Zauberhafte Freunde Ein Abenteuer-Spiele-Buch

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Aus dem Englischen von Pia Jüngert

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cbj avanti ist ein Kinderbuchverlag in der Verlagsgruppe Random House

Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100 Das für dieses Buch verwendete FSC-zertifizierte Papier München Super Extra liefert Arctic Paper Mochenwangen GmbH. Gesetzt nach den Regeln der Rechtschreibreform 1. Auflage 2010 © 2010 für die deutschsprachige Ausgabe cbj avanti, München Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten Geschrieben von Rennie Brown Die englische Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel »Be the Hero – Treasured Friends« bei HarperCollins Children’s Books, London Coverillustration von Spoops © 2010 Hidden City Games, Inc. © 2005–2010 conceptcard. All rights reserved. BELLA SARA is a trademark of conceptcard and used by Hidden City Games under license. Licensed by Hidden City Games. www.bellasara.com Hidden City Games and conceptcard reserve the right to modify and/ or discontinue the website www.bellasara.com, or access thereto, at any time without notice Aus dem Englischen von Pia Jüngert Umschlaggestaltung: basic-book-design, Karl Müller-Bussdorf cl · Herstellung: AnG Satz: Uhl + Massopust, Aalen Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck ISBN: 978-3-570-17010-6 Printed in Germany www.cbj-avanti.de

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ach auf, Fremde. Komm schon, wach auf, oder du wirst erfrieren!« Eine Hand rüttelt an deiner Schulter und von deinem eigenen Frösteln wirst du wach. Du blinzelst in die eisige Finsternis und siehst, dass dein Körper mit Schnee bedeckt ist. Schattenhaft zeichnet sich der Umriss eines Mädchens, das über dir kauert, gegen den Nachthimmel ab. Verwirrt schaust du dich um. Du hattest einen Traum, und alles darin fühlte sich so echt an. Das Pferd, von dem du geträumt hast, war mit funkelnden Juwelen geschmückt und kam dir so wirklich vor. Es war einfach wunderschön. Gerade eben noch stand es neben dir und du konntest die Edelsteine auf seiner Stirn funkeln sehen. Wo ist die herrliche Stute jetzt? Plötzlich bemerkst du, wie das Mädchen dich nachdenklich anschaut. »Du kannst unmöglich hier bleiben«, sagt es und klingt besorgt. Es schlüpft aus seinem dicken Wollmantel und legt ihn über deine Schultern. »Zum Glück bist du ganz in der Nähe des Magischen Kieferwaldes«, sagt es und hilft dir, aufzustehen. »Am besten, du kommst mit mir.« »In … in … in den Magischen Kiefernwald?«, stammelst du. »Ja«, nickt es und greift nach seiner flackernden Laterne.

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»Wer bist du?«, fragst du. »Ich heiße Lottie Cassinger«, antwortet es. Lottie legt einen Arm um deine Hüfte und führt dich langsam zu den Kiefern hinüber. »Ich wohne mit meiner Tante May im Tal des Winterlandgebirges.« Sie zeigt auf die Lichter, die aus der Ferne zu dir herüberleuchten. »Ich würde dich ja zu unserem Häuschen bringen, aber der Magische Kiefernwald liegt näher.« »Warum ist er magisch?«, fragst du, während dein Blick staunend die großen, dunklen Bäumen hochwandert. Lottie hält ihre Laterne hoch und deutet auf den Waldboden. Hier liegt seltsamerweise kein Schnee und Eis, sondern er ist übersät mit vielen bunt blühenden Blumen. »Wo ist der ganze Schnee geblieben?«, fragst du überrascht. »Es gibt keinen Schnee im Magischen Kiefernwald«, erklärt Lottie. »Hier ist immer Sommer. Ich habe dich hierher geführt, damit du dich richtig aufwärmen kannst.« Eine milde Brise weht durch den Wald und erfüllt die Luft mit dem Duft nach Blumen und Kiefern. Der Wollmantel, den du noch immer anhast, fühlt sich mit einem Mal dick und schwer an. Du ziehst ihn rasch aus und legst ihn über einen Arm. »Und jetzt erzählst du mir mal, wer du bist und was du schlafend im Schnee gemacht hast«, will Lottie wissen.

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Du stellst dich vor und holst tief Luft. »Ich … ich weiß nicht, wie ich hierher gekommen bin«, murmelst du. »Ich habe von einem Pferd geträumt … einer herrlich geschmückten Stute. Ich bin ihr gefolgt … und dann … dann hast du mich aufgeweckt.« Du zuckst hilflos mit den Schultern, weil du weißt, dass sich deine Erklärung seltsam anhören muss. »Eine kastanienbraune Stute mit Edelsteinen auf der Stirn?«, fragt Lottie schnell. »Ja«, antwortest du. »Das ist Jewel!«, ruft Lotti und ihre Augen funkeln vor Begeisterung. »Sie hat dich in das Land des Hohen Nordens gerufen, weil du ein reines Herz hast. Sie muss einen Auftrag für dich haben.« »Was für einen Auftrag?«, fragst du überrascht und ein bisschen ängstlich zugleich. »Ich weiß es nicht«, gibt Lottie zu, »aber wenn du dich mir anschließt, helfe ich dir, es herauszufinden.« Dir fällt das Bündel Heu auf, das Lottie bei sich hat. »Wohin gehst du jetzt?«, fragst du. »Ich bringe das Heu zu Misa und ihrem Fohlen Gracie. Sie sind Exmoor-Ponys und gehören zur Königlichen Valeryk-Herde.« »Und wo sind sie?«, sagst du und schaust dich suchend um.

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»Ich weiß nicht genau«, antwortet Lottie. »Vielleicht haben sie im Magischen Kiefernwald Zuflucht gesucht oder sie sind zu ihrer Wasserstelle gegangen. Hilfst du mir, nach ihnen zu suchen?« Du lächelst. »Aber gerne!« »Ich hatte gehofft, dass du das sagst«, antwortet Lottie mit einem Grinsen. »Was meinst du, wo sollten wir zuerst nachsehen?« Wenn du an der Wasserstelle nach den Ponys sehen willst, gehe zu Kapitel 90. * Wenn du im Magischen Kiefernwald nach ihnen suchen möchtest, gehe zu Kapitel 59. *

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as ist der Winterweiher«, sagt Lottie und deutet auf einen See mit schneebedecktem Ufer. »Misa hat Gracie nach ihrer Geburt hierher gebracht.« »Da hinten gibt es ganz viel Brennholz«, sagst du und zeigst hinter dich. »Gut. Dann an die Arbeit«, antwortet Lottie. »In meinem Beutel ist ein Säckchen mit Zündhölzern. Kannst du es bitte herausholen?« Das Säckchen, das du als Erstes findest, knistert leise zwischen deinen Fingern. Du löst die Kordel und betrachtest im Schein der Laterne prüfend den Inhalt. »Das sind Kräuter, glaube ich«, sagst du etwas verwirrt. Lottie kommt mit einem Arm voll Holz herüber. »Das hätte ich dir besser erklären sollen«, entschuldigt sie sich. »Die Zündhölzer sind in dem roten Säckchen, und in dem anderen sind Kräuter. Meine Tante May ist Kräuterfrau. Sie brachte mir bei, mit Pflanzen und Blumen zu heilen. Ich trage das Kräuter-Säckchen immer bei mir – für alle Fälle.« Kurze Zeit später knistert ein behagliches Feuer und wirft einen goldenen Schimmer auf den Boden. Das Kätzchen Precious hat sich eng an die Beine der kleinen Gracie geschmiegt, und die beiden wärmen sich auf. Lächelnd betrachtest du sie. Da hörst du ein Rascheln

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hinter dir, und Misa taucht zwischen den Bäumen auf. Sie trabt zu Gracie. »Das hätte ich fast vergessen«, ruft Lottie und nimmt das Heubündel, das sie die ganze Zeit mit sich getragen hat. »Wir wollten sie doch füttern.« Sie steht auf und hält etwas Abstand vom Feuer. Dann streckt sie Misa und Gracie das Heu entgegen. Du musst lächeln, weil Precious neugierig angesprungen kommt und während der Fütterung zwischen Gracies Beinen herumtollt. »Miss Precious Kittywhisker ist ein Junges aus dem Wurf unserer Hauskatze«, grinst Lottie. »Ich habe sie eines Morgens zusammengerollt neben Gracie gefunden. Seitdem sind sie Freunde.« Da fällt dir ein seltsamer Schimmer hinter der Feuerstelle auf, der dich an den farbenprächtigen Glanz von Juwelen erinnert. Du siehst genauer hin und hältst den Atem an. Am Seeufer steht eine prachtvolle kastanienbraune Stute, auf deren Stirn Edelsteine funkeln. Mehrere goldfarbene Hunde jagen spielend um ihre Beine. »Jewel und ihre Freunde, die Glitzerschnüffler«, flüstert Lottie. »Das ist das Pferd, das ich im Traum gesehen habe«, sagst du und hältst bewundernd den Atem an. Plötzlich flirrt die Luft vor Energie. Bunte Lichter tanzen über den See und malen ein geisterhaftes Bild an den

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Himmel. Obwohl Gracie noch immer neben Misa steht, erscheint auch sie auf dem Bild, das zeigt, wie sie das Kätchens Precious rettet. Du blickst Jewel und Lottie fragend an. »Jewel hat gesehen, wie Gracie Precious gerettet hat«, flüstert Lottie. Jewel nickt und dreht ihren Kopf anmutig zu einer Gruppe Pferde, die aus dem Wald gelaufen kommt. Die Valeryk-Herde. Nach einem Moment der Stille tritt Jewel ganz nahe an Gracie und Precious heran und beugt ihren Kopf zu ihnen herunter. Du hältst vor Aufregung den Atem an, als die Stute die Köpfe der beiden feierlich mit ihrer Schnauze berührt. Ein hübsches Mädchen läuft am Ufer entlang auf Jewel zu. An seiner Seite schreitet ein strahlend weißes Pferd. »Das sind Sara und Bella«, murmelt Lottie. »Sara ist die Kindliche Göttin der Pferde und Bella die Königin der magischen Pferde.« Sara kommt näher und legt ihre Hand sanft auf Gracies Hals. »Vor langer Zeit erwählte ich Jewel zur Hüterin der Weltschätze. Heute Nacht hat sie die kostbare Freundschaft zwischen Gracie, einem Knappen der Valeryk-Herde, und Miss Precious Kittywhisker besiegelt«, sagt Sara und wirft ihre goldenen Locken zurück. »Von

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nun an ist Gracie für Miss Precious Kittywhisker verantwortlich und wird für immer ihre treue Beschützerin sein.« Sie macht eine kurze Pause und hebt ihre Hand in den Himmel. »Dieser wunderbare Schatz, diese kostbare Freundschaft soll niemals zerstört werden!« Lottie und du senkt andächtig eure Köpfe, und einen Moment später sind Sara und die Herde verschwunden. »Was möchtest du jetzt tun?«, fragt Lottie. Wenn du dich ausruhen willst, gehe zu Kapitel 10. * Wenn du den Sonnenaufgang beobachten willst, gehe zu Kapitel 35. * Wenn du etwas essen möchtest, gehe zu Kapitel 52. * Wenn du am See spazieren gehen möchtest, gehe zu Kapitel 83. *

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hr sucht den Waldboden nach Hufabdrücken ab. Als ihr auf eine Lichtung gelangt, trabt Gracie auf euch zu. Verwundert bemerkst du, wie ein Bild vor deinem inneren Auge auftaucht. Ganz unscharf erscheint eine gelbbraune Gestalt, aber sie verschwimmt sofort wieder. Du wirfst Lottie einen fragenden Blick zu. »Gracie will uns etwas mitteilen«, erklärt Lottie. »Aber sie ist noch jung, und deshalb sind die Bilder, die sie für uns heraufbeschwört, noch etwas unscharf.« Wieder tritt das Bild in deine Gedanken, und dieses Mal ist es etwas deutlicher. Die Farben vermischen sich miteinander und werden zu einem getigerten Katzenjungen, das alleine durch den Wald irrt. »Das ist Miss Precious Kittywhisker«, erklärt Lottie. »Sie ist Gracies beste Freundin. Es sieht so aus, als hätte sie sich im Magischen Kiefernwald verlaufen.« »Komm, wir helfen Gracie bei der Suche nach dem Kätzchen«, sagst du und streichelst das kleine Fohlen. Wenn du nach Precious auf der Lichtung suchen willst, gehe zu Kapitel 58. * Wenn du tiefer im Wald nach ihr suchen möchtest, gehe zu Kapitel 81. *

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ottie weckt sanft das kleine Fohlen. »Der Königliche Sternensteinotter hilft uns bei der Suche nach Precious«, flüstert sie ihm ins Ohr. Ihr schlüpft zusammen aus eurem Versteck in den Pfefferkorn-Reben und brecht mit dem Otter zur Burg Styginmoor auf. Ihr kommt auf der Rückseite der Burg an, wo plötzlich Jewel zwischen den Bäumen hervortritt. Neben ihr läuft ein zotteliges braunes Pferd, dessen Mähne wie tausend Eiskristalle schimmert. »Das ist Sleetmane, der König des Hauses Valeryk«, sagt Lottie und stellt euch einander vor. Du streichelst die beiden wunderschönen Pferde und fühlst durch ihre bloße Anwesenheit Kraft und Mut in dir aufsteigen. Dann schleichst du dich mit Lottie, Gracie und dem Sternensteinotter an die Burgmauern heran. Der kleine Otter sieht dich an. Hier hielt die finstere Wolfsreiterin Ivenna mich und viele andere zauberhafte Gefährten gefangen. Ich weiß, dass es einen Hintereingang gibt und eine Seitentür. Welche sollen wir nehmen? Wenn du die Seitentür nehmen willst, gehe zu Kapitel 89. * Wenn du durch den Hintereingang in die Burg möchtest, gehe zu Kapitel 11. *

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uf dem stundenlangen, steilen Anstieg taucht plötzlich ein Schlitten vor euch auf, der von einem Rudel kleiner Hunde gezogen wird und direkt auf euch zukommt. »Das ist Professor Snowshire!«, ruft Lottie. »Sind das etwa fliegende Hunde?«, fragst du und schnappst fassungslos nach Luft. Lottie nickt. »Sind sie nicht niedlich?«, lacht sie. Staunend betrachtest du die kleinen Hunde, die eifrig mit ihren Schwänzen und Ohren wackeln. »Sie heißen Flaphündchen«, erklärt Lottie. Professor Snowshire springt von seinem Schlitten und lächelt breit. Er tätschelt Gracie am Hals. Dann schüttelt er dir herzlich die Hand und zieht seinen grünen Hut, als Lottie euch einander vorstellt. Ihr erzählt ihm hastig, was mit Precious geschehen ist. »Es wäre mir eine Freude, euch helfen zu dürfen«, sagt Professor Snowshire freundlich. »Springt auf. Ich bringe euch bequem durch das Winterlandgebirge.« Kurz darauf sitzt ihr alle hinten auf dem Schlitten des Professors. Gracie legt sich zwischen euch. Bei eurer Reise durch den Schnee schaut plötzlich ein flauschiger, grauweißer Hund mit zwei Schwänzen unter eurer Wolldecke hervor. »Hallo!«, rufst du überrascht auf, als der Hund an dir

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hochspringt und mit den leuchtenden Kugeln an seinen Schwänzen wackelt. »Keine Angst. Nicht wahr, Nightlight?«, kichert Professor Snowshire. »Er ist das freundlichste LeuchtballHündchen im ganzen Land des Hohen Nordens!« So überquert ihr das gesamte Winterlandgebirge. Ihr schlaft nachts im Schlitten und tagsüber seid ihr unterwegs. Auf eurer Fahrt durch die verschneite Landschaft erzählt euch Professor Snowshire, dass sein Luftschiff über dem Weißmantel-Gletscher abgestürzt ist und er seitdem im Land des Hohen Nordens lebt. »Es kam durch starken Wind vom Kurs ab«, seufzt er. »Dauert es noch lange, bis das Luftschiff aus dem Eis geborgen werden kann?«, fragt Lottie. Professor Snowshire nickt traurig und lächelt dann. »Aber ich habe mich an das Land des Hohen Nordens gewöhnt«, sagt er und streichelt Gracies samtige Nase. »Es macht mir nichts aus, etwas länger zu bleiben.« Nach wenigen Tagen kommt ihr an den Rand des Winterlandgebirges, wo unter der schmelzenden Schneedecke bereits erstes Gras sprießt. Wenn du die Reise zu Fuß fortsetzen möchtest, gehe zu Kapitel 37. * Wenn du den Zug nehmen willst, gehe zu Kapitel 61. *

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er Wolf, der den langen Flur entlang streift, bleibt stehen, als Gracies Hufe laut auf dem Steinboden klappern. Das Herz klopft dir bis zum Hals, während du in eurem Versteck kauerst. Schließlich knurrt der Wolf leise und geht weiter. Nachdem die Gefahr vorüber ist, hörst du ein Geräusch hinter einer Eisentür. Es klingt hell und lieblich, so sanft wie ein Wispern. Könnte das Precious sein? Gracie schießt hinter den Kisten hervor und stupst mit ihrer Nase gegen die Tür, die sich knarrend öffnet. Vorsichtig schleichen auch Lottie und du auf die Tür zu. Dein Blick fällt auf eine steile Wendeltreppe, die sich einen Turm hochwindet. Die Nüstern des kleinen Fohlens beben, und es steigt hastig die Treppe hoch. Dabei rutscht es mit seinen Hufen auf den glatten Stufen beinahe aus. Lottie und du könnt gerade noch verhindern, dass Gracie stürzt. Während ihr die Treppe hochlauft, gibt es hinter euch plötzlich einen lauten Knall. Hat da etwa jemand die Tür zugeschlagen? Wenn du weiter die Treppe nach oben steigen willst, gehe zu Kapitel 16. * Wenn du sichergehen willst, dass ihr nicht eingeschlossen worden seid, gehe zu Kapitel 24. *

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u erklärst, dass ihr unbedingt nach Styginmoor müsst. Die Fischer schütteln ablehnend den Kopf. »Niemand von uns segelt über die Meerenge von Naastrand hinaus«, sagen sie. »Nur Jode Scales wird sich bis zu den Lichtern des Ozeans trauen.« »Wo können wir Jode finden?«, fragst du hastig. Die Fischer zeigen zu einem alten Boot, das mit winzigen bunten Fahnen geschmückt ist, die leise im Wind flattern. »Es sieht so aus, als würde es gleich untergehen!«, flüstert Lottie ängstlich, als ihr zur Anlegestelle geht. »Schhhh«, zischst du. In diesem Moment kommt ein Mann mit grauem Bart und einem wettergegerbten Gesicht an Deck. »Jode Scales heiß ich«, sagt er freundlich, und ein breites Lächeln lässt sein Gesicht noch runzliger aussehen. »Hab gehört, ihr zwei Mädels wollt zu mir auf’n Kahn.« Ihr nickt beklommen und geht an Bord. Die nächsten Tage segelt ihr über die Lichter des Horizonts und macht euch an Bord nützlich. Abends sitzt ihr um die Laterne, während Jode euch Geschichten voller Magie und Abenteuer erzählt. Ihr redet über Sara und die Legenden, die man sich von den magischen Pferden erzählt, und überlegt, was euch wohl auf der Burg Styginmoor erwarten wird.

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»Ihr Mädels seid mutiger, als ihr denkt«, stellt Jode eines Abends fest. »Wenn’s gefährlich wird, fällt euch bestimmt was Kluges ein.« Eines Morgens stehst du am Steuer und siehst, wie ein kleines sandfarbenes Pony über die Wellen auf euer Boot zugaloppiert. Gracie steht am Bootsrand und wiehert aufgeregt. »Da hast du’s, kleine Gracie«, lächelt Jode. »Das ist die junge Ondine, die kommt, um euch Glück zu wünschen.« »Sie galoppiert übers Wasser!«, rufst du verblüfft. »Wie ist das möglich?« »Is’ Magie, Mädel«, antwortet Jode und übernimmt das Steuerrad. Du gehst zu Gracie und Lottie hinüber und beobachtest fasziniert Ondine. »Sie hat eine Schildkröte bei sich!«, ruft Lottie erfreut. »Es ist eine Seifenblasenschildkröte. Ich habe noch nie in meinem Leben eine gesehen!« Wenn du mit Ondine und der Schildkröte eine Runde schwimmen möchtest, gehe zu Kapitel 72. * Wenn du im Boot bleiben und weitersegeln willst, gehe zu Kapitel 93. *

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egungslos wartet ihr, bis der Sternensteinotter nach einiger Zeit zurückkehrt. »Precious wird gerade von den Wölfen in den Westflügel der Burg gebracht«, sagt er. Lottie wirft dem Otter einen bittenden Blick zu. »Kannst du uns hinbringen? Wenn wir nur nah genug herankommen, können wir uns vielleicht an ihnen vorbeischleichen und Precious befreien.« Der Otter führt euch durch die verwinkelten Flure der Burg, bis ihr endlich den Westflügel erreicht habt. Er hält vor einer Holztür an und dreht sich erstaunt zu euch um: »Das ist das Zimmer! Die Wölfe sind gegangen!« Ihr schleicht euch in den Raum und schon stürzt aus dem Schatten Precious auf Gracie zu. Das kleine Fohlen trabt dem Kätzchen entgegen und berührt mit seiner Schnauze liebevoll Precious’ Kopf. Ein sanftes, freudiges Schnauben kommt aus Gracies Nüstern. Plötzlich hallt ein grauenhaftes Heulen durch die Burg. Ein Wolf steht vor eurer Tür! Du erhaschst einen Blick auf ein paar alte, beschädigte Möbelstücke. »Wir müssen uns den Weg freikämpfen«, flüsterst du zitternd. Du schnappst dir zwei abgebrochene Stuhlbeine und gibst eines davon Lottie. Der Sternensteinotter drängelt: »Wir müssen jetzt los, bevor die anderen Wölfe auch noch zurückkommen.«

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Du stürmst vor die Tür und hältst kampfbereit das Stuhlbein in der Hand. Der Wolf will sich sofort auf Precious stürzen, aber du versperrst ihm mutig den Weg. Dein wilder Gegner knurrt wütend. Er schnappt nach dem Stuhlbein und zerbeißt es mühelos mit seinen Zähnen. Vor Angst schreist du laut auf. Da macht Gracie eine Drehung und schlägt mit ihren Hinterbeinen nach dem Wolf aus. Geschockt weicht er zurück. Ihr nutzt seine Verwirrung und rennt schnell den Gang hinunter. Doch der Wolf hat sich schon wieder gefangen und ist euch dicht auf den Fersen. Da erreicht ihr eine Tür und werft euch dagegen. Sie springt auf und ihr taumelt erleichtert ins Freie. Dort warten schon König Sleetmane und Jewel auf euch. * *

Wenn du sofort davongaloppieren willst, gehe zu Kapitel 63. Wenn du erst noch die Tür zuschlagen möchtest, gehe zu Kapitel 43.

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u springst vor dem Wolf auf und ab, wedelst mit den Armen und schreist. Voller Verzweiflung versuchst du, den riesigen Wolf abzulenken. Er sieht dich durchdringend an, während Precious hilflos in seinem Maul zappelt. Dann verschwindet er lautlos im Wald. Ein helles Wiehern hallt durch die Luft. Wie besessen galoppiert Gracie den beiden hinterher und scheint auf ihren kleinen Hufen fast zu fliegen. Du und Lottie rennt Gracie sofort nach, und ihr bahnt euch wie blind den Weg durch den dunklen Wald. Du ahnst, dass ihr den Wolf nicht mehr einholen werdet. Als ihr eine Lichtung erreicht, haltet ihr erschöpft an. Tränen laufen euch die Wangen hinunter. »Das war Myrfor, Ivennas teuflischer Wolf«, schluchzt Lottie, während sie Gracies zitternden Hals streichelt. »Wer ist Ivenna?«, fragst du erschöpft. »Sie ist eine Wolfsreiterin«, flüstert Lottie. Sie zögert etwas und sucht nach Worten. »Sie sind nicht wie wir«, sagt sie dann mit zitternder Stimme. »Sie glauben, dass sie und ihre Wölfe die rechtmäßigen Herrscher über das Land des Hohen Nordens sind, nicht Sara und die magischen Pferde.« Du nickst. »Was meinst du, weiß sie, dass Precious einer von Jewels Schätzen ist?«, fragst du.

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»Ich weiß nur eines ganz sicher«, antwortet Lottie, »nämlich dass sich Myrfor in diesem Moment auf dem Weg zu Ivenna befindet. Sie lebt weit entfernt von hier auf Styginmoor Castle am äußersten Ende vom Land des Hohen Nordens.« »Dann lass uns Gracie an einen sicheren Ort bringen und Precious retten!«, rufst du entschlossen. Gracie stampft mit ihrem Fuß auf und stupst dich an. Dabei schickt sie dir ein verschwommenes Bild, auf dem sie mit dir und Lottie bei der Suche nach dem Kätzchen zu sehen ist. »Die Reise könnte Wochen dauern«, erklärt Lottie dem kleinen Fohlen sanft. Gracie stampft wieder auf und das Bild erscheint noch einmal, dieses Mal deutlicher als zuvor. Lottie sieht dich an und nickt. »Einverstanden, wir machen uns gemeinsam auf den Weg«, sagt sie. »Wir versuchen es auf dem Seeweg. An der Seepferdchen-Bucht könnten wir vielleicht ein Boot erwischen. Sollen wir uns zuerst mit Proviant eindecken oder sofort aufbrechen?« Wenn du direkt zur Seepferdchen-Bucht aufbrechen willst, gehe zu Kapitel 28. * Wenn du zuerst Proviant besorgen möchtest, gehe zu Kapitel 47. *

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Felicity Brown Bella Sara: Zauberhafte Freunde - Ein Abenteuer-Spiele-Buch DEUTSCHE ERSTAUSGABE Gebundenes Buch, Pappband, 144 Seiten, 13,5 x 19,0 cm

ISBN: 978-3-570-17010-6 cbj avanti Erscheinungstermin: August 2010

Bella Sara – eine zauberhafte Pferde-Welt voller Magie und Abenteuer Das Mädchen Lottie nimmt die Leser mit auf eine aufregende Entdeckungsreise durch das Land des Hohen Nordens, in dem sie eine wichtige Aufgabe erwartet. Das Fohlen Gracie hat geschworen, immer gut auf ihre beste Freundin, das Kätzchen Precious, aufzupassen und es zu beschützen. Doch eines Tages hat es sich im Magischen Kiefernwald verirrt und bleibt verschwunden. Jetzt darf der Leser Gracie und ihren Freunden bei der Suche nach Precious helfen und entscheiden, wie die Suche voran gehen soll. Und am Ende wird er selbst überrascht sein, wie das Abenteuer ausgeht!