25. September 2013

11. Tag der NATURWISSENSCHAFTEN 24./25. September 2013 Organisationsteam: Fachbereich 11: Alexander Löwer / Prof. Dr. Andreas Junge Fachbereich 12...
Author: Petra Brahms
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11. Tag der

NATURWISSENSCHAFTEN 24./25. September 2013

Organisationsteam:

Fachbereich 11: Alexander Löwer / Prof. Dr. Andreas Junge Fachbereich 12: Prof. Dr. Gabriel Wittum / Apl. Prof. Dr. Rüdiger Brause / Prof. Dr. Reinhard Oldenburg Fachbereich 13: Prof. Dr. Hartmut Roskos / Fachschaft Physik Fachbereich 14: Dr. Sabine Monz Fachbereich 15: Prof. Dr. Jörg Soppa Fachbereich 16: Prof. Dr. Frank Nürnberger / Frank Seibert Alves Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung: Silke Hennen / Jette Horstmeyer / Prof. Dr. Roger Erb Zentrale Studienberatung: Susanne Mombers (Programmkoordination) Marco Blasczyk (Programmkoordination) Hannah Pohl-Ingendahl (Graphik / Layout Programmheft) Vladimir Alexeev (Graphik / Layout Programmheft) Ulrike Helbig (Text)

Impressum

Herausgeber: Zentrale Studienberatung, Goethe-Universität Frankfurt am Main Titelbild: Fotolia.com Druck: ATC Advertising Technical Consulting GmbH, go-atc.de Redaktionsschluss: 17. Juni 2013 Auflage: 4.000 www.uni-frankfurt.de

Liebe Schülerinnen und Schüler, Hessen schafft Wissen. Dafür sorgen unsere Hochschulen, die außeruniversitären Forschungseinrichtungen und die Unternehmen mit immer neuen Innovationen, insbesondere im Bereich der Naturwissenschaften. Diese neuen Technologien, Verfahren oder Ideen schaffen die Voraussetzung für die Arbeitsplätze von morgen, für wirtschaftliches Wachstum und den Wohlstand unserer Bürgerinnen und Bürger. Damit dieser Innovationsmotor auch in Zukunft läuft, brauchen wir junge Menschen, die sich für eine Ausbildung an einer Hochschule und ein naturwissenschaftliches Studium begeistern lassen. Nahezu täglich dokumentieren Berichte im Internet, den Zeitungen und im Fernsehen den großen Bedarf von Wirtschaft und Wissenschaft an qualifizierten Mitarbeitern, insbesondere in den so genannten MINT-Fächern. Mit dem „Tag der Naturwissenschaften“ hat die Goethe-Universität Frankfurt eine faszinierende Möglichkeit geschaffen, genau diesen Wissenschaftsbereich, die Ausbildungsmöglichkeiten und Perspektiven kennenzulernen. Mit der Goethe-Universität lernen Sie an diesem Tag nicht nur die größte hessische Hochschule kennen, sie zählt gleichzeitig zu den modernsten Universitäten in ganz Deutschland mit einem ausgezeichneten Ruf für exzellente Lehre und Spitzenforschung. Dieser Tag bietet somit eine hervorragende Gelegenheit, sich bereits frühzeitig über die weitere Ausbildung im Rahmen eines naturwissenschaftlichen Studiums zu informieren, mit Dozenten und Studierenden ins Gespräch zu kommen oder zu experimentieren. Ich wünsche Ihnen für diesen Tag viele tolle Gespräche und wichtige Informationen. Vor allem aber wünsche ich Ihnen für Ihre Zukunft alles Gute und viel Erfolg! Ihre

Eva Kühne-Hörmann Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst

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Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrerinnen und Lehrer, mit dem Tag der Naturwissenschaften möchten wir Ihnen die Möglichkeit bieten, in die Welt der Naturwissenschaften hinein zu schnuppern, sich über die verschiedenen Studienmöglichkeiten und Berufsperspektiven zu informieren und unsere Universität kennenzulernen. Sie stehen kurz vor der Kurswahl, wissen noch gar nicht wo es genau hingehen soll, manche von Ihnen haben vielleicht schon eine vage Vorstellung? Ihnen machen Naturwissenschaften Spaß? Sie experimentieren, knobeln oder erforschen gerne alltägliche oder spezielle Phänomene? Sie sind neugierig auf die Welt und möchten mehr erfahren, wollen wissen was dahinter steckt, tiefer eintauchen in ein bestimmtes Fachgebiet oder haben sogar schon sehr genaue Vorstellungen was Sie beruflich verfolgen möchten und wo Ihre Talente liegen? – Nutzen Sie die Chance bei dieser Veranstaltung mehr über die Fachbereiche, Forschungsgebiete und die Goethe Uni zu erfahren oder auch einfach einen interessanten Tag mit Experimenten, neuen Ideen und im Austausch mit Professoren, Studenten oder anderen Schülern zu erleben. Für Lehrerinnen und Lehrer gibt es auch in diesem Jahr wieder Workshops. An beiden Tagen wird Prof. Dr. Roger Erb über neue Ideen für Experimente im naturwissenschaftlichen Unterricht berichten und die Möglichkeit zum Austausch geben. Zusätzlich besteht am 25.09. die Alternative die Arbeit des Vereins MINT-EC kennenzulernen. Der Verein unterstützt Schulen beim Aufbau eines naturwissenschaftlichen Profils. In diesem Programmheft finden Sie einen Überblick über die verschiedenen Vorträge der Studienfächer, Führungen und Lehrerworkshops. Wir laden Sie herzlich ein, an den Experimentalständen der Fachbereiche im Foyer des Otto-Stern-Zentrums mitzumachen, neugierig zu sein und Fragen zu stellen. Ein besonderes Anliegen ist es uns, Ihnen zu vermitteln, welche Voraussetzungen und Vorkenntnisse aus der Oberstufe für ein Studium in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Medizin besonders wichtig sind. Wir hoffen, Ihnen so auch eine kleine Hilfestellung für die anstehende Kurswahl in der Oberstufe an die Hand zu geben. Eine inhaltliche Zusammenfassung dazu finden Sie im hinteren Teil des Programmheftes. Uns interessiert sehr, wie Ihnen die Veranstaltung gefällt, ob und wo Sie sich möglicherweise Veränderungen wünschen. Wir werden daher nach der Veranstaltung auf Sie zukommen. Unsere Bitte: Füllen Sie möglichst zahlreich einen Feedbackfragebogen für uns als Veranstalter aus. Das hilft uns sehr, zukünftige Tage der Naturwissenschaften noch weiter zu verbessern. Wir wünschen viel Spaß an und in der Goethe-Universität!

Susanne Mombers Für das Organisationsteam 5

Hörsaal

H1

H2

H3

Platzzahl

404

302

286

9 - 9.20 Uhr

Begrüßung und Eröffnung am 24.September 2013: Prof. Dr. Werner Müller-E Eva Kühne-Hörmann Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst

Begrüßung am 25.September 2013: Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz Vize - Begrüßung wird aus H1 per Video in alle Hörsääle übertragen - Bitte nehmen S 9.20 - 10.05 Uhr

10.15 - 11 Uhr

11.15 - 12 Uhr

12.15 - 13 Uhr

9.20 - 13.30 Uhr

Biowissenschaften

Pharmazie

Zahnmedizin

Prof. Dr. Jörg Soppa

Dr. Ilse Zündorf Dr. Mario Wurglics

Prof. Dr. Hans-Christoph Lauer Lars Kandsperger

Biowissenschaften

Pharmazie

Zahnmedizin

Prof. Dr. Jörg Soppa

Dr. Ilse Zündorf Dr. Mario Wurglics

Prof. Dr. Hans-Christoph Lauer Lars Kandsperger

Medizin

Chemie

Biochemie

Prof. Dr. Frank Nürnberger Frank Seibert-Alves

Prof. Dr. Arnim Lühken Dr. Jens Salzner

Prof. Dr. Klaas-Martinus Pos

Medizin

Chemie

Biochemie

Prof. Dr. Frank Nürnberger Frank Seibert-Alves

Prof. Dr. Arnim Lühken Dr. Jens Salzner

Prof. Dr. Klaas-Martinus Pos

Info- und Experimentalstände

aller Fachbereiche im Foyer des Otto-Stern-Zentrums

9.25-11 Uhr und 11.15-13 Uhr Schnupperkurs Raster-Elektronen-Mikroskop (Manfred Ruppel) Anmeldung am Infostand der Zentralen Studienberatung (max. 20 Personen) 9.30 - 10.30 Uhr und 11.10 - 12.10 Uhr Laborführung Physik „Mit Kanonen auf Spatzen schießen - Atomphysik am Teilchenbeschleuniger“ Anmeldung am Infostand der Zentralen Studienberatung (max. 20 Personen)

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H4

H5

H6

S1 + S2

154

154

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ler-Esterl Präsident der Goethe-Universität /

Vizepräsident der Goethe-Universität men Sie in dem Hörsaal Platz in dem Sie den darauffolgenden Vortrag besuchen möchten Informatik

Physik

Geowissenschaften

Biophysik

Dr. Karsten Tolle

Prof. Dr. Marc Wagner Prof. Dr. Joachim Maruhn

Prof. Dr. Jens Herrle Prof. Dr. Harro Schmeling

Prof. Dr. Werner Mäntele

Informatik

Physik

Geowissenschaften

Biophysik

Dr. Karsten Tolle

Prof. Dr. Marc Wagner Prof. Dr. Joachim Maruhn

Prof. Dr. Jens Herrle Prof. Dr. Harro Schmeling

Prof. Dr. Werner Mäntele

Meteorologie

Mathematik

Geographie

Lehramt

Prof. Dr. Joachim Curtius Dr. Heinz Bingemer

Dr. Hartwig Bosse

Prof. Dr. Jürgen Wunderlich

Meteorologie

Mathematik

Geographie

Prof. Dr. Joachim Curtius Dr. Heinz Bingemer

Dr. Hartwig Bosse

Prof. Dr. Jürgen Wunderlich

in den naturwissenschaftlichen Fächern Prof. Dr. Thomas Wilhelm Prof. Dr. Paul W. Dierkes

Lehramt

in den naturwissenschaftlichen Fächern Prof. Dr. Thomas Wilhelm Prof. Dr. Paul W. Dierkes

Hörsaal S3+S4 (je 25 Plätze), 11.15 - 13 Uhr Workshop für Lehrer in den Naturwissenschaften

Das Experiment im naturwissenschaftlichen Unterricht (Prof. Dr. Roger Erb, Direktor Akademie für Lehrerbildung, Goethe-Universität) oder Der Verein MINT-EC stellt seine Arbeit vor (Dr. Niki Sarantidou, Geschäftsführerin Verein MINT-EC) (nur am 25.09.)

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Biochemie Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium? Biochemie ist die „Chemie des Lebens“ und genau das ist es, was Biochemie interessant und unverzichtbar macht. Die Zelle in Ihrer Komplexität verstehen lernen bei Vorgängen wie dem Stoffwechsel oder der Kommunikation zwischen Zellen und Organen, molekulare Strukturen erkennen. Die chemischen und physikalischen Prozesse in Pflanzen, Tieren und Bakterien, die Verwertung unserer täglichen Nahrung ins Visier nehmen. Wie wirken Medikamente? Dieses Eintauchen in molekulare Details fundamentaler biologischer Vorgänge ermöglicht das Studium der Biochemie. Ziel des Studienganges ist es, den Studierenden die molekularen Grundlagen der chemischen Reaktionen und Wechselwirkungen einer Zelle zu vermitteln. Hierzu werden zuerst Grundlagen in Chemie, Physik, Mathematik und Biologie gelegt, aber auch schon ab dem ersten Semester die Inhalte der Biochemie behandelt. Neben der Vermittlung des theoretischen Wissens in Vorlesungen stellt die Ausbildung in Praktika einen Schwerpunkt dar. Um den Studierenden in der praktischen Ausbildung den Zugang zu allen modernen biochemischen, zellbiologischen und biophysikalischen Techniken zu ermöglichen, sind mit dem Georg-Speyer-Haus, dem Paul-Ehrlich-Institut und dem MaxPlanck-Institut für Biophysik drei weitere Forschungseinrichtungen mit in die Ausbildung eingebunden. Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach diesem Studium? Biochemie ist ein sehr forschungsnaher Studiengang, was sich auch in den Karrierewegen unserer Absolventen niederschlägt. Ca. 90% aller Studierenden beginnen nach dem Studium eine 3-4 jährige Doktorarbeit, auf die oftmals ein Forschungsaufenthalt im Ausland als Postdoc folgt. Typische Berufsfelder neben einer akademischen Laufbahn finden sich hauptsächlich in Forschung und Entwicklung in der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Welche Leistungskurse und Grundkurse soll ich dafür wählen? Sie sollten solide Grundkenntnisse in Chemie, Biologie, Mathematik und Physik mitbringen. Leistungskurse in einem oder mehreren Fächern sind hilfreich, aber nicht notwendige Voraussetzung. Darüber hinaus sind auch Englischkenntnisse unerlässlich, da viele Lehrbücher und Fachzeitschriften in Englisch geschrieben sind. Und nicht zuletzt sollten Sie ein Interesse für das Fach und an der praktischen Laborarbeit mitbringen. Eine Portion Durchhaltevermögen und Teamfähigkeit erleichtern den Weg in ein erfolgreiches Studium.

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Biophysik Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium? Biophysik ist ein Wissensgebiet an der Schnittstelle zwischen Physik, Chemie und Biologie. Sie befasst sich mit der Struktur, den Eigenschaften, der Funktion und der Dynamik belebter Materie. Dabei nutzt sie Methoden aus allen drei naturwissenschaftlichen Richtungen. Im Studiengang Biophysik der Goethe-Universität erfolgt durch die Kooperation von drei Fachbereichen eine in Deutschland einzigartige Ausbildung auf diesem Gebiet. Im Bachelor-Teil des Studiums (6 Semester) erfolgt eine solide Grundausbildung in Physik, Chemie und Biologie mit Fächern wie beispielsweise Experimentalphysik, Theoretische Physik, Physikalische Chemie, Anorganische und Organische Chemie, sowie Zellbiologie, Biochemie, und Genetik. Die Lehrveranstaltungen in Biophysik bauen auf einem soliden Fundament aus den drei Grundfächern Physik, Chemie und Biologie auf. Der Master-Teil des Studiums ist stark forschungsorientiert und bietet Spezialisierungen auf verschiedenen Gebieten wie beispielsweise medizinische Biophysik, molekulare oder zelluläre Biophysik, oder theoretische Biophysik. Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach diesem Studium? Biophysiker erfahren im Lauf ihres Studiums eine breite interdisziplinäre Ausbildung. Sie haben gelernt, „über den Tellerrand“ einer einzigen Disziplin hinauszuschauen. Sie arbeiten auf vielen Gebieten, z.B.: • Forschung und Lehre an Hochschulen • Forschung und Entwicklung an staatlichen Instituten oder in der Industrie • Medizin, z.B. bei der Entwicklung neuer Diagnose- oder Therapiemöglichkeiten • Biotechnologie • Analytik, beispielsweise Umweltanalytik • Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus • Patentwesen, u.v.a. Der Arbeitsmarkt für Biophysiker sieht seit vielen Jahren sehr gut aus. Welche Leistungskurse und Grundkurse soll ich dafür wählen? Es ist sinnvoll, möglichst breit die naturwissenschaftlichen Fächer als Leistungskurse zu belegen. Die wichtigsten Fächer für das Biophysikstudium sind Physik, Chemie, Biologie. Die Mathematik ist ein unverzichtbares Werkzeug in der Biophysik; man sollte mit ihr nicht auf Kriegsfuß stehen. Da der überwiegende Teil der Fachliteratur in englischer Sprache vorliegt, sind Englischkenntnisse von Vorteil.

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Biowissenschaften Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium? In Frankfurt wird ein sehr breit angelegter Bachelorstudiengang „Biowissenschaften“ angeboten. Ab dem ersten Semester gibt es biologische Praktika, die zunächst einen Überblick über Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen, verschiedene Ökosysteme und Evolution bieten. In den ersten Semestern gibt es auch Vorlesungen und Praktika in Chemie und Physik, da diese wichtige Grundlagen für das Verständnis von Lebensvorgängen liefern. Im weiteren Verlauf werden verschiedene biologische Teildisziplinen vorgestellt wie z.B. Biochemie, Genetik, Evolutionsbiologie, Pflanzenphysiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Neurobiologie, Ökologie, und Zellbiologie. In den Praktika erlaubt das Studium schon eine Spezialisierung auf die persönlichen Favoriten unter den Fachgebieten. Gegen Ende des Studiums tritt das Erlernen wissenschaftlichen Arbeitens in den Vordergrund, einmal anhand von wissenschaftlichen Publikationen und Vorträgen, vor allem aber durch die Bachelorarbeit, in der ein eigenes Forschungsprojekt zunächst experimentell bearbeitet und dann in wissenschaftlicher Publikationsform vorgestellt wird. Ein Tutorensystem garantiert den jüngeren StudentInnen eine intensive Betreuung, während die älteren ihr Wissen vertiefen sowie Wissensvermittlung und Umgang mit Menschen lernen. Zusammengenommen bietet der Bachelorstudiengang eine hervorragende Grundlage für Aufbaustudiengänge (Frankfurt bietet die Masterstudiengänge Bioinformatik, Molekulare Biotechnologie, Molekulare Biowissenschaften, Ökologie und Evolution, Interdisciplinary Neuroscience, Umweltwissenschaften, und Cell Biology and Physiology an) oder für einen Start in den Beruf. Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach diesem Studium? Biowissenschaftlern stehen viele Berufe offen, deren Auswahl von der Spezialisierung innerhalb der Biologie beeinflusst wird. Natürlich zählen dazu die wissenschaftliche Forschung in der biotechnologischen oder pharmazeutischen Industrie oder in Forschungsinstituten (Universitäten, Max-Planck-Institute, Senckenbergische Forschungsgesellschaft, Georg Speyer Haus, usw.). Es ist aber auch möglich, in Umweltbehörden oder anderen Überwachungsbehörden zu arbeiten, die biologische Expertise benötigen. Weitere Möglichkeiten bieten sich in Botanischen Gärten, Zoos, Museen und Sammlungen. Viele Nichtregierungsorganisationen (NGOs) haben sich auf Bereiche des Natur- oder Umweltschutzes, der Bewahrung des Klimas oder der Zukunftssicherung spezialisiert und benötigen biologische Expertise. Als Biologe kann man sich auch selbstständig machen und als Gutachter arbeiten, in einem Planungsbüro in der Baubiologie arbeiten oder seinen Erfolg mit einem „Startup“-Unternehmen in der Biotechnologie suchen. Auch in Patentämtern, bei Patentanwaltskanzleien oder Patentabteilungen von Firmen ist biologische Expertise gefragt. Die eigenen Wünsche und Spezialisierungen und damit die eigenen möglichen Berufsfelder kristallisieren sich typischerweise erst im Verlauf des Studiums heraus.

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Welche Leistungskurse und Grundkurse soll ich dafür wählen? Für ein Studium der Biowissenschaften ist ein Leistungskurs Biologie sicherlich hilfreich. Während des Studiums gibt es Lehrveranstaltungen in Chemie, Physik und Mathematik, deren Verständnis leichter fällt, wenn nicht alle diese Fächer möglichst früh abgewählt werden. Die Fachsprache in den Biowissenschaften ist Englisch, und schon während des Bachelorstudiums müssen englische Veröffentlichungen gelesen, englische Vorträge besucht und ein englischer Vortrag gehalten werden.

Chemie Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium? Heute ist die industrielle Umsetzung chemischer Erkenntnisse aus kaum einem Bereich unseres Lebens mehr wegzudenken: Wir begegnen ihr nicht nur bei Produkten wie Farben, Kunststoffen oder Medikamenten, sondern bereits alltäglich in der Schönheitspflege, in Handys und Computern oder bei Funktionskleidung für den Sport. Während des Studiums analysiert man die Zusammensetzung, die Eigenschaften und das molekulare Verhalten von Substanzen, Gemischen und Materialien und lernt die dafür notwendigen chemischen, physikalischen und strukturbiologischen Verfahren kennen. Darüber hinaus stellt man mit Hilfe chemischer und biochemischer Syntheseverfahren neue Verbindungen her und erlernt die Eigenschaften theoretisch zu beschreiben und Strukturen und Reaktionen vorherzusagen. Im Studium erwirbt man sowohl die theoretischen Kenntnisse als auch die praktischen Fertigkeiten, um neue Substanzen herzustellen und unbekannte Fragestellungen zu analysieren und aufzuklären. Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach diesem Studium? Die Einsatzmöglichkeiten für Chemiker sind überaus vielfältig: Sie reichen von Forschung und Entwicklung (chemische, pharmazeutische oder andere Industriezweige) über Produktion, (Produkt-)Management oder Marketing bis hin zum Dienstleistungssektor (Banken, Versicherungen, IT-Branche) oder einer selbständigen Tätigkeit. Welche Leistungskurse und Grundkurse soll ich dafür wählen? Erforderlich sind solide Grundkenntnisse in Chemie, Mathematik und Physik. Leistungskurse in einem oder mehreren Fächern sind hilfreich, aber keine notwendige Voraussetzung. Auch Englischkenntnisse sollten Sie mitbringen, da viel Fachliteratur in Englisch geschrieben ist. Vor allem sollten Sie ein Interesse für das Fach und an der praktischen Labortätigkeit mitbringen. Eine Portion Durchhaltevermögen und Teamfähigkeit erleichtern den Weg in ein erfolgreiches Studium. Ist Chemie das richtige Studium für mich? Um Sie bei der Wahl des Studiengangs zu unterstützen haben wir ein sogenanntes Online-Self-Assessment entwickelt. Es soll dazu beitragen, Ihre Studienentscheidung zu unterstützen. Das Angebot vereint: • Informationen zu Inhalten und Ablauf des Studiums • Interviews mit Studierenden und Lehrenden • Fragen zu Ihrer Selbsteinschätzung • Aufgaben zu Kompetenzen, die für ein erfolgreiches Chemiestudium wichtig sind Einfach mal reinschauen: http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb14/Studium/chemie/ChemieBSc/InformationenStudieninterressierte/Self-Assessment/index.html 11

Geographie Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium? Geographie ist eine in zahlreiche Teildisziplinen aufgefächerte Wissenschaft an der Schnittstelle von Natur- und Gesellschaftswissenschaften und beschäftigt sich mit einer breiten Palette von natürlichen wie gesellschaftlichen Phänomenen, d.h. der Entstehung und Entwicklung von Erscheinungen in einem definierten Raum. Geographinnen und Geographen lernen in ihrem Studium ebenso die physisch-geographischen Grundlagen (Geomorphologie, Bodenkunde, Hydrologie, Vegetationsgeographie und Klimageographie) als auch die humangeographischen Grundlagen (Wirtschaftsgeographie, Geographische Stadtforschung, Sozialgeographie) kennen. Der Kompetenzerwerb zielt darauf ab, raumbezogene Phänomene zu analysieren, ihre Zusammenhänge zu verstehen und Probleme zu lösen in Bereichen wie z. B. Wandel von Städten und Landschaften, Mobilität und Verkehr, Wasserknappheit, nachhaltige Ressourcennutzung, Bodenschutz oder globale Handelsströme. Die Vermittlung praktischer Fähigkeiten und Techniken erfolgt häufig in Kleingruppen durch Projektarbeiten im Team am Beispiel ganz konkreter Fragestellungen, häufig auch direkt vor Ort im Gelände. Ein Schwerpunkt im Studium der Geographie in Frankfurt wird auf die systematische Methodenausbildung gelegt. Dazu gehört das Arbeiten mit digitalen Geodaten in speziellen Computer-Laboren (GIS-Pool) genauso wie geländebezogene Messungen und Kartierungen, Laboranalysen und Methoden der empirischen Sozialforschung. Einzigartig in Frankfurt ist das Mentoren- und Tutorenprogramm in der Geographie, in dem sowohl die fortgeschrittenen Bachelor- als auch L3-Lehramtsstudierenden die Studienanfänger betreuen, z.B. in Exkursionen und Seminaren, die dem Erwerb spezieller Schlüsselqualifikationen dienen (z.B. Datenverarbeitung, Studienorganisation, Exkursionsplanung). Ab dem 2. Studienjahr des Bachelor-Studienganges oder mit einem aufbauenden Master-Studiengang (Voraussetzung ist der Bachelor-Abschluss) erhalten Studierende die Möglichkeit zur Spezialisierung, d.h. die weitere Ausrichtung des Studiums konzentriert sich danach auf einen der beiden geographischen Teilbereiche (Humangeographie oder Physische Geographie), so dass jeder Studierende ganz gezielt gemäß der jeweiligen individuellen Interessen eigene Schwerpunkte im Studium setzen kann.

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Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach diesem Studium? Typische Berufsfelder für Geographinnen und Geographen liegen im Bereich der öffentlichen Verwaltung und Planung (Stadt- und Regionalplanung, Verkehrsplanung, Umweltplanung, Boden- und Naturschutz, Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing/Citymanagement etc.) und im Bereich der Privatwirtschaft (Umweltcontrolling, Unternehmensberatung, Marktforschung, Immobilienwirtschaft, Tourismus/Fremdenverkehr etc.). In der Ausbildung und Forschung arbeiten Geographinnen und Geographen als Lehrer, Hochschullehrer oder als Wissenschaftler an Universitäten und anderen Forschungsinstitutionen. Weitere Schwerpunkte sind die internationale Entwicklungszusammenarbeit, Medienwesen und Öffentlichkeitsarbeit. Kontakte zu möglichen Arbeitgebern ergeben sich häufig bereits im Laufe der studienbegleitenden Praktika. Welche Leistungskurse und Grundkurse soll ich dafür wählen? Der Leistungskurs Erdkunde wird in den wenigsten Bundesländern angeboten, und ist auch keine notwendige Voraussetzung für ein Geographie-Studium. Weil Geographie damit zu tun hat, wie die Welt funktioniert, und viele Aspekte aus Natur-, Kultur- und Gesellschaftswissenschaften in verschiedensten Regionen der Welt vereint, sind ein gutes Grundlagenwissen in allen natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern sowie Fremdsprachenkenntnisse (vor allem Englisch) hilfreich.

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Geowissenschaften Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium? Die Geowissenschaften umfassen alle Wissenschaften, die sich mit der Erde beschäftigen. In Frankfurt setzt sich das Institut für Geowissenschaften aus den vier Facheinheiten Geologie, Geophysik, Mineralogie und Paläontologie zusammen. Die Geologie befasst sich mit dem Aufbau der Erde, ihrer Zusammensetzung und den Gesteinsarten. In der Facheinheit Geophysik konzentriert man sich auf die physikalischen Eigenschaften der Erde. Die Mineralogie erforscht die Zusammensetzung einzelner Minerale sowie deren Kristallstruktur. Die Paläontologie untersucht die Geschichte der Erde einschließlich der Lebensentwicklung. Die große Bandbreite an Lehrangeboten ist eine der Besonderheiten des Studiums der Geowissenschaften in Frankfurt. Geowissenschaftliche Themen begegnen uns ständig und überall im Alltag: Die Versorgung mit mineralischen Rohstoffen für Fortbewegung, Städtebau, Elektronik & Computerchips oder als Grundbausteine der Medizin. Dies sind nur wenige von vielen Punkten. Auch Georisiken wie Vulkanausbrüche, Erdbeben oder Bergstürze und immer neue Entdeckungen von Fossilien, die uns selbst unsere eigene Herkunft besser verstehen lassen, gehören zu den geowissenschaftlichen Themen. Das Studium bietet viele praxisbezogene Aspekte mit Lehrveranstaltungen im Gelände und in Laboren. Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach diesem Studium? Geowissenschaftler arbeiten für die Rohstoffsicherung und Rohstoffprospektion (Öl, Wasser, Mineralien, uvm.), für die Begutachtung des Baugrundes und für den Grundwasserschutz sowohl in selbständigen Unternehmen als auch in öffentlichen Ämtern. Weitere Betätigungsfelder sind Umweltmanagement, Tunnelbau, Altlastuntersuchung, Materialanalytik und Risikoabschätzung (z.B: für Versicherungen und Rückversicherungen). Außerdem sind sie in Museen, Forschungseinrichtungen und internationalen Organisationen tätig. Welche Leistungskurse und Grundkurse soll ich dafür wählen? Grundsätzlich kann das Studium mit der Allgemeinen Hochschulreife aufgenommen werden. Ein naturwissenschaftlicher Schwerpunkt ist bei der Wahl von Grund- und Leistungskursen empfehlenswert, denn im Studium werden in den Nebenfächern Mathematik, Physik, Chemie und Biologie Leistungen verlangt. Gute Sprachkenntnisse in Englisch sind von großem Vorteil.

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Informatik Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium? In den ersten drei Semestern des Bachelor Studiengangs werden für das Hauptthema „Systematische Verarbeitung von Informationen“ die Grundlagen aus den Bereichen der praktischen Informatik (Programmiersprachen, Betriebssysteme und Datenbanken), der theoretischen Informatik (Modellbildungen, Entwurf und Analyse effizienter Programme für fundamentale algorithmische Probleme), der technischen Informatik (Entwurf von Rechner-, Kommunikations- und eingebetteten Systemen) wie auch aus der Mathematik behandelt. In den letzten drei Semestern besteht die Möglichkeit der Vertiefung. Für die Verbindung zu den vielfältigen Anwendungen muss ein Anwendungsfach ebenfalls in den letzten drei Semestern studiert werden; in Frankfurt steht eine große Fächerauswahl wie Betriebswirtschaftslehre, Biologie, Chemie, Geographie, Geophysik, Kognitive Linguistik, Mathematik, Medizin, Meteorologie, Philosophie, Physik, Psychologie und Volkswirtschaftslehre zur Verfügung. Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach diesem Studium? Informatikerinnen und Informatiker entwickeln Software, sind als Administratoren oder Systemtechniker tätig, gestalten neue Medien, beraten und schulen, erforschen neue Systeme und Techniken und kümmern sich um die Sicherheit von IT-Systemen. Sie arbeiten in den vielfältigsten Bereichen – wenn Sie fähig sind, die Sprache des „Kunden“ zu sprechen. Welche Leistungskurse und Grundkurse soll ich dafür wählen? Ein Leistungskurs in Informatik ist sehr wichtig, um mögliche falsche Vorstellungen vom Fach Informatik auszuräumen. In der Informatik werden in größerem Umfang mathematische Methoden eingesetzt, ein zusätzlicher Leistungskurs in Mathematik ist deshalb von großem Vorteil. Weitere für ein Studium der Informatik sehr hilfreiche Fächer sind Physik und Englisch.

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Mathematik Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium? Im Mathematik-Studium lernt man logische Zusammenhänge herzuleiten, übt sich im Argumentieren und Beweisen, es geht also eher um das „Warum“ als um das „Wie“. Dabei wird weniger gerechnet, als viele erwarten. Fast alle bekannten Regeln werden hinterfragt und neue Strukturen, z.B. neue Arten von Zahlen oder hochdimensionale Räume erfunden. Man lernt unter anderem die mathematischen Gesetzmäßigkeiten des Zufalls kennen und erfährt, wie faire Preise auf den Finanzmärkten zustande kommen. Unter dem Stichwort Optimierung wird beispielsweise behandelt, wie ein Navi die kürzesten Wege berechnet oder wie man sich strategisch am besten verhält, wenn man mit anderen um eine begrenzte Ressource streitet. Nicht zuletzt kommen auch schöne Dinge vor, an die man beim Stichwort Mathematik vielleicht gar nicht denkt, zum Beispiel, dass sich jede Landkarte so mit vier Farben färben lässt, dass keine zwei Nachbarländer dieselbe Farbe abbekommen. Oft fragt man, was denn in einem so alten Fach wie Mathe heute noch erforscht wird. Nun, die Computer haben viele wichtige Probleme erst berechenbar gemacht. Rechnete man früher per Hand (und deswegen mit kleinen Zahlen), so muss man heute, um beispielsweise die kürzeste Route für einen Paketdienst zu finden, leicht Trilliarden von möglichen Touren durchforsten. Für solche schwierigen und doch alltäglichen Probleme müssen wir neue Rechenverfahren entwickeln, um die Aufgabe in erlebbarer Zeit zu lösen. Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach diesem Studium? Das Mathestudium eröffnet zahlreiche Berufsperspektiven. Was also genau tun Mathematiker und Mathematikerinnen? ...sie haben im Studium gelernt Muster zu erkennen, detektivische Schlussfolgerungen zu ziehen und daraus Strategien zu entwickeln. Tatsächlich werden Mathematiker und Mathematikerinnen in leitenden Positionen bei der Entscheidungsfindung eingesetzt – und zwar in den unterschiedlichsten Bereichen der Wirtschaft. ...sie entwickeln Software, wie sie beispielsweise in jedem Navigationsgerät steckt. Dabei werden sie sowohl in der Leitung von Softwareprojekten als auch beim Erfinden der nötigen Verfahren eingesetzt. ...sie setzen sich mit Daten und Zufallsprozessen auseinander und arbeiten im Statistischen Bundesamt, in medizinischen Forschungseinrichtungen, in Banken und Versicherungen. Hier entdecken sie Trends, schätzen Risiken ab (beispielsweise für Lebensversicherungen) und erstellen Prognosen, wie sich die Zukunft entwickelt. Nicht zuletzt gibt es den Beruf des Mathelehrers und der Mathelehrerin! Welche Leistungskurse und Grundkurse soll ich dafür wählen? Ein Leistungskurs in Mathe ist eine feine Sache, ist aber für ein späteres Mathe-Studium nicht zwingend erforderlich. Weil Mathematik sich wunderbar mit anderen Fächern kombinieren lässt, sollte man einfach Fächer wählen, die einem Spaß machen! 16

Medizin Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium? Im vorklinischen Studium (vier Semester) werden vor allem die naturwissenschaftlichen und psychosozialen Grundlagen vermittelt. Lernziel ist das Verständnis der normalen Biologie, Psychologie und Soziologie des Menschen. Im klinischen Studienabschnitt werden die klinisch-theoretische und die klinisch-praktische Medizin vermittelt. In unserem Fachbereich haben wir uns als Ausbildungsziel gesetzt, dass unsere Studierenden die häufigen und wichtigen, sofort behandlungspflichtigen Krankheiten vor dem Praktischen Jahr selbständig diagnostizieren können und in der Lage sind, Therapiemaßnahmen einzuleiten sowie Patienten zu führen. Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach diesem Studium? Das Studium der Medizin ermöglicht vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten vor allem in der kurativen Medizin, jedoch auch in der Forschung und in vielen weiteren Bereichen. Die Beschäftigungschancen für Mediziner sind zurzeit ausgezeichnet. Da gegenwärtig in vielen Bereichen Ärztemangel herrscht, ist der FB gerade an der Ausbildung von Fachärzten interessiert. Welche Leistungskurse und Grundkurse soll ich dafür wählen? Eine möglichst breite Vorbildung in den Naturwissenschaften, bevorzugt in der Chemie (am besten als Leistungskurs), aber auch in der Biologie und in der Physik, ist für das erfolgreiche Studieren im vorklinischen Medizinstudium sehr hilfreich. Naturwissenschaften, die nicht als Leistungskurse belegt werden (können), sollten zumindest als Grundkurse und, falls auch dies nicht möglich ist, in Form von AGs belegt werden. Zusätzlich sind für das Medizinstudium gute Englischkenntnisse unbedingt erforderlich, da Forschungsergebnisse fast ausschließlich in englischer Sprache publiziert werden. Abschließend ist es auch sehr wichtig, bereits vor Beginn des Studiums die Arbeit mit Patientinnen und Patienten kennenzulernen, um beurteilen zu können, ob das spätere Tätigkeitsfeld mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmt. Der Fachbereich empfiehlt ausdrücklich den dreimonatigen Krankenpflegedienst (zumindest in Teilen) bereits vor Beginn des Studiums abzuleisten.

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Meteorologie Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium? Die Meteorologie beschäftigt sich mit allen Vorgängen, die in der Atmosphäre ablaufen, also der Luftschicht um uns herum und über uns. Dabei geht es vorrangig um physikalische Vorgänge, aber auch um chemische und biophysikalische Prozesse. Meteorologen beschäftigen sich auch mit Wetterentstehung und Wetterphänomenen, aber größere Bedeutung haben langfristige und großräumige Wetterphänomene, die wir dann unter dem Begriff Klima zusammenfassen. An der Goethe-Universität gibt es sogar eine Forschergruppe, die sich mit der Auswirkung von Sonnenflecken auf unser Klima beschäftigt. Für das Verständnis all dieser Phänomene lernen unsere Studenten im Studium experimentelle und theoretische Methoden kennen und anwenden, und – um angemessen mit Messdaten umgehen zu können – die computergestützte Datenerfassung und Datenauswertung. Das Studium beinhaltet große Lehranteile in Physik, Mathematik, Meteorologie und Klimatologie und Atmosphärendynamik. Zum Studium gehört auch ein Betriebspraktikum oder Programmierpraktikum. Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach diesem Studium? Meteorologen arbeiten vor allem in staatlichen Forschungseinrichtungen, wie MaxPlanck-Instituten, Geoforschungszentrum Potsdam oder Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung. Wetterphänomene spielen aber auch eine Rolle in der Luftfahrt, daher beschäftigen die europäischen Flughäfen eigene Teams mit Meteorologen. Sie finden auch Beschäftigung im Bereich der Umwelt- und Luftüberwachung und nicht zuletzt beim Deutschen Wetterdienst oder Deutschen Seewetterdienst. Banken und Versicherungen beschäftigen Meteorologen in unterschiedlichen Themenfeldern, z.B. zur Abschätzung von Versicherungsschäden bei Unwettern. Ein neu entstandenes Berufsfeld ist die Forschung und Entwicklung im Bereich Umweltmesstechnik und erneuerbare Energien. Die Berufsaussichten für Meteorologen sind zur Zeit recht gut. Welche Leistungskurse und Grundkurse soll ich dafür wählen? Das Studium setzt ein breites naturwissenschaftliches Vorwissen voraus, deshalb sollten alle Naturwissenschaften bis zum Abitur geführt werden. Vorzugsweise sollten die Leistungskurse in Physik und Mathematik gewählt werden, können aber auch durch einen Chemie-LK ersetzt werden. Wer sich für die Auswirkungen der Klimaveränderungen auf Lebewesen interessiert, kann einen der Leistungskurse auch im Bereich Biologie wählen. Da die Ergebnisse der Klimaforschung zur Zeit erhebliche Auswirkungen auf politische Entscheidungen haben, ist es sinnvoll PoWi und Erdkunde bis zum Abitur zu führen. Zudem sind EDV- und Programmierkenntnisse hilfreich. Da Wetter an Staatsgrenzen nicht halt macht, ist Meteorologie eine internationale Wissenschaft, in der die Fachsprache Englisch ist. Sehr gute Englischkenntnisse sind daher Bedingung und die Kenntnis einer zweiten Fremdsprache ist wünschenswert.

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Pharmazie Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium? Aspekte fast aller Naturwissenschaften laufen heute in der Pharmazie zusammen. Wie wirkt ein bestimmter Wirkstoff auf den Organismus? Wie kann das Immunsystem geschützt und gestärkt werden? Wie verabreicht man Wirkstoffe und in welcher Menge? Die Beschaffenheit, Wirkung, Entwicklung, Prüfung und letztendlich Herstellung und Abgabe von Arzneimitteln sind zentrale Inhalte des Studiengangs Pharmazie. Dabei beschäftigen sich die Studierenden detailliert mit medizinischer Chemie, pharmazeutischer Biologie und Technologie, Pharmakologie und klinischer Pharmazie. In allen Fächern werden die theoretischen Grundlagen erlernt und die praktischen Fertigkeiten eingeübt. Patient und Wirkstoff stehen dabei im Mittelpunkt des Interesses. Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach diesem Studium? Alte und neue Krankheiten garantieren die Vollbeschäftigung für Pharmazeuten. Das Pharmaziestudium bietet eine Basis für eine Fülle interessantester beruflicher Tätigkeiten, die zudem getragen werden von einem hohen Berufsethos und von Frauenfreundlichkeit, da eine Berufspause ebenso gut zu realisieren ist wie ein Wiedereinstieg in den Beruf. So bietet die Ausbildung neben der Möglichkeit, in einer öffentlichen Apotheke selbstständig oder im Angestelltenverhältnis tätig zu sein, eine Vielzahl weiterer Karriereoptionen, beispielsweise in einer Krankenhausapotheke, in Behörden, als Lehrpersonen an einer PTA-Schule oder in der Pharmazeutischen Industrie. Tätigkeiten in Unternehmen sind die Arzneimittelherstellung, -sicherheit und -zulassung, das Qualitätsmanagement sowie Marketing und Verkauf. Weitere Schwerpunkte sind die Pharmakoökonomie, die sich mit wirtschaftlichen Aspekten des Einsatzes von Arzneimitteln beschäftigt, sowie die Gesundheitspolitik. Apotheker finden lukrative Positionen in Verbänden oder in den Medien, bekleiden hohe Dienstgrade bei der Bundeswehr oder bei Bundesoberbehörden, Untersuchungsämtern und Ministerien. Nicht zuletzt können Absolventinnen und Absolventen der Pharmazie auch eine akademische Laufbahn mit einer Doktorarbeit beginnen. Welche Voraussetzungen sollte ich dafür mitbringen? Sie sollten solide Grundkenntnisse in Chemie, Biologie, Mathematik und Physik mitbringen. Leistungskurse in einem oder mehreren Fächern sind hilfreich, aber keine Voraussetzung. Auch Englischkenntnisse sollten Sie mitbringen oder sich diese zügig aneignen, da viel Fachliteratur in Englisch geschrieben ist. Und nicht zuletzt sollten Sie ein Interesse und eine gesunde Neugier für medizinische und pharmazeutische Fragestellungen mitbringen. Eine Portion Durchhaltevermögen und Teamfähigkeit erleichtern den Weg in ein erfolgreiches Studium.

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Physik Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium? Physik ist die Wissenschaft von den grundlegenden Gesetzen, nach denen unsere Welt funktioniert. Als solche ist sie die materielle Grundlage sämtlicher Naturwissenschaften und aller technischen Disziplinen. Die Gesetze der Natur werden in mathematischen Formeln zusammengefasst und immer wieder an der Natur geprüft. Im Zentrum der Physik steht die Entdeckung neuer Naturgesetze, von der Welt der Elementarteilchen bis hin zum Schicksal unseres Universums, aber sie ermöglicht auch immer wieder neue Anwendungen: vieles von unserer technischen Umgebung beruht auf physikalischen Entdeckungen des letzten Jahrhunderts. Im Studium lernt man zunächst die Physik in voller Breite kennen, wie sich seit 400 Jahren entwickelt hat. Gleichzeitig lernt man höhere Mathematik, ohne die ein Arbeiten in der Physik nicht möglich ist. In Praktika wird das Experimentieren geübt. Im Bachelorstudium lernt man so alle Fähigkeiten, die ein Physiker braucht. Im Masterstudium geht es dann wirklich an die ganz moderne Forschung: in der Masterarbeit ist man in einer Gruppe von Forschern tätig und gewinnt völlig neues Wissen über die Natur – natürlich in einem engen Sachgebiet. Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach diesem Studium? Physiker findet man in vielen Bereichen. Außer in Tätigkeiten mit engerem Fachbezug, wie z. B. als Forscher an Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Industrielabors oder als Lehrer an Fachschulen, Fachhochschulen und Universitäten, gehören dazu viele andere Gebiete, wie z.B. • der medizinische Bereich • die öffentliche Verwaltung • das Management • das Bankenwesen und die Börsen • das Feld der Datenverarbeitung und –analyse • das Patentwesen • die Unternehmensberatungen Welche Leistungskurse und Grundkurse soll ich dafür wählen? Leistungskurse in Mathematik und Physik sind am wichtigsten. Gute Englischkenntnisse sind wichtig für das Studium der Fachliteratur und für die Verständigung mit internationalen Forscherteams. Ist Physik das richtige Studium für mich? Um Sie bei der Wahl des Studiengangs zu unterstützen haben wir ein sogenanntes Online-Self-Assessment entwickelt. Es soll dazu beitragen, Ihre Studienentscheidung zu unterstützen. Einfach mal reinschauen: http://www2.uni-frankfurt.de/44911544/onlineSelfAssessment

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Zahnmedizin Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium? Vom ersten bis zum dritten Semester studieren human- und zahnmedizinische Studierende in Frankfurt gemeinsam, um die naturwissenschaftlichen Grundlagen einer medizinischen Ausbildung zu erkunden. Bereits ab dem vierten Semester findet die Spezialisierung in Richtung der Zahnmedizin in Form des technisch-propädeutischen Kurses zur Vermittlung manueller und zahnmedizinischer Grundlagen und am Patientensimulator in den Phantomkursen I und II statt. Die fünf Disziplinen der Zahnmedizin, die Kieferorthopädie, Parodontologie, Zahnärztliche Chirurgie, Zahnärztliche Prothetik und die Zahnerhaltung werden im klinischen Abschnitt des Studiums intensiv erkundet. Die Studierenden wenden ihr erworbenes Fachwissen unter der Aufsicht von Assistenz- und Oberärzten sowie der Professoren in den Behandlungskursen am Patienten an. Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach diesem Studium? Das Studium der Zahnmedizin ermöglicht vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten als niedergelassener Zahnarzt, jedoch auch in der Forschung und in vielen weiteren Bereichen. Die Beschäftigungschancen für Zahnmediziner sind zurzeit ausgezeichnet. Spezialisierungen in den verschiedenen Fachdisziplinen wie z.B. Prothetik, Parodontolgie, Endodontie ermöglichen ein weites Spektrum für niedergelassene Zahnärzte. Daneben gibt es eine Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie bzw. Oralchirurgie und berufsbegleitende Masterstudiengänge. Die beständige Fortbildung ist ein Garant, Ihren zukünftigen Patienten den neuesten Stand der Diagnostik und die bestmöglichen Therapien anzubieten. Welche Leistungskurse und Grundkurse soll ich dafür wählen? Für das Studium der Zahnmedizin ist es von großem Vorteil, die naturwissenschaftlich begründete Abfolge von Ihrem Tun und dessen Wirkung zu verstehen. Wenn Sie sich also in den Naturwissenschaften wohl fühlen, das kausale Denken in Ihrer Schulzeit erlernen und über praktisches Geschick in filigranen Arbeiten und einen großen Willen zum Erreichen Ihres Ziels verfügen, sind Sie sehr gut für die Anforderungen der Zahnmedizin gerüstet. Wir empfehlen Ihnen, Ihre Leistungskurse im naturwissenschaftlichen Bereich anzusiedeln, aber auch die Sprachen, insbesondere das Englisch als Wissenschaftssprache der heutigen Zeit, nicht zu vernachlässigen. Es ist für Sie sehr wichtig, bereits vor Beginn des Studiums die Arbeit mit Patientinnen und Patienten kennenzulernen. Dadurch können Sie beurteilen, ob dass spätere Tätigkeitsfeld mit eigenen Vorstellungen übereinstimmt. Ich/Wir empfehlen ausdrücklich, ein dreimonatiges Praktikum in einer Zahnarztpraxis oder einem zahntechnischen Labor bereits vor Beginn des Studiums abzuleisten.

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Lehramt in den Naturwissenschaften Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium? An die Tätigkeit von Lehrer/innen werden hohe Ansprüche gestellt. Ein/e Lehrer/in sollte spannenden und anschaulichen Unterricht gestalten, motivieren und neugierig machen, den Lernstand beurteilen und Konflikte lösen können – und über alledem auch flexibel und belastbar sein. Nicht zu unterschätzen ist auch die Fähigkeit eines offenen Umgangs mit Menschen, denn man trifft als Lehrer/in auf verschiedene Personengruppen aus ganz unterschiedlichen sozialen und kulturellen Kontexten. An der Goethe-Universität Frankfurt haben Sie die Möglichkeit, sich in vier unterschiedlichen Studiengängen auf den Beruf des Lehrers/der Lehrerin vorzubereiten: • L1 (Lehramt an Grundschulen) • L2 (Lehramt an Haupt- und Realschulen) • L3 (Lehramt an Gymnasien) • L5 (Lehramt an Förderschulen) Wie soll man sich für die passende Lehramtsstufe entscheiden? Es kann hilfreich sein, die Altersstufe einzugrenzen, mit der Sie arbeiten möchten. Können Sie mit Jugendlichen besser kommunizieren als mit kleinen Kindern? Wollen Sie Kindern das Lesen und Schreiben von Grund auf beibringen oder lieber einen Leistungskurs unterrichten? Die Fächerwahl im Lehramtsstudium kann und sollte in der Orientierungsphase vor Studienbeginn neben der Frage nach der passenden Schulform eine große Rolle spielen. Wählen Sie Fächer, die Ihren Interessen entsprechen. Im Idealfall bilden diese auch den tatsächlichen Bedarf auf dem Arbeitsmarkt ab. Das Studium gliedert sich auf in folgende Bereiche: Ein Anteil sind die Bildungswissenschaften, hier lernen Sie die notwendigen Lehr- und Lerntheorien sowie Bildungs- und Erziehungstheorien. In der Fachwissenschaft beschäftigen Sie sich mit den Inhalten, z.B. der Mathematik, Biologie, Geographie an sich. Die Fachdidaktik lehrt dann wie man das Wissen je nach (Schul-)Fach und Schulform im Unterricht vermitteln kann. Unterstützung bei der Entscheidungsfindung gibt es auf der interaktiven Beratungsplattform von CCT (Career Counselling for Teachers). Dort haben Sie die Möglichkeit, studienrelevante Interessen, Stärken und Schwächen zu erkunden und sich mit den Anforderungen des Studiums und Berufs auseinanderzusetzen: http://www.cct-germany.de Einstellungschancen im Lehramt - Welche Berufsperspektiven habe ich? Wie viele Lehrer/innen in Zukunft genau benötigt werden, ist nur schwer planbar und lässt sich nicht exakt vorausberechnen. Einige Hinweise zum Thema erhalten Sie auf den Seiten des Hessischen Kultusministeriums. Grundsätzlich sollten Sie aber die Einstellungschancen nicht über Ihren Studien- und Berufswunsch stellen. Eine Fächer- oder Studiengangwahl, die nach Prognosen ausgerichtet ist und nicht nach Ihrer Neigung, macht Sie sicher nicht glücklich. Denn für ein Fach, das man uninteressant findet, kann man im Beruf schwerlich eine ganze Klasse begeistern. Viele weitere Informationen rund um Studium und Beruf finden Sie unter: http://www.abl.uni-frankfurt.de/46299981/ABL-Broschuere-Maerz-2013_S_1-441.pdf 22

Der Tag der Naturwissenschaften findet im Otto-Stern-Zentrum (11) statt.