Das Regional-Journal für Niedersachsen

Das Regional-Journal für Niedersachsen





Norderney Spezial

Stiftungen

Industriedenkmäler

Jubiläumsgalerie

Hannover Oldenburg Osnabrück Wolfsburg Braunschweig Salzgitter Hildesheim Göttingen

15 Jahre mit Weitblick

I/2011

Schutzgebühr 5,00 €

regjo niedersachsen

HERFURTH & PARTNER HANNOVER GÖTTINGEN

editorial

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Wolfsburg. Hier startet Ihre Zukunft.

BRÜSSEL

ALLIURIS GROUP

Angekommen

BRUSSELS AMERSFOORT LONDON

Nicht nur die Industrierelikte aus alter Zeit sind in der Gegenwart angekommen, auch RegJo wird 15.

PARIS LYON MADRID LISBON

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

MILAN COPENHAGEN HANOVER ZUG VIENNA POZNAN WARSAW BRATISLAVA BUCHAREST SOFIA ISTANBUL DUBAI NEW DELHI SAO PAULO RIO DE JANEIRO

Wählen Sie in der zukunftsfähigsten Stadt Norddeutschlands (Zukunftsatlas 2010) unter freien Gewerbeflächen und -immobilien. Profitieren Sie von der hervorragenden Infrastruktur, einem dynamischen Standort und der enormen Schubkraft für Ihr Unternehmen. INVESTIEREN SIE IN IHRE ZUKUNFT.

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als vor 15 Jahren das RegJo erstmals an den Start ging, sah die Welt in vielen Teilen noch anders aus. Das Internet entfaltete erst seine Stoßkraft, Facebook war unbekannt und auf das Regionale wurden nicht unbedingt Lobeshymnen gesungen. Wie sich die Dinge ändern können. Wie sehr, das zeigt zum Geburtstag ein visueller Rückblick auf die fotografischen Highlights aus 15 Jahren Existenz unseres Magazins – sei es in Südniedersachsen, Hannover oder Niedersachsen, das Anliegen war der andere Blick auf unser Land, unsere Umgebung, die großen und die kleinen Themen. Die Wiedergeburt des Regionalen, die mit dem RegJo einherging, spiegelt sich in vielfältiger Weise in unseren Themen und ebenso in dieser unserer Jubiläumsausgabe. So widmen wir uns ausführlich in einem Spezial der ostfriesischen Insel Norderney, die deutlich mehr ist als ein Sandhaufen in der Nordsee – das alte königliche Bad profiliert sich als Deutschlands Thalasso-Zentrum Nummer eins und profitiert dabei nicht nur von der ruhigen Mentalität im Norden, sondern natürlich auch vom rauen Meeresklima, das nach einiger Zeit seine wohltuende Wirkung entfaltet. Eine Wiedergeburt der anderen Art feiern indes die baulichen Relikte aus der industriellen Blütezeit Niedersachsens. Wo die alten, teils riesigen Gebäude Strukturwandel, Abriss oder Verfall überlebt haben, werden sie mittlerweile vermehrt saniert und einer neuen Nutzung zugeführt. Wiedererstanden sind dabei so spektakuläre Industriedenkmäler wie die Göttinger Lokhalle oder der Nino-Hochbau, die sinnbildlich für alten Glanz und gleichzeitig Ankunft in der Dienstleistungsgesellschaft stehen. In letzterer verorten sich ganz klar auch die Stiftungen, unser viertes großes Thema der Ausgabe. Niedersachsen ist Heim zahlloser Stiftungen, von ganz klein bis ganz groß, die durch ihr Engagement soziale Projekte, sportliche, kulturelle, wissenschaftliche und und und am Laufen halten. Die niedersächsische Vielfalt, unser A und O. 

Sven Grünewald Chefredaktion

RegJo Niedersachsen bei Facebook: www.facebook.com/RegJoNiedersachsen

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Inhalt

regjo Niedersachsen

regjo Niedersachsen

Inhalt

18 RegJos Geburtstag

64 Industriedenkmäler

82 Stiftungen

33 Norderney Spezial

Das RegJo wird 15. Zur Feier des Jahres gibt es eine große Jubiläumsgalerie mit den besten Fotografien der vergangenen anderthalb Dekaden.

Überall in Niedersachsen bezeugen Denkmäler die Industrialisierung. Sie neu zu nutzen ist oft nicht einfach.

In Niedersachsen gibt es fast 2.000 Stiftungen, die in allen Lebensbereichen vorbildlich Projekte fördern.

Themenspezial Norderney: Klimatherapie und Wellness auf der Thalasso-Insel und Weltnaturerbe Wattenmeer.

Wirtschaft

Politik & Soziales

Technik & Wissenschaft

4 Köpfe – 4 Meinungen: Können Metropolregionen einen ähnlichen Identifikationscharakter entwickeln wie Städte und Bundesländer? Auf jeden Fall: vernetzt: Die Wirtschaftsmesse der Gemeinde Wedemark fand dieses Jahr zum vierten Mal statt und war ein voller Erfolg. E-Rechnungen: In Deutschland und der EU gibt es endlich vereinfachte Regelungen für elektronische Rechnungen. Standort der Mitte: Die Vorzüge der Stadt Peine als Wirtschafts- und Lebensstandort. Real Estate North: Die Gewerbeimmobilienmesse in Hamburg verknüpft, verbindet, vernetzt.

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Die Jobmaschinen der Zukunft: Know-how und Expertise für die regionale Wirtschaft liefern die niedersächsischen Technologieund Gründerzentren.

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Zeugen der Vergangenheit: Ein Blick auf die Bauten, die Niedersachsens industrielle Vergangenheit bezeugen – und heute auf unterschiedlichste Art und Weise genutzt werden. Wussten Sie, dass...: ... die weltweit erste fündige Erdölbohrung in Wietze bei Celle in der Lüneburger Heide stattgefunden hat?

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Home of TKKG: Im Pädagogikum in Bad Sachsa drückte zum Beispiel auch der Erfinder von TKKG die Schulbank. „Da müssen sich die Deutschen erstmal selber an die Nase fassen“: Im Gespräch mit dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Jürgen Trittin, über „Links“, die EU und grüne Energie. Stiften gegangen! Stiftungen spielen auch in Deutschland eine immer größere Rolle. Müssen sie mittlerweile Aufgaben übernehmen, die politisch drohen in Vergessenheit zu geraten? Wussten Sie, dass...: ... die Quadriga auf dem wiederaufgebauten Schloss in Braunschweig die größte von vier Quadrigen in Deutschland ist?

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Der Sonne entgegen: Eigene Energiezukunft gestalten und der Umwelt etwas Gutes tun – mit Photovoltaikanlagen für Privathaushalte von E.ON Mitte Vertrieb ist das nun möglich.

Land & Kultur 09

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Biogaspotenziale: Eine Studie über die Biomasse-Reserven im Weserbergland soll aufzeigen, welches Potenzial für Bioenergie besteht. Experten in der Brustkrebsdiagnostik: Seit mehr als acht Jahren ist das Diagnostische Brustzentrum in Göttingen ein medizinischer Leuchtturm seines Fachs. Viele offene Fragen: Wie die Zukunft in Sachen Rohstoffe aussieht, welche Probleme es gibt und welche gerade nicht, beleuchtet dieses Portrait der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover.

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Kunstleuchturm: In diesem Jahr feiert die von Henri Nannen gegründete Emdener Kunsthalle ihren 25. Geburtstag. Streifzüge: Drei komplett unterschiedliche Ausstellungen – die Geschichte, die Industrialisierung und die Herstellung von Brot – sind im Schloss Salder bei Salzgitter zu sehen. Polo Destination: Zwischen Hamburg und Bremen entsteht auf Gut Appel eine neue Adresse des beliebten Pferdesports Polo. Blick in die Schatztruhe: Mit einem fotografischen Streifzug durch 15 interessante Jahre des RegJo-Magazins gratulieren wir uns selbst zum Geburtstag. Veranstaltungskalender: Die kulturellen, musikalischen und sonstigen Highlights in Niedersachsen.

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Cover: Rolf Schecker

Bilder: Mark Theis, Stadtmuseum Nordhorn, Ulrich Schießl, Claus Winderlich

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Echt Norderney: Die Souvenirs des Inselraums sorgen für Sehnsucht nach der Insel. Ehrenamt: Die mobile Essensversorgung des DRK auf Norderney ist wieder gesichert. Gut versorgt: Norderney kann mehr als Wellness – auch die medizinische Versorgung ist exzellent. music nights: Im August ist auf Norderney einmalige Konzertatmosphäre zu erleben. Himmelhoch: Im Hochseilgarten kommen auch die aktivsten Besucher auf ihre Kosten. Segway Touren: Statt mit Fahrrad oder zu Fuß geht es auch mit dem Segway auf Inseltour. Im Spiegel des Alltags: Theodor Kluin im Gespräch über Kultur und Geschichte der Insel. Gesundheit aus dem Meer: Wellness und Klimatherapie der Gesundheit zuliebe. Schatztour nach Norderney: Das Wattenmeer ist ein wahrer Schatz der Natur. Ein Erlebnisbericht.

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Meinung

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4 Köpfe – 4 Meinungen Sind Metropolregionen für die Menschen die regionalen Identifikationsräume der Zukunft? Welche Rolle spielen sie im Vergleich zu Stadt, Kommune oder Bundesland?

Gerd Stötzel, 1. Vorsitzender der Metropol reg ion B r e m e n- O l d e n bu r g i m Nordwesten e.V.: „Metropolregionen sind Motoren der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung im internationalen Wettbewerb. Allerdings wäre ein solches Netzwerk nicht so leistungsstark, wäre die Bereitschaft zur Zusammenarbeit der Akteure aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Wissenschaft nicht derart ausgeprägt. Um negative Entwicklungstrends für die Städte und die Region aufzuhalten, ist ein koordiniertes Vorgehen notwendig. Die gemeinsam abgestimmte Vorgehensweise in ausgewählten Zukunftsfeldern ist das zentrale Anliegen der regionalen Kooperation. Die Bildung effizienter Netzwerke sowie die konkrete Umsetzung vieler Projekte stehen als Beleg für das Zusammenwirken unterschiedlicher Interessensgruppen.“

Jagau, P räsident der Region Hannover: „Ein Gebilde wie die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg ist sicherlich kein Identifikationsraum und wird es auch nie sein. Schon der Namen unterstreicht eher das Trennende als das Zusammengehörige. Wenn ich im Ausland bin, werde ich immer sagen: Ich komme aus Deutschland. Wer in Deutschland gefragt wird, woher er kommt, wird den Namen seiner Stadt nennen oder den Namen der größeren Stadt in der Nähe. Die Metropolregion ist ein Zweckbündnis, um etwa EU-Geld einzuwerben. Sie ist in Zusammenhängen wie Wissenschaft und Technologie, wo globales Denken und vernetztes Arbeiten gefordert sind, sinnvoll. Es ist eine strategische Entscheidung, gemeinsam im Standortwettbewerb über Regionsund Landkreisgrenzen hinweg zu agieren.“

Olaf Martin, Geschäftsführer des Landschaftsverbands Südniedersachsen: „Niedersachsen hat keine Metropolen. Die Addierung von Einwohnerzahlen und Flächen zu Metropolregionen kann diesen Mangel nicht kompensieren. Eine Rolle spielen solche Konstrukte für die Einwerbung europäischer Fördergelder, aber nicht für die dort lebenden Menschen. Der wichtigste Identifikationsraum ist und bleibt die Stadt oder die Ortschaft. Auf regionaler Ebene sind historische, mundartliche oder konfessionelle Grenzen bis heute viel wirkmächtiger als solche Zusammenschlüsse. Falls die Metropolregionen in den nächsten 500 Jahren erfolgreiche Arbeit leisten, lässt sich darüber nochmal reden. Bis dahin: Wenn es einen messbaren Nutzen verspricht, kann man ruhig eine Metropolregion einrichten – aber bitte ohne Bedeutungs-Lyrik und ideologische Aufladung.“

Gerold Leppa, Geschäfts-

Hauke

führer der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH: „Unsere Metropolregion ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Kommunen, Wirtschaft, Wissenschaft und Land. Die Metropolregion vereint die Teilregionen zu einer Plattform für Initiativen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, dafür wären die einzelnen Teilregionen oft zu klein. Umgekehrt aber bin ich der Meinung, dass polyzentrische Metropolregionen wie die unsere für eine primäre Identifikation der Bürger zu weitläufig sind. Hierzu tragen eher die vorhandenen starken Eigenidentitäten in den Kommunen und Teilräumen bei. Ich bin aber davon überzeugt, dass im Verlauf der weiteren Arbeit und mit der Umsetzung konkreter Projekte eine stärkere Identifikation der Bürger mit ihrer Metropolregion entstehen wird.“

Bildnachweis: Metropole Nordwest, Region Hannover, Landschaftsverband Südniedersachsen, Sascha Gramann

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Magazin

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Magazin

W e d e m a rk

En e rgi e

K un s t

Auf jeden Fall: vernetzt

Der Sonne entgegen

Kunstleuchtturm

Bereits zum vierten Mal erweist sich die Wirtschaftsmesse der Gemeinde Wedemark als voller Erfolg. Über 200 Aussteller und 20.000 Besucher zeigen: Es geht was.

E.ON Mitte Vertrieb bietet mit seinem neuen E.ON-Solar Paket eine echte Zukunftsperspektive in Sachen Photovoltaik für die Region.

Die international bekannte Kunsthalle Emden feiert ihr 25-jähriges Bestehen.

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Prof. Ulrike Beisiegel ist seit 1. Januar neue Präsidentin der Universität Göttingen. Die Biochemikerin aus Hamburg wurde bereits im März 2010 einstimmig vom Senat der Hochschule und dem Stiftungsausschuss gewählt. Sie ist die erste weibliche Präsidentin in der Göttinger Universitätsgeschichte. Prof. Christiane Dienel steht seit 1. Januar an der Spitze der HAWK Hochschule Hildesheim/ Holzminden/Göttingen. Die in Münster, Bordeaux und München studierte Professorin für Europäische Politik und Gesellschaft ist ebenfalls die erste Präsidentin in der Geschichte der Fachhochschule. Ralf Meister ist zum neuen Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers gewählt worden. Meister war zuletzt Generalsuperintendent des Sprengels Berlin in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und war bis 2010 Sprecher des Worts zum Sonntag der ARD. Silke Ospelkaus erhält einen der ERC Starting Grants des Europäischen Forschungsrates. Der Forschungspreis ist mit 1,26 Millionen Euro über fünf Jahre dotiert. Ospelkaus ist Inhaberin eines Lehrstuhls für Experimentalphysik am Institut für Quantenoptik und des Exzellenzclusters QUES an der Universität Hannover. Rolf Zick, langjähriger Vorsitzender und aktuell Ehrenvorsitzender der Landespressekonferenz Niedersachsen sowie des Presse Club Hannover und ex-Chefredakteur des „Nord-Report“ und „Rundblick“, wurde für sein Lebenswerk mit der höchsten niedersächsischen Auszeichnung, der Landesmedaille, geehrt.

Nördlich vor den Toren Hannovers unmittelbar an der A7 liegt die Gemeinde Wedemark. Alle zwei Jahre findet hier der „Bauern- und Gewerbemarkt – Wirtschaftsmesse Wedemark“ statt, die große Verbrauchermesse für die regionale Wirtschaft. Deren Strahlkraft reicht dabei weit über die Gemeindegrenzen hinaus: „Wir hatten vorher eine Kirchturmpolitik, jeder Ort gegen den anderen. Das haben wir überwunden und sind auch noch darüber hinausgegangen, nach Langenhagen, Burgwedel“, sagt Carsten Niemann, Wirtschaftsförderer der Wedemark, Mit-Initiator der Messe und Gründungsmitglied der ersten Stunde. „Die Kommunalgrenzen sind nicht mehr entscheidend. Wir reden inzwischen vom Wirtschaftsraum in der nördlichen Region Hannover.“ Und dieser Raum kann sich über eine ungünstige Lage nicht beklagen. Über die A7 ist es ein Katzensprung nach Hamburg, Bremen oder die Küstenhäfen, die A2 als Ost-West-Achse liegt ebenfalls gleich nebenan. Ein Umstand, von dem auch die Messe profitiert. Die Verbrauchermesse ist nicht nur in der Region Hannover einzigartig, sie stellt auch das sehr seltene Ergebnis ehrenamtlichen Engagements dar und blickt inzwi-

schen auf ihre eigene Tradition, wie Wirtschaftsminister Jörg Bode bei der Eröffnung betonte. „Alles, was man öfter als dreimal macht, ist Tradition.“ Und Regionspräsident Hauke Jagau bedankte sich dafür, „dass Sie neben Ihrem normalen Job die Kraft aufgebracht haben, die Messe auf die Beine zu stellen.“ Etwas, worauf auch der Bürgermeister der Wedemark, Tjark Bartels, stolz ist: „Das Geheimnis ist, dass die Messe vollständig selbst organisiert ist. Da werden die Ärmel hochgekrempelt und alle Höhen und Tiefen durchschritten. Das ist der besondere Geist, der sich in der Veranstaltung wiederfindet.“ Und die Bilanz kann sich sehen lassen. Über 200 Aussteller und 20.000 Besucher, alle aus dem regionalen Umland – für die Aussteller war die Messe ein voller Erfolg. „Mir haben viele Aussteller gesagt, dass durch die entspannte Besucheratmosphäre viel Zeit für gute Gespräche sowohl mit den Besuchern als auch der Aussteller untereinander war“, sagt Carsten Niemann. Und die ersten Buchungen für 2013 gab es auch gleich auf der Messe. SG Näheres zur Messe unter www.wedemark-wirtschaftsmesse.de

Das Klima schützen, effiziente Energiedienstleistungen, Nachhaltigkeit – Energie in Deutschland braucht neue Perspektiven. E.ON Mitte Vertrieb weiß hier eine umweltfreundliche und moderne Antwort: Mit dem neuen Paket E.ON-Solar bietet das Unternehmen eine Energiequelle in einem Bereich, in dem der Konzern schon auf viele Jahre Erfahrung zurückblicken kann. Nicht nur in Deutschland, sondern vor allem in vielen südeuropäischen Ländern betreibt der Konzern Photovoltaik-Anlagen unterschiedlicher Größenordnung. Im südfranzösischen Le Lauzet, rund 250 km nördlich von Marseille, produzieren auf einem 20 Hektar großen Gebiet mehr als zwölftausend Module Strom aus Sonnenenergie. Weitere Projekte in einem Volumen von über 25 Megawatt will das Unternehmen noch in diesem Jahr vor allem in Italien realisieren. „Von der Erfahrung aus solchen Projekten können jetzt auch unsere Kunden in der Region profitieren. Wir haben nur Panels im Programm, die auch in unseren eigenen Anlagen eingesetzt werden“, so Ulrich Fischer, Geschäftsführer von E.ON Mitte Vertrieb. Zusätzlich zum traditionellen Förderprogramm und der EnergieSpar-Tour

Bildnachweis: Universität Göttingen, Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kultur HAWK, Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover, Ospelkaus, Presse Club Hannover, Sven Grünewald Bildnachweis: E.ON MItte, Jost Schilgen

des Energiedienstleisters wird in Sachen Nachhaltigkeit nun also noch einen Schritt weiter gegangen. „Dezentrale Lösungen werden in der Energieversorgung immer wichtiger und mit E.ON-Solar können unsere Kunden selbst Energiezukunft gestalten und regenerativen Strom aus Sonnenenergie erzeugen“, so Fischer. Das Interesse an der eigenen Energieerzeugung mittels Photovoltaik sei ungebrochen, wie immer mehr Anfragen von Kunden zeigten. Neben Photovoltaikmodulen umfasst das Solar-Paket von E.ON Mitte Vertrieb allerdings auch noch die Beratung und Installation durch regionale Handwerkspartner. „Wir freuen uns, dass wir dieses neue Projekt mit bewährten Partnern aus dem heimischen Handwerk verwirklichen können – damit ist auch dieses Angebot im besten Sinne regional verwurzelt“, betont Fischer. Photovoltaik-Anlagen auf dem eigenen Dach sollen also für niedersächsische Immobilienbesitzer nicht mehr länger nur eine Zukunftsvorstellung sein, sondern tatsächlich umsetzbar. JW Weitere Informationen unter www.eon.de/solar

Die Kunsthalle Emden wurde 1986 von Stern-Gründer Henri Nannen und seiner späteren Ehefrau Eske in der ostfriesischen Hafenstadt Emden gegründet. Der Publikumsmagnet hat sich seither zu einem der wichtigsten Museen Norddeutschlands von internationaler Beachtung entwickelt. Eine großzügige Schenkung von Otto van de Loo gab 2000 den Anlass zu einem großen Erweiterungsbau, dem 2007 die umfassende Modernisierung folgte – auch mit neuem Gesicht bleibt das Haus eines der schönsten Museen im Norden. Rund zwei Millionen Besucher sahen die bislang 130 Ausstellungen in Emden, zum 25-jährigen Geburtstag im Oktober kommt auch Bundespräsident Christian Wulff. Nicht Willkür, sondern „Lustkür“ habe seine Auswahl bestimmt, hat Henri Nannen einmal gesagt. Diese Lust am Bild wirkt ansteckend und machte die Kunsthalle von Beginn an zu einem sehr lebendigen Ort der Begegnung zwischen Menschen und Kunst. Kinder sind in der Kunsthalle und der angeschlossenen Malschule ganz besonders willkommen.  VS Weitere Informationen unter www.kunsthalle-emden.de

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Deutschlands kundenorientierteste Dienstleister

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R e c h t s k o lumn e

M u s e um

B i o e n e rgi e

E-Rechnungen

Streifzüge

Biogaspotenziale

Vereinfachung für die Einreichung elektronischer Rechnungen zum Sommer.

Das Schloss von Salzgitter beherbergt eine vielfältige Museumslandschaft.

Eine Potenzialstudie zeigt die Reserven der Biomasse im Weserbergland auf.

Elektronische Rechnungen wurden bislang steuerlich nur dann anerkannt, wenn sie per EDI oder qualifizierter elektronischer Signatur signiert versandt wurden. Aufgrund dieser hohen Anforderungen hat die EU ihre Richtlinie geändert und die Anforderungen an die elektronischen Rechnungen verringert. In Deutschland will der Bundesrat diesen Regelungen Anfang Juli zustimmen. Das Gesetz soll rückwirkend zum 01.07.2011 in Kraft treten. Die Neuregelung lässt nun auch die Übermittlung ohne elektronische Signatur mit allen gängigen elektronischen Verfahren zu (etwa Email mit Anhang). Erforderlich ist hierfür ein innerbetriebliches Kontrollverfahren, wie es auch bei Rechnungen in Papierform genutzt wird. Zusätzlich muss der Empfänger der Übermittlung auf elektronischem Wege zustimmen. Hierzu reicht es aus, wenn kein Widerspruch eingelegt wird. Für den Vorsteuerabzug sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen: Echtheit der Herkunft sowie Lesbarkeit und Unversehrtheit der Rechnung und Erfüllung der gesetzlich erforderlichen Angaben. CM

Das Städtische Museum Schloss Salder wurde 1962 eröffnet. Heute umfasst das Museum drei große Ausstellungsbereiche, darunter die stadthistorische Präsentation: Von der geologischen Sammlung führt die Reise über die Ur- und Frühgeschichte und das Mittelalter bis zur Geschichte der Salzgitter-Region. Der Eiszeitgarten beschreibt und zeigt die Lebenssituation der Neandertaler von vor rund 50.000 Jahren mit der damaligen Tier- und Pflanzenwelt. Im Museum für Industrie, Technik, Arbeit und Mobilität werden hingegen historische Objekte der Technisierung und Industrialisierung der Region zwischen Harz und Heide präsentiert, während die Städtischen Kunstsammlungen Arbeiten zum Thema „Arbeitswelt“ präsentieren. Mehrere Kunstausstellungen im Jahr zeigen, welche Entwicklungen im Bereich der Bildenden Kunst in Niedersachsen und ganz Deutschland erfolgen. Im Freigelände des Museums können die Besucher zudem etwas über die Herstellung des Brotes lernen – im Backhaus der Osterlinder Bockwindmühle. VS

Die Inhalte der Studie für die Bioenergieregion Weserbergland plus, zu der die vier Landkreise Hameln-Pyrmont, Holzminden, Nienburg und Schaumburg gehören, wurden interessierten Vertretern aus Landund Forstwirtschaft, Naturschutzverbänden, Wirtschaft und Politik sowie kreisangehörigen Kommunen vorgestellt. Projektleiter Hans-Jürgen Hesse ist überzeugt: „Sollten die vorhandenen Potenziale biologisch reproduzierbarer Energien aktiviert werden, bestehen gute Chancen für die Weserbergland-Region, energieautark zu werden“. Im Vordergrund der Studie stehen die umwelt- und landschaftsverträglich schöpfbaren regionalen Potenziale der Bioenergie durch Nutzung der landwirtschaftlichen Fläche und die des Waldes. „Die Biomasse-Potenzialstudie bildet eine wertvolle Grundlage zur Erstellung eines konkreten Handlungsrahmens für die Nutzung erneuerbarer Energien“, erläutert Hans-Ulrich Born, Vorstand der Weserbergland AG. „Gleichzeitig wird durch die großräumige Betrachtung der Blick über den Tellerrand ermöglicht.“ VS

Christian Müller, Wirtschaftsprüfer bei Friedrichs & Partner; www.fp-goettingen.de

Virtuell findet sich das Museum unter www. salzgitter.de/stadtleben/kultur/museum

Weitere Informationen sowie die Studie unter www.bioenergie-weserbergland-plus.de

Bildnachweis: Friedrichs & Partner, Weserbergland AG, Wirtschafts- und Innovationsförderung Salzgitter GmbH

Gestaltende Beratung regjo niedersachsen

Magazin

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ENTSCHEIDUNGSSICHERHEIT DURCH KOMPETENTE BERATUNG. Stefan Engel Dipl.-Finanzwirt (FH) und Steuerberater

„Ihr Erfolg beruht auf Ihren Entscheidungen. Wir bieten Ihnen den Rahmen dafür.“ Stefan Engel

Uwe Curdt Dipl.-Kaufmann, Steuerberater und Fachberater für den Heilberufebereich (IFU/ISM gGmbH)

Mandantenpotenziale zu erkennen und positiv zu nutzen, das sind wesentliche Anforderungen an eine gestaltende Steuerberatung. Zielgerichtet strukturieren wir für Sie Entscheidungsprozesse mit detaillierter Analyse und Planung. So werden Vorteile für die Zukunft erschlossen. Rechtformwahl, Realisierung von Abschreibungspotenzialen und Verlustnutzung, Steueroptimierung betrieblicher und privater Einkünfte, betriebliche Altersvorsorge – das sind die Schwerpunkte einer kompetenten Beratung.

Göttingen - Bürgerstraße 42a · 37073 Göttingen · Tel.: 0551 / 77 07 71-0 · Fax: 0551 / 77 07 71-360 - Kleines Feld 7 · 37130 Gleichen – Klein Lengden · Tel.: 05508 / 97 66 - 0 · Fax: 05508 / 97 66-60 Hamburg - Oberbaumbrücke 1 (Deichtorcenter) · 20457 Hamburg · Tel.: 040 / 300 61 88-400 · Fax: 040 / 300 61 88-64

P e in e

BILDUNG

Sp o rt

Standort der Mitte Home of TKKG

Polo Destination

Peine zwischen Hannover und Braunschweig überzeugt als Standort.

Das Pädagogium in Bad Sachsa im Südharz macht Schüler fit für Europa.

Zwischen Hamburg und Bremen entsteht auf Gut Appel eine neue Polo-Destination.

Peine ist eine liebens- und lebenswerte Stadt mittlerer Größenordnung mit etwa 50.0 0 0 Ei nwoh ner n i m Herzen Niedersachsens zw ischen Han nover und Braunschweig. Der Wirtschaftsstandort Peine wartet mit besonderen Vorteilen auf und besticht unter anderem mit einer leistungsfähigen, gut ausgebauten Infrastruktur: verkehrsgünstige Lage an der Bundesautobahn A2, optimale Anbindung an das Eisenbahnnetz, direkte Lage am Mittellandkanal mit einem leistungsfähigen Hafen. Neben der belebten Fußgängerzone in der Innenstadt mit vielen historischen Sehenswürdigkeiten sowie kulturellen und gastronomischen Treffpunkten bietet Peine voll erschlossene Gewerbegebiete und moderne Unternehmensparks, die Gewerbe-Betrieben und Existenzgründern hervorragende Bedingungen bieten. Hinzu kommt ein attraktives Umfeld mit großem Wohn- und Freizeitwert sowie ein gutes Betreuungs- und Bildungsangebot. Kurz gesagt: Peines Flair und die gewerbliche Vielfalt – diese Kombination schafft ideale Voraussetzungen für Existenzgründer und Unternehmen, die sich hier ansiedeln möchten. VS

Bereits 1892 wurde das Pädagogium als Internatsgymnasium in Bad Sachsa im Südharz gegründet. Zunächst von nur lokaler Bedeutung entwickelte es sich zu einem Schul- und Lernort mit überregionalem Format. Persönlichkeiten wie der Autor der Geschichten um Tim, Karl, Klößchen und Gaby (TKKG) – ein Teil der Schauplätze liegt in Bad Sachsa und Umgebung – oder der heutige niedersächsische Umweltminis­ ter Heinrich Sander erhielten ihre schulische Ausbildung am Pädagogium. Heute eifern ihnen 450 Schülerinnen und Schüler aus der näheren Umgebung sowie 50 junge Menschen aus ganz Deutschland und dem Ausland nach. Sachwissen fachkundig anzuwenden, Zusammenhänge zu durchleuchten und kritisch zu bewerten, das sind zu vermittelnde Fähigkeiten, die – um Kompetenzen wie Kreativität und Teamfähigkeit erweitert – zur Persönlichkeitsbildung beitragen. Projekte im musischen Bereich sowie zusätzliche Sprachprüfungen in Englisch (Cambridge Certificate) und Französisch (DELF) ergänzen das umfangreiche schulische Angebot. KL

Wenn er etwas macht, dann macht er es richtig. Das war bei Thomas Selkirk schon immer so. Warum also sollte er da bei seiner sportlichen Leidenschaft – dem Polo – eine Ausnahme machen? Zwischen Hamburg und Bremen kreiert der gebürtige Schotte und neue Wahlniedersachse derzeit eine Poloadresse der Extraklasse. Vom 29. bis 31. Juli findet hier auf Gut Appel/ Helvesiek bei Sittensen der „1. Hanseatische Dolzer Polo Cup“ statt. Internationale Teams werden erwartet, der Eintritt kostet zehn Euro und Spielbeginn ist am Wochenende um 13 Uhr. Aktuell ist Thomas Selkirk gerade dabei, den Hanseatischen Polo Club aus der Taufe zu heben. Zwölf Polopferde sind hier bereits untergebracht, Tendenz steigend. Anfänger und Reiter aus der Region sind hier an der richtigen Adresse, um den Einstieg in den spannendsten Sport der Welt zu wagen. Die denkmalgeschützte Bausubstanz der Häuser von Gut Appel bleibt übrigens erhalten und wird gerade aufwändig und liebevoll restauriert.  SST

Weitere Informationen im Internet unter www.internats-gymnasium.de

Weitere Infos über den „1. Hanseatischen Dolzer Polo Cup“ auf www.polo-magazin.de

E-Mail: [email protected] · www.rup.de Bildnachweis: Christian Bierwagen, Pädagogium Bad Sachsa, Jacques Toffi

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interview

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interview

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„Da müssen sich die Deutschen erstmal selber an die Nase fassen“ Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen), Niedersachse mit Wahlkreis in Göttingen, im Gespräch über die politische Landkarte, die Vorzüge und Probleme der EU sowie die Notwendigkeit der ökologischen Modernisierung des Landes. Interview: Sven Grünewald Fotografie: Ronald Schmidt

Wo würden Sie sich selbst politisch verorten? Ich stehe dafür, dass wir dieses Land umbauen müssen, es ökologisch und sozial modernisieren. Das würden viele Leute mit Links bezeichnen. Aus CDU-Kreisen hört man immer wieder, Sie sollten schön ruhig sein, weil Sie doch auf den Barrikaden gestanden und Steine auf Polizisten geworfen hätten. Die Falschheit wird ja durch Wiederholung nicht richtiger. Ich bin inzwischen auch nicht mehr bereit, Belehrungen von Leuten entgegenzunehmen, die das vorsätzliche Fälschen von Doktorarbeiten für eine Heldentat halten. Links ist ja ein Schlagwort, das sich von Inhalten immer weiter entfernt. Was heißt politisch links eigentlich für Sie? Das heißt, dass wir das Primat der Politik vor den Markt stellen, also die Gesellschaft vor den Preis. Wobei sich in über 30 Jahren der Grünen eine vierte politische Grundströmung herausgebildet hat: Neben dem Konservatismus und dem klassische Liberalismus stehen der Sozialdemokratismus mit zwei Parteien und die Ökologie. Das enthebt nicht einem Links-Rechts-Schema, weil man die beiden zuletzt genannten Strömungen eher links verorten würde, aber dennoch ist die Strömung der Ökologie eine inzwischen ganz eigenständige. Wofür stehen die Grünen heute? Sie haben unter Kanzler Schröder Hartz 4 und den Angriffskrieg im Kosovo mit getragen. Wir haben in dieser Regierung noch ein paar andere Dinge gemacht. Wir haben durchgesetzt, dass es ein anderes Staatsangehörigkeitsrecht gibt, wir haben das Erneuerbare Energien-Gesetz und den Atomausstieg beschlossen, wir haben schwule und lesbische Lebensbeziehungen legalisiert. Und selbst in der Frage Hartz

4: Es ist richtig, dass wir nicht mehr zwischen Sozial- und Arbeitslosenhilfe unterscheiden. Wofür wir heute streiten, ist neben der Frage ökologischer Modernisierung der Nachholbedarf in sozialer Gerechtigkeit. Wir müssen endlich in Deutschland einen gesetzlichen Mindestlohn einführen, wir müssen die Zahl der sogenannten Aufstocker, die gerade wieder explodieren, beseitigen und wir müssen die Frage der Finanzkrise solidarisch bewältigen – da streiten wir beispielsweise für die Einführung einer Vermögensabgabe für Privatvermögen von mehr als 1 Mio. Euro. Gegenwärtig hat man den Eindruck, dass die Zustimmung zur EU einer größeren Skepsis weicht. Erleben Sie entsprechende Akzeptanzprobleme? Ich glaube nicht, dass es ein wirkliches Akzeptanzproblem gibt. Wir können heute beispielsweise mit einem Personalausweis quer durch Europa reisen. Wir haben eine gemeinsame Währung, wir müssen uns nicht um Umtauschraten kümmern, wir haben dadurch auch eine gewisse Preiswahrheit in ganz Europa. Was es aber gibt, ist immer wieder das Spielen mit nationalen Ressentiments gegen die Vernunft. Das können Sie an diesen lächerlichen 20.000 Flüchtlingen für ganz Italien sehen. In Niedersachsen haben wir früher jährlich 45.000 Flüchtlinge, 20.000 Aussiedler und ein paar tausend jüdische Migranten untergebracht. Das ist ein Problem, aber es ist ein sehr lösbares Problem. Wenn man als Reaktion darauf dann die Grenzkontrollen in Dänemark wieder hochzieht, dann werden ganz bewusst Europafeindlichkeit und Angst vor Überfremdung geschürt. Manche schauen auch mit Arroganz auf Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien. Man muss sich aber bewusst machen, dass Deutschland mit diesen Ländern 25 Prozent seines Exportüberschusses erwirtschaftet. Es gibt in Deutschland leider nur noch sehr wenige politische Kräfte, die den Mut haben, den Leuten zu erklären, dass Europa keine Zumutung ist, sondern ein Gewinn.

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interview

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QUALITÄT: Die Hochschule sichert und verbessert

Jürgen Trittin Geboren 1954 in Bremen studierte er ab 1973 Soziologie in Göttingen. Von 1990 bis 1994 war er Niedersächsischer Minister für Bundesund Europaangelegenheiten, von 1998 bis 2005 Bundesumweltminister und seit 2009 ist er Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag.

Einer der Kritikpunkte an der EU ist, dass es sich dabei um eine Art Elitenkonsens handelt und dass Europa die soziale Komponente fehlt... Da müssen sich die Deutschen erstmal selber an die Nase fassen. Deutschland ist fast das einzige Land, in dem es keinen Mindestlohn gibt. Deutschland hat die Verabschiedung einer Arbeitszeitrichtlinie, die Überstunden begrenzt, blockiert, weil man meinte, es ist besser, wenn Ärzte 60 bis 80 Stunden in der Klinik arbeiten. Die fehlende soziale Dimension ist kein europäisches Problem, sondern ein sehr deutsches. Auch mit Blick auf manche Gewerkschaften. Die Gewerkschaften haben ganz stolz beim Verfassungsvertrag die Vergemeinschaftung der Sozialpolitik verhindert. Das war, um es deutlich zu sagen, dumm. Denn die Vergemeinschaftung der Bürgerrechtspolitik ist praktizierter Arbeitnehmerschutz.

laufend das anerkannt hohe Niveau in Lehre,

Wo sehen Sie denn generell die Defizite der EU? Ich glaube, dass wir zwei strukturelle Probleme haben. Das eine ist die bis heute fehlende europäische Öffentlichkeit. Es gibt keine europäische Zeitung, kein europäisches Fernsehen, Öffentlichkeit konstituiert sich immer noch national. Das zweite ist: Es gibt nach wie vor die Versuchung für nationale Regierungen, sinnvollen Schritten zur Vergemeinschaftung im Weg zu stehen. Nach wie vor beklagen alle die Schwäche der EU-Außenrepräsentantin Frau Ashton. Aber was soll sie machen, wenn Sarkozy und Cameron, um von innenpolitischen Problemen abzulenken, eine fragwürdige Entscheidung in Richtung Libyen treffen? Dann ist die EU machtlos.

Forschung und Praxisnähe.

INTERDISZIPLINARITÄT: Die Hochschule entwickelt die Vielfalt ihrer wissenschaftlichen Kompetenz zu einzigartigen und zukunftsfähigen Ausbildungsprofilen.

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INTERNATIONALITÄT: Die Hochschule bietet mit der konsequenten internationalen Ausrichtung einen erfolgreichen Berufseinstieg ihrer Studierenden.

… und was können wir für Sie tun? Landkreis Soltau-Fallingbostel, Wirtschaftsförderung, Winsener Straße 17, 29614 Soltau Tel. 05191 - 970 - 673, [email protected], www.heidekreis.de

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Für wie wichtig halten Sie Bürgerbeteiligung in der Politik? In der Schweiz muss jedes Projekt, weil am Ende immer eine Volksabstimmung droht, referendumsfähig gemacht werden. Das führt zu ganz anderer Planung. Zu Selbstbewusstsein. Übrigens auch zu schnelleren Verfahren. In Deutschland glaubt man hingegen immer

noch, dass es schneller geht, wenn man die Bürger außen vor hält. Das stimmt nicht. Es wird besonders langsam. Die Bundesregierung wollte den Ausstieg aus dem Ausstieg, die Linke hat im Bundestag vorgerechnet, wie einfach ein Atomausstieg aufgrund der Netzkapazitäten bis 2014 realisierbar wäre. Wie sähe Ihr persönlicher „Traum-Ausstieg“ aus? Sie müssen verschiedene Ebenen unterscheiden. Technisch ist ein Ausstieg – allerdings immer um den Preis eines Höherfahrens alter Kohlekraftwerke – bis 2015 möglich. Dann müssen Sie aber auch die ökonomische Seite anschauen. Gibt es die Investoren, die Ersatzkapazitäten auch wirklich aufbauen? Das dauert. Wir gucken zurzeit alle auf Offshore, Pumpspeicherkraftwerke – die werden bis 2020 nicht fertig werden, selbst wenn man jetzt anfängt zu bauen. Das heißt, Sie müssen jetzt erstmal die Voraussetzungen schaffen, dass in Süddeutschland die Baublockade für Windenergie und Biomasse aufgehoben wird. Dann kann man 2017 aussteigen. Eine Preissteigerung von ein bis anderthalb Cent pro kWh ist wohl realistisch. Aber die müssten wir auch ohne den Ausstieg bezahlen, weil wir so oder so neue Ersatzkapazitäten schaffen müssen. Auch AKWs laufen nicht ewig. Wenn Sie sich drei Themen aussuchen könnten – wofür würden Sie mehr Geld ausgeben? Für eine modernisierte Energiestruktur, die für unseren Industriestandort von zentraler Bedeutung ist. Für die Frage Klimaschutz und für eine auf Ressourceneffizienz zielende Industriepolitik, weil wir das auch künftig für Wettbewerbsfähigkeit brauchen. Wir müssen sehr gut bleiben bei hocheffizienten Maschinen, bei sehr sparsamen möglichst Elektroautomobilen, in der Chemieindustrie, die wir von Öl auf nachwachsende Rohstoffe umstellen müssen.

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Blick in die Schatztruhe

Bild © Manfred Krifka

Zum Geburtstag öffnen wir den Deckel unserer fotografischen Schatztruhe. Im Laufe der vergangenen 15 Jahre des RegJo hat sich ein wahrer Bilderberg des Regionalen angesammelt, der Personen und Ereignisse dokumentiert und von dem wir Ihnen einen kleinen Ausschnitt zeigen wollen, sozusagen das Best of Niedersachsen.

Nikolaj Georgiew, RegJo Hannover 1/2011 Portrait von Rudolf Schenker, Gitarrist, Songschreiber und Chef der Hannoveraner Rockband „Scorpions“. www.georgiew.de

Förderinitiative „Dokumentation bedrohter Sprachen“ der VolkswagenStiftung

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Roberto Hegeler, RegJo Niedersachsen 1/2009 Soziale Brennpunkte in Hannover: Musikunterricht als Entwicklungsunterstützung für Kinder, die es sich sonst nicht leisten könnten. www.robertohegeler.com

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Ronald Schmidt, RegJo Niedersachsen 2/2007 Wie gläserne Bauklötze – der Gebäudekomplex der Nord/LB in Hannover von 2002: Experimentelle Spannung und alles in Bewegung. www.ronaldschmidt-photography.com

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Nikolaj Georgiew, RegJo Niedersachsen 2/2009 Das RegJo ist als Auslage im ICE auf Tour. Hier vor der Kulisse des VW-Werks in Wolfsburg. www.georgiew.de

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Marco Bühl, RegJo Südniedersachsen 1/2011 Schüler und überwiegend nicht Deutsch-Muttersprachler der International Baccalaureate-Klasse des Felix-Klein Gymnasiums Göttingen. www.marcobuehl.de

Osterode am Harz Gewerbepark Westharz und Gewerbegebiet Gittelder Bahnhof

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Marco Bühl, RegJo Hannover 1/2011 Rundbau des Planet M auf der Expo Plaza in Hannover, Sitz der Fachhochschule Hannover.

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Nikolaj Georgiew, RegJo Südniedersachsen 3/2009 Andreas Lemberg, Göttinger Maler mit charakteristischem Stil, hat durch seine direkte Art den Ruf eines Provokateurs. www.georgiew.de

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PoRTRAIT

Das Regional-Journal für Niedersachsen

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Norderney Spezial

Hannover Oldenburg Osnabrück Wolfsburg Braunschweig Salzgitter Hildesheim Göttingen

Das Diagnostische Brustzentrum Göttingen ist einer der Leuchttürme in der Brustkrebsdiagnostik. Persönliche Betreuung und unmittelbare Befundabklärung sind hier das A und O. www.brustzentrum-goettingen.de

Experten der Brustkrebsdiagnostik Seit über acht Jahren bieten die Ärzte im Diagnostischen Brustzentrum Göttingen eine individuelle und risikobezogene Brustkrebsdiagnostik an. Sie setzen dabei auf Qualität, Expertise und Zuwendung. Text: Volker Schönfeldt Fotografie: Diagnostisches Brustzentrum Göttingen

Brustkrebs hat eine gute Prognose, wenn er zu einem Zeitpunkt erkannt wird, an dem er noch sehr klein und das Risiko einer Streuung in den Körper sehr gering ist. Dies gelingt durch den Einsatz moderner Untersuchungsverfahren wie digitaler Mammographie, Kernspintomographie der Brust (Mamma-MRT) und Ultraschallverfahren. Im Diagnostischen Brustzentrum Göttingen, das vor mehr als acht Jahren in Göttingen von mehreren Brustexperten gegründet wurde, werden diese drei Verfahren individuell und dem jeweiligen Risikoprofil jeder einzelnen Frau angepasst eingesetzt. Nicht bei jeder Frau erweist sich zum Beispiel die Mammographie als ein zuverlässiges Verfahren, so dass ein ergänzender Ultraschall unbedingt notwendig ist. Für Frauen mit sehr starker familiärer Belastung für Brustkrebs kann wiederum die primäre Mamma-MRT die ideale Untersuchungs-Strategie darstellen. Die individuelle Vorgehensweise wird durch die Ärzte im Diagnostischen Brustzentrum in Göttingen vor jeder Untersuchung in einem ausführlichen Gespräch geklärt. Die komplette Untersuchung beziehungsweise Befundabklärung erfolgt im Diagnostischen Brustzentrum Göttingen innerhalb eines Besuches. Zeigt sich eine Auffälligkeit in der bildgebenden Diagnostik, so erfolgt noch am selben Tag eine Gewebeentnahme. Beim Verlassen des Brustzentrums wissen die Frauen zuverlässig, ob bei ihnen alles in Ordnung ist oder nicht. Aufklärung und Beratung der Frauen und Patienten haben für die Ärzte des Brustzen-

trums Göttingen einen besonders hohen Stellenwert, da nur die informierte Frau angstfrei mit dem Thema Brustkrebs umgehen kann. Und natürlich ist auch das Ambiente eines Brustzentrums von sehr großer Bedeutung. In angenehmen Räumlichkeiten mit harmonischer Farbgebung und freundlicher Zuwendung durch das betreuende Personal ist die Konfrontation mit der Brustkrebsthematik einfacher und unbeschwerlicher als in einem sachlich-nüchternen Umfeld. Aus den gleichen Gründen wird an Frauen mit bedrohlichen Befunden noch am selben Tag ein Untersuchungstermin vergeben. Im Diagnostischen Brustzentrum kommen Untersuchungsgeräte der neuesten Generation zum Einsatz. Digitale Techniken, dosissparende Strategien und leitliniengemäße Vorgehensweisen sind für die Ärzte eine Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus bilden die Ärzte des Brustzentrums regelmäßig andere Kollegen fort: Seit Jahren erfolgen zahlreiche Fortbildungen, bei denen Mammadiagnostiker und MTRA aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in der Durchführung qualitativ hochwertiger Untersuchungen geschult und in der Interpretation der Bilder trainiert werden. An diesen Veranstaltungen nehmen jährlich etwa 250-300 Teilnehmer teil. Zusätzlich verfassen die Ärzte des Diagnostischen Brustzentrums Göttingen regelmäßig Lehrbücher zur Brustdiagnostik, die inzwischen in zahlreichen Sprachen erschienen sind.

Inselwelt

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Norderney, die lebendigste der ostfriesischen Inseln, lebt vom Tourismus und mit den Touristen, die inzwischen fast das ganze Jahr über da sind. Trotz – und wegen – der riesigen Besuchermengen findet man doch das, was jeder für sich suchen mag: von Shoppingmeilen, die selbst den ostfriesischen Festlandbewohner anziehen, bis zur Einsamkeit und Ruhe in den Dünen oder im Watt. Nimmt man sich allerdings mehr Zeit für die Insel, gibt es nicht nur viele kleine Schätze zu entdecken, man erfährt auch am eigenen Leib, wie wohltuend das raue Seeklima sein kann und wie verweichlicht der Städter von heute zuweilen ist. Nicht umsonst nennt sich Norderney auch die Thalasso-Insel und hat getreu diesem Motto eine breite Palette an Gesundheitsservices rund um das Meer entwickelt, vom Badehaus bis zum winterlichen Bad in der Nordsee. Sven Grünewald Chefredaktion

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Inhalt VII Im Spiegel des Alltags Interview mit Theodor Kluin, alteingesessener Norderneyer und Gründer der Döntje Singers, über den Wandel der Insel. VIII Gesundheit aus dem Meer Norderney ist mehr als nur ein Ferienziel, sondern dank seiner Tradition als königliches Bad heute auch ein Thalasso-Wellnesszentrum mit dem Meer vor der Haustür. XVI Schatztour nach Norderney Auf Wanderung durch das Watt – ein Erlebnisbericht aus einem der vielfältigsten Ökosysteme der Welt und gleichzeitig ein Ausflug in eine andere Welt.

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Impressum. Herausgeber Polygo Verlag GmbH, Lotzestraße 29, 37083 Göttingen, Telefon: 0551-50 75 10, Fax 0551-50 75 1-50 Chefredaktion Sven Grünewald Redaktion Julia Wolffson Autoren Jürgen Rahmel, Volker Schönfeldt Cover Roberto Hegeler Fotografie Roberto Hegeler, Markus Schäfer, Staatsbad Norderney GmbH/Ingo Jahn, König Event Marketing, Hochseilgarten Norderney, LandTours Norderney, Inselraum Norderney, Fischpresse, Krankenhaus Norderney, Futura Werbeagentur Anzeigen John D. Swenson, Leitung (swenson@regjo. de), Michael Mohné ([email protected]) Geschäftsführung Thomas Wirth ([email protected]) Art Direction Iris Becker

RegJo Niedersachsen bei Facebook: www.facebook.com/RegJoNiedersachsen

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Magazin

Norderney Magazin

Norderney

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F r e iz e it I I

I n s e lr a um

S o zi a l e s

M e d izin

M u s ik

F r e iz e it I

Echt Norderney

Ehrenamt

Gut versorgt

music nights

Himmelhoch

Segway Touren

Mehr als Souvenirs: Der Inselraum bietet Norderney-Typisches auch virtuell.

Das DRK Norderney kann mobile Essensversorgung leisten – dank Ehrenamt.

Neben Wellness ist auch die insulare medizinische Versorgung gut aufgestellt.

„Culcha Candela“ und Co. rocken Anfang August die Insel Norderney.

Für die aktivitätslustigen Norderneybesucher gibt es eine neue Herausforderung.

LandTours Norderney bietet Zweiradtouren der anderen Art zur Inselerkundung.

Der Inselraum Norderney ist ein Original. Was es hier an typischen Norderney-Artikeln gibt, gibt es jenseits der Insel normalerweise nicht zu finden. Allerdings bietet der „Inselraum“ seinen Kunden inzwischen auch im Internet das, was es ganz real zum Anfassen im Ladengeschäft auf Norderney gibt. Neben traumhaften Blumen von Sia, lassen sich hier auch Glaswaren der Firma Borowski, Möbel des niederländischen Trendsetters PTMD sowie die innovative Kollektion von Bauholz design finden; dazu Wohnaccessoires des Edelstahldesigners Philippi, Skulpturen namhafter Hersteller, auch Gartenaccessoires von trendGenuss Garten, außerdem duftende Kerzen, zauberhafte Kissen und Stoffe von Green Gate, Leuchten der Firma decorama und vieles, vieles mehr. Alles inseltypisch, stylisch und exklusiv. Im Inselraum hat man sich einem Ziel verschrieben: Das Gefühl von Erholung und Entspannung in Verbindung mit den heimischen Gefilden genießen zu können – sei es auf Norderney oder aus der Ferne.VS

Zuerst die Abschaffung der Wehrpflicht und damit auch das Ende des Zivildienstes, zuletzt der TÜV und dadurch das Ende für den langjährigen Essenstransporter – für die mobile Essensversorgung „Essen auf Rädern“ des Deutschen Roten KreuzOrtsvereins Norderney und seine freiwilligen Helfer ein Problem. Eines, das sich auf unkomplizierte Weise erledigt hat. Nachdem das alte Fahrzeug vom TÜV aus dem Verkehr gezogen wurde, startete Elenore Nuhn, die Vorsitzende des DRKNorderney, einen Hilferuf im Norderneyer Morgen. Darauf meldete sich Georg Fischer, Chef einer Norderneyer Spedition und spendete kurzerhand einen Wagen seines Fuhrparks. Und auch Carl Rass, seines Zeichens Frührentner, sowie Helga Rösel und Petra Pfeiffer-Schmidt boten Elenore Nuhn an, als Fahrer das Essen auszuliefern, womit auch das Aus aufgrund der fehlenden Zivis abgewendet wurde. Zur Zeit sind 20 Norderneyer auf das mobile Essen angewiesen, ein Service, der auch Inselbesuchern zugute kommen kann und der dank Ehrenamt weiterbesteht. AS 

Norderney ist nicht nur das älteste deutsche Nordseeheilbad, seit 1884 gibt es hier sowohl für Insulaner als auch deren Gäste ein Krankenhaus. Das Krankenhaus mit seinen Abteilungen Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie/Geburtshilfe und Dermatologie liegt dabei in einer einzigartigen Dünenlandschaft direkt am Meer. In der Inneren Medizin werden außerdem Kardiologie mit Herzschrittmacherversorgung und Gastroenterologie angeboten. In der dermatologischen Fachklinik werden moderne und bewährte Behandlungen durchgeführt sowie operative und ästhetische Dermatologie vorgehalten. Im Krankenhaus befinden sich zudem chirurgische und dermatologische Ambulanzen und ein angegliedertes Dialysezentrum. Finanzielle Unterstützung in Zeiten schwieriger Finanzsituationen erhält das Krankenhaus durch den gemeinnützigen Förderverein, in dem sich Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste seit über fünf Jahren engagieren. Daher gilt auch weiterhin das Motto: Auf Norderney ist Ihre Gesundheit in besten Händen!  VS

Vom 4. bis 7. August 2011 steht die Insel ganz im Zeichen der Musik. Bei einer einzigartigen Konzertatmosphäre unter freiem Himmel und in unmittelbarer Nähe zur Nordsee bieten die music nights Norderney ein hochwertiges Musikprogramm. Jeder Abend bringt ein anderes musikalisches Erlebnis bei fast immer freiem Eintritt. Die Hitlieferanten von „Culcha Candela“ starten am Donnerstag und werden Songs wie „Hammer“ oder „Monsta“ zum Besten geben. Am Freitag geht es mit der Band „Luxuslärm“ weiter. In den letzten drei Jahren ging es für die fünf Luxuslärmer steil nach oben. Mit dem Song „1.000 Kilometer bis zum Meer“ gelang ihnen der absolute Durchbruch. Am Samstag steht die „N-JOY DJ-Night“ auf dem Programm. DJ Chris wird mit seinem perfekten Partymix für beste Stimmung sorgen. Zum Abschluss der music nights rückt am Sonntag die klassische Musik in den Vordergrund. Das Warschauer SymphonieOrchester wird für einen weiteren unvergesslichen Abend direkt an der Nordsee sorgen.  VS

Zu Fahrrad oder Fuß – das sind die gängigen Arten, Norderney zu erkunden. Seit 2010 allerdings gibt es eine weitere Möglichkeit: Das kleine Unternehmen LandTours Norderney bietet geführte Segway Touren an. Man kennt sie vielleicht, die Gefährte, die aussehen wie ein kleiner Handkarren, auf dem Menschen durch die Gegend rollen. Ein Griff wie eine Lenkstange, zwei große Gummireifen und ein Trittbrett, gelenkt wird das sensorisch ausbalancierte Gefährt nur über Körperbewegungen. Nach einer Einführung und kurzem Fahrtraining beginnt die etwa zweieinhalbstündige Tour, die in den Osten der Insel zum Flughafen mit Bistroimbiss und anschließend wieder zurück in die Stadt führt. Mit bis zu 20 km/h „erfährt“ man in Kleingruppen unter Führung eines Tourguides Sehenswürdigkeiten der Stadt Norderney sowie Wege und Orte, die den besonderen Flair der Insel ausstrahlen. Zwei Einschränkungen gibt es jedoch: ein Mindestalter von 15 Jahren sowie ein Mindestgewicht von 45 kg oder ein Höchstgewicht von 118 kg.  VS

Das Norderney-Feeling zum Bestellen unter www.inselraum.de

Kontakt zum DRK unter www.drk.de/alt/kur/ norderney/index_norderney.htm#

Virtuell präsentiert sich das Krankenhaus unter www.krankenhaus-norderney.de

Informationen und Tickets finden Sie unter www.musicnights-norderney.de

Der neue Hochseilgarten am Norderneyer Weststrand wurde Ostersamstag offiziell eröffnet. Der Ausblick aus bis zu 12 Metern Höhe reicht über den Weststrand, das Wattenmeer bis hin zur Nachbarinsel Juist oder zum Festland. Verschiedene Parcours mit insgesamt über 70 Elementen stehen zum Kraxeln zur Verfügung – etwa eine Brücke aus mit Drahtseilen verbundenen Weinfässern, gekreuzt hängende Seilschlaufen und ein rutschender Pferdesattel. Für einen großen Ansturm von bis zu 140 Personen ist das sechsköpfige Team wohl gerüstet. Das Mindestalter sollte acht Jahre betragen oder eine Greifhöhe von 1,75 Meter. Die Anlage ist zudem vom TÜV abgenommen und wird täglich morgens und abends überprüft, dazu gibt es jeweils noch eine Sicherheitseinweisung für die Kletterer. Neben dem Spaßfaktor kommt auch der Kalorienverbrauch nicht zu kurz; dieser kann einem 5-km-Lauf entsprechen. Und zum Entspannen lädt eine riesige Sonnenterrasse mit Bistro ein. Sollte das Wetter einmal nicht mitspielen, gibt es auch überdachte Sitzgelegenheiten. Letztlich ist der Klettergarten für aktive Inselbewohner, Tagesgäste und Urlauber eine neue anspruchsvolle Freizeiteinrichtung. VS

Bildnachweis: Inselraum Norderney, Fischpresse, Krankenhaus Norderney Bildnachweis: König Event Marketing, Hochseilgarten Norderney, LandTours Norderney

Informationen unter 04932-933995 oder www.landtours-norderney.de

Norderney interview

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Theodor Kluin, Norderneyer von Kindheit an, gründete – neben vielen anderen Aktivitäten – die Döntje Singers.

Im Spiegel des Alltags Theodor Kluin, Vorsitzender der Gesangsgruppe Döntje Singers, über die Rolle der „Döntjes“ für das Inselleben, die Veränderung Norderneys und was es heißt, das Besondere auf der Insel zu entdecken. Interview: Sven Grünewald Fotografie: Futura Werbeagentur

Sie sind auf Norderney bekannt wie ein bunter Hund, haben vieles in vielen Funktionen gemacht und sind jetzt in Ruhestand. Welche Rolle spielen darin die Döntje Singers für Sie? Ich bin nur halber Ruheständler und mache immer noch vieles nebenbei. Die Döntje Singers sind dabei „nur“ ein Hobby, allerdings eines, das mir sehr am Herzen liegt und mir viel Freude bereitet. Als sich die Döntje Singers vor 27 Jahren gründeten, geschah es mehr oder weniger zufällig. Aber wir hatten viel Spaß daran, alte schon bestehende Döntjes wieder aufleben zu lassen und somit altes Norderneyer Liedgut zu erhalten. Ich schätze die Kameradschaft und den Spaß, die wir in unserer Gruppe haben; eigentlich sind wir wie eine große Familie. Was sind „Döntjes“ überhaupt? Die „Döntjes“, die wir singen, sind kleine Geschichten, die aus dem Leben gegriffen sind. Sie werden mit Humor und Witz verpackt und bringen unsere Zuhörer zum Schmunzeln. Und genau dieses Schmunzeln ist es, welches den Funken der Freude überspringen lässt vom Publikum zu den Akteuren und umgekehrt. Welche Rolle spielen Ihre Döntjes für Norderney? Ist das ein Stück weit Bewahrung alter Inselkultur? In den vergangenen 27 Jahren sind die Döntje Singers zu einem Begriff, zu einer anerkannten Größe im kulturellen Geschehen Norderneys geworden. In den Sommermonaten werden mehrfach öffentliche Konzerte für Norderneyer und Gäste veranstaltet, die sich einer großen Beliebtheit erfreuen. Daran begeistern sich nicht nur viele Insulaner, sondern auch zahllose Gäste, die auf unterhalsame und humorvolle Weise Einblicke in das Inselleben erhalten.

Sie haben Ihr ganzes Leben auf der Insel verbracht – worin unterscheidet sich Norderney heute vom Norderney nach dem Krieg? Von 1946 bis 1951 richtete die britische Besatzungsmacht auf Norderney ein Erholungszentrum für Soldaten und deren Familien ein. Dazu wurden die größeren Hotels der Insel, das Kurhaus, der Golfplatz und Weststrand sowie andere Einrichtungen beschlagnahmt. Aber auch die ersten deutschen Gäste reisten wieder an. 1951, Norderney war nun niedersächsisches Staatsbad, begann mit erheblicher Förderung des Landes der Ausbau zu einem modernen Kur- und Urlaubsort. 1959 besuchten erstmalig mehr als 100.000 Besucher das Nordseeheilbad. Heute sind es im Jahr mehr als 400.000 Gäste, die es immer wieder nach Norderney zieht. Sie sehen, es hat sich viel verändert. Das Leben hat sich verändert und auch das Bild Norderneys, insbesondere in der Architektur. Dreh- und Angelpunkt der Insel ist der Tourismus geworden. Die ganze Insel lebt vom Tourismus – sei es der Einzelhandel, das Handwerk oder die Gastronomie und das Beherbergungsgewerbe. Was sollte Ihrer Meinung nach jeder, der mal nach Norderney kommt, gesehen oder erlebt haben? Erleben Sie eines unserer Döntje Konzerte! Nein, Spaß beiseite. Norderney hat meiner Meinung nach sehr viel zu bieten. Da ist für jeden und für jeden Geschmack etwas dabei. Die Bedürfnisse sind eben unterschiedlicher Natur. Erleben Sie etwa das Weltnaturerbe Wattenmeer von seinen schönsten Seiten oder genießen Sie „Strandleben pur“ oder einen wunderschönen Sonnenuntergang oder … Es gibt so vieles auf Norderney zu sehen und zu erleben, man sollte es einfach ausprobieren!

Norderney Thalasso

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Text: Julia Wolffson

Gesundheit aus dem Meer

Bild © Staatsbad Norderney GmbH/Ingo Jahn

Die Insel Norderney ist nicht nur als insulares Ferienziel beliebt, sondern besinnt sich auf ihre altkönigliche Tradition als Bad mit Schwerpunkt auf Thalasso, der Gesundheit aus dem Meer.

Das Meer – ein Anziehungspunkt ohne Gleichen, für Touristen auf der einen Seite genauso wie für die Wirtschaft auf der anderen Seite. Viele Niedersachsen sehen das Meer nur im Sommerurlaub, einige jedoch leben auch vom Wasser, sind abhängig von der Nordsee. Die größte ostfriesische Insel Norderney ist dafür ein gutes Beispiel. Sie ist vor rund 2.000 Jahren durch Wellen, Strömungen und Wind überhaupt erst aus einem Strandwall entstanden. 1797 wurde auf Norderney das erste Nordseeheilbad gegründet. Damals zählte die Insel 106 Häuser und 506 Einwohner, heute sind es fast 6.000 – und rund 450.000 Gäste pro Jahr. Viele von ihnen kommen, um einen schönen Strandurlaub zu verleben, besonders auch Familien. Aber für einige – und es werden von Jahr zu Jahr mehr – ist das Nordseeklima nicht nur ein schöner Nebeneffekt, der die Wangen rosig macht, sondern der eigentliche Grund für ihr Kommen. Das Nordseeklima als natürliche Medizin entwickelt sich immer mehr zum Zugpferd der Insel. Das war durchaus keine zufällige Entwicklung, sondern bewusste Strategie der Insel. „Es gibt so viele Orte an der Nord- und Ostsee, die alle möglichen verschiedenen Dinge bieten“, erklärt Herbert Visser von der Kurverwaltung Norderney. Ein Alleinstellungsmerkmal musste her: der Gesundheitstourismus. Klassische Kuren würden von den Krankenkassen kaum noch finanziert, deshalb steige das Interesse an Präventivmaßnahmen stark. „Immer mehr Gäste wollen im Urlaub etwas für ihre Gesundheit tun“, so Visser. Und an diesem Punkt knüpft die Insel an – Norderney, die Thalasso-Insel. Der Begriff Thalasso stammt aus dem Griechischen und bedeutet Meer. Auf Norderney ist damit speziell die Gesundheit aus dem Meer gemeint. Visser: „Wo bei uns Meer draufsteht, ist auch Meer drin“, denn die Produkte für die Thalasso-Therapien: Meerwasser, Schlick, Algen, stammen auch tatsächlich aus der Nordsee vor der Haustür. Das Projekt, das im Fokus der Thalasso-Kampagne der Insel steht, ist das 2005 eröffnete Badehaus Norderney. Mit rund acht Millionen Euro wurde das älteste Meerwasserwellenbad Deutschlands ins größte Thalasso-Zentrum Deutschlands verwandelt. Das BauhausGebäude von 1931 liegt zentral am Kurplatz und nicht

Norderney Thalasso

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weit von der Nordsee. Neben einigen Natursteinbecken mit verschiedenen Funktionen auf der Wasserebene hat das Badehaus auch eine Feuerebene: Bio-Sauna, Dampfbad, finnische Sauna. Die Temperaturen spielen nämlich eine wichtige Rolle, kalt oder heiß soll der Körper es haben, aber nicht lauwarm. Dies ist die eine Seite der Thalasso-Insel Norderney, Entspannung, Wellness, Wohlfühlen. Aber es gibt noch eine zweite, härtere Seite der Gesundheit aus dem Meer. Mit der Meeresheilkunde auf Norderney ist kein Name so verbunden wie der von Professor Menger. Der 2006 verstorbene Arzt widmete sein Wirken den heilenden Kräften der Nordsee, vor allem auch weil sein eigenes Erleben ihm die Wirksamkeit bestätigte. In den 50er Jahren kam er schwer krank auf eine der Nordseeinseln, setzte sich eigenen Erzählungen nach

vier Wochen auf die Düne und wurde gesund. „Das Klima der Nordsee, also die besondere Kombination aus Sonne, Wind und Meer hat den Körper dazu gebracht zu reagieren“, beschreibt Karin Rass, Heilpraktikerin und Ostheopatin auf der Insel, den Genesungsprozess. Ab 1957 leitete Menger das „Seehospiz“ und erarbeitete im Laufe der Zeit die wissenschaftlichen Grundlagen und „Dosierungsanleitungen“ der Klimatherapie, die seinen Namen trägt. Die besondere Wirkung des Meeres auf den menschlichen Organismus geht allerdings bis auf den englischen Arzt Richard Russel zurück, der 1750 seine Dissertation veröffentlichte, in der er die Wirkung des Meeresklimas beschrieb. Er hatte festgestellt, dass die Kinder von Englands Küsten wesentlich gesünder und fitter waren als Londons urbane Sprösslinge. Somit entstand die Kur als Grund-

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lage der modernen Meeresheilkunde. Diese wurde nun auf Norderney sozusagen neu erfunden, gut für die Gesundheit der Besucher und Einheimischen, aber ebenso für die Wirtschaft. Das Besondere der Therapie nach Professor Menger beschreibt Karin Rass. Der Schlüssel ist das Nordseeklima, ein Reizklima. Rass hat ihre Praxis im Badehaus, ihre Therapieeinheiten, die am Weststrand stattfinden, beginnen dort. So will sie bewusst eine Brücke zwischen Thalasso indoor und der Meeresheilkunde outdoor, die eigentlich kostenlos ist, schlagen. Jeden Tag bietet sie zusammen mit drei weiteren Klimatherapeuten die fachkundige Anleitung zur Klimatherapie nach Professor Menger an. „Ein Strandspaziergang hier auf der Insel ist noch lange keine Klimatherapie“, erklärt Rass. Wie bei jeder Medizin komme es auch hier auf die richtige Dosierung an. Das A und O sei die langsame Gewöhnung an die Elemente. Nach einer Akklimatisierungsphase, die oft von großem Appetit und Müdigkeit begleitet ist, weil das Klima so viel Energie vom Körper fordert, folgen bei der Therapie Luftbäder – jeden Tag wird ein Kleidungsstück mehr abgelegt und sich direkt am Meer, aber erst einmal nicht im Meer, bewegt. Je wärmer es ist, desto weniger effektiv ist diese Art der Klimatherapie, „deshalb hoffe ich immer, dass

es schön kalt ist“, sagt Rass. Schrittweise gewöhnt man sich an die raue Natur, irgendwann geht es dann ins Meer. Das fordert in der Regel große Überwindung, denn die Thalasso-Therapie ist nicht nur Entspannung, sondern eben auch Herausforderung für Körper und Geist. Liegt der Mensch nicht doch lieber warm und wohlig auf dem Sofa anstatt sich im Dezember in die Nordsee zu stürzen? Die Therapeutin hat selbst in der Großstadt gelebt, alles sei überheizt. „Der Körper eines modernen Großstädters hat es einfach verlernt auf Reize zu reagieren.“ Die Kälte aber fordert den Körper heraus, wie bei einem sportlichen Training wird der Stoffwechsel, das vegetative Nervensystem und die Durchblutung des Körpers gefördert und das Immunsystem stimuliert und gestärkt. Ebenso kann die Therapie Besserung bringen bei chronischen Atemwegs-Erkrankungen, Herz- und Gefäßerkrankungen, Hautkrankheiten, Schwächeoder Erschöpfungssyndromen, vor allem aber auch bei Krankheiten im Kindesalter oder bei drohender Chronifizierung von Krankheiten. „Man kann den Körper nicht immer nur benutzen, man muss auch etwas für ihn tun“, betont Rass. Manchmal muss es eben doch eher unbequeme Kälte statt wohliger Wärme sein. Aber auf Norderney lässt sich ja beides kombinieren.

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Wattenmeer

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Norderney

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Text: Jürgen Rahmel

Schatztour nach Norderney

Bild © Markus Schäfer

Das Wattenmeer ist einer der größten Schätze der Nordsee und seit 2009 Teil des Unesco-Weltnaturerbes. Ein Erlebnisbericht von Jürgen Rahmel, Leiter des Nationalpark-Haus Norderney.

„Ich nehme euch mit in eine Landschaft voller Schätze!“ Mit diesen Worten begrüßt uns der Wattführer vom Nationalpark-Haus Norderney am Hafen von Nessmersiel vor der Wattüberquerung nach Norderney. Die Gruppe Wanderer hat sich hier am Watt eingefunden und genießt den Blick auf die ostfriesischen Inseln Baltrum und Norderney. „Etwa zwei Stunden lang werdet ihr über den Meeresboden laufen. Durch eine Landschaft, die vor zwei Jahren in das Weltnaturerbe der Vereinten Nationen aufgenommen wurde. So bedeutend wie die Serengeti in Tansania, so eindrucksvoll wie der Grand Canyon, so prall voller Leben wie das Great Barrier Reef in Australien.“ Wasser und weicher Untergrund umgeben die Füße bis zum Knöchel. Den Blick auf ein Seezeichen im Norderneyer Osten gerichtet, stapfen die Teilnehmer voran und entdeckten die ersten Wattspuren. Die berühmten „Spaghetti-Haufen“ der Wattwürmer, jede Menge Trittspuren von Vögeln und ein ganz merkwürdiger, sternförmiger Abdruck. „Ob ihr es glaubt oder nicht, diese Spur wird von einer Muschel erzeugt, der Pfeffermuschel. Sie lebt in fünfzehn Zentimetern Tiefe. Um an Nahrung zu kommen, führt sie zwei Schläuche an die Oberfläche, die sie aus den Löchern herauswirft. Auf dem Rückweg saugt sie den Boden ab – wie ein Staubsauger.“ Der Wattführer versenkt seine Grabforke neben der Spur im Boden und holt die Muschel hervor. In einiger Entfernung sind viele hügelartige Erhebungen zu sehen, die sich ungefähr 40 Zentimeter über das umgebende Watt erheben. Das sind also die Muschelbänke. „Die Miesmuschel ist ein sehr effektiver Filtrierer. Während der Hochwasserphasen holen die Tiere Unmengen kleiner Partikel aus dem Wasser und deponieren sie anschließend unter sich. So wachsen die Muscheln nach und nach über das Niveau des Wattbodens hinaus. Weil die Muscheln auf diesen Hügeln eine zusammenhängende Schicht bilden, dienen sie vielen anderen Meerestieren und -pflanzen als Untergrund für eine Besiedlung. Dadurch wird die Muschelbank zur artenreichsten Lebensgemeinschaft im Watt.“ Nach der Durchquerung der Muschelbank werden mehr Details auf der näher rückenden Insel erkennbar. Ganz besonders interessant ist eine Ansammlung von knubbeligen Gebilden am Ostende. Mit dem Blick durchs Fernglas wird das Rätsel schnell gelöst, es handelt sich um eine Seehundsbank. Anders als bei den Seehundsbänken im Watt, die nur bei Niedrigwasser besucht werden können, liegen die Seehunde hier rund um die Uhr auf dem Strand und erholen sich von ihren mehrtägigen Beutezügen in der Nordsee. Hier kann man auch häufig Kegelrobben beobachten. Das größte Raub-

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Hinter dem Strand geht‘s weiter. Alle sechs Stunden ist der Meeresboden sicht- und begehbar. Was trostlos aussieht, hat eine vielfältige Biodiversität, die dem aufmerksamen Beobachter jede Menge Naturentdeckungen ermöglicht.

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tier Deutschlands lebt seit den neunziger Jahren wieder im Wattenmeer. Es ist eine imposante Erscheinung! Das Gehen wird allmählich einfacher. Nach Auskunft des Wattführers haben wir jetzt in der Nähe des Fahrwassers einen großen Bereich mit Sandwatt erreicht. Dieser Bodentyp besteht aus groben Sandkörnern. Anders als im weichen Schlickwatt sinkt man hier überhaupt nicht ein. So geht es mit großen Schritten voran. Jetzt hat man auch mehr Zeit, die Augen zum Himmel zu wenden. Einige Wolken ziehen bei leichtem Wind gemächlich von Westen heran. Und plötzlich mitten im Watt zwischen Festland und Insel wird man sich der Weite der Landschaft bewusst. Meeresgrund trifft Horizont – so wird die Wattenlandschaft charakterisiert. In diesem unendlichen Raum meint man ewig gehen zu können. Während der Mensch hier vom Erscheinungsbild der Landschaft beeindruckt ist, haben andere Lebewesen viel handfestere Gründe, das Wattenmeer aufzusuchen. Zweimal im Jahr besuchen zehn bis zwölf Millionen Zugvögel auf ihren langen Wanderungen diesen Lebensraum. Hier füllen sie ihre Fettreserven wieder auf, einige verdoppeln sogar ihr Gewicht. Ohne das Wattenmeer wäre der Vogelzug, der sich bei einigen Arten zwischen Sibirien und Südafrika erstreckt, überhaupt nicht möglich. Jenseits des Fahrwassers, im sogenannten Inselwatt, hat man plötzlich das Gefühl, über Kieselsteine zu laufen. Knapp unter der Oberfläche des Watts leben die Herzmuscheln. Unter jedem Fuß hat man dann bis zu 15 Exemplare dieser Muschelart. Jetzt wird verständlich, warum ein holländischer Biologe das Watt als eine Weide von Fleisch bezeichnet hat. Tierarten, die mit den unwirtlichen Lebensbedingungen im Wattenmeer zurechtkommen, treten

dann in großer Zahl auf. Kurze Zeit später markiert die Pflanzendecke der Salzwiese den Beginn der Insel. Norderney ist erreicht und damit eine weitere Besonderheit. „Das Gelände hier an der Möwendüne bis hin zum Inselende war 1968 noch eine einzige Sandfläche. Bis 1996 haben sich dann aber durch die Prozesse der Inselbildung je 190 Hektar neue Dünen und Salzwiesen entwickelt. Man hat die Natur sich ungestört entwickeln lassen. Und so ist etwas entstanden, was in einem Nationalpark geschützt beziehungsweise erreicht werden soll: Wildnis.“ Und die hat es in sich! Das Wattenmeer bildet einen Übergang zwischen Land und Meer, der eine Vielzahl von verschiedenen Lebensräumen enthält. Hier kann man von den in Deutschland vorkommenden Arten 20 Prozent der Tiere und 25 Prozent der Pflanzen antreffen. Und das auf nur 0,3 Prozent der Fläche! In der Salzwiese lebt eine ganze Zahl spezialisierter Pflanzen, die alle Strategien gegen das Problem Salzwasser entwickelt haben. Und ständig hört man Vogelrufe. Am lautesten ist der Austernfischer, auch „Ostfriesenstorch“ genannt. Er ist der Charaktervogel des Wattenmeeres. Kurz vor Ende der Wanderung begegnet der Gruppe ein weitere interessanter Nordseebewohner: Von den Dünen her kommt ein Greifvogel über die Salzwiese geflogen – ab und zu von einem dort brütenden Austernfischer attackiert. Es handelt sich um eine Kornweihe, mit nur 50 Brutpaaren einer der seltensten Vögel Deutschlands. Sein Hauptverbreitungsgebiet sind die ostfriesischen Inseln. Auf Norderney brüten allein vier bis sechs Paare! Den Naturfreunden hat der Wattführer mit einer Schatzkammer wahrlich nicht zu viel versprochen.

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Real Estate North Konsolidierung in Richtung Zukunft. Mit 137 teilnehmenden Unternehmen und einem Besucherplus von 23 Prozent zieht die Gewerbeimmobilienmesse Real Estate North eine positive Bilanz.

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Text: Stefanie Stüting Fotografie: NGlobal, Real Estate North, Stefanie Stüting

Mit ihrem positiven Verlauf hat sich die Real Estate North als Gewerbeimmobilienmesse für den nordeuropäischen Raum etabliert. 137 teilnehmende Unternehmen, ein Besucherplus von 23 Prozent und eine höhere Internationalität der Aussteller und Besucher – das ist die Bilanz der Real Estate North 2011. 1.416 Besucher (2010: 1.148 Besucher) nutzten die zweite Auflage der Fachmesse für Gewerbeimmobilien im Congress Center Hamburg, um sich über Investitionsobjekte zu informieren, Kontakte zu knüpfen und aktuelle Entwicklungen der Branche zu diskutieren. Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode: „Bereits im vergangenen Jahr wurde erkannt, dass Nordund Nord-Ost-Europa als Markt für Gewerbeimmobilien eine vielversprechende Zukunft bevorsteht. Dieses hat sich bewahrheitet. Und die Immobilienbranche insgesamt befindet sich weiterhin im Aufwind. Märkte wie der in Deutschland sind aufgrund ihrer Stabilität für Investoren interessant. Skandinavien, Polen und das Baltikum stehen als Zukunftsmärkte im Fokus. Hier in Hamburg ist mit der Real Estate North ein Forum geschaffen worden, in dem sich nicht nur Investoren, die lukrative Gewerbeimmobilien suchen, und Immobilienexperten, die lukrative Gewerbeimmobilien anbieten, finden können. Das Spektrum, das diese Messe bietet, ist ein viel größeres. Man findet hier Projektentwickler und Architekten, Wirtschaftsförderer und Vertreter der Bauindustrie und viele mehr.“ Annette van Ost, Marketingchefin von NGlobal: „Wir haben an den zwei Messetagen viele gute Gespräche führen können und internationales Networking betrieben. Eine spannende Diskussionsrunde mit dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Jörg Bode hat sich auf unserem Stand intensiv mit der Zukunft des Gewerbe- und Logistikstandortes Niedersachsen auseinandergesetzt. Vor allem haben wir uns über die hochkarätige Besetzung dieser Gesprächsrunde gefreut.“ Auf dem Podium waren neben dem Minister der Vorstand Süderelbe AG, Jochen Winand, Dr. Norbert Gebbe (Leitung Ansied-

lungsmanagement NGlobal), Jørgen Jessen (Business Development Manager, Copenhagen Capacitiy), Dr. Jan Miller (GF JadeWeserPort Logistics Zone), Peter F.M. Schuijlenburg (Senior Vice President and Regional Director – Northern Europe, Prologis Germany Management) und Dr. Jens-Albert Oppel (Sprecher der Geschäftsführung von Niedersachsen Ports). „Dieses Jahr wurden hier unter anderem mit den Schwerpunkten Energie und Logistik Themen gewählt, die nicht nur für die Immobilienbranche von entscheidender Bedeutung für die zukünftige Entwicklung sein werden“, so Bode. „Die Real Estate North setzt hier die richtigen Schwerpunkte, um Kommunikation und Wissenstransfer in der Immobilienwirtschaft zu stärken und auszubauen.“„Mit diesem Ergebnis ist die Real Estate North ab sofort ein fester Termin im Kalender der nordeuropäischen Immobilienbranche“, erklärt Stephan Ph. Kühne, Vorstandsmitglied der Deutschen Messe AG. „Vor dem Hintergrund der positiven gesamtkonjunkturellen Lage nimmt auch die Immobilienbranche wieder Fahrt auf. Unsere Aussteller kamen mit dem Ziel, lukrative Geschäftspotenziale zu identifizieren und neue Kontakte zu knüpfen. Die Real Estate North bot hierfür die ideale Plattform.“ Auch die 137 teilnehmenden Unternehmen zogen eine positive Bilanz der Real Estate North 2011 und hoben insbesondere die gestiegene Internationalität der Veranstaltung sowie die Professionalität der Besucher hervor: „Wir hatten bereits im Vorfeld der Messe Gespräche mit unseren Kunden und Geschäftspartnern vereinbart. Während der Veranstaltung kamen aber auch zahlreiche spontane Interessenten an unseren Stand. Auffällig war das große Interesse skandinavischer Immobilienfachleute an der Real Estate North. Wir verlassen Hamburg mit vielen neuen und aussichtsreichen Kontakten im Gepäck“, sagt Dr. Maria Wolleh, Partner bei Mannheimer Swartling, Berlin. Die nächste Messe findet am 11. und 12.06.2012 ebenfalls im CCH – Congress Center Hamburg statt.

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Industrie- und Gewerbegebiete in Niedersachsen Landkreis / kreisfreie Stadt

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Kontakt

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Ammerland

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Henning Dierks

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Aurich

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GE/GI

Otto Kenke

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Braunschweig, Stadt

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Simone Schumacher

0531/38043822

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Celle

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GE/MI

Wolfgang Lehrich

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Cloppenburg

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Cuxhaven

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04721/599620

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Delmenhorst, Stadt

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Axel Langnau

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Frank Lemmermann

04203/71200

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GI

Johann Kruse

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Emsland

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Martina Kruse

05931/441329

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Friesland

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Gifhorn

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05831/26145

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Goslar

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GI

R.Godesberg

05321/330300

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Göttingen

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Harald Grahovac

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Göttingen, Stadt

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GI

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Grafschaft Bentheim

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Hameln-Pyrmont

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GE

Hans Hahn

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Helmut Treiber

05921/878169

Ulrich Waltemathe

05151/206229

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Hannover, Region

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GI

Hilmar Engel

0511/61623241

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Hannover, Stadt

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GE

Christian Gnädig

0511/16845025

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Harburg

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GE

René Meyer

04181/92360

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Hildesheim

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GI

Matthias Ullrich

05121/3092171

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Holzminden

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GE

Angela Schürzeberg

05531/12776810

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Leer

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GE/GI

Bernhard Bramlage

0491/9261265

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Lüchow-Dannenberg

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GE/GI

Martina Grud

05841/9786713

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Lüneburg

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GE

Gerhard Voigts

04131/208224

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Nienburg/Weser

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Walter Meinders

05021/87320

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Northeim

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Stefan Wolfgang

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Oldenburg

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Hans-Werner Aschoff

04431/85438

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Oldenburg, Stadt

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Osnabrück

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Osnabrück, Stadt

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Osterholz

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Rotenburg (Wümme)

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Salzgitter, Stadt

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Heiner Vahlenkamp

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Uwe Schumacher

05493/549210

Wolfgang Gurk

0541/331400

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Siegfried Ziegert

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Karl-Heinz Löwe

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GI

Peter Freytag

04264/832011

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Richard Schudrowitz

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Schaumburg

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Andreas Wendt

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Soltau-Fallingbostel

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05161/442157

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Stade

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Thomas Friedrichs

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Bahnhofsallee 1b, 37081 Göttingen Tel. 0551/547430, Fax 0551/5474320 [email protected], www.gwg-online.de www.science-park-goettingen.de

Michael Schnaider Kaiserstraße 10b, 49809 Lingen (Ems) Tel. 0591/8076980, Fax 0591/8076989 [email protected], www.it-emsland.de

Dipl. Kfm. Andreas Krug Feodor-Lynen-Straße 23, 30625 Hannover Tel. 0511/51059860, Fax 0511/51059862 [email protected] www.medicalparkhannover.de

Innovations- und Gründerzentrum

Technologiepark Braunschweig

Technologie- und Gründerzentrum Oldenburg

Gründerzentrum Salzgitter

Wolfsburg AG | InnovationsCampus

GF Dipl. Ing. Jürgen Enkelmann Mustermannkamp 1, 21335 Lüneburg Tel. 04131/7898-0, Fax 04131/7898112 [email protected] www.enovum-lueneburg.de

Florence Hahn Rebenring 33, 38106 Braunschweig Tel. 0531/38043841, Fax 0531/38043941 [email protected] www.technopark-bs.de

Jürgen Bath Marie-Curie-Straße 1, 26129 Oldenburg Tel. 0441/36116-100, Fax 0441/36116-109 [email protected], www.tgo-online.de

Windmühlenbergstraße 20, 38259 Salzgitter Tel. 05341/ 9009945, Fax 05341/ 9009911 www.tgz-salzgitter.de

Major-Hirst-Straße 11, 38442 Wolfsburg Telefon 05361/897-1226, Fax 05361/897-1060 [email protected] www.innovationscampus.com www.wolfsburg-ag.com

Zweckverband ecopark Der Gewerbepark im Oldenburger Münsterland im Kreishaus Cloppenburg Petra Lampe, Eschstraße 29, 49661 Cloppenburg Tel. 04471/709812, Fax 04471/709822 [email protected], www.ecopark.de

Technologie- und

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wirtschaft

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Patente und Marken sind Vertrauenssache Wir rechtfertigen Ihr Vertrauen, indem wir uns für Ihre Ziele engagieren. Wir setzen uns schnell und zuverlässig für Sie ein. Dabei arbeiten wir effizient, gewährleisten einen reibungslosen Informationsfluß und finden den besten Weg, Ihre Ideen und Entwicklungen durch Patente zu schützen, sowie Ihren Ruf durch Marken. Mit einem ausgewogenen Preis-Leistungs-Verhältnis setzen wir Ihre Interessen durch. Diese Philosophie verbindet sich bei uns mit großem fachlichen Wissen, das wir permanent auf hohem Niveau halten.

Das Technologie- und Wirtschaftszentrum Delmenhorst ist eines der wenigen privaten Technologiezentren in Deutschland. Das denkmalgeschützte Gebäude befindet sich auf dem Gelände des Industriedenkmals Nordwolle in Delmenhorst.

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Die Jobmaschinen der Zukunft In Technologie- und Gründerzentren arbeiten die Wirtschaftsköpfe von morgen. Welche nachhaltige Wirkung sie auf die regionale Wirtschaft haben, zeigt ein Blick hinter die Kulissen.

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II/2010

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Text: Juliette Rahn Fotografie: Technologie- und Wirtschaftszentrum Delmenhorst

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Es gibt sie in fast jeder Region Deutschlands – Technologie- und Gründerzentren (TGZ). Der Zulauf ist groß und das nicht ohne Grund, bieten sie doch jungen Unternehmen eine ganze Bandbreite von Leistungen und preisgünstigen Angeboten. Mit Unternehmergeist, Innovationskraft, Beharrlichkeit und einem breiten Netzwerk helfen sie jungen Unternehmen auf die Beine. Sie stellen Firmengründern kostengünstige Büro-, Labor-, Werkstatt- und Seminarräume sowie Büro- und Kommunikationsservices zur Verfügung. Nebenbei betreuen und beraten Technologiezentren junge Unternehmen in betriebswirtschaftlichen und unternehmerischen Fragen und informieren über Innovations- und Fördermittel. Mit branchenspezifischen Veranstaltungen und Workshops geben sie wichtiges unternehmerisches Know-how weiter. 1997 wurde mit Unterstützung des Landes Niedersachsen der Verein der Technologie-Centren Niedersachsen e.V. (VTN) als Interessenverband niedersächsischer Technologiezentren ins Leben gerufen. Jürgen Bath, Vorstand des VTN: „Wir haben mittlerweile 27 Technologie- und Gründerzentren in unserem Verein. Diese betreuen insgesamt 700 neue Unternehmen, die wiederum rund 3.200

Mitarbeiter beschäftigen.“ Über die Jahre hat sich der Kompetenzbereich des VTN erweitert. Mittlerweile sind Projekte wie Innohand, GründerCampus Niedersachsen und IKN 2020 Teil der Arbeit. „Es handelt sich um recht unterschiedliche Projekte, die in der Gründer- und Unternehmerszene sehr beliebt sind“, so Jürgen Bath über die Projektarbeit. In einer vom Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Universität Hannover durchgeführten Studie wurden die regionalökonomischen Effekte von Technologie- und Gründerzentren im niedersächsischen Raum untersucht. Ergebnis: Der Nutzwert der TGZ übersteigt die staatlichen Subventionen. Bei Firmengründungen liegen die Zentren mit ihrer Insolvenzquote unter dem Bundesdurchschnitt; laut Studie sind durch die Arbeit der TGZ bereits an die 10.000 Arbeitsplätze entstanden. Den größten Nutzen bringen die Technologie- und Gründerzentren allerdings der jeweiligen Region. Jürgen Bath erklärt: „Die meisten Unternehmensgründer bleiben in unserer Nähe. Damit halten wir Innovationen, die wir selbst auf den Weg gebracht haben, in Niedersachsen und tragen maßgeblich zur regionalen Wirtschaftsförderung bei.“

Investitionsbeschleuniger & Wirtschafts

förderer in Niedersachsen

Stadt Emden Bernd van Ellen Fachdienst Wirtschaftsförderung und Liegenschaften Ringstraße 38 b, 2 6721 Emden Tel. 04921/ 871378, Fax 04921/ 87101378 [email protected], www.emden.de

Landkreis Leer Amt für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Beschäftigung

Stadt Delmenhorst Fachdienst Wirtschaftsförderung

Bergmannstraße 35, 26789 Leer Tel. 0491/926-1262, Fax 0491/926-1888 [email protected], www.landkreis-leer.de

Axel Langnau, Lange Straße 128, 27749 Delmenhorst Tel. 04221/991181, Fax 04221/991280 [email protected] www.delmenhorst.de

Stadt Varel Der Bürgermeister Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing Meike Knop Windallee 4, 26316 Varel Tel. 04451/126270, Fax. 04451/126130 [email protected], www.varel.de

c-Port Zweckverband IIK Martin Kropp Am Küstenkanal 2, 26683 Saterland/Sedelsberg Tel. 04491/786000, Fax 04491/786009 [email protected] www.c-port-kuestenkanal.de

Landkreis Grafschaft Bentheim

Gerhard Gizler Osterstraße 60, 30159 Hannover Tel. 0511/89 70 39-0 Fax 0511/897039-69 [email protected] www.nglobal.de

Landkreis Soltau-Fallingbostel Wirtschaftsförderung Hans-Jürgen Stegen Winsener Straße 17, 29614 Soltau Tel. 05191/ 970-673, Fax 05191/ 970-900673 [email protected], www.soltau-fallingbostel.de

Wirtschaftsförderungs- gesellschaft mbH für Stadt und Landkreis Lüneburg Marie-Curie-Straße 2, 21337 Lüneburg Tel. 04131/2082-0, Fax 04131/2082-10 [email protected] www.lueneburg.de

Landkreis Gifhorn Wirtschaftsförderung

Wolfsburg Marketing GmbH

Manfred Krömer Schlossplatz 1, 38518 Gifhorn Tel. 05371/82488, Fax 05371/82478 [email protected], www.gifhorn.de

Porschestraße 2, 38440 Wolfsburg Tel. 05361/89994-0, Fax 05361/ 89994-39 [email protected] www.wolfsburg-marketing.de

Unternehmerbüro in der Region Hannover

Stadt Peine Wirtschaftsförderung

Haus der Wirtschaftsförderung Prinzenstraße 12, 30159 Hannover kostenfreie Hotline 0800/6160616 Fax: 0511/ 616 23 453 [email protected] www.unternehmerbuero-hannover.de

Susanne Scheler Kantstraße 5, 31224 Peine Tel. 05171/49-246, Fax 05171/49-298 [email protected] www.peine.de

Braunschweig Zukunft GmbH

Wirtschafts- und Innovations- förderung Salzgitter GmbH

Saterland

Wirtschaftsförderung NINO-Allee 11, 48529 Nordhorn Tel. 05921/ 9 6 - 2 3 0 0 , Fax 05921/ 9 6 - 2 3 9 9 [email protected] www.einfach-naeher.de

WIN Wirtschaftsförderung im Landkreis Nienburg/ Weser GmbH Uta Kupsch Rühmkorffstraße 12, 31582 Nienburg/Weser Tel. 05021/ 887772 - 0, Fax 05021/ 887772-1 [email protected], www.win-nienburg.de

Ilsede

Aktiengesellschaft für Wirtschaft und Arbeit

Landkreis Holzminden Strategische Planungen - Wirtschaft -

Weserbergland Aktiengesellschaft

im Kreishaus Cloppenburg Petra Lampe, Eschstraße 29, 49661 Cloppenburg Tel. 04471/709812, Fax 04471/709822 [email protected], www.ecopark.de

Angela Schürzeberg Bürgermeister-Schrader-Straße 24, 37603 Holzminden Tel. 0 5531 / 127768-10, Fax 05531 / 707-6660 [email protected] www.landkreis-holzminden.de

HefeHof 8, 31785 Hameln Tel. 05151 / 5851001, Fax 0551 / 5851099 [email protected] www.weserberglandag.de

Landkreis Emsland

Stadt Osterode am Harz Kontaktstelle Wirtschaft

Gemeinde Wedemark

Fachbereich Wirtschaft Ordeniederung 1, 49716 Meppen Tel. 05931 / 441332, Fax 05931 / 443645 wirtschaft @emsland.de, www.emsland.de

Karl-Heinz Löwe Eisensteinstraße 1, 37520 Osterode am Harz Tel.: 05522/3182-70, Fax: 05522/3182-71 [email protected], www.osterode.de

Fritz-Sennheiser-Platz 1, 30900 Wedemark Tel. 05130/581-361, Fax 05130/581-11361 [email protected] www.wedemark.de

Zweckverband ecopark Der Gewerbepark im Oldenburger Münsterland

Niedersachsen Global GmbH

Wirtschaftsförderung GründerVilla, Rebenring 33, 38106 Braunschweig Tel. 0531/38043804, Fax 0531/38043911 [email protected] www.braunschweig-zukunft.de

Landkreis Northeim Wirtschaftsförderung/Tourismus Stefan Wolfgang Scharnhorstplatz 6, 37154 Northeim Tel. 05551/ 91499-12, Fax 05551/ 91499-77 [email protected] www.landkreis-northeim.de

Windmühlenbergstraße 20, 38259 Salzgitter Tel. 05341/ 900990, Fax 05341/ 9009911 info@ wis-salzgitter www.wis-salzgitter.de

Stadt Northeim Wirtschaftsförderung Scharnhorstplatz 1, 37154 Northeim Tel. 05551/966-330, Fax 05551/9 66-155 [email protected], www.northeim.de

GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH

WRG Wirtschaftsförderung Region Göttingen GmbH

Bahnhofsallee 1b, 37081 Göttingen Tel. 0551/547430, Fax 0551/5474320 [email protected], www.gwg-online.de

Bahnhofsallee 1b, 37081 Göttingen Tel. 0551/ 9995498-0, Fax 0551/ 9995498-9 [email protected], www.wrg-goettingen.de

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Zeugen der Vergangenheit Denkmäler gibt es viele, aber Industriedenkmäler – Fabrikhallen, Bergwerke, Kokereien, Hütten – bezeugen eine ganz spezielle Ära der Geschichte. Ihr Erhalt ist oft alles andere als sicher.

Die Lokhalle in Göttingen, ehemals zentraler Teil eines Lokwerkstättengeländes, heute Veranstaltungszentrum.

Bild © GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH

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Bild © Nordwestdeutsches Museum für IndustrieKultur

Delmenhorst Ein Beispiel für riesige Fabrikareale ist die ehemalige Nordwolle Fabrik in Delmenhorst. Auf rund 25 Hektar war das Textilunternehmen „Norddeutsche Wollkämmerei & Kammgarnspinnerei“ angesiedelt. 1884 gegründet, entwickelte sich die Unternehmung durchaus prächtig; Ende der 1880er Jahre waren rund 900 Arbeiter beschäftigt, um 1910 bereits 3.000. Das Unternehmen entwickelte sich zu einem Weltkonzern, ein Viertel der Weltproduktion stammte um 1920 aus der Delmenhorster Firma. In den 70er Jahren jedoch wurde der Strukturwandel der Textilindustrie deutlich: Die Produktion wurde immer stärker in Billiglohnländer verlagert und im Gegenzug in Delmenhorst und generell in der deutschen Textilindustrie Arbeitsplätze abgebaut. 1981 musste die Produktion endgültig eingestellt werden. Was blieb war das riesige Areal. Wenige Jahre später begann die Stadt Delmenhorst bereits mit der Umgestaltung des Gebiets, die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude wurden saniert. Sie werden heute hauptsächlich gewerblich genutzt, so befindet sich zum Beispiel die Volkshochschule im alten Kesselhaus, ein Medien- und Veranstaltungszentrum im ehemaligen Wolllager sowie das Fabrikmuseum, das die Geschichte der Nordwolle erzählt, im dreischiffigen Turbinenhaus. Auf dem Gebiet wurden außerdem Wohnbauten errichtet.

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Bild © Fagus - GreCon

Alfeld Das Besondere: Die Fabrik des Fagus-Werks ist das einzige industrielle Denkmal, in dem tatsächlich noch gearbeitet und produziert wird. Außerdem war der Architekt kein geringerer als der junge Walter Gropius, Bauhaus-Gründer und somit Mitbegründer der modernen Architektur. Die Fabrik ist entsprechend kein Gebäude, das in die Reihe der traditionellen Industriebauten des ausgehenden 19. Jahrhunderts passt, sondern ganz anders – und zur damaligen Zeit sehr gewagt – mit riesigen Glasfronten, schlichten, eleganten Formen; ein schlicht-schönes Bauwerk aus Stahl, Glas und Beton und seit 2011 auch Teil des Unesco-Weltkulturerbes.

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Bild © Landkreis Grafschaft Bentheim

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Nordhorn Der Nino-Hochbau, heutiges Wirtschaftskompetenzzentrum, ehemals das Textilunternehmen Niehues & Dütting, später Nino.

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Nordhorn Der Povelturm, ein Überbleibsel des Textilunternehmens Povel, beherbergt heute das Stadtmuseum.

Nordhorn Glasfoyer als Tribut an die Moderne im sanierten Nino-Hochbau.

Die Industrialisierung hat das Leben des Menschen wie wenige andere Epochen verändert. Unternehmer stiegen auf in Reichtum und Wohlstand, die große Masse wurde zur Industriearbeiterschaft, lebte und arbeitete unter härtesten Bedingungen. Der soziale und wirtschaftliche Rahmen veränderte sich rasant. Das Zeitalter steht einerseits für große soziale Probleme, andererseits für technischen Fortschritt und eine neue Gesellschaft – die Industriegesellschaft. Die Fabriken, Kokereien und Hütten, die damals entstanden, boomten oder auch nicht, stellten Arbeiter ein und entließen sie wieder, weiteten die Produktion aus und gingen Pleite, waren modernste Horte der Massenproduktion, verloren den Anschluss an die moderne Technik, konnten mit der billigen Produktion in anderen Ländern nicht mehr mithalten, wurden irgendwann gegen Ende des 20. Jahrhunderts geschlossen, gerieten in Vergessenheit, verfielen. Viele dieser Gebäude wurden abgerissen, aber einige, wahrscheinlich gerade weil sie in Vergessenheit gerieten, blieben erhalten und stellen noch heute Zeugnisse dieser Geschichte dar. Aber sie sind oft auch große städtebauliche Herausforderungen für die heutigen Städte, nicht zuletzt wegen umweltpolitischer Probleme, die etwa eine Schadstoffbelastung der Areale mit sich bringen. Heute stehen viele der noch erhaltenen Gebäude unter Denkmalschutz und seit Ende Juni 2011 befindet sich nun auch ein niedersächsisches Industriedenkmal auf der Liste des Weltkulturerbes der Unesco: das Fagus-Werk in Alfeld bei Hannover. Das Fagus-Werk ist eines der wenigen industriellen Denkmäler, die aus der Vergangenheit ohne Zäsur in die Gegenwart übergegangen sind – viele andere Industriebauten standen jedoch eine Zeit lang leer, als die Produktion stillgelegt wurde und sich in den 70er und 80er Jahren niemand so recht für die Gebäude interessierte. Sie waren erst einmal dem Verfall ausgeliefert, bis sich die Städte wieder fragten, wie die Industriebauten, die teilweise riesige Areale umfassten, in die modernen Städte eingegliedert werden können. Dahingehend eine ausgesprochen extreme Entwicklung machte und macht die Stadt Nordhorn durch. Die ehemalige Textilhochburg an der niederländischen Grenze war besonders stark betroffen vom Übergang von der Industriegesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft in Deutschland in den 80er Jahren. Es war ein Strukturwandel ohne Gleichen. Mehrere tausend Menschen verloren ihre Arbeitsplätze und damit verschwand zwischen 1978 und 2001 fast die gesamte produzierende Industrie aus der Stadt. „Nordhorn ist über einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren ausschließlich von der Textilindustrie geprägt gewesen und dann sind tausende von Arbeitsplätze in der Krise und die Firmen schließen. Das ist natürlich eine riesige Herausforderung für eine Stadt, schließlich muss sie ihre ökonomische Basis völlig neu erfinden“, so Werner Straukamp, Leiter des Stadtmuseums Nordhorn. „Heute existiert kein einziger textiler Arbeitsplatz mehr, andererseits spielt die textile Vergangenheit natürlich auch für die gegenwärtige Entwicklung der Stadt eine Rolle, allein schon wegen der Bauwerke, die natürlich Kosten mit sich bringen, aber auch lange Debatten, wie und ob die Gebäude überhaupt erhalten werden sollen.“ Die Geschichte der 53.000 Einwohner-Stadt gestalteten vor allem drei Großunternehmen mit. Die Zuwanderung aufgrund der

Bild © Stadtmuseum Nordhorn

Text: Julia Wolffson

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textilen Arbeitsplätze bescherte der Stadt den Beinamen Klein-Amerika, innerhalb von 30 Jahren verzehnfachte sich die Einwohnerzahl. Die Aushängeschilder der Nordhorner Textilindustrie waren Niehues & Dütting, später Nino, außerdem die Unternehmen Povel und Rawe. Alle drei Firmen genossen durchaus Weltruhm, allein bei Nino waren zwischenzeitlich rund 5.800 Arbeitnehmer beschäftigt. Der Boom der 50er und vor allem 60er Jahre bescherte allen drei Firmen beachtliche Umsätze. Das Ende des deutschen Wirtschaftswunders läutete allerdings Schwierigkeiten ein, die Energiekrise in den Jahren 1973 und ’74 überlebten die Unternehmen nur mit Müh und Not, bei Povel ging es danach nur noch abwärts. Durch die gesunkene Nachfrage nach Textilien und steigende Preise für Material und Energie wurde die Produktion immer teurer. 1978 musste Povel schließen, rund 1.100 Textilarbeiter verloren ihre Arbeitsplätze. Nino überstand die Krise dank einschneidender Sanierungsmaßnahmen, 1984 ging das Unternehmen sogar noch

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Wirtschaftsförderung

Die Grafschaft Bentheim –

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Peine Außer den Fabriken, die dem strukturellen Wandel der Weltindustrie nicht gewachsen waren, zeugen auch ehemalige Hütten- und Infrastrukturdenkmale von der niedersächsischen Industrie-Vergangenheit. Die Gebläsehalle in Ilsede bei Peine, in der heute Großveranstaltungen stattfinden, gehört zur 1856 gegründeten Ilseder Hütte, in der hochwertiger Stahl produziert wurde. Nur noch wenige Bauten zeugen von der 150-jährigen Geschichte der Hütte, auf dem rund 40 Hektar großen Areal arbeiteten einst rund 4.000 Menschen, erst 1995 wurde die Hütte stillgelegt.

GRAFSCHAFT BENTHEIM Die Grafschaft Bentheim besitzt infrastrukturelle TOP-Referenzpunkte wie die Nord-Süd-Passage (A 31), das Schüttorfer Kreuz (Schnittpunkt A 31 / A 30) und das Güterverkehrszentrum Europark. GVZ Europark

Die gute Lage der Grafschaft Bentheim an den Autobahnen A 30 und A 31 im Dreiländereck Niederlande, Niedersachsen und NordrheinWestfalen ermöglicht einen schnellen Zugang zum transeuropäischen Verkehrsnetz und damit zu den internationalen Märkten. Das Kom-

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petenzzentrum Wirtschaft im ehemaligen NINO-Spinnereihochbau bietet Unternehmen eine Vielzahl wirtschaftsnaher Dienstleistungen und damit einen perfekten Service. In der Grafschaft Bentheim wird Familienfreundlichkeit ganz groß geschrieben. Kinderbetreuung, Wohnungssuche, Formalitäten – wir kümmern uns darum!

Wirtschaftsförderung Landkreis Grafschaft Bentheim

an die Börse. Schon zwei Jahre später aber machte sich auch hier das Problem der günstigeren Produktion in Südostasien und Osteuropa bemerkbar. Der Untergang des Unternehmens war langsam und schmerzhaft, 1994 wurden die verbliebenen 1.600 Mitarbeiter entlassen, Nino musste aufgeben. Das dritte Unternehmen, Rawe, hatte Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre mit der Stoffdruckerei noch einmal einen Aufschwung verzeichnen können. Aber auch diese neue Produktionssparte konnte das Unternehmen nicht am Leben halten. Im Jahr 2001 verrammelte es als letztes Nordhorner Textilunternehmen die Türen. Nicht nur, dass somit am Ende des 20. Jahrhunderts mehrere tausend Menschen in der Stadt Nordhorn ihre Arbeitsplätze verloren, auch verschwand nach und nach das Aushängeschild der Stadt, die sich sehr stark mit ihrer textilen Industrie identifizierte. „Was wäre Nordhorn ohne die Textilindustrie gewesen? Die Fabrikbauten, die Kanäle, die Arbeitersiedlungen und auch die Villen der Fabrikanten prägen das Stadtbild enorm“, erklärt Dr. Christoph Uricher, Leiter des Bauordnungsamtes. Vom textilen Traum blieben nicht viel mehr als die Bauten. Einerseits gilt es also, der Stadt eine neue, wirtschaftliche Perspektive zu geben, andererseits aber auch eine Idee für die zukunftsfähige Nutzung der Fabrikareale zu entwickeln, die rund 60 Hektar, teilweise in Innenstadtnähe, ausmachen, wohingegen der Stadtkern Nordhorns selbst nur zehn Hektar umfasst. Einzelne Gebäude aus der textilen Geschichte Nordhorns wurden erhalten und zeugen mit neuer Nutzung von alten Zeiten. „Aus Sicht des Historikers muss man natürlich sagen, dass insgesamt vielleicht zu viel abgerissen wurde, auch mit Blick auf den Denkmalschutz. Aber das, was erhalten blieb, wurde mit großem Aufwand saniert und größtenteils schon einer neuen Nutzung zugeführt“, sagt

NINO-Allee 11 · 48529 Nordhorn · Telefon: 0 59 21 / 96 - 23 00 www.einfach-naeher.de Bild © Wirtschafts- und Tourismusfördergesellschaft Landkreis Peine mbH

Straukamp. Beim Rawe-Gelände müsse eine neue Nutzung allerdings noch gefunden werden, im Moment sei die Spinnerei von 1912, die als einziger Teil erhalten blieb, dem Verfall überlassen. Die restlichen Gebäude des Fabrikgeländes wurden Anfang des 21. Jahrhunderts abgerissen, an der Ostseite steht nun das Einkaufszentrum Ringcenter. Für die Spinnerei werde die Nutzung derzeit noch diskutiert, berichtet Uricher, aber das nachträglich aufgesetzte zweite Obergeschoss werde wohl abgetragen, anderswo etwas angebaut und das Gebäude gewerblich genutzt. Die meisten Bauten des zwölf Hektar großen Nino-Geländes, viele geschaffen vom Architekten Philipp Jakob Manz, konnten allerdings nicht erhalten werden. „Wegen der Bedeutung der Gebäude im baugeschichtlichen Kontext hätte man weitere Teile der Fabrikanlagen gerne erhalten, aber bei einer kleinen Stadt wie Nordhorn sind die Grenzen von effektiver Nutzung schnell erreicht“, so Dr. Christoph Uricher, der auch für den Denkmalschutz zuständig ist. Ursprünglich sollte die Nino-Fläche vorwiegend Wohnhäuser beherbergen, nun ist dort ein Gewerbepark rund um den historischen Bau von 1928/29, den Nino-Hochbau, im Entstehen. Mehrere Jahre wurde nach der Schließung der Fabrik eine neue Nutzung für den Bau gesucht, bis 2004 war keine dauerhafte Lösung gefunden. Erst 2009 wurde mit dem Umbau zum „Kompetenzzentrum Wirtschaft“ begonnen, was Kosten in Höhe von 25 Millionen Euro mit sich brachte. Der Nino-Hochbau soll das Herzstück des rund zwölf Hektar großen Wirtschaftsparks sein, der zum Vorzeigeprojekt der Region werden soll. Die alten Fabrikgebäude der Firma Povel hat es weniger gut getroffen. Abgesehen vom sogenannten „Povelturm“ von 1906, der heute das Stadtmuseum beherbergt, dem Verwaltungsgebäude, ein

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Besuchen Sie das Fagus-Werk und die Fagus-GropiusAusstellung in Alfeld, seit 2011 UNESCO-Weltkulturerbe

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Göttingen Im südniedersächsischen Göttingen wurde 1855 ein Ausbesserungswerk für Schienenfahrzeuge in Betrieb genommen und 1917 in diesem Zusammenhang die heutige Lokhalle mit einer Grundfläche von 8.400 Quadratmetern errichtet. Das Ausbesserungswerk existierte bis 1976, in den folgenden Jahren wurden die Lokrichthalle und das umliegende Gelände dem Verfall überlassen. 1981 wurde die Halle ein Baudenkmal, was jedoch weiterhin kein Konzept für die zukünftige Nutzung mit sich brachte. Im Laufe der 80er Jahre wurde abgesehen von der Halle das komplette Gelände abgerissen, erst ab 1993 gab es wieder konkretere Pläne für die Nutzung der riesigen Halle, die Sanierung begann dann 1998. Heute befinden sich ein Kino im nördlichen Teil der Halle, während der südliche Teil als Veranstaltungsfläche für Konzerte, Messen, Tagungen, Kongresse und vieles mehr genutzt wird.

ebenfalls denkmalgeschütztes Bürohaus aus den 60er Jahren, in dem verschiedene Ämter der Stadt Nordhorn ein Zuhause gefunden haben, und der ehemals komplett fensterlosen „Alten Weberei“ von 1949/50, heute ein Veranstaltungszentrum, wurde schon 1980/81 der Rest des Geländes abgerissen. In den folgenden Jahren wurden Konzepte für die Nutzung des Gebietes gesucht, 1985 wurde jedoch eine Verunreinigung des Bodens erstmals festgestellt. Die Fläche wurde aufwändig saniert, vor allem die Altlasten bereiteten große Probleme, rund 200.000 Kubikmeter Boden mussten gereinigt werden. Seit 1991 entsteht jedoch auf dem Gelände die „Wasserstadt Povel“, ein neues Stadtviertel, das insbesondere die ehemaligen Transportkanäle der Stadt für Lebensqualität direkt am Wasser nutzt. Heute leben rund 750 Menschen auf dem Gelände und es haben sich rund 400 Büro-Arbeitsplätze angesiedelt. Das Konzept zur städtebaulichen Nutzung des Povel-Areals erhielt 1999 den deutschen Städtebaupreis. Diese Nordhorner Geschichte zeigt, vor welchen Herausforderungen Städte stehen, die Gebäude und Areale der großindustriellen

Bild © GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH

Geschichte erhalten wollen, denn Denkmalschutz allein reicht dafür nicht aus. Es müssen Nutzungskonzepte und vor allem auch Investoren gefunden werden, die sich für die Bauten interessieren. „Der Denkmalschutz ist ja eher eine Gnadenfrist, bis ein Investor gefunden ist. Industriedenkmäler werden nur erhalten, wenn sie neu genutzt werden“, so Werner Straukamp. Viele Städte haben die Schwierigkeiten mit den industriellen „Altlasten“ zwar noch nicht gemeistert, aber zumindest in den meisten Fällen angegangen. Dass sich die Erhaltung lohnt, zeigen die prächtigen, wieder instandgesetzten Großbauten, die mit neuer Nutzung das Auge begeistern, denn riesige Fensterfronten, weite, hohe Backsteinhallen oder, wie im Falle des Fagus-Werks, funktionaler Stahl und Beton mit ihrer puristischen Architektur entfalten einen besonderen Charme. Die verbleibenden Bauten und Gelände wurden der Gegenwart angepasst – als Wohnviertel, Einkaufszentrum, Eventlocation oder „Kompetenzzentrum Wirtschaft“. In Nordhorn zumindest ist die Dienstleistungsgesellschaft definitiv da angekommen, wo die Industrie aufgehört hat.

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Text: Julia Peetz Fotografie: BGR

Endlich sind sie letztlich alle. Aber noch nicht bald. Das versichert Prof. Dr. HansJoachim Kümpel, Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), dem Beratungs- und Kompetenzzentrum der Bundesregierung in Rohstofffragen. „Der einzige Rohstoff, der weltweit in absehbarer Zeit nicht mehr uneingeschränkt zur Verfügung stehen wird, ist das Erdöl“, sagt er. Bis 2035 könnte die Förderung noch gesteigert werden, dann aber wäre der sogenannte ‚Peak Oil’ erreicht – der Zeitpunkt, an dem die Hälfte des verfügbaren konventionellen Öls auf der Erde gefördert ist. Eine Studie der Bundeswehr von 2010 sah dieses Maximum jedoch schon letztes Jahr erreicht und auch die Internationale Energieagentur (IEA) veröffentliche letztes Jahr Zahlen, die den Peak als bereits erreicht zeigen. Auch die Möglichkeiten, auf neue Erdöllagerstätten zu treffen, sind begrenzt. „Es werden nur noch kleinere Felder in immer schwerer zugänglichen Regionen entdeckt“, so Kümpel weiter. Was allerdings andere Energierohstoffe und Metalle angeht, so hat man der Erde jedoch noch längst nicht all ihre Schätze genommen. Die Verfügbarkeit von Kupfer etwa hat sich seit 30 Jahren nicht verändert. Dessen statische Reichweite – der Zeitraum, den die wirtschaftlich ausbeutbaren Vorkommen bei gleich bleibendem Verbrauch reichen – liegt nach wie vor bei 30 bis 40 Jahren. „Die Grenze wird immer weiter verschoben, weil es bei zunehmender Nachfrage und sinkendem Angebot wirtschaftlich wird, mehr in die Exploration und den Abbau neuer Lagerstätten zu investieren“, erklärt Kümpel. „Der Begriff der statischen Reichweite wird oft missverstanden, weil er eben nichts über das tatsächliche Vorhandensein aussagt.“ Und auch, wenn der deutsche Atomausstieg beschlossene Sache ist, eine geologische Notwendigkeit ist er zumindest nicht: Bei den Uranvorräten gäbe es noch genügend Reserven. Statt geologischer Begrenztheit ist in Sachen Rohstoffe vieles eher eine Frage der Marktverfügbarkeit. Politische Instabilität in Ländern, die reich an bestimmten metallischen und Energierohstoffen sind, kann den Rohstoffexport ebenso behindern wie Firmenkonzentrationen, wie es sie beispielsweise beim Eisenerz gibt. Dessen Handel wird von nur drei großen Firmen – Rio Tinto, Vale und BHP Billiton – kontrolliert. Dass das nicht ohne Auswirkungen auf die

Viele offene Fragen Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) mit Hauptsitz in Hannover bemüht sich um sinnvolle Nutzung von Rohstoffen und die Sicherung der Rohstoffversorgung.

Manganknollen – Erzklumpen bestehend aus verschiedenen Metallen auf dem Meeresgrund. Eine zukünftige Rohstoffquelle?

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Preise bleibt, liegt nahe. Zwar ist Deutschland nur bedingt rohstoffarm, wie die BGR betont – die immerhin weltgrößte Braunkohleproduktion gibt es hierzulande und der Bedarf an Massenrohstoffen wie Sanden, Kiesen, Erden, Steinsalz, Schwefel und Rohstoffen für die Kali- und Zementindustrie kann vollständig selbst gedeckt werden. Dennoch ist die Bundesrepublik stark vom Rohstoffimport abhängig. Erdgas und Erdöl werden zu 84 beziehungsweise 97 Prozent importiert und es besteht eine fast vollständige Abhängigkeit vom Metallimport – wichtigste deutsche Metallquelle: das Recycling. Insgesamt werden jährlich Rohstoffe im Wert von rund 100 Milliarden Euro in die Bundesrepublik importiert. Somit ist Deutschland auf einen zumindest einigermaßen fairen Wettbewerb auf dem Rohstoffmarkt angewiesen. Demgegenüber stehen nach Angaben der Generaldirektion Handel der EU-Kommission jedoch nicht weniger als 1.200 Wettbewerbsverzerrungen auf den internationalen Rohstoffmärkten. Kaum verwunderlich ist es da, dass Kümpel es als eines der wichtigsten aktuellen Projekte der BGR ansieht, zum Aufbau von Rohstoffpartnerschaften zwischen der Bundesrepublik und rohstoffreichen Ländern beizutragen. Damit hilft die BGR, einen Teil der im Oktober 2010 von der Bundesregierung verabschiedeten Rohstoffstrategie in die Tat umzusetzen. Zu der gehört auch die bei der BGR neu eingerichtete Deutsche Rohstoffagentur, die zur Rohstoffversorgung der deutschen Wirtschaft beitragen und nebenbei die Partnerländer in ihrer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung unterstützen soll. „Auf mittlere Sicht soll so sichergestellt werden, dass ein fairer Rohstoffhandel zwischen der Bundesrepublik und ihren Partnerländern stattfinden kann“, erklärt Kümpel. Eine derartige Partnerschaft mit Kasachstan ist auf gutem Wege. Ein vielbeachtetes BGR-Projekt, das letztlich auch strategisch auf die Verbesserung der deutschen Rohstoffsituation abzielt, ist die Erkundung eines 75.000 Quadratki-

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lometer großen Meeresbodenareals im sogenannten Manganknollengürtel zwischen Hawaii und Mexiko. Dort finden sich nach Untersuchungen, die ein Team der BGR zuletzt im Frühjahr 2010 durchführte, in 4.000 bis 5.000 Metern Tiefe ein bis zwei Milliarden Tonnen der zwischen drei und 20 Zentimeter großen Knollen. Sie stellen eine reiche Quelle an Buntmetallen wie Kupfer, Nickel, Cobalt und dem namensgebenden Mangan dar. Noch findet allerdings kein Abbau statt – diese Form des Tiefseebergbaus wäre heute noch nicht wirtschaftlich und zudem stehen wichtige Umweltfragen im Raum. Aber für die Zukunft ist es eine Option. Der Abbau soll dann mit Rücksicht auf die Meeresbodenfauna schachbrettartig erfolgen, darin sind sich die beteiligten Institutionen einig. Dies soll sicherstellen, dass die betroffenen Felder von den unversehrten Nachbarfeldern aus wiederbesiedelt werden können. Noch ungeklärt ist hingegen, wie grob man das Schachbrett anlegen müsste und wie lange es dauern würde, bis sich die Biodiversität erholt. Eine teilweise Beeinträchtigung des Lebensraums auf dem Meeresgrund nimmt man dabei allerdings in Kauf, ganz abgesehen von der ohnehin schon drastischen Verschmutzung und Belastung der Ozeane, wie jüngst ein Bericht des International Programme on the State of the Ocean zeigt. Die Lizenzen für den Tiefseebergbau, die auch umweltschonende Vorgaben enthalten, werden von der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) in Jamaika vergeben. Sie ist verantwortlich für den Meeresgrund in internationalen Gewässern. Für Deutschland ist das Vorkommen der Manganknollen natürlich interessant. Sollten andere Quellen dieser Rohstoffe durch mangelnde Marktverfügbarkeit ihre Attraktivität verlieren, könnte die Bundesrepublik durch die Umwandlung der aktuellen Explorationslizenz in eine Abbaulizenz von den Manganknollen in der Tiefsee Gebrauch machen. „Bereits in den nächsten zehn bis 15 Jahren könnte der Manganknollenabbau, in

Abhängigkeit vom Investorenverhalten und der Technologieentwicklung, realistisch werden“, so Kümpel. Hans-Joachim Kümpel sieht die Versorgung mit Rohstoffen nicht bedroht. „Wenn die konventionellen Vorräte aufgebraucht sind, wird man nicht-konventionelle erschließen, also Lagerstätten mit geringen oder geringsten Konzentrationen sowie Recycling-Bemühungen verstärken. Das ist alles nur eine Frage der Kosten beziehungsweise von Angebot und Nachfrage. Von Endlichkeit der Rohstoffe zu sprechen, ist falsch und irreführend.“ Und doch gilt es, bei allem Erfindungsreichtum und geopolitischem Taktieren, ein Rohstoffbewusstsein für eine verantwortungsvolle Nutzung zu schaffen. Um dies zu schärfen engagiert sich die BGR etwa in Recyclingfragen: So begleitet sie die Gründung eines neuen Ressourcentechnologieinstituts in Freiberg (Sachsen), erforscht, wie man die Nutzung von Lagerstätten optimieren kann, ohne dass wertvolle Restrohstoffe auf Halden landen, oder vergibt dieses Jahr Ende November erstmals den Deutschen Rohstoffeffizienzpreis, der mit je 10.000 Euro vier mittelständische Unternehmen und eine Forschungseinrichtung für ihren vorbildlichen Umgang mit Rohstoffen belohnen soll. Ansonsten, sagt Kümpel, sprechen die BGR-Berichte zur Rohstoffsituation für sich. „Bei knappem Rohstoffangebot steigt der Preis – wenn er hoch ist, haben verarbeitende Unternehmen Interesse daran, möglichst sparsam mit Rohstoffen umzugehen und sich um die Substitution und Miniaturisierung von Produkten zu bemühen.“ Doch gerade für die Preisentwicklung, die ebenso von unberechenbarer Spekulation an den Finanzmärkten als auch dem Investorenverhalten sowie von der tatsächlichen Rohstoffknappheit abhängig ist, lassen sich nur schwer Prognosen abgeben. So sind und bleiben Rohstoffangelegenheiten eben ein schwer vorausplanbares Spiel – ein Spiel politischer Interessen, von Finanzmarktspekulationen und technologischen Entwicklungen.

Das Forschungsschiff „Sonne“, dessen Einsätze von der BGR koordiniert werden. Hauptsächlich von Meeresforschungseinrichtungen genutzt untersucht es für die BGR aber auch die Meeresbodengeologie. Bilder gegenüberliegende Seite von links nach rechts: Sandförderung; Gipsabbau bei Osterode am Harz; unterseeische Heißwasserschlote.

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Stiften gegangen!

Förderinitiative „Dokumentation bedrohter Sprachen“ der VolkswagenStiftung

Bild © Manfred Krifka

Bei der Bewältigung sozialer, kultureller oder wissenschaftlicher Aufgaben spielen Stiftungen mit ihren vielfältigen Zielsetzungen eine zunehmend wichtige Rolle. Allein in Niedersachsen engagieren sich mehr als 1.800 Stiftungen für das Gemeinwohl.

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Im Naumburger Kolleg arbeiten rund ein Dutzend junge Wissenschaftler aus sechs verschiedenen Fachrichtungen zusammen. Hier untersucht Diplom-Restauratorin Daniela Karl die Stifterfigur Reglindis mit einer Kopflupe. Gefördert wird das Graduiertenkolleg in der Initiative „Außergewöhnliches“ der VolkswagenStiftung.

Bild © Ulrich Schießl

Text: Angela Andresen-Schneehage

Geben gibt – und leichter gibt, wer reichlich hat! Das haben einige Amerikaner mit „The Giving Pledge“, ihrem Spendenversprechen, eindrucksvoll vorgemacht: Großinvestor Warren Buffett, sein Freund Microsoft-Gründer Bill Gates und weitere – bislang 40 – US-Milliardärskollegen haben sich entschlossen, mindestens die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden. Da kommt eine Menge zusammen, geschätzte 100 Milliarden Dollar, ohne dass die Spender befürchten, auf die Frage „Wer wird Millionär?“ demnächst ganz kleinlaut mit „Wir“ antworten zu müssen. Die Idee des „Giving Back“, des Zurückgebens, gehört ebenso zur amerikanischen Gesellschaft wie der immerwährende Traum vom Aufstieg. Hierzulande machte die amerikanische Spendenoffensive allerdings nicht nur positive Schlagzeilen, sondern löste eine Debatte über die Verteilung von Vermögen aus. Die Kritiker der XXL-Reichen vermuten hinter großzügigen Spenden schnell die Umgehung von Steuerzahlungen, sie befürchten eine (zu) weit reichende erkaufte Einflussnahme und erwarten die unangemessene Konzentration von Macht. Anders beurteilt es der Bundesverband Deutscher Stiftungen. Der größte und älteste Stiftungsverband Europas begrüßt die Initiative der amerikanischen Milliardäre und wünscht sich ein vergleichbares Signal für die deutsche Gesellschaft. „Was für ein großartiger Impuls für unsere Gesellschaft könnte von einer ähnlichen Gemeinschaftserklärung deutscher Vermögender ausgehen“, sagt Dr. Hermann Falk, Mitglied der Geschäftsleitung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. „Wenn sich nur einige weitere der 53 Milliardäre in Deutschland die Aktion von Gates und Co. zum Vorbild nehmen, wird sich das Gesamtkapital der Stiftungen in Höhe von aktuell rund 100 Milliarden Euro auf einen Schlag erhöhen. In den Händen der Wohlhabenden liegt ein starker Hebel, den sie gemeinsam nutzen sollten.“ Das Verhältnis der Deutschen zum Geld ist traditionell ein anderes als in den Vereinigten Staaten. Meist herrscht Zurückhaltung, wenn es darum geht, über sein Vermögen öffentlich zu reden. Doch sollte dieser Umstand nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Stiftungskultur auch bei uns gut entwickelt; ja fast schon boomt. Immer mehr Einzelpersonen oder

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Bild © Händel-Festspiele Göttingen

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Die Göttinger Händel-Festspiele gehören zu den Musikfestivals, die das Musikland Niedersachsen über seine Grenzen hinaus bekannt machen. Die Stiftung Niedersachsen unterstützt das Festival insbesondere bei innovativen Vermittlungsansätzen.

Körperschaften wollen sich mit Hilfe ihres Besitzes ganz zielgerichtet in unserem Gemeinwesen engagieren. Dazu trennen sie sich – zumindest teilweise – endgültig von ihrem Vermögen und widmen es dauerhaft mindestens einem festgelegten, meist gemeinnützigen Zweck. Reformen des Stiftungsrechts und insbesondere das „Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements“ aus dem Jahr 2007 haben die Gründungsdynamik verstärkt. Selbst im Krisenjahr 2009 fiel die Bilanz für das deutsche Stiftungswesen positiv aus. „Die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise hat sich erfreulicherweise nicht wesentlich auf die Zahl der Neugründungen ausgewirkt“, so Dr. Wilhelm Krull, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und Generalsekretär der VolkswagenStiftung. „Im vergangenen Jahr sind bundesweit 914 rechtsfähige Stiftungen des bürgerlichen Rechts neu errichtet worden. Das ist das drittbeste Ergebnis seit Gründung der Bundesrepublik.“ Jede zehnte der Stiftungsneugründungen im Jahr 2009 (91 an der Zahl) hat ihren Sitz in Niedersachsen und erhöht damit die Gesamtzahl in diesem Bundesland auf 1.832. Das Land Niedersachsen und seine Hauptstadt sind schon seit dem 12. Jahrhundert Stiftungsstandort. Hannover und das Umland gehören heute zu den attraktivsten Regionen in der Stiftungslandschaft. Da wundert es kaum, dass es „ein Niedersachse“ ist, der unter allen 17.372 deutschen Stiftungen – gemessen an deren Gesamtausgaben – an der Spitze des bundesweiten Rankings firmiert: die VolkswagenStiftung. Als einer der leistungsstärksten privaten Wissenschaftsförderer hat die 1961 gegründete Stiftung mehr als 29.300 Forschungsprojekte mit rund 3,7 Milliarden Euro gefördert. Anders als ihr Name vermuten lässt, ist die VolkswagenStiftung keine Unternehmensstiftung, sondern eine eigenständige, gemeinnützige Stiftung privaten Rechts mit Sitz in Hannover. Satzungsgemäß vergibt die VolkswagenStiftung ihre Mittel nur an wissenschaftliche Einrichtungen, fördert im Wesentlichen die Grundlagenforschung und ist dabei offen für alle Wissenschaftsbereiche. Durch die Erträge aus dem etwa 2,3 Milliarden umfassenden Stiftungskapital gewinnt die Arbeit von Natur-, Gesellschafts- und Geisteswissenschaftlern, von Ingenieuren und Medizinern. Mit der Fokussierung auf derzeit 20 Förderinitiativen möchte die Stiftung wirkungsvolle Impulse geben und zukunftsweisende Themen etablieren. Ein Beispiel: die Lichtenberg-Professuren zur Stärkung des Wissenschaftsstandortes Deutschland und zur Profilbildung der besten unter den deutschen Hochschulen. Was junge exzellente Wissenschaftler benötigen, ist die Freiheit, eigene Ideen zu verfolgen, und eine Ausstattung, mit der die Realisierung der For-

schungsarbeit möglich wird. Eine Lichtenberg-Professur bietet beides. Und verfolgt dabei das Ziel, bislang nicht etablierte Fachgebiete mit Zukunftspotenzial an den Universitäten zu verankern. Davon profitiert auch Sprachwissenschaftlerin Iryna Gurevych und mit ihr die Informatik-Fakultät der Technischen Universität Darmstadt. Hier erforscht die 33-Jährige, wie Menschen in der Informationsflut des Internets intelligente Antworten finden können und ihre Fragen dabei nicht anders formulieren müssen, als sprächen sie mit ihrem Nachbarn. Ausgestattet mit Fördermitteln von knapp 900.000 Euro und einem 17-köpfigen Forscherteam entwickelt die Lichtenberg-Professorin eine Technologie, mit der Computer Sinnzusammenhänge der menschlichen Sprache erfassen können und damit Fragen besser „verstehen“. Auch auslandsbezogene Initiativen, die der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit dienen, werden durch die VolkswagenStiftung gefördert. So arbeitet ein multinationales Forscherteam im sub-saharischen Afrika derzeit daran, eine der tückischsten Tropenkrankheiten zu bekämpfen: Buruli Ulkus. Die Geschwürerkrankung, die unbehandelt zu schweren Behinderungen führt und an der die Ärmsten und Anfälligsten Afrikas leiden, blieb von der industrialisierten Welt lange Zeit weitgehend unbeachtet. Seit 2004 wird ein medizinisches Team mit Partnern aus Ghana, Kamerun, der Schweiz und Deutschland mit knapp einer Million Euro gefördert. Das Ergebnis einer Studie mit rund hundert Patienten ist vielversprechend. Eine leicht anwendbare und zudem preiswerte Behandlungsmethode mit Wärmekissen zeigt verblüffende Heilungserfolge: Sie lässt die temperaturempfindlichen Erreger in kurzer Zeit absterben und die Geschwüre abheilen. Rund ein Drittel des gesamten Bewilligungsvolumens der VolkswagenStiftung verbleibt laut Satzung im eigenen Bundesland. Mit dem so genannten „Niedersächsischen Vorab“ wird ausschließlich die Hochschul- und Wissenschaftslandschaft innerhalb der Landesgrenzen gefördert. Vom Aufbau eines gartenbauwissenschaftlichen Netzwerkes über die Förderung des „Forschungsverbunds Windenergie“ bis hin zur Hörforschung an der Universität Oldenburg wurden alleine im abgeschlossenen Förderjahr 2009 knapp 50 Einzelprojekte an Hochschulen und Instituten mit einer Gesamtsumme von 56 Millionen Euro gefördert. Müssen inzwischen die deutschen Stiftungen – und jährlich kommen rund 1.000 Neugründungen hinzu – in unserer heutigen Gesellschaft Aufgaben übernehmen, für die eigentlich Staat und Politik verantwortlich sind? Wird in öffentlichen Bereichen künftig verstärkt auf privates Engagement gesetzt? Was können und dürfen Stiftungen leisten, und was nicht? „Stiftungen wollen und können nicht Lückenbüßer sein für die mangelhafte Grundfinan-

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Bild © Jens Steingässer

„Offen – für Außergewöhnliches“: Die VolkswagenStiftung fördert innovative Ideen, auch wenn diese nicht in den Rahmen des Förderangebots passen. Elmar Kroner vom INM Leibniz-Institut für Neue Materialien in Saarbrücken suchtnach klebstofffreien Haftsystemen. Hier studiert er eine Silikonscheibe mit der künstlichen Version eines Geckofußes.

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Bild © Helge Krückeberg (2), Michael Cintula

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zierung der öffentlichen Hand“, so der Generalsekretär der VolkswagenStiftung Dr. Wilhelm Krull. „Gerade in Krisenzeiten wird ihre kreative Kraft dringender denn je benötigt, um neue Sichtachsen zu schaffen und ungewohnte, in vieler Hinsicht grenzüberschreitende Wege zu gehen. Unsere Zukunft liegt in einer von breitem gemeinnützigen Engagement getragenen Stiftergesellschaft.“ Eine weitere bedeutende Stiftung des Landes feierte letztes Jahr 25-jähriges Jubiläum. Seit einem Vierteljahrhundert verfolgt die Niedersächsische Sparkassenstiftung das Ziel, regionale Kulturförderung mit überregionalem Anspruch zu betreiben. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung nahezu 2.900 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von rund 92 Millionen Euro ermöglicht und zählt damit zu den größten Kulturstiftungen Norddeutschlands. Gefördert werden Bildende Kunst und Musik, Museen und Denkmalpflege in allen Teilen des Landes. Und das immer mit dem Anspruch, die kulturelle Vielfalt und Lebendigkeit Niedersachsens zu stärken. Mit Hilfe des jährlichen Fördervolumens von 3,7 Millionen Euro werden Ausstellungen in Museen neu gestaltet, regionaltypische Denkmale restauriert, Kunstvereine unterstützt und Stipendien an junge Künstler vergeben. Die Niedersächsischen Musiktage, das flächengrößte Festival Deutschlands, werden von der Sparkassenstiftung gemeinsam mit den Sparkassen im Lande durchgeführt und sind aus dem Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken. Ebenso unmöglich wäre der Verbleib von 39 bedeutenden Werken des Dadaisten Kurt Schwitters in dessen Geburtsstadt Hannover gewesen: Hätte die Sparkassenstiftung, gemeinsam mit der Nord/LB, 1993 nicht zwölf Millionen D-Mark für deren Ankauf zur Verfügung gestellt, wäre dieser repräsentative Querschnitt seines Schaffens durch Verkäufe am Kunstmarkt auseinandergerissen worden. Heute wird Schwitters’ Erbe im Sprengel Museum Hannover gehütet. Die Landeshauptstadt ist damit die wichtigste Anlaufstelle für Schwitters–Interessierte in der ganzen Welt, noch vor New York. „Die Niedersächsische Sparkassenstiftung zeigt seit 25 Jahren, dass Sparkassen unter Gemeinwohlorientierung nicht nur die Bereitstellung von Krediten für den Mittelstand verstehen. Unsere landesweite Kulturarbeit setzt Impulse, sie stärkt, fördert und inspiriert die niedersächsische Kulturlandschaft nachhaltig – auf diesem Weg möchten wir auch in Zukunft beständig voranschreiten“, sagt Thomas Mang, Präsident der Niedersächsischen Sparkassenstiftung. Die VGH-Stiftung – aus Anlass des 250-jährigen Jubiläums der Landschaftlichen Brandkasse Hannover im Jahr 2000 gegründet – unterstützt mit den Erträgen aus ihrem Stiftungskapital wissenschaftliche, kulturelle und mildtätige Projekte. Ein wichtiges Anliegen der VGH-Stiftung ist es, gerade bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für Kultur zu stärken. Jährlich erhal-

Projektspektrum der Niedersächsischen Sparkassenstiftung: 23. Niedersächsische Musiktage 2009, Konzert „Die Nacht im Liegen hören“, Schloss Bückeburg (oben); Niedersächsische Musiktage 2010, Konzert Club der Saiten mit Patricia Kopatchinskaja und Fazil Say (Mitte); Ausstellung „Bilanz in zwei Akten“, Ausstellung Sammlung zeitgenössischer Kunst der Niedersächsischen Sparkassenstiftung zum 20-jährigen Jubiläum (unten).

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ten bis zu sechs Museen den mit insgesamt 21.000 Euro dotierten Förderpreis Museumspädagogik für innovative Konzepte, um als außerschulische Lernorte das Entdecken zum Erlebnis zu machen. Doch auch Bibliotheken, Literaturbüros, historische Gärten und Parks, wertvolle Bücher und Archivalien sowie Hospize wurden seit der Stiftungsgründung mit insgesamt rund 5,6 Mio. Euro unterstützt. Die VGH-Stiftung fungiert jedoch nicht nur als Förderer, sie setzt selber Akzente mit eigenen Projekten. So veranstaltet sie das Literaturfest Niedersachsen und das Leseförderprogramm „Julius – Jugend liest und schreibt“. Das zehnjährige Bestehen der Stiftung haben die Stifter, die VGH Versicherungen, zum Anlass genommen, das Stiftungskapital um weitere 5 Mio. Euro auf nunmehr 32,5 Mio. Euro zu erhöhen. „Wir freuen uns sehr über das großzügige Geburtstagsgeschenk der VGH Versicherungen, das uns in die Lage versetzt, noch stärker als bisher in kulturelle, wissenschaftliche und mildtätige Projekte in Niedersachsen und Bremen zu investieren. Unser Anspruch ist es, auch in den kommenden Jahren einen nachhaltigen Beitrag zur Stärkung der Regionen zu leisten“, so Friedrich v. Lenthe, Vorsitzen-

der des Vorstandes der VGH-Stiftung. Die Stiftung Niedersachsen hingegen wurde 1986 von der Landesregierung gegründet. Sie widmet sich der Förderung kultureller Projekte aus allen künstlerischen Bereichen – Musik und Bildende Kunst, Literatur und Fotografie, Theater und Tanz. „Die Kunst zu fördern verstehen wir als Auftrag und Herausforderung zugleich“, sagt Generalsekretär Joachim Werren. Mit dem „Internationalen Violin-Wettbewerb Hannover“ wirkt die Stiftung weit über die Grenzen des Landes hinaus. Alle drei Jahre unterstützt sie mit diesem renommierten und weltweit am höchsten dotierten Wettbewerb junge Künstler auf ihrem Weg in eine internationale Karriere. Anregende Begleitprogramme führen neue und vor allem junge Menschen an klassische Musik heran. Um junge Menschen geht es auch beim Stiftungsprogramm „Europa-Kolleg“. Es bietet 16- bis 20-jährigen Schülern deutscher Auslandsschulen jährlich zwei Wochen der Begegnung mit europäischer Geschichte und Gegenwart sowie Gelegenheit, die gemeinsame europäische Identität zu entdecken. Durch das Programm „Communauten“ werden Kinder zu Stadtführern

ausgebildet und lernen ihre Heimat mit eigenem Blick und ihrer Sprache zu präsentieren – für Kinder. Das Projekt „Musikland Niedersachsen“ ist ein mehrjähriges Vernetzungsprojekt der Stiftung, zusammen mit der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und dem Land, das neue Wege der Vermittlung etabliert und die Festivallandschaft weiterentwickelt. Die Stiftung ist geschätzter Partner von Museen, die sie auch bei Ausstellungen und – gelegentlich – mit Ankäufen unterstützt. Das deutsche Stiftungswesen besteht seit Jahrhunderten; eine dagegen relativ neue Organisationsform bürgerschaftlichen Engagements zeigt sich in den Bürgerstiftungen. Als eine der ersten wurde 1997 die Bürgerstiftung Hannover gegründet, um Bürgern und Unternehmern die Chance zu geben, in ihrer Stadt und Region Eigeninitiative und Mitverantwortung zu zeigen; Göttingen folgte diesem Beispiel kurz darauf. Mittlerweile gibt es in der Bundesrepublik rund 220 Bürgerstiftungen, denen durch das Gütesiegel des Bundesverbands Deutscher Stiftungen neben der bürgerschaftlichen Gemeinnützigkeit auch die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit attestiert wird.

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Die erste Wahl in Niedersachsen. Die meisten Niedersachsen vertrauen der VGH. Das Projekt der Bürgerstiftung Braunschweig „Auf dem Weg zum Buch – Leseförderung an Braunschweiger Schulen und Kitas“ will die Lesefähigkeit von Vorschul- und Schulkindern frühzeitig fördern und damit die Freude am Lesen wecken und vertiefen. Gleichzeitig soll die Leseförderung als fachübergreifendes Unterrichtsprinzip in Schulen verankert werden.

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Die Idee einer Bürgerstiftung fiel auch in Braunschweig auf fruchtbaren Boden. Im September 2003 trugen sich 98 Stifter mit einem Stiftungskapital von insgesamt 157.000 Euro in die Gründungsurkunde ein. Inzwischen ist die Stiftung um 14 Treuhandstiftungen und einen Stiftungsfond angewachsen, das gesamte Stiftungskapital beträgt zurzeit rund 5,6 Millionen Euro. Einen besonderen Schwerpunkt legt die Bürgerstiftung Braunschweig auf die Förderung von Kindern und Jugendlichen. Themen sind: Chancengleichheit und Gewaltprävention, Bildung und Gesundheit. „Die Aufgaben in diesem Bereich sind breit gefächert: Unsere Projekte reichen von der Leseförderung an Braunschweiger Schulen über den Kindermittagstisch mit pädagogischen Zusatzangeboten bis zur Streetsoccer Liga und der Praktikumsbörse“, so Ulrich E. Deissner, Vorsitzender des Stiftungsvorstands. Unterstützung für ihre Projekte erfährt die Stiftung durch Braunschweiger Unternehmen und Institutionen: So veranstaltet das Staatstheater mit Schülern eigene Aufführungen und die Braunschweiger Wirtschaft unterstützt Jugendliche mit Praxismodulen bei der Berufswahl. Über die Projektarbeit hinaus versteht sich die Bürgerstiftung als wichtige Plattform für einen lebhaften Ideenaustausch zwischen den Menschen in Braunschweig. „Es ist wichtig und lohnend, Mitverantwortung für das Wohl in unserem Gemeinwesen zu übernehmen“, davon ist Ulrich E. Deissner überzeugt. „Als Bürgerstiftung werben wir intensiv für ein bürgerschaftliches Engagement und wollen unter dem Motto „Mittragen – Mitdenken – Mitgestalten“ alle zusammenbringen, die sich mit ihrer Stadt identifizieren und ihr etwas zurückgeben möchten.“ Wie erfolgreich diese Motivation ist, beweist besonders eindrucksvoll der zweijährlich stattfindende Braunschweiger Bürgerbrunch in der Altstadt: Rund 15.000 Menschen – Familien, Freundeskreise, Schulklassen, Kollegen, Stammtische, Vereine – sitzen dann gemeinsam an der mit drei Kilometern längsten Tafel der Stadt, genießen sowohl die mitgebrachten Speisen wie auch das unterhaltsame Rahmenprogramm und kommen dabei miteinander ins Gespräch. Die Erlöse aus der Tischreservierung fließen in Projekte der Bürgerstiftung Braunschweig. Diese Aktion hat, nicht zuletzt durch eine gute Vernetzung vieler Bürgerstiftungen untereinander, etliche Nachahmer in anderen Städten gefunden. Das „Original“ aber stammt aus der Löwenstadt. Wie bunt die niedersächsische Stiftungslandschaft über die vorgenannten Beispiele hinaus ist, zeigt eindrucksvoll das Stiftungsverzeichnis der Region Hannover, in der allein 300 Stiftungen registriert sind: Ganz im Sinne ihrer Gründer widmen sie sich Altenheim, Knabenchor oder Wattenmeer; fördern preiswerten Wohnraum und die christlich-islamische Verständigung; unterstützen afrikanische Aids-Waisen, entlassene Strafgefangene und musikalisch Hochbegabte. Vielleicht eine Anregung für künftige Stifter? Zu deren Motivation sei noch folgender Hinweis erlaubt: Bis zu einem Drittel ihrer Einkünfte darf eine gemeinnützige Stiftung darauf verwenden, den Stifter und dessen Angehörige „in angemessener Weise“ zu unterhalten; und steuerlich begünstigt ist sie sogar mehrfach. Also: Am besten schnell stiften gehen!

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Modern

Wandelbar

Retrospektiv

Rockig

Mit den Meisterkurs-Schülern von „Jugend musiziert“ spielt das zu den weltweit führenden Ensembles für Neue Musik zählende Ensemble Modern in Hannover.

Kabarettist Volker Pispers gibt sein „Best of“ der letzten 20 Jahre zum Besten, das sich von Show zu Show verändert.

Bahman Jalali zählt zu den zentralen Figuren der Fotografie in Vorderasien. Die Ausstellung in Hannover ist die erste Retrospektive seines Werkes in Deutschland.

Auf dem Open-Air-Festival direkt an der Nordsee geben sich internationale Rock- und Popkünstler die Ehre.

Klassik, Ballett

Theater, Kabarett, Musical

30. Juli bis 07. August 2011 Sommerliche Musiktage Hitzacker – unter dem Motto „Familienbande“ gehen die sommerlichen Musiktage in die 66. Runde Verschiedene Veranstaltungsorte in Hitzacker

11. und 12. September 2011 1. Sinfoniekonzert – Mozart und zweimal Mendelssohn Bartholdy: nicht nur Felix, sondern auch Fanny, seine nicht minder begabte Schwester 20.00 Uhr, Stadthalle Braunschweig

25. August 2011 Eifersucht – diese Inszenierung des Schloss Akkord Festivals zeigt die dramatischeren Seiten Händels an einem kuriosen Ort 20.00 Uhr, Justizvollzugsanstalt für Frauen, Vechta

25. September 2011 Münchner Philharmoniker – das bayrische Orchester interpretiert Tschaikowsky, Schostakowitsch und Scriabin 20.00 Uhr, Kuppelsaal im HCC, Hannover

28. August 2011 Heininger Kooperationskonzert – ein Streichquartett plus Gitarre verspricht einen spannenden Klangeindruck 17.00 Uhr, Klostergut Heiningen

30. Oktober 2011 Galakonzert 2011 – das Ensemble Modern spielt gemeinsam mit den Meisterkurs-Teilnehmern der Sieger von „Jugend musiziert“ Kleiner Sendesaal des NDR, Hannover

04. September 2011 25. Niedersächsische Musiktage – GeZEITen – rund 800 Mitwirkende zählt diese ungewöhnliche Aufführung von Komponist Markus Stockhausen, die sich den Gezeiten widmet 17.00 Uhr, Grimmershörnbucht, Cuxhaven

04. November 2011 Bamberger Symphoniker – im Rahmen des Braunschweig Classix Festivals spielen die Musiker aus Franken in Braunschweig auf 20.00 Uhr, Stadthalle Braunschweig

11. September 2011 Schwedischer Abend – erstes Konzert der Aulakonzerte der Göttinger Kammermusikgesellschaft in der Reihe „Nordklänge“ 19.45 Uhr, Aula der Universität Göttingen

11. November 2011 Alice im Wunderland – groteske Figuren und ein Mädchen, dessen Neugier und Mut auf die Probe gestellt werden, spielen die Hauptrolle in diesem Ballett 19.30 Uhr Staatstheater Hannover

Ausstellungen

Jazz, Rock, Pop, Schlager

16. September 2011 Bis neulich – Kabarettist Volker Pispers spielt ein sich ständig veränderndes Programm, das einst als „Best of“ aus 20 Jahren entstand 20.00 Uhr, Stadthalle Göttingen

bis 30. Juli 2011 20. Dornumer Kunsttage – zum Thema „Lebenswege – Lebenslinien“ reichen nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten ein Wasserschloss Dornum, Ostfriesland

22. bis 24. Juli 2011 Deichbrand – Fanta 4, Kettcar, Juli und viele andere auf dem Open-Air der Nordsee Segelflughafen Nordholz

bis 21. September 2011 Rats – das Musical, frei nach der Rattenfängersage von Hameln, mit viel Witz und Musik inszeniert jeden Mittwoch um 16.30 Uhr, HochzeithausTerasse, Hameln

bis 31. Juli 2011 Generationen im Dialog – ein hannoveraner Künstlerkollektiv siedelt passenderweise die Ausstellung der Gartenregion Hannover in der Natur an Park des Edelhofes Ricklingen

ab 20. August 2011 Turandot – vor einmaliger Kulisse rund um den Braunschweiger Burglöwen wird Puccinis Geschichte um die chinesische Kaisertochter Turandot vom Staatstheater aufgeführt Jeweils 19.30 Uhr, Burgplatz, Braunschweig

ab 24. September 2011 West Side Story – die Geschichte der Liebenden New Yorker Immigranten ist immer noch – oder gerade jetzt – sehr aktuell 19.45 Uhr, Deutsches Theater Göttingen

14. August 2011 Open Air Galerie – rund 100 Künstler und Kunsthandwerker aus dem Künstlerdorf Worpswede präsentieren ihre Arbeiten versch. Veranstaltungsorte in Worpswede

ab 10. September 2011 Die zwölf Geschworenen – Bühnenadaption des gleichnamigen Filmklassikers, in dem es um Vorurteile und die Wahrheit geht 19.30 Uhr, Großes Haus, Hildesheim

ab 15. Oktober 2011 Lady in the Dark – Premiere des Musicals von Kurt Weill, mit dem ihm am Broadway 1940 der Durchbruch gelang 19.30 Uhr, Staatstheater Hannover

bis 21. August 2011 Spectrum – Bahman Jalali widmete mehr als 40 Jahre seines Lebens der Arbeit an dem visuellen Gedächtnis des Iran Sprengel Museum Hannover

14. bis 18. September 2011 18. Internationales Filmfest Oldenburg – alternative Filme aus aller Welt versprechen Kino mal ganz anders zu erleben verschiedene Orte in Oldenburg

11. Dezember 2011 Der kleine Horrorladen – schräges Musical: ein schlecht laufender Blumenladen in einem schlechten Stadtteil 16.00 Uhr, Stadthalle Clausthal-Zellerfeld

ab 03. September 2011 Die Geometrie des Augenblicks – auf Reisen rund um die Welt entstanden Henri Cartier-Bressons wohlkomponierte Aufnahmen Kunstmuseum Wolfsburg

bis 07. August 2011 Der Sturm – Science-Fiction-Musical frei nach Shakespeare auf der Gartenbühne in den Herrenhäuser Gärten 20.00 Uhr, Herrenhäuser Gärten, Hannover 29. Juli bis 13. August 2011 Verdener Domfestspiele 2011 – Der steinerne Mann – Theateraufführung rund um eine Verdener Legende. Rund 100 Darsteller wirken auf drei Bühnen mit Freilichtbühne am Dom, Verden (Aller)

Fotografie: Wolfgang Beisert, Ilona Klimek, Rana Javadi, Deichbrand Festival

19. August 2011 Jazz im Heinrich-Heine-Haus – gleich zwei Bands: Annitschka und Bernd Homann ab 20.30 Uhr, Heinrich-Heine-Haus, Lüneburg 29. August 2011 Daniel Fischer und Thomas Sozner – der Stil der jungen Musiker erinnert an Max Raabe 20.00 Uhr, Kulturzelt im Bürgerpark, Braunschweig 16. Oktober 2011 18. Stader Shantychor-Festival der Nieder- elbe – Shanty-Chöre auf drei Bühnen Innenstadt Stade 07. November 2011 Beatsteaks – der erste Termin der deutschen Punkrock-Band in Niedersachsen 20.00 Uhr, Osnabrückhalle, Osnabrück 08. bis 13. November 2011 34. Göttinger Jazzfestival – Göttingen jazzt sechs Tage lang verschiedene Veranstaltungsorte in Göttingen

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Sie Sind König.

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Chaotisch

Sportlich

Hans Raths Protagonist Paul will endlich sein Leben in Ordnung bringen. Mit seinen alten WG-Gefährten verursacht er aber eher ein noch größeres Chaos.

Die Harzburger Galopprennwoche geht in die 131. Runde mit ihrer aufregenden Mischung aus Sport, Wetten und Kulinarischem.

Wir beherrschen die Königsdisziplin:

Corporate publiShing i n t e r n u n d e x t e r n – i h r e u n t e r n e h m e n s K o m m u n i K at i o n m i t

Stil, profeSSionalität

und authentizität –

von polYgo m i ta r b e i t e r - u n d K u n d e n m a g a z i n e , g e s c h ä f t s b e r i c h t e u n d i m a g e b r o s c h ü r e n

Literatur

Sonstiges

14. August 2011 50 Jahre Mauerbau – ein deutsch-deutscher Dialog in Gedichten, Autorenlesung mit Ralph Grüneberger und Wolfgang Rischer 15.00 Uhr, Raabe Haus, Braunschweig

07. Juli bis 17. August 2011 Wolfenbüttler Kultursommer – Wolfenbüttels Open-Air-Festival präsentiert nationale und internationale Künstler quer durch alle Kultursparten in der einzigartigen Atmosphäre des Schlossinnenhofes Schloss Wolfenbüttel

01. September 2011 Was will man mehr – Autor Hans Rath liest aus seinem Buch, in dem es um die Frage geht, was man mehr will als Kind und Karriere 19.30 Uhr, Leuenhagen und Paris, Hannover 14. bis 23. Oktober 2011 20. Göttinger Literaturherbst – auf dem Programm stehen Lesungen, Performances, Medienprojekte, Gespräche und Diskussionsveranstaltungen verschiedene Veranstaltungsorte in Göttingen

Ihr Ansprechpartner John D. Swenson • Marketingleitung • 0551 / 50 75 1-16 • [email protected]

POLO+10 und RegJo erscheinen im POLYGO Verlag.

POLYGO Verlag GmbH Lotzestraße 29 • 37083 Göttingen

BCP-Silberpreisträger 2010 REGJO ist Gewinner des Silber-Awards im Wettbewerb um den BCP (Best of Corporate Publishing) 2010 in der Kategorie B2B Medien/Entertainment/Kultur. Weitere Infos zum Award und den Preisträgern erhalten Sie unter: www.bcp-award.com.

Weitere Büros in Hamburg | Hannover | Köln Besuchen Sie uns auch auf www.polygo.de

04. bis 20. November 2011 7. Ostfriesische Krimitage – Schwerpunkt auf dem Literaturfestival ist dieses Jahr der kulinarische Krimi verschiedene Veranstaltungsorte in und um Leer 05. bis 15. November 2011 37. KIBUM – die Kinder- und Jugendbuchmesse präsentiert jährlich Neuerscheinungen mit vielseitigem Programm Kulturzentrum PFL, Oldenburg

Fotografie: Alexander Hörbe, Uwe Epping

15. bis 17. Juli 2011 Hafenfest in Dangast – jährliches großes Hafenfest. Besondere Attraktion: die Fahrten auf der Nordsee mit der „Etta von Dangast“ Hafen von Dangast, Varel 16. bis 24. Juli 2011 131. Bad Harzburger Galopprennwoche – wenn in Bad Harzburg wieder die Pferde rennen, gibt es sportliche Höchstleistungen, Wettgenuss und kulinarische Höhepunkte Sportpark an der Rennbahn, Bad Harzburg 24. Juli 2011 Duhner Wattrennen – seit nunmehr sage und schreibe 109 Jahren findet das legendäre Pferderennen im Wattenmeer statt Cuxhaven-Duhnen 27. Juli bis 14. August 2011 Maschseefest – rund um den Maschsee wird in der Landeshauptstadt mal wieder gefeiert Maschsee, Hannover

11. bis 16. August 2011 713. Stoppelmarkt – eines der größten Volksfeste Nordwestdeutschlands bietet auch in diesem Jahr wieder allerlei Unterhaltung Vechta 19. bis 21. August 2011 Internationales Trachtenfest – Trachtenund Musikgruppen aus dem In- und Ausland bieten Volkstänze und Folkloredarbietungen Örtzepark, Hermannsburg 27. und 28. August 2011 German Beach-Basketball-Open – größtes Beach-Basketball-Turnier Deutschlands und Spaß-Turnier VGH-Stadion am Meer, Funstrand Duhne, Cuxhaven 02. bis 04. September 2011 Magnifest – das bunte Straßenfest in Braunschweigs ältestem Stadtviertel lädt ein zu unvergesslicher Atmosphäre, Musik und Unterhaltung Magniviertel, Braunschweig 30. September bis 03. Oktober 2011 10. JadeWeserPort-Cup – Traditionssegel-Regatta auf der Jade mit buntem Rahmenprogramm Hafen von Wilhelmshafen

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land & umwelt

regjo niedersachsen Impressum 13. Jahrgang, 22. Ausgabe

Wussten Sie, dass ... Sonderbares und Wissenswertes aus der Region – von der größten Quadriga Deutschlands bis zur Erdölförderung in der Lüneburger Heide.

... die Quadriga auf dem wiederaufgebauten Braunschweiger Stadtschloss die größte Deutschlands ist?

... die welterste fündige Erdölbohrung in Wietze bei Celle in der Lüneburger Heide stattgefunden hat?

Insgesamt vier Quadrigen gibt es in Deutschland: Neben der bekanntesten auf dem Brandenburger Tor stehen die anderen auf dem Münchener Siegestor sowie der Dresdner Semperoper (mit Panthern statt Pferden) und eben auf dem wiedererrichteten Braunschweiger Stadtschloss. Dessen Skulpturengruppe um Brunonia, die sinnbildliche Göttin des alten Herzogtums, überragt sie alle. Die heutige BronzeGruppe von 2008 wiegt 25,8 Tonnen und misst an der höchsten Stelle 9,20 Meter. Der Braunschweiger Quadriga war im Laufe ihrer Geschichte jedoch wenig Glück beschieden. Die erste Quadriga wurde 1863 auf dem Schloss aufgestellt, stürzte allerdings bei einem Schlossbrand zwei Jahre später mit dem Dach in die Tiefe und schmolz in den Flammen dahin, lediglich der Kopf Brunonias wurde gerettet und ist heute im Museum zu sehen. Die zweite Quadriga von 1868 hielt bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs durch, erlitt wie durch ein Wunder keine Beschädigungen durch die Bombenangriffe, wurde aber nach Kriegsende von Metalldieben skelettiert, das Gerippe wurde dann beim Abriss des Schlosses mit verschrottet. Und wieder überlebte nur ein Teil im Museum: der linke Zeigefinger Brunonias.

Nicht in Texas, nicht im Irak – in der Lüneburger Heide wurde bei gezielten Bohrungen das erste Erdöl der Welt gefördert. Der Geologe Konrad Hunäus war 1858/1859 in Wietze bei Celle eigentlich auf der Suche nach Braunkohle, als er die Heide anbohrte. In 35 Metern Tiefe jedoch stieß er stattdessen auf das schwarze Gold. Die Wietzer Bauern allerdings schöpften nachweislich schon im 16. Jahrhundert das Erdöl aus so genannten Theerkuhlen und verkauften es damals als Schmier- und Heilmittel. 1899 brach dann das Ölfieber in Wietze aus, als man bei einer Bohrung in 270 Metern Tiefe freifließendes Öl fand. Der Ölboom veränderte Wietze innerhalb weniger Jahre, die Stadt wurde zum Öldorado. Die Anzahl der Bohrbetriebe nahm so rasant zu, dass die Arbeiter in Wietze nicht mehr unterkommen konnten. Der Anteil der Pendler betrug bald 90 Prozent. Wietze deckte mit seiner Förderung etwa 80 Prozent der Inlandsnachfrage nach Öl ab. Bis zur endgültigen Stilllegung aller Betriebe 1963 aus wirtschaftlichen Gründen gab es in Wietze 2.028 Bohrungen. Das Deutsche Erdölmuseum Wietze wurde 1970 auf einem Teilstück des ehemaligen Ölfeldes eingerichtet. Damit ist es das älteste Erdölmuseum der Welt.

Bildnachweis: Bernd Neumann, Deutsches Erdölmuseum Wietze

Herausgeber Polygo Verlag GmbH Verlag Polygo Verlag GmbH Lotzestraße 29 37083 Göttingen Telefon 0551-50 75 10, Telefax 0551-50 75 150 ISSN 1615-5696 Internet und E-Mail www.niedersachsen.regjo.de; [email protected] Herausgeber Thomas Wirth ([email protected]) Chefredakteur Sven Grünewald ([email protected]) Redaktion Julia Peetz, Julia Wolffson, Juliette Rahn, Stefanie Stüting, Katrin Langemann Autoren Angela Andresen-Schneehage, Volker Schönfeldt, Anders Seefeldt, Jürgen Rahmel, Christian Müller Fotografie Ronald Schmidt, Roberto Hegeler, Nikolaj Georgiew, Marco Bühl, Rolf Schecker, Marc Theis, Claus Winderlich, Jens Steingässer, Markus Schäfer, Bernd Neumann, Deutsches Erdölmuseum Wietze, Wolfgang Beisert, Ilona Klimek, Rana Javadi, Deichbrand Festival, Alexander Hörbe, Uwe Epping, Manfred Krifka, Ulrich Schießl, Händel-Festspiele Göttingen, Rozilda H. Drude, Helge Krückeberg, Michael Cintula, Archiv Kunstmuseum Wolfsburg, Shooresh Fezoni, Bürgerstiftung Braunschweig, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH, Nordwestdeutsches Museum für IndustrieKultur, Landkreis Grafschaft Bentheim, Fagus - GreCon, Stadtmuseum Nordhorn, Wirtschafts- und Tourismusfördergesellschaft Landkreis Peine mbH, Staatsbad Norderney, Ingo Jahn, Futura Werbeagentur, König Event Marketing, Hochseilgarten Norderney, LandTours Norderney, Inselraum Norderney, Fischpresse, Krankenhaus Norderney, Christian Bierwagen, Pädagogium Bad Sachsa, Jacques Toffi, Friedrichs & Partner, Weserbergland AG, Wirtschafts- und Innovationsförderung Salzgitter GmbH, E.ON MItte, Jost Schilgen, Universität Göttingen, Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kultur HAWK, Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover, Ospelkaus, Presse Club Hannover, Metropole Nordwest, Region Hannover, Landschaftsverband Südniedersachsen, Sascha Gramann, Diagnostisches Brustzentrum Göttingen, NGlobal, Real Estate North, Technologie- und Wirtschaftszentrum Delmenhorst Art Direktion Iris Becker Layout & Illustration Ines Erdmann, Margareta Nawrocka Marketing John D. Swenson, Leitung ([email protected]) Anzeigen Jörn Jacobsen ([email protected]) Tim Mittelstaedt ([email protected]) Dennis Aschoff ([email protected]) Michael Mohné ([email protected]) Maurice Henin ([email protected]) Tim Feindt ([email protected]) Lara Dörner ([email protected]) Joshua Räsch ([email protected]) Lisa Hamann ([email protected]) Britta Blosat ([email protected]) Versand & Aboservice Anne Nathe ([email protected]) Melanie Brito Ferreira ([email protected]) Ramona Reininger ([email protected]) Geschäftsführung Thomas Wirth ([email protected]) Assistenz der Geschäftsführung Jennifer Röstel ([email protected]) Katharina Schloh ([email protected]) Erscheinungsweise halbjährlich Bezugsbedingungen Abonnement EUR 8,- inkl. Mehrwertsteuer und Zustellgebühr für zwei Ausgaben. Einzelpreis EUR 5,-. Das Abonnement verlängert sich automatisch, wenn es nicht zum Ablauf gekündigt wird.

GVZ Göttingen Räume für Ihre Ideen Flächen im Logistikpark Siekanger

RegJo ist eine eingetragene Marke (Nr. 39867052) der Polygo Verlag GmbH Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

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park Siekanger bieten Ihnen 260.000 m² frei verfügbare und baureife Flächen. Eine vorteilhafte Infrastruktur, wie der Anschluss an die A7 und der direkte Gleisanschluss, stehen für eine optimale und schnelle Anbindung. Wir beraten Sie gerne bei Ihrer Projektentwicklung. Durch die Einbindung in Netzwerke und Partnerschaften legen wir Ihnen einen Grundstein für weitere Perspektiven.