Whisky aus Schottland Geographische Gebietseinteilung

Der schottisch-gälische Trinkspruch „Slàinte Mhath“ bedeutet weit mehr als nur eine gute Gesundheit. Heutzutage wird beim Anstoßen mit diesem Toast auch das Lebenswasser und dessen Herstellung an sich geehrt. Eine bevorstehende, fröhliche und beruhigende Zeit mit Freunden, das Philosophieren, der Genuss sowie die eigene Belohnung für erreichte Ziele fließen ebenso in diese typisch schottische Wertschätzung mit ein. Gesprochen klingt das annähernd wie „Slondschi wah“.

Inhaltsverzeichnis Geographische Gebietseinteilung: ....................................................................................................... 2

Region Highlands: ................................................................................................................................. 3 Distilleries: ................................................................................................................................. 4

Region Speyside:.................................................................................................................................... 4 Distilleries: ................................................................................................................................. 5

Region Lowlands: .................................................................................................................................. 6 Distilleries: ................................................................................................................................. 6

Region Islay: .......................................................................................................................................... 7 Distilleries: ................................................................................................................................. 7

Region der Inseln: ................................................................................................................................. 8 Insel Orkney: ............................................................................................................................ 9 Distilleries: ................................................................................................................................. 9 Insel Skye: ............................................................................................................................... 10 Distillery: .................................................................................................................................. 10 Insel Mull: ............................................................................................................................... 11 Distillery: .................................................................................................................................. 11 Insel Jura:................................................................................................................................ 12 Distillery: .................................................................................................................................. 12 Insel Arran: ............................................................................................................................. 13 Distillery: .................................................................................................................................. 13 Insel Lewis:.............................................................................................................................. 14 Distillery: .................................................................................................................................. 14

Region Campbeltown:......................................................................................................................... 15 Distilleries: ............................................................................................................................... 15

Literaturverzeichnis ............................................................................................................................ 16

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Geographische Gebietseinteilung:

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Region Highlands: Der überwiegende Teil schottischen Whiskys wird in der Region Highlands gebrannt. Als Whisky-Region werden die Highlands häufig in die Northern, Western, Southern und Eastern Highlands unterteilt. Obwohl geographisch zu den Highlands gehörend, wird die Whisky-Region Speyside gesondert betrachtet und nicht zur Whisky-Region Highlands gezählt. Bei Speyside ist die Namensgebung allerdings nicht immer einheitlich, da einige Destillerien, die eigentlich in Speyside liegen, ihren Whisky als Highland Malt bezeichnen. Die Malts der nördlichen Highlands pflegen leicht kräftig zu sein. Es sind delikate Whiskys mit komplexen Aromen und einem leicht herben Abgang, manchmal würzig, manchmal mit einer Spur Salz. Fast alle Brennereien in den nördlichen Highlands liegen an der Küste. Die nördlichste ist Pulteney in Wick im äußersten Norden des schottischen Festlands. Old Pulteney produziert einen delikaten, duftenden und trockenen Whisky. In südlicher Richtung entlang der A9, folgt als nächste Brennerei Clynelish in Brora. Diese wurde neben einer älteren Brennerei 1969 gebaut, deren Whiskys als Brora bekannt sind. Brora wird als anspruchsvoller und komplexer Whisky angesehen. Der Grund hierfür ist vielleicht die Seltenheit einer Brennereiabfüllung, da der Malt Hauptbestandteil des Blends „Johnnie Walker“ ist. Der bekannteste der Malts aus den nördlichen Highlands ist Glenmorangie. Glenmorangie wird in Tain am Cromarty-Meeresarm hergestellt und ist der beliebteste Malt in Schottland. In den östlichen Highlands werden einige Whiskys produziert, die mit denen aus der Region Speyside verwechselt werden können. Im Norden der Region, nahe der südlichen Grenze der Speyside-Region, lassen sich milde Whiskys finden, teilweise mit etwas Rauch oder malzig-süß. Solche Whiskys sind Macduff, Ardmore, Glen Garioch und Knockdhu, letzterer auch als An Cnoc bekannt. Weiter im Süden befinden sich Fettercairn und Glencadam in Brechin. Dort wird ein unüblich cremiger und fruchtiger Malt hergestellt. Das Gebiet zwischen Moray und Tay beherbergt zwei bemerkenswerte Brennereien, Royal Lochnagar und Glendronach. Ersterer ist ein milder und reichhaltiger Whisky. Er wird im Schatten des gleichnamigen Berges in einer 1825 eröffneten Brennerei hergestellt. Zweiterer wird häufig in Sherryfässern gelagert. In den westlichen Highlands gibt es nur zwei Brennereien, Oban und Ben Nevis. Oban ist die Hauptstadt der westlichen Highlands mit einem geschützten Hafen. Der Malt hat einen salzigen Charakter mit einem Hintergrund aus Heidekraut und Torf. Die benutzten Brennblasen sind mit die kleinsten in Schottland. Durch die ungewöhnliche Position der Spiralröhren sind die Ausmaße der Anlage beengt. Die kurzen Arme sind unterhalb des Daches der Brennerei und einem Nebengebäude eingebettet. Die Malts aus den zentralen Highlands sind als Perthshire-Whiskys bekannt. Die meisten können entlang den Tälern des Tay und seinen Nebenflüssen gefunden werden. Die am nördlichsten gelegene Brennerei der zentralen Highlands ist Dalwhinnie, die nahe der Grenze zur Speyside liegt. Dalwhinnie liegt an der obersten Kopfseite des Flusses, rund 100 Kilometer vom Grantown-on-Spey entfernt. Die Brennereien Blair Athol und Edradour befinden sich beide in der Nähe von Pitlochry. Erstere wurde im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts gebaut und wurde im Jahr 1949 grundlegend neu aufgebaut. Edradour ist die derzeit kleinste Brennerei in Schottland, aus den Tagen der „Farm Distilleries“, produziert einen reinen und frischen Whisky. Wiederum etwas südlicher liegt die Aberfeldy-Brennerei am Rande der gleichnamigen Stadt. Glenturret in Crieff erhebt den Anspruch, die älteste Brennerei zu sein, obgleich sie bereits in den 1920ern abgebaut und neu errichtet wurde. Die Whiskys der zentralen Highlands sind sehr vielschichtig. Die Highlands, auch Hochland von Schottland oder Schottisches Hochland (gälisch: A'Ghaidhealtachd) genannt, sind das Gebirge im Norden Schottlands. Sie werden von den tiefergelegenen Lowlands durch eine aus der Luft deutlich erkennbare Linie abgegrenzt, die südwestlich-nordöstlich von Ardmore am Firth of Clyde durch den südlichen Loch Lomond (Inchmurrin/Balmaha) und weiter bis Stonehaven an der Nordsee verläuft. Die Verwaltungseinheit Highland bildet nur einen Teil der geografischen Highlands.

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Die Highlands sind durch den tektonischen Graben Great Glen (glen ist das schottische Wort für Tal) in die Northwest Highlands und die Grampian Mountains unterteilt. Entlang des Great Glen befinden sich verschiedene Seen, u. a. Loch Ness. Der höchste Berg der britischen Inseln, der Ben Nevis (1344 m) befindet sich in den Grampian Mountains. Die Highlands waren dem englischen Einfluss weniger ausgesetzt als das Lowland. Dadurch haben sie den eigenen kulturellen Charakter stärker bewahrt. Insbesondere ist die Clan-Struktur in den Highlands teilweise noch lebendig beziehungsweise wiederbelebt. Heute wird dies auch für den Tourismus bewahrt. Ihre Clans und die Whisky-Produktion haben die Highlands weltberühmt gemacht. Das heutige Erscheinungsbild der Highlands (weite, waldlose und unbesiedelte Flächen) ist weitgehend eine Folge der Highland Clearances, der Vertreibung der ansässigen Bevölkerung in der Zeit von 1762 bis 1884.

Distilleries: -

Aberfeldy Ardmore Balblair Ben Nevis Blair Athol Brackla Clynelish Dalmore Dalwhinnie Edradour Fettercairn Glen Garioch Glen Ord Glencadam Glendronach Glenglassaugh Glengoyne Glenmorangie Glenturret Loch Ewe Loch Lomond Lochnagar Pulteney Teaninich Tomatin Macduff Oban Tullibardine

Region Speyside: Die Speyside ist eine Region entlang des Flusses Spey in Schottland. Sie stellt keine geographische oder politischverwaltungstechnische Region dar. Vielmehr dient sie der regionalen Zusammenfassung von ungefähr 50 zur Zeit produzierenden schottischen Whisky-Brennereien und der Abgrenzung gegenüber anderen Brennereien in Schottland. In der Speyside hergestellte Whiskys sollen eine gemeinsame Charakteristik haben: eher rund und fein, wenig bis gar nicht getorft. Die Speyside gilt als zentrale Whisky-Region Schottlands, da hier nicht nur die meisten und produktivsten Brennereien liegen, sondern auch Mälzereien, Böttchereien, Blender oder (unabhängige) Abfüllbetriebe. Viele der Speyside-Brennereien liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt; manche liegen in unmittelbarer Nachbarschaft wie in den Orten Dufftown (mitunter als heimliche Whisky-Hauptstadt bekannt), Elgin oder Rothes.

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Einige bekannte Destillerien der Speyside sind Aberlour, Cragganmore, Glenlivet, Glenfiddich oder Macallan. Auch der Malt Whisky Trail liegt innerhalb der Speyside, das ist eine touristische Route, die acht der bekannteren Brennereien und eine Böttcherei verbindet. Eine einzelne, 1990 erbaute Brennerei in Drumguish trägt ebenfalls den Namen Speyside. Der hier produzierte Whisky wird als Single-MaltWhisky unter den Namen Speyside und Drumguish verkauft. Der Spey ist ein ca. 173 km langer Fluss in Schottland. Er entspringt in den Monadhliath Mountains der schottischen Highlands und mündet bei Garmouth in den Moray Firth.

Distilleries: -

Aberlour Allt-á-Bhainne Auchroisk Aultmore Balmenach Balvenie Benriach Benrinnes Benromach Cardhu Cragganmore Craigellachie Dailuaine Dufftown Glen Elgin Glen Grant Glen Moray Glen Spey Glenallachie Glenburgie Glendullan Glenfarclas Glenfiddich Glenlivet Glenlossie Glenrothes Glentauchers Inchgower Knockando Knockdhu Linkwood Longmorn Macallan Mannochmore Miltonduff Mortlach Speyburn Speyside Strathisla Strathmill Tamnavulin Tomintoul Tormore

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Region Lowlands: Lowland Whiskys kommen aus dem Gebiet nördlich der englischen Grenze und südlich der gedachten Linie zwischen Greenock im Westen und Dundee im Osten. Da der Whisky wenig bis gar keinen Torf enthält, ist sein Charakter leichter als der anderer Regionen. Daher diente er traditionell in einer Vielzahl als Grundlage für Blends. Im späten 19. Jahrhundert wurde die gesamte Produktion der Lowland-Brennereien für Blends verwendet. Noch heute befinden sich die größten Whiskyproduzenten in den Lowlands. Zu den größten gehören die Brennereien Cameronbridge, North British und Strathclyde, die ausschließlich Grain-Whisky herstellen. Mit Dundashill befand sich auch die größte Malt-WhiskyBrennerei der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Region Lowlands. Steigende Beliebtheit sowie die Marktmacht der Highlandund Speyside-Brennereien bewirkten eine sinkende Beliebtheit der Lowland-Produzenten. Dieser Entwicklung geschuldet, produzieren heute nur noch drei Lowland-Brennereien SingleMalt-Whisky. Die beiden größten sind Auchentoshan und Glenkinchie. Die dritte ist Bladnoch, welche gleichzeitig die südlichste aller Brennereien ist. Die Auchentoshan-Brennerei befindet sich am Nordrand von Glasgow und wurde 1823 gegründet. Dieser Whisky ist leicht, hat eine grasige und zitrusartige Nase, mit einem klaren trockenen Abgang. Die Glenkinchie-Brennerei befindet sich in Pencaitland, außerhalb von Edinburgh. Typisch für LowlandWhiskys ist ihr duftender und zurückhaltender Charakter, mit einem klaren und frischen Aroma. Es gibt einige Destillate aus heute nicht mehr produzierenden Brennereien. Sie können nur noch selten gefunden werden. Rosebank taucht wieder des öfteren auf und galt im Allgemeinen als der beste Lowland-Malt. Gelegentlich, aber seltener kommen St. Magdalene aus Linlithgow vor, Littlemill aus Bowling, West Dunbartonshire und Ladyburn, welche innerhalb der Getreide-Brennerei von William Grant in Girvan an der Ayrshire-Küste beheimatet ist. Die Central Lowlands bilden das Zentrum Schottlands. Sie liegen zwischen den Highlands im Norden und den Southern Uplands im Süden sowie dem Firth of Clyde im Westen und dem Firth of Forth im Osten. Es ist das industrielle Herz Schottlands, hat ausgedehnte landwirtschaftliche Anbauflächen und ist das dichtest besiedelte Gebiet. In dieser Region liegen die Städte Edinburgh, Glasgow, Aberdeen, Dundee, Perth, Stirling und Ayr.

Distilleries: -

Auchentoshan Bladnoch Glenkinchie

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Region Islay: Die Whiskys, die von der Insel Islay stammen, werden in der Regel als „besonders kräftig“ und „stark“ bezeichnet, egal ob sie sehr nach Rauch und Torf schmecken oder nicht (wobei Torfrauch dennoch ein typisches und weit verbreitetes Kennzeichen der Islay Malts ist). Islay stellt die wohl wichtigsten 200 Quadratmeilen in der Whisky-Welt dar. Vordergründig ist Islay nur eine weitere Insel der Inneren Hebriden. Sie liegt in Argyll westlich von Jura und rund 25 Meilen nördlich der irischen Küste, die an klaren Tagen zu sehen ist. Der Ruhm kommt von den neun Brennereien, die derzeit in Produktion sind und den ausgedehnten Torfgebieten, die die Insel größtenteils bedecken. Die Brennereien sind: Ardbeg, Bowmore, Bruichladdich, Bunnahabhain, Caol Ila, Kilchoman, Lagavulin, Laphroaig und Port Charlotte, die 2011 wieder eröffnet wurde. Die Whiskys lassen sich nach der Menge Torf unterscheiden, die sie verwenden. Die kräftigsten Whiskys werden von Ardbeg, Lagavulin und Laphroaig hergestellt. Im Mittelfeld bewegen sich Bowmore und Caol Ila. Die Whiskys, die von Bruichladdich und Bunnhabhain hergestellt werden, sind gemessen am Torfgehalt die leichtesten. Beurteilt man den New Spirit von Kilchoman, wird dieser allerdings sehr kräftig werden, wenn er die Marktreife erreicht hat. In der Vergangenheit waren folgende Brennereien tätig: Port Ellen wurde 1983 geschlossen, Lochindaal in Port Charlotte schloss bereits 1929. Die Gebäude von Port Ellen sind allerdings noch in Betrieb, dort wird die Gerste für die Brennereien der Insel gemälzt. Die Lagerhäuser der ehemaligen Brennerei in Port Charlotte wurden im Mai 2001 von Bruichladdich wieder reaktiviert.

Distilleries: -

Ardbeg Bowmore Bruichladdich Bunnahabhain Caol Ila Kilchoman Lagavulin Laphroaig

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Region der Inseln: Diese Region besteht aus den sechs Inseln bzw. Inselgruppen. Sie haben keinen einheitlichen Charakter. Nur der leichte Salzgeschmack auf Grund der Seeluft ist den Insel-Whiskys gemein. -

Orkney Skye Mull Jura Arran Lewis

Orkney

ist der einzige Teil Schottlands mit durchgängiger 500 jähriger Autonomie. 70 kleinere Inseln liegen nördlich der Küste Schottlands. Dort ist der nördlichste Whiskyaußenposten der Welt zu finden. Zwei Brennereien konkurrieren darum, die nördlichste Brennerei zu sein:Highland Park und Scapa. Mit etwa 300 Metern nördlicher trifft das auf Highland Park zu. Bei Blindtastings wird Whisky von Highland Park oftmals mit Bestnoten bedacht und als sehr ausgewogen bezeichnet. Whiskys von Orkney sind gleichermaßen bei Liebhabern der Speyside-Whiskys wie bei denen der Islay-Whiskys beliebt, da sowohl eine leichte Süße als auch Torfigkeit vorhanden ist. Scapa wurde 1885 eröffnet. Die Brennerei verwendet zwei Brennblasen, eine ist auf das Jahr 1978 datiert, die andere entspricht dem Lomond-Typ, sie erlaubt die Produktion verschiedenartiger Whiskys, ein seltenes Detail. Sie hat einen kurzen, untersetzten Deckel anstatt der gestreckten, konischen Deckel, die üblicherweise in Schottland verwendet werden. Die Insel Skye beheimatet nur eine einzige Brennerei. Die Talisker-Brennerei stellt einen starken, aromatischen Whisky mit leichtem Rauch und deutlichen Gewürznoten (Pfeffer) her. Talisker wurde 1831 gebaut und nach dem Talisker House benannt, welches traditionell der Sitz des ältesten Sohnes des Macleod-Clans war. Die Brennblasen sind zwiebelförmige Kessel, die stark Hitze abstrahlen. Die sich stark verjüngenden schwanenhalsartigen Enden der Kessel leiten den Dampf aus dem Brennraum heraus, wo er gekühlt kondensieren kann. Es gibt fünf Brennblasen bei Talisker, zwei große für die ersten Destillate und drei kleinere für den Endlauf. Ihre präzise Größe und Form – der Winkel der Lage der Schwanenhälse – sind entscheidend für den Produktionsprozess des Whiskys mit dem charakteristischen Geschmack von Talisker.

Mull

ist die zweitgrößte Insel der Inneren Hebriden. Die Inselhauptstadt Tobermory beheimatet die gleichnamige Brennerei. Neben Springbank produziert Tobermory ebenfalls mehrere Whiskymarken. Ledaig ist rauchig, am ehesten vergleichbar mit den torf-rauchigen Whiskys von Islay. Ledaig trägt die deutliche Handschrift der Manzanilla-Weinfässer. Hell und frisch, mit einer wunderbaren Salzigkeit. Tobermory selber ist ein ungetorfter Malt, delikat und fruchtig, mit gelegentlich leichtem Honiggeschmack. Die Insel Jura liegt zwischen Islay und dem schottischen Festland, ist nur 367 Quadratkilometer groß und beherbergt nur 180 Einwohner. Das Dorf Craighouse an der Ostküste ist die Heimat der Brennerei, des einzigen Inselhotels, eines kleinen Ladens und der einzigen Kirche. Die Brennerei der Isle Of Jura ist der größte Arbeitgeber der Insel und produziert eine Reihe ausgezeichneter Drams. Die Insel Arran hat eine lange Tradition im Brennen. Zusätzlich zu den vielen illegalen Brennereien der Insel gab es drei zugelassene Brennereien; die letzte schloss 1835. Nach 150 Jahren wurde die örtliche Whiskyindustrie jedoch wiedergeboren. In Lochranza eröffnete die Arran Brennerei im Jahre 1995. Arran Whisky ist trocken und leicht, mit Spuren von Vanille und Früchten. Ein goldener Nektar, der ungetorft daherkommt – untypisch für einen Inselwhisky. Die einzige Brennerei auf den Äußeren Hebriden heißt Abhainn Dearg (schottisch-gälisch für „Roter Fluss“) und befindet sich in der Nähe von Carnish auf der Insel vor.

Lewis. Die sehr junge Destillerie stellte ihren ersten Whisky im Oktober 2011 Seite | 8

Insel Orkney: Der Name: Die Entstehung des Namens ist unbekannt. Man geht davon aus, dass der Bestandteil „ork“ des lateinischen Namens orcades keltisch sei und „junger Eber“ bedeutet, möglicherweise ein Stammesname. Die norwegischen Einwanderer hätten eine lautliche Verwandtschaft zu ihrem eigenen Wort „orkn“ = Seehund zum Anlass genommen, die Inselgruppe Orkn–eyjar = Seehundsinseln zu nennen.

Die Insel: Der Archipel verteilt sich über ein Gebiet von knapp 50 km Ost-West und 85 km Nord-Süd, zwischen dem 58. und 59. Grad nördlicher Breite. Das entspricht der Höhe von Sankt Petersburg und Südgrönlands. Von den 990 km² Fläche entfällt mit 492 km² ziemlich exakt die Hälfte auf die Hauptinsel The Mainland. Alle wichtigen Inseln haben Namen mit dem Suffix "ay", der sich aus dem altnordischen Wort für "Insel" ableitet.

Bevölkerung: 20 Inseln sind bewohnt. Papa Stronsay, als Klostersiedlung (Transalpine Redemptoristen) mit beschränktem Zugang für die Öffentlichkeit, eine weitere Insel ist in den letzten Jahren nur saisonal bewohnt. Die wichtigsten Städte sind Kirkwall als Verwaltungsort und Drehscheibe des gesamten Verkehrs mit ca. 7.000 Einwohnern und Stromness als einer der Fährhäfen vom/zum Festland mit etwa 2.000 Einwohnern; beide liegen auf Mainland. Die Bewohner der Orkneys werden Orkadier genannt.

Distilleries: -

Highland Park (Die Nördlichste) Scapa

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Insel Skye: Geographie: Skye hat eine Fläche von 1.656 km², eine Nord-Süd-Ausdehnung von 80 Kilometern und eine Breite von 11 bis 40 Kilometern. Die Einwohnerzahl von Skye beträgt rund 9.200, von denen rund 30 Prozent schottisch-gälisch sprechen. Vom schottischen Festland ist Skye durch den Sound of Sleat, Kyle Rhea und Kyle Akin (auch Loch Alsh) getrennt. Der Little Minch grenzt Skye zu den Äußeren Hebriden ab. Der Ostküste vorgelagert sind die Inseln Rona, Raasay, Scalpay und Pabay. Im Süden liegt, getrennt durch den Soay Sound, die Insel Soay. Der Küstenverlauf der Insel ist stark eingekerbt. So genannte Lochs und andere Buchten greifen so tief ins Hinterland, dass kein Punkt auf der Insel weiter als acht Kilometer vom Meer entfernt ist. Dadurch werden fünf größere Halbinseln herausgebildet: Sleat im Süden, Minginish im Südwesten, Duirinish im Nordwesten, Waternish oder Vaternish im Nordnordwesten und Trotternish im Norden. Die höchste Erhebung in einem gebirgigen Terrain ist der Sgurr Alasdair (993 Meter über dem Meeresspiegel) in den rauen Black Cuillins, gleichzeitig auch der höchste Punkt der gesamten Hebriden.

Geschichte: Skye ist seit langer Zeit besiedelt. Der Missionar Kolumban besuchte im 6. Jahrhundert von Iona kommend die Insel zwei Mal. Das Loch Chaluim Chille (deutsch: Bucht des Columban) im Norden der Insel, an dem sich Spuren eines Klosters fanden, soll sein Landeplatz gewesen sein. Kurz nach 800 drangen Wikinger und norwegische Siedler auf Skye ein. Es kam zu Plünderungen und Verwüstungen. Die Verteilung von Wikingerfunden und Ortsnamen auf Skye deutet an, dass die Siedler den südlichen Teil der Insel besetzten und den Norden den Pikten überließen. Im Laufe der Zeit kam es zu einer Vermischung der Gruppen.

Distillery: -

Talisker

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Insel Mull: Geographie: Die höchste Erhebung der Insel ist der 966 Meter hohe Ben More. Das Zentrum der Insel ist Tobermory mit etwa 990 Einwohnern (Schätzung 2004). Insgesamt leben auf der Insel etwa 2700 Menschen.

Geologie: Die gesamte Insel ist das Resultat der langwährenden Erosion der letzten 30 bis 40 Millionen Jahre. Sie besteht größtenteils aus Basalt. Das Alumosilikat Mullit, ein wichtiger Rohstoff in der Keramikindustrie, wurde nach der Insel Mull benannt, da das Mineral 1924 hier erstmals entdeckt wurde.

Infrastruktur: Inzwischen ist Mull eine touristisch gut erschlossene Insel und eine Zwischenstation für zahlreiche Pilger, die über Mull nach Iona gelangen. Vom Fährhafen aus fahren Reisebusse über die Insel. Die Straßen sind meist einspurig. Mull ist per Fähre von Oban, Lochaline und Ardnamurchan aus zu erreichen. Von Mull aus verkehren Ausflugsboote zu den kleinen Inseln Iona und Staffa. Von 1983 bis 2010 war die Miniatureisenbahn Isle of Mull Railway zwischen Craignure und Torosay Castle in Betrieb.

Wirtschaft: Überregional bekannt ist die Whiskybrennerei Tobermory Distillery, die 1798 gegründet wurde. Sie wurde im Laufe der Zeit mehrfach umbenannt, geschlossen und wiedereröffnet. Seit 1983 wurde sie von Burn Stewart Distillers Ltd. übernommen und arbeitet seitdem kontinuierlich. Sie produziert Whiskys unter den Marken Tobermory und Ledaig. Die Whiskys haben ein sehr rauchiges Aroma.

Distillery: -

Tobermory

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Insel Jura: Name: Der Name stammt aus dem Altnordischen und bedeutet „Hirschinsel“. Auf der Insel gibt es über 5.500 Rothirsche.

Geographie: Jura ist mit einer Fläche von rund 367 km² etwas mehr als halb so groß wie Islay, ist aber mit nur etwa 180 Einwohnern erheblich dünner besiedelt.

Die Paps: Die Paps of Jura sind eine aus drei Quarzitgipfeln bestehende Bergformation. Sie liegen in der südlichen Hälfte der Insel und bestimmen durch ihre Kegelform die Silhouette Juras. Der höchste Berg ist der 785 Meter hohe Beinn Oir (deutsch „Goldberg“). Der Beinn Shiantaidh (Heiliger Berg) ist 755 Meter hoch und liegt östlich des Beinn Oir, während der 734 Meter hohe Beinn a 'Chaolais („Berg am Sund“) südwestlich liegt. Cora Bheinn („Steiler Berg“) mit 569 Meter Höhe liegt nordöstlich von Beinn Shiantaidh, ist jedoch ebenso wie andere kleine Kuppen nicht Teil der Dreiergruppe. An klaren Tagen sind die „Paps“ mehr als 100 Kilometer weit zu sehen.

Verkehr: Jura ist nur über Islay mit einer kleinen Fähre, die den Anleger Feolin am Islay-Sund an der Westküste ansteuert, zu erreichen. Der Hauptort der Insel ist Craighouse. Dort befinden sich unter anderem die Whiskydestillerie Isle of Jura und das einzige Hotel der Insel.

Distillery: -

Isle of Jura

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Insel Arran: Geographie: Arran wird gelegentlich als Miniaturausgabe Schottlands bezeichnet, da die Insel im Norden und Süden unterschiedliche Landschaften zeigt. Vom Golfstrom begünstigt hat sie ein mildes Klima, das sogar Palmen gedeihen lässt. Das Innere der 32 mal 16 Kilometer großen Insel (430 km²) ist insbesondere im stark zerklüfteten bergig moorigen Nordteil nicht durch Straßen erschlossen und ein beliebtes Wander- und Geologengebiet. Hier liegt der 874 Meter hohe Goat Fell, der höchste Berg der Insel. Etwa sechs Kilolmeter nordwestlich des Goat Fell beginnt Glen Iorsa, das größte Tal der Insel. Es verläuft über 13,5 km in südwestlicher Richtung bis nach Dougarie am Kilbrannan-Sund. Auf der Insel leben 5.000 Menschen, davon 1.000 im Hafenort Brodick. Weitere Häfen befinden sich in Lamlash und Lochranza. Nahezu unbewohnt ist die kleine Nachbarinsel Holy Island östlich von Arran, auf der Arrans Inselheiliger St. Las lebte. Heute gehört die Insel Buddhisten, die dort ein Kloster und ein Ausbildungszentrum führen (Stand 2010). Die kleine Insel Pladda liegt unmittelbar südlich von Arran. Auf Arran gibt es die Whiskybrennerei Arran und eine Brauerei.

Distillery: -

Arran

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Insel Lewis: Landschaft: Der Nordteil von Lewis ist geprägt von weiten, flachen Torfmoorlandschaften mit dem 280 Meter hohen Ben Barvas als höchster Erhebung und dem Butt of Lewis als nördlichstem Punkt der gesamten Inselgruppe. Der Südteil ist gebirgig mit Erhebungen über 500 Meter und geht in den Inselteil "Harris" über. Die Trennlinie verläuft zwischen Loch Rèasort und Loch Seaforth. Die Küsten bestehen überwiegend aus steilen Klippen, in Buchten und an der Nordostseite findet man auch Strände mit sehr feinem Sand, im südlichen Teil auch fjordartige Meeresarme. In einer größeren Bucht an der Westküste ist die Insel Great Bernera über eine Autobrücke mit Lewis verbunden, ähnlich wie die Eye Peninsula (von den Einheimischen Point genannt) auf der Ostseite.

Bevölkerung: Die Bevölkerung ist überwiegend protestantisch und lebt heute von der Landwirtschaft (vor allem extensive Schafzucht, aktuell wieder mehr und mehr Rinderzucht) und dem Tourismus. Zunehmend trägt die Fisch- und Krabbenzucht zur Wirtschaftsleistung bei. Die Fischerei – Stornoway war ein bedeutender Fischereihafen – spielt immer noch eine Rolle, verliert aber an Bedeutung. Neben englisch sprechen viele Einwohner noch oder wieder gälisch.

Distillery: -

Abhainn Dearg

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Region Campbeltown: Heute ist Campbeltown Kleinstadt am Ende der Halbinsel Kintyre. In der Mitte des 19. Jahrhunderts war sie das Zentrum der Whiskyherstellung. In der Hochphase hatte die Stadt 34 Brennereien, weshalb sie sich selbst als Whiskyhauptstadt der Welt bezeichnet. Heutzutage gibt es nur noch drei Brennereien in Campbeltown, das sind Glen Scotia, Springbank und Glengyle. Von diesen ist Springbank bei weitem die erfolgreichste. Die Brennerei produziert drei unterschiedliche Whiskys - die einzigen beiden anderen Brennereien, die mehr als einen Whisky produzieren sind Loch Lomond und Tobermory. Springbank produziert seine Whiskys nicht kühlgefiltert und ohne Farbzusätze - anders als die meisten anderen Marken. Das Destillat altert in ehemaligen Bourbon- oder Sherryfässern, obgleich Springbank auch mit Rumfässern experimentiert. Die zehnjährige Standardabfüllung verfügt über 46 % Volumenalkohol, aber auch eine Abfüllung mit 57 % Volumenalkohol (100° Proof) ist erhältlich. Longrow Single Malt ist ein sehr stark getorfter Whisky. Die Standardabfüllung von Longrow ist ein zehnjähriger Whisky, der in ExBourbonfässern gealtert ist, während auch eine zehnjährige Variante aus einem Sherryfass abgefüllt wird. Es ist auch eine experimentelle Abfüllung aus einem Tokajifass erhältlich. Hazelburn Single Malt, die neueste Variante, wurde erstmals im Jahr 1997 hergestellt. Hazelburn ist ein dreifach destillierter, ungetorfter Whisky. Springbank ist eine der wenigen Brennereien in Schottland, die jeden Schritt in der Whiskyherstellung selbst durchführt, vom Mälzen der Gerste bis zur Abfüllung der Flaschen. Einige hundert Meter entfernt von der Springbank Brennerei, eine kleine Straße entlang, steht die Glengyle Brennerei. In den frühen Jahren des neuen Jahrtausends wurde die Firma Mitchell's Glengyle Ltd. gegründet, um die Glengyle Brennerei zu renovieren und wieder aufzubauen. Über die nächsten vier Jahre wurden die Gebäude, unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes und der örtlichen Gegebenheiten, auf einen neuen Standard gebracht. Zwei neue gigantische Brennblasen aus Invergordon, Malzmühlen, Misch- und Gärbottiche wurden mit den sonstigen benötigten Anlagen installiert. Die Produktion in der neuen Glengyle Brennerei begann im Jahr 2004. Der Whisky ist seit 2009 erhältlich. Der Whisky aus der neuen Glengyle Brennerei wird unter dem Namen Kilkerran abgefüllt. Dieses geschieht aus zwei Gründen: zum einen um die Verwechslung mit einem gleichnamigen Vatted Malt zu vermeiden, zum anderen, da Whiskys aus Campbeltown traditionell nicht nach einem Glen benannt werden. Die Ausnahme dieser Regel ist Glen Scotia. Glen Scotia war über einige Phasen des letzten Jahrhunderts stillgelegt worden, vor allem in den 1980er Jahren. Die Brennerei wurde mit neuen Anlagen wiedereröffnet und ist für Besucher zugänglich. Die Brennerei hatte im 19. Jahrhundert eine sehr stabile Existenz. Von 1832 bis 1895 hatte die ursprüngliche Originallizenz ihre Gültigkeit, dann wechselten die Eigentümer zweimal bevor sie in den 1920ern stillgelegt wurde. Für eine Weile gehörte die Brennerei den Eigentümern der Scapa Brennerei von Orkney, vom anderen Ende des Landes und der Firma Gibson International, bis die Produktion 1994 wiederum eingestellt wurde. Neue Eigentümerin wurde die Loch Lomond Destillery Co. Ltd. Die Gebäude inklusive der Malzspeicher und Getreidescheunen sind aus der viktorianischen Zeit und das Brennereigebäude ist im Originalzustand erhalten. Es werden zwei der vormals drei einzelnen Brennblasen genutzt. Das Wasser kommt sowohl vom Crosshill Loch als auch aus dem über 25 Meter tiefen brennereieigenen Brunnen. Glen Scotia hat 2000 Fässer auf Lager, welche zur Abfüllung eines vierzehnjährigen Single Malts mit 40 % Volumenalkohol vorbereitet sind. Glen Scotia ist ein leicht rauchiger, salziger Malt mit einer sehr kräftigen Nase und einem langen Abgang trotz der delikaten Struktur.

Distilleries: -

Glen Scotia Glengyle Springbank

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Literaturverzeichnis Wikipedia.org_Whisky from Scotland_2013

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