284 Erdkunde Band XII 76. Zeune Blindenunterricht. Berlini ?Neue J. A.: Uber sche Monatsschrift", Berlin und Stettin 1808. 77. Zeune iiber Blindenunterricht. A. a. O. ]. A.: Nachtrag 78. Zeune, 1809. Berlin J. A.: Uber Basaltpolaritat. 79. Zeune, Thuiskon. Uber Deutschlands Einheit. J. A.: 1810. Berlin 80. Zeune, fur Sehende und Blinde. ?All J. A.: Erdballe 1810. Weimar gemeine Geographische Ephemeriden", 81. Zeune, beiden Volker. Berlin ?Die Musen", J. A.: Die 1814. 82. Zeune, oder Abrifi einer Geschichte J. A.: Erdansichten der Erdkunde der neuesten in Fortschritte vorziiglich dieser Wissenschaft. 1815; a) 1. Aufl. Berlin 1820. b) 2. Aufl. Berlin 83. Zeune, Die Urschrift nach ]. A.: Das Nibelungenlied. neu bearbeitet, den besten Lesardten und mit Einleit zum Gebrauch und Wortbuch fiir Schulen versehen. Berlin 1815. 84. Zeune, den Wartburgkrieg. ?Germania. ]. A.: Uber Neues fiir Deut Jahrbuch der Berlinischen Gesellschaft sche Sprache und Alterthumskunde", 1820. Berlin 85. Zeune, ]. A.: Blindenanstalten. Encyclo ?Allgemeine 11. der Wissenschaften 1. Section, und Kiinste", padie 1823. Theil, Leipzig 86. Zeune, in der beim Unterricht ]. A.: Uber Anschauung Erdkunde. der Erd-, Volkerund Staaten ?Annalen 3. Reihe, 1. Bd., Berlin 1836. kunde", 87. Zeune, und Senkungen des Erdbo J. A.: Hebungen den. A. a. O. 3. Bd. Berlin 1837. 88. Zeune, 1837 erschienen.) ]. A.: Johann Hufi. (Nach 89. Zeune, in Mainz. Neues ?Germania. J. A.: Nibelungen der Berlinischen Gesellschaft fiir Deutsche Jahrbuch Berlin 1837. Sprache und Alterthumskunde", 90. Zeune, A. a. O. J. A.: Der Horselberg. unter 91. Zeune, der Geschichtschreibung J. A.: Die Kunst A. a. O., Berlin 1839. den Deutschen. 92. Zeune, oder Niveller. A. a. O. J. A.: Die Nibelungen 93. Zeune, Friedrichs des Grofien J. A.: (anon): Ein Wort iiber die Naturgranze zwischen Deutschland und Frank 1840. reich. Berlin 94. Zeune, fiir die Erdbildung. ?2eitschrift J. A.: Uber 1842. Erdkunde", vergleichende Magdeburg zur bessern Be 95. Zeune, J. A.: Uber Schadelbildung 1846. Berlin griindung der Menschenrassen. E. A. W.: 96. Zimmermann, Kurze des Wachs Ubersicht und statistischen Wissenschaf thums der geographischen ten seit dem letzten Drittel des jetzigen Jahrhunderts. und Statistik", der Geographie ?Annalen Braunschweig 1790, 1791.
DIE BEDEUTUNG DER LANDSCHAFTSOKO LOGISCHEN ANALYSE FUR DIE GEOGRA PHISCH-MEDI2INISCHE
von Helmut
FORSCHUNG
*)
/. Jusatz
Mit 2 Abbildungen The
importance
of landscape-ecological in geo-medicine
analysis
on the work of the German Based authority Summary: on the geomor Ernst Rodenwaldt, tropical hygiene, analysis of the recurrence of infectious diseases, phological on
the object of this paper is to widen thismethod of geo
Dr. Professor med. *) Herrn des 80. Lebensjahres Vollendung ehrung gewidmet.
zur Ernst Rodenwaldt in Dankbarkeit und Ver
a landscape-ecological medicine of by including analysis the area of the occurrence of a disease, and to demonstrate of some examples that this is an important task by means of research in geo-medicine. (Landscape-ecological analysis as defined is understood on the in his paper by C. Troll so the of landscape.) In doing geographical investigation environmental conditions of both the climatic and the spheres must be shown in their role as geo-factors edaphic for furthering the spread of an infectious disease. as example the occurrence in Middle of Using Europe a new disease, the Tularemia, the geographical and clima tic conditions which the infestation of this disease enabled in a distinct area, the foreland of the Steigerwald in Fran These environmental factors must conia, are demonstrated. occurrence be expressed in of the disease by a continuous the respective this continuity of location region. Besides concordant in other regions of the same or phenomena can also be shown. The similar landscape character land in in geo-medicine scape will, point of view ecological to the establishment structure of of the cellular addition areas of different the disease character of intensity, also to the solution of the still unsolved contribute of questions on a larger scale. For this the pathology geographical of a generally establishment valid division by geographers zones is of the world into climatic and belts landscape since their knowledge is a sine qua non for an still needed of the zonal An of diseases. distribution understanding illustration of this is given by a reference to the course of the recurrent fever epidemics inWest Africa. The aim of geo-medical research lies in the elucidation events of the interrelations between and geographical a basis for counter measures to obtain disease occurrences In this field the collaboration diseases. against scientists is essential. and medical geographers
between
Wenn C. Troll (1) in seinerAbhandlung iiber ?Die geographische Landschaft und ihre Erforschung" als zweite
der wissenschaftlichen
Hauptaufgabe
Geogra
phie in bezug auf die Landschaft die Forderung nach tsokolo landschaf der Durchfiihrung gischerAnalysen aufgestellt hat, so hat er da mit der geographischen Forschung eine Aufgabe zu gewiesen, die sie in engste Beziehung zu den biologi schenWissenschaften bringt. Je naher die Kontinente durch die Schnelligkeit des modernen Verkehrs zu sammenrucken, desto grofiereBedeutung gewinnen die verschiedensten geographischen Faktoren fiir die Er klarung biologischer Erscheinungen in der Umwelt des
Menschen
als
eines
ubiquitaren
Diese
Erdbewohners.
Feststellung gilt besonders auch hinsichtlich derjenigen Erscheinungen, die sein Leben unmittelbar befristen konnen:
Krankheiten, deren
Todesursachen, in den teilung
einzelnen
Seuchen
oft
sehr
und
andere
exogene Ver eine F o r
unterschiedliche
Kontinenten
als
medizinischen der schungsaufgabe und der geographischen Geographie Pathologie gel ten kann. In den Landern der schon immer haben die Arzte Breiten gemafiigten zwischen heimischen und exotischen oder tropischen Krankheiten unterschieden, aber erst in jungerer Zeit fiir die zwei wird den Fragen nach den Ursachen fellos geographisch bedingten Unterschiede im Auf treten und in der Ausbreitung von Krankheiten ge mafiigter und tropischer Zonen starkere Beachtung geschenkt.
Diese
neue
Forschungsaufgabe
wird
aber
um so starkere Beachtung finden, je haufiger wir in der Gegenwart der Ausbreitung urspriinglich tropi scherKrankheiten in den gemafiigtenZonen begegnen.
und
Berichte
kleine Mitteilungen
in
Seuchen Zur des Haftens Erklarung tropischer von der Natur besonders bestimmten, ausgezeichne ten Gegenden Roden hat Ernst der Erdoberflache
waldt
auf das Ver der Kiistenformationen die Auswirkung und anderer der Malaria halten Tropenkrankheiten
als die geomorphologische Analyse in die der Element Seuchenforchung medizinische Geographie eingefuhrt. Er hat damit gleichzeitig den Nachweis erbracht, daft eine Sanie nur
Drtlichkeiten
dieser
rung
unter
der
Beachtung
geomorphologischen Verhaltnisse moglich ist. Aber auch durchVeranderungen der Erdoberflache als Folge ?
der Tatigkeit usw. bauten eines
nisse
sich
konnen
Erdraumes
Damm Entwaldung, die Krankheitsverhalt
vollkommen
worauf
andern,
(3) in seinem Ubersichtsvortrag auf dem
Rodenwaldt 18.
des Menschen
?
Internationalen
in Rio
Geographenkongreft
de
Janeiro 1956 hingewiesen hat. In alien diesen Fallen bedarf die medizinische For schung der geographischen Mitwirkung bei der Auf klarung derjenigen Faktoren der natiirlichenUmwelt, die auf der Erdoberflache und durch das Klima auf den Menschen In
konnen. rechtigung
oder
unmittelbar
mittelbar
beitsweise in der Epidemiologic H.
geographisch-medizinische
spre
?
Forschung
nach
(4) seit 1931 kurz auch Geomedizin
Zeiss
?
genannt
Be Ar
und Pathologic
chen.
Die
einwirken
Sinne wir mit voller konnen diesem von einer geographisch-medizinischen
wird
besonders
es
wenn
bedeutungsvoll,
sich um die Aufklarung von neuen Krankheiten und
Seuchen
in unserem
die
handelt,
Kul
europaischen
turkreis offenbar erst in diesem Jahrhundert aufge treten sind,wie z. B. die epidemische Verbreitung der Kinderlahmung in Europa, das Vordringen des Mit nach Mitteleuropa oder das von Ostnach Westeuropa.
telmeerfiebers
der
Tularamie
Vorriicken In
diesen
Fallen erwachst der Geomedizin die Aufgabe, wenn der spezifische Erreger (Bakterium oder Virus) ent deckt und die Wege der Infektion von Mensch zu Mensch oder mittels eines tierischenUbertragers (In sekt, Nager
usw.) sind,
geworden
des
gungen schen
vom
zum Menschen
Tier
nunmehr
die
bekannt
Umweltbedin
klimatischen
und
edaphi
es
Wasserver Boden-, (Klima-, Tierwelt und Kulturlandschaft), haltnisse, Vegetation, zu kurz Geofaktoren ermitteln, diejenigen
welche
Bereich
die Ausbreitung
neuen
Seuchen
Raum
herbeigefuhrt
in einem
oder das Einnisten bestimmten
haben.
Diese
dieser
geographischen wir Geofaktoren
ken in den meisten Fallen nicht einzeln fiir sich, son dern ihreWirkung ist komplexer Art, wie sie z. B. in der Biologie im Begriff der Biotope zum Ausdruck kommt.
Zur
?Standorte"
Erforschung der Seuchen
der
auf
?Lebensstatten" ? der Erde
ausgedriickt: der Seuchenerreger einer landschaftsokologischen se
des
?S e u c h e n r a u m
?
e s"
oder
genauer
bedarf es daher
als
Analy
eines
wesent
lichen Hilfsmittels der geomedizinischen Forschung. Dabei muft die bisher rein deskriptive Methode der der Darstel Epidemiologic durch die Hinzunahme lungsmethoden
der angewandten
graphie erganzt werden,
medizinischen
Karto
in einer Karte
Seuchenraumes
sichtbar
seiner Feldforschungen iiber
(2) als Ergebnis
telten
285
indem das Bild des ermit
chen
werden gemacht der entscheidenden
dieses
Erdraumes
die mit den Kennzei mufi, Geofaktoren sein ausgestattet
soil. Auf diese Weise mufi eine moglichst unkompli
zierte
erreicht
der
Darstellung werden.
Zusammenhange
biologischen
Im folgenden soil mit Hilfe einer Karte (Abb. 1) an einem Beispiel, dem Verhalten der Tular amie
pas,
in
einer
Landschaft
Mitteleuro
diese Moglichkeit verdeutlicht werden.
Erkran Die Tularamie ist urspriinglich als pestahnliche in der Grafschaft in Kalifor Tulare kung der Erdhornchen an den grofien Stromen nien entdeckt worden Si (1911), der grofien Wiihlmaus biriens und Rufilands als Seuche Arvicola Scherman wieder amphibius (terrestris) festge des letzten Krieges in Hun stellt (1926/28) und wahrend von bei der Zivilbevolkerung, derttausenden Fallen und in in Siidrufiland auch bei deutschen Soldaten einigen Fallen der Feldmause, beobach infolge massenhafter Verseuchung tet worden. zuerst im Marchfeld Seit 1936 waren zwischen Wien in Thrakien, und Briinn und im Tal von Kaynardscha Ge 1949 bis 1953 aber auch in verschiedenen spater von von und Frankreichs Verseuchungen genden Deutschlands als Wild Hasen ermittelt worden, durch deren Behandlung Erkran bret und z. T. auch durch deren Genufi menschliche veranlafit worden sind, die unter dem aufieren kungen eines Typhus einer Grippe, einer Angina, oder von Bilde mit langdauerndem Fieber auf Lymphdriisenschwellungen traten.
Wenn wir die geographischen Bedingungen fiir das Einnisten dieser fiir Europa neuen Seuche durch eine landschaftsokologische Analyse der bevorzugten Be fallsgebiete erforschenwollen, dann bedarf es der Er fullung
von
zwei
1. der Einheitlich
Voraussetzungen:
keit des Krankheitsbildes und seinerAetiologie, 2. der Einheitlichkeit des Landschaftsraumes. Im
zur
von
Hirsch
Gegensatz August Konzeption ? dem Wissen seiner Zeit entsprechend? (5), der das klinische der sbild Erscheinung
Krankheiten
seinem
der
?Handbuch
historisch-geo
graphischen Pathologie" zugrunde legte, befafit sich die heutige geomedizinische Forschung mit der no von Krankheits Einheit sologischen art und Erreger und berucksichtigt dabei zwei
deren Kenntnisse fiir eine landschaftskund Tatsachen, von liche Erforschung eines Krankheitsraumes grofi ter Bedeutung 1. das Vorhandensein sind, namlich:
des Erregers beim Menschen
Krankheitserscheinungen
auch
(stumme
ohne
Infektion,
klinische
Abortiv
falle, gesunde Keimtrager), und 2. das Vorkommen des gleichen Erregers aufierhalb des Menschen, also des gleichen Raumes. besonders in der Tierwelt Sie sieht ihre besondere Aufgabe im Sinne der geo graphischen Pathologie in der Beriicksichtigung der Typologie sowohl der regional verschiedenen Ausfor mungen des typischenKrankheitsbildes als auch der verschiedenen Typen eines urspriinglich genetisch ein heitlichen Erregers, worauf H. Habs (6) bereits frii her hingewiesen hat. Fiir die zweite Voraussetzung ? die Einheitlichkeit kann die Definition von des Landschaftsraumes ? C. Troll (1) fiir eine geographische oder natiirliche Landschaft zugrunde gelegt werden, nach der hier unter jeweils derjenige Teil der Erdoberflache zu ver stehen ist, der nach dem aufieren Bild und dem Zu sammenwirken seiner Erscheinungen ?sowie den
286 Erdkunde Band XII
2
8
1
, ?
6
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/>X' "A*
Eine geomedizinische Untersuchung iiber das Auf treten oder iiber das Verhalten einer Krankheit in
mit Tularamie-Fallen Landschaften raumlichen Gliederung): 115 Steigerwald 137 Steigerwaldvorland 129 130 133 134
(nach
der
natur
Tauberland Ochsenfurther und Gollachgau Mittleres Maintal im Maindreieck Gauplatten
einer umschriebenen Ortlichkeit, die mit Hilfe der Analyse geklart werden soli ? landschaftsokologischen in unserem Falle (Abb. 1) z. B. der Tularamie des Menschen
im
[Jusatz (7)] ?,
ein
autochthones
mainfrankischen
Steigerwaldvorland
mufi von der Frage Vorkommen
ausgehen, ob der
betref
,
Berichte
und kleine Mitteilungen
in dieser Ortlichkeit iiberhaupt fenden Krankheit moglich ist (die gelegentliche Einschleppung eines ein zelnen Falles einermanifesten Erkrankung ist bei der Ubiquitat des Menschen nach jedem Ort moglich, be darf daher hier keiner weiteren Erorterung, wenn sie ohne Folgen bleibt). Die Feststellung der Moglichkeit oder Unmoglich keit, die potentielle Situation, gibt zunachst eine Grundlage fiirdie Aussonderung krankheitsfreier Zonen. Die Bedingungen hierfiir sind in alien jenen Fallen einfach, bei denen z. B. die Biologie des Er regers (Malariaplasmodien, Wiirmer usw.) oder die okologischen Daten eines Obertragers (Fiebermiicken, Zungenfliegen usw.) eine bestimmte hohere Aufien oder
temperatur
standige
zur
Feuchtigkeit
Entwick
lung oder Vermehrung erfordern. Mit Hilfe von Grenzlinien, die sich aus dem Verlauf von Isother men,
usw.
Isohyeten
tielle
auch
le m
Krankheitsraum
gefahrdete
scheiden und der poten
Mit der Feststel umgrenzen. ? nicht autochthonen
Krankheitsraum nur eines
lung
sich
lassen
ergeben,
von ungefahrdeten Gebieten einzigen
? Krankheitsfalles in diesem Raum eingeschleppten ist der Beweis fiir die Beurteilung als potentiel erbracht.
Die Analyse hat sich dabei auf diejenigen klimati
schen
und
edaphischen
Merkmale
zu
erstrecken,
durch
die sich die befallenen Landschaften gemeinsam aus die
zeichnen, gesehenen gepragt
aber
auch
in anderen
Krankheitsraumen vorhanden
mehr
sein mussen,
als
oder
potentiell
dagegen
der Seuche freigebliebenen Gebieten
Merkmale
vertreten
weniger in den
an
aus von
durch andere
werden.
In der beigefugten Karte (Abb. 1) iiber die Verbreitung unternom in Mainfranken ist der Versuch der Tularamie men worden, die von Tularamie befallenen im Gebiete Raum nach miainfrankischen geographisch-klimatischen durch die sie sich gemeinsam Merkmalen zusammienzufiigen, namlich die relativ auszeichnen, geringen Niederschlags hohen und die Anzahl im Jahre mit mehr der Tage als 10? C. Durch die Einzeichnung der 600 mm ge Isohyete aller potentiellen Raume in Mit lingt die Kennzeichnung die fiir Westeuropa im teleuropa, (Frankreich, Belgien) durch die Eintragung Welt-Seuchen-Atlas der 700 mm ist. erganzt Isohyete zur Hervorhebung Als weitere Kennzeichnung der nie Gebiete wurde die naturliche Vegetation derschlagsarmen von Steppenheiderasen und zwar die Reste herangezogen, nach K. Hueck's Karte aus dem der naturlichen Vegetation von N. Krebs Atlas des Deutschen Lebensraumes als Leit fiir die trockenwarmen formation Auf Vegetationsgebiete. diese Weise gelang es bereits 1940 [Jusatz (8)], bisher noch nicht befallene untere Oder, Landschaften Er (Bohmen, u. a.) als gefahrdet zu bezeichnen, furter Becken also eine die fiir das Gebiet der unteren Voraussage aufzustellen, 10 Jahre spater eingetroffen Oder ist (9).
Die zweite Frage ergibt sich aus dem verschiedenen Grad des Befalls einer Landschaft, dem Intensi das sich ebenfalls landschaftsgeo tatsproblem, graphisch begrunden lassen mufi. Hierfiir kann die Abstufung der Schadgebiete aus der Schadlingslehre ubernommen
werden
und
dementsprechend
genden Befallsgraden gesprochen werden: sporadisches
Vorkommen,
episodisches Vorkommen, persistierendes
Vorkommen.
von
fol
287
Man kann auch einfach als Pradilektions gebiete diejenigen Raume bezeichnen, die eine uberdurchschnittliche Starke des Befalls aufweisen. Zwischen
benachbarten
Gebieten
mit
star
verschieden
ken Intensitaten kann sich ein Gefalle einstellen, so dafi man geomedizinisch von einem ?Seuchengefallea sprechen kann, wie es Rodenwaldt (10) fiir das Cho in Indien
leravorkommen
An
versucht
hat.
zu be dritter Stelle ist der Zeitfaktor riicksichtigen, der entweder als Saisonfaktor die Bindung eines Gipfels der Erkrankungen im Jah resablauf an die Jahreszeiten des lokalen Klimas zum Ausdruck bringt oder in quasiperiodischen im Krankheitsgeschehen in Erschei Vorgangen nung Die
tritt.
Tularamie des Menschen und zeigt z. B. in Mitteleinen der mit Westeuropa ausgesprochenen Wintergipfel, der Jagdsaison der Hasen und dem Genufi derselben iiber einstimmt. Die zwischen zwei epidemi langen Ruhezeiten in der gleichen Landschaft schen Ausbriichen (bis zu 9?11 deuten darauf hin, dafi das eigentliche Reservoir Jahren) nicht die Nager des Erregers sondern deren Ekto sind, die Zecken, die sowohl in Rufiland in USA, wie parasiten, in Frankreich als infiziert gefunden wurden.
Wenn eine Erklarung fiir eine besondere ortlich zeitliche Situation der Krankheitsverhaltnisse eines Gebietes in irgendwelchen geographischen Ursachen werden gefunden denen Erscheinungen konstant erweisen,
dann
soil,
mussen
sich
die
des Krankheitsvorkommens d. h.
sie diirfen
sich nicht
gefun als nur ge
wissermafien zufallig in dem erfafiten Zeitabschnitt beobachten
sondern
lassen,
mussen
am
wiederholt
gleichen Ort oder zumindest in einem friiherenZeit raum
sein.
nachweisbar
Das war bei den der Tularamie im der Fall, Thrakien von 1936 Epidemie liche r Erkrankungen 1945?1946,
ersten mitteleuiropaischen Herdgebieten von Wien Marchfeld nordlich und in in denen sich nach der ersten schweren die epidemieartigen mensch Haufungen in beiden Landschaften in den Jahren inThrakien dann nochmals 1954, wiederholten.
In dieser ?S t a n d o r t k o n s t a n z" liegt ein wesentliches Argument fiir die gesuchte Mitwirkung eines
oder
mehrerer
Landschaftsfaktoren
am
Zustan
dekommen der Ortsgebundenheit der Krankheits erscheinungen. Fiir die Bindung des Vorkommens des Kropfes in bestimmten Landschaften der Schweiz ist diese
Standortkonstanz
nachgewiesen
(77?.
Dieterle
und /. Eugster [11]), aber noch keine Erklarung ge funden worden. Einen weiteren Beweis fiir die Giil tigkeit des Zusammentreffens geographischer und nosologischer Tatsachen stellt die Konkordanz dieser Erscheinungen in Landschaften mit gleichem oder ahnlichem Charakter dar. Sollte sich das Krank heitsvorkommen in zwei gleichgearteten Landschaften als sehr unterschiedlich erweisen, dann mufi dabei ein weiterer, nichtgeographischer Faktor beteiligt sein. Ein konkordantes Verhalten liegt z. B. bei dem Einnisten der Tularamie uberall dann vor, wenn die neu befallene Landschaft durch Merkmale ihrer ur steppenahnliche mit dem Charakter der sprunglichen bisher Vegetation bekanntgewordenen
Pradilektionsgebiete
iibereinstimmt.
Der Begriff der Konkordanz fiihrt iiber den Weg des Vergleiches verschiedener Landschaften, die als Krankheitsraume der gleichen Seuche bekanntgewor den sind, zur Aufstellung ubergeordneter Prinzipien
288 Erdkunde Band XII fiir
Landschafts Raume, geographische Einrich oder andere zonale zu im Gegensatz der bisher besprochenen
grofiere Klimazonen
giirtel, tungen
z e 11 u 1a r e n (lokalen, regionalen) Anordnung der Krankheitsraume. Hier besteht fiir die geomedizini sche Forschung allerdings noch eine Schwierigkeit, in dem von geographischer und klimatologischer Seite noch keine allgemeingultige Klimazoneneinteilung aufgestellt worden ist (H. Flohn [12]). Die Unter suchungen von C. Troll (13) iiber den verschiedenen Landschaftshaushalt in den einzelnen Klimagiirteln und in den zu ihnen gehorenden Hohenstufen weisen
^^^^^^^^
aber
neuen einen Forschung geomedizinischen von der beschriebenen landschaftsokologi
der
der,
Weg,
schen Analyse
Gebundenheir
!_;