16 im Oberbergischen Kreis

Partner der Ausbildungsinitiative Oberberg: Arbeitgeberverband Oberberg e.V. Arbeitsagentur Bergisch Gladbach Jobcenter Oberberg Deutscher Gewerkschaf...
Author: Clara Hermann
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Partner der Ausbildungsinitiative Oberberg: Arbeitgeberverband Oberberg e.V. Arbeitsagentur Bergisch Gladbach Jobcenter Oberberg Deutscher Gewerkschaftsbund Bonn/Rhein-Sieg/Oberberg Industrie- und Handelskammer zu Köln, Geschäftsstelle Oberberg Kreishandwerkerschaft Bergisches Land Oberbergischer Kreis-Wirtschaftsförderung Schulamt für den Oberbergischen Kreis

Pressemitteilung

Datum 2. November 2016

Jahresbilanz Ausbildungsjahr 2015/16 im Oberbergischen Kreis Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach: Weniger Bewerber – mehr gemeldete Ausbildungsstellen Auch im Ausbildungsjahr 2015/2016 sind die Bewerberzahlen im Bezirk Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach weiter gesunken. Gleichzeitig haben wiederum mehr Arbeitgeber ihre Ausbildungsplätze der Arbeitsagentur gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr blieben leider mehr Bewerberinnen und Bewerber unversorgt, aber weniger gemeldete Ausbildungsstellen unbesetzt. Im Oberbergischen Kreis wurden der Arbeitsagentur bis zum 30.09.2016 genau 1.637 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 127 oder 8,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon blieben 103 unbesetzt – 13 oder 11,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Auf Bewerberseite stehen diesen Stellen 2.146 gemeldete Ausbildungssuchende gegenüber. Dies sind 149 oder 6,5 Prozent weniger als im Vorjahr zur gleichen Zeit. 81 Ausbildungssuchende blieben unversorgt – dies sind 14 oder 20,9 Prozent mehr als im Vorjahr. „Das strukturelle Ungleichgewicht am Ausbildungsmarkt stellt uns vor Herausforderungen“, sagt Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach. „Für gut qualifizierte Bewerber/innen gibt es zu wenige Ausbildungsplätze, die ihren Neigungen und Interessen entsprechen. Hier ist häufig ein Studium die Alternative. Ausbildungsberufe, die ein hohes schulisches Wissen erfordern – wie etwa der Elektrobereich – sind für diese Gruppe weniger attraktiv. Andererseits kämpfen die Unternehmen

Ausbildungsinitiative Oberberg Federführung 2016: Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, Bensberger Str. 85, 51465 Bergisch Gladbach

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mit aus Sicht der Bewerber/innen weniger attraktiven Ausbildungsberufen mit Besetzungsproblemen. Hier sind intensive gemeinschaftliche Anstrengungen erforderlich, um allen Beteiligten gute Perspektiven zu bieten.“ Im gesamten Gebiet der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach haben in diesem Ausbildungsjahr wiederum mehr Arbeitgeber die Agentur für Arbeit zur Vermittlung von Ausbildungsstellen genutzt: Insgesamt 3.976 Berufsausbildungsstellen wurden der Arbeitsagentur gemeldet - das sind 446 (12,6 Prozent) mehr als im März 2015. Gleichzeitig haben in diesem Jahr bislang insgesamt 4.732 Bewerberinnen und Bewerber mit dem Wunsch nach einer Ausbildungsstelle die Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach in Anspruch genommen. Dies sind 203 oder 4,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Zum Stichtag Ende September blieben 309 Bewerber/innen unversorgt – dies sind 38 (oder 14,0 Prozent) mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig konnten 255 Ausbildungsstellen nicht besetzt werden – 179 oder 41,2 Prozent weniger als im September 2015.

Kreishandwerkerschaft Bergisches Land: Schönes Plus bei neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen Über ein Plus in Höhe von 3,5 Prozent an eingetragenen Ausbildungsverträgen freut sich Marcus Otto, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land. Der im vergangenen Jahr mit einem leichten Plus begonnene Trend setzte sich damit 2016 fort. Die deutlichsten Zuwächse gab es bei den Bäckerei-Fachverkäuferinnen, den Elektronikern, den Friseuren sowie den Anlagenmechanikern. Erfreulich stabil geblieben sind die Eintragungszahlen bei den Fleischern, dafür haben die Bäcker ihr sehr gutes Vorjahresergebnis nicht noch einmal erreichen können. Die im Handwerk angebotenen kaufmännischen Berufe wie etwa die Automobilkaufleute und die Kaufleute für Büromanagement verzeichnen ebenfalls sehr erfreuliche Zuwächse. Hier ist die Neuordnung des Berufsbildes Kaufleute für Büromanagement den Bedürfnissen der Handwerksbetriebe offensichtlich entgegen gekommen. Durch die neu geschaffenen Möglichkeiten, in Wahlqualifikationen wie etwa „kaufmännische Abläufe in kleinen und mittleren Unternehmen“ erfolgt die Ausbildung am direkten Bedarf der kleinen Unternehmen. Geringe Rückgänge verzeichnen die Berufe Maurer, KFZ Mechatroniker und Fahrzeuglackierer im Oberbergischen Kreis; wohingegen die Metallbauer den deutlichsten Rückgang zu verzeichnen haben.

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So erfreulich der Anstieg an eingetragenen Verträgen im Handwerk auch ist, kann er nicht darüber hinweg täuschen, dass auch in den von der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land betreuten Regionen wie dem Oberbergischen Kreis 2016 viele freie Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben sind. Um dem entgegen zu wirken, weist Otto darauf hin, dass die Handwerker jede angebotene Möglichkeiten nutzen sollten, sich und Ihre Ausbildungsangebote sichtbar zu machen. Dies können auch kleinere Handwerksbetriebe leisten, indem sie etwa in Kooperation mit den Schulen vor Ort Berufsfelderkundungen für Schüler/innen anbieten, um frühzeitig potentielle zukünftige Praktikanten und Auszubildende ihrer Region zu erreichen. Betriebe, die im Herbst noch einen freien Ausbildungsplatz anbieten können, sollten auch jetzt noch die Angebote der passgenauen Vermittlung nutzen, um noch unversorgte Jugendliche kennen zu lernen. Schließlich besteht immer noch die Möglichkeit, anstelle des Ausbildungsplatzes einem unversorgten Jugendlichen mit einer Einstiegsqualifizierung den Weg in eine Ausbildung zu ermöglichen. Marcus Otto: „Nur nicht nachlassen, das muss die die Botschaft für das Ausbildungsjahr 2017 sein.“

IHK verzeichnet leichtes Minus bei Ausbildungsverträgen in Oberberg Bis zum Stichtag 30. September 2016 sind bei der IHK Köln genau 1.082 neue Ausbildungsverträge in Unternehmen aus Oberberg eingetragen worden - ein Minus von 1,64 Prozent oder 18 Verträgen. Bei den kaufmännischen Ausbildungsberufen wurde mit 656 Neuverträgen das Vorjahresniveau (658) fast erreicht; bei den industriell-technischen Berufen fehlen mit 426 Neuverträgen gegenüber dem Vorjahr 16 Verträge. „Wir wissen von vielen Unternehmen, dass es dieses Jahr schwieriger war, geeignete Bewerber/innen für industriell-technische Ausbildungsberufe zu finden“, berichtet Michael Sallmann, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Oberberg. „Eine klassische Berufsausbildung steht heute nicht mehr oben auf dem Wunschzettel der jungen Leute“, erklärt Vera Lange, stellvertretende Geschäftsführerin der IHK Köln. „Vielmehr gibt es einen unübersehbaren gesellschaftlichen Trend zum Hochschulstudium. Ein Hochschulstudium ist aber nicht für jeden jungen Menschen die richtige Wahl. Die sehr hohen Abbruchquoten an den Hochschulen belegen dies", so die IHK-Bildungsexpertin.

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Es ist dringend Zeit, diesen Trend mit systematischer, flächendeckender und betriebsnaher Berufsorientierung umzukehren, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken und den jungen Leuten eine sichere berufliche Zukunftsperspektive zu bieten. "Zu viele der Schulabgänger sind nicht hinreichend auf das vorbereitet, was nach der Schule kommt, weder auf das Studium, noch auf die vielfältigen Möglichkeiten, die ihnen die Duale Ausbildung bietet", so Sallmann weiter. Hunderte von Ausbildungsplätzen bleiben aufgrund dieses Trends in diesem Jahr alleine in der Region Köln unbesetzt - in Oberberg gerade im für die Region so wichtigen industriell-technischen Bereich. Ende September 2016 hatte die IHK Köln insgesamt fast 3,4 Prozent weniger Ausbildungsverträge in Köln, Leverkusen, dem Oberbergischen Kreis, dem Rheinisch-Bergischen Kreis und dem Rhein-Erft Kreis registriert (8.466 statt 8.762 neue Verträge). „Damit folgt unsere Region nun leider dem landesweiten Trend, dass weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden als im Vorjahr.“, so Vera Lange. Unerwartet sei allerdings der deutliche Rückgang bei den kaufmännischen Berufen im Stadtgebiet Köln, während die Landkreise und die Stadt Leverkusen eher geringe Abweichungen im gewerblichen und im kaufmännischen Bereich vermelden. „Wir werden den jungen Leuten - aber auch Eltern und Lehrern - noch stärker vermitteln, dass eine klassische Berufsausbildung oder ein duales Studium mit einem Berufs- und Hochschulabschluss auch heute eine sehr gute und attraktive Wahl ist, um ins Berufsleben einzusteigen und eine erfolgreiche Karriere zu starten.“, so Sallmann weiter. Daneben gelte es aber auch, weitere Potentiale zu heben. Hier werden Studienaussteiger noch stärker in den Fokus genommen. Aber auch junge Mütter sind eine sehr interessante Zielgruppe für Unternehmen, genauso wie Menschen mit Behinderung oder mit einem Fluchthintergrund. Für alle bietet eine Berufsausbildung hervorragende Chancen zur Integration ins Berufsleben und ist der Grundstein für eine erfolgreiche Karriere.

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TOP 10-Ausbildungsberufe 2015/2016 – Oberbergischer Kreis Acht Übereinstimmungen Freie Stellen • Industriekaufmann/-frau • Verkäufer/in • Industriemechaniker/in • KFZ-Mechatroniker/in – PKW-Technik • Maschinen- u. Anlagenführer/in • Fachkraft Lagerlogistik • Kaufmann/-frau Büromanagement • Friseur/in • Kaufmann/-frau im Einzelhandel • Kaufmann – Groß-/Außenhandel – Großhandel Quelle: Agentur Für Arbeit Bergisch Gladbach, Sept. 2016

Wünsche Bewerber/innen • Industriekaufmann/-frau • Kaufmann/-frau Büromanagement • Verkäufer/in • Kaufmann/-frau im Einzelhandel • Medizin. Fachangestellte/r • Industriemechaniker/in • KFZ-Mechatroniker/in – PKWTechnik • Maschinen- und Anlagenführer/in • Friseur/in • Zerspanungsmechaniker/in