Wohnen auf einer Sonnenterrasse

Reportage Auszug aus der Zeitschrift DAS EINFAMILIEN Wohnen auf einer Sonnenterrasse HAUS erschienen am 25. Juli 2013 ©Etzel Verlag AG Sanft am Han...
Author: Joachim Krause
4 downloads 1 Views 2MB Size
Reportage Auszug aus der Zeitschrift DAS EINFAMILIEN

Wohnen auf einer Sonnenterrasse

HAUS erschienen am 25. Juli 2013 ©Etzel Verlag AG

Sanft am Hang gelegen mit Blick auf den See und in die Berge gibt sich das schlichte Renggli-Haus mit der weiss lasierten Holzfassade äusserlich bescheiden. Seine inneren Werte sind jedoch überraschend vielseitig und effizient. Von Cornelia Bisch (Text) und Beat Brechbühl (Fotos)

38_Das Einfamilienhaus 4/2013

Das Einfamilienhaus 4/2013_39

Reportage Wohnen auf einer Sonnenterrasse 1

3

2

4

1) Die Terrasse bietet dem darunter liegenden Spiel- und Grillplatz Wetterschutz. 2) Eine Aussentreppe verbindet die Terrasse mit dem Garten. 3) Einfahrt zur Doppelgarage, welche mit einem Seitenflügel für Sportgeräte ausgestattet ist. 4) Die grossflächigen Fenstertüren lassen Innen- und Aussenraum verschmelzen.

40_Das Einfamilienhaus 4/2013

Das Einfamilienhaus 4/2013_41

Reportage Wohnen auf einer Sonnenterrasse 1

3

2

4

1) Die offene Küche stellt die Verbindung zwischen Ess- und Wohnbereich dar. 2) Viel Stauraum, grosse Arbeitsflächen und moderne Geräte machen das Kochen zum Erlebnis. 3) Das helle Eichenparkett, die weiss gestrichenen Wände und hellen, warmen Möbel sind dezent und wohnlich. 4) Vom Wohnbereich ist die Sicht auf den See und in die Berge atemberaubend. Nächste Doppelseite) Der japanische Garten erzählt mit den gezielt platzierten Steinen, Sträuchern und Pflanzen seine eigene Geschichte.

42_Das Einfamilienhaus 4/2013

Das Einfamilienhaus 4/2013_43

Reportage Wohnen auf einer Sonnenterrasse

44_Das Einfamilienhaus 4/2013

Das Einfamilienhaus 4/2013_45

Reportage Wohnen auf einer Sonnenterrasse

Vom Elternbad sieht man direkt in den japanischen Garten hinaus, der Ruhe und Beschaulichkeit vermittelt.

> Ein Gebäude an solch bevorzugter Lage braucht sich nicht selbst zu inszenieren. Ganz im Gegenteil: Die wahre Kunst des Architekten besteht darin, die Umgebung ins Hausinnere zu holen, sie den Bewohnern von möglichst vielen Räumen aus zugänglich zu machen, sie als Teil des Wohngefühls zu verstehen und zu integrieren. Dies ist hier brillant gelungen und wird täglich geschätzt. «Es war uns lange nicht klar, wie unser Haus von aussen aussehen würde», gesteht die Bauherrin. «Innen musste es vor allem stimmen». Der Blick von der Holzterrasse auf der oberen, der Wohnebene, lässt einen Schwere und Hektik vergessen. Er verleiht Inspiration am Morgen, Ruhe und Entspannung am Abend. Transparenz und Offenheit Das Glasgeländer rund um die grosszügige Terrasse lässt die Blicke frei schweifen. Kein Vordach hält das Tageslicht von der offenen Wohnlandschaft fern, die über raumhohe Fenstertüren erreichbar ist. Stattdessen sorgt eine breite Sonnenstore für Schatten an sonnigen Tagen. Eine Treppe verbindet die Terrasse mit dem darunter liegenden geschützten Spielund Grillplatz sowie dem Garten. Die Gestaltung des Wohnraums und des im Terrassenwinkel angeordneten Ess-/Kochbereichs ist der Aussicht ebenso verpflichtet. Sowohl am Esstisch als auch in der Wohnlounge gibt es keine Vorzugsplätze, die Panoramafenster lassen jedermann am atemberaubenden Schauspiel draussen teilhaben. Selbst vom gegenüberliegenden Eingangsbereich aus sieht man direkt auf den See. Das helle Eichenparkett, die weiss gestrichenen Wände und hellen, warmen Möbel sind dezent und wohnlich. Die L-förmige offene Küche wird durch ein schmales Fensterband zusätzlich mit Tageslicht versorgt. Ein elegantes hängendes Wandelement, welches sich über die gesamte Tiefe des Raumes erstreckt, bietet viel Stauraum und schafft die optische Verbindung zwischen der modern eingerichteten Küche und dem Essbereich. Schnelle Imbisse werden an der Frühstücksbar eingenommen. Die Bauherrin öffnet einen der grossen Wandschränke

46_Das Einfamilienhaus 4/2013

in der Küche und lächelt verschmitzt: «Hier verbirgt sich der Zugang zur Vorratskammer», erklärt sie. Geschickt gelöst und äusserst praktisch! Eine Zwischenwand trennt den Flur vom Wohnbereich und verbirgt die Treppe nach unten in die Privaträume der vierköpfigen Familie. Im Eingangsbereich bieten zahlreiche Wandschränke willkommenen Stauraum für Jacken und Schuhe. Gleich neben dem Eingang steht eine farbenfroh gestrichene und tapezierte, mit originellen Accessoires ausgestattete Tagestoilette Gästen und Bewohnern zur Verfügung. Sie wird durch ein Oblicht erhellt. Weltenbummler im sicheren Hafen Sie ist Schweizerin, jedoch in Südamerika aufgewachsen, er ist Australier und hat lange in Japan gelebt. Von der bewegten Vergangenheit der Bauherren, dem Leben im Ausland und den vielen Reisen zeugen eindrückliche Bilder und Skulpturen im ganzen Haus sowie ein kunstvoll angelegter japanischer Garten vor der Elternsuite im Untergeschoss. Das Bauherrenpaar und seine beiden Kinder wohnen bereits seit sieben Jahren im Dorf, bis anhin jedoch in einem Miethaus, das man vom Fenster aus sieht. «Plötzlich ergab sich die Gelegenheit, diese Parzelle zu kaufen. Da haben wir zugegriffen», erzählt die Bauherrin. Auf die Firma Renggli AG hat sie eine Freundin aufmerksam gemacht, die selbst in einem Renggli-Haus wohnt und mit der nachhaltigen Qualität sehr zufrieden ist. «Wir hatten gleichzeitig mit zwei weiteren Architekten Gespräche aufgenommen, uns aber schliesslich für Herrn Späti von Renggli-Haus entschieden.» Er sei von Anfang an auf die Bedürfnisse der jungen Familie eingegangen und habe sie ernst genommen, sagt die Bauherrin. Umfangreicher Ideenkatalog «Wir stellten gleich zu Beginn einen Ideenkatalog auf», berichtet die Hausherrin. Obwohl ordentlich lang und teilweise recht anspruchsvoll, sei die Umsetzung für Architekt Späti kein Problem gewesen. Wohnen oben, Schlafen

Reportage Wohnen auf einer Sonnenterrasse

Im Sommer spielt sich ein Grossteil des Lebens auf der Sonnenterrasse ab.

unten sei das wichtigste Anliegen gewesen. Dann aber auch grosszügig dimensionierte Spiel- und Schlafzimmer, ein abgeschlossener Elternbereich mit Bad, eine ebene Rasenfläche zum Spielen für die Kinder sowie der Zugang von den Kinderzimmern direkt in den Garten. «Wir haben uns sogar ein ‚Putting Green’ geleistet, einen Golf-Übungsstreifen mit Kunstrasen», lacht die Bauherrin. Dieser liegt terrassiert unterhalb der Rasenfläche und bildet einen gepflegten Abschluss des Gartenbereichs. Daneben befindet sich die Einfahrt zur Doppelgarage. Oben am Eingangsbereich des Hauses bietet ein kleiner Asphaltvorplatz Parkmöglichkeiten für Gäste. Das Haus verfügt über ein extensiv begrüntes Flachdach und ist im Minergie-Standard erstellt. Eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe mit Bodenheizung erzeugt effizient Warmwasser- und Heizwärme, eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt für ein gesundes Raumklima. Langfristige Planung Auch den Gedanken ans Alter liessen die jungen Bauherren vorausschauend in die Planung einfliessen. «Wir wollten eine gerade Treppe, falls später einmal ein Treppenlift eingebaut werden muss. Auch beim Tragen von sperrigen oder schweren Dingen ist dies praktischer», betont die engagierte Hausfrau und Fotografin. Am Fuss der Treppe befinden sich das Kinder- und Gästebad sowie ein gemütliches Gästezimmer. Es ist gerade belegt, Freunde aus Australien sind zu Besuch. Ist die Familie unter sich, wird der Raum auch als Büro genutzt. Zwei grosse Kinderzimmer sind ganz auf die Wünsche der beiden Jungs abgestimmt: Coole Hochbetten, eine Gewebetapete mit Weltkarte, eine glatte Wand in der Lieblingsfarbe des jeweiligen Bewohners, geräumige Schränke, die jede Menge Spielzeug und Kleidung schlucken, Zugang zum Garten und viel Platz zum Spielen und Toben. Zwei putzige Rennmäuse fühlen sich rundum wohl in ihrem Käfig im Gang und graben eifrig Tunnels ins üppige Sägemehl. Eine Fenstertür führt hinaus in den Gemüsegarten. Seitlich

48_Das Einfamilienhaus 4/2013

an der Fassade verbirgt eine kaum sichtbare Tür einen kleinen Abstellraum für Gartengeräte. Vom Gang führt eine Treppe mit Teppichbelag ins Untergeschoss, wo Waschküche, Technikraum, die Doppelgarage mit Seitenflügel für Sportgeräte sowie zwei Kellerräume untergebracht sind. Abgeschlossener Elternbereich Eine Tür trennt den separaten Elternbereich vom übrigen Untergeschoss ab. Über einen schmalen Gang sind Badezimmer, Ankleide und Schlafzimmer erschlossen. Hier erlebt man die Sicht auf den japanischen Garten besonders eindrücklich. Die weite, nicht ganz bodentiefe Fensterfront gibt von jedem Zimmer den Blick frei in einen Gartenbereich mit besonderer Geschichte und Bedeutung. Die Bauherrin erklärt: «Jeder Baum und jeder Stein ist speziell ausgewählt und an einem besonderen Ort platziert.» Sie beschreibt Seen- und Berglandschaften, Symbole und kreative Kompositionen. Azaleen, Nadelund Blütenbäume reflektieren in ihrer Veränderung die Jahreszeiten. An den Zimmerwänden hängen keine Bilder, wozu auch, das schönste Bild ist der japanische Garten selbst, ein Bild der Ruhe und Beschaulichkeit, geschützt von einer Holzpergola vor Wind, Wetter und unerwünschten Einblicken. Das Badezimmer ist mit einer grossen Eckwanne, einer Regenbrause und einem eleganten Doppellavabo ausgestattet. Der gesamte Bereich ist ein Ruhepol, ein stiller Rückzugsort für die aktiven Eltern und Berufsleute. Das Fazit der Bauherrin: «Es ist ein schönes, praktisches Haus. Wir fühlen uns hier sehr wohl. Es passt zu uns!»