WWF Schweiz 2010

Jahresbericht

«Viele Unternehmen haben die Bedeutung des nachhaltigen Wirtschaftens erkannt. Trotzdem bilden ökologische Produkte noch immer eine Nische. Wollen wir die Natur erhalten, braucht es eine Kehrtwende in den grossen Märkten. Ein gutes Beispiel ist die WWF Seafood Group in der Schweiz. Ihre Mitglieder machen bereits zwei Drittel der Fischanbieter aus. Sie stellen ihr Sortiment schrittweise auf umweltfreundliche Fische und Meeresfrüchte um und bauen es laufend aus. Erfolge wie dieser machen uns stolz und geben unserer Organisation zusätzlichen Schwung, sich für unseren Planeten einzusetzen.» Hans-Peter Fricker, Geschäftsleiter WWF Schweiz

Wald Klima Wasser Artenschutz Wissen Zahlen WWF-Partner

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Ein Drittel der Landfläche auf der Erde ist von Wäldern bedeckt. Damit uns nicht die Luft ausgeht, sollte es so bleiben.

Mehr Lebensraum für den Orang-Utan dank umweltschonender Palmölproduktion

Sichtbare Ergebnisse im Kampf gegen die RegenwaldAbholzung

Kein illegales Holz mehr in Schweizer Läden – Erfolg für WWF-Petition

Wald Neue Wege in der Palmölproduktion Es steckt in vielen Nahrungsmitteln und Kosmetika, und die weltweite Nachfrage boomt. Die Rede ist von Palmöl. Neue Plantagen tragen zur Zerstörung von tropischen Regenwäldern in Südostasien und Lateinamerika bei. Vor zwei Jahren kam erstmals zertifiziertes Palmöl gemäss den Richtlinien des Round Table on Sustainable Palm Oil (RSPO) auf den Markt. Der RSPO definiert Kriterien für einen nachhaltigen Palmölanbau, und zwar vom Plantagenbetreiber über den Händler bis hin zum industriellen Anbieter und zum Detailhändler. Bisher wurden bereits zwei Millionen Tonnen zertifiziertes Öl produziert. Das entspricht etwa 40 Prozent des jährlichen europäischen Bedarfs.

Einsatz für den Regenwald im Amazonas-Gebiet Die von der brasilianischen Regierung publizierten Zahlen machen Mut: 2009 sank die Abholzungsrate im Amazonas gegenüber dem Vorjahr um 45 Prozent. Das ist die niedrigste Abholzungsrate seit dem Jahr 2000 und damit die niedrigste seit Beginn der Datenerhebung. Dazu WWF-Projektleiterin Alice Eymard-Duvernay: «Trotzdem braucht es die Arbeit des WWF in der Region weiterhin.» Denn der Kongress möchte mit einer Änderung des Waldgesetzes weitere 85 Millionen Hektaren Regenwald zur Nutzung freigeben. Das entspricht einer Fläche so gross wie England und Frankreich zusammen und macht etwa einen Sechstel des gesamten brasilianischen Amazonasgebietes aus.

Mehr Transparenz in der Holzindustrie Der Anstoss für eine Schweizer Holzdeklarationspflicht kam vom WWF: Im Jahr 2005 reichte er eine Petition mit 53 000 Unterschriften ein und forderte ein Einfuhrverbot für illegales Holz. Dieses Jahr entschied nun der Bundesrat, dass die Deklarationspflicht per Oktober 2010 in Kraft treten solle. Das Gesetz zwingt die Industrie zu mehr Transparenz. Für Konsumenten und Konsumentinnen heisst dies: Mit ihrem Kaufentscheid können sie selber Einfluss nehmen, denn neu ist ersichtlich, wo ein Baum wuchs und um welche Holzart es sich handelt. Für den WWF ist dies ein grosser Sieg im Kampf gegen den illegalen Holzhandel.

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Gemeinsam ein Signal setzen – denn jeder und jede kann etwas zum Klimaschutz beitragen.

Alltagstaugliche Tipps – auch für mehr Umweltschutz auf dem Teller

Erfolgreicher Protest gegen die steinzeitliche KohleTechnologie

Lichter löschen für den Klimaschutz – Millionen machten mit

Klima Eine Frage des Lebensstils Der WWF will Menschen für einen nachhaltigen und gleichzeitig genussvollen Lebensstil begeistern. «Damit jeder Einzelne etwas tun kann, haben wir unsere Tipps für ein nachhaltiges Leben auf wwf.ch ausgebaut», erklärt WWF-Experte Damian Oettli. Neu gibt es auch die Ratgeber «Fische und Meeresfrüchte», «Saisontabelle für Früchte und Gemüse» und den Gastroführer «Goût Mieux» als Smartphone-Applikation. Und: 75 000 Personen und über 1000 Institutionen folgten einem WWF-Aufruf zur Reduktion der persönlichen Klimabilanz und assen am 14. September 2010 einen feinen vegetarischen Klima-Zmittag. Zudem verpflichteten sich 160 Institutionen, auch längerfristig vermehrt vegetarische Gerichte zu servieren.

Kampf gegen CO2-Schleudern Es waren einmal fünf Schweizer Stromversorger, die wollten ins grösste geplante deutsche Kohlekraftwerk in Brunsbüttel investieren. Eine Steinzeittechnologie, die jährlich Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 ausstösst. Der WWF und die deutsche Klima-Allianz protestierten mit dem «Kohlosaurus», einem schwarzen, CO2-Ballone spuckenden Untier. Mit Erfolg: Die Schweizer Stromversorger Groupe E, Romande Energie und Elektra Birseck Münchenstein haben erkannt, dass Kohle keine Zukunft hat, und stiegen aus. Dazu Anita Mazzetta vom WWF Graubünden: «Wir machen weiterhin Druck, damit auch Repower (Rätia Energie) und SN Energie auf diese Investitionen verzichten.»

Earth Hour von Zürich bis Hongkong Ob New York, Hongkong, Zürich oder Genf – tausende Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt löschten anlässlich der Earth Hour im März 2010 für eine Stunde die Beleuchtung ihrer Wahrzeichen. Der Eiffelturm und der Rheinfall, die Pyramiden von Gizeh und die Verbotene Stadt in Bejing, sie alle blieben im Dunkeln. Die Botschaft: Es ist höchste Zeit für mehr Klimaschutz. 128 Länder, Millionen von Menschen und unzählige Firmen beteiligten sich an der Aktion, ein neuer Rekord. Das klare Signal: Es sind viele, die mehr Klimaschutz wollen. Und viele können viel erreichen.

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Meere, Seen und Flüsse versorgen den Menschen seit jeher mit Nahrung. Damit das so bleibt, brauchen sie unseren Schutz.

Fischfreundlicher Exportschlager – der WWF-Ratgeber «Fische und Meeresfrüchte»

Neue Revitalisierungsprojekte in der Schweiz dank 459 Riverwatchern

Unbeabsichtigter SchildkrötenFang in Indonesien deutlich gesenkt

Wasser WWF hilft beim Einkauf mit Von Schweden bis Südafrika, von Indonesien bis Frankreich: Der Schweizer WWFRatgeber «Fische und Meeresfrüchte» ist ein Exportschlager. In 16 Länder wurde das Erfolgsprodukt im Kreditkartenformat schon exportiert. Die Bewertung von Speisefischen nach einem Ampelsystem hilft Konsumentinnen und Konsumenten, beim Kauf richtig zu entscheiden. Als Nächstes will der WWF seine Erfahrung beim Aufbau von Partnerschaften mit der Fischereibranche in andere Länder exportieren. Derzeit gibt es beispielsweise Kooperationen in Deutschland, Grossbritannien, den USA und Kanada – alle mit dem Ziel, den Schutz der Meere zu verbessern.

Flüsse und Bäche wiederbeleben Riverwatcher sind Menschen, die sich für Flüsse und Bäche einsetzen. Sie geben einem Gewässer eine Stimme und machen auf dessen Bedeutung aufmerksam. Riverwatcher merken, wenn die Lage für Pflanzen und Tiere problematisch wird. Gemeinsam mit dem WWF nehmen sie Kontakt mit Behörden, Firmen und Privaten auf, um Lösungen zu erarbeiten. Innerhalb von fünf Jahren hat der WWF nun 459 Riverwatcher ausgebildet. Mit Erfolg: In fünf Kantonen wurden bereits neue Revitalisierungsprojekte umgesetzt, in acht weiteren bestehen bereits konkret ausgearbeitete Projektideen.

Schildkröten am Angelhaken Schildkröten sind keine Fische – trotzdem schlucken sie Angelhaken und sterben qualvoll daran. Nun zeigt eine WWF-Initiative im Korallendreieck Südostasiens – dem Gebiet mit den meisten Meeresschildkröten-Arten weltweit – tolle Resultate. Mit grösseren Rundhaken statt kleineren J-förmigen Haken reduzierten die Fischer den ungewollten Fang von Schildkröten um 80 Prozent. «Die Haken setzen sie ein, weil der WWF mit ihnen das Gespräch suchte, sie schulte und die Haken in Umlauf brachte», sagt Projektleiter Felix Gnehm. Das Korallendreieck ist von seinem Artenreichtum her vergleichbar mit dem Amazonas und ist vorwiegend durch Überfischung und schädliche Fischfangpraktiken bedroht. Umso wichtiger ist dieser Erfolg des WWF.

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Die Natur bietet eine riesige Tier- und Pflanzenvielfalt. Doch der Mensch entscheidet, ob es Platz für neue Gäste hat.

Weniger Vorurteile über den pelzigen Einwanderer dank Bären-Erlebnisweg

In den WWF-Erlebniswochen die Vielfalt vor der eigenen Haustüre kennenlernen

Eine neue Chance für den südamerikanischen HyazinthAra im Pantanal

Artenschutz Aufklärung im Bündner Bären-Revier Alle vier Braunbären, die seit 2005 ihre Pfoten auf Schweizer Boden setzten, wanderten durch das Münstertal ein. Es lag also nahe, genau dort einen Bären-Erlebnisweg für Touristen und Einheimische zu planen. Dieses Jahr wurde die achte und letzte Etappe des Erlebnisweges eröffnet. Der Weg vermittelt auf spielerische Weise Wissen über den Bären und ist Teil des WWF-Projektes Ursina. Der Weg stösst auf viel Interesse: Alleine die lokale Tourismusorganisation «Turissem Val Müstair» organisierte bereits 15 Exkursionen. Das Ziel von Ursina ist, ein möglichst konfliktfreies Zusammenleben von Bär und Mensch zu ermöglichen und einen Beitrag zur Attraktivität dieser Randregion zu leisten.

Seltenes aus der Schweiz Scheue Auerhühner, nachtaktive Fledermäuse und urwüchsige Schildkröten: Sie alle waren zusammen mit weiteren 20 bedrohten Tierarten Hauptdarsteller in den Erlebniswochen der kantonalen WWF-Sektionen. «Etwa 1500 Erwachsene und Kinder haben dank unserer Aktion die faszinierende Naturwelt vor ihrer Haustür kennen und schätzen gelernt», sagt WWF-Projektleiter Daniel Heusser. Die WWF-Sektionen organisierten rund 60 Exkursionen in der ganzen Schweiz. Die kleinen und grossen Besucherinnen und Besucher entdeckten dabei die enorme Bedeutung der Biodiversität für uns Menschen.

Chance für einen Prachtvogel Illegaler Tierhandel und der Verlust des Lebensraums – diese beiden Gefahren bedrohen den Hyazinth-Ara, einen wunderschönen Vogel, der als «stark gefährdet» gilt. Fast alle der weltweit nur noch 6500 Vögel leben im Pantanal, dem grössten Feuchtgebiet der Erde. Umso wichtiger ist dessen Schutz. In den vergangenen Jahren gelang es dem WWF zusammen mit anderen Organisationen, den Druck auf die Bestände zu verringern. Mit einer kontinuierlichen Überwachung und mit der Erarbeitung regionaler Strategien kämpft der WWF auch in Zukunft für den Erhalt dieses kobaltblauen Prachtvogels.

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Tiere streicheln ist nur der Anfang. Der WWF vermittelt Kindern und Erwachsenen Wissen im Umgang mit der Natur.

Alles über den Luchs erfahren – an einem der fast 900 Schulbesuche pro Jahr

Ausgebuchte Kurse über klimagerechtes Sanieren im Bildungszentrum WWF

Städter im Umwelteinsatz – eine Hilfe für Bergbauern und die Natur

Wissen Der WWF im Klassenzimmer Sie dauern einen Schulmorgen lang. Es geht um den Baumeister Biber, die fleissige Wildbiene oder den zotteligen Eisbären und das Klima. Die Rede ist von den Schulbesuchen des WWF. Über 17 000 Schülerinnen und Schüler – vom Kindergarten bis zur Oberstufe – kamen letztes Jahr in den Genuss von einem der 869 Schulbesuche. Die Kinder setzten sich dabei auf spielerische und sinnliche Weise mit der Natur und ihrer Vielfalt auseinander. Auch die über 70 WWF-Lager stiessen auf reges Interesse: Sie waren alle schnell ausgebucht. Die Kinder von heute sind die Erwachsenen von Morgen: Deshalb sind sie für den WWF besonders wichtig.

Ausgebuchte Umwelt-Kurse Fast tausend Personen haben sich im letzten Geschäftsjahr beim Bildungszentrum WWF Know-how für ihr Umweltengagement geholt – so viele wie noch nie. Die 35 Kurse und mehrtägigen Module des auf Erwachsenenbildung spezialisierten Bildungszentrums waren fast alle ausgebucht. Zu den Spitzenreitern zählte der Tageskurs «Klimagerecht sanieren», der sich an Hauseigentümer richtete. Total überbucht waren auch die beiden Fachtagungen «Die Biodiversitäts-Gemeinde» und «Schulhausumbau – Lernräume für die Zukunft». Beide Themen wurden erstmals in der Schweiz an Tagungen diskutiert.

Für die Natur im Einsatz Umwelteinsätze tragen nicht nur zur Verbesserung der Ökologie bei, sie nützen auch der Ökonomie: Geputzte Alpweiden, entbuschte Trockenweiden und der Bau von Trockenmauern bieten Tieren wertvollen Lebensraum und machen das Land für Bergbauern wieder wirtschaftlicher. «Umwelteinsätze bringen die Stadt- und die Landbevölkerung einander näher und fördern das gegenseitige Verständnis», sagt WWF-Projektleiter Kurt Eichenberger. Im letzten Jahr gab es 30 Team-Einsätze, darunter auch von grossen Unternehmen wie Swisscom, Migros und Credit Suisse.

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Der WWF wird auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten grossz

Der WWF in Zahlen: Ein Blick auf die Finanzen Der WWF Schweiz wächst auch im Geschäftsjahr 2009/10 weiter. Unter anderem dank einer ausserordentlich hohen Einzelspende, die dieses Jahr eingegangen ist. Das erfreuliche Ergebnis ermöglicht es dem WWF, zukünftig noch mehr für die Natur und den Umweltschutz zu leisten.

Bilanz (in CHF 1000)

Ertrag in CHF 1000 30.6.2010

30.6.2009

46 949

35 846

1 074

1 325

Vorräte

139

183

Aktive Rechnungsabgrenzung

510

586

48 672

37 940

100

100

Sachanlagen

12 826

11 792

Total Anlagevermögen

12 926

11 892

Total Aktiven

61 598

49 832

Kurzfristiges Fremdkapital

6 928

8 166

Langfristiges Fremdkapital

211

241

Zweckgebundene Fonds

12 702

8 723

Organisationskapital

41 757

32 702

Total Passiven

61 598

49 832

Flüssige Mittel und Wertschriften Forderungen

Total Umlaufvermögen Finanzanlagen

Die Rechnungslegung des WWF Schweiz erfolgt nach den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER). Der hier dargestellte Finanzüberblick ist ein Zusammenzug der durch die KPMG AG revidierten Jahresrechnung 2009/10. Die detaillierte Jahresrechnung sowie der Leistungsbericht nach FER 21 können beim WWF Schweiz angefordert werden unter www.wwf.ch/jahresbericht oder Telefon 044 297 21 21.

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Mitgliederbeiträge Spenden aus Aussendungen

16 850 31,8% 9 380 17,7%

Spenden Grossgönner und Stiftungen 10 808 20,4% Legate und Erbschaften

3 046

Sponsoring- und Lizenzerträge

6 337 12,0%

5,7%

Beiträge der öffentlichen Hand

781

1,5%

Warenertrag

839

1,6%

Dienstleistungsertrag

1 387

2,6%

CO2-Kompensation

3 439

6,5%

117

0,2%

Sonstige Erträge Total

52 984 100%

ügig unterstützt. Herzlichen Dank.

Betriebsrechnung (in CHF 1000, vom 1.7. 2009 bis 30.6. 2010)

Leistungserbringung in CHF 1000

2009/10

2008/09

WWF International

3 275

8,0%

Ertrag aus Geldsammeltätigkeit

47 201

36 831

Afrika

1 086

2,7%

Ertrag aus Lieferung und Leistung

5 783

5 475

Asien

1 655

4,1%

Total Ertrag

52 984

42 306

Lateinamerika

2 165

5,3%

Umweltschutzprojekte

27 334

26 343

Schweiz und Europa

2 594

6,3%

619

732

Regionalarbeit

3 268

8,0%

Kommunikation und Marketing (Fundraising)

8 628

8 768

Klimaschutz

1 524

3,7%

Administration

4 279

4 319

CO2-Reduktion

2 131

5,2%

Total Leistungserbringung

40 860

40 162

Nachhaltiger Konsum

2 645

6,5%

Betriebsergebnis

12 124

2 144

Jugend und Umwelt

3 126

7,7%

859

29

Umweltbildung

1 221

3,0%

51

55

13 034

2 228

Projekt- und Umweltinformation

2 644

6,5%

Ergebnis zweckgebundene Fonds

3 979

-509

Ergebnis Organisationskapital

9 055

2 737

0

0

Warenhandel

Finanzergebnis Übriges Ergebnis Ergebnis vor Zuweisung/Entnahme

Ergebnis nach Zuweisung/Entnahme

Total Umweltschutzprojekte Warenhandel

27 334 66,9% 619

1,5%

Kommunikation und Marketing (Fundraising) 8 628 21,1% Administration Total Finanz- und übriges Ergebnis

4 279 10,5% 40 860 100% 910

Jahresergebnis 09/10 13 034

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WWF-Firmenpartnerschaften

Sinnvoller Umweltschutz – auch für die Wirtschaft Firmen entdecken die wirtschaftlichen Vorteile des Umweltschutzes. Mit ihrer Unterschrift unter wirkungsvolle Umweltziele verpflichten sie sich zu einer WWF-Partnerschaft, welche ihnen erlaubt, dieses Engagement zu zeigen.

Strategische Partnerschaften eröffnen Chancen Im Zentrum der strategischen Partnerschaften mit der Migros und der Zürcher Kantonalbank steht das gemeinsame Ziel, nachhaltige Lösungen zum Schutz der Natur und der Umwelt zu entwickeln und zu fördern. • Die Migros engagiert sich als strategische Partnerin und ist Miglied in verschiedenen WWF Groups: WWF Climate Group, WWF Seafood Group, WWF GFTN Switzerland, Better Cotton Initiative, Round Table on Responsible Soy und Round Table on Sustainable Palm Oil. Als Hauptsponsorin unterstützt sie die WWF-Biodiversitätskampagne, das WWF-Kinder- und Jugendprogramm und seit vielen Jahren das Pandamobil. • Die Zürcher Kantonalbank führt in Zusammenarbeit mit dem WWF eine eigenständige, umfassende «Produktlinie Nachhaltigkeit». Neu zur Produktlinie gekommen sind dieses Jahr sieben Nachhaltigkeitsindizes sowie drei zusätzliche nachhaltige Anlagestrategie-Fonds, die sich auch für das Fondssparen eignen. Die Bank strebt im Rahmen der WWF Climate Group konkrete CO2-Reduktionen an und ist Hauptsponsorin der Kinder- und Jugendprogramme des WWF Zürich und weiterer regionaler Projekte.

Bestehende und neue Firmenpartnerschaften Coop ist Mitglied aller drei WWF Groups, Sponsorin und ein wichtiger Partner des WWF. Coop investiert ausserdem die eigenen Klimakompensationen von Flugtransporten in WWF-Projekte. Die Liste aller weiterer Partner finden Sie auf Seite 18. Vier Firmen sind neu dazugestossen: Chopard steuert einen Teil der Verkaufseinnahmen einer limitierten Schmuckkollektion für den Schutz des Tigers bei; Lemaco vertreibt FSC-Holzspiele mit WWF-Lizenz, deren Gebühren in die Umweltschutzarbeit des WWF fliessen; Meteoblue macht sich mit dem Verkauf seiner iPhone-Applikation zum Schutz des Klimas stark; Prodir unterstützt das WWF-Bärenprojekt.

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Unternehmen können im Umweltschutz viel erreichen. Mit dem WWF als Partner sind sie sicher, dass ihr Umwelt-Engagement bei den Kunden ankommt.

WWF Climate Group: Für einen tieferen CO2-Ausstoss Die Mitglieder der WWF Climate Group verfolgen das Ziel, die eigenen CO2-Emissionen markant zu senken. Das tun sie, indem sie beispielsweise ihren Strombedarf einzig aus erneuerbaren Energien decken. Neun von elf Unternehmen beziehen inzwischen ausschliesslich erneuerbaren Strom. Zusammengerechnet sind das mehr als 600 000 Megawattstunden, was dem jährlichen Stromverbrauch von 150 000 Haushalten entspricht. Auch in Sachen Beleuchtung sind diese Unternehmen Spitze: Sie haben im letzten Jahr mehr als 2,5 Millionen Stromsparlampen verkauft. Zwar trat im vergangenen Jahr ein Mitglied aus der Climate Group aus, doch erfreulicherweise konnte der Brillengläserhersteller Knecht und Müller AG als neues Mitglied gewonnen werden.

WWF Seafood Group: Für meeresfreundliche Fischprodukte WWF SEAFOOD GROUP

Konsumenten verlangen immer häufiger umweltverträgliche Fischprodukte. Handel und Produzenten haben das erkannt. Denn letztlich haben alle ein Interesse daran, gegen Überfischung und Beifang vorzugehen. Umso erfreulicher ist es, dass die WWF Seafood Group im vergangenen Jahr um drei auf zehn Mitglieder angewachsen ist. Neu dabei sind der Lebensmittelhändler Bell AG Seafood, die Gastrolieferanten Braschler AG und Ultra Marine Food SA. Die Unternehmen der WWF Seafood Group verpflichten sich zum schrittweisen Umstieg auf Fisch aus nachhaltig bewirtschafteten Beständen. Die Unternehmen der WWF Seafood Group decken nun rund zwei Drittel des Schweizer Marktes ab.

WWF GFTN Switzerland: Für umweltgerechte Waldbewirtschaftung Die Partnerfirmen des WWF Global Forest & Trade Network Switzerland (GFTN) konnten die Umsatzzahlen von FSC-zertifizierten Produkten – dem Label für umweltS WI T Z E R L A N D

und sozialgerechte Bewirtschaftung von Wäldern – im 2009 erneut steigern. Mit 297 Millionen Franken oder schätzungsweise einem Fünftel am Schweizer Gesamtverbrauch liegt dieser Anteil verglichen mit anderen Ländern hoch. Besonders erfreulich am FSC-Anstieg ist, dass der Holz- und Papierkonsum in derselben Zeit eher rückläufig verlief. Der WWF stellt ausserdem fest, dass auf Grund der Nachfrage der Konsumentinnen und Konsumenten in Europa immer mehr Firmen auch in südlichen Ländern die FSC-Zertifizierung anstreben.

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Unsere Partner WWF GFTN Switzerland Albiez AG Amarena AG Coop Genossenschaft Druckerei Ropress Genossenschaft Genossenschaft Handwerkskollektiv Holzpunkt AG Migros-Genossenschafts-Bund Möbel Pfister AG Precious Woods (Switzerland) Ltd Schilla Bodenbelags AG Schreinerei E. Wieland AG Sommer Holzwerkstatt GmbH triplex Roth, Schreiber, Wyssmann Twice-Percussion GmbH WohnGeist GmbH WWF Climate Group bgm Baugenossenschaft Milchbuck Coop Genossenschaft Die Schweizerische Post Ernst Schweizer AG, SonnenenergieSysteme Ikea Schweiz Knecht und Müller AG Migros-Genossenschafts-Bund Pavatex SA Schweizer Jugendherbergen Swisscom Zürcher Kantonalbank

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WWF Seafood Group Bell AG Seafood Bianchi AG Braschler AG Coop Genossenschaft Dörig & Brandl AG Dyhrberg AG Marinex SA Migros-Genossenschafts-Bund Pizoler AG Ultra Marine Food SA

Stiftungen Credit Suisse Foundation Erlenmeyer-Stiftung Ernst Göhner Stiftung Fonds Protection des forêts tropicales, Stiftung Symphasis Fonds Rita et Richard Barmé Margarethe und Rudolf Gsell-Stiftung Mava-Stiftung Oak Foundation Stammbachstiftung

Sponsoren, Lizenznehmer und Promotionspartner Berndorf Luzern AG Boule & Bill Brüco Swiss AG Carlit + Ravensburger AG Chopard & Cie SA Coop Genossenschaft Cornèr Banca SA, Cornercard Delinat AG Festool GmbH Forbo Giubiasco SA Globi Verlag Groth AG Implenia Development SA Impuls AG Leineweber GmbH & Co.KG Lemaco SA Meteoblue AG Migros-Genossenschafts-Bund Mimex Brands & Labels Pimkie Prodir SA Pro Futura AG Recticel Bedding (Switzerland) AG SCA Hygiene Products GmbH Swisscanto Asset Management AG Uniross Batteries Universal Pictures International Switzerland GmbH Waldmeier AG Zürcher Kantonalbank

Beiträge der öffentlichen Hand BAFU, Bundesamt für Umwelt BBT, Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BSV, Bundesamt für Sozialversicherungen BVET, Bundesamt für Veterinärwesen DEZA, Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit SECO, Staatssekretariat für Wirtschaft Partnerorganisationen Agrarallianz* Better Cotton Initiative* CIPRA Schweiz* Energie Trialog Schweiz (ETS)* Goût Mieux* IWÖ, Universität St. Gallen* S.A.F.E.* SAG* Stiftung Umweltbildung Schweiz (SUB)* Umweltallianz* Verein Energieallianz* Verein für umweltgerechte Energie VUE* Verein Klima-Initiative* WWF International* * Einsitz im Führungsorgan durch WWF Schweiz

Der WWF Stiftungsrat

Geschäftsleitung

Zertifizierungen

Präsident Robert Schenker (seit 2003)

CEO Dr. Hans-Peter Fricker

ZEWO Das ZEWO-Gütesiegel zeichnet gemeinnützige Organisationen für den gewissenhaften Umgang mit den ihnen anvertrauten Geldern aus. Es bescheinigt den zweckbestimmten, wirtschaftlichen und wirkungsvollen Einsatz von Spenden und steht für transparente und vertrauenswürdige Organisationen mit funktionierenden Kontrollstrukturen, die Ethik in der Mittelbeschaffung und Kommunikation wahren.

Finanzberater

Mitglieder Josef Estermann (seit 2006)

Mitglieder Catherine Martinson Leiterin Regionalarbeit

Urbanist

Gian-Reto Raselli Tina Felber (seit 2004)

Leiter Marketing

Marketing- und Kommunikationsdirektorin

Dr. Peter Hasler (seit 2006 bis März 2010)

Markus Schwingruber Leiter Finanzen und Dienste

Präsident und Mitglied verschiedener Verwaltungsräte

Thomas Vellacott Dr. Elena Havlicek (seit 2007)

Leiter Programm

Biologin

Prof. Dr. Martine Rebetez (seit 2008)

Adressen

Geografin und Klimatologin

Reto Ringger (seit 2010) Unternehmer

WWF Schweiz Hohlstrasse 110 8010 Zürich Telefon: 044 297 21 21

Andreas Schoellhorn (seit 2000 bis Dezember 2009) Unternehmensberater

Suzanne Wolff (seit 2009) Präsidentin Mirador Foundation

Mandate und Verbindungen der Mitglieder des Stiftungsrates, welche für die Tätigkeit des WWF Schweiz relevant sind, werden unter www.wwf.ch/stiftungsrat publiziert.

WWF Suisse Avenue Dickens 6 1006 Lausanne Telefon: 021 966 73 73 WWF Svizzera Piazza Indipendenza 6 6501 Bellinzona Telefon: 091 820 60 00

Swiss NPO-Code Der Swiss NPO-Code trägt zur effizienten und wirksamen Erfüllung der Aufgaben von NPO-Organisationen bei. Er fördert die Wahrnehmung und Übernahme von Verantwortung der leitenden Organe, klare Führungsstrukturen, die Transparenz durch objektive Informationen sowie weitere wichtige Aspekte der Corporate Governance einer Nonprofit-Organisation. Der WWF Schweiz weicht in zwei Punkten vom Swiss NPO-Code ab und legt dies im Web offen. wwf.ch/jahresbericht Umweltmanagement Der WWF Schweiz setzt sich umfassend für den Umweltschutz ein. Das schliesst seine eigene Tätigkeit mit ein. Deshalb ist sein Umweltmanagementsystem ISO 14001:2004 zertifiziert.

Bildungszentrum WWF Bollwerk 35 3001 Bern Telefon: 031 312 12 62

In eigener Sache Der WWF setzt sich umfassend für

ferenzsystem, um unnötige Reisen zu

und den gesamten Papierverbrauch

den Umweltschutz ein. Dazu gehören

vermeiden. Wo immer möglich druckt

über WWF-Klimaschutzprojekte, die

natürlich auch seine eigenen Akti-

der WWF auf Recycling-Papier. Dort

dem «Gold Standard» genügen, dem

vitäten. So hat er zum Beispiel eine

wo es nicht anders geht, kommt FSC-

unabhängigen, weltweit anerkannten

energieeffiziente Beleuchtung in allen

Frischfaser zum Einsatz. Zudem kom-

und anspruchsvollsten Label.

Bürogebäuden, eine CO2-arme Holz-

pensiert der WWF die nicht vermeid-

heizung und neu auch ein Video-Kon-

baren Flugreisen der Mitarbeitenden

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WWF Schweiz

Hohlstrasse 110 Postfach 8010 Zürich

Der WWF will der weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebieten und eine Zukunft gestalten, in der die Menschen im Einklang mit der Natur leben. Der WWF setzt sich weltweit ein für: • die Erhaltung der biologischen Vielfalt, • die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, • die Eindämmung von Umweltverschmutzung und schädlichem Konsumverhalten.

Tel.: 044 297 21 21 Fax: 044 297 21 00 [email protected] www.wwf.ch Spendenkonto: PC 80-470-3

Fotos: S. 1: © Tom & Pat Leeson; S. 2 / 3: © Timo Ullmann; © Thomas Marent; © Photolibrary.com; © Brian J. Skerry / National Geographic Stock / WWF; © Patrick Doyle / WWF-Canada; © Photolibrary.com; © Nik Hunger; S. 4 / 5: © Christian Beier / Zoonar; © Konrad Wothe / Okapia; © Aciya Camilo Guio; © Sandra Brückner/ WWF; S. 6 / 7: © WWF-Canada / Frank Parhizigar; © Sonja Ruckstuhl; © Campact e.V.; © Patrick Doyle / WWF-Canada; S. 8 / 9: © Jürgen Freund / WWF-Canon; © Frédéric Bassemayousse / WWF Mediterranean; © Sandra Brückner / WWF; © Michel Gunther / WWF-Canon; S 10 / 11: © Louis-Marie Perau / hemis / laif; © Anita Mazzeta / WWF; © Michel Roggo; © Pete Oxford / Minden Pictures; © Pete Oxford / Minden Pictures; S. 12 / 13: © Timo Ullmann; © Vera Markus; © Caro / Teich; © Yannick Andrea; S. 14 / 15: © National Geographic Stock; S. 16 / 17: © Chris Martin Bahr / WWF-Canon; S. 18 / 19: © Konrad Wothe / Minden Pictures / FLPA RM; © Keren Su/China Span / Alamy

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