Wissenschaftliche Darstellung des Projektes

Wissenschaftliche Darstellung des Projektes Titel: Evaluation eines häuslichen, körperlichen Trainingsprogramms bei Patienten mit interstitiellen Lung...
Author: Kristian Schulz
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Wissenschaftliche Darstellung des Projektes Titel: Evaluation eines häuslichen, körperlichen Trainingsprogramms bei Patienten mit interstitiellen Lungenerkrankungen bezüglich physiologischer, lebensqualitätsbezogener und sozioökonomischer Parameter Autoren: Wewel, Alexandra R.; Jörres, Rudolf A.; Magnussen, Helgo 1.1 Zusammenfassung Körperliches Training ist ein etablierter Bestandteil nationaler und internationaler Empfehlungen pneumologischer Rehabilitationsprogramme. Bisher veröffentlichte Daten zu pneumologischen Trainingsprogrammen beziehen sich ausschließlich auf Patienten mit obstruktiven Atemwegserkrankungen. Sie zeigten, dass sich durch Training sowohl körperliche Belastbarkeit als auch Lebensqualität der Patienten verbessern lässt. Zur Wirkung analoger Trainingsmaßnahmen bei Patienten mit restriktiven Lungenerkrankungen liegen keine Daten vor. Die vorliegende Studie prüfte daher bei Patienten mit interstitiellen Lungenerkrankungen die Anwendbarkeit und Effektivität der etablierten Trainingsmethode. In einer kontrollierten, randomisierten, multizentrischen Studie wurden 104 Patienten mit interstitieller Lungenerkrankung (57 m / 47 w; Alter (Mittelwert ± SD) 60 ± 11 Jahre; Vitalkapazität (VC) 72 ± 19 %Soll; Diffusionskapazität (TLCO) 46 ± 17 %Soll) untersucht. 50 Patienten wurden der Interventionsgruppe (T) zugeteilt und absolvierten über sechs Monate zweimal täglich ein 15-minütiges häusliches Trainingsprogramm. Die Kontrollgruppe (K) wurde von 54 Patienten gebildet; diese führten kein regelmäßiges, kontrolliertes Training durch. Die beiden Gruppen unterschieden sich nicht hinsichtlich der Ausgangswerte und der Verteilung der Krankheitsgruppen (UIP n=14/16 (K/T), idiopathische Fibrose n=17/15 (K/T), Sarkoidose n=11/10 (K/T), EAA n=6/4 (K/T), NSIP n=2/1 (K/T), Kollagenosen n=4/4 (K/T)). Nach der Eingangsuntersuchung erfolgte nach drei und sechs Monaten jeweils eine Kontrollvisite im Studienzentrum. An die Interventionsphase schloss sich für beide Gruppen ein Follow-up über 12 Monate an. Bei jedem Untersuchungstermin wurden neben klinischen und psychologischen Daten die Laborwerte, Lungenfunktion, körperliche Belastbarkeit mittels Spiroergometrie und 6-Minuten-Gehtest, sowie Angaben zur Lebensqualität und Dyspnoe erfasst. In der Interventionsperiode erhielten die Patienten zwischen den Visiten jeweils einen Hausbesuch zur Supervision. Beide Gruppen wurden durch Schrittzähler in der Aktivität kontrolliert. Jeder Patient hatte ein Tagebuch zu führen, worin Trainingseinheiten, Dyspnoe, Medikation und Gesundheitszustand zu dokumentieren waren. 82 Patienten konnten die Interventionsperiode abschließen, 40 Patienten konnten bis zum Ende des Studienzeitraumes im 12-Monats-Follow-up bis zum März 2005 nachuntersucht werden. Die Ergebnisse nach drei und sechs Monaten zeigten bezüglich der Lungenfunktion (Vitalkapazität und Diffusionskapazität) einen stabilen Verlauf. Die maximale körperliche Leistungsfähigkeit (Spiroergometrie) bei Einschluss war in beiden Gruppen gemindert. Die Messungen zeigten nach drei Monaten einen signifikanten Unterschied zwischen Kontrollund Trainingsgruppe im Sinne einer verbesserten maximalen Leitungsfähigkeit in der Trainingsgruppe. Alle anderen Outcome-Parameter unterschieden sich nicht. In der Spiroergometrie konnte in der Trainingsgruppe sowohl nach drei Monaten als auch nach sechs Monaten ebenfalls eine signifikante Besserung gegenüber den Ausgangswerten erreicht werden (p