D ATENERFASSUNG UND B EOBACHTUNGSKRITERIEN
5
3 DATENERFASSUNG UND BEOBACHTUNGSKRITERIEN Dr. Bernd Zimmermann war als Delegationsleiter und Scout für das deutsche Team mit in Schweden vor Ort und hat die Filmdateien der drei Spiele zu Auswertungszwecken zur Verfügung gestellt. Um die wichtigen Daten für die Analyse zu erfassen, war es notwendig einen Beobachtungsbogen zu erstellen. Nur so konnte jeder Angriff ausführlich katalogisiert und bewertet werden. Auf die Vorgehensweise der Datenerfassung und die Definition der einzelnen Beobachtungskriterien wird nun näher eingegangen. Der erste Beobachtungsteil beinhaltet die Einordnung des Angriffs in den Spielkomplex. Dabei gibt es vier verschiedene Kategorien. Zum Komplex 1 (K1) zählen alle ersten Angriffe aus der Annahmesituation heraus. Der erweiterte Komplex 1 (K1E) schließt alle weiteren Angriffe nach dem K1 ein. Zum Komplex 2 (K2) gehören alle Angriffe, die nach eigenem Aufschlag aus der ersten Block-Feldabwehr Situation entstehen. Und zum erweiterten Komplex 2 (K2E) zählen alle darauf folgenden Angriffe nach dem K2. Anschließend wurde der Ort des Angriffs und das Tempo des Zuspiels betrachtet. Zu unterscheiden gibt es vier verschiedene Angriffstempi bzw. Angriffswellen2. Die erste Angriffswelle liegt im Zeitfenster von 0 bis 0,4 Sekunden. Zu dieser Welle zählt der Aufsteiger vor dem Zuspieler (KOM1), der Aufsteiger hinter dem Zuspieler (KOM2) und der Schusspass Position 3 (KOM3). Die zweite Angriffswelle verläuft von 0,4 – 0,8 Sekunden. Zu ihr gehören u. a. die flachen und halbschnellen Bälle auf die Außenpositionen, wie der Schusspass Position 4 (KOM0) und der Schusspass Position 2 (KOM6). Zur dritten Angriffswelle (0,8 – 1,2 Sekunden) zählen die halbhohen Pässe auf Position 4 (haho4) und auf
Position 2 (haho2), sowie die schnelleren Pässe auf die
Hinterfeldpositionen (HF1 und HF6). Die vierte Angriffswelle (oberhalb 1,2 Sekunden) beinhaltet die hohen Pässe auf der Position 4 (HOP4), die hohen Pässe auf die Position 2 (HOP2) und die hohen Hinterfeldpässe. Eine Sonderform des Angriffs ist der Angriff des Zuspielers direkt nach der Annahme oder Abwehr. Dieser wird als 1. Pass bezeichnet. Die Wirkung des Angriffs steht im dritten Beobachtungsteil im Mittelpunkt. Die Einteilung der Wirkung erfolgt nach vier Kriterien. Es gibt den direkten Angriffspunkt (++), den Angriff mit bleibender Initiative beim eigenen Team (+), den Angriff mit wechselnder Initiative zum gegnerischen Team (-) und den direkten Angriffsfehler (--). Der letzte Beobachtungsteil beschäftigt sich mit der Angriffstechnik. Zu unterscheiden sind frontaler Schlag / Schlag in Anlaufrichtung, Drehschlag, verdeckter Schlag und Täuschung. Zur Angriffstechnik gehört
2
Einteilung siehe Papageorgiou, Spitzley: Handbuch für Leistungsvolleyball; 2000; S. 99
D ATENERFASSUNG UND B EOBACHTUNGSKRITERIEN
6
ebenso das Agieren mit dem gegnerischen Blockspieler. D. h. schlägt der Angreifer die gegnerischen Blockhände bewusst oben, bewusst an der Seite oder bewusst so an, dass ein neuer Angriff aufgebaut werden kann. Weitere Angaben im Beobachtungsbogen sind die Spielernummer des Angreifers und die Einordnung nach Spielerprofilen. Unterschieden wird in Annahme-Außen Angreifer (AA), Diagonalangreifer (D), Schnellangreifer (MB) und Zuspieler (Z). Ein exemplarischer Ausschnitt des Beobachtungsbogens ist in Tabelle 4 dargestellt. Dabei kann man in der Horizontalen die einzelnen Angriffe (A1, A2, A3, …) ablesen. Die Beobachtungsmerkmale jedes Angriffs (wie oben beschrieben) sind in der Senkrechten aufgelistet. Unter A1 ist beispielhaft ein Angriff von Spieler Nr. 15 (Diagonalspieler) aus dem Team Deutschland eingefügt. Der Angriff erfolgt aus dem K1 heraus über die Hinterfeldposition 1. Die Angriffstechnik ist ein Drehschlag und die Wirkung ist ++, d. h. ein direkter Punkt für Deutschland. In die Auswertung flossen insgesamt 642 Angriffe ein. Davon fielen 203 auf Deutschland, 207 auf Belgien und 232 auf Frankreich. Die höhere Angriffszahl bei Frankreich ist darauf zurückzuführen, dass diese 10 Sätze und die beiden anderen Teams jeweils 9 Sätze im direkten Vergleich gespielt haben.
D ATENERFASSUNG UND B EOBACHTUNGSKRITERIEN
Tabelle 4:
7
Ausschnitt Beobachtungsbogen
Deutschland
A1
K1 K1E
x
K2 K2E 1. Pass HOP4 haho4 KOM0 KOM3 KOM1 KOM2 KOM6 haho2 HOP2 HF1
x
HF6 ++ +
x
-Frontal Dreh
x
Verdeckt Anschlagen oben Anschlagen Seite Anschlagen neu Täuschung Spielernummer Spielerprofil
15 D
A2
A3
A4
A5
…
A USWERTUNG
8
4 AUSWERTUNG
4.1
Hinweise zum Lesen der Tabellen
Tabelle 5:
Bespiel Auswertungstabelle
Hinterfeld ++ %
-- % Anteil %
Umlauft (15) GER
14
36 33
An einem Beispiel sollen Hinweise für das Lesen der Auswertungstabellen gegeben werden. In Tabelle 5 sieht man einen Ausschnitt der Angriffsauswertung des deutschen Diagonalangreifers Jonas Umlauft (Spielernummer 15). Daraus ist zu erkennen, dass 33 Prozent seiner Angriffe aus dem Hinterfeld kommen. 14 Prozent der Hinterfeldangriffe führen zu direkten Punkten und 36 Prozent führen zu direkten Fehlern. Die übrigen 50 Prozent sind Angriffe bei denen die Spielinitiative beim eigenen oder beim gegnerischen Team verbleibt. Da die Effektivität eines Spielers am Besten an seinen direkten Punkten und an seinen direkten Fehlern zu messen ist, bleiben die + Anteile und die – Anteile unbeachtet.
A USWERTUNG
4.2
9
Länderspezifischer Vergleich der Handlungs- und Leistungsprofile im Angriff
Tabelle 6:
Handlungs- und Leistungsprofile im Angriff (Länder)
Spielerprofil
Handlungsprofil
Deutschland ++ % -- % Anteil %
Belgien ++ % -- % Anteil %
Frankreich ++ % -- % Anteil %
2. AW (KOM0, KOM6) 3. AW (haho4)
59
14
61
42,5 3. AW (haho2)
33
HOP
50
35
60
18
50
13
29
70
17
33
38
0 9
40
21
5
19 24,5
15
47,5 HF 6
48
56
5 AA
20
25 54,5
13
18
8
27 10
HF 1 (2)* Gesamt
46
18
50
59
23
43
48
21 47
2. AW (KOM0, KOM6) 3. AW (haho4, haho2)
57
14
39
15 D
HOP
46
HF 1
20
Gesamt
39
8
50
33
50
17
53
52
13
48
31
44
21
51
48
66
22 30 33 36
39 13
15 34
39,5
23 50
58
10
33
KOM 1 (Auf vorn)
15 50,5
25 33
19
62
91
7 69
KOM 2 (Auf Kopf) (3)
SA KOM 3 (2-3m Schuss)
64
Gesamt
53
(9)
(5)
18
45
31
26 14
18
18
52
17 11
57
12 18
( ) unter 5 Handlungen, * Frankreichs Diagonalangreifer Guillaume Quesque spielte zwei Sätze auf der Außen - Annahme Position, als Hinterspieler Angriff über Position 1
A USWERTUNG
10
Tabelle 6 gibt einen Überblick über die Angriffsverteilung und die Effektivität in den einzelnen Handlungsprofilen. Es ist zu erkennen, dass die drei Mannschaften unterschiedliche Schwerpunkte in der Angriffsgestaltung haben. Deutschland hat mit 59 % (Belgien 48 %, Frankreich 47 %) den höchsten Anteil beim Angriff über die Annahme – Außen Position. Auffällig ist dort die unterschiedliche Tempogestaltung. 71 % der belgischen Angriffe liegen im Zeitfenster der 3. Angriffswelle (0,8 – 1,2 s). Größtenteils liegen sie sogar nur 0,1 – 0,2 s oberhalb der Grenze zur 2. Angriffswelle. Während die Belgier auch aus schlechteren Annahmen und K2 – Situationen heraus das Tempo über die Außenpositionen sehr hoch halten, spielen Deutschland und Frankreich hauptsächlich die langsameren und hohen Pässe. Nur aus einer perfekten Annahme bzw. Abwehr heraus werden die Außenpositionen mit schnelleren Pässen bedient. Der Angriff über die Hinterfeld Position 6 wird fast nur in Notsituationen gespielt. Die Rolle Diagonalangreifers bzw. Hauptangreifers ist im Vergleich der Länder ebenfalls sehr verschieden. Während Deutschland nur zu 23 % über die Diagonalposition angreift, ist der Anteil bei Belgien (39 %) und bei Frankreich (33 %) deutlich höher. Das Tempo über die deutsche Diagonalposition besteht zu 85 % aus hohen Pässen der 4. Angriffswelle. Belgien agiert dagegen wiederholt deutlich schneller. Beim Spiel über die Außenpositionen liegt die durchschnittliche Passgeschwindigkeit bei etwa 1 s. Der Hauptteil der Hinterfeldpässe von Belgien ist ebenfalls im Bereich der 3. Angriffswelle. Nicht nur der hohe Spielanteil, sondern auch die mit 53 % sehr gute Punktquote verdeutlicht den Stellenwert des Diagonalangreifers im belgischen Spielsystem. Eine ähnliche Rolle besitzt Frankreichs Diagonalangreifer (50 % direkte Punkte). Nur die Passgeschwindigkeit verschiebt sich mehr in Richtung 4. Angriffswelle. Die prozentuale Verteilung der Länder des Angriffs über Position Hinterfeld 1 liegt etwa gleichauf. Die Handlungsprofile der Schnellangreifer weisen ebenso länderspezifische Unterschiede auf. Die belgischen Schnellangreifer haben den niedrigsten Spielanteil mit 11 %. Deutschland und Frankreich setzen ihre Mittelangreifer zu je 18 % ein. Auffällig ist hierbei die Verteilung von KOM1, KOM2 und KOM3. Deutschland und Frankreich variieren mit 66 % und 69 % KOM1 und 31 % und 26 % KOM3. Belgien dagegen spielt den KOM1 zu 91 %. Der KOM3 wurde nicht gespielt. Die Angriffsgestaltung über KOM2 ist zu vernachlässigen.
A USWERTUNG
4.3
11
Leistungsvergleich in Teilstrukturen des Angriffs
Ein weiterer Untersuchungsgegenstand sind die Verteilung und die Erfolgsquoten in den Teilstrukturen (K1, K2) des Angriffs. Betrachtet wurden alle Angriffe direkt nach einer Annahme (K1) und alle Angriffe in der ersten Block – Feldabwehr – Gegenangriff Situation nach eigenem Aufschlag (K2).
Tabelle 7:
Angriff K1 1. AW 3. AW HOP HF Angriff K2 1. AW 3. AW HOP HF
Leistungsvergleich in Teilstrukturen des Angriffs (Länder) Deutschland ++ % -- % Anteil % 47 18 66* 48 14 22 58 17 40 37 17 31 20 40 7 48 9 16 80 20 15 60 20 15 44 13 49 29 0 21
Belgien ++ % -- % Anteil % 54 18 73* 50 11 12 57 19 63 45 9 7 50 26 16 24 29 8
Frankreich ++ % -- % Anteil % 50 22 64* 53 15 23 55 16 33 48 25 27 32 45 15 41 16 16 (3) 67
(18) 17
33
21
38
55
35 25 47
0 16 26 51 9 30
( ) unter 5 Handlungen, GER* … ein Angriff aus 1. Pass ; BEL* … drei Angriffe aus 1. Pass; FRA* … drei Angriffe aus 1. Pass
Die Analyse des K1 zeigt, dass Belgien mit 54 % direkten Punkten und 18 % direkten Fehlern die besten Werte im Angriffsverhalten besitzt. Worauf könnte dies zurückzuführen sein? Ein wichtiger Anhaltspunkt stellt die Passgeschwindigkeit für die Angriffe über die Außenpositionen dar. Belgien spielt deutlich schneller und schafft daher mehr Einerblocksituationen bzw. schlechtere Blockstrukturen beim Gegner. Weiterhin verfügen sie
A USWERTUNG
12
mit van den Dries über einen Diagonalspieler, der ebenfalls die schnelleren Bälle über die Hinterfeldposition 1 sehr gut verwerten kann. Mit 50 % direkten Punkten und 26 % Fehlern ist das Hinterfeldspiel im K1 führend. Ein anderes Bild zeigt sich im K2. Nur 8 % der belgischen Angriffe erfolgen aus dem K2 heraus. Deutschland und Frankreich haben mit jeweils 16 % Spielanteilen deutliche Vorteile. Es lässt darauf schließen, dass das Block-Feldabwehr System von Deutschland und Frankreich wesentlich besser arbeitet. Einerseits werden mehr Bälle durch den Block abgebremst und abgewehrt und andererseits sind die Angreifer in der Lage aus schwierigeren Angriffssituationen erfolgreicher zu agieren. Vergleicht man die Erfolgsquoten im K2 wird dies deutlich. Deutschland besitzt im K2 die größte Angriffsvielfalt. Alle Tempi kommen zum Einsatz und das mit sehr guten Punktwerten. Belgien dagegen agiert nur aus hohen Pässen über die Außen bzw. mit Pässen auf die Hinterfeldpositionen. Die 1. Angriffswelle über die Mitte wird im K2 überhaupt nicht gespielt. Frankreich befindet sich etwa auf der gleichen Ebene wie Deutschland. Unterschiede liegen im schnellen Spiel über die Mitte, welches seltener erfolgt. Auf der anderen Seite hat Frankreich mit Quesque einen Angreifer auf der Diagonalposition, der über Hinterfeld deutlich erfolgreicher agiert als der deutsche Umlauft.
4.4
Handlungs- und Leistungsprofile der Annahme-Außen Angreifer
Tabelle 8:
Handlungs- und Leistungsprofile der Annahme-Außen Angreifer (Grundaufstellung Position 5)
3. AW (P4) Grundaufstellung (Pos. 5)
++%
--%
Anteil % Kaliberda (3)
62
14
3.AW (P2) ++%
--%
Anteil %
HOP ++%
Klinkenberg (12)
63
44
Barais (1)
15
59
27
Gesamt --%
Anteil % 40
40
24
52
20
54 22
20 26
22 22
( ) unter 5 Handlungen
Tabelle 9:
Anteil %
(6) 30
--%
35
36
30
++%
8
20 14
54
FRA
22
++%
48
74
BEL
--%
Anteil %
44
GER
HF
Handlungs- und Leistungsprofile der Annahme-Außen Angreifer
44
20 18
A USWERTUNG
13
(Grundaufstellung Position 2)
Grundaufstellung (Pos. 2)
3. AW (P4) ++%
--%
Anteil % Fromm (5) GER van Hirtum (6) BEL Jambon (10) FRA
47
16
3. AW (P2) ++%
Anteil % 17
53 56
58
38
30
++%
Gesamt --%
Anteil %
0
11
44
32
--%
Anteil % 36
40
17 26
20
45
12 13
62
++%
(2)
21 0
16
--%
28 8
75
HF
Anteil %
29 56
18
50
++%
17 31
33
--%
HOP
26 20
38 (4)
22 22
( ) unter 5 Handlungen
Kaliberda (Deutschland) ist mit seiner Gesamtleistung (52 % direkter Punkt / 20 % Fehler) einer der besten Angreifer dieses Turniers und besitzt mit 35 % Spielanteilen eine ähnliche Führungsrolle, wie die Diagonalangreifer Quesque (Frankreich) und van den Dries (Belgien). Wenn man bedenkt, dass er als Annahmespieler fungiert und zu 92 % über die Position 4 angreift, ist ein hohes Durchsetzungsvermögen notwendig. 46 % seiner Angriffe erfolgen frontal in Anlaufrichtung, 34 % sind Drehschläge und 14 % sind Täuschungen in Form von gelegten Bällen. Der zweite deutsche Außenangreifer Christian Fromm besitzt weniger Spielanteile (26 %). Seine Angriffsleistung steht mit 36 % direkten Punkten und 17 % Fehlern deutlich hinter der von Kaliberda zurück. Leistungsdefizite bestehen bei ihm im Angriff aus halbhohen Pässen über die Position 2. 57 % seiner Angriffe erfolgen frontal in Anlaufrichtung. Kevin Klinkenberg besitzt die meisten Spielanteile (26 %) im Außenangriff Belgiens. Mit 54 % direkten Punkten und 20 % Fehlern hat er eine sehr gute Quote. Diese wird ihm durch eine sehr abwechslungsreiche Angriffstechnik ermöglicht. 46 % frontale Angriffe, 40 % Drehschläge und 14 % verdeckte Schläge erschweren ein erfolgreiches Blockieren. Leistungsdefizite liegen im Angriff hoher Pässe (27 % direkter Punkt / 36 % Fehler). Eine ebenfalls recht schwache Quote im Angriff von hohen Pässen besitzt der zweite Außenangreifer der Belgier van Hirtum (44 % Fehler). Hier zeigt sich wiederum, dass die Belgier das schnelle, halbhohe Angriffsspiel über die Außen sehr gut beherrschen. Muss dagegen in Drucksituationen mit hohen Pässen agiert werden, treten Probleme auf. Jambon (Frankreich) besitzt Leistungsdefizite bei halbhohen Bällen über die Position 4. Mit 56 % ist etwa jeder zweite Ball ein direkter Fehler. Folgendermaßen sind seine Spielanteile durch hohe Pässe deutlich größer. Im Gegensatz hat sein Teamkollege Barais die deutlich bessere Quote
A USWERTUNG
14
(54 % direkter Punkt / 14 % Fehler) bei schnelleren, halbhohen Bällen. Die Gesamtleistung ist bei Beiden in etwa gleich.
Tabelle 10:
Verteilung der Angriffstechniken der Annahme-Außen Angreifer Kaliberda
Fromm
Klinkenberg
van Hirtum
Barais
Jambon
(GER)
(GER)
(BEL)
(BEL)
(FRA)
(FRA)
Frontal in Anlaufrichtung
46
57
46
57
56
59
Drehschlag
34
20
40
23
22
24
Verdeckter Schlag
6
17
14
14
19
12
Täuschungen
14
6
6
3
5
Anschlagen oben
6
9
10
14
19
12
Anschlagen seitlich
14
3
6
13
12
Anschlagen neu
Angaben in Prozent
A USWERTUNG
4.5
15
Handlungs- und Leistungsprofile der Diagonalangreifer
Tabelle 11:
Handlungs- und Leistungsprofile der Diagonalangreifer Hinterfeld ++%
--%
Anteil % Umlauft (15) GER
14
van den Dries (10)
48
36
3. AW ++%
60
32
20
53
48
31
--%
++%
48
9
57
38
14
54
36
19 21
52
9 10
--%
Anteil %
55 14
63
Gesamt
Anteil %
53
35
FRA
++%
12
38
Quesque (6)
--%
Anteil %
33
BEL
HOP
21 39
25
55
29
22 36
Van den Dries (Belgien) und Quesque (Frankreich) sind die zwei punktbesten Spieler des 8-Nationen Turniers. Ihren Stellenwert als Hauptangreifer verdeutlichen sie nicht nur durch die hohen Spielanteile, sondern auch durch die konstant guten Quoten und durch eine variable Angriffstechnik. Der Unterschied zwischen beiden liegt wiederum nur in der Verteilung der Angriffstempi. Auffällig ist besonders das schnelle Spiel über die Hinterfeldposition 1, bei dem van den Dries überwiegend per 3. Angriffswelle eingesetzt wird. Das Tempo bei Quesque und Umlauft dagegen deutlich langsamer. Deutschland besitzt mit Jonas Umlauft auf der Diagonalposition nicht den Punktspieler. Mit nur 38 % direkten Punkten liegt er deutlich hinter den Anderen zurück. Große Leistungsdefizite hat er beim Angriff über Position 1 (nur 14 % direkte Punkte). Umlauft und van den Dries geben dem Ball überwiegend per verdeckten Schlag eine Richtungsänderung. Quesque hauptsächlich per Drehschlag.
Tabelle 12:
Verteilung der Angriffstechniken der Diagonalangreifer Umlauft (GER)
van den Dries (BEL)
Quesque (FRA)
Frontal in Anlaufrichtung
54
59
55
Drehschlag
15
13
35
Verdeckter Schlag
31
25
4
3
5
Täuschungen Anschlagen oben
26
19
16
Anschlagen seitlich
5
7
11
Anschlagen neu
Angaben in Prozent
1
A USWERTUNG
4.6
16
Handlungs- und Leistungsprofile der Schnellangreifer
Tabelle 13:
Handlungs- und Leistungsprofile der Schnellangreifer 1. AW (KOM1) ++%
--%
1. AW (KOM2) ++%
Anteil % Bauer (1)
27
Le Roux (3)
FRA
70
10
17 6
55
18 5
44 (4)
22
56
33
0 80
7 7
(9)
63
14
50
12
67
48
64
20
59
Anteil %
(8)
91
--%
10
18
50
++%
(7)
92
FRA Laffite (11)
Anteil %
8
45
BEL
--%
Gesamt
48
93
BEL Verhees (9)
18
69
GER vande Voorde (8)
Anteil %
++%
52
GER Isaak (7)
--%
1. AW (KOM3)
15 12
60 (7)
(13)
7 6
( ) unter 5 Handlungen
Der Schnellangriff über die Position 3 bietet die engste Handlungsebene. Der Aufsteiger vor dem Zuspieler (KOM1), der Aufsteiger hinter dem Zuspieler (KOM2) und der 2-3 m Schuss (KOM3) gehören zur 1. Angriffswelle.
Sie ist durch die geringe Entfernung zwischen
Zuspieler und Angriffsort und durch das minimale Zeitfenster von 0 – 0,4 s zwischen Zuspiel und Abschlagpunkt gekennzeichnet. Im Vergleich der drei betrachteten Teams liegen die Gesamtleistungen der Schnellangreifer etwa gleichauf. Unterschiedlich sind jedoch die Spielanteile. Während Deutschland und Frankreich 18 % über 1. Angriffswelle agieren, liegt Belgien mit 11 % etwas dahinter. Unter den sechs betrachteten Schnellangreifern hat der Franzose Le Roux mit 12 % die größten Spielanteile. Mit der Verteilung seiner Angriffe von 63 % KOM1, 33 % KOM3 und 4 % KOM2 ist er einer der variabelsten Angreifer auf dieser Position. 55 % frontale Schlägen und 45 % Drehschläge untermauern dies auch in der Angriffstechnik. Auf seinen Teamkollege Laffite entfällt dagegen nur die Hälfte der Spielanteile. Die Erfolgsquoten (60 % direkter Punkt, 7 % Fehler) sind aber etwas besser als die von Le Roux (56 % direkter Punkt, 15 % Fehler). Besonders im KOM1 hat Laffite ohne Fehler gespielt. Eventuell wäre es dort sinnvoll die Verteilung zu verändern. Laffite agiert zu
A USWERTUNG
17
85 % mit frontalen Schlägen. Deutschlands Bauer liegt bei den Spielanteilen (10 %) an zweiter Stelle und weist eine Verteilung von 52 % KOM1 und 48 % KOM3 auf. Erstaunlich waren bei ihm die schlechten Quoten im KOM1. Bei 27 % direkten Punkten liegt er damit deutlich hinter allen Anderen. Hingegen weist er beim KOM3 mit 70 % direkten Punkten und nur 10 % Fehlern die stärksten Werte auf. Die Anwendung verschiedener Angriffstechniken ist bei ihm mit 52 % frontalen Schlägen, 38 % Drehschlägen und 10 % verdeckten Schlägen sehr gut. Hinzu kommt mit Isaak ein Angreifer, der im KOM1 die stärksten Werte aller Schnellangreifer aufweist (69 % direkter Punkt, 8 % Fehler). Der KOM 3 wurde mit ihm dagegen nicht gespielt. Bei 69 % seiner Angriffe wendet er die Drehtechnik an. Die Mittelangreifer Belgiens vande Voorde und Verhees stehen mit ihren Spielanteilen (6 % und 5 %) und ihren Erfolgsquoten (55 % direkter Punkt, 18 % Fehler und 56 % direkter Punkt, 15 % Fehler) hinten an. Ein weiterer Beleg für die geringere Bedeutung des Schnellangriffs im belgischen Spiel ist die Angriffsverteilung. Mit 92 % und 91 % KOM1 ist die Angriffsbreite sehr gering. Der KOM3 wurde mit beiden Angreifern nicht gespielt.
Tabelle 14:
Verteilung der Angriffstechniken der Schnellangreifer Bauer
Isaak
vande Voorde
Verhees
Le Roux
Laffite
(GER)
(GER)
(BEL)
(BEL)
(FRA)
(FRA)
Frontal in Anlaufrichtung
52
23
64
73
55
85
Drehschlag
38
69
18
18
45
7,5
8
18
Verdeckter Schlag Täuschungen
10
Anschlagen oben
10
Anschlagen seitlich
10
Anschlagen neu
Angaben in Prozent
7,5 9
9
9
15 5