1. Dezember. Welt-AIDS-Tag

1. Dezember Liebe Kollegin, lieber Kollege, das Motto des diesjährigen Welt-AIDS-Tages lautet: Männer stellen sich der Verantwortung. Zu diesem Thema ...
Author: Laura Salzmann
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1. Dezember Liebe Kollegin, lieber Kollege, das Motto des diesjährigen Welt-AIDS-Tages lautet: Männer stellen sich der Verantwortung. Zu diesem Thema haben wir Männer aus Stormarn und Lübeck befragt.

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Wir haben insgesamt 623 männliche Jugendliche und Männer mit 6 Fragen konfrontiert. Die Befragten sind zwischen 13 und 80 Jahre alt. Davon sind: %

13-19 Jahre: 45,2% 20-29 Jahre: 19,9% 30-49 Jahre: 26,8% 50-80 Jahre: 8,1%

50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 13 - 19

20 - 29

30 - 49

50 - 80

Keine Angabe zu ihrem Alter haben 55 Männer / männliche Jugendliche gemacht.

Derzeit in einer festen Partnerschaft leben 308 (51,8%) Männer / männliche Jugendliche, nicht in einer festen Partnerschaft leben 289 (48,2%) Männer / männliche Jugendliche, 26 haben zu ihrer Situation bzgl. Partnerschaft keine Angabe gemacht.

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Auf die Frage Sprechen Sie in Ihrer Familie, mit FreundInnen, Bekannten, KollegInnen etc. über AIDS? Anzahl

antworten mit

Ja, kommt vor:

481 (50,6%)

Nein, gar nicht:

135 (14,2%)

Nur sehr selten:

335 (35,2%)

50.6 %

500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0

35.2 %

14.2 %

JA

NEIN

Fasst man die gar nicht und die nur sehr selten über AIDS sprechenden Gruppen zusammen ergibt sich, dass 49,4 % der Befragten gar nicht oder selten über das Thema spricht. AIDS scheint derzeit kein allzu häufiger Gesprächsstoff zu sein. Wählen Sie zurück oder weiter

SELTEN

Von den in einer festen Partnerschaft Lebenden sprechen mehr über AIDS (54,1%), als von denen, die nicht in einer solchen leben (42,2%). Kann sein, daß man eher mit der PartnerIn über AIDS spricht, kann aber auch sein, daß bei einer festen Beziehung das „Fremdgehen“ ein Anlaß für Gespräche über das Thema ist.

Je älter ein Mann wird, umso eher spricht er über AIDS: %

80 70 60 50

JA NEIN SELTEN

40 30 20 10 0 13 - 19

20 - 29

30 - 49

50 - 80

Dies zeigt eventuell, daß es im Leben eines Mannes zunehmend Gründe für Gespräche über AIDS geben könnte, aber auch, dass der ältere Mann sich möglicherweise eher an das Thema heranwagt. Denkbar wäre auch, dass dies ein Effekt ist, der darin besteht, dass Ältere in der zweiten Hälfte der 80er Jahre die Phase der „AIDSHysterie“ miterlebt haben. Wählen Sie zurück oder weiter

Auf die Frage: Wen halten Sie bezüglich HIV für besonders gefährdet? konnten mehrere Antworten angekreuzt werden : Anzahl

600 Singles

272

500

Jugendliche

294

400

SextouristInnen

592

300

Verheiratete

52

200

Chronisch Kranke 99

100 0 Sin

Ju Ch Se Ve g x r r gle en dli touri heira onisc s ch st I hK e nn tete ran en k

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e

Dies bedeutet, dass fast alle Befragten Sextouristen/Sextouristinnen für besonders gefährdet halten. Ein Grund dafür könnte sein, dass das Wörtchen „Sex-“ entsprechende Assoziationen hervorruft. Gut ist, daß das Problem möglicher Infektionen bei Urlaubsreisen allgemein im Bewusstsein der befragten Männer zu sein scheint. Möglicherweise sieht sich aber keiner selbst als Sextouristen und schiebt mit dem Bewusstsein, dass eine Gruppe besonders gefährdet scheint, zu der man sich nicht zählt, auch die Verantwortung von sich. Auffällig ist noch, dass Verheiratete am seltensten für besonders gefährdet gehalten werden. Hier ist darauf hinzuweisen, dass die Ehe an sich keinen Schutz vor einer HIV-Infektion darstellt.

Vergleicht man die Altersgruppen, so fällt auf, dass die 13 bis 19Jährigen mit 25,9% Jugendliche häufiger als alle anderen Altersgruppen angekreuzt haben. Jeder 4. Jugendliche hält also Jugendliche für besonders gefährdet.

13-19 Jahre

25,9%

% 30 25

20-29 Jahre

20,2%

20

30-39 Jahre

20,1%

15

50-80 Jahre

22,2%

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10 5 0 13-19

20-29

30-39

50-80

Auch auf die Frage Wie schützen Sie sich persönlich? konnten mehrere Antworten angekreuzt werden:

Anzahl

Gar nicht Ich schütze mich nicht konsequent Weniger Sexualpartnerinnen/Sexualpartner Petting (Küssen und Streicheln) „Aufpassen“ (abgebrochener Verkehr) HIV-Test Treue Kondome benutzen

39 41 69 42 37 120 308 407 0

100

200

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300

400

500

Erfreulich ist, dass Kondome als Schutzmöglichkeit vor HIV am häufigsten angekreuzt wurden, was angesichts der Fragestellung die Hoffnung zuläßt, dass hier tatsächlich praktisches Verhalten und nicht nur theoretisches Wissen gemeint ist. Dieses Verhalten ist allerdings nur durch kontinuierliche Präventionsarbeit zu erhalten und nicht als grundsätzlich stabil anzusehen.

Faßt man die Gruppen, die angeben, sich nicht konsequent bzw. gar nicht zu schützen, zusammen mit denen, die sich auf das in seiner Schutzwirkung hochfragliche „Aufpassen“ verlassen, so ergibt sich eine beachtliche Anzahl von Männern, die beim Sex Risiken eingehen. Bedenklich stimmt die Tendenz, dass eine recht große Gruppe den HIV-Test für eine Schutzmöglichkeit hält. Denn der HIV-Test kann lediglich nachweisen, ob eine Infektion stattgefunden hat, oder nicht. Interessant ist, dass von den in fester Partnerschaft lebenden immerhin noch 160 Männer Kondome als Schutz benutzen im Vergleich zu 235, die nicht in fester Partnerschaft leben. Da insgesamt 308 Männer angegeben haben, in fester Beziehung zu leben, schützen sich über die Hälfte von ihnen mit Kondomen.

Bei Treue sind 209 Kreuze von in fester Partnerschaft Lebenden und 82 von solchen ohne feste Beziehung. Wählen Sie zurück oder weiter

Eindeutige Trends bezüglich des Alters der Befragten ergeben sich für die Benutzung von Kondomen und die Treue dergestalt, dass, je jünger ein Mann ist, umso eher benutzt er Kondome, und umso weniger setzt er auf Treue – und umgekehrt. Kondome benutzen

100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0

Treue

13-19 Jahre

80,9 %

33,5 %

20-29 Jahre

70,8 %

46,9%

30-49 Jahre

51,0 %

66,9 %

50-80 Jahre

30,4%

91,3%

%

Kondome benutzen Treue

13-19 Jahre

20-29 Jahre

30-49 Jahre

50-80 Jahre

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Die nächste Frage lautete: Haben Sie ein Kondom dabei? Die Frage wurde von 619 Männern / männlichen Jugendlichen wie folgt beantwortet: Anzahl

Brauche ich nicht, ich riskiere nichts beim Sex

49

Ja

170

Nein

400

0

100

200

Angesichts der großen Zahl derer, die kein Kondom dabei hatten, ist zu betonen, dass das (Nicht-)Mitsichführen eines Kondomes nichts über eine mögliche Anwendung eines solchen im Bedarfsfall aussagt. Wählen Sie zurück oder weiter

300

400

Es folgte die Aussage

Ich finde Kondome: Anzahl

praktisch eklig antörnend abtörnend beruhigend altmodisch modern sicher sind nichts für mich sind nichts für meine Partnerin / meinen Partner

291 42 19 166 181 17 88 356 72 49 0

100

200

300

Es konnten wieder mehrere Antworten angekreuzt werden. Faßt man die eher positiv wirkenden Empfindungen (praktisch, antörnend, beruhigend, modern, sicher) zusammen, ergeben sich 935 Kreuze, bei den eher negativ wirkenden (eklig, abtörnend, altmodisch, sind nichts für mich, sind nichts für meine Partnerin / meinen Partner) kommt man auf 346 Nennungen.

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400

Kondome werden von den Männern also weit mehr als doppelt so häufig mit positiven Eigenschaften belegt, was allerdings nichts über deren tatsächliche Verwendung im Bedarfsfall aussagt.

% 70 60 50 40 30 20 10 0

67,3 59,3

58,0

46,4 40,7

43,5 37,8 28,3 16,6 7,0

Praktisch Sicher

21,7

8,0

13 – 19 Jahre 20 – 29 Jahre 30 – 49 Jahre 50 – 80 Jahre

Sind nichts für mich Wählen Sie zurück oder weiter

Bei der prozentualen Verteilung innerhalb der Altersgruppen ergibt sich für die Variablen „praktisch“, „sicher“ und „sind nichts für mich“ ein jeweils eindeutiger Trend: Je älter ein Mann wird, umso eher findet er, dass Kondome nichts für ihn sind, findet sie weniger praktisch und weniger sicher – und umgekehrt.

Dass jüngere Männer Kondome eher sicher und praktisch finden, könnte darauf hinweisen, dass diese Altersgruppe es gut findet, dass Kondome auch gleichzeitig zur Schwangerschaftsverhütung eingesetzt werden können

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Zuletzt sollte eine Schätzung abgegeben werden: Was schätzen Sie wieviel Prozent der alleinlebenden Männer unter 45 Jahren häufig oder immer Kondome verwenden? (Zahl für Deutschland im Jahr 1999) Als Schätzzahlen konnten 15%, 50%, 72% oder 92% angekreuzt werden.

Und so wurde geschätzt:

300 250 200

15% : 233 Männer/männl. Jugendliche, das sind 38,2 %

150

50% : 271 Männer/männl. Jugendliche, das sind 44,4 % 100

72% :

94 Männer/männl. Jugendliche, das sind 15,4 % 50

92% :

12 Männer/männl. Jugendliche, das sind 2,0 % 0 15%

50%

Es sei verraten, dass die richtige Zahl am häufigsten angekreuzt wurde. Interessant ist, dass deutlich mehr Männer ihre Geschlechtsgenossen bezüglich der Kondomanwendung unterschätzen als überschätzen. Wählen Sie zurück oder weiter

72%

92%

Bei der prozentualen Verteilung innerhalb der Altersgruppen zeigt sich, dass, je älter ein Mann ist, er umso eher dazu neigt, seine Geschlechtsgenossen zu unterschätzen. Es antworteten prozentual innerhalb der Altersgruppen mit „15%“:

% 60

13 bis 19 – Jährige

27,7% 50

20 bis 29 – Jährige

35,1%

40

13 - 19 20 - 29 30 - 49 50 - 80

30

30 bis 49 – Jährige

48,7% 20

50 bis 80 – Jährige

51,2%

10 0

Die richtige Antwort, „50%“, wurde in den beiden jüngeren Altersgruppen der 13 - 19 und 20 - 29 -Jährigen mit 48,4% bzw. 50,5% jeweils von ca. der Hälfte der Antwortenden korrekt geschätzt. Bei den 30 – 49 und 50 – 80 –Jährigen fällt diese Zahl mit 38,7% bzw. 37,2% deutlich niedriger aus. Wählen Sie zurück oder weiter

Diese Umfrage wurde in den Monaten Oktober und November 2000 in Stormarn und Lübeck durchgeführt von:

Anonyme AIDS - Beratungsstelle Gesundheitsamt der Hansestadt Lübeck AIDS- und Sexualberatungsstelle Fachdienst Gesundheit Kreis Stormarn

Lübecker AIDS – Hilfe e.V. - Ebeling Haus AIDS – Pflege Lübeck des Deutschen Roten Kreuzes und des Diakonischen Werkes Lübeck e.V. Bei der Auswertung behilflich war das Gesundheitsamt und die Statistikabteilung der Hansestadt Lübeck.

Die Präsentation erstellte der Fachdienst IT des Kreises Stormarn.

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Vielen Dank, dass Sie sich für dieses Thema so viel Zeit genommen haben. Vielleicht haben wir mit unserer Umfrage für Sie einen Anstoß zur Diskussion zum Thema „Männer stellen sich der Verantwortung“ gegeben.

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Wenn Sie Fragen zu HIV und AIDS haben oder mehr über die Befragung wissen möchten, erreichen Sie die AIDS- und Sexualberatungsstelle hier im Haus unter:

Tel.: - 494 (Herr Frank) Tel.: - 287 (Frau Staack)

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