Wer ist wer im Kunsthandel

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Du : kulturelle Monatsschrift

Band (Jahr): 19 (1959) Heft 10

PDF erstellt am:

15.02.2017

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Wer ist wer im Kunsthandel

Schweiz

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Professor Breslauer geboren. Kunstinteresse seit früher Jugend. Bildete sich zur Photographin aus. Verehelichung mit Dr. Walter Feilchenfeldt, Mitinhaber der Firma Paul Cassirer, Berlin. 1933 Liquidation dieses Auktionshauses. Emigrationsjahrc in Holland, England, Italien. 1939 Nie¬ derlassung in der Schweiz. Nach Dr. W. Fcilchenfeldts Tod führt Marianne Feilchenfeldt die Firma weiter.

Willi

J. P. Diirand-Matthieseii

Marianne Feilchenfeldt

Raeber

dr. willi raeber, Sankt-Alban-Anlage 68, Basel. Geboren 1897 in Muri (AG). Bricht Medizinstudium ab und pro¬ moviert in Kunstgeschichte, klassischer Archäologie und Geschichte. 1922-26 am Kunsthaus Basel. Kunstkritiker.

dr. Walter feilchenfeldt, Freiestrasse 116, Zürich. Inha¬ berin der Firma Dr.Walter Feilchenfeldt, Marianne Feil¬ chenfeldt, wurde in Berlin als Tochter des Architekten

«Meisterwerke der Öffentlichen Kunst¬ sammlung Basel» (1923), «A.H.Pellegrini» (1924), «Ni¬ klaus Manuel Deutsch» (1925), «Niklaus Stoecklin» (1926). 1927 Eröffnung der Galerie Raeber. Handzeichnungen und Gemälde alter und moderner Meister, mittelalterliche Pla¬ stik. Dann Schwergewicht auf französische und schweize¬ rische Kunst des 19. und 20.Jahrhunderts. Bezeichnet sich selbst als «verhinderten Sammler». Expertentätigkeit. Wiederentdecker von Caspar Wolf, dessen Werke er zum grössten Teil wieder in die Schweiz zurückbrachte. Mono¬ graphie und Oeuvreverzeichnis von Caspar Wolf.

Publizierte:

dlrand-matthiesen, Rue Munier-Romilly (1, Genf. Ge¬ boren 1924 in Paris. Architckturstudium an der Ecole des Beaux-Arts. 1948 trat er in engen Kontakt mit Francis Matthiesen, dem Direktor der Londoner Galerie Matthiesen. Bilder und Zeichnungen alter und moderner Meister.

* I Charles Lienhard

Ernst Beyeler 9, Basel. Geboren 1921. Gymnasium, kaufmännische Lehre, dann Universität. Da¬

galerie beyeler, Uäumleingasse

galerie Charles lienhard, Steinwiesplatz, Zürich. 1921 in Basel geboren. Bis 1939 in Frankreich. Dann Matur und Studium der Kunstgeschichte in Basel. 1943-45 Regie¬ assistent am Zürcher Schauspielhaus. 1947 Gründung der Kunstgilde Zürich (Farbreproduktionen von Meister¬ werken vor allem für Schulen). 1959 Eröffnung einer eigenen Galerie: internationale abstrakte Kunst (Nichol¬ son, Chadwick, Bissier, Michaux,Wols, Music, Burri usw.).

neben im Buch- und Kunstantiquariat tätig. 1945 Über¬ nahme dieses Antiquariats und Umwandlung in eine Ga¬ leric. Zunächst Ausstellungen mit Zeichnungen und Graphik. Gruppenausstellungen der wichtigen zeitge¬ nössischen Maler, wie de Staël, Manessier, Bazaine, Ni¬ cholson, Härtung, Dubuffet, Tobey bis zu Burri und

Tapies. Skulpturen von Rodin, Maillol, Laurens, Picasso, Giacometti bis Moore, Chadwick und Armitage. Mit der Organisation von Ausstellungen ist die Herausgabe vor¬ züglich gestalteter illustrierter Kataloge verbunden.

galerie Meissner, Florastrassc I, Zürich. Kurt Meissner wurde 1909 in Zürich geboren, hat hier bei H. Meiner Photograph gelernt. Längere Auslandaufenthalte; eigenes Atelier in der Schweiz. Den Photographenberuf übte er zehn Jahre lang aus, um nachher m den Kunsthandel hin¬ über zu wechseln. Dass Photographen Kunsthändler wer¬ den, ist keine Seltenheit. 1938 als Kunsthändler etabliert. Laden im Schauspielhaus Zürich 1942 eröffnet. 15. bis 19.Jahrhundert, Aquarelle, Stiche, Zeichnungen.

I

*CL.

L Peter Nathan

DR. FRITZ NATHAN UND DR. PETER NATHAN, Zollikerstrasse 170, Zürich. Peter Nathan wurde 1925 als Sohn des Kunst¬

händlers Fritz Nathan geboren (siehe Seite 15), der bis 1936 die Ludwigsgalerie in München innehatte und dann nach St.Gallen und Zürich kam. 1945-52 studierte Peter Nathan an der Universität Basel Kunstgeschichte. An¬ schliessend Studienaufenthalt in den USA. Seit 1954 Teil¬ haber der Firma Dr.F.Nathan und Dr.P.Nathan, Zürich.

Eberh. W.Kornfeld

Siegfried Rosengart

klipstein & Kornfeld, Laupenstrasse 49, Bern. Geboren 1923 in Basel. Nach dreijährigem Volontariat in der Firma Gutekunst und Klipstein. Studium der Graphik und der Handzeichnung, Weiterausbildung in den Kupferstich¬ kabinetten von London, Paris und Amsterdam. Nach dem

galerie rosengart, Haldenstrasse 11, Luzern. Geboren 1894. Studium in Paris. Zuerst im Kunstverlag tätig. Seit

plötzlichen Tod von Dr. August Klipstein übernimmt E.W.Kornfeld 1951 die Leitung des Hauses. Erweiterung der Auktionstätigkeit. Ausbau der Aktivität auf dem Ge¬ biet der Ausstellungen mit Anschluss an die jüngste Kunst. 1956 Umwandlung der Firma in Klipstein ik Kornfeld.

1919 Kunsthandel. Von 1919-28 Partner der Galerie Thannhauser in München und Berlin. Gründung der Gale¬ rie in Luzern 1920, die er jetzt gemeinsam mit seiner Toch¬ ter Angela Rosengart leitet. Ursprüngliche Spezialitäten: Impressionisten und moderne Meister, heute, nachdem sich sein Interesse immer mehr auf Klee und Picasso kon¬ zentrierte, ausschliesslich Kunst des 20.Jahrhunderts. Freundschaft mit Picasso, Chagall und Matisse.

Wer ist wer im Kunsthandel -*

England

bo J '¦** W. Peploe (links) und G. Corcoran

Alex

REID

and

LEFEVRE

W.l.

ltd.,

30,

Bruton Street, London

Alex Reid, Sohn eines schottischen Kunsthändlers und Schiffsfigurenschnitzers, Freund von van Gogh, grün¬ dete 1882 in Glasgow eine Kunsthandlung. 1913 trat sein Sohn, A.J. McNeill Reid, in die Firma. 1926 Zusammenschluss mit der Lefevre Gallery in London, die sich vor allem nut Graphik befasst hatte. - Willy Peploe, ältester Sohn des schottischen Malers F. j. Peploe. Geboren 1910Ì11 Frankreich, studierte in Oxford, trat 1937 in die Firma ein. - Gerald Corcoran, geboren 1908, arbeitete von 1936 bis Kriegsausbruch in der Matthiesen Gallery (London), eigene Kunsthandlung bis 1950. - Französische Malerei und Skulptur, englische Künstler der Gegenwart.

I7-18, Old Bond Street, London W.i. Hauptsächlich Malerei der letzten hundert Jahre. Ausstellungen von Juan Gris, Leger, Renoir usw. Besitzt Bilder von Kandinsky, Bazin. Vertretung von Gra¬ ham Sutherland und Francis Bacon, zusammen mit Knoedler 111 New York die Vertretung von Henry Moore. Vertretung von Paul Rcyberolle (Paris). Firma nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet von F.K.Lloyd und H.R. Fischer, zwei Wienern. Zuerst Antiquariat für wertvolle Bücher. - F.K.Lloyd kommt aus einer Familie, die seit zwei Generationen im Antiquitätenhandel in Wien tätig ist. Befasst sich hauptsächlich mit kontinentalen Malern. H.R.Fischer führte früher grosse Buchhandlung und Verlag in Wien. Befasst sich heute hauptsächlich mit den englischen Künstlern. - Der jüngere dritte Direktor, David Somerset, hat als zukünftiger Herzog von Beau¬ fort Zugang in die britischen Adelssitze. MARLBOROUGH FINE ART LTD.,

Dudley Tooth

Arthur tooth &

Bruton Street, London W. 1. Dudley Tooth, Vorsitzender der Firma, wurde 1896 geboren. Als Siebenundzwanzigjähriger übernahm er nach sons

ltd.,

31,

dem Tode seines Vaters die Firma. Bis dahin alte Meister, die Schule von Barbizon und die Werke der englischen akademischen Maler. Dudley Tooth wechselte die Rich¬ tung: Impressionisten und die führenden Vertreter der modernen französischen Malerei, behielt aber die alten Meister, vor allem die venezianischen Vedutisten sowie die britische Schule des 18.Jahrhunderts. Während dreissig Jahren Agent für zwei führende akademische Maler Eng¬ lands: Matthew Smith und Stanley Spencer. Unter der Führung des zweiten Direktors, Peter Cochrane, hat die Firma sich in letzter Zeit auch dem Gebiet der Avant¬ garde und der abstrakten Malerei zugewandt.

-

hanover gallery ltd., 32a, St. George Street, Hanover Square, London W. i. Gründerin und Leiterin der Galerie: Erica Brausen. Geboren in Düsseldorf. Lebte lange in Paris und Spanien. Kam 1936 nach London. Gründete 1947 die Hanover Gallery, eine der beiden führenden Galerien

für avantgardistische Kunst. Als

erste in London das ganze Werk von modernen englischen Künstlern gekauft und ihnen, damit eine Existenzgrundlage garantiert. Seither haben auch andere Galerien dieses System eingeführt. Organisierte die ersten Ausstellungen von Marini, Giaco¬ metti, Manzii, Richicr. César, Arp, Miro, Paolozzi. Agentin für Reg Butler und William Scott. Pionierarbeit für englische Maler, wie Bacon, Sutherland, Scott.

Davies Street, London W.I. Geboren 1899. Seit 1937 Kunsthändler in London. Handzeichnun¬ gen alter Meister der kontinentalen Schulen. Aus Lieb¬ haberei kauft er von Zeit zu Zeit auch Antiken. H. M. CALMANN, 15,

Francis

M. Matthiesen

matthiesen gallery, 142, New Bond Street, London W. 1. Gebürtig aus Hannover. Studierte Kunst- und Litera¬ turgeschichte. Gründete 1924 in Berlin die Galerie Mat¬ thiesen. Seit 1933 in London. Frühe europäische Malerei, französische Impressionisten, deutsche des 20.Jah.rhunderts, Zeichnungen alter Meister. Jährlich einmal eine the¬ matische Ausstellung mit öffentlichen und privaten Leih¬ gaben. Bedeutende Gemälde gelangten durch die Mat¬ thiesen Gallery in führende Museen.

S arcade gallery.

& D. colnaghi & co. iTD., 14, Old Bond Street, London W. 1. Paul Colnaghi war ein Italiener, der in der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts als Vertreter einer Londoner Firma in Paris Kupferstiche verkaufte. Er über¬ nahm später dies Londoner Geschäft und wurde Englän¬ der. Die Kunsthandlung wird in «Vanity Fair» von Tha¬ ckeray erwähnt. 1839 starb der letzte Träger des Namens Colnaghi, der in der Firma vertreten war. 1911 trat G.Mayer in die Firma ein. Eine Zeitlang hiess die Firma Colnaghi & Obach, bis sie nach dem Tode von Obach den heutigen Namen annahm. - Verkauft Gemälde von alten Meistern, ist hervorragend auf dem Gebiet der alten Graphik. Stellt auch moderne Künstler (Malerei und Graphik) aus, die einen traditionellen Stil pflegen. 1928 gingen G. Mayer und vier Kollegen nach Leningrad, wo sie nach langem Feilschen zweiunddreissig Bilder aus der Ermitage für insgesamt 1,5 Millionen Pfund Sterling kauften. Die Liechtensteinsche Sammlung alter Kupfer¬ stiche gekauft. Das Gemälde «Christine von Dänemark, Herzogin von Mailand» von Holbein wurde um sechs L'hr früh auf dem Bahnhof von Charing Cross von dem aus Paris kommenden Herzog von Norfolk gekauft und trotz höherem Angebot aus Amerika dem National Art Collection Fund für 72000 Pfund Sterling verkauft. Fünf Direktoren. Stärkste künstlerische Persönlichkeit I.Byam Shaw, Sohn des 1919 verstorbenen Malers, aus¬ gezeichneter Kenner der Graphik. p.

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Charles (links) und Peler Gimpel gimpel fils, 50, South Molton Street, London W. 1. Die Brüder Charles und Peter Gimpel stammen aus einer alten Kunsthändlerfamilie. Die Mutter war die Schwester des berühmten englischen Kunsthändlers Duveen. - Charles, Franzose (geb. 1913), studierte eine Zeitlang Architektur an der Ecole des Beaux-Arts, Paris. - Peter, Engländer (geb. 1915), besuchte die Ecole d'Art et d'Archeologie. Der Vater hatte ihnen keine Firma überlassen. Sie gründe¬ ten 1946 ihre Galerie. Kunst der Gegenwart, aber auch Impressionisten. Förderung der gegenwärtigen britischen Kunst. Sie waren die ersten, die britische Bildhauer der Nachkriegszeit zeigten. Agenten für Lynn Chadwick, Kenneth Armitage, Barbara Hepworth und auch für den Maler Ben Nicholson. Amerikanische Malerei (Pollock, Klein, Roscoe usw.).

15,

Paul Wengraf Royal Arcade, 28, Old Bond Street,

London W.l. Paul Wengraf hat die Galerie 1939 gegrün¬ det. Pionierarbeit für Barock und manieristische Malerei. Fünfzehn bis einundzwanzig Ausstellungen (ausgezeich¬ nete Kataloge) haben dazu beigetragen, dass Barock in England sich durchsetzte. Jetzt: Skulpturen, von der sech¬ sten ägyptischen Dynastie bis Rodin, einschliesslich Neger¬ kunst und Mexiko. - Geboren 1894 in Wien. War dort Kunsthändler und Schriftsteller. Seit 1938 in London. Be¬ trachtet sich als wichtigen Outsider, der mit dem handelt, womit die andern sich nicht abgeben.

thos. agnew & sons ltd., 34, Old Bond Street und 3, Albemarle Street, London W. 1. Thomas Agnew (1794 bis 1871) gründete die Galerie in Manchester. 1877 die gegen¬ wärtige Galerie in Old Bond Street erbaut. 1932 Auf¬ hebung des Geschäfts in Manchester. Private Aktiengegesellschaft, deren fünf Direktoren mit dem Gründer ver¬ wandt oder versippt sind. - Traditionelle Kunst von den alten Meistern bis zur Gegenwart. Die altangesehene Firma rühmt sich, aus ihrem grossen Bestand an Bildern und Graphik über Nacht ein gewöhnliches Haus in das Heim eines anspruchsvollen Sammlers verwandeln zu können. - Vorsitzender seit 1955 Commander Hugh Ladas Agnew (geb. 1894): englische Malerei und Aquarelle. George Colin Agnew, ältester Direktor (geb. 1882): Italienische Malerei bis zum Tod des Tizian,- Geoffrey William Gerald Agnew (geb. 1908) : Amerika und Kanada. - Die Firma verkauft keine abstrakten Maler.

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Deutschland

Wer ist wer im Kunsthandel

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moderne galerie, Martiusstrasse 7, München 23. Geboren 1915. Sohn eines Bildhauers. Ausbildung als Graphiker. 1947 Gründung der Galerie. Sammler der KUnstlergruppe «Blauer Reiter». Kurz nach dem Krieg Einzelausstellungen von Klee, Kandinsky, Marc, Jawlcnsky. Ausschliesslich deutsche und französische Gegenwartskunst. Zum ersten Male in Deutschland Härtung, Soulages und Poliakoff ge¬ zeigt. Sonderausstellungen von Calder, Gonzalez und Lardera. Baumeister, Fritz Winter, Fred Thieler und Meier-Denninghoff gehören fest zum Kreis der Galerie.

R. Zinser (links)

Roman Serben Ketlerer

Orto Stangl

STUTTGARTER KUNSTKABINETT,

Prinzenbau. Geboren IJJII.

Wollte Missionar werden, bis Kriegsende Betriebsleiter in einer chemischen Fabrik. 1947 erste Kunstauktion mit expressionistischen Bildern; trug wesentlich zur Verbrei¬ tung des Expressionismus in Deutschland bei. Reich und vorzüglich illustrierte Kataloge. Der grösste Erfolg: die Auktion der Sammlung von Neil Waiden. Ausschliesslich moderne französische und deutsche Kunst. Mitwirkung bei Publikationen über «Brücke»-Künstler.

zinser, geboren 1884 in Stuttgart. Als Juwelier und Goldschmied ausgebildet. Diese Ausbildung brachte ihn in Kontakt mit alten Meistern. Sammelte schon früh Graphik, was dann sein Spezialgebiet im Handel werden sollte. 1906/07 in einer New Yorker Juwelierwerkstatt. Verlässt 1937 Deutschland, siedelt 1940 nach New York über. Baut nach 1945 den Handel mit moderner Standard¬ graphik aus. Seine wichtigste Ausstellung in den USA: «Spielkartenmeister bis Goya». R.

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Italien

\ Julius Böhler mit seinem Sohn

Günther Franke

galerie Günther franke, Prinzregcntcnstrasse 60, Mün¬ chen. Geboren 1900 in Berlin. Von 1918-23 Lehrzeit in der Galerie I.B.Neumann (Berlin). Seit 1923 selbständig in München. Setzte sich für die von den Nationalsoziali¬ sten verfemten Künstler ein. Kunst des 20.Jahrhunderts. Organisierte an die dreihundert Ausstellungen. Besitzt eine der bedeutensten Beckmann-Sammlungen.

JULIUS

böhler, Brieimerstrasse

12,

München. Geboren

in München. Studierte Kunstgeschichte. Trat 1928 als Gesellschafter in die Firma seines Grossvaters und Vaters ein. Korrespondenzfirmen in Berlin, New York und Luzern. Von 1936-39 vier grosse Auktionen der Samm¬ lungen Margarethe Oppenheim, Karl Stroefer, Georg Schuster und der Depotbestände der Berliner Museen. Altdeutsche Meister und venezianische Kunst. - Der Sohn 1907

betrieb neben seinen kunstgeschichtlichen Studien zwei Jahre lang eine eigene Galeric: «Ophir»; trat 1956 in die Firma seines Vaters ein.

Caspare del Corso und Irene Brin

Alex Vömel

vömel, Königsallee 42, Düsseldorf. Geboren 1897. Arbeitete in Paris bei D.-H.Kahnweiler. Über¬ nahm 1922 die Düsseldorfer Filiale von Alfred Flecht¬ heim. Rave schreibt im Buch «Kunstdiktatur im Dritten Reich»: «Vömel habe bis zum letzten und äusscrsten gehalten.» Besondere Freundschaft mit Klee. Charakteri¬ siert den Kunsthändler, ein Wort von Stefan Zweig über den Kritiker variierend: «Er muss Künstler sein und doch wieder nicht zuviel gerade genug, um das Geheimnis der Werkstatt zu kennen, die Krise der Schöpfung, die Ehr¬ furcht vor der Gestaltung.» GALERIE ALEX

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hK l'obelisco, Via Sistina 146, Rom. Gaspare del Corso wurde 1911 in Eritrea geboren. Machte den Zweiten Weltkrieg als Oberst mit, widmete sich darnach seinem Hobby, der modernen Kunst. Eröffnete 1946 seine Galerie. Erste Ausstellungen der jungen Italiener Music, Burri, Caruso, Foppiani. Organisierte Ausstellungen der moder¬ nen italienischen Kunst in Australien, Nord- und Süd¬ amerika. Verheiratet mit Irene Brin, Kunstkritikerin und Direktorin von Harper's Bazar.

Wer ist wer im Kunsthandel

Frankreich y*

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Paul Pronte

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Bis in das Jahr 1939-vor Ausbruch des Zweiten Weltkrie¬ war Paris das Zentrum des europäischen, kontinen¬ ges talen Kunsthandels. Die Vorrangstellung des Pariser Kunst¬ marktes war insbesondere unbestritten auf dem ganzen Ge¬ biet der französischen Malerei, aber auch für alte Kunst blieb Paris ein gewichtiger Konkurrent von London, Am¬ sterdam, New York und Berlin. Die politischen Verände¬ rungen, die Bedrohung durch Hitler, veranlassten die bedeu¬ tendsten Firmen, Häuser mit generationenlangem Weltruf, wie Durand-Ruel, Bernheim Jeune, Paul Rosenberg, Wildenstein und Seligmann ihre Hauptsitzc nach Amerika zu verlegen, und wenn auch nach dem Kriege vereinzelte die¬ ser Firmen sich wieder ein Pied-à-terre in Paris schufen, so blieb doch der Sitz ihrer eigentlichen Aktivität New York. Neben diesen grössten Kunsthandelsfirmen gab es in Paris eine ganze Anzahl kleinerer Kunsthandlungen und Vermittler, die sich mit der Zeit ein eigenes Ansehen schufen und unter denen sich eine Anzahl wirklicher Ken¬ ner befanden, die teilweise heute noch tätig sind. Die Galerie der grossen Auktionen war früher die Galerie Georges Petit, die von den Veranstaltern einer grossen Versteigerung gemietet wurde. Heute nimmt deren Stelle die Galerie Charpentier ein, die einen grossen Saal im Faubourg St-Honorc für solche Veranstaltungen zur Verfügung stellt, in dem dann Maître Rheims oder Ader die Versteigerer sind eine Art Notare und tragen deshalb den Titel Maître mit französischem Elan die Auktionen leitet. Ihnen zur Seite sitzen die Experts Sach¬ verständige, die den Bestand der Auktion garantieren, das heisst, mit ihrem Namen dafür bürgen, dass nichts Un¬ echtes oder Dubioses sich unter dem Angebotenen befin¬ det. Eine ununterbrochene Reihe von Auktionen findet im Hôtel des ventes, Rue Drouot, kurz Hôtel Drouot genannt, statt, die teilweise, das heisst, wenn sie bedeutenderes Kunstgut enthalten, von den gleichen, oben genannten Herren geleitet werden. Früher, das heisst vor den Welt¬ kriegen, war das Hôtel Drouot ein in ewiger Bewegung befindlicher Umschlagsplatz gewesen, dessen Besuch für jeden faszinierend war, und auch heute kann immer wieder einmal ein überraschender Fund dort gemacht werden. Noch immer sind in Paris neben einer Reihe von Gale¬ rien, die sich mit moderner Kunst beschäftigen, eine Anzahl älterer, erfahrener Kunsthändler tätig. Mit moder¬

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Ai M. Ratton

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M. Durand-Ruel

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Pierre R. Loeb

ner Kunst beschäftigen sich vor allem Heinz Berggruen, der nach dem Krieg aus Amerika nach Paris gekommen und dort ansässig geworden war, die Galerie Leiris, die der bekannte Freund Picassos, H.-D. Kahnweiler jetzt zusam¬ men mit Maurice Jardot leitet, die Galerie Maeght, wo man Arbeiten von Braque, Kandinsky, Chagall, Bazaine antrifft, die Galerie de France, die sich unter anderem für Manessier, Soulages, Singier einsetzt, Louis Carré, der auch verlegerisch tätig ist, Pierre Loeb, der in der Rue de Seine unter dem Titel Galerie Pierre Ausstellungen veran¬ staltet - und noch mehrere andere. Jacques Dubourg, der zum Beispiel rechtzeitig die Be¬ deutung Nicolas de Staëls erkannte und jetzt Riopelle pro¬ pagiert, ist ein ausgezeichneter Kenner der französischen Malerei vom Beginn des 19.Jahrhunderts bis zur Gegen¬ wart. Ihm gegenüber am Boulevard Haussmann pflegt Alfred Daher die grossen Traditionen seit Corot und Courbet, Aus New York nach Paris zurückgekehrt ist auch Durand-Ruel, dessen Grossvater der Freund und Förderer der Impressionisten war. Monsieur de Dauberville, der Nachkomme der berühmten Kunsthändler¬ familie Bernheim, ist wieder im Hause der Galerie Bern¬ heim am Faubourg St-Honoré tätig, zeigt wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Künstler, holt aber auch hin und wieder etwas von den grossen Meistern der Ver¬ gangenheit aus den privaten Zimmern. Eine ganze Anzahl wohlverdienter und mit der Malerei der letzten Jahrzehnte verbundener Persönlichkeiten ist nach wie vor in Paris tätig. Max Kaganovitch, der besonders in der Schweiz seine Freunde hat, seit bald vierzig Jahren mit Geschmack und Gefühl für das Richtige eintrat, Dr. Otto Wertheimer, ebenso wie Cesar de Hauke, ein spezieller Kenner der Handzeichnung, aber auch alter Gemälde und Plastik, Monsieur Lebel, der Auktionsexpertc für alte Bilder, die Herren Paul Brame und Andre Weil für beginnendes 20. Jahrhundert, Paul Pédridès, der Spezialist für Utrillo geben dem Pariser Markt ein reiches und wechselndes An¬ sehen. Für französische Kunst des 18.Jahrhunderts haben sich die Herren Cailleux eine weitherum anerkannte Stel¬ lung geschaffen. Unter den kleineren und neueren Gale¬ rien seien genannt Galerie Prouté (Rue de Seme), Galerie Ratton (Rue de Marignan), Galerie Pont-Royal (Irma Hoenigsberg. Rue du Bac), und M. Petiet (Rue de Tournon).

M. Petiet

Irma Hoeiügsberg

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