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Zahlen und Fakten der Sparkasse Erlangen 2016 Das Geschäftsjahr auf einen Blick Das Jahr 2016 war geprägt von Unsicherheiten über die politische und wirtschaftliche Entwicklung, die sich jedoch kurzfristig noch nicht wachstumsmindernd ausgewirkt haben. Die Weltwirtschaft erreichte 2016 in der Definition und Gewichtung des Internationalen Währungsfonds (IWF) ein Wachstum von 3,1 Prozent. Die Dynamik in den Industrieländern ließ 2016 gegenüber 2015 deutlich nach. Dagegen präsentierten sich die Schwellenländer recht stabil. Die seit 2014 laufende gesamtwirtschaftliche Erholung des Euroraums hat sich 2016 mit einem Wachstum von etwa 1,6 Prozent fortgesetzt. Alle großen Länder waren an der Erholung beteiligt; allerdings blieb der Wirtschaftsraum weiter zu einem gewissen Grade inhomogen aufgefächert. Deutschland erreichte mit 1,9 Prozent Wachstum im Jahr 2016 erneut einen hervorragenden Wert. Das ist das dritte Jahr in Folge mit überdurchschnittlichem Wachstum, zu dem allerdings die Außenwirtschaft rechnerisch nicht beitrug. Mit rund 8,5 Prozent des BIP liegt der deutsche Leistungsbilanzüberschuss auf einem für ein großes Land ungewöhnlich hohen Niveau. Getragen wurde das Wachstum der deutschen Wirtschaft allein von der Binnennachfrage, wobei die Investitionstätigkeit ein gemischtes Bild abgab: Bruttoanlageinvestitionen stiegen um real 2,5 Prozent, die darin enthaltenen Ausrüstungsinvestitionen lediglich um 1,7 Prozent. Bauinvestitionen wuchsen mit real plus 3,1 Prozent stärker. Der private Konsum bildete 2016 wie schon im Jahr zuvor die wichtigste Basis für die binnenwirtschaftliche Expansion. Er stützte sich auf die gute Lage am Arbeitsmarkt und steigende Lohneinkommen. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte erhöhten sich 2016 um 2,0 Prozent. Die Sparquote der privaten Haushalte blieb 2016 mit 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr fast unverändert. Die Zahl der in Deutschland Erwerbstätigen erhöhte sich noch einmal um 1,0 Prozent auf knapp 43,5 Millionen. Die amtliche Arbeitslosenquote reduzierte sich auf 6,1 Prozent. Die Reallöhne legten 2016 erneut kräftig zu. Neben den Nominallohnsteigerungen von durchschnittlich 2,3 Prozent pro Arbeitnehmer trug zu dem Kaufkraftgewinn vor allem die niedrige Inflationsrate bei. In nationaler Definition erhöhten sich die Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt 2016 nur um 0,5 Prozent (Quelle: Statistisches Bundesamt).
1
31.12.2016 Mio. EUR
Veränderung %
31.12.2015 Mio. EUR
Geschäftsvolumen
4.648
1,6
4.576
Bilanzsumme
4.511
1,9
4.429
Kundeneinlagen
3.807
1,5
3.750
Kundenkreditvolumen
3.212
8,2
2.968
Rücklagen
267
3,1
259
Mitarbeiter
820
-1,1
829
Auch nach einem Besuch des EZB-Präsidenten Mario Draghi im Europa-Ausschuss des Bundestages Ende September und seinem insgesamt positiven Fazit bleibt die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht unumstritten. Im März 2015 hat das Eurosystem sein Anleihekaufprogramm, seine Form eines „Quantitative Easing“ begonnen. Der Rat der EZB hat bereits am 10. März 2016 weitere geldpolitische Lockerungen beschlossen. Der Hauptrefinanzierungssatz wurde mit Wirkung zum 16. März von 0,05 Prozent auf 0,00 Prozent gesenkt. Der Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität wurde von zuletzt 0,30 Prozent auf nun 0,25 Prozent gesenkt. Der bereits negative Zinssatz für die Einlagefazilität wurde erneut zurückgenommen. Mit Wirkung zum 16. März wurde der Zinssatz von zuletzt -0,30 Prozent auf -0,40 Prozent gesenkt. Der EZB-Rat hat darüber hinaus beschlossen, das Programm zum Kauf von Staatsanleihen, gedeckten Schuldverschreibungen und forderungsbesicherten ABS-Papieren auszuweiten. Ab April stieg das Kaufvolumen von ursprünglich monatlich 60 Milliarden auf nun 80 Milliarden Euro. Neben den bisher vereinbarten Wertpapieren kaufen die Notenbanken des Eurosystems künftig auch Unternehmensanleihen mit Investment Grade. Außerdem werden Beschränkungen beim Ankauf von Anleihen supranationaler Institutionen gelockert. Anfang Dezember hat der EZB-Rat erneut reagiert: Das Anleihen-Kaufprogramm wurde um neun Monate bis mindestens Ende Dezember 2017 verlängert. Gleichzeitig soll das bisherige monatliche Volumen von 80 Milliarden Euro ab April 2017 auf 60 Milliarden gesenkt werden. Die Notenbank wird künftig auch Bonds mit einer Laufzeit von einem Jahr erwerben, sagte EZB-Präsident Mario Draghi. Auch Anleihen mit Renditen unter dem Einlagenzins von aktuell minus 0,4 Prozent seien dann erlaubt. Die Reduktion der monatlichen Anleihekäufe
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sollte aber nicht als Ausstieg aus dem Programm der quantitativen Lockerung interpretiert werden, denn letztlich entsteht mit dem Beschluss ein zusätzliches Ankaufvolumen von 540 Milliarden Euro. Die Situation in der europäischen Banken- und Finanzbranche bleibt schwierig. Neben Digitalisierung und Regulierung stellt insbesondere die seit sechs Jahren anhaltende Niedrigzins- bzw. Nullzinspolitik der EZB eine nie gekannte Herausforderung für die Kreditinstitute dar. Zudem ist aufgrund zunehmender Digitalisierung ein geändertes Kundenverhalten beim Bezug von Finanzdienstleistungen zu erkennen. Sie erfordert weiterhin eine hohe Investition in Technik und einen sukzessiven Ausbau neuer Vertriebswege. Auch die seit der Finanzkrise verschärfte Regulatorik auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene belastet in erheblichem Maße die Kreditwirtschaft. Immer tiefer gehende Detaillierungen des Meldewesens und eine höhere Frequenz des Reportings verursachen zusätzliche Kosten. Die Folgen dieser Belastungen werden zum Teil mit Personalabbau und der Schließung von Geschäftsstellen kompensiert. Das Geschäftsgebiet der Sparkasse Erlangen ist geprägt von einer niedrigen Arbeitslosenquote, einer hohen Akademikerquote sowie einem überdurchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen. So belegen die Stadt Erlangen und der Landkreis Erlangen-Höchstadt bei einer Reihe von Standortanalysen Top-Platzierungen. Die Prognos-Studie „Zukunftsatlas 2016“ bestätigt der Stadt Erlangen und dem Landkreis Erlangen-Höchstadt beste Zukunftsaussichten. Nach der GfK-Kaufkraftstudie 2016 liegt die Stadt Erlangen auf Platz 8, der Landkreis Erlangen-Höchstadt auf Platz 15 aller Städte und Landkreise Deutschlands. Im aktuellen Ranking von Focus-Money ist dem Landkreis Erlangen-Höchstadt der Sprung unter die Top Ten gelungen. Mit Platz 7 gehört der Landkreis zu den erfolgreichsten deutschen Städten und Landkreisen. Beim Deutschen Lernatlas ist Erlangen die Nr. 1 der Großstädte bis 500.000 Einwohnern. Im Städte-Ranking von IW Consult erreicht Erlangen den zweiten Platz im Zukunftsindex 2030. Erlangen punktet hier sowohl beim Anteil der Beschäftigten mit Hochschulabschluss als auch bei den Patentanmeldungen. Eine Studie der Wirtschaftswoche aus dem September 2016 reiht die Stadt Erlangen in einem Dynamikranking auf Platz 8 aller großen deutschen kreisfreien Städte ein. In dem Teilwertungsfeld „Wirtschaft“ erreicht Erlangen sogar die Spitzenplatzierung. Besonders positiv bewerten wir auch die gesicherten Planungen der Siemens AG, im Süden der Stadt Erlangen bis 2030 einen modernen und nachhaltig gestalteten "Siemens Campus Erlangen" zu errichten. Zukunftsweisende Büro-, Forschungs- und Laborarbeitsplätze sollen dort 2
s entstehen. Der Siemens Campus soll jedoch nicht nur eine moderne Arbeitsumgebung bieten. Auch ein Hotel einschließlich Apartments für Siemens-Mitarbeiter aus dem Ausland ist vorgesehen. In dem Areal wird auch ein neues urbanes Wohn- und Lebensumfeld entstehen. Das Bauprojekt hat ein Investitionsvolumen von rund 500 Millionen Euro und erstreckt sich über eine Fläche von
54 Hektar. Der Siemens Campus unterstreicht das langfristige Bekenntnis zum Standort Erlangen und soll für die Mitarbeiter wie auch für die Region ein Symbol für Innovationskraft sein. Aber auch der Landkreis ist als attraktiver Wirtschaftsstandort über die Grenzen hinaus bekannt. So haben die Firma Schaeffler AG, der Schreibgeräte- und Kosmetikproduktehersteller Schwan-Stabilo und die beiden Sportartikelhersteller Adidas und Puma ihre Firmenzentralen im Landkreis. Sowohl Adidas als auch Puma bringen ihr Bekenntnis zum Standort Herzogenaurach aktuell eindrucksvoll zum Ausdruck. Beide Sportartikelhersteller haben wieder erhebliche Investitionen in Neubauten in Herzogenaurach beschlossen. Alleine Adidas hat seit dem Jahr 1997 inkl. der aktuell geplanten Maßnahmen ein Volumen von rund 1 Mrd. EUR investiert. Eine vergleichbare Standorttreue kann man darüber hinaus auch der Schaeffler AG bescheinigen. Auch deshalb gehört der Landkreis Erlangen-Höchstadt zu den Kreisen und kreisfreien Städten in Bayern, die eine Arbeitslosenquote von unter 3 % verzeichnen und damit praktisch Vollbeschäftigung erreichen. Das insgesamt privilegierte Geschäftsgebiet zeigt sich auch an der hohen Präsenz einer ganzen Reihe von Konkurrenzinstituten. Die Sparkasse konnte die insgesamt hervorragende Ausgangsposition in ihrem Geschäftsgebiet wieder in gute, teilweise sehr gute Geschäftsergebnisse umsetzen.
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Die langjährige Beratung und Betreuung der Kunden durch kompetente Mitarbeiter hat zu einer engen Beziehung und zu einem hohen Vertrauensverhältnis geführt, das eine wesentliche Voraussetzung für den geschäftlichen Erfolg ist. Im Geschäftsjahr 2016 stand deshalb, wie auch in den Vorjahren, die ganzheitliche, bedarfsorientierte Beratung im Mittelpunkt unserer Geschäftspolitik. An dieser Maßnahme werden wir auch in den kommenden Jahren konsequent festhalten. Die 1VORAUS-Kundenbefragung 2016 bestätigt uns auf diesem Weg, denn unsere Kunden haben uns hier auf den 1. Platz unter den bayerischen Sparkassen gewählt! Die Privatmarktanalyse bestätigt dieses Ergebnis: So konnten wir im Vergleich zum Jahr 2010 unseren Marktanteil von 55 % auf 58 % und unsere Kundenreichweite von 59 % auf 66 % doch merklich steigern. Deshalb wurden die Geschäftspotenziale sowohl im bilanzwirksamen Geschäft als auch im Provisionsgeschäft kundenorientiert gehoben.
Bilanzwirksames Einlagengeschäft Die Kundeneinlagen inklusive der Eigenemissionen sind um 1,5 % auf 3.806.608 TEUR gestiegen. Damit konnten wir unser Ziel der Bestandssicherung leicht übertreffen. Sehr erfreulich ist, dass der Anstieg ausschließlich aus dem stabilen Retailgeschäft mit unseren Privatkunden resultiert. Die Entwicklung ist vor dem Hintergrund des erneut zufriedenstellenden Provisionsgeschäftes und dem ständig steigenden Wettbewerbsdruck besonders zufriedenstellend. Der Anteil der Kundeneinlagen liegt mit 84,4 % der Bilanzsumme, weil diese noch stärker gestiegen ist, leicht unter dem Vorjahreswert. Wir führen diese Entwicklung letztlich auf das bereits beschriebene enge Vertrauensverhältnis aus der langjährige Beratung und Betreuung unserer Kunden zurück. Mit einem Einlagenvolumen von 21.539 EUR je Einwohner kann die Sparkasse Erlangen den Spitzenplatz unter den bayerischen Sparkassen behaupten.
Ausleihgeschäft Im Kundenkreditgeschäft ist das Ausleihvolumen (inklusive unwiderruflicher Kreditzusagen und Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen) um 8,2 % auf 3.212.059 TEUR deutlich gestiegen. Zu dieser Entwicklung haben zum einen die erneut hohen Kreditzusagen im Wohnungsbau-Finanzierungsgeschäft beigetragen. Wir führen diese Entwicklung auf das ungebrochene Bedürfnis unserer Kunden nach Sachwerten bei einer anhaltenden Niedrigzinsphase zurück. Zum ande3
s ren ist auch im Firmenkreditgeschäft vor allem aufgrund großvolumiger Finanzierungen ein sehr zufriedenstellendes Neugeschäft zu verzeichnen. Aufgrund dieser Sachverhalte wurden unsere Erwartungen übertroffen. Das Kreditvolumen je Einwohner liegt bei 16.854 EUR. Damit erreicht die Sparkasse Erlangen auch hier den 1. Platz unter den bayerischen Sparkassen.
Provisionsgeschäft Der Provisionsüberschuss liegt mit 26.068 TEUR unter dem Wert des Vorjahres, aber um 4 %-Punkte über unserer Prognose. Das Verhältnis von Provisionsüberschuss zu Zinsüberschuss liegt dementsprechend mit 29,9 % auf dem Vorjahreswert. Wir konnten unsere Prognose aufgrund der sehr guten Ergebnisse in der Immobilienvermittlung und im Wertpapiergeschäft mit unseren Kunden übertreffen. Im übrigen Provisionsgeschäft haben wir unsere Ziele zwar nicht vollumfänglich erreicht, liegen aber zumindest über dem Vorjahresniveau. Das Dienstleistungsgeschäft ist damit insgesamt unseren Erwartungen entsprechend verlaufen. Insgesamt beurteilen wir die Geschäftsentwicklung als gut. Die zu Jahresbeginn gesetzten Ziele wurden weitgehend erreicht. Damit war im abgelaufenen Geschäftsjahr eine angemessene Aufstockung des bilanziellen Eigenkapitals als Basis für die zukünftige Geschäftsausweitung möglich. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ist unter Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung als gut zu bezeichnen.
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Zahlen und Fakten der Sparkasse Erlangen 2016
Jahresbilanz zum 31. Dezember 2016 Gekürzte, nicht testierte Fassung - keine der gesetzlichen Form entsprechende Veröffentlichung
Aktivseite
TEUR
Barreserve
73.508
Forderungen an Kreditinstitute
59.714
Forderungen an Kunden Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Beteiligungen Treuhandvermögen Immaterielle Anlagewerte
2.814.766
Passivseite Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
280.674
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
3.706.318
Verbriefte Verbindlichkeiten
21.218
Treuhandverbindlichkeiten
1.626
Sonstige Verbindlichkeiten
4.579
Rechnungsabgrenzungsposten
2.035
507.864
924.505 71.531 1.626 22
Rückstellungen
39.592
Nachrangige Verbindlichkeiten
79.071
Sachanlagen
32.958
Fonds für allgemeine Bankrisiken
Sonstige Vermögensgegenstände
22.197
Eigenkapital
Rechnungsabgrenzungsposten
2.178
Gewinnrücklagen Bilanzgewinn
Summe der Aktiva
4
TEUR
4.510.869
Summe der Passiva
103.000
266.700 6.056 4.510.869
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Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01. bis 31.12.2016
TEUR Zinserträge Zinsaufwendungen
83.667 -15.732
Laufende Erträge
19.355
Provisionserträge
27.213
Provisionsaufwendungen
-1.145
Sonstige betriebliche Erträge Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
6.720 -70.846
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
-2.395
Sonstige betriebliche Aufwendungen
-7.636
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft
-2.754
Abschreibungen und Wertberichtungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere
-3.453
Zuführungen zu dem Fonds für allgemeine Bankrisiken Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Sonstige Steuern Jahresüberschuss Einstellungen in Gewinnrücklagen Bilanzgewinn
5
-13.000 19.994 -11.735 -258 8.001 -1.945 6.056