nicht dem Grand Theatre selbst gehören. Trotzdem war es eine sehr beeindruckende Kulisse. Nach der Führung fuhren Lea und ich Heim und beschlossen kurzfristig noch auszusteigen und auf ein Parkdach eines Autohändlers zu gehen um von dort aus die Skyline zu fotografieren. Da wir aber auch gerne Abendaufnahmen wollten, mussten wir eine Weile in der Kälte ausharren, aber irgendwann war auch diese Zeit vorbei und wir machten uns auf den Weg ins warme Zuhause. Nachdem wir dort gegessen hatten, bearbeiteten wir noch ein paar Bilder und gingen dann schlafen.

Tag 7 Morgens um halb 10 haben wir uns mit Tony Baker an der Town Hall getroffen, um dann gemeinsam mit allen zum Tempel Works zu gehen. Auf dem Weg dorthin, erzählte er uns noch einige Dinge zu verschiedenen Architekturbauten. Als wir ankamen, waren wir etwas zu früh dran, und so zeigte Tony uns noch eine Bar, in der seine Bilder ausgestellt werden. Das Tempel Works ist einem ägyptischen Tempel nachempfunden. Anschließend gingen wir mit einem Mitarbeiter dann in das Gebäude und schauten uns dort um. Alles war sehr verlassen und kaputt, was aber eine tolle Atmosphäre mit sich brachte. In einem Teil des Gebäudes haben sogar einige Künstler kleine Arbeitsplätze. Hier konnte ich tolle Aufnahmen für eine Ausstellung mit dem Thema ‚Danach‘ machen, an der ich im Juli teilnehmen werde. Leider hatte der Mann keinen Schlüssel, um auf das Dach zu gelangen, denn dort, so glaubte man es eine Zeit lang, sollen Schafe auf dem

Dach geweidet haben. Damals war das Tempel Works zur Herstellung von Wolle genutzt worden. Nachdem wir überall durch waren, trennten sich unsere Wege wieder und Lea und ich machten uns auf den Rückweg, um noch einige alte Gebäude zu fotografieren. Danach gingen wir ein weiteres Mal zum Royal Armouries, da wir hier sowohl noch einige Details als auch Totalen aufnehmen wollten. Dort aßen wir dann auch eine Kleinigkeit am Wasser.

Tag 8 Früh war es, als wir heute Morgen aufstehen mussten, denn wir wollten nach Malham und dort das Malham Cove besichtigen. Dies ist aus einem der Harry Potter Filme bekannt und ist eine alte Kalksteinformation. Oben sieht es aus wie ein Steinteppich, könnte man sagen. Um hinauf zu kommen, mussten wir über 400 Stufen hinaufsteigen. Oben angekommen, war der Ausblick wunderbar. Leider war das Wetter eher diesig, aber immerhin hat es nicht geregnet. Der Steinteppich wirkt in der kurzen Szene auch viel größer als er in Wirklichkeit ist. Trotzdem war es eine beeindruckende Kulisse. Allerdings war es sehr verwunderlich, dass die sonst so sicherheitsbewussten Engländer keinerlei Sicherheit in Form eines Zauns heranzogen. Jeder suizidgefährdete Mensch kann also einfach mal hinunter springen. Aber auch ansonsten ist es gefährlich, denn es muss ja nur mal jemand stolpern oder sich zu weit über den Abgrund bücken und schon wäre er oder sie weg vom Fenster. Wir sind dann weiter über schlammige Wanderwege bis hin zu unserer Haltestelle. Dort haben wir dann erst einmal pausiert und eine Kleinigkeit gegessen. Da es aber noch sehr früh war und unser Bus nach Hause erst in 4 Stunden fuhr, machten wir uns erneut auf den Weg und suchten den Wasserfall, von dem Diane uns erzählt hat. Später mussten wir dann

allerdings doch noch zwei Stunden warten und setzten uns für diese Zeit in ein Café. Der Heimweg kam uns nach diesem anstrengenden Tag ewig vor und so nahm ich am Abend mein erstes Bad seit 15 Jahren! :)

Tag 9 Auch heute Morgen mussten wir wieder früh raus, da wir den Bus zur Bolten Abbey nicht verpassen wollten. Dies ist eine alte Ruine, in der aber in einem Teil noch Gottesdienst gehalten wird. Leider war das Wetter sehr schlecht und wir kamen von einem Schauer in den nächsten. Irgendwann fing es dann auch noch zu hageln an. Wir machten uns also wieder zurück nach Ilkley, wo wir dann auf den Bus nach Leeds warten mussten. Dieser sollte voraussichtlich aber erst um 17:00 Uhr fahren. Bis dahin waren es allerdings noch 4 Stunden. Trotzdem warfen wir einen Blick auf den Busfahrplan und sahen, dass auch früher Busse nach Leeds fuhren. Wir beschlossen noch in einen Charity-Shop zu gehen, wo ich nach einem Harry Potter Band suchte und Lea sich nach Kleidung umsah. Zurück an der Haltestelle, wollten wir zurück nach Leeds fahren. Was wir nicht bedacht hatten war, dass unser Ticket von einer anderen Busgesellschaft war und wir eigentlich gar nicht mit dem Bus fahren dürfen, der dort ankam. Zum Glück saß ein sehr netter Busfahrer in dem Bus, der uns vermutlich auch ansah, wie müde und durchnässt wir waren, und uns kurzerhand auch so mitfahren ließ.

Tag 10 Über den Morgen will ich eigentlich gar nicht schreiben. Wir sind eher unfreiwillig früh aufgestanden, um ins College zu fahren. Dort hat Tony für uns das große Studio organisiert, da wir dort Portraits von Schülern machen wollten. Und das schlechte Wetter hat unsere Laune nicht gerade besser gemacht, denn es hat geschneit und gestürmt. Dort angekommen wunderten wir uns schon, wo denn die anderen seien. Irgendwann lief uns Tony über den Weg und klärte uns auf, dass wir uns im Datum vertan hätten und der Termin erst nächsten Montag sei. Etwas missmutig machten wir uns auf den Weg in die Schulbücherei, um etwas zu stöbern und fuhren anschließend nach Hause, um weiter an den Fotos und den Büchern zu arbeiten. Um 14 Uhr hatte Tony für uns einen Termin im Hyde Park Cinema vereinbart. Dort führte uns eine Frau durch die Räumlichkeiten und erzählte ein wenig zum Gebäude. Das Hyde Park Cinema ist ein sehr altes Gebäude, in dem heute sowohl alte als auch neue Kinofilme gezeigt werden. Sie zeigte uns auch das kleine Zimmer, von dem aus die Filme abgespielt werden. Dort befinden sich zwei große Abspielgeräte, in die man noch riesengroße Filmspulen einlegen muss. Eine Filmspule hat einen Durchmesser von ca. 50 cm und fasst gerade einmal 30 Minuten Spielzeit. Um einen längeren Film zu zeigen, müssen also beide dieser Abspielgeräte genutzt werden. Für die meisten der Filme wird allerdings der neuere Player benutzt, der digitale DVDs abspielen kann.

Tag 11 Heute haben wir uns mal einen entspannten Tag gegönnt. Die letzten Tage, auch wenn wir eigentlich Freizeit hatten, haben wir immer irgendwas unternommen und waren den ganzen Tag auf den Beinen oder haben unsere Fotos bearbeitet. Also sind wir heute mal bis 13 Uhr im Bett geblieben und haben alles ganz ruhig angehen lassen. Als wir uns dann so langsam mal fertig gemacht hatten, beschlossen wir, in die Stadt zu fahren. Und zwar mal ohne unsere schweren Rucksäcke. Wir wollten in ein paar Geschäften stöbern und nach Models suchen. Wir haben dann auch rasch eine junge Frau gefunden und haben unsere Nummern ausgetauscht. Anschließend sind wir wieder heimgefahren und haben noch etwas relaxed. Später am Abend haben wir uns noch einmal auf den Weg in die Stadt gemacht, da ich noch ein Reportagefoto für die Schulaufgabe machen wollte. Also sind wir in verschiedene Bars und Pubs gegangen und haben gefragt, ob ich die Barkeeper bei ihrer Arbeit fotografieren dürfte. Die Pubs waren um die Uhrzeit, wir

hatten gerade einmal 21 Uhr, alle noch sehr leer, was aber das Fotografieren auch etwas erleichterte. In einer Bar haben wir dann auch noch gleich ein potentielles Model angesprochen und die Handynummern getauscht.

Tag 12 Heute waren wir alle im Varieté Theater verabredet und haben dort wieder eine Führung erhalten, und zwar von der gleichen Frau, die uns auch schon im Grand Theater herumgeführt hat. Somit war die Stimmung von Anfang an aufgelockert und nachdem über das Theater alles gesagt war, redeten wir darüber, warum wir in ihren Augen so gut Englisch sprechen und ließen uns Tipps geben, wo man abends am besten weggehen kann. Anschließend wollten Lea und ich dann noch zum Tempel Newsom Park fahren, mussten aber, weil Lea die Karte vergessen hatte, noch einmal vorher nach Hause, um diese zu holen und um dann wieder zurück in die Stadt zu fahren, da von dort aus der Bus dahin fuhr. Es war sehr schön da, alles sehr grün mit vielen Bäumen, allerdings war weit und breit niemand zu sehen. Als wir uns umsahen, entdeckten wir schließlich einen älteren Herrn, der Golf spielte. Kurzerhand fragte ich ihn, ob ich ihn für meine Reportage fotografieren

dürfe und er willigte ein. Er erzählte uns außerdem von dem Haus, von dem uns auch schon Diane erzählt hatte. Und so machten wir uns auf die Suche nach dem Haus. Von Dianes Erzählungen her stellten wir uns eine kleine alte und zerfallene Hütte vor. Nachdem wir nach erneutem Fragen dann endlich zu der ‚Hütte‘ kamen, sahen wir, dass diese ‚kleine Hütte‘ in Wirklichkeit ein riesen Haus bzw. Schloss war. Es stand in wundervoller Abendsonne und so gab es genug für uns zu fotografieren. Als wir die erste Bushaltestelle antrafen, sahen wir, dass der letzte Bus bereits weg war und mussten somit ein ganzes Stück bis ins Dorf laufen, wo dann ein anderer Bus fuhr. Zuhause angekommen, gab es dann auch direkt leckeres Essen – Brokkoli mit Lachs und Kartoffeln.

Tag 13 Heute haben wir im College unsere Bücher gebunden. Leider gab es gleich zu Beginn eine eher schlechte Nachricht für uns, denn wir konnten sie nicht so binden, wie wir es uns vorgestellt hatten. Außerdem war auch der gute Drucker kaputt. Wir konnten also letztendlich nur kleine Heftchen zusammen tackern. Die meisten von uns waren noch nicht fertig mit ihren Büchern oder hatten noch gar nicht angefangen. Deswegen setzten wir uns erst einmal alle an die Rechner. Während die anderen an ihren Fotobüchern saßen, zeigte Tony mir, wie ich die Dateien richtig exportiere, sodass später die einzelnen Seiten auch zusammenpassen würden. Wichtig hierbei ist, dass man die Datei als Broschüre exportiert. Als wir fertig waren, ging ich die Seiten mit ihm ausdrucken. Jeder von uns hat 5 Pound auf seiner Studentcard, womit er die Ausdrucke bezahlt. Leider wurden die Ausdrucke nicht wirklich schön, entweder zu dunkel, zu hell oder farbstichig, was sogar mir auffiel. Danach knickte Tony alles per Auge, tackerte es zusammen und schnitt das Buch zurecht – alles eher unprofessionell, wie er selber meint. Wer die Hefte kaufen wollen würde, wussten wir alle selbst noch nicht so genau. Aber immerhin war ich jetzt schon einmal fertig, und brauchte somit auch nicht am nächsten Tag noch einmal ins College.

Tag 14 Heute schliefen wir erst einmal aus. Nachdem wir gegessen und uns langsam fertig gemacht hatten, beschlossen wir, in den Roundhay Park zu fahren, in dem es zwei schöne Seen und eine alte Ruine geben sollte. Der Park war wirklich sehr schön. Auf den großen Wiesen spielten viele mit ihren Hunden. Der See war eher klein, aber trotzdem recht niedlich. Es gab wahnsinnig viele Enten, Schwäne, Gänse und Möwen, die natürlich auch alle von den Leuten fleißig gefüttert wurden. Nach dem Parkbesuch fuhren wir noch in die Stadt, um einige Bilder für unsere Reportage zu machen. Allerdings bedachten wir nicht, dass es Freitag ist und es somit sehr voll in der Stadt und in den Geschäften war, was das Fotografieren eher schwierig und unnötig stressig machen würde. Wir beschlossen also, an einem anderen Tag unter der Woche noch einmal wiederzukommen und schlenderten nur durch ein paar Geschäfte. Mal wieder hatten wir noch etwas Zweit über, bis am Abend die Book Fair Party starten würde. Also fuhren wir noch einmal nach Hause und machten uns abends auf zur Party. Dort angekommen trafen wir Tony, der uns gleich ins Pub (Tetleys) mitnahm, wo er sich mit seinen Bandkollegen über seinen später folgenden Auftritt besprach. Tony lud uns auf ein Bier ein und die Stimmung war ausgelassen. Insgesamt gibt es 8 Bandmitglieder, die auch alle am College arbeiten. Kurz vor dem Auftritt gingen wir zurück zur Party, wo wir die anderen Mädels trafen und Tony sich noch rasch umzog. Dann fing die Band auch schon an zu spielen. Sie spielten Rock ‘n‘ Roll der 50er und 60er Jahre. Die Stimmung steckte uns richtig an. Natürlich machten wir noch ein paar Fotos und auch Videos. Später gingen die anderen dann noch essen und feiern, ich aber fuhr nach Hause und ging schlafen.

Tag 15 Heute lag ich den ganzen Tag im Bett, weil ich krank war, kein Kreislauf, mein Bauch wollte nicht so wie ich und Kopfschmerzen... das Übliche halt.

Tag 16 Heute war unser schon lange geplanter Tag mit Diane. Wir fuhren morgens mit dem Bus nach Knaresborough und schauten uns dort eine alte Burg an und liefen durch das kleine Städtchen. Dort waren die Häuser noch alle viel älter und nicht so industriell wie in

Leeds. Anschließend fuhren wir von dort aus nach Harrogate. Den Unterschied sah man gleich zu Beginn, denn hier hatten alle Geschäfte geöffnet und die Straßen waren mit Menschen nur so überfüllt. Wir liefen durch die Straßen und Diane erklärte uns zu manchen Gebäuden etwas. Nachdem wir uns mittags den Bauch vollgeschlagen hatten, besuchten wir einige Ausstellungen. Leider machte nur alles, da es Sonntag war, schon gegen 16 Uhr zu. Und so fuhren wir um 16:30 Uhr wieder zurück nach Leeds.

Tag 17 Heute Morgen sind wir wieder zum College gefahren. Tony hatte für uns das große Studio gebucht. Hier sollten wir von 10 bis 12:30 Uhr die Schauspielschüler fotografieren. Diese brauchten nämlich für ihr zukünftiges Portfolio ein bzw. mehrere Fotos von sich. Da wir 5 Leute waren, blieben 3 von uns im Studio, während die anderen beiden mit den Schülern draußen Fotos machten. Fotografiert haben wir zuerst einmal vor schwarzem Hintergrund. Da wir schneller waren als zuerst angenommen und auch die Leute, die draußen fotografierten, langsamer waren, beschlossen wir noch eine zweite Runde vor weißem Hintergrund zu machen. Da wir anfangs ein sehr weiches Licht (zwei Softboxen) verwendeten, nahmen wir nun für den weißen Hintergrund ein hartes Licht (ein Normalreflektor). Hierzu durften die Schüler, die anfangs nur ernst gucken und lächeln sollten, dann ihre kreative Seite rauslassen und verrückte Posen einnehmen. Am Ende machten wir noch ein Gruppenbild von allen. Nach dem Shooting blieben noch einige von uns im College, da sie weitere Bücher binden, oder mit ihren eigenen Models im Studio shooten wollten. Ich hingegen lief noch etwas durch die Stadt und schaute mir Läden an, in denen ich noch Fotos für meine Reportage machen wollte. Später am Abend setzte ich mich an mein Design für mein Tagebuch, das ich am Ende der drei Wochen binden möchte.

Tag 18 Für heute hat uns Tony einen Besichtigungstermin im Printworks Campus organisiert. Dies ist ein Gebäudeteil der Schule, in dem sich momentan noch eine riesige Baustelle befindet, und die wir nur mit Warnwesten und Schutzhelmen betreten durften. Eigentlich sind alle Räume nur leer und mit jeder Menge Bauschutt versehen. Aber natürlich liegen auch überall Baumaterialien herum oder sind Baugerüste befestigt, mit denen die Bauarbeiter dort vor Ort arbeiten. Schon dieses Jahr im September soll dieser Gebäudeteil fertig sein. Dann sollen sich überall Flure und Klassenräume befinden.

Nach der Führung durch die Baustelle, welche nicht so spannend war, da es einfach eine Baustelle war, ging ich noch in die Stadt und fragte in einigen kleineren Läden und Shops nach, ob ich nicht einige Bilder für meine Reportage machen dürfte. Zu meinem Erstaunen waren ganz viele Leute dagegen, da entweder sie selbst nicht auf dem Foto sein wollten, sie nicht wussten ob es vom Chef aus gestattet sein würde oder sie Angst hatten, man könnte ihre Sachen mit Hilfe der Fotos nachmachen. Zum Glück willigten dann aber doch noch zwei ein. Und so machte ich einmal an einer Bagel-Nash Bude ein paar Bildchen, und das andere Mal in einem Süßwarenladen. Dort kaufte ich dann auch gleich noch schwarze Schokolade für Diane (sie hat nämlich erzählt, wie gerne sie diese mag), da sie mir gestern zwei Harry Potter Bücher mitgebracht hat und ich fand, dass die kleine Aufmerksamkeit ihr besser gefallen würde als wenn ich ihr einfach nur das Geld geben würde. Und wie ich dann feststellen durfte, hat sie sich auch sehr darüber gefreut.

Tag 19 Heute sind wir in das National Media Museum gefahren. Die Busfahrt dorthin war lang, aber anders als erwartet kostenlos, da dieser Bereich gerade noch so in unser Ticket mit einfällt. Dort angekommen ist jeder von uns seines Weges gegangen. Das Museum umfasste die Bereiche Internet, Fernsehen, Videospiele, Animation und Fotografie. Es waren einige Schulklassen da und es war alles sehr kindgerecht gestaltet. Das machte es für mich auch einfacher, die Infotafeln zu verstehen, die an den einzelnen Ausstellungsstücken hingen. Man konnte vieles selbst ausprobieren oder sich Filme vorspielen lassen. In einem Raum ging es nur um die Wahrnehmung und wie sie beeinflusst werden kann. Hier konnte man fast an jedem Gerät etwas drehen, kurbeln oder drücken, um dann zu sehen was passierte. Beispielsweise konnte man sehen, wie sich Bilder verändern, wenn sie mit unterschiedlichem Licht angestrahlt werden, oder man konnte seinen eigenen Körperschatten auf eine lichtempfindliche Fläche bringen. Was außerdem noch toll war, war die Fotoausstellung im Keller des Museums. Hier sah man direkt den Unterschied zwischen den oberen, kindlich gestalteten Ebenen und der Fotoebene. Hier war alles mit Parkett versehen und viel ruhiger. Alles war eher älter gestaltet und die Tafeln waren viel schwieriger zu verstehen, was letztendlich auch dazu führte, dass ich mir nicht mehr alles durchlas. Es wurde die ganze Fotogeschichte erklärt und dargestellt. Es wurde die erste Kamera, die camera obscura, gezeigt und das erste noch erhaltene Negativ. Was mich besonders beeindruckt hat war, dass die Menschen schon damals aus zwei Bildern ein 3D Bild erstellen konnten. Diese konnte man sich durch eine kleine Vorrichtung hindurch ansehen. Was mich außerdem beeindruckte, waren die vielen ausgestellten Kameras. Später fuhr ich dann alleine zurück, da Lea beschlossen hatte, ohne ein Wort die Ausstellung zu verlassen und lieber in die Stadt zu gehen.

Corn Exchange

Malham Cove

Royal Armouries

Tempel Newsom

Kirkstal Abbey

Hyde Park Cinema