Willkommen zur ersten Ausgabe!

              Ausgabe 1 – September 2009 Willkommen zur ersten Ausgabe! Nun ist es so weit – die neue Kooperative Regionalleitstelle Nord ist ...
Author: Hedwig Ritter
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Ausgabe 1 – September 2009

Willkommen zur ersten Ausgabe! Nun ist es so weit – die neue Kooperative Regionalleitstelle Nord ist tatsächlich am Netz! Viel wurde über sie gesprochen, einige Anläufe hat sie genommen, nun ist sie wirklich in Betrieb. Manche haben es wahrscheinlich schon nicht mehr geglaubt, dachten bereits an ein zweites „Toll Collect“… Zuerst bremste das Gerichtsverfahren um die Auftragvergabe an das österreichische Unternehmen „Eurofunk Kappacher“ mit Sitz in St. Johann im Pongau das Projekt für neun Monate aus, dann waren es zu Beginn dieses Jahres verzögerten Gründe des Datenschutzes und der Informationssicherheit die Inbetriebnahme. Am 1. September wurde zunächst mit dem polizeilichen Teil die Kooperative Regionalleitstelle ins Leben gerufen, am 2. und 3. September „zog der kommunale Teil nach“.

einfach, wie gewohnt. Aus Husum und Schleswig trennen uns nun fast 50 Kilometer. Zudem sitzt die Leitstelle in Harrislee in einem Aquarium aus Sicherheitsglas hinter gepanzerten Türen. Dennoch wollen wir Eure Leitstelle sein, wollen offen und transparent sein. Deshalb dieser Newsletter. Aktuelle und offene Nachrichten aus der Leitstelle Nord für alle Interessierten – das ist das Ziel dieses Newsletters. Liebe Kameradinnen und Kameraden, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Interessierte – wir wünschen uns einen regen Austausch über die Themen, die uns gemeinsam bewegen – und: Wir wünschen Spaß beim Lesen! Damit Sie mitreden können über die neue Leitstelle, mit Informationen aus erster Hand! Das Team der „Leitstelle Nord“!

mit der gleichen Technik und Software – getrennt durch eine Datentrennung, damit beide Seiten nicht sehen können, was sie auch nichts angeht. Datenschutz ist also ein hohes Gut und verdient besondere Beachtung. Besonders ist auch, dass die gleichen Daten als Grundlage verwendet werden. Sowohl die Geodaten (Straßen, Orte, Bahnstrecken), als auch Objekte (Krankenhäuser, Bahnübergänge, usw.) werden gemeinsam genutzt. Das bedeutet aber auch, dass sie zentral gepflegt und verwaltet werden müssen.

Leitstellen-Verbund Eigentlich ist die KRLS Nord die erste Leitstelle eines Leitstellenverbundes in Schleswig-Holstein. Mit ins Boot kommen folgende weitere Leitstellen:

 KRLS West in Elmshorn für Polizei und Kommune

Warum nun ein Newsletter?

Kooperative Regionalleitstelle – was ist das?

Vieles hat sich mit der Inbetriebnahme verändert. Die bisherigen Leitstellen in Schleswig, Husum und Flensburg haben Ihren Dienst eingestellt. Die Leitstelle ist damit für viele ein ganzes Stück unerreichbarer geworden. Nein, nicht nur wegen technischer Pannen in der Anfangsphase, sondern auch der persönliche Kontakt ist nicht mehr so

Die Leitstelle Nord ist der so genannte „kommunale Teil“ der Kooperativen Regionalleitstelle Nord (KRLS Nord). Dies bedeutet in der Praxis, dass sie eine gemeinsame Dienststelle mit der polizeilichen Regionalleitstelle Nord betreibt. Polizei und Kommune sitzen nebeneinander, durch eine Glaswand getrennt. Beide Leitstellen arbeiten

 PRLS Mitte in Kiel als Polizeileitstelle

 PRLS Süd in Lübeck als weitere Polizeileitstelle

 LFZ – Lage- und Führungszentrum des Landes Schleswig-Holstein in Kiel und

 Zentrale Koordinierungsstelle beim Landespolizeiamt in Kiel.

Das Harry-Potter-Syndrom – oder: Wie nimmt man eine Leitstelle in Betrieb?

Dadurch wird vielleicht deutlich, warum es zum Teil so schwer ist, Änderungen umzusetzen. Objekt- und Geodaten betreffen alle Leitstellen im Systemverbund. „Mal eben schnell“ ein Objekt zu ändern, hat vielleicht für andere Leitstellen fatale Auswirkungen. Wir haben das bereits am eigenen Leib erfahren. Die KRLS West in Elmshorn ist gerade dabei, die eigene Inbetriebnahme (voraussichtlich im November) vorzubereiten. Also werden auch dort fleißig Daten erfasst. Änderungen an bereits vorhandenen Objekten hatten aber die Auswirkung, dass bei uns Informationen plötzlich „von der Kette rutschten“ und nicht mehr ohne Weiteres verfügbar waren. Das ist ärgerlich und hinderlich, in einem Leitstellen-Verbund aber nicht gänzlich zu vermeiden.

Datenpflege ist eine komplexe Aufgabe Durch den Leitstellen-Verbund wird auch die Pflege und Administration des Leitstellensystems zu einer komplexen Aufgabe. Zentrale Aufgaben müssen bei der zentralen Koordinierungsstelle in Kiel in Auftrag gegeben werden, andere können auch dezentral bearbeitet werden. Die bisher vielleicht gekannten Freiheiten, eigene Stichwörter für besondere Anlässe zu erstellen, sind nicht mehr so leicht umzusetzen. Die Wechselwirkungen zu den anderen Beteiligten im System müssen abgewogen und bewertet werden.

Übernahme des Betriebes Flensburg

Bild: Uwe Rühl

Am Nachmittag wurden die Notrufe aus dem Kreis Schleswig-Flensburg umgeroutet. Anschließend wurden umfangreiche Kontrollanrufe durchgeführt, um sicher zu gehen, dass alle Ortsnetzbereiche sowohl aus der 110 und der 112 versorgt waren. Eigentlich lief bis zu diesem Zeitpunkt alles recht ruhig und reibungslos.

   

Die erste technische Störung

Bildquelle: http://monstersandcritics.de/downloads

Viele Beteiligte müssen zusammenwirken

Können Disponenten zaubern? In den Anfangstagen hatten wird das deutliche Gefühl: JA! Am 1. September wurde zuerst der polizeiliche Teil der KRLS Nord in Betrieb genommen. Beginnend mit dem Notruf 110 der Stadt Flensburg, über den Kreis Schleswig-Flensburg bis zum Kreis Nordfriesland am Nachmittag wurden alle Notrufleitungen nach Harrislee geroutet. Bei der Umroutung viel auf, dass einige Ortsnetzbereiche über die Rufnummern 110 und 112 nicht mehr versorgt waren. Der Fehler wurde von der Telekom umgehend behoben. Der Stab für die Inbetriebnahme

Bild: Uwe Rühl

Umschaltung des kommunalen Teiles Am 2. September war dann die kommunale Seite mit der Stadt Flensburg am Vormittag an der Reihe. Die Umschaltung ging reibungslos über die Bühne, bereits nach 45 Minuten konnte die Leitstelle Harrislee den Betrieb übernehmen und ‚Florian Flensburg‘ den Betrieb einstellen.

Bild: Uwe Rühl

Bis ca. 18.15 Uhr am 2. September. Die anwesenden Disponentinnen und Disponenten konnten mit beobachten, wie sich die Hälfte der Arbeitsplatzrechner aus dem Netzwerk der Leitstelle verabschiedeten. Die im Gebäude anwesenden Techniker der Firma Eurofunk und des Landespolizeiamtes machten sich sofort auf die Suche nach der Ursache. Diese wurde auch bald gefunden: in einem Technikraum vielen drei so genannte ‚Switches‘ aus, die verantwortliche Komponenten für die Kommunikationsbeziehungen im Leitstellennetzwerk sind. Die eigentlich Ursache für den Ausfall konnte zu diesem Abend nicht ermittelt werden.

Bei der Fehlerbehebung Firma Eurofunk und Landespolizeiamt

Bild: Uwe Rühl

Da die Leitstelle voll besetzt war, konnte der Dienstbetrieb an anderen, nicht ausgefallenen Arbeitsplätzen reibungslos weitergeführt werden.

Der nächste Schock - Alarmierung über e*Message nicht möglich! Der Abend wurde aber noch nicht ruhig. Plötzlich war keine Alarmierung über e*Message möglich. Ursache war, dass ein für die Alarmierung verantwortlicher Rechner falsch konfiguriert wurde und sich deshalb nach gewisser Zeit „aufhängte“. Die erste Notlösung war, den Rechner regelmäßig neu zu starten, bis dieser Fehler durch ein Update von e*Message behoben wurde. Gespannte Erwartung – wird es funktioneren?

Bild: Uwe Rühl

Die Umschaltung des Kreises Nordfriesland – ein Tag, den wir nie mehr vergessen werden Der 3. September wird sich bei allen Beteiligten an der Inbetriebnahme einbrennen. Die Umschaltung war für die Mittagsstunden terminiert worden, um nicht mit der vollen Last an Kran-

kentransporten starten zu müssen. So war der Vormittag für die Ursachenforschung des Ausfalls der Netzwerktechnik des Vortages angesetzt. Durch viele beteiligte Unternehmen und Techniker konnte schließlich ein Fehler in der Spannungsversorgung und damit ein Überspannungsschaden als Ursache für den Technikausfall ermittelt werden. Die endgültige Beseitigung des Schadens dauert noch an, da umfangreiche Konfigurationen an der Spannungsversorgung der Leitstelle vorgenommen werden müssen. Am Nachmittag war es dann so weit. Mit drei Stunden Verspätung gab Christian Wehr für den Kreis Nordfriesland das grüne Licht zur Umroutung der Notrufe 112 aus dem Kreis Nordfriesland.

‚Rettungswagen von SyltShuttle gestürzt‘ Gerade als die Umleitung der Notrufe gestartet war, ereilte uns diese Mitteilung! Auch wenn sich später herausstellte, dass kein Rettungsfahrzeug, sondern ein LKW am Hindenburgdamm vom Autozug gestürzt war, so groß war doch in dem Moment die Anspannung. Es wurde die Entscheidung getroffen, den Hindenburgdamm-Einsatz durch die Leitstelle Nordfriesland führen zu lassen, um den Einsatzerfolg nicht zu gefährden. Von der KRLS Nord wurde lediglich ein Hubschrauber zur Einsatzstelle beordert, die weiteren Alarmierungsmaßnahmen wurden noch aus Husum geführt. Alle anderen Einsätze wurden sukzessive in die KRLS Nord übernommen. Gegen 16.15 Uhr wurde auch der laufende Einsatz am Hindenburgdamm übernommen, zu einer Zeit, als die ersten primären Maßnahmen an der Einsatzstelle abgeschlossen waren, Die Probeanrufe aus den Ortsnetzen Nordfriesland wurden, auch bedingt durch laufende Einsätze wegen einer Sturmfront, erst gegen 17.00 Uhr abgeschlossen.

Nun war der Zeitpunkt des Betriebes unter „Voll-Last“ gekommen. Instruktionen zur Inbetriebnahme

Bild: Uwe Rühl

Noch am Abend sollten wir die erste harte Bewährungsprobe bestehen müssen. Gegen 22.30 Uhr kam der Notruf zu einer Rauchentwicklung in einem Mehrparteienhaus in Husum in der Leitstelle Nord an. Sofort wurde die zuständige Feuerwehr Husum zum Einsatz alarmiert. Da die Drehleiter zu diesem Zeitpunkt außer Dienst war, mussten weitere Drehleitern zum Einsatz beordert werden. Dies gestaltete sich für die Leitstelle sehr schwierig. Die Alarmierungsstruktur des Einsatzleitsystems ist auf Mannschaften, nicht auf Fahrzeuge ausgelegt. In der Phase der Datenerfassung vor der Inbetriebnahme konnte diese Auswirkung nicht erkannt werden. Durch „Zauberei“ konnten aber die entsprechenden Fahrzeuge, eine Schnelleinsatzgruppe und Einheiten der Einsatzleitung alarmiert und disponiert werden. Die Nacht des Brandes in Husum aus Sicht der Leitstelle

Bild: Uwe Rühl

In den ersten beiden Tagen viel gelernt Für die Leitstelle war es Glück im Unglück, dass viele Fehlerquellen innerhalb der ersten beiden Betriebstage aufgedeckt werden konnten. Somit konnte sofort mit der umfangreichen Beseitigung begonnen werden.

Warum erkennt man solche Auswirkungen nicht früher? Diese Maßnahmen sind noch nicht abgeschlossen. Die technische Anbindung der digitalen Alarmierung in Nordfriesland wurde nochmals bereinigt, das Ansprechverhalten von Funkkanälen verbessert und vor allem Verbesserungen in der Datenversorgung vorgenommen.

Datenversorgung ist wie eine Modelleisenbahn – es gibt immer etwas zu „basteln“ Oberste Priorität hatte die Versorgung der taktisch wichtigen Fahrzeuge, wie Drehleitern und Rüstwagen. Das System konnte diese in der vorgegebenen Datenversorgung nicht erkennen und einzeln zur Alarmierung vorschlagen. Dieser Nachteil wurde in ‚ÜbernachtArbeit‘ geändert. Jedoch erkannten wir dabei auch, dass alle Alarmierungsstrukturen verfeinert und angepasst werden müssen. Das angedachte Prinzip der Mannschaftsalarmierung muss unter Anwendung des Einsatzleitsystems einen Bezug zu den Fahrzeugen der einzelnen Feuerwehren und Einheiten bekommen. Sonst sind unsere Einsatzsachbearbeiterinnen und –sachbearbeiter nicht in der Lage, die alarmierten Fahrzeuge einzeln zu erkennen. Diese Pflegemaßnahmen dauern noch an.

Derzeit noch keine flächendeckende ‚kleine Technische Hilfeleistung“ Dies ist auch der Grund, warum es derzeit noch nicht flächendeckend die kleine Technische Hilfeleistung in der Alarmierung gibt. Unsere Systembetreuer sind unermüdlich dabei, die Datenversorgung so zu modifizieren, dass die Anforderungen seitens der Alarm- und Ausrückeordnung tatsächlich auch umgesetzt werden können.

Nun, die Leitstelle Nord besteht nicht nur aus einem Einsatzleitsystem. Es wirkt eine Vielzahl von technischen Komponenten zusammen. Von Brandmeldeanlagen, über die unterschiedlichen Alarmierungssysteme sind im Echtbetrieb mit jedem System neue, vorher nicht in vollem Umfang austestbare Abhängigkeiten vorhanden.

Murphy für Leitstellen Dazu kommt, dass Verbindungen und Anbindungen in der Testsituation ohne Makel funktionierten, in der Realsituation plötzlich jedoch nicht mehr. Fasst glaubt man wieder an ‚Hexerei“. Vielleicht befinden wir uns doch in einem Harry-Potter-Film? Ein weiteres Manko stellen die so genannten Geobasisdaten dar. Grundlegende Informationen zu Orten, Straßen und Gebäuden wurden vom Landesvermessungsamt Schleswig-Holstein eingelesen und in das System integriert. Soweit so gut. Die Daten des Vermessungsamtes haben aber einen fatalen Haken für uns: sie beziehen sich auf politische Gemeinden, nicht auf Ortsteile. Für eine Leitstelle ist es elementar, sowohl im Notrufgespräch als auch in der Alarmierung der Einsatzkräfte exakte Ortsteilbezeichnungen zu haben. Die Thematik wurde umfangreich mit dem für das Gesamtprojekt verantwortlichen Land Schleswig-Holstein besprochen. Lösungsalternativen wurden abgewogen und soweit möglich umgesetzt. Jedoch muss eine Arbeit ‚zu Fuß‘ erledigt werden: Straßen müssen den Ortsteilen zugeordnet werden, damit das System erkennt, dass sich eine Straße in einem Ortsteil befindet. Die politische Gemeinde reicht für unsere Ansprüche bei weitem nicht aus. Diese Daten werden, wo noch nicht umgesetzt, eingepflegt. Keine leichte Aufgabe, wenn man letztendlich für ein ganzes Bundesland erfassen muss.

Fehlende Einsatzmittelketten Mit dem Thema der Ortsteildaten ist sehr eng die Umsetzung der Alarmund Ausrückeordnung verbunden. Ausrückebereiche müssen dem System durch so genannte ‚Zonen‘ beigebracht werden. Eine Zone wird erstellt, indem auf der elektronischen Landkarte die Ausrückebereiche eingezeichnet werden. Ein erfahrener Mitarbeiter schafft pro Tag zwei, vielleicht drei Zonen. Deshalb wurde in den ersten Monaten auch auf die wichtigen Grundversorgungen abgestellt. Die Priorität lag darauf, den Rettungsdienst inklusive den Notärzten und Rettungshubschraubern voll zu versorgen, sowie die Einsatzanlässe Feuer und Technische Hilfeleistung bis zu einer gewissen Größe zu versorgen. Alle weitern folgen nun nach und nach!

Wir bitten um Euer Verständnis Bis alle Zonen abschließend verpflegt und versorgt sind, können noch Wochen oder Monate ins Land gehen. Dies bedeutet nicht, dass Einsatzanlässe unversorgt bleiben! Dies bedeutet aber, dass die Erstalarmierung nicht immer exakt dem entspricht, was in den Alarm- und Ausrückeordnungen festgelegt wurde. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die mit Recht erwarte Qualität zu erreichen!

Weitere Aufgaben Neben diesen Aufgaben beschäftigen uns noch weitere Fragen. So müssen Kanäle für die sichere Übermittlung von Einsatzberichten definiert werden. Dies gestaltet sich in der Zwischenzeit nicht mehr so einfach wie sonst. Das Auge des Datenschutzes blickt auf uns. Insbesondere durch die Kooperation mit der Polizei müssen Auflagen des Datenschutzes in vollem Umfang eingehalten werden. In alle Richtungen!

Vollständige Zuordnung der Notrufe 112 dauert bis November Das Durcheinander mit der Abrechnung Rettungsdienst und Meldertexten Vielen ist es aufgefallen, wir haben zahlreiche Rückmeldungen zu diesen Themen erhalten! Vielen Dank für die bisherige Unterstützung. Die Alarmierung über die Meldeempfänger ist derzeit nicht zufrieden stellend gelöst. Die Ursachen sind vielschichtig: zum einen die bereits beschriebene Thematik mit den Ortsteildaten, die noch nicht voll versorgt werden konnten. Weiterhin werden umfangreiche Auftragnummern für Abrechnungszwecke übertragen. Als erste Maßnahmen werden nun immer zwei Textseiten versendet. Die Konfiguration muss aber noch viel weiter verfeinert werden. Nur leider muss dies durch die Herstellerfirma erfolgen. Wir sind an diesem Thema aber dran.

Die Notrufe aus dem Festnetz der Deutschen Telekom laufen nun streng getrennt nach 110 und 112 in der KRLS Nord auf. Wer aber über Handy oder über andere ‚Carrier‘ den Notruf 112 ruft, landet derzeit vielfach noch bei der Polizei. Dies liegt an Regelungen der Bundesnetzagentur. Die Kommunikationsunternehmen haben drei Monate Zeit, die Ziele des Notrufes auf den kommunalen Teil aufzutrennen. Dieser Prozess kann von uns leider auch nicht beschleunigt werden.

Abschließende kontrolle

Qualitäts-

Deshalb werden wir vermutlich im November eine umfangreiche abschließende Qualitätskontrolle durchführen. Aus allen Mobilfunkzellen wird die saubere Zuführung der Notrufe 110 und 112 getestet.

Lagewand – links Kontrollanzeige e*Message, mitte Fahrzeugstatusanzeige, rechts Standorte der Rettungshubschrauber

Funkübung alarme

Bild: Uwe Rühl

Ebenso unbefriedigend ist derzeit die Übertragung von Abrechnungsdaten für den Rettungsdienst. Hier gibt es wohl eine Vielzahl von Ursachen. Abrechnungsdaten werden im Einsatzleitsystem erzeugt und über gesicherte Leitungen zu den Rettungsdienstträgern übertragen. Dort können Sie für die weitere Abrechnung aufbereitet werden. So sollte es sein, es funktioniert aber leider noch nicht. Wenn man sich die Kette der Beteiligten in diesem Prozess ansieht, wird einem klar, dass das Projekt Leitstelle eine Komplexität erreicht hat, die für viele nur noch schwer zu durchschauen ist.

und

Probe-

Wer sich mit der Bitte um eine Funkübung oder einen Probealarm an die Leitstelle Nord wendete, hörte in den vergangenen Tagen des Öfteren: ‚Jetzt bitte noch nicht‘ – ‚Probealarme sind noch nicht möglich‘. Klar, das ist definitiv nicht das, was man sich von einer modernen Leitstelle erwartet! In den Anfangstagen waren die Gründe ganz einfach in der vollkommenen zeitlichen Überlastung der Leitstelle zu suchen. Ein neues System, neue Zuständigkeiten, dies alles belastet unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis zum Äußersten. Weiterhin gibt es derzeit noch kein Einsatzstichwort „Probealarm“. Das bedeutet, dass Probealarme mit realen Stichwörtern aus-gelöst werden mussten.

Die Lage bessert sich zusehends! Sowohl Probealarme, als auch Funkübungen auf den Übungskanälen sind nun möglich. Trotzdem nochmals die große Bitte: Meldet uns Probealarme rechtzeitig an. Für die Probealarme muss ein Einsatz mit einem Stichwort konstruiert werden. Ein Anruf um 18.55 Uhr mit der Bitte um 19.00 Uhr einen Probealarm auszulösen, kann derzeit leider nicht berücksichtigt werden.

Wie geht es weiter? Die nächsten Wochen werden wir mit den Systembetreuern um die Kollegen Michael Zell, Sacha Münster, Holger Jessen und Helmut Ivers damit beschäftigt, die Alarm- und Ausrückeordnungen weiter in das System einzugeben und wo nötig die Alarmierungsvorschläge im Leitsystem an Eure Anforderungen anzupassen. Weiterhin arbeiten parallel die Kolleginnen und Kollegen des Landespolizeiamtes und der Firma Eurofunk, sowie die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein an der Beseitigung von Fehlern im Leitrechnersystem, im Netzwerk und in der Gebäudetechnik. Wir hoffen, gemeinsam zu Weihnachten eine stabile und auf dem gewohnten Stand der Qualität befindliche Leitstelle in Harrislee zu haben.

Es wird nie mehr wie früher Dennoch wird es nie mehr werden ‚wie früher‘. Verfahren mussten und müssen auch weiterhin zwischen den beiden Kreisen und der Stadt Flensburg angeglichen werden. Das wird sich sicherlich auch bemerkbar machen. Aber, nicht alles, was neu ist, ist schlecht! Wir müssen der Veränderung nur eine Chance geben!

Blick in die Leitstelle vom Schichtführerplatz aus

Sicherheit der Bevölkerung gefährdet hätten. Dafür sind nach zahlreichen Risikoanalysen umfangreiche Rückfall- und Notfallmaßnahmen definiert worden, die auch tatsächlich gegriffen haben! Vielen Dank für die Zusammenarbeit in Vergangenheit und in den ersten Tag mit der Leitstelle Nord!

Bild: Uwe Rühl

Unser Dank und Anerkennung gebühren auch der Arbeit, die bisher in den Leitstellen Husum, Schleswig und Flensburg geleistet wurde! Nicht ohne Wehmut haben sich diese Leitstellen abgemeldet!

zum Verwaltungsinspektor befördert (Herzlichen Glückwunsch, Herr Inspektor!), Sacha Münster (Einsatzsachbearbeiter und Datenpfleger) von der BF Flensburg wurde zum Oberbrandmeister und Rolf Hansen (Schichtführer-ebenfalls BF Flensburg) zum Hauptbrandmeister befördert. Herzlichen Glückwunsch! Links Verbandsvorsteher Jochen Barckmann, rechts Rüdiger Sibbersen

Ohne Digitalfunk sind wir gehandicapt Das Team der Leitstelle Nord Das derzeitige Fazit ist, dass die Leitstelle läuft. Nicht rund, sie holpert noch ein wenig, aber immerhin läuft sie. Allerdings nicht unter den gewünschten idealen Bedingungen. Ohne einen flächendeckenden Digitalfunk im Nordbereich wird die Leitstelle auch immer ein Rennwagen mit angezogener Handbremse bleiben. Eine Vielzahl von analogen Funkkanälen müssen bedient werden, die Arbeitsbelastung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist dadurch unerheblich! Wir unterstützen deshalb ausdrücklich den schnellen Aufbau des Digitalfunknetzes im Nordbereich, damit die Vorteile der Leitstelle Nord voll ausgeschöpft werden können. Einheitliche Kanäle für Rettungsdienst, Feuerwehr und Katastrophenschutz, einsatzgebundene Zuweisung von ‚Sonderkanälen‘, dies sind nur einige der bedeutenden und heute leider noch fehlenden Möglichkeiten.

Glückwünsche und Dank Bereits vor der Inbetriebnahme durften wir einigen Kollegen unsere Glückwünsche aussprechen. Klaus Linder (Schleswig) feierte sein 25jähriges Dienstjubiläum im öffentlichen Dienst. Über die Bundeswehr kam der gebürtige Wilhelmshavener nach Schleswig-Holstein und war zunächst im Rettungsdienst, dann in der Leitstelle Schleswig tätig. Nun ist er Schichtführer, Qualitätsbeauftragter und Datenschutzbeauftragter der Leitstelle Nord. Herzlichen Glückwunsch, Klaus! Links Klaus Lindner, rechts Verbandsvorsteher des Leitstellen-Zweckverbandes Jochen Barckmann

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun ihr Bestes, um schnell die gewohnte Qualität der bisherigen Leitstellen zu erreichen! Dabei sind wir auch auf Ihre und Eure Mitarbeit angewiesen! Bitte unterstützt uns durch klare Rückmeldungen zu Fehlern. Redet mit uns, nicht über uns!

Bild: Uwe Rühl

Unter’m Strich kann man sagen: Trotz Fehlern und Ausfällen kam es zu keinen Auswirkungen, die die

Weiterhin durften wir einige Beförderungen vornehmen. Da neue Aufgaben eine neue Bewertung erfordern, wurde Rüdiger Sibbersen (Schichtführer)

Bild: Uwe Rühl

Angestellte Kollegen wurden ebenfalls in die entsprechenden Stufen gehoben. Michael Zell (Schichtführer und Systembetreuer), Stephan Wiese und Henning Fischer (Einsatzsachbearbeiter) von der ehemaligen Leitstelle Husum sprechen wir ebenfalls unseren herzlichen Glückwunsch aus! TEL Schleswig vor der Leitstelle

Bild: Uwe Rühl

Besonderer Dank gilt den ehrenamtlichen Helfern während der Inbetriebnahme! Insbesondere waren dies die Kameraden der Technischen Einsatzleitung Schleswig, die während der Umschaltung als Rückfallebene zur Verfügung standen, am 3. September ebenfalls die Kameraden der TEL Nordfriesland! Vielen vielen Dank für Eure aktive Unterstützung! Impressum Leitstellen-Zweckverband Nord Am Oxer 40 | 24955 Harrislee | Deutschland 0461 / 999 30 500 | [email protected] | [email protected] V.i.s.d.P.: Uwe Rühl

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