Fachbereich Sozialwissenschaften Studiengang Soziale Arbeit BA Modul 27/28: Projektwerkstatt Seminarleitung: Prof. Dr. Jansen-Schulze Sommersemester 2014

[ Dokumentation der Projektwerkstatt

Henri Paletta Matrikel-Nr.: 518554

]

„Wenn wir die Menschen nur nehmen, wie sie sind, so machen wir sie schlechter. Wenn wir sie behandeln, als wären sie, wie sie sein sollten, so bringen wir sie dahin, wohin sie zu bringen sind.“ Johann Wolfgang Goethe

1. Kooperationspartner Das Projekt bei der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer e.V. (ADB e.V.) war eine Zusammenarbeit zwischen Henri Paletta, Student der Hochschule Koblenz und dem gesamten Vorstand der ADB e.V., vertreten durch Holger Gebert (Bundesvorsitzender der ADB e.V.). Die Durchführung des Projektes fand im Rahmen der Projektwerkstatt „Soziale Arbeit an der Schnittstelle von Jugendhilfe und Schule“, unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Jansen-Schulze, statt.

2. Projektdarstellung Das durchgeführte Projekt war in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt. Durch die Zusammenarbeit innerhalb des Vorstandes gehörten unter anderem Planung und Koordination zu den Aufgaben. Es wurde verschiedener Fachveranstaltungen mitgestaltet, geplant und durchgeführt wie dem Bewährungshelfertag 2013 in Berlin. Des Weiteren musste man sich mit Recherchen zu den wichtigen kriminalpolitischen Kernforderungen befassen, damit derzeitige Positionspapiere der ADB e.V. neu überarbeitet werden konnten. Positionspapiere : a) Arbeitsgemeinschaft Fußfessel und Elektronische Aufenthaltsüberwachung b) Arbeitsgemeinschaft Umgang mit Sexualstraftätern c) Arbeitsgemeinschaft Fallzahlenberechnung

3. Zielgruppe Das Projekt richtet sich an alle Bewährungshelfer/innen, die mit Probanden arbeiten. Im Jahr 2013 gab es rund 170.000 Probanden, deutschlandweit, die einem/ einer Bewährungshelfer/in unterstellt waren.

4. Projektbeschreibung In den vergangenen Jahren haben sich die Anforderungen an alle Beschäftigten in der Bewährungshilfe dramatisch verändert. Die Problemlagen der Klienten haben sich verdichtet. So müssen die Sozialarbeiter der Bewährungshilfe immer mehr mit psychisch kranken oder mit Hoch-Risiko-Tätern zusammenarbeiten. Umso wichtiger ist es, die derzeitigen Positionspapiere auf den aktuellen Stand der Zeit zu bringen, um die Qualität der Arbeit mit den Probanden zu gewährleisten. Ebenfalls wurde von den Vorstandsmitgliedern, zur Unterstützung, für jede Arbeitsgruppe ein „roter Faden“ mit Zielformulierung, Fragestellungen und inhaltlichen Anregungen entwickelt, um zielorientiert arbeiten zu können. 5. Ziele Eines der obersten Ziele innerhalb der Bewährungshilfe ist es, das Rückfallrisiko von verurteilten Personen zu mindern und die soziale Integration zu fördern. Die Aufgaben der ADB e.V. werden darin gesehen, die Möglichkeiten der Beratung und Hilfen für straffällig gewordene Menschen im Rahmen ihrer Bewährung zu verbessern.

6. Richtziel Überarbeitung der Positionspapiere der ADB e.V. zur stetigen Weiterentwicklung der Bewährungshilfe, um die Effizienz und die Effektivität der Arbeit mit den Probanden zu verbessern.

6.1. Grobziele und Feinziele 1.

Die Positionspapiere bringen zum Ausdruck, dass die Fallzahlen der einzelnen Bewährungshelferinnen/ Bewährungshelfer zu reduzieren sind. 

Die Bewährungshelferin / Der Bewährungshelfer ist sich einer gesunden Fallzahl bewusst



Die Bewährungshelferin / Der Bewährungshelfer kommuniziert mit anderen Dienststellen

 2.

Die ADB e.V. führt eine Befragung über die Fallzahlen durch

Die Positionspapiere bringen zum Ausdruck, dass der Umgang und die Arbeit mit Sexualstraftätern mehr Raum bekommen muss.



Die Bewährungshelferin / Der Bewährungshelfer nimmt an praxisorientierten Fortbildungen zum Thema Sexualstraftäter teil



Die Bewährungshelferin / Der Bewährungshelfer nimmt an Supervisionen mit dem Schwerpunkt Sexualstraftäter teil



Es erfolgt eine Vernetzung mit anderen Behörden, die mit Sexualstraftäter zusammenarbeiten

3.

Die Positionspapiere bringen zum Ausdruck, dass die Arbeit mit Probanden, die eine elektronische Aufenthaltsüberwachung bekommen, effizienter zu gestalten ist. 

Die Bewährungshelferin / Der Bewährungshelfer hat genügend Zeit für eine rechtzeitig eingeleitete Entlassungsvorbereitung



Die Bewährungshelferin / Der Bewährungshelfer wird von erfahrenen Kollegen unterstützt, die mit der Arbeit der elektronischen Fußfessel schon vertraut sind



Klare Aufgabenverteilung und Abgrenzung zwischen allen beteiligten Stellen, die mit der elektronischen Fußfessel arbeiten



Genaue Prüfung des Einzelfalls

7. Projektverlauf Im Juni 2013 fand in Vallendar die Bundesdelegiertenversammlung statt. Hierzu wurden Vertreter der einzelnen Landesarbeitsgemeinschaften entsandt, um die Positionspapiere auf den neuesten Stand der Erkenntnisse zu bringen. Die Ergebnisse wurden schriftlich festgehalten und die Positionspapiere dementsprechend geändert. Im November 2014 werden diese bei der nächsten Bundesversammlung vorgestellt und verabschiedet. Somit stehen anschließend für alle Mitarbeiter der Bewährungshilfe, innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, die neuen Positionspapiere als Leitfaden zur Verfügung.

Nach der Bundesdelegiertenversammlung in Vallendar erfolgten mehrere Vorstandssitzungen in Bad Kreuznach, Koblenz und Weimar, u.a. um die Fachtagung, die im Dezember 2013 in Berlin stattgefunden hat, vorzubereiten.

Am 5. und 6. Dezember 2013 fand der 4. deutsche Bewährungshelfertag in der Landesvertretung Brandenburg in Berlin zu dem Thema “Spannungsfeld Bewährungshilfe - Sicherheits-(Angst-) management und/oder Resozialisierung?!“ statt. Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer sowie Wissenschaftler/innen aus ganz Deutschland verständigten sich über den Umgang zur Einführung des Models der sogenannten risikoorientierten Bewährungshilfe.

8. Fazit Das Projektziel wurde nur teilweise erreicht, da die Verabschiedung der neuen Positionspapiere eigentlich noch im Rahmen des Projektzeitraums verabschiedet werden sollten. Dennoch bin ich mit der Durchführung meines Projektes sehr zu frieden. Die Zusammenarbeit mit den Vorstandsmitgliedern der ADB e.V. hat sehr gut funktioniert und ich wurde voll in das Team integriert. In Berlin konnte ich sehr interessante Menschen und Referenten kennenlernen wie den Justizminister aus Brandenburg, Prof. Lindenberg vom Rauhen Haus Hamburg oder Peter Aspiron der selbst Bewährungshelfer ist und ein sehr interessantes Buch über die Sicherungsverwahrung geschrieben hat.

Tagungsort der Bundesdelegiertenversammlung: BFW Koblenz ; Vallendar

Delegierte

Delegierte

Tagungsort des Bewährungshelfertag: Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund; In den Ministergärten ; Berlin

Holger Gebert Bundesvorsitzender der ADB e.V. Prof. Dr. Cornel Präsident DBH-Fachverband

Peter Asprion Bewährungshelfer in Baden-Württemberg

Prof. Dr. Lindenberg Evangelische Hochschule Hamburg Rauhes Haus

Prof. Dr. Haverkamp Max-Planck-Institut Freiburg