08 WIEDER KOMPLETT VORSTAND DES SOZIALWERKS ST. GEORG SOZIALWERK ST. GEORG

SOZIALWERK ST. GEORG Für Sie ourage mit Sozialc EINBLICK 13. Jahrgang 4/08 I N FO R M AT I O N E N [ N I C H T N U R] F Ü R M I TA R B E I T E R ...
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SOZIALWERK ST. GEORG

Für Sie ourage mit Sozialc

EINBLICK

13. Jahrgang

4/08

I N FO R M AT I O N E N [ N I C H T N U R] F Ü R M I TA R B E I T E R I N N E N U N D M I TA R B E I T E R

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INHALT 1/2

Vorstand des Sozialwerks St. Georg wieder komplett // 10 Jahre Drevestraße

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Ehemaligentreffen 2008

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Service-Center Recht // Ministerium lobt Sozialwerk St. Georg // Lenne-Werkstatt und Tabea auf der Schmallenberger/Woche

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Erstes Persönliches Budget in der Suchthilfe

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„Unser tägliches Brot” // Anstieg genommen, Herausforderung bewältigt

12/13 Ehrenamt: Freiwillig „werken” in der Werkstätten // Urlaubsspaß auf Langeoog 14/15 Was machen eigentlich... die Servicecenter-Leitungen? // Einblicke in Lebenswelten 16

Tagesstätte Papillon: Kunstkalender 2009 // Verabschiedung Andrea Dittmann-Dornauf

Essen: Arbeitsgemeinschaft der Behindertenhilfe gegründet // Hoffest auf neuer Hofanlage // Der letzte Arzt geht von Bord

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Und führe mich nicht in Versuchung... // Einmal Bochum hin und zurück, bitte...

Wohnverbund Kontrapunkte läuft für gutes Betriebsklima // Preisrätsel

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Theater, Theater...

Personalien // Werkstättentag 2008 // Rinderwahn gewinnt vor Drachentötern

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Wachstumsmarkt intelligente Assistenzsysteme // Internat erstrahlt im neuen Glanz

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Auf dem Stundenplan: Integration // Verstärkte Präsenz im Ennepe-Ruhr-Kreis

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Kaffeeduft mal anders // Kulinarisches am Abend

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Geballte Leidenschaft // Zu guter Letzt... // Impressum

VORSTAND DES SOZIALWERKS ST. GEORG

WIEDER KOMPLETT DIETER CZOGALLA BESTÄTIGT – WOLFGANG MEYER BERUFEN – GITTA BERNSHAUSEN BEVOLLMÄCHTIGT

Der Vorstand des Sozialwerks St. Georg e. V.: Dieter Czogalla und Wolfgang Meyer

Der Verwaltungsrat des Sozialwerks St. Georg e. V. hat am 18. September 2008 Wolfgang Meyer (46) in den Vorstand des Unternehmens berufen. Damit ist dieser wieder komplett. Meyer bedankte sich für das in ihn gesetzte Vertrauen und versprach, auch in seiner neuen Funktion mit aller Kraft für den Erfolg des sozialen Dienstleistungsunternehmens zu arbeiten. Der Diplom-Volkswirt gehört dem Sozialwerk seit 1997 an und war zuletzt Leiter der Zentralen Unternehmensbereiche (Hauptverwaltung) in Gelsenkirchen. Der Verwaltungsrat bestätigte außerdem Vorstandssprecher Dieter Czogalla (57) für weitere fünf Jahre in seinem Amt. Derzeit wird eine neue Geschäftsverteilung für den Vorstand erarbeitet; der Verwaltungsrat wird im Dezember hierüber entscheiden. Die Neubesetzung war nötig geworden, weil das ehemalige Vorstandsmitglied Dr. Elisabeth Kludas zum 30. Juni 2008 von ihrem Amt zurückgetreten war. Sie vertritt das Sozialwerk St. Georg weiterhin im Fachverband Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e. V. (CBP), deren erste VorsitFortsetzung auf Seite 2!

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Fortsetzung von Seite 1!

zende sie ist. Das Sozialwerk St. Georg ist ihr zu großem Dank verpflichtet, denn die erfolgreiche inhaltliche Entwicklung und das bundesweit beachtete Qualitätsmanagement haben das Unternehmen in besonderer Weise geprägt und zu seinem Erfolg beigetragen. Dieter Czogalla versichert: „Unverändert gilt: Wir wollen im Sinne unserer Unternehmenskonzeption Menschen mit Behinderung eine individuelle Lebensbegleitung anbieten, ihnen Teilhabe in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Freizeit ermöglichen und sie dadurch wieder beziehungsweise immer mehr in die Gesellschaft integrieren. Gutes zu erhalten und zu verbessern ist unser Ziel: Die Bereiche Qualitätsmanagement, Fort- und Weiterbildung und Forschung und Entwicklung werden deswegen weiterhin einen hohen Stellenwert für unser Unternehmen haben.“ So ist Gitta Bernshausen (50) jetzt Bevollmächtigte für soziale Dienstleistungen. Die Geschäftsführerin des Unternehmensbereichs Westfalen-Süd und der Internat Bad Fredeburg gGmbH wird in ihrer neuen Funktion zusätzlich das Qualitätswesen und die Fort- und Weiterbildung gestalten und weiterentwickeln. „Das Sozialwerk St. Georg ist für die Zukunft gut aufgestellt; unseren erfolgreichen Weg wollen wir mit Unterstützung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fortsetzen“, sagt Dieter Czogalla. STEFAN KUSTER

Gute Laune bei allen am Festtag

10 JAHRE

DREVESTRASSE JUBILÄUMSFEST IN SCHMALLENBERG Anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens hat die „Wohnanlage Drevestraße“ ein Fest mit Freunden, Angehörigen, ehemaligen Bewohnern, Nachbarn und Geschäftspartnern gefeiert. Für das leibliche Wohl sorgten engagierte Bewohner und Mitarbeitende. 1998 fertig gestellt, war das Haus damals eines der ersten im dem neu errichteten Wohngebiet in Schmallenberg. Hier sollten fortan 24 Menschen mit psychischer Erkrankung, Persönlichkeitsstörungen und Verhaltensaufälligkeiten in Wohngruppenform betreut werden. Anfangs bestand innerhalb der ständig neu hinzukommenden Nachbarschaft Skepsis gegenüber diesem neuen Projekt. Aber nicht nur die Nachbarn mussten sich an neue Gegebenheiten gewöhnen, sondern auch die Mitarbeitenden und vor allem die Bewohnerinnen und Bewohner. Da viele nur das Leben in einer Heimeinrichtung kannten, waren manche schier überwältigt, aber auch verblüfft von den neuen Aufgaben und der gewonnenen Autonomie. Das Verhältnis zur Nachbarschaft wurde Stück für Stück verbessert und ist heute als

gut zu bezeichnen. Dazu haben Feste wie der jährliche Martinsumzug im Wohngebiet viel beigetragen, dem natürlich besonders die Kinder entgegenfiebern und bei dem die Mitarbeitenden aktiv mitwirken. Und heute? – Das Konzept der Einrichtung hat sich als richtig und wichtig herausgestellt, denn durch das gemeinsame Zusammenleben im Wohngebiet Drevestraße wurden und werden Unsicherheiten und Kontaktschwierigkeiten abgebaut. Der durchweg positive Verlauf des geselligen Jubiläumsfestes und das barrierefreie Feiern zeigten dies eindrucksvoll. Auch andere Häuser des Sozialwerks ließen es sich nicht nehmen, zum zehnjährigen Jubiläum mit Geschenken und netten Worten zu gratulieren. All diese für uns als Einrichtung so wichtigen und positiven Ergebnisse geben dem Team Hoffnung und Kraft, auch weiterhin nicht für, sondern mit Menschen zu arbeiten. DAS TEAM DER „WOHNANLAGE DREVESTRASSE”

13. Dez. 2008 – Jazzbörse

Little John's Jazzband („Xmas Special”)

14 - 17 Uhr im Café Kaue Uechtingstr. 79e · 45882 Gelsenkirchen

Eine Welle vom Team der Wohnanlage Drevestraße zum zehnjährigen Bestehen

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EHEMALIGENTREFFEN 2008 FRÜHERE „SOZIALWERKER“ INFORMIEREN SICH UND FEIERN IN WESTFALEN-SÜD Nach drei Veranstaltungen im Begegnungszentrum „Schacht Bismarck“ in Gelsenkirchen in den Vorjahren hat das vierte Treffen ehemaliger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialwerks St. Georg am 5. September 2008 erstmals in der Region Westfalen-Süd stattgefunden. Eingeladen hatten Vorstand und Gesamtmitarbeitervertretung. Sehr erfreulich: mehr als 160 ehemalige „Sozialwerkerinnen und Sozialwerker“ aus allen Regionen waren der Einladung gefolgt. Damit so ein Tag auch in Erinnerung bleibt, bedarf es vieler helfender Hände, und so übernahm die Mitarbeitervertretung (MAV) der Region Westfalen-Süd federführend die Organisation. Es gelang dort, fünf ehemalige Mitarbeitende ehrenamtlich zur Vorbereitung zu gewinnen. Mit viel Engagement gingen sie an diese Aufgabe, und das Ergebnis hat sich mehr als gelohnt: Es wurde ein toller Tag. An dieser Stelle unser herzliches Dankeschön dafür. Mit großen und kleinen Bussen kamen die Ehemaligen ins Sauerland: zunächst in die Werkstätten in Schmallenberg, wo die Teilnehmenden nach einer stärkenden

Ausgelassene Stimmung beim Treffen der ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Suppe in mehreren Gruppen durch die WfbM geführt wurden und so einen Eindruck gewinnen konnten, wie vielfältig die Angebote dort sind. Den Mitarbeitenden sei hierfür auch an dieser Stelle gedankt. Dann ging es weiter zur Skihütte „Hohe Lied“. Urig und gemütlich, wie man sich eine Skihütte vorstellt, war es hier. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Gesamt-MAV und Vorstand Dieter Czogalla gab es ein kleines Rahmenprogramm. Für die musikalische Begleitung sorgte der Chor der Einrichtung „Haus auf der Insel“ aus Oberkirchen, und zwei ehemalige Mitarbeiterinnen führten einen Sketch zur

Gesundheitsreform auf. Danach war noch reichlich Zeit zum Klönen und um sich die wirklich sehenswerten und interessanten Stellwände und Bilderalben anzusehen. Zufriedene Gäste traten schließlich den Weg nach Hause an und dürfen sich „auf ein Neues“ im Jahr 2010 freuen. GESAMT-MAV / KLAUS NATTKAMP

INFO

Klaus Nattkamp (Gesamt-MAV, li.) und Dieter Czogalla (Vorstand) hatten ins Sauerland geladen

Weitere Fotos vom Ehemaligentreffen finden Sie online unter www.sozialwerk-st-georg.de > Sozialwerk St. Georg e. V. > Pressemitteilungen

„Weißt Du noch?...“ – Fotos und Texte auf Stellwänden bringen Erinnerungen an das einstige Berufsleben zurück

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Service-Center Recht

BUNDESARBEITSGERICHT:

MINISTERIUM LOBT SOZIALWERK ST. GEORG

BEI TEILZEITARBEIT TEILANSPRUCH AUF SCHICHT- UND WECHSELSCHICHTZULAGE

NRW-FAMILIENMINISTERIUM ERTEILT UNBEFRISTETE FSJ-ERLAUBNIS

Nach dem Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD) erhalten Teilzeitbeschäftigte das Arbeitsentgelt und alle sonstigen Entgeltbestandteile in dem Umfang, der dem Anteil ihrer individuellen durchschnittlichen Arbeitszeit im Verhältnis zum Entgelt eines vergleichbar arbeitenden Vollzeitbeschäftigten entspricht. Als Ausgleich für die Schicht- und Wechselschichtarbeit sieht der TVöD eine Schichtzulage von monatlich 40 Euro und eine Wechselschichtzulage von monatlich 105 Euro vor. Bereits kurz nach Inkrafttreten des TVöD wurde diskutiert, ob die Schichtzulagen bei Teilzeitbeschäftigten entsprechend ihres Teilzeitanteils zu zahlen sind oder ob bei allen Schichtdienstleistenden ein voller Anspruch besteht. So vertrat eine teilzeitbeschäftigte Krankenschwester die Ansicht, dass der ständige Einsatz in

Das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MGFFI) hat am 2. September 2008 dem Sozialwerk St. Georg e. V. die unbefristete Zulassung zur Durchführung des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) erteilt. „Die Erfahrungsberichte der Teilnehmer, Ihr Sachstandsbericht und die Seminarunterlagen lassen eine hervorragende Durchführung des FSJ erkennen“, schreibt das Ministerium. Die unbefristete Zulassung wird in einer der nächsten Ausgaben des Ministerialblattes NRW veröffentlicht.

Schicht- und Wechselschicht so belastend sei, dass ihr ungekürzte Zulagen zustünden. Die darauf gerichtete Klage gegen ihren Arbeitgeber blieb vor dem Bundesarbeitsgericht erfolglos: Der Klägerin stehen nach der tariflichen Regelung die beanspruchten Zulagen nur anteilig entsprechend dem Umfang ihrer auf die Hälfte verminderten Arbeitszeit zu. Denn die Tarifvertragsparteien haben keine von der allgemeinen Regel zur Berechnung der Vergütung Teilzeitbeschäftigter abweichende Vereinbarung für Schichtund Wechselschichtzulagen getroffen. Damit bestätigte das Bundesarbeitsgericht auch die Praxis des Sozialwerks der letzten Jahre, die tarifvertraglichen Schichtzulagen den Teilzeitbeschäftigten entsprechend anteilig zu gewähren. JAN SCHUMANN

STEFAN KUSTER

INFO Online-Infos zum FSJ im Sozialwerk St. Georg: www.fsj-st-ge.org

LENNE-WERKSTATT UND TABEA AUF DER

INFO

SCHMALLENBERGER WOCHE

Die Leistungsform Persönliches Budget ist vor allem für Menschen mit hohem und komplexem Bedarf an Hilfe eine Chance, die individuelle und zielgerichtete Arbeit deutlich voran zu bringen. Dabei ist es unerheblich, wie viel Unterstützung z. B. aufgrund einer Behinderung benötigt wird oder ob der selbstständige Umgang mit Geld gegeben ist. Das Persönliche Budget bringt aber auch handfeste Vorteile für den Anbieter. Mit dem Budget ausgestattet, kann von den Beteiligten eine Entscheidung für eine bestimmte Hilfe schneller, individueller und ohne lange Beantragungswege getroffen werden.

Die Lenne-Werkstatt des Sozialwerks St. Georg hat sich zusammen mit der Tagesstätte Tabea erfolgreich mit einem Gemeinschaftsstand an der „Schmallenberger Woche“ beteiligt. Tausende Besucher strömten am 30. und 31. August 2008 in die Schmallenberger Innenstadt. Über 100 Aussteller füllten an beiden Tagen die Einkaufsstraßen. Neben einem Zauberer und dem Verkaufsstand mit Glücksrad verkaufte das Bistro-Team der Lenne-Werkstatt leckere Crepes. Den Stand betreuten die Beschäftigten selbstständig. Auch bei den umfangreichen Vorbereitungen waren alle eingebunden. MARKUS TÜLLMANN

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„MIT DEM SCHWIERIGSTEN BEGINNEN”

ERSTES PERSÖNLICHES BUDGET IN DER SUCHTHILFE Den ersten Budgetnehmer im Bereich Sucht und Psychose hat jetzt Gitta Bernshausen, Geschäftsführerin des Sozialwerks St. Georg im Geschäftsbereich Westfalen-Süd, begrüßt. Mit der Budgetberatung war zuvor der umfangreiche Teilhabebedarf ermittelt und dem beauftragten Leistungsträger vorgestellt worden, der das Budget nach weniger als zwei Wochen bewilligte. „Das Persönliche Budget läuft insgesamt zögerlich an. Viele Hürden sind zu überwinden, und es ist Überzeugungsarbeit zu leisten, weil es für alle Beteiligte einige Veränderungen bedeutet. Umso erfreulicher ist es, dass es hier besonders schnell geklappt hat“ sagt Gitta Bernshausen. Nicht nur das Persönliche Budget soll bekannter werden (siehe hierzu auch den Beitrag im EinBlick 1/08 (PDF) unter www. sozialwerk-st-georg.de > Pressemitteilungen). Die Budgetberatung bietet Menschen mit Behinderung vielmehr die notwendige Unterstützung, das Budget zu erhalten und zu verwenden. Dabei soll keine Gruppe von den Möglichkeiten der Leistungsform ausgeschlossen werden. Die Initiative für das Budget von Herrn Krause ging vom Ambulant Betreuten Wohnen im Hochsauerland aus. Holger Gierth, Einrichtungsleiter: „Die ambulante Hilfe wird derzeit vom starren System der Fachleistung dominiert. Ambulante Hilfe ist aber nicht nur die psychosoziale Hilfe, es ist auch Begleitung in der Freizeit, hauswirtschaftliche und lebenspraktische Hilfen. Sie stellen für manche den wesentlich höheren Anteil des Hilfebedarfs dar und müssen nicht immer von einer Fachkraft erbracht werden. Mit dem Budget können wir dem Budgetnehmer jetzt die Unterstützung passgenauer gestalten.“ Dies ist für Herrn Krause ein entscheidender Vorteil, und es erweitert seine Teilhabemöglichkeiten. Das Unterstützungsnetzwerk wird so ausgestaltet, dass immer mehrere Personen mit unterschiedlicher Spezialisierung in einen Gesamtprozess

v. l. Geschäftsführerin Gitta Bernshausen mit Herrn Krause, dem ersten Budgetnehmer des Sozialwerks im Bereich Sucht und Psychose, sowie Budgetberater Thorsten Garske

der Beratung, Begleitung und Betreuung miteinander, nebeneinander und nacheinander einbezogen sind. Das Persönliche Budget ist für Herrn Krause der gleichberechtigte Weg neben dem Sachleistungsprinzip. Thorsten Garske, Budgetberater: „Grundlage für die Budgethöhe war der Hilfebedarf zur Teilhabe und der hinterlegte Sozialleistungsbetrag der Sachleistung. Auch weil keine Kürzungen vorgenommen wurden, bedeutet es für Herrn Krause keine Schlechterstellung als Budgetnehmer. Auch kann er jederzeit zur Sachleistung zurückkehren.“ Herr Krause möchte die Budgetassistenz des Ambulant Betreuten Wohnens in Anspruch nehmen. Sie umfasst die Unterstützung bei der Verwaltung des Budgets und der Organisation der verschiedenen Hilfen. Im Mittelpunkt stehen alle Fragen der Motivation zur Inanspruchnahme der Hilfeleistungen, die Organisation des Unterstützungsnetzwerks, die Verwen-

dung und Verwaltung des Persönlichen Budgets sowie die Mitwirkung bei der Überprüfung, ob die Ziele der Hilfe erreicht werden. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem Klienten und der gesetzlichen Betreuung. Diese übernimmt hier die „advokatorische“ Interessensvertretung, insbesondere bei Rechtsverträgen, die Kontrollfunktion der Leistungen und die Sicherstellung des Verbraucherschutzes. THORSTEN GARSKE

EINBLICK-DIALOG Welche Veränderungen bringt das Persönliche Budget für Klienten und Mitarbeitende mit sich? Schildern Sie uns gerne weiterhin Ihre Erfahrungen mit dem Persönlichen Budget. Kontakt EinBlick: Tel. 0209 7004-205, [email protected]

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TAGESSTÄTTE PAPILLON:

KUNSTKALENDER 2009 Sie suchen ein außergewöhnliches Präsent? Sie sind interessiert an Kunst und Kreativität? Sie wollen ein Kunstprojekt im eigenen Unternehmen fördern? Dann haben wir für Sie ein passendes Angebot. Erstmals hat die Tagesstätte Papillon im Tagesstätten-Verbund des Geschäftsbereichs Ruhrgebiet des Sozialwerks St. Georg einen Kunstkalender für das kommende Kalenderjahr 2009 gestaltet. Alle in diesem Kalender vorgestellten Bilder haben Klientinnen und Klienten der Tagesstätte im Rahmen tagesstrukturierender Beschäftigung und kreativer Kursangebote geschaffen. Die Auswahl der zwölf Kalenderbilder stellt einen kleinen Ausschnitt der gesamten Breite und Vielfalt an Kreativität und Ausdruckskraft der

Menschen mit Behinderungen dar (ein ausführliches Portrait der Tagesstätte Papillon finden Sie im EinBlick 5/07 > www.sozialwerk-st-georg.de > Pressemitteilungen). Die Erstausgabe des Kunstkalenders 2009 im Format DIN A 3 ist in einer kleinen Auflage von 500 Exemplaren gedruckt worden. Bei guter Resonanz ist eine weitere Ausgabe im folgenden Jahr geplant. ULRICH ADOLPHS, MARTINA LANGE

INFO Bestellungen: Tel. 0209 7004-403

„KUNST IST SCHÖN, MACHT ABER VIEL ARBEIT!“ (Karl Valentin)

EINRICHTUNGSLEITUNGEN VERABSCHIEDEN

ANDREA DITTMANN-DORNAUF Der letzte Workshop der Einrichtungsleitungen aus den regionalen Geschäftsbereichen des Sozialwerks St. Georg hat am 27. und 28. Oktober 2008 in Oberhundem stattgefunden. Seit acht Jahren begleitete Andrea Dittmann-Dornauf die Einrichtungsleiterinnen und -leiter: Vernetzung, informationsfachlicher und ErfahrungsAustausch im Sinne von „best practice“, Rollenverständnis und die Zusammenarbeit im Unternehmen waren vorrangige Themen. Der Workshop fand gemeinsam mit Vorstand Wolfgang Meyer und den Geschäftsführungen Gitta Bernshausen (Sozialwerk St. Georg Westfalen-Süd), Werner Piekarek (Ruhrgebiet), Dieter Kornmann (Westfalen-Nord) und Udo Gaden (ambient assisted living GmbH) statt. Um die hohe Produktivität des Workshops zu erhalten und weiterzuentwickeln, erarbeiteten die Teilnehmenden eine stärkere Einbindung der Einrichtungsleiterrunde in die Unternehmenskommunikation. ROLF DOMNIK-KUBATA

Die Einrichtungsleitungen bedanken sich bei Andrea Dittmann-Dornauf zum Abschied mit einem großen Blumenstrauß

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UND FÜHRE MICH NICHT IN VERSUCHUNG... Korruption rührt vom lateinischen „corruptus“ her, bestochen – und kommt nicht nur in den vielzitierten „Bananenrepubliken“ vor, sondern nach Angaben der UNO oder Organisationen wie „Transparency International“ auch hierzulande. Nicht nur Bestechung bzw. Bestechlichkeit sondern auch Vorteilsgewährung und Vorteilsannahme zählen hierzu. Dabei zeigt die Erfahrung, dass anvertraute Macht überall dort zum eigenen Vorteil missbraucht werden kann, wo Menschen beispielsweise Aufträge vergeben, Verträge abschließen. Nicht nur Bestechung bzw. Bestechlichkeit sondern auch Vorteilsgewährung und Vorteilsannahme zählen hierzu. Korruption umfasst daher mehrere Straftatbestände, deren Verwirklichung empfindliche juristische Folgen haben kann – und Korruption ist ein aktuelles und gesamtgesellschaftliches Phänomen, das natürlich auch in der Sozialwirtschaft vorkommen kann. Um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier vor möglichen Abhängigkeitsverhältnissen zu schützen, hat das Sozialwerk St. Georg – wie bereits zahlreiche Wirtschaftsund Sozialunternehmen – jetzt verschiedene Maßnahmen zur Korruptionsprävention getroffen. „Wir bauen auf die ohne jeden Zweifel vorhandene Integrität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Vorstandssprecher Dieter Czogalla. „Wir

TRANSPARENZ: SOZIALWERK ST. GEORG BEUGT KORRUPTION VOR möchten sie dabei unterstützen, Situationen zu erkennen und zu vermeiden und Gelegenheiten auszuschließen, in denen Privatinteressen mit Arbeitspflichten kollidieren könnten.“ Darum gibt es jetzt einen Verhaltenskodex gegen Korruption: „Mit diesem Kodex ist jetzt klar, was unser Unternehmen von seinen Mitarbeitenden erwartet. Damit wenden wir uns – auch mit Blick auf unsere eigene Unternehmensgeschichte mit den Verfehlungen Mitte der 1980er Jahre – entschieden gegen jede Form der Wirtschaftskriminalität. Eins ist sicher: ohne Korruption sind die Arbeitsplätze sicherer, es gibt keine Strafverfolgung und wir sind unabhängiger und stärker“, zitiert Dieter Czogalla den neuen Kodex. Auch zum Umgang mit Geschenken und anderen Vergünstigungen gibt es eine klare Dienstanweisung mit unmissverständlichen Regeln. Eine konkrete Anweisung zur Vergabe von Aufträgen – zum Beispiel zum Einholen von Vergleichsangeboten und zur Dokumentation von Vorgängen – rundet das Maßnahmenpaket ab. In den Einrichtungen informieren die Vorgesetzten derzeit – und in der Folge jähr-

lich – die Mitarbeitenden, die außerdem um eine persönlichen Erklärung zur Korruptionsprävention gebeten werden. „Wichtig ist uns, das Bewusstsein für dieses Thema, für unsere Werte zu schärfen und die Sensibilität zu erhöhen. Wir legen Wert auf vollkommene Transparenz aller bedeutsamen Entscheidungen, die unsere Mitarbeitenden in ihrem Job treffen“, erläutert Dieter Czogalla. „Die Dinge sollen nachvollziehbar sein, um die vertrauensvolle Zusammenarbeit zu unterstreichen. Und selbstverständlich haben alle Führungskräfte – der Vorstand eingeschlossen – ein offenes Ohr für konkrete Hinweise, Wünsche und Anregungen zum Thema“, sagt der Vorstandssprecher. Und ist sicher: „Durch die jetzigen Maßnahmen sind wir gut gerüstet, dass Korruption weder geduldet noch unterstützt wird – denn wir kommen selbstverständlich ohne rechtswidrige Praktiken ans Ziel – und minimieren die Gefahr, dass jemand ‚in Versuchung geführt wird’.“ Das Sozialwerk St. Georg schaffe durch die Korruptionsprävention auch nach außen hin Vertrauen und, zitiert Czogalla noch einmal den neuen Kodex, „bleibt ein erfolgreiches und angesehenes Unternehmen.“ STEFAN KUSTER

EINMAL BOCHUM HIN UND ZURÜCK, BITTE... …hieß es am 20. August 2008 für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der zentralen Unternehmensbereiche bei ihrem diesjährigen Betriebsausflug. Die Mitarbeitervertretung Holding hatte eine exklusive Fahrt mit der „BogieBahn“ der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG organisiert. STEFAN KUSTER

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10 JAHRE BLITZLICHT-, 5 JAHRE SCHWARZLICHT-THEATER

THEATER, THEATER...

„Michael Jackson“ live in Gelsenkirchen – das Schwarzlicht-Theater macht’s möglich

„Theater, Theater, der Vorhang geht auf, dann wird die Bühne zur Welt …“ sang einst Katja Ebstein. Die Wortdopplung am Anfang passt gut zu den beiden Anlässen im Sozialwerk St. Georg: Haben doch die zwei Theatergruppen „Blitzlicht“ und „Schwarzlicht“ jüngst ihr zehnjähriges bzw. fünfjähriges Jubiläum gefeiert. Dieter Czogalla, Vorstand des Sozialwerks St. Georg, gratulierte am 29. August 2008 bei der Jubiläumsveranstaltung im Schacht Bismarck dem Theater Blitzlicht: „Wir sind stolz auf Sie, auch im Namen der Mitglieder des Sozialwerks.“ Mit Blick auf einen filmischen Zusammenschnitt der Höhepunkte aus zehn Jahren Theaterarbeit sagte er: „Theater spielen verzaubert – nicht nur Sie selbst, sondern auch die Zuschauerinnen und Zuschauer; es leuchtet richtig von innen. Überall, wo Sie auftreten, ist gute Laune.“ Und Czogalla bekräftigte: „ Wir wollen dieses attraktive Angebot für Menschen mit Behinderungen aufrecht erhalten, das die Leute zum Lachen, zum Nachdenken und – auch das ist Theater – vielleicht auch zum Weinen bringt.“ Werner Piekarek, Geschäftsführer des Sozialwerks St. Georg Ruhrgebiet, outete sich als „Fan unserer Theatergruppe“ und

dankte Leiterin Hanna Feldhoff und dem gesamten Team inklusive Ehrenamtlichen für ihre Arbeit. Auf die provokante Frage „Wozu das ganze Theater?!“ gab er selbst gleich die Antwort: „Theaterarbeit mit Menschen mit Behinderung rührt an Tabus. Sie erlaubt, ja fordert sogar ein Hinschauen. Menschen mit Behinderungen ziehen im Alltag eher verstohlene Blicke auf sich, im Theater stehen sie im Scheinwerferlicht und zeigen ihre Welt, ihre Ideen, ihre Sichtweisen. Sie verweisen auf ihre Schönheit, die jenseits des Ideals unserer Gesellschaft liegen mag und dennoch da ist. In diesem Sinne ist Theaterarbeit also Kommunikation, Integration“, zitierte er Dr. Gabriele Ruis vom Diakonischen Werk. Mit einem „Best of“ brachte die Blitzlichtgruppe den Saal zwischen den Wortbeiträgen immer wieder zum Kochen. Premiere hatte das Stück „Von die Tina und ihre Eltern aus Gelsenkirchen“. Zwei Monate später gab es am 24. Oktober im Consol Theater in Gelsenkirchen dann das Beste aus fünf Jahren Schwarzlichttheater mit den „fünf schwarzen Elementen“. Moderator und Einrichtungsleiter Rolf Domnik-Kubata konnte Vorstand Wolfgang Meyer begrüßen, der die Akteure lobte: „Sie machen dem Namen der Einrichtung ‚Carpe diem’ alle Ehre – aus diesem Wohnverbund kamen ja vor fünf Jahren die ersten fünf Interessenten für dieses Ensemble: Sie ‚nutzen den Tag“ in vorbildlicher Weise, indem Sie ihre kreativen Fähigkeiten entdecken und weiterent-

wickeln – für sich selbst und zur Freude Ihrer Zuschauerinnen und Zuschauer.“ Auch Meyer dankte Hanna Feldhoff und dem gesamten Team für die Arbeit der ersten fünf Jahre. > siehe „ZU GUTER LETZT” auf Seite 20! STEFAN KUSTER

Vorstandssprecher Dieter Czogalla (mit Scheck) sichert Theater-Leiterin Hanna Feldhoff (re. neben ihm) seine weitere Unterstützung für das Blitzlicht-Theater zu

Vorstand Wolfgang Meyer (li.) und Moderator Rolf Domnik-Kubata beim Schwarzlicht-Jubiläum

INFO Eine Bildgalerie mit vielen weiteren Fotos von beiden Jubiläumsveranstaltungen gibt es online unter www.sozialwerk-st-georg.de > Sozialwerk St. Georg e. V. > Pressemitteilungen

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VDE-Pressereferentin Melanie Mora (li.) befragt die Experten zum Thema „Ambient Assisted Living“: Prof. Dr. Elisabeth Steinhagen-Thiessen, Charité Berlin/Evangelisches Geriatriezentrum GmbH, Prof. Dr.-Ing. Stefan Jähnichen, Fraunhofer Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik Berlin und (re.) Dieter Czogalla, Vorstandssprecher Sozialwerk St. Georg

WACHSTUMSMARKT INTELLIGENTE ASSISTENZSYSTEME VERBAND STELLT STUDIE ZUM „AMBIENT ASSISTED LIVING“ VOR Der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. (VDE) hat am 15. Juli 2008 in Berlin sein Positionspapier „Intelligente Assistenzsysteme im Dienst für eine reife Gesellschaft“ vorgestellt. Als Experte mit auf dem Podium: Dieter Czogalla, Vorstandssprecher des Sozialwerks St. Georg. Insbesondere im Bereich Demenz, der häufigsten Ursache für eine kostenintensive Heimunterbringung, seien intelligente Assistenzsysteme eine echte Chance für die Betroffenen, länger in ihrer vertrauten Umgebung zu leben, heißt es in der neuen Studie. Mit technischen Assistenzsystemen wie „mitdenkenden“ Elektroprodukten, Telemedizin oder Steuerungs- und Warn-

systemen lassen sich demnach langfristig die Kosten deutlich reduzieren. Indem das „Ambient Assisted Living“ (AAL), also ein „Umgebungsunterstütztes Leben“, Pflegepersonal beispielsweise bei der Pflegedokumentation entlastet, steigert es auch die Betreuungsqualität. „Heute müssen zerstreute ältere Menschen oft ins Heim, sobald sie den Herd brennen lassen und die Feuerwehr kommen muss“, erläuterte Dieter Czogalla in Berlin, „doch schon jetzt werden Systeme getestet, die den Herd automatisch oder zeitgesteuert abschalten. Bewegungsund Präsenzmelder können schon heute dazu beitragen, Stürze zu vermeiden. Intelligente Türsteuerungen können registrieren,

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ob jemand zu Hause ist, und Alarmsysteme sorgen für mehr Sicherheit“. Die Hemmschwelle älterer Menschen gegenüber Assistenztechnik sei weit geringer als landläufig angenommen: „Das funktioniert supergut – vorausgesetzt, die Systeme sind leicht zu bedienen und unauffällig“, ergänzte Prof. Dr. Elisabeth Steinhagen-Thiessen von der Berliner Charité. Nach Einschätzung des VDE steht das Technologiefeld „Ambient Assisted Living“ vor einem rasanten Wachstum – gerade im Innovationsland Deutschland. Es gebe genügend Gründe, den demografischen Wandel nicht als Bedrohung, sondern als Chance zu nutzen. Das Sozialwerk St. Georg ist hier gemeinsam mit drei Partnerorganisationen des Brüsseler Kreises mit der Tochtergesellschaft Ambient Assisted Living GmbH – Geschäftsführer ist Udo Gaden vom Sozialwerk – gut aufgestellt. Wegweisend mit technischen Hilfen ausgestattet werden im Sozialwerk St. Georg das Katharinenstift in Ascheberg und die ALPHA-Wohngemeinschaften für demenziell beeinträchtigte Menschen in Duisburg (der EinBlick berichtete mehrfach). > Lesen Sie im nächsten EinBlick unseren Bericht über das nach Redaktionsschluss eingeweihte „inHaus2“ in Duisburg, eine Forschungs- und Anwendungsplattform unter anderem für technische Betreuungshilfen, bei dem die aal GmbH als Anwendungspartner beteiligt ist. STEFAN KUSTER

INTERNAT ERSTRAHLT IM NEUEN GLANZ Das Internat Bad Fredeburg ist am 19. September 2008 nach umfangreicher Generalsanierung wiedereröffnet worden. Rund 1,9 Millionen Euro hat das Sozialwerk St. Georg hier investiert. So konnte jetzt beispielsweise das Wohngruppenkonzept mit Küche und Wohnzimmer umgesetzt und die Turnhalle erneuert werden. Das Internat hat 63 Plätze und betreut aktuell 51 Kinder und Jugendliche insbesondere mit AD(H) S-Störung. Auf unserem Foto beim Festakt in Schmallenberg-Bad Fredeburg: v. l. Internatsleiter Michael Stratmann, Vorstandssprecher Dieter Czogalla, Schüler und Pianist Timo Westemeier, Internats-Geschäftsführerin Gitta Bernshausen, Schülersprecher Moritz Ellebracht, Schmallenbergs stellvertretender Bürgermeister Manfred Ochsenfeld und Architekt Klaus Dieterle. STEFAN KUSTER

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KAFFEEDUFT MAL ANDERS EMSCHER-WERKSTATT: WEIHNACHTSBASAR Seit Ende 2005 produziert neben der Fördergruppe der EmscherWerkstatt auch der Bereich ELTEX Kerzen in Handarbeit. Die Gruppe TextilDesign von Simone Vosskühler fertigt diese in verschiedenen Modellen und Designs an. Die Kerzen werden als Arrangements für diverse Feierlichkeiten, in Gestecken, aber auch einzeln verkauft. Viel positive Resonanz gab es hierfür bereits auf verschiedenen Ausstellungen und Handwerksmärkten. Besonderes Interesse galt immer wieder den Kaffeekerzen, die neben dem attraktiven Design beim Anzünden einen angenehmen, entspannenden Duft verbreiten. Hohe Stückzahlen der Kaffeekerzen werden auch über den Katalog der Lebenshilfe e. V. vertrieben. Zu sehen sind die Kerzen und vieles mehr auf dem Weihnachtsbasar der EmscherWerkstatt am 30. November 2008 von 10 Uhr bis 17 Uhr an der Emscherstraße 41, 45891 Gelsenkirchen. Bei einem Besuch der Werkstatt können die Kerzen selbstverständlich auch in der Gruppe TextilDesign erworben werden. STEFANIE BORK

INFO Kontakt (Kaffee-)Kerzen: Simone Vosskühler, Tel. 0209 7004-409

Gemeinschaftliches Kocherlebnis im Werkhaus in Ascheberg: für viele auch ein Schritt in eine größere Selbstständigkeit

KULINARISCHES AM ABEND Kochsendungen mit Tim Mälzer, Johann Lafer, Sarah Wiener und vielen anderen stehen derzeit bei den Fernsehzuschauern hoch im Kurs. Warum es aber beim Zusehen belassen, wenn man doch selber den Kochlöffel in die Hand nehmen und mit Gleichgesinnten der gemeinsamen Leidenschaft Kochen frönen kann? So entstand vor über zwei Jahren unter der Regie von zwei Mitarbeitern des Sozialwerks St. Georg in Ascheberg eine Kochgruppe, die sich unter dem Motto „Kulinarisches am Abend“ einmal im Monat im örtlichen Werkhaus trifft, um zu kochen. Bewohnerinnen und Bewohner des Netzwerks haben sich dieser Gruppe ebenso angeschlossen wie Klientinnen und Klienten des Betreuten Wohnens. Extrem ausgefallene und exotische Gerichte stehen dabei nicht im Vordergrund, sondern Gerichte, die „alltagstauglich“ sind und jederzeit auch alleine nachgekocht werden können. Es geht an diesen Abenden auch um konkret erfahrbare Gemeinschaft: Niemand steht nur dabei – alle üben sich in Kreativität bei der Auswahl der Gerichte, helfen mit zu kochen, den Tisch einzudecken. Natürlich kommt hierbei auch die Konversation nicht zu kurz: Ereignisse, die sich während der vergangenen Wochen ereignet haben, sei es im kleinen Rahmen einer Wohngruppe oder in der Weltpolitik, werden unter die Lupe genommen, während Schnitzel & Co. in der Bratpfanne brutzeln. Das Kochangebot gibt den Menschen aus den unterschiedlichen Betreuungsformen

des Sozialwerks St. Georg so die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen und das Ergebnis gemeinschaftlichen Handelns spürbar zu erfahren. Gerade Menschen aus dem Netzwerk kann auf diesem Weg Mut gemacht werden, den Schritt in eine größere Selbstständigkeit zu wagen. MARION KÖHLER

Warum (nicht) „stiften” geh’n...

Zustiftungen bieten einen unkomplizierten, sicheren und steuerbegünstigten Rahmen, um soziales Engagement mit einem Imagevorteil zu verbinden. Weitere Informationen erhalten Sie von Vorstand und Kuratorium; wenden Sie sich bitte an: Claudia Krause, Vorstandssekretariat: Tel. 0209 7004-276, E-Mail: [email protected]

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„UNSER TÄGLICHES BROT” ERNTEDANK AUF DEM BAUERNHOF ASCHEBERG „Unser tägliches Brot“ – unter diesem Motto stand der Gottesdienst beim diesjährigen Erntedankfest auf dem Bauernhof, der Wohnstätte des Sozialwerks St. Georg für Menschen mit Lernbehinderung oder psychischer Erkrankung in Ascheberg (Der EinBlick berichtete ausführlich über das letztjährige Fest in Heft 4/07). Unter anderem waren in diesem Jahr mit dabei: Vorstandssprecher Dieter Czogalla, WestfalenNord-Geschäftsführer Dieter Kornmann und Verwaltungsratsmitglied Bernhard W. Thyen. Mehrere hundert Besucherinnen und Besucher ließen es sich trotz des

schlechten Wetters nicht nehmen, die zahlreichen kulinarischen und weiteren Angebote und Attraktionen wie Kunstmarkt, Tombola und Live-Musik zu genießen. Hier im Bild beispielsweise die „Historisch-Kaiserlichen Musikkapelle 1898“ aus Seppenrade neben Mitgliedern des Spielmannszugs mit Menschen mit Behinderungen aus Lüdinghausen. Erstmals war in diesem Jahr die Stiftung Sozialwerk St. Georg mit einem Infostand und ihrem Vorsitzenden Werner Cordes auf dem Fest vertreten. STEFAN KUSTER

ANSTIEG GENOMMEN, HERAUSFORDERUNG BEWÄLTIGT

Der Kahle Asten „ruft” die sportbegeisterten Beschäftigten der Lenne-Werkstatt

Am 15. Juli 2008 hat eine Gruppe Beschäftigter der Lenne-Werkstatt mit ihren Betreuern Hartmut Dommes und Marcel Müller eine Fahrradtour über den Rothaarsteig unternommen. Mit Mountainbike und Fahrradhelm ging es morgens bei herrlichem Sonnenschein von

FAHRRADTOUR ÜBER DEN ROTHAARSTEIG Schmallenberg-Schanze über Albrechtsplatz, Langewiese und Lenneplätze zum Kahlen Asten auf 841 Metern Höhe. Von

Erholung boten den Mountainbikern einige der insgesamt 36 Rothaarsteig-Bänke. Die Montage dieser Bänke – hier im Bild – hatte die Volksbank Schmallenberg, unterstützt durch den Rothaarsteigverein e. V., im Rahmen ihrer Aktion „Schöne Aussichten” bei der Lennewerkstatt in Auftrag gegeben.

dort aus hatten die Mountainbiker eine herrliche Aussicht über das Sauerland. Zurück am Ausgangspunkt inspizierten sie den von Rangern angelegten „KyrillPfad“. HARTMUT DOMMES

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EHRENAMT EHRENAMTLICHE UNTERSTÜTZEN MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN TATKRÄFTIG

FREIWILLIG „WERKEN” IN DEN WERKSTÄTTEN Im Gespräch: v. l. der ehrenamtliche Mitarbeiter HansJürgen Elwert, EinBlick-Redakteurin Charlotte Burmann und Ehrenamtsbegleiter Detlev Bednarz

Ein Interview mit Hans-Jürgen Elwert und Detlev Bednarz: Hans-Jürgen Elwert (61) aus Gelsenkirchen-Resse war Bergmann und Lagerarbeiter und ist seit September 2007 einer der zurzeit vier ehrenamtlichen Mitarbeiter der Emscher-Werkstatt in Gelsenkirchen. In seiner Freizeit trainiert und managt er außerdem noch eine Jugendmannschaft der Spielvereinigung Middelich-Resse. Bednarz ist Ehrenamtsbetreuer und Leiter des Sozialen Diensts der EmscherWerkstatt der Sozialwerk St. Georg Werkstätten gGmbH in Gelsenkirchen. Das Gespräch führte Charlotte Burmann, Praktikantin im Referat Presse-/Öffentlichkeitsarbeit des Sozialwerks St. Georg. EinBlick: Herr Elwert, wie sind Sie darauf gekommen, bei den Werkstätten als Ehrenamtlicher mitzuarbeiten? Elwert: Meine Verlobte ist hier beschäftigt. Als ich noch als Lagerarbeiter arbeitete, habe ich sie oft besucht, und es hat mir schon damals gut gefallen. Als ich dann in den Ruhestand ging, entschloss ich mich, in der Werkstatt als Ehrenamtler anzufangen. Nun arbeite ich hier täglich von 8.30 bis 14 Uhr.

EinBlick: Was motiviert Sie bei der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen? Elwert: Ich denke mir immer, dass ich später vielleicht auch Hilfe brauchen werde, und ich betreue auch meinen kranken Vater schon jahrelang. Das Schicksal anderer Menschen ist mir wichtig. Und ich habe einfach Spaß an meiner Arbeit. Und so lange ich kann, helfe ich mit. INFO Ansprechpartner für freiwilliges Engagement bei den Werkstätten sind: ◗ Emscher-Werkstatt Gelsenkirchen: Detlev Bednarz, Tel. 0209 7004-406, [email protected] ◗ Lenne-Werkstatt Schmallenberg: Klaus Irle, Tel. 02972 301-219, [email protected] Weitere Infos im Netz: www.sozialwerk-st-georg.de > Werkstätten Infoflyer zum Thema Ehrenamt sind hier erhältlich: fortbildungsreferat@ sozialwerk-st-georg.de, Tel. 0209 7004-242

EinBlick: Arbeiten Sie denn mit den anderen Ehrenamtlern zusammen? Elwert: Nein, grundsätzlich macht jeder etwas anderes. Ich helfe zum Beispiel in der elfköpfigen Hausmeistergruppe aus, repariere kaputte Lampen und Türen oder reinige Büros. Und gemeinsam helfen wir bei den Vorbereitungen für Veranstaltungen wie den Weihnachtsbasar oder das Sommerfest. Die anderen drei Ehrenamtlichen sind in der Gartengruppe, der Schreinerei und der Montagegruppe tätig. EinBlick: Hatten Sie am Anfang Ängste oder Befürchtungen im Bezug auf die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen? Elwert: Nein, durch meine Besuche hier wusste ich schon, wie das alles abläuft. Und die Zusammenarbeit klappt so gut, dass ich im nächsten Jahr gemeinsam mit den Beschäftigten an einem Computerkurs teilnehmen möchte. EinBlick: Herr Bednarz, was bedeutet Ihnen die Arbeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter? Bednarz: Sie ist eine Bereicherung der Werkstatt, denn alle zeigen viel Engagement bei der Arbeit und sind dadurch eine große Stütze für uns. Es ist einfach schön, wenn man zusätzliche Hände und Augen hat, die den Gruppenleiter unterstützen. Außerdem sind alle sehr an ihrer Arbeit interessiert, und ich denke auch, dass ihnen der Umgang mit den Menschen hier Spaß macht. Menschen wie Herr Elwert sind einfach wichtig: Er versprüht meist gute Laune und kommt mit allen gut aus, ist immer pünktlich und arbeitet immer dort tatkräftig mit, wo Hilfe notwendig ist. EinBlick: Gibt es einen Treffpunkt für die Ehrenamtler? Bednarz: Wir veranstalten zweimal im Jahr ein Treffen unserer Ehrenamtlichen und

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URLAUBSSPASS AUF Eine verantwortungsvolle Aufgabe – Ehrenamtler Manfred Kunze (54) aus Gelsenkirchen-Neustadt, gelernter Maler und Lackierer und seit einem knappen Jahr für vier Stunden pro Tag in der Montagegruppe tätig, leitet einen Beschäftigten an: „Ich war vorher arbeitslos, musste aber einfach was tun. – Was mir hier am besten gefällt? Die Leute, also die Beschäftigten und die Mitarbeiter; das Arbeitsklima ist toll.“

LANGEOOG

laden sie auch zu unserer Weihnachtsfeier ein. Und im nächsten Jahr sollen sie auch am „Stammtisch Ehrenamt“ im nahegelegenen Café Kaue im Schacht Bismarck teilnehmen können. EinBlick: Welche Vorteile und Vergünstigungen können Freiwillige in Anspruch nehmen und wo können sich Interessierte melden? Bednarz: Sie können zum Beispiel kostenlos am Mittagessen teilnehmen, und die Fahrtkosten zur Werkstatt werden ersetzt. Interessierte können einfach mal bei mir anrufen, ich gebe dann gerne weitere Informationen; wir können dann gemeinsam schauen, wie viel Zeit jemand mitbringt und wo er uns am besten unterstützen kann. Die BEWO-Gruppe vor ihrem „Schwedenhaus” auf Langeoog

CHARLOTTE BURMANN

SERIE EHRENAMT Der EinBlick portraitiert in einer Serie zum Thema Ehrenamt freiwillige Mitarbeitende und ihre Begleiter. Bisher lasen Sie Berichte über ◗ Westfalen-Süd: „Von Insulanern und Brückenbauern – Freiwilligenarbeit im ,Haus auf der Insel'” (1/08) ◗ Ruhrgebiet: „Freiwillige vor! – ,Stammtisch Ehrenamt' sucht Mitstreitende” (2/08) ◗ Westfalen-Nord: „Die SeniorEventmanager – Freiwilliges Engagement auf dem Bauernhof Ascheberg” (3/08) Die Artikel sind in der PDF-Datei des jeweiligen EinBlicks abrufbar unter www.sozialwerk-st-georg.de > Pressemitteilungen.

Eine wunderschöne Woche auf der Nordseeinsel Langeoog haben zwölf Klientinnen und Klienten und drei Mitarbeitende des Ambulant Betreuten Wohnens des Sozialwerks St. Georg Westfalen-Süd verbracht. Mit Hilfe zahlreicher Spenden und Förderung der Aktion Mensch war es vom 8. bis 13. September 2008 erstmals möglich, kostenfrei eine Freizeitmaßnahme für Menschen aus Kreuztal und Siegen anzubieten, die aufgrund ihrer finanziellen Situation nicht in der Lage sind, sich selbst einen Urlaub zu leisten. Unter den Teilnehmenden gab es manche, die aufgrund ihrer krankheitsbedingten Einschränkungen seit sehr vielen Jahren keinen „Tapetenwechsel“ erleben konnten, und so war die Freude sehr groß, dabei zu sein.

Das Freizeitprogramm war sehr vielfältig, aber zwanglos, schließlich standen Erholung und kein Freizeitstress im Vordergrund. Im Angebot waren Kutschfahrt, Fahrradtour, Schiffskutterfahrt oder der Besuch des Schifffahrtsmuseums mit Nordsee-Großaquarium und originalgetreuer Lego-Nachbildung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Insel. Ein Dokumentarfilm über die Insel, sportliche Aktivitäten, Eisgenüsse, Spaziergänge am Strand und tolle Sonnenuntergänge rundeten das Programm ab. Alle Teilnehmenden bedanken sich herzlich bei den Spenderinnen und Spendern, die diesen Urlaub ermöglicht haben! A. MATTHIAS ROLLNIK

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WAS MACHEN EIGENTLICH... …DIE SERVICECENTER-LEITUNGEN? Es tut sich was im Sozialwerk St. Georg: Seit März dieses Jahres heißen die ehemaligen „Teamleitungen“ der Zentralen Unternehmensbereiche, also der Hauptverwaltung in Gelsenkirchen, nun „Servicecenter-Leitungen“ (SCL). Anlass für den EinBlick, die neue Rolle der fünf Herren und einer Dame im Dialog mit ihnen und mit Ressortleiterin Petra Herzig-Schäfer zu beleuchten: EinBlick: Was war der Auslöser für die Veränderungen und was hat sich konkret geändert? Petra Herzig-Schäfer: Im Frühjahr dieses Jahres war Dr. Bettina Knop als Ressortleiterin ausgeschieden, woraufhin das erweiterte Ressort „Zentrale Services“ entstand. Das hat der Vorstand zum Anlass genommen, sowohl hier als auch im Finanzressort von Lutz Gmel der inzwischen veränderten Rolle der ehemaligen Teamleitungen Rechnung zu tragen. Denn im Lauf der Jahre hatte hier ressortübergreifend eine Entwicklung stattgefunden weg vom fachlichen obersten Sachbearbeiter hin zur Leitung des Servicecenters – vielleicht in Grundzügen vergleichbar mit den Veränderungen bei den Fachleitungen. Der Fokus liegt jetzt noch mehr auf dem Servicege-

Aus Teamleitungen „mach’“ Servicecenter-Leitungen: v. l. Klaus Klawitter, Peter Praß, Wolfgang Klein, Yvonne Hallasch, Gerhard Nagel, Peter Klingberg

danken, auf einer Vermittler-, Koordinations- und Organisationsrolle. Der/die SCL ist erste Ansprechperson für die Mitarbeitenden des Servicecenters. Auch mit Blick auf die Leistungsorientierte Bezahlung war eine Veränderung sinnvoll.

EinBlick: Wie erleben Sie nach einem Dreivierteljahr Ihre neue Rolle als ServicecenterLeitungen? Klaus Klawitter: Die SC-Leitungen haben durch die neue Rollenverteilung eine noch direktere Verantwortung. Nicht mehr die

VORSTAND Ressort Zentrale Services Frau Herzig-Schäfer (RL) Frau Hallasch (SCL) Servicecenter Personal

Herr Praß (SCL) Servicecenter Recht (ArbR / ShR)

Servicecenter BWA

Ressort Finanzen Herr Gmel (RL) Herr Nagel (SCL) Servicecenter IT

Servicecenter Nebenkosten

Herr Klingberg (SCL) Servicecenter Interne Ressourcen (Orga/Arbeitssicherheit)

Servicecenter Eigengeld

Ausschnitt aus der Organisationsstruktur der Zentralen Unternehmensbereiche des Sozialwerks St. Georg e. V.: Ressort- (RL) und Servicecenter-Leitungen (SCL)

Herr Klein (SCL)

Herr Klawitter (SCL)

Servicecenter Controlling

Servicecenter Finanzbuchhaltung (Kredit./Debit.)

Servicecenter Rechnungsprüfung

Servicecenter Liegenschaften Versicherung

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Werbeträger „Heinrich“: Klient Heinrich Dahlhaus lebt in Haus 12 des Wohnverbunds „Die Alternative“ an der Magdeburger Straße in Gelsenkirchen, ist dort vielfältig aktiv und war zum zweiten Mal Motiv des Ausstellungsplakats der „Lebenswelten“

Ressortleitungen sondern wir als SC-Leitungen beurteilen nunmehr unsere Mitarbeitenden. Dadurch werden die Beurteilungen treffsicherer. Peter Praß: Einerseits hießen wir früher einfach anders. Andererseits ist die Verantwortung durchaus größer geworden, das stimmt. Und die Beratungsaufgaben sind gewachsen: Die Einrichtungsleitungen und Fachleitungen zum Beispiel beraten wir im Bereich meiner Servicecenter in übergeordneten Fragen und zu Spezialthemen. Als Servicecenter-Leiter sehe ich mich aber nach wie vor auch ganz praktisch in der Verantwortung fürs Tagesgeschäft – wenn zum Beispiel jemand in der telefonischen Warteschleife hängt, um eine Mitarbeiterin zu sprechen, dann übernehme ich selbstverständlich. Der Dienstleistungsgedanke hat sich insgesamt weiterentwickelt, im gesamten Unternehmen, keine Frage. Yvonne Hallasch: Der Servicegedanke steht tatsächlich im Vordergrund; ich sehe die Servicecenter-Leitungen dabei ebenfalls grundsätzlich in der Verpflichtung. In der Regel sind die Zuständigkeiten ja klar geregelt: Im Fall des SC Personal steht zum Beispiel der persönliche Ansprechpartner auf jeder monatlichen Gehaltsabrechnung. Peter Klingberg: Natürlich sind wir Dienstleister, und gerade das SC Interne Ressourcen ist nach außen orientiert, hin zu den Kolleginnen und Kollegen: zum Beispiel bei der Beschaffung oder dem Service für Veranstaltungen. Wolfgang Klein: Das SC Controlling ist Ansprechpartner für die dezentralen Verwaltungen der Geschäftsbereiche und Tochterunternehmen sowie für die Servicecenter der Holding. Der fließende Übergang vom Teamleiter zum Servicecenter-Leiter hat den Servicegedanken gegenüber ‚unseren Kunden’ positiv verstärkt. Die veränderten Dienstleistungsstrukturen erfordern eine erhöhte Koordinations-, Vermittler- und Leitungsfunktion. Gerhard Nagel: Im SC IT bin ich grundsätzlich für alle Kolleginnen und Kollegen ansprechbar – und leite selbstverständlich zu einem meiner Mitarbeiter weiter, wenn es um spezielle Fragestellungen geht. Wichtig

ist auch zu betonen: Wir wollen keine ‚anonyme Verwaltung auf der Insel’ sein, sondern den persönlichen Kontakt mit den Mitarbeitenden der Regionen suchen. EinBlick: Und wie ist die Neuausrichtung in die Management-Konzeption eingebettet? Petra Herzig-Schäfer: Seit einigen Jahren setzen wir im Sozialwerk St. Georg im Führungskräftebereich ja bereits die sogenannte ‚Balanced Scorecard’ als strategisches Führungsinstrument ein, eine ‚ausgewogene Kennzahlentafel’ mit vier Bewertungsperspektiven und jeweils mehreren Kennzahlen. Die Optimierung des Servicegedankens ist innerhalb der ‚Kundenperspektive’ dieses Informations- und Zielvereinbarungssystems ein wichtiges Ziel, um unsere Kunden bestmöglich zu unterstützen und zum Unternehmenserfolg beizutragen. Und natürlich können und wollen wir dies alles auch zukünftig optimieren. Das im Bereich der SC BWA und SC Personal bereits erfolgreich praktizierte Modell ‚Mitarbeiter vor Ort’ mit seinen Beratungsleistungen direkt in den Einrichtungen zum Beispiel ist auch für andere Servicecenter denkbar. STEFAN KUSTER

INFO! Mit der Rubrik „Was macht eigentlich…?“ will der EinBlick Licht ins Dunkel des Arbeitsalltags bringen: Wir richten den Scheinwerfer auf die Schreibtische im Sozialwerk St. Georg. Bisher lasen Sie im EinBlick Berichte über: ◗ Referat für Presse-/Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising (2/07) ◗ Bauen und Wohnen (3/07) ◗ Servicecenter Eigengeld (4/07) ◗ Servicecenter Recht (1/08) ◗ Vorstandsassistenz, Entgeltmanagement (2/08) ◗ Servicecenter Finanzbuchhaltung (3/08) Die Portraits stehen als PDF innerhalb des jeweiligen EinBlicks unter www.sozialwerk-st-georg.de im Menü „Pressemitteilungen“ des e. V. zur Verfügung.

EINBLICKE IN LEBENSWELTEN SOZIALWERK KOOPERIERT MIT EINZELHANDEL Vom 21. September bis 5. Oktober 2008 konnte man in Gelsenkirchen-Buer bildhafte Einblicke in die Lebenswirklichkeit von Menschen mit Behinderung gewinnen. Die Geschäftsbereiche Ruhrgebiet und Werkstätten hatten in Zusammenarbeit mit der lokalen Werbegemeinschaft eine eindrucksvolle Ausstellung organisiert. Die Einzelhändler wollten mit dieser Aktion die Integration von Menschen mit Behinderung fördern. Mit Blick auf das Jahr 2003, das die EU zum Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderung erklärt hatte, sagte der Vorsitzende der Werbegemeinschaft, dass jedes Jahr unter diesem Vorzeichen stehen sollte. In ausgewählten Schaufenstern waren SchwarzWeiß-Fotografien des Pfarrers und Fotografen Dirk Purz zu sehen, als Kontrast hierzu ergänzt durch Kunstwerke der Portraitierten in teilweise kräftigen Farben. Die Eröffnungsfeier war erstmalig in den verkaufsoffenen Sonntag des Stadtteils integriert; die Theatergruppen „Blitzlicht“ und „Schwarzlicht“ gestalteten das Fest mit. „Unsere Stände auf dem ‚Markt der Möglichkeiten’ haben viele Neugierige angelockt“, berichtete Einrichtungsleiter Rolf Domnik-Kubata. STEFAN KUSTER

Wie sieht die Lebenswirklichkeit von Menschen mit Behinderung aus? Ein Bild sagt auch hierbei mehr als tausend Worte – umso besser, wenn es gleich mehrere Bilder sind, wie hier im Schaufenster eines an der Ausstellung „Lebenswelten“ beteiligten Kaufhauses

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ESSEN: ARBEITSGEMEINSCHAFT DER BEHINDERTENHILFE GEGRÜNDET In Essen wurde jetzt die DiözesanArbeitsgemeinschaft (DiAG) der Behindertenhilfe im Bistum Essen gegründet. Sie bündelt auf der Bistumsebene die Interessen über 30 stationärer Einrichtungen mit etwa 3000 Plätzen. Hinzu kommen Werkstätten für Menschen mit Behinderungen und zahlreiche ambulante Angebote und Dienste. Wechselseitig erster Vorsitzender und Stellvertreter der DiAG sind Rainer Knubben, Caritasverband Gladbeck und Wolfgang Meyer, Vorstand des Sozialwerks St. Georg. QUELLE: RUHRWORT, 25.10.2008

HOFFEST AUF NEUER HOFANLAGE HAUS AUF DER INSEL: GELUNGENE INTEGRATION

Enthusiasmus beim Singen wie beim Feiern – das Hoffest „auf der Insel“

Die Bewohnerinnen und Bewohner und Mitarbeitenden des „Hauses auf der Insel“ in Oberkirchen in Westfalen-Süd haben am 20. September 2008 zusammen mit ihren Gästen ein Fest gefeiert. Anlass war die Neugestaltung der Hof- und Gartenanlage. Zum Gelingen dieses Festes trugen neben den Angehörigen und Betreuern auch die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer und die Oberkirchener Bevölkerung bei. Einrichtungsleiterin Christa Decker betonte die gelungene Integration der Einrichtung in den Ort und die Bedeu-

tung des ehrenamtlichen Engagements (Der EinBlick berichtete in Heft 1/08). Nach einem Wortgottesdienst begann ein abwechslungsreiches Programm, an dem unter anderem die Oberkirchener Grundschule und das Jugendblasorchester beteiligt waren. Einen musikalischen Beitrag lieferte auch der Inselchor (siehe Foto). Für die ganz jungen Gäste gab es ein Spielangebot. RAINER HILLEBRAND

DER LETZTE ARZT GEHT VON BORD Am 22. August 2008 hat Werner Piekarek, Geschäftsführer des Sozialwerks St. Georg Ruhrgebiet, in Gelsenkirchen Günter Brand (hier rechts im Bild) verabschiedet. Der Psychologe und Facharzt für Psychiatrie war der letzte aktive Arzt im Geschäftsbereich Ruhrgebiet. Nach 20-jähriger sehr erfolgreicher Dienstzeit – zuvor war er bei der Marine – hat er das Schiff Sozialwerk nun zum 1. September verlassen und ist den „Unruhestand“ gegangen. Im Sinne der gemeindenahen Versorgung und Förderung der Eigenständigkeit der Bewohner wählen diese inzwischen verstärkt ihren eigenen Arzt. Auch gibt es Kooperationen mit niedergelassenen Ärzten, die Hausbesuche machen, und den Institutsambulanzen der Krankenhäuser. STEFAN KUSTER

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WOHNVERBUND KONTRAPUNKTE LÄUFT FÜR GUTES BETRIEBSKLIMA Während im letzten Jahr nur die Frauen beim Frauenlauf in Hamm an den Start gingen, haben sich in diesem Jahr auch die Männer – vom Praktikanten bis zum Geschäftsführer –, getraut, beim 2. AOKFirmenlauf am 28. August 2008 in Hamm anzutreten. Nicht die sportliche Höchstleistung war gefragt, sondern das Motto „Spaß statt Tempo“. Das war deutlich an den verschiedenen Auftritten der teilnehmenden Firmen zu erkennen. Insgesamt 232 Teams aus der Stadt Hamm gab es zu sehen. Der Drache des Sozialwerks begleitete die Läuferinnen und Läufer vom Startschuss um 19.00 Uhr an über den 5,5 km langen Rundkurs – er genoss allerdings den Luxus, im Bollerwagen gezogen zu werden. Insgesamt starteten für den Wohnverbund Kontrapunkt 16 Läuferinnen und Läufer in extra angefertigten T-Shirts mit eigenem Slogan. Das mitgereiste Team feuerte alle Teilnehmenden lauthals an und begrüßte sie im Ziel, so dass eine großartige Stimmung auf dem Marktplatz an der Pauluskirche herrschte. Die etwas „fußkranken“

Mitarbeitenden stellten ihre Arbeitskraft freiwillig als Cheerleader und am Grill zur Verfügung. Bei der anschließenden Stärkung im Kontrapunkt gab es ein erstes

Brainstorming für die Teilnahme an den Firmenläufen 2009 in Hamm und Unna. MARLIES FENGER-ROSENDAHL

Die (Betriebs-)Klimaverbesserer: hinten v. li. : Inna Dick, Stefanie Möllers, Oliver Pietsch, Ulrike Wolters, Andreas Schischewski, Dieter Kornmann, Gabi Hilsenstein, Marita Schüpphaus; vorne v. li.: Heike Klouthen, Klaus Hoffmann, Mario Thissen, Sammy Notthoff, Marlies Fenger-Rosendahl und Kerstin Schrader (Es fehlt: Kai Möller)

PREISRÄTSEL

MACHEN SIE MIT UND GEWINNEN SIE! Beantworten Sie bitte folgende Frage: Wie heißt das Ruderteam des Sozialwerks St. Georg Ruhrgebiet? Wie immer ist die Lösung in einem Artikel dieses EinBlicks zu finden.

???

Diesmal zu gewinnen: Eine der beliebten „Weihnachtsgänse“ des Bauernhofs Ascheberg. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Bauernhofs haben die Tiere naturnah mit Grünfutter – nicht, wie oft üblich, mit Kraftfutter – und genügend Auslauf aufgezogen. Die Versorgung der Tiere ist für viele Bewohner eine wunderbare Aufgabe, die zum Konzept des Hofs gehört.

Kolleginnen und Kollegen, die nicht auf die Ziehung des Gewinns Mitte Dezember warten und sich das Gänse- oder Putenfleisch nicht entgehen lassen möchten, können es für rund zehn Euro je Kilo direkt beim Bauernhof erstehen: Tel. 0 25 93 / 95 73-0. Ihre Antwort senden Sie bitte bis zum 15. Dezember 2008 an: Redaktion „EinBlick“, Stefan Kuster, Emscherstr. 62, 45891 Gelsenkirchen oder an Fax 0209 7004-249 oder an [email protected]

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Den Holzpuppenwagen, hergestellt von Klienten der Arbeitstherapie der Viktoria Suchtkrankenhilfe in Gelsenkirchen – Preisrätsel im letzten EinBlick – hat gewonnen: Kornelia Gill, Sekretariat der Geschäftsführung Westfalen-Nord; Glücksfee war diesmal Schülerpraktikantin Charlotte Burmann.

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PERSONALIEN

JUBILÄUM Wir gratulieren zum... ...20-jährigen Dienstjubiläum ◗ Beate Grossbröhmer Werkstätten

21. November 1988

◗ Monika Krenz Ruhrgebiet

1. Dezember 1988

◗ Dorothea Beckmann Werkstätten

1. Dezember 1988

◗ Annelie Louis Werkstätten

1. Dezember 1988

...30-jährigen Dienstjubiläum ◗ Heidemarie Berg Westfalen-Nord

15. Dezember 1978

RUHESTAND Folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind beim Sozialwerk St. Georg ausgeschieden. Wir bedanken uns für ihr Engagement und wünschen alles Gute für die Zukunft.

Ruhrgebiet ◗ Karin Lissek ◗ Günter Brand ◗ Ellen Ferley

1. Sept. 1. Sept. 1. Oktober

WERKSTÄTTENTAG 2008 Für die Sozialwerk St. Georg Werkstätten haben Adrian van Eyk, Betriebsleiter der Emscher-Werkstatt, und Fachbereichsleiter Jürgen Pokorny vom 24. bis 26. September am Werkstättentag 2008 mit mehr als 2.500 Teilnehmenden in Bremen teilgenommen. Der AWD-Dom in Bremen war gut gefüllt und die gesamte Innenstadt war geprägt vom Werkstättentag. Schwerpunktthema war die Persönlichkeitsförderung durch Teilhabe am Arbeitsleben. Arbeitsgruppen befassten sich mit dem Thema und seinen unterschiedlichen Unterthemen. In den zentralen Kundgebungen war neben den Ausführungen von Günter Mosen, dem Vorsitzenden der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM),

auch der Vortrag von Prof. Paul Kirchhoff, Verfassungsrichter a. D. und Direktor des Heidelberger Instituts für Finanz- und Steuerrecht ein Höhepunkt. Ebenfalls erwähnenswert: die Teilnahme von rund 400 Werkstattbeschäftigten, die zu den Beratungen der Werkstatträte kamen. Einige Impulse wurden aufgenommen, die nun in die Arbeit der Emscher-Werkstatt mit einfließen werden. Der nächste Werkstättentag wird in vier Jahren in Freiburg stattfinden. Jürgen Pokorny und Adrian van Eyk sind davon überzeugt, dass sich bis dahin in der Werkstattszene viel verändern wird. JÜRGEN POKORNY, ADRIAN VAN EYK

RINDERWAHN GEWINNT VOR DRACHENTÖTERN

Westfalen-Nord ◗ Werner Koch ◗ Erika Rohde ◗ Hermann Kötte ◗ Marianne Visser

1. Sept. 1. Oktober 1. Oktober 1. Nov.

Westfalen-Süd ◗ Maria Schulte ◗ Anette Jessen ◗ Helmut Köster ◗ Elke Marczoch ◗ Werner Keite

1. Sept. 1. Sept. 1. Sept. 1. Oktober 1. Nov.

IM GEDENKEN Am 9. Oktober 2008 ist unser Mitarbeiter Volker Schulte (WestfalenSüd) und am 14. November 2008 unsere Mitarbeiterin Monika Roosen (Westfalen-Nord) verstorben. Ihren Angehörigen gilt unser Mitgefühl und unser aufrichtiges Beileid. Das Sozialwerk St. Georg wird Herrn Schulte und Frau Roosen ein ehrendes Andenken bewahren.

Die Drachentöter mit v. l. Trainerin und Steuerfrau Friedericke Jakschik, Hubert Burmann, Frank Feldmann, Uwe Brinkmann und Thilo Wichmann

Die „Drachentöter“ des Sozialwerks St. Georg Ruhrgebiet (siehe Bild) haben es gewagt, im Rahmen der Gesundheitsförderung am Erlebnis Rudern (Vierer mit Steuerfrau) teilzunehmen. Nach nur vier Trainingseinheiten gingen sie beim 2. Rauxeler Rudertag am 30. August 2008 an den Start. An dieser Regatta nahmen insgesamt 41 Mannschaften von Unternehmen aus Castrop-Rauxel und Umgebung teil, darunter der „Beamtenblitz“, die „dollen Luder“, die „Urbifighter" und der „Rinderwahn“. Im ersten Rennen wurden die „Dra-

chentöter“ leider nur Zweiter. Das Zielfoto musste entscheiden und die „Urbifighter“ lagen um wenige Zentimeter vor den „Drachentötern“. Im zweiten Rennen fingen sie dann einige Krebse (d. h. beim Rudern aus dem Takt kommen), landeten auf dem dritten Platz und schieden aus. Doch für das Team steht fest: Am 3. Rauxeler Rudertag sitzen wieder „alle im selben Boot“ und greifen erneut an! FRANK FELDMANN, HUBERT BURMANN

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AUF DEM STUNDENPLAN: INTEGRATION Psychische Erkrankungen war eines der Themen der Projektwoche des Städtischen Gymnasiums Lennestadt. Keine Berührungsängste, sondern großes Interesse zeigten zwölf Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufen 11 bis 13, in deren Heimatgemeinde kürzlich die Eröffnung des neuen Kastanienhofes in LennestadtAltenhundem und der Tagesstätte Tobüren eine Lücke in der Versorgung von psychisch kranken Menschen im Wohnverbund Olpe schloss. Unter Anleitung der Fachleitungen beider Bereiche bekamen die Jugendlichen einen Einblick in das Wohn- und Beschäftigungsumfeld von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Ein anderer Schwerpunkt war die Frage nach den Aufgaben der Mitarbeitenden im Betreuungsalltag, welche unterschiedlichen Berufsgruppen in der Betreuungsarbeit tätig sind und welche Ausbildungsmöglichkeiten das Sozialwerk St. Georg bietet. Nach einem theoretischen Einführungstag folgten Hospitationen in der Wohneinrichtung Kastanienhof und der Tagesstätte Tobüren. Hier stellten die Schülerinnen dem Vorsitzenden des Heimbeirates, Klaus Vetter, Fragen zum Wohn- und Betreuungsalltag. Die Schüle-

KASTANIENHOF / TAGESSTÄTTE TOBÜREN: PROJEKTWOCHE DES GYMNASIUMS LENNESTADT

Sie wollten wissen, wie Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen funktioniert: Schülerinnen des Städtischen Gymnasiums Lennestadt – hier im Bild mit Klaus Vetter, Heimbeirat des Kastanienhofs (Haus 22)

rinnen konnten das breite Angebot der Tagesstätte erkunden und Übungen zum Thema „Wahrnehmung“ machen – die vielleicht für den Einen oder Anderen eine Grenzerfahrung darstellten. Während der gesamten Projektwoche waren die Erfahrungen der einzelnen Schüler und Schülerinnen sicher unterschiedlich, im Resümee jedoch eindeutig: „Können wir wiederkommen?“. Natürlich folgte Klaus Vetter der Einladung zur abschließenden Präsentation in der Schule gern, aber auch Mitarbeiter beider Bereiche kamen. In Gesprächen wurde deutlich, dass die Bereitschaft zum Mitwirken stetig wächst. So werden Regina und Laura zukünftig einmal wöchentlich die Bewohner des Kastanienhofes besuchen und Esra wird die nächsten Ferien zu einem freiwilligen Praktikum nutzen. Und vielleicht werden sogar einige demnächst ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Sozialwerk St. Georg absolvieren. Auf jeden Fall war diese Woche eine Bereicherung für alle Beteiligten: Bewohnern und Beteiligten wurde ein Gefühl des Dazugehörens und der Integration vermittelt. ANNEROSE KNUCHEL

VERSTÄRKTE PRÄSENZ IM ENNEPE-RUHR-KREIS Das Ambulant Betreute Wohnen der Sozialwerk St. Georg Ruhrgebiet gGmbH hat am 6. Oktober 2008 ein Büro auf dem Gelände der ehemaligen Henrichshütte in Hattingen eröffnet. Das Angebot richtet sich an Bürger des nördlichen EnnepeRuhr-Kreises mit einer Abhängigkeitserkrankung oder einer psychischen Erkrankung; das Sozialwerk bietet Betreutes Wohnen hier bereits in Witten an. „Das Mitarbeiterteam betreut Menschen, die allein und sozial isoliert leben oder die Erkrankungen in Zusammenhang mit ihrer lange andauernden Suchterkrankung oder psychischen Erkrankung erworben haben“, sagt Einrichtungsleiter Roland

BETREUTES WOHNEN MIT NEUEM BÜRO IN HATTINGEN Kocks und fährt fort: „Auch Menschen, die in materieller Not leben, arbeitslos und von Wohnungslosigkeit bedroht sind, sich wiederholt zu Entgiftungsbehandlungen in Krankenhäuser begeben haben und aufhören wollen, es aber ohne Hilfestellung nicht schaffen, sind unsere Zielgruppe“. Fachleiter Frank Lethaus ergänzt: „Abstinenz ist ein erstrebenswertes Ziel, je -

doch keine Vorbedingung. Wichtig ist: es ist ein freiwilliges Angebot.“ Die jeweilige Unterstützung ist dabei immer von der individuellen Lebenssituation abhängig; möglich sind zum Beispiel Hilfen bei der Bewältigung sozialer Probleme oder im Umgang mit Behörden, Krankenkassen und Arbeitgebern, die Begleitung in Krisen, Hilfe beim Umgang mit Geld oder Arztbegleitungen. „Das Ziel ist in jedem Fall die Wiedereingliederung der Menschen, die durch das soziale Netz gefallen sind“, sagt Frank Lethaus. ROLAND KOCKS

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IMPRESSUM

EINBLICK EinBlick - Hauszeitung des Sozialwerks St. Georg e. V., Emscherstr. 62 45891 Gelsenkirchen

Redaktion: Stefan Kuster, Referat für Presse-/ Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising, Tel. 0209 7004-205, Fax -249, [email protected] Mitarbeitende dieser Ausgabe: Ulrich Adolphs Detlev Bednarz Stefanie Bork Charlotte Burmann Hubert Burmann Dieter Czogalla Hartmus Dommes Rolf Domnik-Kubata, Frank Feldmann Marlies Fenger-Rosendahl Thorsten Garske Gesamt-MAV Rainer Hillebrand Klaus Nattkamp Annerose Knuchel Roland Kocks Marion Köhler Martina Lange Jürgen Pokorny A. Matthias Rollnik Jan Schumann Team Wohnanlage Drevestraße Markus Tüllmann Adrian van Eyk Sabine Weißig Hinweis: Sofern Begriffe in männlicher oder weiblicher Sprachform benutzt werden (wie z. B. Mitarbeiter), gelten sie für beiderlei Geschlecht. Gestaltung und Satz: MK HOFFE communication partners GmbH, Schmallenberg Druck: Glade-Druck, Schmallenberg Auflage: 1.800 Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 31. Oktober 2008 Erscheinungsweise: 5mal im Jahr Die Redaktion freut sich auf Ihre Textund Fotovorschläge. Bitte achten Sie bei der Aufnahme digitaler Fotos auf eine hohe und somit druckfähige Auflösung; herzlichen Dank! Nächster Termin – EinBlick 5/08 (Weihnachtsbrief) Redaktionsschluss 1. Dezember 2008 – Erscheint Mitte Dezember 2008

www.sozialwerk-st-georg.de

Die Fußballmannschaft des Sozialwerks St. Georg sorgt für Stimmung beim Länderspiel

GEBALLTE LEIDENSCHAFT Große Unterstützung für die Nationalmannschaft kam von Klienten des Sozialwerks St. Georg Westfalen-Süd. Sie waren beim Fußball Länderspiel gegen Wales am 15. Oktober 2008 hautnah in Mönchengladbach dabei. Der DFB hatte mehrere Freikarten für das Spiel zur Verfügung gestellt. Das Ambulant Betreute Wohnen hat seit einigen Monaten eine eigene Fußballmannschaft. Jede Woche trainieren die Aktiven und messen sich in verschiedenen Freundschaftsspielen mit anderen Mannschaften. Trainer und Mitarbeiter Oliver

Plaßwilm: „Fußball hilft uns beim Abbau von Vorurteilen gegenüber Menschen mit Behinderung und fördert den Mannschaftsgeist. Nicht die Behinderung ist wichtig, sondern das gemeinsame Erlebnis.“ „Länderspiele im Fernsehen sind toll, dabei sein ist aber besser“ so Kapitän Freddi Rebatschek. „Wir haben unsere Mannschaft kräftig angefeuert und alles gegeben. Vielleicht hat es ja deswegen für den Sieg gereicht!“ THORSTEN GARSKE

ZU GUTER LETZT… I AM WHAT I AM (ICH BIN, WAS ICH BIN) Ich bin, was ich bin, ich bin meine eigene spezielle Kreation Also komm’, schau’ mich an, geh’ weg oder gib mir Applaus Es ist meine Welt, auf die ich stolz sein möchte Meine Welt, und es ist kein Platz, an dem ich mich verstecken muss Ich bin, was ich bin, ich möchte kein Lob, ich möchte kein Mitleid Ich schlage meine eigene Trommel Einige denken es ist Krach, ich denke es ist schön Warum nicht versuchen, das Leben von einem anderen Standpunkt aus zu sehn? Ich bin, was ich bin, und dafür brauche ich mich nicht zu entschuldigen Ich bin gut, ich bin stark, ich würdig Ich bin nützlich, ich bin ehrlich, ich bin jemand, ich bin so gut wie Du AUSZUGSWEISE ÜBERSETZUNG DES LIEDTEXTES VON GLORIA GAYNOR; IHR „I AM WHAT I AM“ UNTERMALTE DEN FILMBEITRAG ZUM ZEHNJÄHRIGEN BLITZLICHT-JUBILÄUM (SIEHE BERICHT AUF SEITE 8)