Thomas Korbun, Michael Steinfeldt, Niels Kohlschütter, Sandra Naumann, Guido Nischwitz, Jesko Hirschfeld, Sabine Walter

Was kostet ein Schnitzel wirklich? Ökologisch-ökonomischer Vergleich der konventionellen und der ökologischen Produktion von Schweinefleisch in Deutschland

Schriftenreihe des IÖW 171/04

Thomas Korbun, Michael Steinfeldt, Niels Kohlschütter, Sandra Naumann, Guido Nischwitz, Jesko Hirschfeld, Sabine Walter

Was kostet ein Schnitzel wirklich? Ökologisch-ökono mischer Vergleich der konventionellen und der ökologischen Produktion von Sch w einefleisch in Deutschland

Studie im Auftrag von food w atch e.V., Berlin, gefördert durch die Stiftung für Bildung und Behindertenförderung G mbH (SBB), Stuttgart

Schriftenreihe des IÖW 171/04 Berlin, März 2004, ISBN 3-932092-72-4

Eine Kurzfassung dieser Stu die ist Bestan d teil des foo d w atch -Rep orts „ W as kostet ein Schnitzel wirklich? Der food w atch -Rep ort ü ber falsche Preise un d w ahre Kosten der Fleisch pro d uktion “. Ein Do w nloa d ist verfü g b ar auf w w w .foo d w atch.de un d w w w .ioe w .de

Instit u t für ökolo gische Wirtschaftsforschun g (IÖ W) g G m bH Potsda mer Straße 105 D-10785 Berlin w w w .ioe w .de

Tel.: + 49.(0)30.884 59 40 Fax: + 49.(0)30.882 54 39 m ailb ox @ ioe w .de

Zusammenfassung Inhalt dieser Studie ist ein ökologisch -ökono mischer Vergleich der konventionellen und ökologischen Produktion von Sch w einefleisch in Deutschland auf Basis definierter M odellbetriebe. In A nlehnun g an die Ö ko bilanz m etho de w erden in eine m ersten Schrit t für vier repräsentative M odellbetriebe Ökoprofile zur Darstel lun g der relevanten U m w elt w irkun gen erstellt. Darüber hinausgehende Unterschiede der beiden Haltungssysteme und für die w eiter gehende gesellschaftliche Be w ertung w ichtige Aspekte w erden qualitativ untersucht. In einem w eiteren Schritt erfolgt eine M onetarisierung der w ichtigsten U m w elt w irkungen der M o dellbetriebe in Form von externen Kosten. Diese externen Kosten w erden d ann unter N utzung einer vo m IÖ W ent w ickelten M etho dik zur ökono mischen Be w ertung von ökologischen Systemvergleichen in den Kontext der Kosten und Preise entlang der Wert sch ö pfu n gskette gestellt, zu einem „ w ahren “ Preis eines Sch w eineschnitzels zusa m men geführt un d die Ergebnisse diskutiert. Eine Darstellung der agrarpolitischen Rah men bedin g un gen run det die Stu die a b.

Abstract This st u dy co m prises an ecolo gical-econo mic co m parison of conventional and organic pig fattenin g in Germ any, b ased on defined representative farms. Follo w in g the life cycle assessment (LCA) metho d w e w orked out in a first step ecolo gical profiles for four represent a tive farms in order to display the relevant environ mental effects. Further differences bet w een t he t w o syste ms of pig fat tenin g w ere investig ated in a q ualitative m an ner, sa me for the ad ditional aspects im portant to social assessment. In a further step the m ost im portant environ mental effects of the representa tive farms w ere valid ated by m eans of external costs. In order to state by the end realistic costs of a pork cutlet w e merge the external costs w ith other costs an d prices along the value creation chain. For this p urp ose w e use the methodology for the econo mic assessment of ecological system co m parisons developed by the IOEW. Finally w e discuss the results. The study ends with a presentation of the political fra me conditions concernin g t he a grib usiness.

Die Autorinnen und Autoren Dipl.-Biol. Tho m as Korb un ist Wissenschaftlicher Geschäftsführer des IÖ W un d Projektleiter. Dipl.-Ing. Michael Steinfeld t ist w issenschaftlicher Mitarbeiter im IÖ W im Forschungsfeld „ Ö kologische Unterneh mensp olitik“. Dipl.-In g. agr. Niels Kohlschütter w ar w issenschaftlicher Mitarbeiter des IÖ W un d arbeitet seit Februar 2004 a m Institut für Organischen Lan d b au (IOL) der Universität Bonn. Dipl.-Geoökol. San dra N au m ann w ar M itarbeiterin a m IÖ W un d arbeitet seit Februar 2004 als Mi tarbeiterin des Deutschen Ent w icklun gsdienstes (DED) in Bolivien. Dr. Guido Nisch witz ist Geograf und Leiter des IÖ W-Forschun gsfeldes „Regionale Wirtschaftsp olitik / Nachhaltige Regionalent w icklung “. Dipl.-Volksw . Jesko Hirschfeld ist wissenschaftlicher Mi tarbeiter im IÖ W-Forsch u n gsfeld „ U m w eltökono mie un d U m w elt p olitik“. Dipl.-Betriebsw . Sabine W alter ist Mitarbeiterin des IÖ W-Forschun gsfeldes „Regionale Wirtschaftsp olitik / Nachhaltige Regionalent w icklung “. Kontakt: Th o m as Korb u n, Tel. + 49-(0)3 0-884594-0, E- M ail: t ho m as.korb un @ ioe w .de

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

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Inhaltsverzeichnis 1

Einleitung ........................................................................................................................... 8

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Vorgehensweise ..............................................................................................................12

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Definition der Modellbetriebe ......................................................................................14 3.1 Konventionell w irtschaftender Sch w einem astbetrieb ............................................. 15 3.2 Ökologisch w irtschaften der Sch w einem astbetrieb .................................................. 20

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Ökoprofilbetrachtungen ................................................................................................25 4.1 M et h o de Ö ko bila nz................................................................................................... 25 4.2 Relevante Emissionen un d U m w elt w irkungen der Sch w einefleischerzeugung ...... 26 4.3 Untersuchungsrah men .............................................................................................. 28 4.4 Sach bila nz.................................................................................................................. 29 4.5 Wirku n gsa bschätzu n g............................................................................................... 42

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Weitere Kriterien für den Vergleich der Produktionssysteme ..................................50 5.1 Tiergerechtheit........................................................................................................... 50 5.2 Einsatz vo n Gen tech nik ............................................................................................. 57 5.3 Arbeitszeitbedarf ....................................................................................................... 58 5.4 Gesun d heitsfolgen des Fleischkonsu ms für den M enschen .................................... 60 5.5 Fleisch q ualität............................................................................................................ 62 5.6 Zusa m menfassung: Ve rgleich der Pro d uktionssysteme ........................................... 63

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Externe Kosten ................................................................................................................66 6.1 Einleit u n g................................................................................................................... 66 6.2 Be w ertungsverfahren ................................................................................................ 66 6.3 Vermeid ungskostenansätze ...................................................................................... 71 6.4 Ökono mische Be w ertung auf Basis des Vermeid ungskostenansatzes .................... 77

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Agrarpolitische Rahmenbedingungen .........................................................................80 7.1 Politisch -rechtliche Rah men bedingungen der Sch w einehaltung ............................ 82 7.2 Relevante Rechts- un d Förderbereiche der Sch w einehaltung.................................. 88 7.3 A grarstruktur- u n d A graru m w elt p olitik - Ländlicher Rau m ..................................... 91 7.4 Tierbesatz – flächengeb un dene Sch w einehaltung................................................... 94 7.5 Tierschutz / Tierhaltun g ............................................................................................. 95 7.6 Um w elt- und Gen eh migungsrecht ........................................................................... 98 7.7 Zusa m menfassung................................................................................................... 102

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Absatzwege und Preise bei der Vermarktung von Schweinefleisch......................104 8.1 Erzeugerpreise ......................................................................................................... 106 8.2 Vorkosten ................................................................................................................. 106 8.3 Schlachtkosten ......................................................................................................... 107 8.4 Preise für Sch w einehälften ...................................................................................... 107 8.5 W eitere Schritte der Zerleg un g un d Verm arktun g................................................. 107 8.6 Schnitzelpreise an der Ladentheke ......................................................................... 109 8.7 Fazit.......................................................................................................................... 110

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Der „wahre“ Preis eines Schweineschnitzels: Schlussfolgerungen........................111

10 Dank................................................................................................................................118 11 Literatur..........................................................................................................................120

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Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Abbildungsverzeichnis A b bildung 1: A b bildung 2: A b bildung A b bildung A b bildung A b bildung A b bildung A b bildung

3: 4: 5: 6: 7: 8:

A b bildung 9: A b bildung 10: A b bildung 11: A b bildung 12: A b bildung 13: A b bildung 14: A b bildung 15: A b bildung 16: A b bildung 17: A b bildung 18:

A b bildung 19:

Zahlun gsbereitschaft für Lebensmittel aus ökolo gischer Pro d uktion.......... 9 M astsch w einebestan d in Deutschlan d nach Bestan dsgrößenklassen 1999 (in %) ................................................................................................... 16 Skizze eines Kisten m aststalls a m Beispiel des BAT-Kistenstalls .................. 21 Schritte zur Erstellun g einer Ö ko bilanz ....................................................... 25 Bilanzrau m im Rah men der Ö ko profilerstellun g......................................... 28 Energieverbrauch für die Erzeugung von 1 kg Sch w einefleisch ................ 38 Düngemitteleinsatz für die Erzeugung von 1 kg Sch w einefleisch ............. 39 Pflanzenschutz mitteleinsatz für die Erzeugung von 1 kg Sch w einefleisch ............................................................................................................ 40 A n baufläche für die Erzeugung von 1 kg Sch w einefleisch ........................ 40 Stickstoff- u n d Ph osp h or-Einträge in Ge w ässer für die Erzeu g un g von 1 kg Sch w einefleisch ............................................................................. 41 Treib hausp otenzial für die Erzeugung von 1 kg Sch w einefleisch .............. 46 Versauerungsp otenzial für die Erzeugung von 1 kg Sch w einefleisch ....... 47 Terrestrisches Eutro p hierungsp otenzial für die Erzeugung von 1 kg Sch w einefleisch ............................................................................................ 48 Vermeid ungskostenkurve für Kohlen dioxid-Emissionen ............................ 71 Vermeid ungskosten der m onetarisierten U m w eltaspekte der betrachteten M o dellbetriebe der Sch w einefleischerzeugung ........................ 79 Beispielhafte Verm arktungs- un d A bsatz w ege von Sch w einefleisch ....... 108 Vermeid ungskosten der m onetarisierten U m w eltaspekte der betrachteten M o dellbetriebe der Sch w einefleischerzeugung ...................... 112 Ökono mischer Systemvergleich unter Berücksichtig un g der externen ökologischen Effekte der betrachteten M odellbetri eb e d er Sch w einefleischerzeugung (Erzeugerpreise) ............................................. 114 Ökono mischer Systemvergleich unter Berücksichtigung der externen ökologischen Effekte der betrachteten M odellbetri eb e d er Sch w einefleischerzeugung (Verbraucherpreise im Lebensmittelei nzelhan del) ................................................................................................... 114

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

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Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: Tabelle 5: Tabelle 6:

Tabelle 7: Tabelle 8: Tabelle 9:

Tabelle 10: Tabelle 11: Tabelle 12: Tabelle 13: Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle Tabelle

14: 15: 16: 17: 18:

Tabelle 19: Tabelle 20: Tabelle 21: Tabelle 22: Tabelle 23: Tabelle 24: Tabelle 25:

Tabelle 26: Tabelle 27:

Übersicht der M odellbetriebe ...................................................................... 14 Futterzusa m mensetzung in den konventionellen Betrieben (13 MJ ME je kg) .......................................................................................... 18 Futterzusa m mensetzung in der ökologischen Sch w einem ast ................... 23 Wirkungskategorien, deren Indikatoren für Ökobilanzen in der Lan d w irtschaft un d die Art der Berücksichtig u n g in dieser St u die............ 27 Grund daten zu Energieträgern .................................................................... 29 Prim ärenergieeinsatz un d d a mit verb un dene Emissionen für die Bereitstellung des in der Bun desrep u blik d urchschnittlich ab geset zten Düngers .................................................................................................. 30 Prim ärenergieeinsatz un d da mit verb un dene Emissionen für die Pro d uktion von Pflanzenschutz m it teln ....................................................... 31 Prim ärenergieeinsatz un d da mit verb un dene Emissionen für die Bereitstellun g des Saat- un d Pflanzgutes verschiedener Feldfrüchte ........ 31 Einsatz men gen von Saat- un d Pflanzg ut, M inerald ün ger, Kalkstein, Pflanzenschutz mittel, Dieselkraftstoff im Futtermittela n b a u so w ie die d araus resultieren de Ertragsmen ge ...................................................... 32 Energieverbräuche in der Sch w einem ast .................................................... 34 A m m oniakemissionen für die M o dellbetriebe w ähren d der Sch w einem ast .............................................................................................. 35 A m m oniakemissionen für die M o dellbetriebe w ähren d der G ülle-/ M istla gerun g ................................................................................................ 35 A m m oniakemissionen für die M o dellbetriebe bei der G ülle-/ Mistausbrin g u n g ................................................................................................. 36 Gesa m t-Ö kokontenrah men der betrachteten M o dellbetriebe................... 37 Verw endete Ge w ichtungsfaktoren .............................................................. 45 Treib hausp otenzial in g CO 2-Ä q uivalente /kg Sch w einefleisch .................. 45 Versauerungspotenzial in g SO 2 -Ä q uivalente/kg Sch w einefleisch ............ 46 Terrestrisches Eutro p hierungsp otenzial in g PO 4-Ä q uivalente/kg Sch w einefleisch ............................................................................................ 48 A ußenhan del Deutschlan ds mit leben den Schlachtsch w einen .................. 55 M ö gliche Einsatzbereiche der Gentechnik in der konventionellen Sch w einepro d uktion .................................................................................... 58 Arbeitszeit bed arf in ausge w ählten konventionellen un d ökolo gischen Sch w einehaltungssystemen .............................................................. 59 Zusa m menfassen der Vergleich ausge w ählter Para meter der konven tionellen un d ökolo gischen Sch w einem ast ........................................... 64 Kostenschätzung für Verd o p pelung der Kohlen dioxidkonzentration........ 67 Schäden des anthropogenen Treibhauseffektes im Bench m ark-Fall ......... 68 Verlust an Bruttosozialpro d ukt im Falle der Emissionssta bilisierun g von Kohlen dioxid (auf dem Niveau von 1990) in To p-d o w n M o d ellen (Prozent gegenü ber dem Tren dfall) ...................................................... 69 Ran gfolge der M in derun gsp otenziale ausge w ählter A m m oniakM in derungsm aßnah men ............................................................................. 73 Ran gfolge der Kosten w irksa mkeit ausge w ählter A m m oniakM in derungsm aßnah men ............................................................................. 73

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Tabelle 28: Tabelle 29: Tabelle 30:

Tabelle 31: Tabelle 32: Tabelle 33 Tabelle 34 Tabelle 35 Tabelle 36 Tabelle 37 Tabelle 38:

Tabelle 39:

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Vergleich der Grenz-Vermeid ungskosten in verschiedenen M o dellen für eine CO 2- M in deru n g vo n 40 % gegen ü ber 1990 bis 2020............ 74 A usw ahl von M aßnah men zur Vermin derung des Stickstoff- u n d des Ph osp h orein tra gs in Ge w ässer u n d ihre Kosten w irksa mkeit............... 75 Übersicht der absoluten Differenzen z w ischen den betrachteten M o dellbetrieben der Sch w einefleischerzeugung für die m onetarisierten U m w eltaspekte ................................................................................ 78 Übersicht der m onetarisierten U m w eltaspekte un d deren Vermeid ungskostenannah men ............................................................................... 78 Vermeid ungskosten der m onetarisierten U m w eltaspekte der betrachtet en M o dellbetriebe........................................................................... 79 Relevante Rechts- und Förderbereiche für die Sch w einehaltung ............... 83 Vergleich der euro p äischen und nationalen Vorschriften zu m Platzbedarf (Stall) von Sch w einen ............................................................... 96 Vorschriften der EU-Öko-Verord nun g un d der deutschen Bioverbän de zu m Platzbedarf von Sch w einen ...................................................... 96 Vergleich der Regelungen zu m Transp ort von Sch w einen ......................... 98 Bestan dso bergrenzen im Geneh mig un gs- un d Haftungsrecht ................ 101 Ergebnisse der Sachbilanz bezogen auf ein Sch w eineschnitzel (250 g) (Vergleich der fortschrittlichen M o dellbetriebe [konv.plus] u n d [öko.plus])........................................................................................... 111 Vermeid ungskosten bezogen auf ein Sch w eineschnitzel (250 g) (Vergleich der fortschrittlichen M o dellbetriebe [konv.plus] un d [öko.plus]) .................................................................................................. 112

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

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Abkürzungsverzeichnis AbfKlärV ABSN AKh BAFF BauGB

Abfallklär-Verordnung Arbeitskreis Betriebsz weigauswertung Sch wein in Niedersachsen Arbeitskraftstunde Bundesanstalt für Fleischforschung Baugesetzbuch

BauNVO Be w G BImSchG BImSchV

Baunutzungsverordnung Be w ertungsgesetz Bundesimmissionsschutzgesetz Bundesimmissionsschutz-Verordnung

BMU

Bundesministerium für Um w elt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

BM VEL BNatSchG cif DBV DLG EAGFL FAL FFH FIBG FKW Futt M G Futt MHV GAK

Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Land wirtschaft Bundesnaturschutzgesetz cost, insurance, freight (Lieferung frei Bord, inkl. Versicherung und Transport) Deutscher Bauernverband Deutsche Land wirtschafts-Gesellschaft Europäischer Ausgleichs- und Garantiefonds für die Land wirtschaft Bundesforschungsanstalt für Land wirtschaft Fauna-Flora-Ha bitat Fleischhygienegesetz Fluorkohlen w asserstoffe Futtermittelgesetz Futtermittelhygiene-Verordnung Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes

GAP

Gemeinsame Agrarpolitik (der EU)

RichtlinieIVU-RL über die integ Richtlinie über Integrierte Vermeidung und Verminderung der Um weltverschmutzung KrW-/AbfG Kreislauf wirtschafts- und Abfallgesetz KTBL Kuratorium für Technik und Bau wesen in der Land wirtschaft LBA Bayerische Landesanstalt für Betriebswirtschaft und Agrarstruktur LEH Lebensmitteleinzelhandel LM G Gesetz über den Verkehr mit Lebensmitteln PSM Pflanzenschutzmittel O wiG Gesetz über Ordnungswidrigkeiten SchHaltHygV Sch w einehaltungshygiene-Verordnung Sch wPestV Sch weinepest-Verordnung SG Schlachtgewicht StGB Strafgesetzbuch TierSchNutztV Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung TierSchTrV Verordnung zum Schutz von Tieren beim Transport TierSG Tierseuchengesetz Trink w V Trinkw asser-Verordnung Um w eltHG Um welthaftungsgesetz UBA Um weltbundesamt UstG Umsatzsteuergesetz UVPG Um weltverträglichkeitsprüfungsgesetz UVP-RL Um weltverträglichkeitsprüfungs-Richtlinie WHG Wasserhaushaltsgesetz WJ Wirtschaftsjahr WTO World Trade Organization, Welthandelsorganisation ZDL Zentralausschuss der deutschen Land wirtschaft ZDS Zentralverband der Deutschen Sch weineproduktion e.V.

 

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Was kostet ein Schnitzel wirklich? 1

Einleitung

Die Bundesregierung hat sich mit der A grarw ende ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis zu m Jahr 2010 soll der ökologische Land bau einen A nteil von 20 % der land w irtschaftlichen Nutzfl äche erreichen (Bundesregierung 2002: 113). Das erfordert ausgehend vo m Jahr 2002 eine Verfünffachung des ökologischen Lan d b aus in Deutschlan d (siehe Kasten Ö kolan d b au in Deu tschlan d). Das w ird nur erreichbar sein, w enn die auf diesen Flächen produzierten Lebensmit tel auch verkauft w erden kö n nen. Öko-Landbau in Deutschland Im Jahr 2002 gab es in Deutschland 15.626 ökologisch w irtschaftende land w irtschaftliche Betriebe, d as w aren 4,0 % aller lan d wirtschaftlichen Betriebe. Diese Betriebe be w irtschafteten 4,1 % der land w irtschaftlich genutzten Fläche, zusa m men 696.978 ha. Der Flächenzu w achs im Jahr 2002 betrug 9,76 %. Seit 1995 hat sich die ökologisch be w irtschaftete Fläche verd o p pelt. Die Stiftung Ökologie und Land bau hat errechnet, dass ein jährlicher Flächenzu w achs von 22 % erforderlich ist, u m d as Ziel von 20 % Ö ko-Lan d b au bis zu m Jahr 2010 zu erreichen. Q uellen: Willer et al. 2003, BM VEL 2004 O b die A grarw en de an der La den t heke w irklich gelin gen wird, ist offen. Die BSE-Krise u n d die folgen de Ankündigung der A grarw ende haben im Jahr 2001 zunächst eine dyna mische M arktent w icklung entfacht. Der A bsatz von Lebensmitteln aus ökologischem Lan d b a u stieg u m mehr als 30 % und erreichte mit 2,7 Mrd. € einen A nteil von 2,1 % a m gesa m ten Lebensmit telm arkt (Willer et al. 2003). Der N at urkostfach han del erreich te W achst u msraten von 30 – 50 % (BNN 2003). Das M arkt- W achstu m verlangsa m te sich allerdings im Jahr 2002 deutlich. Im merhin betru g d as W achstu m trotz des Nitrofen -Skan d als im m er n och 10 %. Der U msatz stieg auf 2,97 Mrd. €, d as w aren 2,3 % des gesa m ten Lebensmit telm arktes. A n gesichts eines stag nieren den Gesa m t m arktes sin d die Zu w ächse d urchaus ei ndrucksvoll. Zu m Gelingen einer A grarw en de reichen sie jed och b ei w eite m nich t a us. In der öffentlichen W ahrneh m un g ökolo gisch erzeu g ter Lebensmittel spielt noch im mer der höhere Preis eine zentrale Rolle. Je nach Produktbereich w erden unterschiedlich hohe Preisunterschiede festgestellt: Bio-Milch kostete im Ja hr 2002 im Mittel ca. 16 % mehr als ko nven tionelle Milch, Bio-O bst u n d –Gemüse ca. 40-50 % mehr. Besonders groß ist die mittlere Preisdifferenz bei Bio-Fleisch: sie erreicht 90 % un d mehr (ZMP 2003a). Diese Preisunterschiede können als ein zentrales Hem m nis für die A usw eitung des A bsatzes von ökologisch erzeugten Lebensmitteln gelten: Verschiedene Stu dien zeigen, dass der Preis für Kaufentscheid ungen der Verbraucher tatsächlich eine hervorgeh o bene Rolle spielt (z.B. IFAV 2001). Bei einer repräsentativen Um fra g e d es Em nid-Institutes im A uftrag des BM VEL nannten im A pril 2003 27 % der Befragten den Preis als w ichtiges Kriteriu m bei der Kaufentscheidung für Lebensmittel. Dies hatten im Novem ber 2002 erst 22 % der Befra gten genannt (BM VEL 2002b, 2003a). Konkret auf Hin dernisse für die Verw en d ung von BioLebensmitteln angesprochen nannten im A pril 2003 58 % der befragten Verbraucher zu hohe Preise (BM VEL 2003a). Allgemein w ird in Deutschland ein langfristiger Trend zu verstärktem Preisbe w usstsein beo b achtet: w ähren d sich im Jahr 2000 in einer repräsentativen U m fra ge bereits 63 % der Befra g ten als preisbe w usst bezeichneten, w aren es 1989 nur 51 % (G fK 2000).

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W as kostet ein Schnitzel w irklich?

Entsprechen d gerin g ist die Bereitschaft, für Pro d ukte aus ökolo gischer Pro d uktion höhere Preise zu bezahlen . Bruhn (2001) ermittelte im Jahr 2001 einen d urchschnittlich akzep tierten M ehrpreis von 13 %. Je nach Höhe des M ehrpreises fällt die Zahlun gsbereitschaft sehr unterschiedlich aus (Kuhnert et al. 2002a): 52 % der Befrag ten ga ben an, einen Preisaufschla g vo n bis zu 10 % zu akzeptieren, 41,2 % w ürden bis zu 30 % mehr bezahlen. Nur 5,4 % der Befragten sind bereit, 50 % mehr auszugeben. M ehr als 50 % höhere Preise w ürden nur 1,4 % in Kauf neh men. Die Studie stellt keine Erhöhung der Zahlungsberei tschaft gegenü ber den Vorjahren fest (Kuh nert et al. 2002b).

60%

52% 41,2%

Anteil der Befragten

40% 20% 5,4%

1,4%

0% bis 10 %

bis 30 %

bis 50 %

über 50 %

Akzeptierter Preisaufschlag

Abbildung 1: Zahlungsbereitschaft für Lebensmittel aus ökologischer Produktion (Umfrage im Jahr 2001, 2000 Befragte z wischen 18 und 75 Jahren) Quelle: Kuhnert et al. (2002b)

Die Zahlungsbereitschaft für Bio-Lebensmittel scheint d urch Skan dale u m die Q ualität von Lebensmitteln in starkem M aße kurzfristig beeinflussbar. W aren im Janu ar/Februar 2001, w ährend der BSE-Krise, noch 56 % der Befrag ten bereit, mehr Geld für Ö ko-Lebensmit tel zu bezahlen, sank dieser A nteil im Zuge des Nitrofen -Ska n d als im Ju ni 2002 a uf 32 % (IFD 2002). In der Umfrage 2002 w aren 51 % der Befragten der M einung, Öko-Pro d ukte seien keinen h ö heren Preis w ert, 2001 w aren es nur 28 %. Das starke Preisbe w usstsein der Verbraucher in Bezug auf Lebensmittel findet eine Entsprechung in den Leit bildern der konventionellen A grarw irtschaft seit dem Z w eiten W eltkrieg. Lebensmittel sollten jederzeit in ausreichen der M enge zu günstigen Preisen verfüg bar sein. Die konseq uente In d ustrialisierung der Lan d w irtschaft bew irkte eine enorme Steigerung der Pro d uktivität. In der Folge konnten die Ausgaben der privaten Haushalte für Lebensmittel kontinuierlich sinken: 1962/63 w urden im früheren Bundesgebiet noch 30 % des Haushaltseinko m m ens für N ahrun gsmit tel, Getränke un d Ta b ak w aren ausgegeben. 2000 liegt der A nteil bei et w as mehr als der Hälfte (16,0 %) (Ernähru n gsw en de 2004). U m den Preis für ein Kilogra m m Sch w einekotelett zu verdienen, m usste ein In d ustriearbeiter 1970 noch 96,2 Minuten arbeiten. Im Jahre 2002 benötigte er dafür nur noch 35,9 Minuten (BM VEL 2003b). Eine Kehrseite der industrialisierten Land w irtschaft ist die durch sie hervorgerufene m assive Degra d ation der natürlichen Ressourcen un d der Bio diversität (z.B. SRU 1996, 2002a 2002b; UBA 1997). Die von der Lan d w irtschaft mitverursachten U m w elt pro bleme reichen von Nährstoff- un d Pflanzenschutz mitteleinträgen in Grun d- un d O berflächenge w ässer ü ber Geruchs- un d Treib hausgasemissionen, Bo denerosio n u n d -verdichtun g, Rückgan g der Bio diversität bis zur Verarm ung des Lan dschaftsbildes. W eiter sin d Beeinträch tig u n gen der

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Tiergesun d heit un d p otenzielle Gefahren für die Gesun d heit der Konsu menten d urch Rückstän de von M edika menten o der Pflanzenschutz mit teln z u nen nen. Diese durch die Land w irtschaft verursachten Schäden verursachen externe Folgekosten, die an anderer Stelle von der Gesellschaft getragen w erden. Beispielsw eise w erden die Kosten für die A ufbereit un g von pestizid- un d nitrathaltigem Grun d w asser zu un bedenklichem Trink w asser vo n den W asserw erken an ihre Ku n den w eiter gegeben. Bürger u n d Ko nsumenten zahlen also indirekt für die Beseitigung der Schäden, die die konventionelle Landw irtschaft verursacht. W ürden diese Kosten direkt auf die Pro d ukte u m geleg t, bei deren Herstellun g sie entstehen, w ären diese sp ürb ar teurer. Die ökologisch orientierte Pro d uktion von Nahrungsmitteln versucht d agegen, solche Schäden zu vermeiden, indem beispielsw eise auf chemisch -synthetische Pflanzensch u t zmit tel verzichtet oder in der Tierhaltung eine strenge Flächenbindung ei n gehalten wird, die schädliche Nährstoffü berschüsse verhin dern soll. Stolze et al. (2000) zeigen in einer europa w eiten Überblicksstudie zu naturw issenschaftlichen Vergleichen z w ischen ökolo gischem mit konventionellem Lan d bau, dass der ökologische Lan d bau in der Gesa m tschau einer Vielzahl von Indikatoren geringere Um w eltbeeinträchtigungen verursacht. U m fassen de Ökobilanzen für den Vergleich des ökologischen mit dem konventionellen Land bau w urden bislang nur vereinzelt d urchgeführt (Senat der Bun desforschungsanstalten 2003). Die vorliegende Studie des IÖ W geht an die vorstehenden Überlegungen anknüpfend von drei Hypo t hesen a us: 1. Die konventionelle Lan d w irtschaft verursacht d urch U m w eltschäden höhere externe Kosten als die ökolo gische Lan d w irtschaft. Diese Kosten w erden in direkt von der Gesel lschaft getragen. 2. Die Vermeid ung un d Vermin derung von U m w eltschä den un d die Einhaltung h o her Tierschutzstan dards d urch die ökologische Lan d w irtschaft führt zu h ö heren Kosten d er ökologischen Produktionsverfahren. Diese Vermeidungskosten verteuern Produkte aus ökolo gische m Lan d b au. 3. W ürden den konventionell bz w . ökolo gisch erzeu g ten Pro d ukten je w eils die d urch ihre Produktion verursachten externen Kosten zugerech n et, d ann lägen die resultieren den „ w ahren Preise“ der konventionellen Lebensmittel deutlich h ö her als heute. Eine Überprüfung der Thesen soll für die Produktion von Sch w einefleisch in Deutschlan d un d bezogen auf ein Sch w eineschnitzel erfolgen. Die Fokussierung auf ein konkretes Prod ukt ist not w en dig, u m den Untersuchungsu m fang bearbeit bar zu halten. A ußerdem erleichtert sie die öffentliche Ko m m unikation und Diskussion der w issenschaftlichen Ergebnisse. Das Beispiel Sch w eineschnitzel erm ö glicht aus z w ei Grün den einen anschaulichen A nknü pfungspunkt für den Vergleich der beiden Produktionssysteme: Einerseits resultieren aus der konventionellen Sch w einehaltung beson ders gravieren de U m w elt b eein träch tig u n gen. Andererseits betragen die Preisunterschiede z w ischen ko nven tionellem und ökologischem Sch w eineschnitzel oft mehr als 80 %. Im Sinne der genannten Hyp othesen neh men w ir an, d ass sich dieses Preisverhältnis bei Berücksich tig un g der bisher externalisierten U m w eltkosten zu G unsten des ökolo gisch erzeugten Sch nitzels verschieben w ird.

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

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Zusätzlich erfolgt eine Untersuchung der Verarbeitungs- un d Verm arktungsw ege für ökologisches un d konventionelles Sch w einefleisch mit dem Ziel, die Ent w icklung der Preise entlang der W ertschö pfungskette vo m Erzeuger zu m En dverbra ucher zu r ekonstruieren.

Schweinemast in Deutschland Im Jahr 2003 bestan den in Deutschlan d 77.900 Betriebe, die 10,54 Mio. M astsch w eine 1 hielten. Die Zahl der geschlachteten Sch w eine betrug 37,5 Mio. Tiere. Dagegen ist der Öko-Bereich zahlen m ä ßig u n bedeuten d: Die Zahl der M astsch w eine belief sich 2003 auf 61.400 Öko-Sch w eine, insgesa m t w urden 2003 ca. 115.000 Öko-Sch w eine produziert. Die 1.700 ökologischen M astbetriebe m achen 2 % der Gesa m tzahl aller M astbetri eb e a us. Q uellen: Statistisches Bun desa m t (2004), BM VEL (2004), Löser (2004)

Konsum von Schweinefleisch in Deutschland Pro Ein w ohner w urden im Jahr 2003 schätzun gsw eise 40,3 kg Sch w einefleisch verzehrt. Der M arktanteil von Öko-Sch w einefleisch beträ g t run d 0,5 %, er bleib t d a mit deutlich hinter dem M arktanteil aller ökologisch erzeug ten Pro d ukte (2,3 %) zurück. Rechnerisch verzehrt jeder Ein w o h ner in Deutschlan d ca. 200 g Öko-Sch w einefleisch jährlich. Q uellen: BM VEL (2004), ÖkoService (2003)

1

Mit 50 kg und mehr Lebend ge w icht

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2

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Vorgehensweise

Zur Beant w ortun g der Fra ge „ W as kostet ein Schnitzel w irklich?“ w urde ein ökolo gisch ökono mischer Vergleich der konventionellen un d der ökologischen Sch w einem ast in Deutschlan d vorgeno m men. Dafür w aren die folgen den Arbeitsschritte erforderlich:

Schritt 1

Definition von Modellbetrieben

Die Bildung von M odellbetrieben dient dazu, die Ko m plexität und die Vielzahl der verschiedenen Betriebsformen auf w enige typische Mo dellbetriebe zu reduzieren. Für das konventionelle und das ökologische Produktionssystem w urden je w eils z w ei M odellbetriebe definiert, die zusa m men die typischen Haltungsbedingungen der M ehrzahl der in Deutschland aufgezogenen M astsch w eine repräsentieren. Für jedes System w urde ein M o dellbetrieb definiert, der in Bezug auf seine U m w eltleistung eher dem allgemein verbreiteten Standard entspricht – ben a n n t als [ko nv] u n d [öko] – u n d ein z w eiter, der einen fortschrittlichen Stan dard darstellt un d eine ü berd urchschnittliche U m w eltleist u n g zeig t – benan n t als [ko nv.plus] u n d [öko.plus]. Schritt 2

Identifikation der relevanten Umweltw irkungen

Für die gebildeten M odellbetriebe w aren im z w eiten Schritt die Wirkungen auf die U m w elt zu identifizieren, die aus ökolo gischer Sicht von beson derer Bedeutun g sin d.

Schritt 3 Erstellung von Ökoprofilen Im Rah men der Ökoprofilbetrachtungen w urd en die relevanten U m w elt w irkungen der vier M odellbetriebe in A nlehnung an das standardisierte Verfahren Ökobilanz quantifiziert und bezogen auf ein Kilogra m m Sch w einefleisch miteinander verglichen. In den Ö ko profilbetrachtungen konnten nur solche relevanten U m w elt w irkun gen näher untersucht w erden, für die hinreichen d gute Daten verfüg bar w aren. Schritt 4 Ermittlung der externen Kosten Die w ichtigsten U m w elt w irkungen der Schnitzel aus den vier M o dellbetrieben w urden im nächsten Schritt m onetär be w ertet. Dazu w urden die externen Kosten ermit telt, die mit den verschiedenen U m w elt w irkungen verb un den sin d un d bezogen auf ein ein Kilogra m m Sch w eine fleisch an gegeben. Schritt 5 Agrarpolitische und rechtliche Rahmenbedingungen Hier w urde untersucht, ob bestim m te Subventionen oder rechtliche Vorschriften die Erzeugerpreise für konventionelles bz w . ökologisches Sch w einefleisch in unterschiedlichem M aße beeinflussen un d so zu unterschiedlichen En dverbraucherpreisen beitra gen.

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

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Schritt 6 Absatzwege und Preise Zusä tzlich zu den Kosten für die Erzeugung von Sch w einefleisch tragen die Ko sten für Verarbeitung un d Verm arktung zu m Verkaufspreis an der La dentheke bei. Hier w urde ermittelt, auf w elchen Wegen ökologisches und konventionelles Sch w einefleisch vera rbeitet und verm arktet wird und wie sich der Preis entlang der Wertschöpfungskette en t w ickelt.

Schritt 7 Der „wahre“ Preis eines Schweineschnitzels Die Ergeb nisse der Schritte 4-6 w urden zu einem „ w ahren “ Preis eines Sch w eineschnitzels zusa m men geführt. Zur Bearbeitun g der Stu die w urden ü berw iegen d in der Literatur vorhan dene Sekun d ärd aten ausge w ertet. W o keine, w enige o der nur w idersprüchliche Daten verfü g b ar waren, w urden schriftlich oder telefonisch Experteneinschätzungen eingeholt (siehe Kapitel 10). Insbesondere im Bereich der ökologischen Produktion und Verm arktung w aren aufgrund der kleinen Zahl von Betrieben und der geringen M engen nur w enige M arkt- un d Strukturdaten verfügbar. Q uellen und A nnah men, die dieser Studie zugrunde lieg en, sind je w eils im Einzelnen kenntlich gem acht. Die ergänzende Erhebung von Prim ärdaten w ar in dem zeitlichen un d finanziellen Rah men der Stu die nicht m öglich.

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3

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Definition der Modellbetriebe

Für einen ökologisch -ökono mischen Vergleich der Sch w eineproduktio n ist es n o t w endig, die Ko m plexität und die Vielzahl der verschiedenen Betriebsformen auf w enige M odellbetriebe zu reduzieren. Hierbei w ird die M ehrzahl der in Deutschland produzierten Sch w eineschnitzel berücksich tig t. Im Folgen den w erden die ausge w ählten Pro d uktionsverfahren der Sch w einem ast ausführlich beschrieben. A us den Beschreib ungen lassen sich für die Öko bilanz der Betriebsmitteleinsatz, der d a mit verb un dene Prim ärenergieeinsatz so w ie die Scha d g ase missionen ableiten. Für jedes System w urde ein M odellbetrieb definiert, der in Bezug auf seine Um w el tleistung eher dem allgemein verbreiteten Standard en tspricht – benannt als [konv] und [öko] – und ein z w eiter, der einen fortschrittlichen Standard darstellt und eine überdurchschnittliche U m w eltleistun g zeigt – benannt als [konv.plus] un d [öko.plus]. Ta b elle 1 gib t einen ersten Überblick über die Charakteristika der M odellbetriebe.

Tabelle 1:

Übersicht der Modellbetriebe

Konventionelles Produktionssystem

Herkömmlicher Betrieb [konv]

‚best-practice’- Betrieb [konv.plus]

Bestandsgröße

1.000 M astsch w eine

1.000 M astsch w eine

Haltungssystem

Vollspaltenboden

Vollspaltenboden

Stallklim a

Wärmegedäm mter, z w angsbelüfteter Stall

Wärmegedäm mter, z w angsbelüfteter Stall

Fütterung

Zw ei-Phasenfütterung / Trockenfutter

M ultiphasenfütterung / Flüssigfütterung

M astperiode

25 kg bis 115 kg

25 kg bis 115 kg

Tägliche Zunah men

700 g

800 g

Futterverw ertung

3,0 kg Futter / kg Zu w achs

2,90 kg Futter / kg Zu w achs

Wirtschaftsdüngerlagerung

O ffener Behälter

A bgedeckter Behälter

Ausbringung des Wirtschaftsdüngers

Güllefass mit Breitverteiler

Schleppschlauschsystem

Ökologisches Produktionssystem

Herkömmlicher Betrieb [öko]

Spezialisierter Betrieb [öko.plus]

Bestandsgröße

50 M astsch w eine

400 M astsch w eine

Haltungssystem

Tiefstreu

Kistenstall

Stallklim a

A ußenklima

A ußenklima

Fütterung

Universalfutter / Trockenfütterung

M ultiphasenmast / Flüssigfütterung

M astperiode

25 kg bis 110 kg

25 kg bis 110 k g

Tägliche Zunah men

620 g

660 g

Futterverw ertung

3,4 kg Futter / kg Zu w achs

3,16 kg Futter / kg Zu w achs

Wirtschaftsdüngerlagerung

Festmist offen gelagert

Festmist offen gelagert / Gülle im abgedeckten Behälter

Ausbringung des Wirtschaftsdüngers

Dungstreuer mit stehenden Stre u w alzen

Q uelle: IÖ W

Tellerbreitstreuer

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

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Die A nteile, mit denen einzelne Haltungssysteme im konventionellen o der ökologischen Land bau vertreten sind, w erden nicht von a m tlichen St a tistiken erfasst (Röver 2000). Die A nnah men und Besch reib ungen für typische Haltungssysteme der verschiedenen Lan d bauformen w erden deshalb in den Kapiteln 3.1 u n d 3.2 aus verschiedenen Q uellen ab geleitet u n d beleg t. Der Selbstversorgungsgrad an Sch w einefleisch in Deutschlan d ist in den Jahren 1998 bis 2001 kontinuierlich von 82 % auf 88 % gestiegen (G atzka et al. 2001: 20). A us diesem Grun d w ird in dieser Stu die nur die inlän dische Pro d uktion betrachtet.

3.1

Konventionell wirtschaftender Schweinemastbetrieb

Grundsätzlich w ird im Rah men dieser Stu die z w ischen z w ei Typen konventioneller Betriebe unterschieden. Zu m einen w ird ein herkö m mlicher Sch w einem ast betrieb [konv] betrachtet, zu m anderen ein Betrieb [konv.plus], der nach ‚best-practice’- M erkm alen produziert. Im Folgen d en w erden zuerst kurz die A usprägung der beiden Betriebsformen dargestellt und anschließen d ausführlich die Festlegung der typischen M erkm ale erö rt ert. Der für den konventionellen Bereich zu Grunde gelegte M odellbetrieb [ko nv] hat 1.000 M ast plä t ze, die Tiere w erden in einem w ärmegedä m m ten Stall auf Vollsp alten gehalten. Die M ast perio de beginnt bei 25 kg un d en det bei 115 kg Leben d ge w icht bei täglichen Zun a h m en vo n 7 0 0 g. Die Fütterung beruht auf zugekauftem Allei n futter 1 und 2 (Zw eiPhasenfütteru ng) und erfolgt als Trockenfutter. Die Gülle wird in einem offenen Behälter gelagert un d mit einem G üllefass mit Breitverteiler ausgebrach t. Zusätzlich zu m herkö m mlichen konventionellen Betrieb [konv] w ird ein fortschrittlicher konventioneller Sch w einem astbetrieb [ko nv.plus] betrachtet, der die beste verfüg b are Technik einsetzt. Durch ein sehr gutes M anagement w erden tägliche Zu w achsraten von 800 g bei einer M ast dauer von 122 Tagen erreicht. Auf diesem Betrieb wird die Gülle in einem abgedec kten Behälter g elagert. Die A usbrin g un g der G ülle erfolg t mit einem Schlep pschlauchsystem. 3.1.1

Bestandsgröße

Die Bestän de an M astsch w einen in Deutschlan d variieren von unter neun Tieren bis zu ü ber 2.000 pro Betrieb. Die Zahlen des Zentralverb an des der Deutschen Sch w einepro d uktio n (G a tzka et al. 2001) zeigen strukturelle Unterschiede z w ischen Ost- u n d W est-Deutschlan d auf. Im N ovem ber 2000 w urden in W est deutschlan d 8,9 M io. M astsch w eine2 un d in Os t deutschland 1,2 Mio. M astsch w eine gehalten (G atzka et al. 2001: 40). In Os t deu tschla n d w urden 1999 ü ber 57 % der Tiere auf Betrieben mit ü ber 2.000 M ast plätzen gehalten. In W est deutschlan d w aren hingegen die Bestandsgrößen deutlich kleiner. 38 % der M astsch w eine w urden auf Betrieben mit 400 bis 999 M ast plätzen gehalten, gefolg t von 25 % der Tiere, die auf Betrieben mit 200 bis 399 M ast plätzen gem ästet w urden (siehe A b bild u n g 2) (G atzka et al. 2001: 51). Im Rah men dieser Stu die w ird für die konventionelle Pro d uktion von Sch w einefleisch ein Betrieb mit 1.000 M astplätzen zu Grunde gelegt. Mit einem M odellbetrieb, der auf 1.000 M ast plätze ausgeleg t ist, w erden neben dem größten A nteil der Betriebe in 2

M astscheine ab 50 kg Lebend ge w icht

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Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

W est deutschlan d, von denen die meisten M astsch w eine sta m men, auch die typischen Betriebe in Ost d eu tschlan d a b gedeckt.

% der Mastschweine

70 60 50 40 30 20 10 0 bis 9

10 bis 49

50 bis 199 200 bis 399 400 bis 999

1.000 bis 1.999

2.000 u.m.

Bestandesgrößenklassen Deutschland-West

Deutschland-Ost

Abbildung 2: Mastschweinebestand in Deutschland 1999 (in %)

nach Bestandsgrößenklassen

Erläuterungen: 1) M astsch w eine ab 50 kg Lebend ge w icht 2) 88 % der M astsch w eine w erden im Jahr 2000 in Westdeutschland gehalten A bbildung: IÖ W Q uelle: Sch w eineproduktion 2001 in Deutschland (Gatzka et al.2001)

3.1.2 Haltungssystem Bei der Pro d uktion von konventionellem Sch w einefleisch ko m men verschiedene Haltun gssysteme zu m Einsatz. Die M ehrzahl der Großbestände w ird fast ausschließlich in w ärmeg ed ä m m ten un d z w an gsgelüfteten Ställen auf Vollspaltenböden 3 gehalten (Grim m et al.4 2002: 7, 66). A us der Studie ‚Beste verfüg bare Technik in der Intensivtierhaltung’ des U m w eltbundesa mtes geh t hervor, d ass vo n 884 untersuchten M astställen (ü ber 700.000 M ast plätze) 79 % der Tiere auf Vollspalten b ö den gehalten w erden. A us der Stu die geht außerdem hervor, dass von den befragten 884 M astsch w eineställen 97 % z w angsbelüftet sind und die A bluft zu meist über das Dach abgeführt wird. Bei keiner dieser A nlagen w urde die A bluft einer A bluftreinigungsanlage zugeführt (z.B.: Biofilter, (Bio-)W äscher) (Grim m et al. 2002: 65, 67, 68). A us diesen Zahlen lässt sich schließen, d ass ein auf Vollsp alten beruhen des, z w an gsbelüft et es Haltun gssystem die M ehrzahl der in Deutschlan d pro d uzierten M astsch w eine a b deckt u n d so mit für den Z w eck dieser St u die g u t geeig net ist u n d so w o hl für den herkö m mlichen 3

„Die Tiere stehen hierbei auf Spaltenböden, durch die Kot und Harn in darunter liegende Kanäle gelangt und als Flüssig mist (Gülle) in regelmäßigen A bständen abgelassen wird.“ (Röver 2000) 4 Die Werte, die im Rah men der Studie des UBA auf Grundlage der untersuchten Betriebe erzielt w urden, basi eren auf Betrieben, die der Richtlinie 96/91/EG des Rates über die Integrierte Vermeidung und Verminderung der Um w eltverschmutzung vom 24. Septem ber 1996 (IVU- Richtlinie) entsprechen. D.h. der Stand der eingesetzten Technik ist überdurchschnittlich hoch.

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

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konventionellen [konv], als auch für den fortschrittlichen Betrieb [konv.plus] angen o m men w erd en ka n n. 3.1.3

Fütterung

A us den vo m ZDS veröffentlichen Zahlen für die Jahre von 1996 bis 2001 geht hervor, dass von 5.154 beobachteten Betri eben 5 81 % die Tiere z w eip hasig fü t tern. A uch Kirch geß ner (1997: 275) geht d avon aus, d ass die M ast mit Allei nfutter 1 un d 2 das Stan dardverfahren ist. Das bisher nur w enig ein gesetzte, a ber in der Ten denz zuneh men de System der M ultip hasen m ast bedeutet, dass der Roh protein bedarf in engen A bstän den dem Bedarf der Tiere angepasst w ird, indem zu m Beispiel entsprechen de Futtermischun gen miteinan der verschnitten w erden. Das heißt, d ass d as Futter kontinuierlich aus beispielsw eise z w ei Grun dmischun gen dem Bed arf der Tiere an gep asst un d auto m atisch zusa m men gestellt w ird un d nicht, wie bei der Zw ei-Phasen m ast ü blich, zu eine m bestim m ten Zeit p u nkt vo n der ersten auf die z w eite Mischung u m gestellt w ird. Durch die M ultiphasen m ast besteht die M öglichkeit zur deutlichen Senkung der N-M enge in der G ülle und der Reduzierung der A m m oniakemissionen (Fritzsche 1998: 118). A us diesen Gründen wird für den herkö m mlichen Betrieb [konv] eine Zw ei-Phasen m ast und für den fortschrittlichen Betrieb [konv.plus] eine M ultip hasen m ast angeno m men. Die in Tabelle 2 angegebenen Futterzusa m mensetzungen beziehen sich je w eils auf die gesam te M astperiode (25-115 kg). Die Ä n derung der Zusa m menset zung in den einzelnen Phasen ist d a bei ü berschlä gig berücksichtig t. Die Futterzusa m mensetzung kann von Region zu Region un d von Betrieb zu Betrieb stark variieren. Bei den meisten Rationen w ird ein Verhält nis von 75 % Getreide (inkl. M ais) zu 25 % Ei w eißträgern (z.B.: Sojaextraktionsschrot plus Mineralfutter) berücksichtigt (Osterm ann, m dl. Mitt. 2003). Fü t teru n gstech nik: Der ZDS ko n n te bei ü ber 6.000 beo b ach teten Betrieben bei 42 % den Einsatz von Trockenfutter beobachten (Gatzka et al. 2001). 32 % der beobachteten Betri ebe setzte Flüssigfütterung un d 26 % Breifütterung ein. Die A uffassung, d ass die Trockenfütterung das häufigste Verfahren ist, w ird auch von Jeroch et al. (1999: 333) vertreten. Die verdauungsp hysiologischen Unterschiede z w ischen Trocken - u n d Flüssig fü t teru n g w erden als gerin g ein geschätzt (Jeroch et al. 1999: 333; Burgstaller 1991: 107). Für den herkö m mlichen Betrieb [konv] w ird von einer Trockenfütterun g ausgegan gen. Der fortschrittliche Betrieb [konv.plus] mit M ultiphasenfütterung ist auf das System einer Flüssigfü t teru n g an ge w iesen.

5

A usw ahlkriterien unbekannt

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Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Tabelle 2:

Futterzusammensetzung in den konventionellen Betrieben (13 MJ ME je kg)

Futterkomponente

A nteil am Futter

Benötigte M enge 1) pro M astsch w ein

Benötigte A nbaufläche pro M astsch w ein

40 %

108 kg

167 m 2

35 %

94 kg

128 m 2

22,5 %

61 kg

336 m 2

2,5 %

7 kg

[konv]2) Wintergerste 4) Winterw eizen 5) Sojaextraktionsschrot

6)

Mineralfutter

-2

100 %

270 kg

631 m (0,0631 ha)

35 %

91 kg

141 m 2

40 %

104 kg

118 m 2

Sojaextraktionsschrot6)

22,5 %

59 kg

324 m 2

Mineralfutter

2,5 %

7 kg

3)

[konv.plus]

Wintergerste 4) Corn-Cob-M ix

7)

-2

100 % 261 kg 583 m (0,0583 ha) 1) Bei lufttrockener Substanz 2) Bei einer Futte rverw ertung von 3,0 kg Futter pro kg Zu w achs und einer M astperiode von 25 bis 115 kg 3) Bei einer Futterverw ertung von 2,90 kg Futter pro kg Zu w achs und einer M astperiode von 25 bis 115 kg 4) Bei einem mittlerem Ertrag über die Jahre 1997 bis 2002 von 64,6 dt / ha (Statistisches Jahrbuch 2002) 5) Bei einem mittlerem Ertrag über die Jahre 1997 bis 2002 von 74.0 dt / ha (Statistisches Jahrbuch 2002) 6) Bei einem Ertrag von 24,1 dt / ha (w elt w eiter Durchschnitt 2002/2003; im Vergleich die USA mit einem M arktanteil von 46 %: 25,4 dt / ha) (USDA 2003) und einem Verhältnis von 75 kg Sojaschrot aus 100 kg Sojabohnen (Bierhuizen, m dl. Mitt. 2003) 7) Bei einem mittlerem Ertrag über die Jahre1997 bis 2002 von 88,2 dt / ha (Statistisches Jahrbuch 2002)

3.1.4

Stallklima

Knap p 50 % der 2.359 vo m Arbeitskreis Betriebsz w eigausw ertung Sch w ein in Niedersachsen (ABSN) untersuchten Betriebe heizen so w ohl in der Vor- als auch in der En d m ast (Berichte aus Verden; zitiert nach: Röver 2000). Für die Vorm ast wird im BauBrief Land wirtschaft (1993) (zit. nach Röver 2000) eine Tem peratur von 22 o C un d zu Beginn der En d m ast eine Tem peratur von 20 o C em pfohlen. Als Experten für Stallbau und Stallkli m a bestätigen Prof. Van den W eg he un d M ichael M arks, d ass die meisten M astsch w eineställe geheiz t, bz w . die Zuluft bei Bedarf angew ärm t w ird. Dies ist vor allem zu Beginn einer M ast periode der Fall (Van den W eghe, m dl. Mitt. 2003; M arks , m dl. Mitt. 2003). Diese Inform ationen w erden für die Berechnung der Ö ko bilanz in dieser Untersuchung sow o hl für den durchschnittlichen Betrieb [konv] als auch für den ‚best-practice’-Betrieb [ko nv.plus] verw en d et. 3.1.5 Mastgewicht und Zuwachsraten Der ZDS (Gatzka et al. 2001) geht für den Zeitrau m 1996 bis 2001 bei einer Zw eiPh asenfü t teru n g vo n d urchsch nit tlichen Zu nah m en vo n 697,6 g aus (4.173 beo b ach tete Betriebe). Laut der Viehzählung 2002 (Statistisches Bundesa m t 2003) be fin den sich in Nordrhein-W estfalen mit 23,5 % nach Niedersachsen (30,1 %) un d vor Bayern (13,3 %) die m eisten Sch w eine. A us de m Jahresbericht 2002 des Erzeu gerrin gs W estfalen geht hervor, dass die durchschnittlichen Zu w achsraten in dem Zei traum von 1992 bis 2002 (500 bis 600 erfasste Betriebe) bei 692 g/Tag liegen. In Bayern lagen die durchschnittlichen Zu w achsra-

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

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ten in dem Wirtschaftsjahr 2002/03 bei 699 g/Tag, w o bei 2.138 Betriebe ausge w ertet w urden (LKV 2002). A uf Grun d dieser Datenlage w ird für den herkö m mlichen Betrieb [konv.] eine Zu w achsrate von 700 g pro Tag an gen o m m en. Für den fortschrittlichen Betrieb [konv.plus] w erden hin gegen die Zu w achsraten von den o beren 25 % der Sch w einem ast betriebe bezü glich der täglichen Zunah men zu Grun de gelegt. Im Jahr 2003 w urde bei diesen Betrieben eine d urchschnittliche Zu nah me von 783 g pro Tag erreicht (Tholen, m dl. Mitt. 2004). Die erreichten Zu w achsraten sind vor allem von dem je w eiligen M anagement der einzelnen Betriebe ab hängig un d können nicht speziellen Faktoren zugeord net w erden, w ie zu m Beispiel dem Haltungssystem. Sie sind auch nicht direkt abhängig von dem Haltungssystem (Van den Weghe, m dl. Mitt. 2003; Wilking, m dl. Mitt. 2003). Für den fortschrittlichen konventionellen Betrieb [konv.plus] w ird von einem sehr g uten M anagement ausgegan gen, d urch d as d urchschnittlich Zu w achsraten von 800 g pro Tag erreicht w erd en. In dieser Stu die w ird so w ohl beim herkö m mlichen Betrieb [konv] als auch beim fortschrittlichen Betrieb [konv.plus] von einem M astendge wicht von 115 kg ausgegangen, da die LBA feststellt, d ass d as o p tim ale M asten d ge w icht aus ökono mischen Grün den (höchster Deckun gsbeitra g pro M ast platz) bei 115 kg lieg t (LBA 2000). A us den zuvor genannten Daten für die M ast dauer un d aus den angeno m menen täglichen Zu w achsraten ergibt sich eine M astdauer von 129 Tagen für die herkö m mliche M ast [konv] u n d 112 Ta gen für die fortschrit tliche M ast. Die W erte für die Futterverw ertun g je Kilo gra m m Zu w achs be w egen sich ü berw iegen d in eine m Bereich von 2,95 kg bis 3,0 kg (LKV 2002; Osterm an n 2003). Für den herkö m mlichen Betrieb [konv] w ird ein W ert von 3,0 kg Futter pro kg Zu w achs un d für den fortschrittlichen Betrieb ein W ert vo n 2,90 kg Fu t ter pro kg Zu w achs an gen o m m en. 3.1.6

Wirtschaftsdüngerlagerung

In der Sch w einehalt un g6 w ird Flüssig mist ü berw iegen d in Behältern gelagert. Dies ergab eine Studie des UBA (Grim m et al. 2002: 71). Von 1.900 Betrieben lagerten 86 % d en Flüssig mist in Behältern. Davon sin d w iederu m 62 % ab gedeckt. Hinsichtlich des Referenzverfahrens geht die UBA-Studie allerdings von einer Lagerung ohne A b deckung aus, bei dem die Emissionen klim arelevanter G ase deutlich höher sin d (Lagerkapazität 1.600 m3) (Grim m et al. 2002: 78). Da in der oben genannten Studie überdurchschnittlich u m w eltfreundliche Betriebe betrachtet w urden (siehe Fußnote 4), w ird im Rah m en dieser Un tersuch u n g für den herkö m mlichen Betrieb [konv] von einer Lagerung der G ülle in einem offenen Behälter ausgeg an gen. Im Gegensatz d azu lagert der fortschrittliche M o dellbetrieb [konv.plus] die G ülle in einem a b gedeckten Behälter, w o d urch die A m m oniakemissionen stark gesenkt w erden können. A b dem Jahr 2007 ist nach der technischen A nleitung zur Reinhaltung der Luft (TA-Luft) eine A b deckung 7 der Güllebehälter Vo rschrift (TA-Luft 2002). Fest mist fällt bei der Halt u n g auf Vollsp alten b ö den nich t an.

6

Zucht und M ast O der es ist eine gleich w ertige M aßnah me zur Emissionsminderung mit einem Emissionsminderungsgrad von min destens 80 % not w endig.

7

20

3.1.7

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Ausbringung von Dünger

Bei der A usbringung der G ülle, die bei der Ha ltun g auf Vollsp alten anfällt, sin d vor allem z w ei Verfahren zu nennen. Zu m einen d as G üllefass mit herkö m mlichem Breitverteiler, der die G ülle mit Hilfe von Pralltellern, Prallköpfen, Sch w enkdüsen oder Düsenbalken breitfl ächig auf Pflanzen und Boden verteilt und zu m anderen das Schlep pschlauchsystem, das die G ülle b o dennah ausbringt. Erstere Bauart entspricht nach der Düngeverord n u n g (1996) derzeit dem Stand der Technik. Hingegen zählt das Schlep pschlauchsystem zur Zeit zur besten verfüg baren Technik (Grim m et al. 2002: 110). A us diesen Grün den w ird im Folgen den für den herkö m mlichen Betrieb [konv] die G ülleausbringung mit dem Breitverteiler und für den fortschrittlichen Betrieb [konv.plus] das Schlep pschlauchsystem zu Grun de geleg t. 3.2 Ökologisch wirtschaf tender Schweinemastbetrieb A ufgrund der Fruchtfolge auf den land w irtschaftlichen Flächen spielt auf den ökologisch w irtschaften den Betrieben die Milcherzeugung in der Regel eine w ichtigere Rolle als die Sch w einem ast (Sch midt, Jasper 2001: 113). Dies wird auch durch den A nteil von 1,6 % der Veredelungsbetri ebe im Vergleich zu allen an deren ökologisch w irtschaften den Betrieben in Deutschland deutlich (St a tistisches Jahrbuch 2002). Nicht nur aus diesem Grun d ist die Datenlage für die ökologischen Sch w einem ast betriebe lückenhaft, sondern auch, w eil eine Gesa m tstatistik für die ökologischen Betriebe in Deutschlan d nicht zur Verfügung steht (M urp hy, Röver 2000: 20). Im Folgen den w ird die Festleg un g der typischen M erkm ale eines ökolo gischen Sch w einemastbetriebes [öko] un d eines auf die Sch w einem ast spezialisierten Betriebes [öko.plus] zuerst im Überblick und a nschließen d im Einzelnen erörtert. Der für den ökologischen Bereich zu Grun de geleg te herkö m mliche M o dellbetrieb [öko] h a t 50 Sch w einem ast plätze, bei dem die Tiere in einem A ußenklim a-Tiefstreustall mit A uslauf gehalten w erden. Die M astperiode beginnt bei 25 kg und endet bei 110 kg Lebend ge w icht bei täglichen Zunah men von 620 g. Die Fütterung beruht auf einer Universalfutterm ischung. Der Fest mist w ird offen auf einer w asserun d urchlässigen Beton platte gelagert und mit einem Dungstreuer mit z w ei oder vier stehenden Streu w alzen ausgebracht. Zur w irtschaftlichen Lebensfähigkeit des Betriebes sind neben der Sch w einem ast w eitere Betrieb sz w eige n ö tig. Zusätzlich zu dem herkö m mlichen ökologischen Betrieb [öko] wird ein auf die Sch w einem ast spezialisierter Betrieb [öko.plus] betrachtet, der die beste verfü g b are Technik un d als artgerecht beurteilte Haltungssysteme einsetzt. Dieser Betrieb [öko.plus] m ästet die Sch w eine in eine m A u ßenklim a-Kistenstall mit A uslauf. Die M ast perio de beginnt bei 25 kg un d en det bei 110 kg Leben d ge w icht. Im Vergleich zu m herkö m mlichen Betrieb [öko] erreicht der spezialisierte Sch w einem astbetrieb höhere tägliche Zunah men von 660 g. Die Fütterun g orientiert sich an der M ultip hasen m ast un d erfolg t als Flüssigfütterun g. Die G ülle w ird in einem ab gedeckten Behälter gesa m melt und mit einem Schlep pschlauchsystem ausgebracht. Der Fest mist w ird mit einem Tellerbreitstreuer ausgebracht. 3.2.1 Bestandsgröße Im Rah men dieser Studie gehen w ir im Bereich des ökologischen Land baus von Fa milienbetrieben als typischer Betriebsform aus. 50 % der ökologisch w irtschaften den Betriebe sin d Nebenerw erbsbetriebe (Statistisches Jahrbuch 2002). Sch w einem astbetriebe, die nach den

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

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Richtlinien von Naturland produzieren, haben z w ischen 50 und 600 M astplätze (Pieringer, m dl. Mitt. 2003). Bei einer Bestandsgröße von 400 M astsch w einen ist die Ka p azität eines Fa milien misch betriebes ausgelastet (Bussem as, schriftl. Mitt. 2003). Für den herkö m mlichen ökologischen Sch w einem ast betrieb [öko] orientiert sich diese Untersuchun g an kleinen Betrieben mit 50 M ast plätzen. Für einen spezialisierten M ast betrieb [öko.plus] geht die Studie hingegen von der oben benannten Kapazitätsgrenze mit 400 Mast plä t zen a us. 3.2.2 Haltungssystem Das M inisteriu m für U m w eltschutz, Naturschutz, Lan d w irtschaft un d Verbrauchersch u t z in Nordrhein-W estfalen nim m t a n, d ass in der ökolo gischen M ast die Sch w eine in d er Regel in Stallhaltung in Verbindung mit einem A uslauf geh alten w erden (M UNLV 2003: 50). In der ökolo gischen Sch w einem ast sin d Vollsp alten b ö den im Gegensatz zur konventionellen M ast verb oten (A G ÖL 1996; zit. nach Röver 2000: 98). Nach A ussagen von Schuh m acher (m dl. Mitt. 2003) und Ingensand (m dl. Mitt. 2003) w erd en bevorzu g t Neu b auten für die Sch w ein m ast als A ußenklim a-Kistenstall errichtet, w ohin gegen bei U m b auten Haltun gssysteme mit Tiefstreu bevorzu g t w ürden. Für den herkö m mlichen ökologischen Betrieb [öko] mit 50 M ast plätzen w ird in dieser St udie von einem Tiefstreu -St allsyste m mit A usla uf a usgegangen. Für den spezialisierten Sch w einem ast betrieb [öko.plus] w ird im Folgen den hin gegen ein A ußenklim a-Kistenstall mit A uslauf zu Grun de geleg t.

Abbildung 3: Skizze eines Kistenmaststalls am Beispiel des BAT-Kistenstalls (Quelle: http://w w w.oekolandbau.de/index.cfm?000EAE7A16E71F1D923C6521C0A8D816; 15.09.03)

3.2.3

Fütterung

A nspruchsvoll gestaltet sich die Fütterung der M astsch w eine im ökologischen Lan d bau, da die Tiere auf sehr hoch w ertige Ei w eißverbin d ungen ange w iesen sin d. W eil en tsprechende M engen an Ei w eißfuttermitteln aus ökologischer Erzeugung bisher nicht zur Verfü g u n g stehen, ist es erlaubt, z.B. konventionelles Kartoffeleiw eiß zu verfüttern, u m so bedarfsgerechte Futtermischungen herzustellen (M UNLV 2003: 41). Der Einsatz von konventionellem Kartoffeleiw eiß, das als A bfallprodukt bei der Stärkeherstellung anfällt , wird ab 2005 (EUBio-Verord nung), bei Biolan d ab 2004, verb oten ( @ grar.de Aktuell 2003a). Schon jetzt ha-

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ben einige Betriebe auf 100 % Biofütterung u m gestellt. Diese greifen teil w eise auf Bio-Soja zurück, d as a ber ebenso w ie d as Kartoffelei w eiß nicht in ausreichender M enge zur Verfügung steht und deshalb überwiegend im portiert wird (M UNLV 2003: 41). Nach den Bi ola n d-Verbandsrichtlinien m üssen die Futtermittel zu mindestens 85 % aus eigener Produktion sta m men (Bi oland 2002: 16). Bei dem im Rah men dieser St u die betrachteten herkö m mlichen Ö ko-M ast betrieb [öko] w ird von einer ein p hasigen M ast (Universalfutterm ischun g) ausgegan gen. Hin gegen w ird für den spezialisierten Betrieb [öko.plus] eine M ultip hasenfütterun g zu Gru n de gelegt. Für die Fütterung auf den ökologischen Betrieben gelten die Richt w erte für die Futterzusa m mensetzun g von 70 % Getreide un d 30 % Ei w eißträ gern (siehe Tabelle 3). Bei beiden M odellbetrieben w ird der Raufutterbedarf über das eingestreute Stroh und Kleegrassila ge gedeckt. 3.2.4 Stallklima Im herkö m mlichen ökologischen Sch w einem ast betrieb [öko] herrschen in einem Stall mit Tiefstreusystem A ußentem peraturen (A ußenklim a-Stall). Die not w en dige W ärme w ird d urch die isolieren de M ist m atte un d d urch die Vermeid un g von Zu gluft g ew ährleistet. Für den spezialisierten Sch w einem astbetrieb [öko.plus] gilt im Folgenden: Der Li ege b ereich der M astsch w eine befindet sich in den Liegehütten (Kisten). Das Klim a in den Liegehütten w ird ü ber die Lüftun gsöffnun gen im o beren Bereich des Kisten deckels reg uliert. U m Ü berhitzung im So m mer zu vermeiden, kann der Kistendeckel angehoben w erden. Die Kisten w erden nicht geheizt, sondern erw ärmen sich durch die Körperw ärme der Tiere. A ußerhalb der Kisten herrscht A ußenklim a. Zur Vermeidung von Zugluft können Windschutznetze angebracht w erden (Bu ssemas, schriftl. Mitt. 2003) 3.2.5 Mastgewicht und Zuwachsraten Die übliche M astperiode im ökologischen Land bau beginnt bei 25 kg und endet bei 110 kg Leben d ge w icht (Schuh m acher, m dl. M itt. 2003). Die täglichen Zu w achsraten in der ökologischen Sch w einem ast liegen in einem Bereich von 600 bis teils ü ber 700 g (Ingensan d, schriftl. M itt. 2003; Pierin ger, m dl. M itt. 2003). Für den herkö m mlichen ökolo gischen Betrieb w erden eher gerin gere Zu w achsraten von 620 g pro Ta g an geno m m en. Bei einer Zuw achsrate von 620 g lassen sich an Hand der Kalkulationsdaten für den ökologischen Land bau des KTBL (2002b: 197) eine M ast dau er von 137 Tagen un d ein Futterverbrauch in Su m m e von 289 kg (12,7 MJ ME/kg) bei einer Fut terverw ertun g von 3,4 kg pro kg Zu w achs a bleiten. A uf ökologisch w irtschaften den Sch w einem ast betrieben mit einem guten M anagem e n t können unter dem Zusa m menspiel verschiedener Faktoren, die nicht im einzelnen identifiziert w erden können, Zu w achsraten von 650 bis ü ber 700 g erzielt w erden (To ber, schriftl. M itt. 2003). Das Haus Düsse erreichte in dem Wirtschaftsjahr 2001/02 in der ökolo gischen Sch w einem ast d urchschnittliche Zu w achsraten von 664 g (Stalljohann 2002). A usgehen d von einem spezialisiertem Sch w einem ast betrieb mit sehr g u te m M ana ge m en t w erden für den Betrieb [öko.plus] Zu w achsraten von 660 g a n gen o m m en. A n Hand der Kalkulationsdaten für den ökologischen Land bau der KTBL (2002b: 197) erg eben sich bei einer Zu w achsrate von 660 g eine M astdauer von 128 Tagen bei einem Fu t terverbrauch in Su m me von 269 kg, bei einer Futterverw ertun g von 3,16 kg pro kg Zu w achs.

23

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

Tabelle 3:

Futterzusammensetzung in der ökologischen Schweinemast

Futterkomponente

Anteil am Futter

Benötigte M enge 1) pro M astsch w ein

Be nötigte Anbaufläche pro M astsch w ein

35 %

101 kg

347 m 2

35 %

101 kg

224 m 2

22,5 %

65 kg

171 m 2

5%

14 kg

-- 11)

2,5 %

7 kg

[öko]2) Futtergerste 7) Winterw eizen

7)

Erbsen 8) Kartoffeleiw eiß konv. Mineralfutter

-2

100 %

289 kg

742 m (0,0742 ha)

1 kg pro Tag

137 kg

Wird über das Futtergetre ide abge d eckt10)

700 g pro Tag

96 kg

1 2 0 m2

Zusätzlich als Raufutter Stroh 3) (inkl. Einstreu) Kleegrassilage 4) 9)

862 m 2 (0,0862 ha) [öko.plus]5) Futtergerste 12) Winterw eizen

7)

Erbsen 8) Kartoffeleiw eiß konv. Mineralfutter

35 %

94 kg

347 m 2

35 %

94 k g

179 m 2

22,5 %

60 kg

1 5 9 m2

5%

13 kg

-- 11)

2,5 %

7 kg

-2

100 %

268 kg

685 m (0,0685 ha)

250 g pro Tag

32 kg

Wird über das Futtergetre ide abge d eckt10)

700 g pro Tag

90 kg

113 m 2

Zusätzlich als Raufutter Stroh 6) (inkl. Einstreu) Kleegrassilage 4) 9)

798 m 2 (0,0798 ha) 1) 2)

Bei lufttrockener Substanz Bei einer Futterverw ertung von 3,4 kg Futter pro kg Zu w achs und einer M astdauer von 137 Tagen; 85 kg Zu w achs 3) Im Tiefstreustall liegt der Bedarf bei 1 kg pro Tag (Pieringer, m dl. Mitt. 2003) 4) Der durchschnittliche Bedarf liegt bei 500 bis 1000 g am Tag (Pieringer, m dl. Mitt. 2003 5) Bei einer Futterverw ertung von 3,16 kg Futter pro kg Zu w achs und einer M astdauer von 128 Tagen; 85 kg Zu w achs 6) Bei Kistenställen liegt der tägliche Bedarf an Stroh pro M astsch w ein bei 200 bis 300 g (Pieringer, mdl. Mitt. 2003) 7) Bei einem Ertrag von 45 dt / ha (Redelberger 2002: 48) 8) Bei einem Ertrag von 40 dt / ha und Verlusten von 5 % vo m Bruttoertrag (Redelberger 2002: 71) 9) Bei einem Ertrag von 80 dt / ha (Redelberger 2002) 10) Bei einem Ertrag von 40 dt Stroh pro ha (Redelberger 2002) 11) Da es als A bfallprodukt bei der Stärkeherstellung anfällt, wird kein Flächenbedarf berechnet. 12) Bei einem Ertrag bei So m mergerste von 30 dt / ha und Verlusten von 3 % vo m Bruttoertrag (Redelberger 2002: 67)

24

3.2.6

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Wirtschaftsdüngerlagerung

Der herkö m mliche Betrieb [öko] lagert den anfallenden Fest mist auf einer w asserundurchlässigen Betonplatte unter freiem Him mel. Bei der Ha ltun g auf Tiefstreu fällt keine G ülle an. In dem o ben beschriebenen A ußenklim a-Kistenstall ergibt sich für den fortschrittlichen Öko-Sch w einem ast betrieb [öko.plus] eine z w eigeteilte Lagerung des Wirtschaftsd üngers. A us dem mit Stroh eingestreuten A ußen bereich un d dem Liegebereich fällt Fest mist an. Im Fress- u n d Aktivitätsbereich fällt G ülle an. Die G ülle w ird bei diesem M o dellbetrieb in einem ab gedeckten Behälter gelagert. Der Fest mist w ird offen, aber vor Regen und Sonnenei nstrahlung g eschützt gelagert. 3.2.7 Ausbringung von Wirtschaftsdünger Die A usbringung des Fest mistes vo m M o dellbetrieb des herkö m mlichen M ast betriebs [öko] erfolgt mit den in der Lan d w irtschaft w eit verbreiteten Dungstreuern mit z w ei o der vier st ehenden Streu w alzen (Grim m et al. 2002: 110). Für den spezialisierten Sch w einem ast betrieb [öko.plus] w ird d avon ausgeg an gen, d ass der Wirtschaftsdünger mit einem Tellerbreitstreuer ausgebracht w ird, der eine höhere Vertei lgen a uigkeit erreicht als herkö m mliche Dungstreuer (Grim m et al. 2002: 110).

25

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

4

Ökoprofilbetrachtungen

4.1

Methode Ökobilanz

Die Ö ko bilanz ist die a m w eitesten ent w ickelte un d normierte M etho de zur A bschät z u n g der mit einem Pro d ukt verb un denen U m w eltaspekte un d pro d uktspezifischen p otenziellen U m w elt w irkun gen. Nach EN ISO 14040 besteht eine Öko bilanz aus folgen den Schri t ten : ß

Festleg un g des Ziels un d des Untersuchun gsrah mens

ß

Sach bila nz

ß

Wirku n gsa bschätzu n g

ß

A usw ert un g

Den Zusa m menhang z w ischen diesen Schritten verdeutlicht die nachfolgen de A b bild u n g 4.

Festlegung des Ziels und Untersuchungsrahmens

Direkte Anwendungen: Sachbilanz

Auswertung

- Entwicklung und Verbesserung von Produkten - strategische Planung - politische Entscheidungsprozesse - Marketing - sonstige

Wirkungsabschätzung

Abbildung 4: Schritte zur Erstellung einer Ökobilanz Quelle: DIN EN ISO 14040 (1997)

Die Pfeile z w ischen den einzelnen Ökobilanzschritten verdeutlichen den iterativen Chara kter, d.h. dass die Ergeb nisse w eiterführen der Schritte stets rückgeko p pelt w erden un d g gf. Ä n derungen un d einen erneuten Durch g a n g zur Folge h a ben. Im ersten Schritt erfolgt die Festlegung des Ziels und des Untersuchungsrahmens. Im Rahmen der Sachbilanz erfolg t die Erheb un g, Zusa m menstellun g un d Berechnun g der Daten. Eine Ökobilanz erstreckt sich in der Regel über den gesa m ten Lebenszyklus eines Produktes oder einer Dienstleistung. Die Stoff- un d Energied aten m üssen nun für jede dieser Lebenszyklusstufen in p hysikalischen Einheiten zusa m mengetragen w erden. Da bei sin d auf der Inputseite Daten über den Verbra uch a n Ro h- un d Hilfsstoffen so w ie Energie un d auf

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der O ut p utseite Daten ü ber die Pro dukte, die Luft - un d W assere missionen so w ie die A bfälle erforderlich. In der Wirkungsabschätzung w erden die Sach bilanz d aten im Hin blick auf ihre ökolo gische Relevanz strukturiert (Klassifizierung) und zusa m men gefasst (Charakterisierun g). A uf diese W eise w erden die Ressourcenentnah men un d Emissionen, die im Laufe des Pro d ukt lebenszyklus auftreten, mit U m w eltausw irkun gen in Zusa m men hang gebracht, die in Fachkreisen u n d der Ö ffentlichkeit diskutiert w erden. Der letzte Schritt einer Ökobilanz ist die Auswertung . Darin gilt es, die Schlussfolgerungen aus der Ö ko bilanz zu ziehen un d konkrete Han dlun gen a bzuleiten. Im Rah men der Stu die w erden für die vier definierten M o dellbetriebe [konv], [konv.plus], [bio] un d [bio.plus] ökologische Profile erstellt, die sich an der kurz beschriebenen M etho de der Ökobilanzierung a nleh nen.

4.2

Relevante Emissionen und Umweltwirkungen der Schweinefleischerzeugung

In der Sch w eineh alt u n g spielen besonders die im Zusa m menhang mit dem Stickstoffkreislauf stehen den Emissio nen (A m m o niak (NH3), Lachgas (N 2 O), A m m o niu m (N H4 + ), Nitra t (N O 3-) so w ie die klim arelevanten Emissionen Kohlendioxid (CO 2), die durch den Energieeintrag verursacht w erden, eine große Ro lle. Im Vergleich zur Rin derhaltung sin d die M ethan-Emissionen (CH 4) z w ar w esentlich geri nger, sollten a ber ebenfalls auf Grun d ihrer Klim arelevanz berücksichtig t w erd en. Vorliegende Studien (z.B. FAL 2000) zur Be w ertung von Verfahren der land wirtsch aftlichen Pro d uktion fokussieren zu meist auf die Luftemissio nen CO 2 , CH 4 , N H 3 u n d N 2 O. Die mit diesen Emissionen in Zusa m menhang stehen den relevanten U m w elt w irkungen sin d der Treib hauseffekt, die terrestrische un d a q uatische Eutro p hierun g, die Versauerun g so w ie die Ressourcen beanspruchun g. Die a q uatische Eutro p hierun g w ird außerdem d urch m ö gliche Phosp horeinträge in Ge w ässer im Zusa m m enhan g mit de m Phosp horkreislauf beeinflusst. Aspekte w ie Inanspruchnah me von Flächen unterschiedlicher ökologischer Q ualität en (Artenvielfalt etc.) besitzen ebenfalls eine hohe Bedeutung. Hu m an- bz w . ökotoxische Wirkungen spielen bei dieser Betrachtung eher eine gerin gere Rolle. Unterschiede z w ischen den betrachteten Systemen (konventionell versus ökolo gisch) w erden gegebenenfalls d urch den Ein bezu g vo n M inerald ü n ger so w ie Pestiziden für die Herstellung der Futtermittel darstellbar sein. A ußerdem können unterschiedliche U m w el tw irkungen durch die entsprechenden bilanzierten Verkehrsströ me resultieren. In der nachfolgen den Ta belle ist en tsprechen d eine m Vorschla g von Geier (2000) die Gesa m theit von m öglichen zu betrachten den Wirkungska teg orien un d deren In dikatoren für Ö ko bilanzen in der Lan d w irtschaft d argestellt, w o bei die aus der Perspektive u nserer St u die besonders rel eva n ten Emissionen und U m w elt w irkungen der Sch w einefleischerzeugung fett m arkiert w orden sind. Für viele der dargestellten Wirkungskateg orien existieren derzeit nur qualitative Be w ertungsverfahren. A ußerdem w ird angegeben, w elche Wirkungskateg orien in dieser Studie in w elcher Form behan delt w erden. A us Datenverfü g b arkeits-, Ko m plexitäts- un d Bu d get grün den konnten nicht alle Wirkun gskateg orien in dieser Stu die Berücksichtig un g fin den.

27

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

Tabelle 4:

Wirkungskategorien, deren Indikatoren für Ökobilanzen in der Landwirtschaft und die Art der Berücksichtigung in dieser St udie

Wirkungskategorie*

Indikatoren*

Art der Berücksichtigung in dieser Studie

Treibhauseffekt

Kohlendioxidemissionen (CO 2), Methanemissionen (CH 4), Distickstoffoxidemissionen (Lachgasemissionen) (N2O) u.a.

Quantitativ in der Wirkungsbilanz

Versauerung

Ammoniakemissionen (NH3), Stickoxidemissionen (NO x), Sch wefeldioxidemissionen (SO2 ),

Quantitativ in der Wirkungsbilanz

Terrestrische Eutrophierung

Stickoxidemissionen (NO x), Ammoniakemissionen (NH 3) u.a.

Quantitativ in der Wirkungsbilanz

Aquatische Eutrophierung

N-Austrag in Gewässer (Nitrat (NO 3-), Quantitativ in der Ammonium (NH4 + )), Sachbilanz P-Verluste durch Erosion, Interflow und Oberflächenabfluss

Ressourcenbeanspruchung

Primärenergieeinsatz, Verbrauch weiterer Ressourcen (Dü ngemittel etc.)

Quantitativ in der Sachbilanz

Trinkwasserqualität

N-Austrag in Gewässer, PSM-Austrag in Gewässer

Quantitativ in der Sachbilanz

Ökotoxizität

PSM-Einträge in das Ökosystem,

Quantitativ in der Sachbilanz Qualitativ beschreibend

Einträge von Arzneimitteln und Futtermittelzusatzstoffe in das Ökosystem Tiergerechtigkeit

Faktoren der Tierhaltung

Qualitativ beschreibend

Humantoxizität

Belastung von Lebensmitteln mit Nitrat, PSM, Schwerm etallen etc.

Qualitativ beschreibend

Stratosphärischer Ozonabbau

Distickstoffoxidemissionen (Lachgasemissionen) (N 2 O),

Arten- und Biotopvie l- Biotopqualität der Produktionsflächen falt (Acker und Grünland), Biotopqualität der Strukturen Landschaftsbild

O ptisch wirksame Strukturen, Kulturartenvielfalt, Be w eidung

Bodenfunktionen

Erosion, Verdichtung, Humushaushalt, Zufuhr toxischer Stoffe

Geruchsemissionen

Ammoniakverluste, Geruchsemissionen

* fett: bei der Erzeugung von Sch weinefleisch besonders relevante Emissionen und Um welt wirku ngen Quelle: in Anlehnung an Geier (2000) und Ankele; Steinfeldt (2002)

28

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4.3

Untersuchungsrahmen

Die nachfolgende A b bild u n g 5 stellt das zu bilanzierende System dar. Der Bilanzrau m lässt sich in folgen de w ichtige Elemente unterteilen: ß

Vorpro d uktion

ß

Fut termit telan b au

ß

Futtermittelaufbereitung un d Transp ort

ß

M ast

ß

G ülle-/M istlagerun g

ß

G ülle-/M istausbrin g un g

Vorproduktion

Futtermittelanbau

Ferkel

konventionell: Düngemittel Pestizide

-Winterweizen - Wintergerste - Mais - Soja ökologisch:

Saatgut

- Winterweizen - Futtergerste - Erbsen - Kleegras - Stroh - Kartoffeleiweiß*

Q uelle: IÖ W

Futtermittelaufbereitung inkl. Transporte

MAST

Gülleausbringung

Güllelagerung

Mastschwein

Abbildung 5: Bilanzraum im Rahmen der Ökoprofilerstellung * Die Futtermittelkomponente Kartoffeleiw eiß wird nicht im eigentlichen Sinne angebaut, sondern fällt als Nasskoppelprodukt der Stä rkeproduktion an.

Die A ufzucht des Ferkels w urde in den Bilanzbetrachtun gen aus Ko m plexitätsgrü n d e n sow ie w egen fehlen der Datengrun dlagen nicht berücksichtig t. A ußerdem w urden die A ufw endungen für die Infrastruktur (Bau der Ställe) nicht mitbetrachtet, da diese langlebige Investitionen darstellen. Deren unterschiedliche U m w eltausw irkungen w ären ü ber die ganze Lebensd auer hin w eg zu verteilen, so d ass diese sehr minim al ausfallen w ürden. Daher w ird dieser Einflussp ara meter in dieser Kurzstu die als vernachlässig b ar an gesehen.

29

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

Als funktionelle Einheit für den öko bilanziellen Vergleich der unterschiedlichen M odellbetriebe w ird die Erzeu g un g von 1 kg Schweinefleisch definiert.

4.4

Sachbilanz

Der erste Schritt bei der Sachbilanzerstellung besteht darin, die Stoff- un d Energiebila n zen so w ie die daraus resultieren den Emissionen der einzelnen Bilanzelemente m o d ular in ei nzelnen Ö kokontenrah m en mit geeig neten Bezu gsgrößen (d.h. die Be zu gsgröße entspricht dem O ut p ut des je w eils betrachteten Stoffes) zu erfassen. Die Darstellun g des Zusa m m enhan gs z w ischen den Energiein p uts un d den aus der Vorket te (Elektroenergie bz w . Bereitstellung von Energieträgern) und/bz w . der Verbrennung resultieren den Emissionsout p uts orientiert sich stark an der Stu die zur Be w ertung von Verfahren der ökologischen un d konventionellen lan d w irtschaftlichen Pro d uktion (Röver et al. 2000), die d en Fokus auf der Emissionsseite auf die relevanten Luftemissionen Kohlendioxid, Methan, Distickstoffoxid und A m m oniak legen. Diese Grund daten für Diesel und Elektroenergie w erden aus dieser Stu die ü berno m men un d bei Diesel (Traktoremissionen) u m aktuell erh o bene Luftemissionsw erte für Kohlen w asserstoffe, Stickoxide un d Kohlen m onoxid ergänzt (Rinaldi, Sta dler 2002).

Tabelle 5:

Grunddaten zu Energieträgern Energieträger

Einheit

Diesel

kg/l

0,84

MJ/kg

42,6

MJ/MJ Energieträger

1,11

3,167

CO 2

mg/MJ Energieträger

8.479

200.600

CH 4

mg/MJ Energieträger

12,00

400

N2 O

mg/MJ Energieträger

0,21

7,50

NH 3

mg/MJ Energieträger

0,042

0,042

HC

g/kg

3,74

NO x

g/kg

43,70

CO

g/kg

8,17

Dichte Heiz w ert Primärenergieeinsatzfaktor

Strom

Emissionen

Quelle: M urphy, Röver (2000: 30) und Rinaldi und Stadler (2002)

W asseremissionen aus Vorpro d uktionen w ie z.B. bei der Herstellun g von Dün gemittel w erden bei dieser ökologischen Bilanzierung nicht w eiter berücksichtigt, da für diesen Ko m plex keine d urch gehen den un d konsistenten Daten grun dla gen vorliegen. Die beson ders in der Land w irtschaft relevanten Stickstoff- un d Phosp horeinträge so w ie Pflanzenschutz mitteleinträge in den Bo den w erden in der Sach bilanz men gen m äßig berücksich tig t.

30

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Die einzelnen, m o d ularen Ökokontenrah men w erden dann zu einem Gesa m t-Ökokonten rah men zusa m men gefasst. Der Gesa m t-Ö kokontenrah m en u m fasst die Stoff- u n d Energieströ me aller betrachteten Bilanzel em en te. 4.4.1

Beschreibung der einzelnen modularen Bilanzelemente und der verwendeten Datengrundlagen

In den m odularen Bilanzbetrachtungen w erden für jedes einzelne Bilanzelement der Bilanzrau m und die Bilanzeinheiten definiert und bestim m te Annah men und Verei n fach u n gen getroffen. Vorproduktion Bilanzrau m: Dieser Ökokontenrah men u m fasst die Herstellun g der je nach A n b auart im Futtermittelan bau eingesetzten Saatgüter, Düngemittel, Kalk un d Pestizide. Die in der St udie verw endeten Energie- un d Emissionsd aten sin d w eit gehen d den Arbeiten von M urphy und Röver (2000) im Rah men der Studie zur Be w ertung von Verfahren der ökologischen un d konventionellen lan d w irtschaftlichen Pro d uktion entno m men. Sie fokussieren d a bei stark auf den Prim ärenergieeinsatz un d d a mit verb un dene Emissionen Kohlen dioxid CO 2 , M ethan CH 4 , Stickoxide N 2 O u n d A m m o niak NH 3 . Die Daten für Düngemittel und Kalk basieren dabei auf Untersuchungen über Energie- u n d Stoffstro m bilanzen der Dün gemittelerstellun g von Patyk un d Reinhard t (1997), die Daten für Pflanzenschutzmitteln beruhen auf von Biskupek et al. (1997) bestim m ten Prim ärenergieauf w and zur Herstellung von Pflanzenschutz mitteln, die Daten zur Bereitstellung des Saat- un d Pflanzg utes setzen sich aus A nalysen von Kaltsch mitt un d Rei n hard t (1997) so w ie M urp hy un d Röver (2000) selbst zusa m men. A nnah men, Vereinfachun gen: Da für den ökolo gischen Lan d b au keine Energie- u n d Emissionsw erte für das verw endete Saat- u n d Pfla n z g u t vorliegen, w erden in der Studie gleiche W erte für beide Futtermittelan b ausysteme zu grun de geleg t. In den nachfolgen den Tabellen w erden die zu Grun de geleg ten Daten d argestellt.

Tabelle 6:

Primärenergieeinsatz und damit verbundene Emissionen für die Bereitstellung des in der Bundesrepublik durchschnittlich abgesetzten Düngers Dünger

Phosphat

Kalium

Stickstoff

Kalkstein

Bezug

1 kg P2O 5

1 kg K2O

1 kg N

1 kg CaO

Primärenergieeinsatz

MJ/kg 17,7

Emissionen

10,5

49,1

1,7

g/kg

CO 2

1.117

617

2.829

112

CH 4

2,07

1,38

7,45

0,171

N2 O

0,04

0,05

15,10

0,0002

NH 3

0,012

0,0019

6,69

0,0002

Q uelle: M urp hy un d Röver (2000 : 35) auf Basis von Patyk und Reinhardt (1997)

31

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

Tabelle 7:

Primärenergieeinsatz und damit verbundene Emissionen für die Produktion von Pflanzenschutzmitteln Produktion

Pflanzenschutzmittel

Bezug

1 kg Wirkstoff

Primärenergieeinsatz

MJ/kg 263

Emissionen

g/kg

CO 2

4921,00

CH 4

0,18

N2 O

1,50

NH 3

0,16

Quelle: M urphy und Röver (2000: 37) auf Basis von Biskupek et al. (1997)

Tabelle 8:

Primärenergieeinsatz und damit verbundene Emissionen für die Bereitstellung des Saat- und Pflanzgutes verschiedener Feldfrüchte

Feldfrucht

Winterweizen

Wintergerste

Mais

Erbsen

Kleegras

1 kg Saatgut Primärenergieeinsatz

MJ/kg 2,9

3,0

Emissionen

3,0

4,3

21,0

g/kg

CO 2

130,0

151,0

151,0

188,0

900,0

CH 4

0,0

0,0

0,0

0,1

0,0

N2 O

0,4

0,4

0,4

0,4

2,8

NH 3

0,1

0,1

0,1

0,3

0,7

Quelle: M urphy und Röver (2000: 38) auf Basis von Kaltschmitt und Reinhardt (1997) und Schätzungen von M urphy und Röver

Futtermittelanbau Bilanzrau m: Dieser Ökokontenrah men u mfasst den A n bau der in den vier definierten Modellbetrieben eingesetzten Futtermittel un d berücksichtig t d a bei den konventio nellen un d ökolo gischen Lan d b au. Die in der Studie verw endeten Daten der Betriebsmitteleinsatz mengen (Dieselverbrauch für Feldarbeiten, Saatgut menge, Düngemittelmengen, Pflanzenschutz mittelmenge, Kalkmenge) sin d den sehr ausführlichen Darstellungen zu pflanzen baul ichen Produktionsverfahren von Höp pner und Bra m m (2000) im Rah men der Studie zur Be w ertung von Verfahren der

32

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

ökolo gischen un d konventionellen lan d w irtschaftlichen Pro d uktion entno m men. Dies gilt für die Futtermittel Winterw eizen (konventionell un d ökologisch), Wintergerste (konventionell u n d ökolo gisch), M ais (ko nven tionell), Erbsen, Kleegras (beides ökologisch) so w ie für die Strohherstellun g. Die an gesetzten d urchschnittlichen Erträge w urden schon im Rah men der Definition der M o dellbetriebe aufgeführt. Tabelle 9:

Einsatzmengen von Saat- und Pflanzgut, Mineraldünger, Kalkstein, Pflanzenschutzmittel, Dieselkraftstoff im Futtermittelanbau sowie die daraus resultierende Ertragsmenge

Futterfrucht

Einsatzmengen Saatgut

Ertrag

P-Dünger

KNDünger Dünger

Kalkstein

PSM

kg/ha

Diesel l/ha

kg/ha

Winterweizen

konv.

175

24

48

95

350

5,6

84,5

7400

Wintergerste

konv.

145

14

28

95

350

3

80,0

6460

Mais

konv.

15

74

120

60

350

4,3

91,4

8820

Winterweizen

öko

175

0

0

0

350

0

69,6

4500

Wintergerste

öko

145

0

0

0

350

0

75,4

2910

Erbsen

öko

120

0

0

0

350

0

70,9

3800

Kleegras

öko

35

0

0

0

350

0

55,3

8000

Stroh

öko

0

0

0

0

0

0

5,0

4000

Quelle: Höppner und Bramm (2000), Redelberger (2002), Statisches Jahrbuch (2002)

Ein beson ders relevan tes The m a sin d die zu hohen N- u n d P-Ein trä ge in Gru n d- u n d O b erflächen ge w ässer d urch zu große A usbrin g un gsmen gen dieser Stoffe auf die lan d w irtsch aftlich genutzten Flächen. Die konventionelle Land w irtschaft zeichnet sich gegenüber dem ökolo gischen Lan d b au nach w ie vor d urch hohe N-Überschüsse aus. Der Wissenschaftliche Beirat beim Bundesland w irtschaftsministeriu m stellte schon 1992 fest: „Di e derzeitige lan d w irtschaftliche Pro d uktion belastet d urch intensive Dün g un g un d Pflanzenschutz sow ohl d as Grun d w asser als auch viele O berflächenge w ässer in erheblichem M aße“ (Wissenschaftlicher Beirat 1992: 5). A uch Ende der 1990er Jahre ist diese U m w elt belast un g noch im mer in erster Linie der intensiven konventionellen Lan d be w irtschaftung zuzuschreiben. (vgl. z.B. Haas et al. 1998: 29). Nach der Studie von Böh m et al. (2002) und dem Nitratbericht (2000) kann m an nach Stickstoffüberschüssen von 130 – 140 kg N/ha*a in den 1980er Jahren und von rund 100 kg N/ha*a in den 1990er Jahren aktuell von einem d urchschnittlichen N-Überschuss für Deutschlan d von 85 kg N/ha*a ausgehen. Für die Zukunft w ird erw artet, „ d ass die N-Bi-

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

33

lanzüberschüsse in Deutschland insges a m t in den nächsten Jahren auf dem jetzigen Niveau verharren o der nur noch relativ gerin ge Rückgän ge zu erw arten sein w erden “ (Nitra t berich t 2000: 21). Der größte Teil der N-Bilanzü berschüsse un terlieg t der A usw aschun g ins Grun d w asser un d der ü berw iegen de Teil der diffusen Stickstoffeinträ ge gela n g t ü ber den Hau p teintragspfa d Grun d w asser in die Ge w ässer. Nach Böh m et al. (2002: 119) „ gelangen im Durchschnitt aller Gebietstypen in Deutschlan d ca. 36 % der Stickstoffü berschüsse ü ber diffuse Q uellen in die Ge w ässer“. Das bedeutet, d ass bei d urchschnittlich e n N-Überschüssen von 85 kg N/ha*a für den konventionellen Futtermittelan b au eine A usw aschungsmenge von 30,6 kg N/ha*a mit den dazu gehörigen W asserbelastun gen zu Grunde gelegt w erden kann. Der ökolo gische Lan d bau ist bestreb t, in geschlossenen Nährstoffkreisläufen zu w irtschaften, w o bei in der Literatur in A b hängigkeit der spezifischen Bo denkenngrößen un d A n baufrucht so w ohl positive als auch negative N-Bilanzen ausge w iesen w erden. Nach Zim mer und Roschke (2004) ergibt die Nährstoffbilanz „ Öko-Fruchtfolge G üterfelde“ für Stickstoff im Bilanzzeitrau m 1998-2000 einen Überschuss von 3 kg N/ha*a. In Fel dversuchen w urden von Haas et al. (1998: 83) N-Salden im organischen A nbau abhängig von der Fruch t folge vo n –7 kg N/ha*a und + 1 kg N/ha*a ermittelt. In Böh m et al. (2002: 143) wird darauf verw iesen, d ass nach Haas (1997) bei der ökolo gischen Lan d w irtschaft mit Stickstoffü berschüssen in der Höhe von 20 - 30 kg N/ha*a zu rechnen sin d. In dieser Stu die w ird in A usw ertung dieser Q uellen für den ökologischen Lan d bau von einem mittleren Stickstoffü berschuss von 13 kg N/ha*a ausgegangen und die gleiche A usw aschungsrate w ie in der konventionellen Lan d w irtschaft u n terstellt. Wie bei den Stickstoffeinträgen überw iegen heu te auch bei den Ph osp hatein trä gen die diffusen Eintragsquellen (Erosion, Grund w asser, A bsch w em m ung, Drainagen), w obei die Land w irtschaft ebenfalls der größte Verursacher ist. Wie die Stickstoffüberschüsse haben a uch die Ph osp hatüberschüsse in der Land w irtschaft erheblich ab geno m men un d w erden inz w ischen auf durchschnittlich 6 – 7 kg P/ha*a geschätzt (Behrendt et al. 1999, Bach et al. 1997). Im Gegensatz zu Stickstoff w ird Phosp hor ü berw iegen d in den o bersten Bo denschich ten akku m uliert un d erst ab Erreichen der Sättigungsgrenze in spürbarem U mfang ausge w aschen. Als A usw aschun gsrate in Ge w ässer für den konventionellen Futtermittelan b au w erden en tsprechen d den Berechnun gen von Behren d t et al. (1999) d urchschnittlich 0,2 kg P/ha*a zu Grun de geleg t. Futtermittelaufbereitung Bilanzrau m: Die Futtermittelaufbereitung u mfasst im Wesentlichen den Energieb ed arf für die Trocknun g un d für die A ufbereit un g der Fu t terko m p onen te un d u m fasst teil w eise Fu ttermitteltransp orte, die von extern bezogen w erden (Kartoffelei w eiß, Soja). Hierzu w urden nach M urphy und Röver (2000: 43) folgende Energiebedarfe zu Grunde geleg t: ß

Energiebedarf für Trocknung: 3,9 kW h Stro m un d 7,5 l Heizöl pro t Futterko m p onen te

ß

Energieaufbereitung für die A ufbereitung: M ühle 6,6 kW h un d Mischer 2,4 kW h Stro m pro t Futterko m p onente.

34

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Für Kartoffelei w eiß, w elches als N assko p pelpro d ukt anfällt, w erden entsprechen d o biger Q uelle folgen de Daten verw en det: ß

Trocknun g un d Energiebed arf für Transp ort: 20 kW h Stro m un d 30 l Diesel pro t Kartoffelei w eiß.

Die Daten für den Sojaanbau, die Sojaaufbereitung so w ie die Transportauf w endungen sind einer speziellen Ö ko bilanz zu Sojaöl entno m men (Reusser 1994). Schweinemast Bilanzrau m: Die Sch w einem ast u m fasst die ü bliche M ast perio de im konventionellen ökologischen La n d b a u. Die in der Stu die verw en deten Daten zu M ast dauer, Zu w achsraten, Futterverw ertung, termenge, Futterzusa m mensetzung sind im Rah men der Definition der M odellbetriebe führlich beschrieben w orden. Darüber hinaus w erden unterschiedliche Energiev erbräuche bei der konventionellen der ökolo gischen Sch w einem ast berücksichtig t.

Tabelle 10:

un d Futausun d

Energieverbräuche in der Schweinemast

Mastschweinehaltungsverfahren

Verbrauchsmenge

Konventionelle Sch w einemast Dieselverbrauch für Gülleausbringung Stromverbrauch für Beleuchtung, Fütterung, Entmistung, Reinigung, Stallklima

0,26 l/M astsch w ein 13,7 kWh/Mastsch wein

Ökologische Sch weinemast Dieselverbrauch für Entmisten, Mistausbringung Stromverbrauch für Beleuchtung, Fütterung, Reinigung,

0,34 l/M astsch w ein 5,8 kWh/M astsch w ein

Q uelle: Röver (2000: 96, 99)

A uf der Emissionsseite sin d beson ders die A m m oniakemissionen zu beachten. A usg an gsp u nkt der Betrach t u n gen zu A m m o niake missio nen sin d die in der St u die vo n Döhler et al. (2002: 55) a ufgefü hrten mit tleren A m m o niak-Emissionsfaktoren für M astsch w einehaltungsverfahren (geschlossener, w ärmegedä m m te Vollspaltenbodenstall, A ußenklim akistenstall, A ußenklim atiefstreustall). Die getroffene Grund annah m e von 13 kg Stickstoff pro Tierp latz und Jahr bei 2,5 M astdurchgängen (d.h. 5,2 kg Stickstoff pro M astsch w ein) w urde bei der w eiteren Berechnung der A m m oniakemissionen für alle vier Modellbetriebe einheitlich unterstellt. Zusätzlich w ird im M odellbetrieb [konv.plus] ein Minderungspoten zial von 23 % durch Stickstoffan gep asste Fütterun g berücksichtig t.

35

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

Tabelle 11:

Ammoniakemissionen für die Modellbetriebe während der Schweinemast Modellbetrieb

Berechnete Emissionen

[konv]

1,20 kg NH 3 -N / M astsch w ein

[konv.plus]

0,92 kg NH 3 -N / M astsch w ein

[öko]

1,60 kg NH 3 -N / M astsch w ein

[öko.plus]

0,80 kg NH 3 -N / M astsch w ein

Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis von Döhler et al. (2002: 55)

Gülle-/ Mistlagerung und -ausbringung In diesen beiden Bilanzelementen w erden n ur die A m m o niake missio nen betrach tet, d a die A uf w en d un gen für die A usbrin g un g schon im Bilanzrau m M ast mit enthalten sin d. A usgangspunkt zur Bestim m ung der A m m oniakemissionen sind die in der Studie von Dö hler et al. (2002: 62) aufgeführten mittleren NH3-Verlustraten a m gesa m ten nach Stall verbliebenen Stickstoff, die bei einem G üllerun d behälter 15 % un d beim Fest mist 25 % betragen. Zusätzlich w urden in den Berechnungen für die M o dellbetriebe [konv.plus] un d [öko.plus] die - auf Grund der vorhandenen festen A b deckung der G üllelagerung realisierten - Emissio ns-Minderungspotenziale von 90 % (UBA 2002: 63) bezo gen auf den gelagerten G ülleanteil berücksichtig t. Für den M o dellbetrieb [öko.plus] w ird ein G ülle-M istVerhältnis von 3:1 zu G unde g elegt.

Tabelle 12:

Ammoniakemissionen für die Modellbetriebe während der Gülle-/ Mistlagerung Modellbetrieb

Berechnete Emissionen

[konv]

0,60 kg NH 3 -N / M astsch w ein

[konv.plus]

0,05 kg NH 3 -N / M astsch w ein

[öko]

0,90 kg NH 3 -N / M astsch wein

[öko.plus]

0,25 kg NH 3 -N / M astsch w ein

Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis von Döhler et al. (2002) und eigenen Annahmen

In der Studie von Döhler et al. (2002) w erden verschiedene Minderungstechniken mit ihren A m m oniakverlustraten zur G ülle-/ M istausbringung d argestellt. Neben der Technik spielen auch Einflussfaktoren w ie Einarbeitungszeit punkt, Wetter, Boden oberfläche eine große Rolle. In der Definition der M o dellbetriebe w urden A nnah men zur A usbringungstechnik getroffen: Die M odellbetriebe bringen die G ülle mit Breitverteiler [konv] bz w . mit Schlep pschlauch [konv.plus; öko.plus] so w ie den M ist mit Dungstreuer [öko] bz w . Tellerbrei tstreuer [öko.plus] aus.

36

Tabelle 13:

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Ammoniakemissionen für die Modellbetriebe bei der Gülle-/ Mistausbringung

Modellbetrieb Annahmen zur Ausbringung

Emissionsfaktor Berechnete Emissionen

Breitstreuer, Einarbeitung nach DüngeVO innerhalb von 24h

0,25

[konv]

0,85 kg NH 3 -N / M astsch w ein

Schleppschlauch, schnelle Einarbeitung innerhalb von 4h

0,06

[konv.plus]

0,18 kg NH 3 -N / M astsch w ein

0,20

[öko]

Dungstreuer, schnelle Einarbe itung innerhalb von 4h

0,55 kg NH 3 -N / M astsch w ein

Tellerbreitstreuer, schnelle Einarbeitung innerhalb von 4h; Schleppschlauch, schnelle Einarbeitung innerhalb von 4h

0,10

0,28 kg NH 3 -N / M astsch w ein

[öko.plus]

Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis von Döhler et al. (2002)

Gesamtbilanzierung Die Gesa m t bilanzierun g erfolg t in Form eines Gesa m t-Ö koko n tenra h m ens, der a uf Gru n d der einfacheren Berechnung auf 1 t Sch w einefleisch bezogen w ird. In diesem Ökokontenrah men sind die erhobenen Stoff- und Energieinputs und die daraus resultierenden Luftemissionen für alle betrachteten Bilanzelemente einzeln d argestellt un d zur Gesa m t bilanz zusa m men gefasst .

37

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

Tabelle 14:

Gesamt-Ökokontenrahmen der betrachteten Modellbetriebe Rohstoffaufwand Vorprod. Vorprod. Saatgut P-Dünger kg/t kg/t

Konv. Input 63,86 Primärenergieeinsatz MJ/t Schweinefleisch 184,39 Output CO2 kg/t Schweinefleisch 9,23 CH4 g/t Schweinefleisch 0,00 N2O g/t Schweinefleisch 40,63 NH3 g/t Schweinefleisch 7,21 HC g/t Schweinefleisch 4,57 NOx g/t Schweinefleisch 5,59 CO g/t Schweinefleisch 0,33 SO2 g/t Schweinefleisch 6,40 konv plus Input 36,45 Primärenergieeinsatz MJ/t Schweinefleisch 104,78 Output CO2 kg/t Schweinefleisch 5,61 CH4 g/t Schweinefleisch 0,00 N2O g/t Schweinefleisch 29,16 NH3 g/t Schweinefleisch 4,44 HC g/t Schweinefleisch 4,41 NOx g/t Schweinefleisch 5,41 CO g/t Schweinefleisch 0,32 SO2 g/t Schweinefleisch 6,19 öko Input 134,67 Primärenergieeinsatz MJ/t Schweinefleisch 513,70 Output CO2 kg/t Schweinefleisch 23,95 CH4 g/t Schweinefleisch 2,42 N2O g/t Schweinefleisch 65,71 NH3 g/t Schweinefleisch 21,26 HC g/t Schweinefleisch NOx g/t Schweinefleisch CO g/t Schweinefleisch SO2 g/t Schweinefleisch öko plus Input 125,19 Primärenergieeinsatz MJ/t Schweinefleisch 477,94 Output CO2 kg/t Schweinefleisch 22,28 CH4 g/t Schweinefleisch 2,25 N2O g/t Schweinefleisch 61,14 NH3 g/t Schweinefleisch 19,78 HC g/t Schweinefleisch NOx g/t Schweinefleisch CO g/t Schweinefleisch SO2 g/t Schweinefleisch

Vorprod. K-Dünger kg/t

Vorprod. N-Dünger kg/t

Vorprod. Kalkstein kg/t

Futtermittelanbau Futter Prod. Transport E-Aufwand; Diesel l/t

Vorprod. PSM kg/t

24,21 51,87

42,82 126,13

36,73 1.528,33

114,68 194,95

1,74 405,82

26,85 k.A. 2.029,95 1.637,55

15,88 12,44 2,55 0,59 45,53 38,42 14,06 56,53

7,41 16,58 0,60 0,02

88,06 231,89 470,01 208,24

12,84 19,61 0,02 0,02

8,17 0,24 2,10 0,23 12,85 1,89 1,09 9,70

29,53 158,58

49,96 211,91

28,23 1.120,35

101,02 171,74

1,41 321,30

22,19 24,70 2,71 0,64 44,01 37,14 13,59 54,65

12,45 27,85 1,01 0,04

64,55 169,99 344,55 152,65

11,31 17,28 0,02 0,02

6,57 0,19 1,62 0,18 12,42 1,83 1,05 9,38

0,00 0,00

0,00 0,00

0,00 0,00

355,50 604,36

0,00 0,00

73,33 k.A. 2.912,52

0,00

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

39,82 60,79 0,07 0,07

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

24,70 34,95 0,61 0,12 144,55 1.689,02 315,77 0,00

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

0,00 0,00

0,00 0,00

0,00 0,00

330,65 562,11

0,00 0,00

66,79 k.A. 2.652,77

0,00

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

37,03 56,54 0,07 0,07

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

22,49 31,83 0,56 0,11 131,77 1.539,66 287,85 0,00

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

Futter Trocknung EE kWh/t

Trocknung Heizöl l/t

Futter Mast Aufbereitung Summe EE EE-Aufwand Dieselverbrauch Futter, Haltung Lagerung Gülle/Mistausbringung Ertrag kWh/t kWh/t l/t

8,78 100,05

16,88 670,28

20,25 593,75

152,22 1.735,52

2,89 114,75

k.A. 9.373,32

124,56 0,00 0,00 0,81 409,84 856,25 326,46 1.292,29

6,34 12,64 0,24 0,00

5,68 8,04 0,14 0,03 53,01 619,45 115,81 0,00

33,65 29,16 13,15 0,05 139,05 26,86 7,45 44,74

109,93 219,20 4,11 0,02

0,97 1,38 0,02 0,00 9,08 106,05 19,83 0,00

481,66 563,96 1.134,82 29.722,60 848,52 2.801,42 676,60 1.542,11

24,59 k.A. 1.908,07 1.582,97

3,96 45,13

7,61 302,37

9,14 454,93

152,22 1.735,52

2,89 114,75

k.A. 8.232,39

2,86 5,70 0,11 0,00

2,56 3,63 0,06 0,01 23,92 279,44 52,24 0,00

24,99 13,15 12,43 0,05 134,42 25,97 7,20 43,25

109,93 219,20 4,11 0,02

0,97 1,38 0,02 0,00 9,08 106,05 19,83 0,00

440,92 494,78 976,99 13.020,26 802,72 2.503,32 615,77 1.490,71

15,67 178,61

28,69 1.139,47

28,31 322,71

68,24 777,96

4,00 158,88

k.A. 6.608,21

11,31 22,56 0,42 0,00

9,66 13,67 0,24 0,05 90,12 1.053,06 196,88 0,00

20,44 40,76 0,76 0,00

49,28 98,26 1,84 0,01

1,35 1,91 0,03 0,01 12,57 146,83 27,45 0,00

180,50 275,31 69,70 35.865,64 247,24 2.888,91 540,10 0,00

14,56 166,00

26,66 1.059,04

26,31 299,93

68,24 777,96

4,00 158,88

k.A. 6.154,63

10,51 20,97 0,39 0,00

8,98 12,71 0,22 0,04 83,76 978,73 182,98 0,00

19,00 37,88 0,71 0,00

49,28 98,26 1,84 0,01

1,35 1,91 0,03 0,01 12,57 146,83 27,45 0,00

170,93 262,34 64,97 15.678,23 228,10 2.665,22 498,28 0,00

58,93 12,79 601,24 60,92 174,60 1.146,91 191,58 132,45

56,51 11,71 581,19 58,89 178,29 1.219,77 205,96 128,03

120,41 0,00 0,00 0,78 396,18 827,71 315,58 1.249,21

13.333,33

10.266,67

6.666,67

513,33

18.823,53 10.588,24

9.411,76

2.921,29

9.444,44

2.022,53

6.432,35

3.325,15

38

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

4.4.2

Auswertungen der Sachbilanz

Wie schon erw ähnt, können bereits auf der Ebene der Sach bilanz q uantitative A ussagen getroffen w erden ; insbeson dere in Bezug auf den Energieverbrauch un d den Einsatz w eiterer M aterialien. Die A usw ertungen erfolgen in der betrachteten funktio nellen Ein heit 1 kg Sch w einefleisch. Energieverbrauch Der Energieverbrauch w urde auf einen Ä quivalenz w ert u m gerech net, der es gestattet, Elektroenergie- und Prim ärenergieverbrauch durch Umrechnungen in einem Wert auszu drücken. Die folgen de A b bild ung verdeutlicht, w ie sich der Energieverbrauch auf die ei nzelnen Bilanzelemente verteilt. Der Energieverbrauch der konven tionellen M odellbetriebe ist bedeutend höher als der der ökolo gischen M o dellbetriebe. Die größten A nteile bei den konventionellen M o dellbetrieben resultieren aus der Vorpro d uktion der Düngemittel, dem Futtermittelan bau, dem Sojatransport, der Futteraufbereitung und der M ast. Bei den ökologischen M odellbetrieben überw iegen beim Energieverbrauch der Futtermittelanbau so w ie die Futtermittelaufbereitun g. Ursachen hierfür sin d einerseits die höheren spezifischen A uf w en d un gen d urch geringere Hektarerträge bei Futteranbau so wie andererseits durch den hohen Energieverbrauch bei der Trocknun g des Kartoffelei w eißes inklusive dessen Transp ort.

10

Q uelle: IÖ W

9

[MJ/kg Schweinefleisch]

8 7 6 5 4 3 2 1 0 [konv] Vorprod. Saatgut

[konv.plus] Vorprod. Dünger

Vorprod. PSM

[öko] Futtermittelanbau

[öko.plus] Soja-Transport

Futteraufbereitung

Mast

Abbildung 6: Energieverbrauch für die Erzeugung von 1 kg Schweinefleisch

39

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

Mineraldüngemitteleinsatz Im Gegensatz zu den ökolo gischen M o dellbetrieben w erden in den konventionellen Modellbetrieben beträchtliche M engen an Minerald ünger im not w en digen Futtermittelan bau eingesetzt, w ie die folgende A b bildung verdeutlicht. Über 100 g Düngemittel w erden ei ngesetzt, u m 1 kg konventionelles Sch w einefleisch zu erzeugen.

120

Q uelle: IÖ W

[g/kg Schweinefleisch]

100

80

60

40

20

0 [konv]

[konv.plus]

[öko]

[öko.plus]

Abbildung 7: Düngemitteleinsatz für die Erzeugung von 1 kg Schweinefleisch

Pflanzenschutzmittel-Einsatz Das gleiche gilt für den Einsatz der synthetischen Pflanzenschutz mittel, die nur in den konventionellen M o dellbetrieben eingesetzt w erden. Run d 1,5 g Pflanzensch u tz mit tel sin d not w en dig, u m 1 kg konventionelles Sch w einefleisch zu erzeugen. Anbaufläche Interessant ist auch die A ussage d arü ber, w ie viel lan d w irtschaftliche Ackerfläche benötig t w ird, u m eine entsprechende M enge Sch w einefleisch zu erzeugen. A uf Grund der höheren Hektarerträge im Futtermittelan bau benötigen die konventionellen M odellbetriebe nur 6,5 – 7 m⇥ A nbaufläche, u m 1 kg konventionell es Sch w einefleisch zu erzeugen, w obei über die Hälfte der A nbaufläche auf den Sojaanbau in den USA bz w . Süda merika entfallen. Die ökolo gischen M o dellbetriebe benötigen d agegen 9,4 – 10 m⇥ A nbaufläche, u m 1 kg ÖkoSch w einefleisch zu erzeugen.

40

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

2,0

Q uelle: IÖ W

1,8

[g/kg Schweinefleisch]

1,6 1,4 1,2 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 [konv]

Abbildung 8:

[konv.plus]

[öko]

[öko.plus]

Pflanzenschutzmitteleinsatz für die Erzeugung von 1 kg Schweinefleisch

12,0

Q uelle: IÖ W

[m /kg Schweinefleisch]

10,0

8,0 Sojaextrakt Corn-Cob-Mix Kleegrassilage Kartoffeleiweiß Erbsen Wintergerste Winterweizen

6,0

4,0

2,0

0,0

[konv]

[konv.plus]

[öko]

[öko.plus]

Abbildung 9: Anbaufläche für die Erzeugung von 1 kg Schweinefleisch

41

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

Stickstoff- und Phosphor-Einträge in Gewässer Im Kapitel 4.4.1 w urde diese für die Land w irtschaft sehr w ichtige Them atik schon problem atisiert, da Stickstoff- un d Phosp horeinträge in Ge w ässer sehr stark zu deren Eutro p hierung beitragen. A ußerdem führen die hohen Stickstoffeinträge d urch Nitrat belastungen zu einer Belastung der Trink w asserq ualität, die d urch die teil w eise A usw aschung der eingesetzten Pflanzenschutz mittel noch verstärkt w ird. Diese U m w elt w irkungen lassen sich nicht q uantitativ in der Wirkungsbilanz darstellen, so dass dies ü ber die Da rstellun g der Eintragsmengen geschieht. In der A b bildung tritt dieser Nachteil der konventionellen M odel lbetriebe gegenü ber den ökolo gischen M o dellbetrieben deutlich hervor.

25

[g Auswaschungsmenge/kg Schweinefleisch]

Q uelle: IÖ W

20

15

Phosphor-Eintrag Stickstoff-Eintrag 10

5

0

[konv]

Abbildung 10:

[konv.plus]

[öko]

[öko.plus]

Stickstoff- und Phosphor-Einträge in Gewässer für die Erzeugung von 1 kg Schweinefleisch

Fazit der A usw ertung der Sach bilanz: Die konventionellen M o dellbetriebe unterscheiden sich gegenüber den ökologischen M odellbetrieben durch hohe Energie- u n d Dü n ge mit telverbräuche. A ußerdem verursachen die konventionellen M o dellbetriebe sehr starke Stickstoff- u n d Ph osphoreinträge in Ge w ässer, die zu deren Eutrophierung beitragen. Darüber hinaus w ird die Wirkungskategorie Trink w asserqualität nur durch die konventionellen Modellbetriebe d urch deren hohe Stickstoffeinträge (Nitrat belastungen) so w ie A usw aschung von eingesetzten Pflanzenschutzmitteln negativ beeinflusst. Nur in der absolut benötigten A n b aufläche sin d die konventionellen den ökologischen M odellbetrieben auf Grund der höheren Hektarerträge ü berlegen.

42

4.5

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Wirkungsabschätzung

Die Sach bilanz stellte eine Vielzahl von Daten bereit. U m a ber zu w eiteren aussagekräftigen, gebündelten Inform ationen über die da mit verbundenen potenziellen U m w el tw irkungen zu gelangen, w erden die Emissionen den U m w elt w irkungen (sog. „ Wirkungskateg orien “), die sie hervorrufen können, zu geord net („Klassifizierun g “) un d so zusa m mengefasst („Charakterisierung “), u m eine w eitere Ord nung un d Ge w ichtung vorzu bereiten. Die Strukturieru n g orien tiert sich an den p o tenziellen Um w elt wirkungen, die durch Ressourcenentnah men, Emissionen etc. hervorgerufen w erden können. A uf diese W eise w erden die d urch das untersuchte Pro d ukt hervorgerufenen Emissionen mit derzeit beka n n ten un d negativen U m w elt w irkungen w ie Treib hauseffekt etc. in Zusa m m en han g gebrach t. Dieses Vorgehen bildet die Basis für w eitere u m w eltbezogene A b w ägun gen. Allerdings können innerhalb einer Ö ko bilanz w ie schon ein g an gs erläutert nie alle p otenziell auftreten den U m w elt w irkungen bearbeitet w erden. In der Wirkungsa bschätzun g können auf der Grun dlage der vorhan denen Daten nur die U m w elt w irkun gen Treib hauseffekt, Versauerun g un d terrestrische Eutro p hierun g q uantitativ betrachtet w erden, die im Folgen den kurz erläutert w erden.

Treibhauseffekt Die im Tagesverlauf auf die Erd o berfläche einfallen de Sonnenstrahlung w ird als W ärme gespeichert und w ährend der Nacht als Infrarotstrahlung w ieder ab gegeben. Ein Teil dieser Infrarotstrahlung w ird von Sp urengasen, die sich in der Tro p osp häre (0 - 10 km) befin den, a bsorbiert un d auf die Erdoberfläche reflektiert. Dieser natürliche Treibhauseffekt ist lebensw ichtig, da die Erdoberfläche ansonsten un w irtliche Minusgrade auf w eisen w ürde. Der als U m w eltproblem diskutierte Treibhauseffekt u mschreibt nun die zusätzliche Erw ärm ung der Erd o berfläche, hervorgerufen d urch die Zunah me der Sp uren gase un d d as A uftreten neuer Treib hausgase in der Tro p osp häre w ie bsp w . der FKW (Fluorkohlen w asserstoffe). Die w ichtigsten Treibhausgase sind Kohlendioxid, M ethan, O zon, FKW und Distickstoffoxid, die zu 50 % aus dem Energieverbrauch, zu 20 % aus der chemischen In d ustrie, zu 15 % aus der Lan d w irtschaft u n d zu w eiteren 15 % aus der Zerst öru n g der Regen w älder herrühren. Mit dem Treibhauseffekt w ird eine Vielzahl von Wirkungen u mschrieben, die aus der Erw ärm ung der A t m osp häre resultieren. Dazu gehören neben einem steigen den M eeresspiegel auch die Zunah me extremer klim atischer Ereignisse wie Orkane, Sturm fluten, Dürrekatastrophen etc. A uch Ä nderungen in der Zusa m mensetzung und dem Verbreit u n gsgebiet von Flora un d Fauna sin d bereits zu beo b achten. Versauerung Die Versauerung stellt einen Sa m melbegriff für mehrere unterschiedliche Wirkungen dar. Zurückzuführen ist das Phäno men auf Sch w efeldioxid- un d Stickoxidemissionen aus der Verbrennung fossiler Rohstoffe in Kraft w erken un d in zuneh men dem M aße aus dem m otorisierten Verkehr. Darü ber hinaus tragen auch Emissionen von A m m oniak, Chlor- u n d Fluorw asserstoff zur Versauerung bei. Sch w efeldioxid- un d Stickoxidemissionen reagieren mit Luftsauerstoff un d W asser zu Sch w efel- oder Salpetersäure. Vo m Säureeintrag betroffen sin d Ge w ässer, Bö den un d Pflanzen so w ie Geb äu de, je nach dem, w ohin die luft getragenen Scha dstoffemissionen d urch A breg nen gelan gen.

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

43

Als direkte Wirkung auf Pflanzen w ird die W achsschicht auf den Blättern, die als Verd u nst u n gs- und Schädlingsschutz dient, angegriffen; darüber hinaus sind Verätzungen der Bau mrinde zu beobachten. Der Säureeintrag in Böden und Ge w ässer beeinträchtigt deren Neutralisationsfähigkeit un d da mit das ökologische Gleichge w icht. Erkennbare Folge ist das A ussterben von Tier- und Pflanzenarten in Ge w ässern. Die Bodenversauerung zieht eine ganze Reihe von Wirkun gen nach sich: Zu m einen w ird die A nfälligkeit der Pflanzen für Krankheiten erhöht. Daneben w erden lebensnot w en dige Nährstoffe ausge w aschen und d a mit den Pflanzen entzo gen. Sch w ermetalle un d Alu miniu mionen, die reichlich im Bo den vorhanden (und toxisch) sind, w erden ausgelöst, können dann von Pflanzen aufgeno m men w erden und so in die Nahrungskette oder ins Grund w asser gelangen. Schließlich schädigt das Alu miniu m bei gleichzeitigem Vorhandensein von Calciu m- un d M agnesiu m-Ionen die Fein w urzeln der Pflanzen. Eine w eitere, bereits seit den späten 70er Jahren bekannt ge w ordene Wirkung der Sticku n d Sch w efeloxide ist d as W aldsterben, zu de m auch die A m m o niake missionen aus der Lan d w irtschaft un d die d urch den Verkehr bedin g te Photooxid antien bild un g (O zon) beitra gen. Eutrophierung Unter Eutrophierung ist der vermehrte Nährstoffeintrag in Böden und Ge w ässer zu verstehen. Der anthro p o gene Eintrag von Stickstoffverbin d un gen (Nitraten u.a.) aus ü berm äßigem Düngemitteleinsatz so w ie von Phosp horverbin d ungen (Phosp haten u.a.) aus W asch mitteln o der Exkrementen aus A b w ässern führt zur Überd ün g un g von Ge w ässern. Neben diesen beiden Stoffg rup pen w ird der CSB (chemischer Sauerstoffbedarf) als M aß für den Eintrag organischer Scha dstoffe herangezogen. Eine Folge des ü berhöhten Nährstoffangeb otes ist das m assenhafte Algen w achstu m. A bsterben de Algen w erden unter hohem Sauerstoffverbrauch zerset zt und führen so zu Sauerstoffm angel im Ge w ässer. Als Folgeerscheinung treten Fäulnisprozesse auf, toxische Su bstanzen w ie Sch w efel w asserstoff w erden gebildet, die w iederu m zu m Fischsterben führen. Das bedeutet, dass mit dem erhöhten Nährstoffeintrag in Ge w ässer ein sensibles Wirkungsgefüge nachhaltig und z.T. un w iderruflich gestört w ird.

4.5.1

Klassifizierung und Charakterisierung der Emissionen

U m aus der Vielzahl der Sach bilanzdaten aussagekräftige, geb ün delte Inform ationen ü ber die da mit verbundenen U m w elt w irkungen zu ge w innen, findet in der Wirkungsa bsch ä t zung zunächst eine Klassifizierung un d im A nschluss daran eine Charakterisierung der Emissionen statt. Die Klassifizierung beschreibt die Zuordnung der Emissionen zu den Wirkungen, die sie p o t en ziell hervorrufen. M ethodenbedingt w erden in einer Ökobilanz keine real beobach teten Ursache-Wirkun gszusa m m enhän ge hergestellt, u.a. d a keine lokalen Im missionen ge m essen w erden. A ufgezeig t w erden vielm ehr die Wirkun gsp otenziale der in eine m Untersuchungssystem auftretenden Emissionen. Die Klassifizierung dient dazu, aus der Vielzahl der Sach bilanzd aten aussagekräftige, geb ün delte Inform ationen ü ber die d a mit verb un denen U m w eltausw irkungen zu ge w innen. Das Ergeb nis ist ein Profil der p otenziellen U m w elt a usw irku n gen des Pro d uktes. Die Charakterisierun g bezeichnet die Ge w ichtun g der Emissionen innerhalb einer Wirkungskategorie gem äß ihrem A nteil an dieser Wirkung, denn nicht alle Emissionen tragen im selben A usm aß d azu bei. A b hän gig von ihren chemischen Eigenschaft en (w ie Langlebigkeit, Reaktivität etc.) ist die Wirksa mkeit verschiedener Su bstanzen unter-

44

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

schiedlich groß. In den meisten Wirkungskategorien w ird eine Leitsubstanz ge w ählt, zu deren Wirksa mkeit die Wirksa mkeit der an deren Su bstanzen ins Verhältnis gesetzt w ird. Beim Beispiel Treibhauseffekt ist die Referenzsubstanz Kohlendioxid, diese wird gleich eins gesetzt, M ethan w ird im Verhältnis dazu bsp w . mit der Zahl 11 versehen, d.h. M ethan ist 11-m al treib hausrelevan ter als Kohlen dioxid. M it diesen so genannten Ä q uivalenzfaktoren (bz w . Ge w ichtun gsfaktoren) w erden die in der Klassifizierun g zusa m men gestellten Emissionen m ultipliziert. Da d urch w ird dem unterschiedlichen Potenzial der Substanzen, zu einer bestim m ten U m w elt w irkun g beizutragen, Rechnung getragen. N achdem die Emissionen innerhalb einer Wirkungskategorie gem äß ihrem A nteil an der Um w elt w irkung mit dem Ä quivalenzfaktor m ultipliziert w urden, w erden diese Werte zu je einer Zahl pro Wirkungskategorie, zu m sogenannten Wirkungsin dikator, ad diert. Diese Wirkun gsin dikatoren können heran gezo gen w erden u m Vergleiche anzustellen, allerdin gs nur bezüglich je einer Wirkung. So kann der Wirkungsin dikator Treib hauseffekt innerhalb der fünf Szenarien verglichen w erden, nicht aber mit einem Versauerungsin dikator. Der W eg kann also von der Sach bilanz bis zu m Wirkun gsin dikat or verfolg t w erden, in de m die in einer Wirkungskategorie klassifizierten Emissionen aus der Sachbilanz mit den Ä quivalenzfaktoren m ultipliziert und zu einem Indikator pro Wirkungskategorie ad diert w erden. In der Wirkun gsa bschätzun g w erden diese In dikatoren anhan d gra p hischer A usw ertungen diskutiert und erklärt.

Verwendete Gewichtungsfaktoren Das Treib hausp otenzial w ird mit Hilfe des Glo b al W arming Potential (G WP) d argestellt. Die Ge w ichtungsalgori th men sind auf Kohlendioxid normiert, das eins gesetzt wird. In der vorliegenden Wirkungsabschätzung w ird das Global W arming Potential mit dem Zeit horizon t 100 Jahre betrach tet ( = G WP 100), d a dies die gebräuchlichste A n w en d un g ist. Die Ä q uivalenzfaktoren für den Treib hauseffekt w urden einer Stu die des hollän dischen Centre for Environ mental Science (C ML) (Heijungs et al., 1992) und einem Bericht der Gesellschaft für Consultin g un d A nalytik im U m w elt bereich (C.A.U.) (Klö pffer, Renner 1995) entno m men. Die mit dem Begriff Versauerung u mschriebenen U m w elt w irkungen w urden bereits erläutert. In der vorliegen den Wirkungsabschätzung w ird das Versauerungsp otential, englisch Acidification Potential (AP), w iederu m mit den Faktoren von C ML gebildet. Substanzen, die ers t nach der Oxidation (wie z.B. A m m oniak) oder der Hydrolyse (wie z.B. SO 2) zur Versaueru n g beitra gen, gehen d a bei ebenfalls ein. Im M o dell vo n C ML w erden n ur Luftemissionen berücksichtig t, W asseremissionen fließen nicht ein. Die Ä quivalenzfaktoren für das Eutrophierungspotenzial w erden in Phosphat - oder Phosp horä q uivalenten ausgedrückt, d.h. relativ zu Phosp hat bz w . Phosp horemissionen. A uch zur A b bildung des Eutrophierungspotenzials w erden die Ä quivalenzfaktoren aus C ML und C.A.U. verw endet.

45

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

Tabelle 15:

Verwendete Gewichtungsfaktoren

Substanz

Treibhauspotenzial

Kohlen dioxid (CO 2)

4.5.2

Versauerungs Eutrophierungs-potenzial potenzial, Luft

1

Lach g as (N 2 O)

310

M ethan (CH 4)

21

Salzsäure (HCl)

0,88

Fluorw asserstoff (HF)

1,60

A m m o niak (NH3)

1,88

0,346

Stickoxide (N Ox)

0,70

0,130

Sch w efeldioxid (SO 2)

1,00

Auswertung der Wirkungsabschätzung der untersuchten Varianten

Die folgende Tabelle 16 zeig t die Zusa m menstellun g des Wirkun gsin dikators Treib hausp otenzial für 1 kg erzeugtes Sch w einefleisch für die unterschiedlichen M o dellbetriebe. Daraus kann ab gelesen w erden, aus w elchen Bilanzelementen w elche Um w eltbelastungen sta mm en. Der Treibhauseffekt w ird im Untersuchungssystem durch Emissionen von Kohlendioxid (CO 2), M ethan (CH 4) un d Distickstoffoxid (N 2 O) hervorgerufen. Diese Emissionen resulti eren in hohem M aße aus dem Verbrauch fossiler Energieträger.

Tabelle 16: Modellbetrieb

Treibhauspotenzial in g CO 2 -Äquivalente /kg Schweinefleisch Vorprod. Vorprod. Saatgut Dünger

Vorprod. PSM

Futtermittelanbau

SojaFutteraufTransport bereitung

Mast

Summe

[konv]

21,8

276,8

8,8

245,6

124,6

50,9

116,8

845,3

[konv.plus]

14,6

223,5

7,1

236,9

120,4

34,8

116,8

754,2

[öko]

4 4,4

41,1

0,0

25,6

0,0

43,5

53,3

207,9

[öko.plus]

41,3

38,2

0,0

23,3

0,0

40,4

53,3

196,6

Q uelle: IÖ W

Die konventionellen M o dellbetriebe ha ben ein run d vierm al so hohes Treib hausp otenzial w ie die ökologischen M o dellbetriebe. Die Düngemittelpro d uktion, der Futtermittelan bau, der Sojatransp ort so w ie die M ast sin d beson ders relevante Bilanzelemente bei den konventionellen M o dellbetrieben. Beim Futtermittelan bau spielen insbeson dere die Lachgasemissionen beim Sojaanbau eine große Rolle. Das Gleiche trifft für die Lachgasemissionen in der N-Düngemittelherstellung zu.

46

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

900

Q uelle: IÖ W [g CO2-Äquivalente/kg Schweinefleisch]

800 700 600 500 400 300 200 100 0 [konv] Vorprod. Saatgut

[konv.plus]

Vorprod. Dünger

Abbildung 11:

Vorprod. PSM

[öko] Futtermittelanbau

[öko.plus]

Soja-Transport

Futteraufbereitung

Mast

Treibhauspotenzial für die Erzeugung von 1 kg Schweinefleisch

Die folgende Tabelle 17 zeigt die Zusa m menstellung des Wirkungsindikators Versaueru n gspotenzial für 1 kg erzeugtes Sch w einefleisch für die unterschiedlichen M odellbetriebe. Da raus kann ab gelesen w erden, aus w el chen Bilanzelementen w elche U m w elt belastungen st a m m en. Die Versauerung wird durch Emissionen von A m m onia k, Stickoxiden und Sch w efeldioxid, hervorgerufen, w o bei in allen M o dellbetrieben die A m m oniakemissionen aus Haltung, G ülle-/ M istla geru n g so w ie G ülle-/ Mistausbringung die ü berragen de Rolle spielen. Tabelle 17: Modellbetrieb

Versauerungspotenzial in g SO 2 -Äquivalente/kg Schweinefleisch Vorprod. Saatgut

Vorprod. Dünger

Vorprod. PSM

[konv]

0,02

0,48

0,01

1,05

1,89

0,50

[konv.plus]

0,02

0,37

0,01

1,09

1,83

0,26

[öko]

0,04

0,00

0,00

1,18

0,00

0,74

[öko.plus]

0,04

0,00

0,00

1,08

0,00

0,69

Modellbetrieb

Mast

[konv]

0,07

25,07

[konv.plus]

0,07

[öko] [öko.plus]

Q uelle: IÖ W

NH3-Emissionen Mast

Futtermittelanbau

NH3-Emissionen Gülle-/ Mistlagerung

SojaTransport

Futteraufbereitung

NH3-Emissionen Gülle-/Mistausbringung

Summe

12,53

17,76

59,38

19,30

0,97

3,80

27,72

0,10

35,39

19,91

12,09

69,45

0,10

17,69

5,49

6,25

31,34

47

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

Beson ders deutlich zeigen sich die Red uktionsp otenziale einer a b geschlossenen G üllelagerung so w ie einer technisch op timierten G ülleausbringung beim M odellbetrieb [konv.plus]. Die Differenzen z wischen den M odellbetrieben liegen also eher in der technischen O p timierun g zur A m m oniakemissionsmin derun g, als z w ischen konventioneller un d ökolo gischer Sch w einehaltun g.

70,0

[g SO2-Äquivalente/kg Schweinefleisch]

Q uelle: IÖ W 60,0 NH3-Emissionen Gülle/Mistausbringung NH3-Emissionen Gülle-/Mistlagerung

50,0

NH3-Emissionen Mast

40,0

Mast Futteraufbereitung

30,0

Soja-Transport Futtermittelanbau

20,0

Vorprod. PSM Vorprod. Dünger Vorprod. Saatgut

10,0 0,0 [konv]

Abbildung 12:

[konv.plus]

[öko]

[öko.plus]

Versauerungspotenzial für die Erzeugung von 1 kg Schweinefleisch

Die folgende Tabelle 18 zeig t die Zusa m menstellun g des Wirkun gsin dikators terrestrisches Eutrophierungspotenzial für 1 kg erzeugtes Sch w einefleisch für die unterschied lich e n Modellbetriebe. Daraus kann ab gelesen w erden, aus w elchen Lebensstufen w elche U m w eltbelast u n gen st a m m en. Zur Eutro p hierung tragen neben Phosp horeinträgen in Ge w ässer, die in der Sach bilanz schon diskutiert w orden sin d, auch w ieder A m m oniak- u n d Stickoxidemissionen bei. In allen M o dellbetrieben spielen die A m m oniakemissionen aus Haltung, G ülle-/ Mistlagerung so w ie G ülle-/ Mistausbringung gegenüber den Stickoxidemissionen die ü berragen de Rolle.

48

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Tabelle 18: Modellbetrieb

Terrestrisches Eutrophierungspotenzial in g PO 4 -Äquivalente/kg Schweinefleisch Vorprod. Saatgut

Vorprod. Dünger

Vorprod. PSM

Futtermittelanbau

SojaTransport

Futteraufbereitung

[konv]

0,00

0,08

0,00

0,17

0,11

0,08

[konv.plus]

0,00

0,06

0,00

0,18

0,11

0,04

[öko]

0,01

0,00

0,00

0,22

0,00

0,14

[öko.plus]

0,01

0,00

0,00

0,20

0,00

0,13

Modellbetrieb

Mast

NH3-Emissionen Mast

NH3-Emissionen Gülle-/Mistlagerung

NH3-Emissionen Gülle-/Mistausbringung

[konv]

0,01

4,61

2,31

3,27

10,65

[konv.plus]

0,01

3,55

0,18

0,70

4,83

[öko]

0,02

6,51

3,66

2,23

12,79

[öko.plus]

0,02

3,26

1,01

1,15

5,77

Summe

Q uelle: IÖ W A uch bei diesem Wirkungsindikator resultieren die Differenzen z w ischen den M odellbetri eben eher aus tech nischen O p timieru n gen zur A m m o niake missio nsmin deru n g als aus Un terschieden z w ischen konventioneller und ökologischer Sch w einehaltung. Besonders deutlich zeigen sich auch hier die Red uktionsp otenziale einer ab geschlossenen G üllelagerung so w ie einer tech nisch o p timierten G ülleausbrin g un g beim M o dellbetrieb [konv.plus].

14,0

[g PO4-Äquivalente/kg Schweinefleisch]

Q uelle: IÖ W 12,0 NH3-Emissionen Gülle/Mistausbringung

10,0

NH3-Emissionen Gülle-/Mistlagerung NH3-Emissionen Mast

8,0

Futteraufbereitung Soja-Transport

6,0

Futtermittelanbau Vorprod. PSM

4,0

Vorprod. Dünger Vorprod. Saatgut

2,0

0,0

[konv]

Abbildung 13:

[konv.plus]

[öko]

[öko.plus]

Terrestrisches Eutrophierungspotenzial für die Erzeugung von 1 kg Schweinefleisch

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

49

Fazit aus der Wirkun gsa bschätzun g: Beim Wirkun gsin dikator Treib hausp otenzial sin d die ökolo gischen M o dellbetriebe [öko] und [öko.plus] gegenüber den konventionellen Betri eben [konv] und [konv.plus] u m den Faktor 4 besser. Für die Wirkungsindikatoren Versauerungsp otenzial so w ie terrestrisches Eutro p hierungsp oten zial resultieren die Differenzen z w ischen den M o dellbetrieben eher in technischen O p timierun gen zur A m m oniakemissionsmin derun g als z w ischen konventioneller un d ökolo gischer Sch w einehaltun g. W eitere q ualitativ zu be w erten de Wirkungskategorien w urden einerseits schon im Ra h men der A usw ertun g der Sach bilanz u n d w erden an dererseits n och im nächsten Ka pitel behand elt.

50

5

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Weitere Kriterien für den Vergleich der Produktionssysteme

Im vorherigen Ka pitel w urden A usw irkungen der konventionellen un d der ökologischen Sch w einem ast auf die natürliche Um w elt beschrieben . Darüber hinaus bestehen w eitere Unterschiede z w ischen den Pro d uktionssystemen. A usge w ählte Kriterien für einen w eitergehen den Vergleich w erden in diesem Ka pitel q ualitativ beschrieben un d be w ertet. Eine m onetäre Be w ertun g konnte im Rah men dieser Stu die aus methodischen Gründen oder w egen der m angelnden Datenverfüg barkeit nicht vorg eno m men w erden. Gleich w ohl sin d die Kriterien für einen w eitergehenden gesellschaftlichen Vergleich und für Kaufentscheid un gen von Verbraucherinnen un d Verbrauchern bedeutsa m. Dieses Ka pitel stellt folgen de Aspekte in kna p per Form d ar un d nim m t d a bei, so w eit m ö glich, Bezug auf die in Kapitel 3 definierten M odellbetriebe [konv], [konv.plus], [öko] un d [öko.plus]: ß

Tiergerechtheit mit den Aspekten Halt u n g Stallklim a Fü t teru n g Transport Schlachtun g Zuch t -

ß

Einsatz vo n Gen tech nik

ß

Arbeitskräfteeinsatz

ß

Gesun d heitsfolgen des Fleischkonsu ms für den M enschen

ß

Fleisch q ualität

5.1

Tiergerechtheit

Der Begriff Tiergerechtheit beschreib t, in w elchem M aß U m w elt bedingungen dem Tier die Voraussetzungen zur Vermeid ung von Sch merzen, Leiden un d Schäden so w ie zur Sich erung von W ohlbefinden bieten (Knierim 2002). Unter Um w eltbedingun gen w erden hier die d urch d as Pro d uktionssystem bestim m ten Haltun gsbedin g un gen verstan den. In der englischsprachigen Tierschutzliteratur spricht m an in diesem Kontext auch von den „Five Freedo ms“. Diese „fünf Freiheiten “ w erden von dem Britischen Farm A nim al Welfare Council (Knierim 1998: 36f.) w ie folgt definiert: ß

Freiheit von Hunger un d Durst

ß

Freiheit von Besch w erden

ß

Freiheit von Sch merz, Verletzungen o der Krankheit

ß

Freiheit, norm ales, also artgerechtes Verhalten auszuleben

ß

Freiheit von A ngst un d Stress

Das deutsche Tierschutzgesetz (TierSch G) schreibt in § 2 eine art - un d bed ürfnisgerechte Ernährun g un d Pflege, eine verhaltensgerechte Unterbrin g un g un d die Erm ö glichun g artgemäßer Be w egung vor.

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

5.1.1

51

Haltung

In der konventionellen Schweinemast w erden die Tiere in der Regel in Gru p pen b uch ten auf einstreulosen Vollspaltenböden aus Beton gehalten. Eine Trennung z wischen Kot - und Liegebereich gib t es nicht. Die Sch w eine drücken ihre A usscheid un gen mit de m Körper d urch den perforierten Bo den in einen G üllekanal. A uf dem Vollspalten b o den können die Tiere ihrem artgem äßen W ühl- u n d Erku n d u n gsverhalten nicht nachgehen. In den Buchten ha ben sie keinerlei Beschäftigungs- und Spielm öglichkeiten. Nach verschied enen A n g a ben w ird der M aß ga be der g ültigen Sch w einehaltun gsverord nun g (SHVO) 8 , den Tieren täglich mehr als eine Stunde Beschäftigungsm aterial (Stroh, Raufutter o der an dere geeignete Gegenstände) zur Ve rfügung zu stellen, in der Regel nicht Folge geleistet (Kress et al. 2003; G ÖT 2003). Die Beleg dichten sin d generell sehr hoch. Die SHV O schreib t beispielsw eise eine Min des tStallfläche von 0,65 m2 für ein 85 - 110 kg sch w eres Sch w ein vor (vgl. ausführlicher dazu Ka pitel 7.5.1). Die h o he Beleg u n g stellt sicher, d ass der Ko t ausreichen d d urch die Sp alten getreten w ird. Gerin gere Beleg dichten auf perforierten Bö den führen zu hygienischen Pro blemen und zu m angelnder Trittsicherheit. Zaludik et al. (2000) halten die Mindestflächen pro Tier für zu gering bemessen. O ft haben die Tiere deshalb keine Be w egungsm öglichkeit. Durch den fehlen den A uslauf gib t es außerdem keine Suhl- un d Scheuerm öglichkeiten, die dem natürlichen Verhalten der Sch w eine entsprechen. Weiter entfällt die Zeit zur typischen Nahrungssuche, da die Tiere perm anent mit hochkonzentriertem M astfutter abgefüttert w erden. Die tägliche Fressdauer wird so von ca. 8 Stunden a uf w enige Minuten red u ziert (Payer 2001). Die durch reizarme Haltung bedingte chronische Lange w eile und der Platzm angel führen zu A ggressivität gegenüber Artgenossen. Untersuchungen zeigen, dass Formen des Kannib alism us w ie Sch w anz- u n d O hren beißen in Vollsp altensystemen verstärkt auftreten (Badertscher, Schnider 2002; BUND 2003; M ayer 1999). Zur Verm eid un g von derartigen gegenseitigen Verletzungen w erden die Sch w änze der Tiere kupiert und die Eckzähne ab gekniffen (G ÖT 2003, BUND 2003). A uch häufig auftreten de Verhaltensstörun gen w ie Stan gen beißen un d hun deartiges Sitzen („Trauern “) sind Indikatoren für m angelndes W ohlbefinden des Tieres. Infolge der Bodenbeschaffenheit treten zudem Gelenk- un d M uskelkrankheiten, Druckstellen, Klauenverletzu n gen u n d Ha u t a bsch ürfu n gen a uf (BUND 2003, M ayer 1999). M itunter leiden die Tiere unter Kreislaufsch w äche. Nach Köfer et al. (1993) entstehen die meisten Erkrankungen, die in der konventi o nellen M assentierhaltung auftreten, als Folge des erhöhten Infektionsdrucks so w ie der erh ö h ten Stressanfälligkeit der Tiere. Als Ursachen w erden auch hier die Enge des Lebensrau mes und die Reizarm u t genan n t. Typisch in der ökologischen Schweineproduktion sind A ußenklim aställe mit eingestreuten Böden. Nach den Richtlinien zur ökologischen Sch w einehaltung (2092/91/EW G) m uss mindestens die Hälfte der Stallbodenfläche aus befestigtem M aterial bestehen. Die Ti ere m üssen Zu gan g zu einer W eide- o der A usla uffläche h a ben. Liege-, Aktivitäts- u n d Ko t b ereich sind voneinander zu trennen. Die Ställe m üssen zu dem ausreichen d Tageslicht un d ein gutes Rau mklim a (natürliche Belüftun g) bieten. In der ökolo gischen Sch w eine m ast 8 Die Bundesregierung plant eine Neufassung der Sch w einehaltungsverordnung (SHVO). Ihr VerordnungsEnt w urf w urde im Novem ber 2003 vo m Bundesrat zurückge wiesen.

52

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

können die Tiere ausgiebig im Stroh w ühlen un d ha ben deutlich mehr Platz als ihre konventionell gehaltenen Artgenossen (z.B. 1,3 m 2 St allfläche un d 1,0 m 2 im A u ßen bereich für ein 85 - 110 kg sch w eres Sch w ein, nach Richtlinie Nr. 2092/91/EW G). A ufgrund der ausreichen den Beschäftigungsm öglichkeiten, ko m m t es nur sehr selten zu Verletzungen unter den Sch w einen. A uch Bein- und Klauenverletzu ngen treten infolge des artgerechteren Bodens sehr selten auf (Kress et al. 2003, BUND 2003). Das prophylaktische Kupieren der Sch w änze un d A bkneifen der Zähne ist nicht erlau b t (Richtlinie Nr. 2092/91/EW G). Fazit: Die zulässige Haltungsform der konventionellen M odellbetriebe [konv] und [konv.plus] ist unter de m Gesichtsp unkt der Tiergerechtheit kritisch zu be w erten. N ach M einung des BUND (2003) genügen sie in Teilen nicht ein m al den A nforderungen des Tierschutzgesetztes. Die Tierg erech t heit der Halt u n gsbedin g un gen im ökolo gischen Lan d b au – un d d a mit der M o dellbetriebe [öko] un d [öko.plus] - ist d a g egen deutlich höher. 5.1.2

Stallklima

A us Grün den der Energieersp arnis w erden viele konventionelle Stallungen v.a. im Win ter schlecht gelüftet (Bartussek et al. 2001) u n d h a b e n da her eine schlechte Luftqualität. Der sehr ko m plexe Zusa m m enhan g z w ischen Stallluft q ualität, A tem w egserkrankun gen un d M astleistung ist bisher noch w enig erforscht. Ein schlechtes Stallklim a kann jedoch zu gehäuftem A uftreten von respiratorisch en Erkrankun gen un d/o der Kannib alism us (z.B. Sch w anzbeißen) führen (Kalich 1980). Bartussek et al. (2001) konnten d urch Untersuchungen nach w eisen, dass es durch schlechte Luftqualität zu einer signifikanten Verri ngerung der Futteraufnah me bz w . Futterverw ertung un d so mit zu geringeren Tageszunahmen ko m m t. Verb un den mit einem schlechten Stallklim a sin d hohe Stau b- u n d A m m o niakkonzentrationen, die in ihrer Schadstoff w irkung die Tiergesun d heit beein träch tigen. Wie stallklim atische Untersuchungen (nach M a yer 1999) ergaben, herrschen in z w angsgelüfteten un d wärmegedämmten Ställen (mit Vollsp altensystemen) deutlich höhere A m m o niak- un d Stau bkonzentrationen vor als in den A ußenklim aställen der ökologischen Sch w einehaltung. Die höchsten Konzentrationen w urden dabei im Winter gemessen, w enn die Ställe schlechter bz w . kau m gelüftet w erden. In dieser Zeit w ar die Belastung der Tiere, die aus den Faktoren “Zeit d auer“ un d “ Überschreitungshöhe des Grenz w ertes 9 “ berechnet w urde, a m höchsten. Die geringere Belastung der frei gelüfteten Außenklimaställe ka n n dad urch erklärt w erden, dass aufgrun d der niedrigeren Tem peraturen w eniger A m m oniak durch mikrobielle Umsetzungsprozesse entsteht als es in den w ärmeged ä m m ten Ställen. Fazit: Die A ußenklim aställe der ökolo gischen Sch w einhaltung der M odellbetriebe [öko] und [öko.plus] w eisen ein besseres Stallklim a als die konventionellen w ärmegedä m m ten Ställe der M odellbetriebe [konv] und [konv.plus] auf und tragen so mit erkennbar zu m W o hlb efin den der Tiere bei.

Gemäß der gültigen Sch w einehaltungsverordnung (SHVO) liegt der Grenz w ert bei 20 ppm NH 3 i m A ufenthaltsbereich der Sch w eine. Aus Gründen der gesundheitlichen Belastun g von Tier und M ensch sollte eine Festsetzung der M aximalkonzentration auf 10 ppm NH 3 erfolgen, wie es in der Sch w eiz bereits der Fall ist (M ayer 1999).

9

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

5.1.3

53

Fütterung

In der konventionellen Schweinemast w erden neben den herkö m mlichen Futtermit teln (Getreide, M ais etc.) synthetische Enzyme un d A minosäuren, gentechnisch verän derte Futtermittel un d Fisch mehl verw en det. A uf diese W eise kann eine bedarfsorientierte Nährstoffversorg un g o p tim al gesteuert w erden. Eine bedeuten de Rolle spielen d a bei vor allem die ein gesetzten synthetischen A minosäuren un d Enzyme (z.B. Phytase10). Diese ermöglichen nicht nur eine O p timierun g des Protein bed arfes der Tiere, son dern be w irken d arü ber hin a us eine Red uktion der U m w elt belastungen: Durch die o p tim al angep asste Nährstoffversorg un g der Tiere un d die gesteigerte Verd aulichkeit von Phosp hor steig t die Fut terverw ert u n g, w as einen vermin derten Ein tra g vo n Stickst off u n d Ph osp hat in die U m w elt bewirkt. Unter Praxisbedin g un gen rechnet m an, d urch den Einsatz von synthetischen A minosäuren, ei w eißreduzierten Futtermitteln und/oder einer M ultiphasenfütterung mit einer Red uktion von ca. 20 % bis 47 % der NH 3-Emissionen. (Flacho wsky & Flacho wsky 1997 sow ie Kaiser et al. 1997, beide zit. nach: Elbe 2000: 18). Der Einsatz von synthetischen A min osä uren w ird d urch die relativ hohen Kosten eingeschränkt. In der ökologischen Schweinehaltung ist ge m ä ß den Rich tlinien (EG-V O 2092/91/EW G) der pro p hylaktische Einsatz von A ntibiotika (zur Leistungsförderung), synthetischen Zusatzmitteln, Tiermehlen und gentechnisch veränderten Erzeugnissen (z.B. Gen -Soja) verb oten. Des Weiteren ist den Tieren täglich Rau- bz w . Saftfutter vorzulegen. Infolge dieser Fütterun gsvorga ben w ird d as Erreichen des Schlachtge w ichtes verzögert un d die täglichen Zunah men sin d geringer als bei den konventionell gehaltenen M astsch w einen. Das genet ische W achstu mspotenzial kann so mit (im Gegensatz zur konventionellen Haltung) nicht vollst ä n dig a usg en u t z t werden. A n dererseits w ird bei der Erzeu g un g von Biofleisch auf diese W eise die Fütterun gsintensität der natürlichen Tierent w icklun g an gep asst. Der Einsatz von vielseit igerem Futter erschließt den Tieren eine zusätzliche Beschäftigungsm öglichkeit u n d steig ert deren Lebensq ualität (Fischer 2002). Eine M öglichkeit zur O ptimierung der Nährstoffversorgung in der ökologischen Sch w einehaltung könnte zu m Beispiel d urch eine bedarfsangepasste M ultip hasenfütterung erreicht w erden. Zollitsch et al. (2000) verw eisen in diesem Kontext auf die not w en dige Verfüg b arkeit von A nalysedaten (v.a. von A minosäurem ustern) ökologisch erzeugter Futtermittel, u m die Fütterungsem pfehlungen zu o p timieren. U m eine Fehlversorgung der Tiere w eitestgehend zu vermeiden, m üssen dabei allerdings die auftreten den Sch w ankungen im Energieun d Roh proteingehalt von Biogetreide o der Biolegu minosen berücksichtigt w erden (Hö rning 2003). Pieringer (schriftl. Mi t teilun g 2003) erw artet in Folge der U msetzun g einer 100 %-igen Biofütterung (z.B. mit Bio-Soja, einheimischen Körnerleg u minosen un d /o der Bio-Milchpulver bz w . Bio- M olke als Roh proteinlieferanten) eine A b nah me des M agerfleisch a n teiles un d der tä glichen Zunah m en. Fazit: In der ökologischen Sch w einhaltung ([öko], [öko.plus]) w erden die Tiere z w ar gem äß ihrer natürlichen W achstu msent w icklung gem ästet und erhalten vielseitigeres so wie rein ökologisch erzeugtes Futter, aber eine o p tim ale Proteinversorgung bei vorgeschriebener 100 %iger Bio-Fütterung ist bisher pro blem atisch. In der konventionellen Sch w eineproduktion ([konv], [konv.plus]) kann der Nährstoffbedarf der Tiere mittels eingesetzter synthet ischer A minosäuren und Enzyme optim al gesteuert w erden und führt zudem, infolge der besseren Futterverw ertun g, zur Verringerung eutro p hieren der Stoffeinträge.

Durch die Zugabe von Phytase (Enyzm) kann die Verdaulichkeit von Phosphor aus pflanzlichen Futtemitteln gesteigert werden (DLG 1999)

10

54

5.1.4

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Transport

Der Tierschutzbericht der Bun desregierung (BM VEL 2003c) sieht in Transp orten eine große Belastung für die Tiere. Durch die Beförderung erfolgt eine p hysische Belastung d urch notw en dige A usgleichsreaktionen, Einschränkung der Be w egungsfreiheit, Tren n u n g vo n vertrauten Artgenossen und Stallungen, Zusatzbelastung beim Be- un d Entladen, unregelm äßige Fütterung un d Tränke, Klim astress w egen eingeschränkter Therm oreg ulation so w ie Ran gauseinan dersetzun gen mit un bekannten Art genossen. Im Jahre 2001 betrug der Eigenversorgungsgra d an Sch w einefleisch in Deutschlan d 88 % (G atzka et al. 2002). Deutschlan d kann seinen Bed arf aus eigener Pro d uktion nicht decken u n d ist auf den Im p ort vor alle m aus den EU-Län dern Belgien/Luxem b urg, Dänem ark un d Niederlan de ange wiesen (Schönberger 2002). N eben Sch w einehälften un d Teilstücken w erden auch lebende Tiere transportiert. Nach A ngaben der ZMP (2002b) belief sich die A n zahl im Jahre 2001 auf ca. 1,7 Millionen lebende Schlachtsch w eine. Der Großteil (79 %) dieser Tiere sta m m t aus den Niederlan den un d w ird in der Regel im grenznahen Gebiet geschlachtet. Deutschland exportiert jedoch auch Sch w einefleisch und Schlach tsch w eine aus der konventionellen Haltung in an dere EU- un d Drittlän der. Die Hau p tab neh mer sin d Österreich un d Italien. Leben de Tiere w erden vorw iegen d (60 %) n ach Österreich geliefert (vgl. Tabelle 19). Einem Bericht der Landesstelle für Land w irtschaftliche M arktkunde (LLM 2002) zu folge w erden konventionell erzeugte Schlachtschweine in Deutschlan d in der Regel vorw iegend im Prod uktionsgebiet geschlachtet. Über drei Viertel der Tiere gelangen ü ber den privaten u n d gen ossenschaftlichen Erfassungshandel (einschließlich Erzeuger gemeinschaften) oder auf direktem Wege in die Versandschlach tereien und Fleisch w aren fabriken. Ein kleiner Teil der Schlachttiere geht direkt an das örtliche M etzgerhan d w erk. Nach A ngaben der LLM (2002) w urde der A usbau von Schlacht betrieben in den Erzeugungsgebieten vor allem w egen der Transp ortem pfin dlichkeit leb en der Sch w eine, des zuneh men den Interesses bei Verbrauchern un d Politik für den Tierschutz so w ie d urch technische Verbesserun gen in der Kühl- un d Verarbeitun gstechnik beg ü nstig t. Sch w eine aus ökologischer Haltung d ürfen aufgrun d der gelten den Richtlinien nich t lä nger als 4 St u n den b z w . w eiter als 200 km tra nsp ortiert w erden. Teil w eise w ird als Folge der Überpro d uktion un d der A bsatzpro bleme auch Bio-Fleisch exp ortiert ( @ grar.de Aktu ell 2003b). Konventionell pro d u zierte Sch w eine d ürfen bis z u 8 Stunden, gren züberschreitend sogar bis zu 24 Stunden transportiert w erden. Kilo meterbegrenzungen bestehen nich t. Im konventionellen Bereich gib t es zu dem keine ähnlich strengen Vorgaben zur Ge w ährleistung eines tiergerechten Transportes, w ie es bei den Öko-Sch w einen der Fall ist (vgl. ausführlicher dazu Kapitel 7.5.2). W elchen Transp ort w eg die Schlachttiere aus der konventionellen Haltung tatsächlich auf sich neh men m üssen, w ird vor allem d urch den regional unterschiedlichen Versorgungsgrad a n Sch w einefleisch so wie durch die u n terschiedlichen Schlachtsch w einepreise bestim m t. Der Selbstversorgungsgrad an Sch w einefleisch liegt in den meisten Bun deslän der, mit A usnah me von z.B. Niedersachsen un d N ordrheinW estfalen, unter 100 %.

55

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

Tabelle 19:

Außenhandel Deutschlands mit lebenden Schlachtschweinen Schlachtschweine (in 1.000 Stück) 1999

2000

2001

Importe aus … Niederlande Dänemark Belgien/Luxem burg Frankreich

1.265 2 90 3 04 0

1.095 2 29 1 31 16

1.345 197 90 47

Italien Sp anien Gesamt (EU und Drittlän der)

66 3 1.962

45 2 1.541

20 1 1.711

- davon aus EU-Ländern

1.962

1.539

1.710

Exporte nach … Österreich

3 31

4 26

239

Italien Niederlande Frankreich

50 1 60 -

45 1 03 -

70 40 -

Gesamt (EU und Drittlän der) - davon nach EU-Ländern

570 5 60

593 5 93

394 370

Q uelle: ZMP-Bilanz Vieh und Fleisch 2002

Die EU-Ko m mission (2000) beklagt erhebliche Missstän de bei Tiertransp orten. Dazu zählen u. a. der Einsatz un geeig neter Fahrzeu ge für den Tiertransp ort auf der Stra ße, unzulässige Transportpläne und Nichteinhalten der Transportzeiten, fahrlässiger und unsachgem äßer U m gang mit Ti eren, Verbrin g un g nicht transp ortfähiger Tiere, unzureichen de Belüftun g von Fahrzeu gen, Überla d un g un d Sch w ierigkeiten bei der Ko n trolle der Zulassungen für Tiertransportunterneh mer. Die Kontrollen der EU-Ko m missio n sin d jed och n ur stich pro benhaft, so d ass ko nkrete Zahlen nich t genan n t w erden können. Fazit: Die Richtlinien für die ökolo gische Tierhaltun g schränken die belasten den Transp ortzeiten un d -entfernungen für M astsch w eine gegenüber allgemeinen Vorschriften, die für die konventionelle Pro d uktion gelten, erheblich ein. A ußerdem schreiben sie eine tierg erechtere Gestaltun g der Transp orte vor. Daher ist die Tiergerechtheit der M o dellbetriebe [öko] un d [öko.plus] in Bezu g auf den Transp ort der Tiere höher zu be w erten als die der Betriebe [ko nv] u n d [ko nv.plus].

5.1.5

Schlachtung

Unterschiede im Tötun gs- un d Schlacht prozess bei der konventionellen un d ökol o gischen Sch w einehaltun g w urden nicht ermittelt. Die Richtlinien für die Verarbeitung von Fleisch un d Fleischerzeugnissen der ökologischen Erzeuger (siehe Kasten Vorschriften für d as Schlachten von Sch w einen ) zeigen zu mindest keine signifikanten Unterschiede zu m konventionellen Verfahren. Nicht selten erfolgt die Schlachtung der Tiere sogar im selben Schlachthof. Dabei ist auf die räu mliche und zeitliche Trennung der konventionell und ökologisch erzeugten Schlachttiere zu achten.

56

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Vorschriften für das Schlachten von Schweinen Lau t Tierschutzgesetz d arf ein w arm blütiges Tier nur geschlachtet w erden, w enn es vor Beginn des Blutentzugs betäubt w orden ist (§ 4a A bs.1). Beim Schlachten selbst gilt der allgemeine Grundsatz, dass die Tiere beim Ruhigstellen, Betäuben, Schlach ten un d Töten von vermeid baren A ufregungen, Sch merzen un d Leiden verschont bleiben m üssen (Richtlinie 93/119/EG des Rates, Tierschutz-Schlachtverordnung). Die Vorgaben zur Schlachtung in der ökologischen Sch w eineproduktion (z.B. Richtlinien Naturland (2002), Bioland (2002) lauten: „ Alle Tiere sin d w irkun gsvoll zu betäu ben. […] Nach der Betäu b ung m üssen die Tiere schnell vollstän dig ausbluten. Sch w eine m üssen mit Elektro betäu b un g betäu b t w erden (im begrün deten A usnah mefall kann eine CO 2Betäubung gestattet w erden).“

Tierschutzprobleme ergeben sich hinsichtlich der „Tötung im Akkord “: mitunter erfolg t keine ausreichen de Betäu b ung (z.B. aufgrun d des Einsat zes von Niedervoltspannung oder d urch zu hektische Arbeitsw eise), so d ass die Tiere bei volle m Be w usstsein a b gestochen w erden o der noch vor Eintritt des Todes durch das Brühbad gezogen w erden. Vereinzelt erfolgt die Betäubung mittels CO 2-G as, die im begrün deten Einzelfall auch in der ökologischen Sch w einehaltun g erlau b t ist (siehe Kasten Vorschriften für d as Schlachten von Sch w einen). Untersuch u n gen erg a b en jed och, dass d urchschnittlich 1,7 % (m axim al a ber bis zu 15 %) der Sch w eine nicht ausreichend betäubt w aren. Dies ist zu m einen auf das Nich t-Einhalten der Vorgaben der Tierschutz-Schlachtverordnung (TierSchlV), aber auch auf die unzureichen den Vorgaben dieser Verord nung zurückzuführen. Zur w eiteren Vermeid ung solcher M issstände ist eine u mfassende Überarbeitung der TierSchlV, ebenso wie strengere Kontrollen in den Schlacht betri eben not w endig (BM VEL 2003c). Fazit: Hinsichtlich der Schlach tun g bestehen keine Unterschiede z w ischen den konventionellen un d den ökolo gischen M o dellbetrieben. 5.1.6

Zucht

Neben einer art - un d bedarfsgerechten Fütterung gehört zu m Begriff der artgem äßen Ha ltung auch eine, das Regulationsverm ögen erhalten de, stan d ortang ep asste Zuch t (Schumacher 2002). In der Massentierhaltung ko m men in Hin blick auf die Steigerun g der Pro d uktionsleistun g zuneh men d auf Hochleistun g selektierte Tiere zu m Einsatz. Da der ökologische Landbau bisher nicht ü ber spezielle Ö ko-Rassen 11 (d.h. explizit für die ökolo gische Sch w einem ast gezüchtete Genotypen) verfü g t, ist er von den Züchtun gsten denzen in der konventionellen Tierzucht abhängig. Das Fehlen einer eigenständigen Sch w einezucht im Öko-Land bau ist die Folge der bisher nur gering ent w ickelten ökologischen Sch w einehaltung. In der ökologischen Schweinezucht besteh t also n och ein erheblicher Han dlu n gsbedarf. Dies ist v.a. desw egen von Bedeutung, w eil es d urch einen überm äßigen ‚Zuchterfolg’ in der konventionellen Sch w einehaltung zu m Versagen artei gener Selbstregulationsmech a11

In der ökologischen Sch w einezucht sollen Rassen gezüchtet w erden, die optimal an die ökologische Fütterung und Haltung angepasst sind und ebenfalls eine marktfähige Schlachtkörper- und Fleischqualität erbringen. Ein w esentliches Problem stellt dabei die Interaktion von betrieblicher Futtergrundlage und genetischer He rkunft der M asttiere dar (Weiß mann 2002).

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

57

nismen ko m men kann. Die Ursachen liegen in der Züchtung, die einen hohen M agerfleischanteil anstreb t und deshalb zur züchterischen Reduzierung des Fettge w ebes zugunsten der M uskulatur geführt hat. Infolgedessen besitzen die Tiere ein kleines Herz un d nur noch w enige Blutgefäße, w as eine Beeinträchtigung der Herz- un d Lun gen tätigkeit zur Folge ha ben kann. In der herkömmlichen Massentierhaltung , w o die Tiere erhöhten Stressfaktoren ausgesetzt sind, treten die folgenden, zucht m ateri albedin g ten Sym p t o m e de mentsprechen d verstärkt auf: Die extrem schnell w achsen de M uskelm asse kann bei den Sch w einen zu Entzündungen des überforderten Knochen - u n d Gelenka p p ara tes (Idel 2002) so w ie zur Osteochon drose 12 führen. Diese Knochen -Knorpel-Veränderu n g ist die w ich tigste Ursache von Beinsch w ächen beim Sch w ein un d be w irkt einen hinken den, sperrigen, sch w anken den G an g bz w . Lah m heit (Blu m 2003). Darüber hinaus können Sch ä digungen an den inneren Organen (z.B. Leber, Herz) auftreten, deren Folge ein plötzl icher To d sein kann (Bundesverband Tierschutz 2002). Infolge der genannten Krankheitserscheinungen steigt die Sch merzbelastung der Tiere, w as zu einer vermin derten Futteraufnah me bz w . zur A b nah me der Leistungsfähigkeit führt. Zur Beheb un g des sch m erz bedin g ten A p petit m an gels kö n nen u n d w erden den Sch w einen in der konventionellen Schweinehaltung sch merzu n terdrücken de M edika mente verabreicht (Idel 2002). Nicht selten leiden die Tiere auch unter erhöhter Stressem pfindlichkeit (Blu m 2003) u n d sin d so mit u nfähig, auf Stressw irkung mit der nötigen Intensität zu reagieren. Die Folgen sind häufigere Todesfälle nach Belastung und verminderte Fleischqualit ä t. Fazit: Infolge der art gerechteren Haltun g w eisen die ökolo gisch gehaltenen Sch w eine keine bz w . nur selten zucht bedingte Krankheitserscheinungen auf. In Hinblick auf die Tierg esu n d heit u n d auch die Pro d ukt q ualität (vgl. Ka pitel 5.5) ist es n o t w en dig, geeig nete u n d für den Ö ko-La n d b a u o p timierte Rassen zu züch ten, a nst a t t a uf die a uf Hochleist un g in der konventionellen Produktion gezüchteten Tiere zurückzugreifen. Von besonderer Bedeutung sin d d a bei neben einer m arktfähigen Schlachtkörper- un d Fleisch q ualität Faktoren w ie Futterangep asstheit, Stresssta bilität u n d Pig m en tieru n g (So n nenschutz). 5.2

Einsatz von Gentechnik

Der Einsatzbereich von Gentechnik in der konventionellen Tierzüchtung bzw. Tierproduktion ist vielfältig. Neben transgenen Tieren ko m m en den gentechnolo gisch verän derten Organismen (GV O) un d deren Derivaten (GV O-Deriva te) im Erzeu g u n gs- un d Verarbeitungsbereich eine bedeutende Rolle zu – insbeson dere w erden w eitverbreitet G V OFuttermittel eingesetzt. Tabelle 2 0 gib t einen Ü berblick ü ber akt uelle u n d denkb are Einsatzfelder der Gentechnik bz w . von GV O in der konventionellen Sch w einepro d uktio n: Mit der EU-V O 1804/1999 zum ökologischen Landbau gilt seit dem 24. A ugust 1999 ein u mfassendes Verbot der A n w endung von GV O bz w . GV O-Derivaten im ökologischen Lan dbau. Dieses Verbot betrifft die land w irtschaft liche Produktion (Saat- und Pflanzgut, Dü nger, Pflanzenschutz mittel, Tiere, Futtermittel) so w ie die Verarbeitung (Lebensmittelzutaten, Verarbeitun gshilfsstoffe).

12

Osteochondrose ist eine generalisierte Differenzierungsstörung bz w . Veränderung des w achsenden Knorpels der Gelenke und der W achstumsplatte (Blum 2003)

58

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Tabelle 20:

Mögliche Einsatzbereiche der Gentechnik in der konventionellen Schweineproduktion

Einsatzbereiche der Gentechnik Futtermittel

‡ im portierte, genmanipulierte Futterpflanzen (Soja, Raps, M ais etc.) ‡ Silage mit Hilfe gentechnisch veränderten Mikroorganismen Futtermittelzusatzstoffe ‡ gentechnisch erzeugte A minosäuren, Vitamine, Enzyme Verarbeitung von Fleisch und ‡ direkter Einsatz gentechnisch veränderter Mikroorganismen (z.B. bei Fleischerzeugnissen Roh w urstherstellung) ‡ Geschmacksverstärker (wie A minosäuren), Enzyme, Farbstoffe, Aro men, Konservierungsstoffe Tiermedikamente ‡ gentechnisch erzeugte W achstumshormone, Im pfstoffe, Antibiotika Transgene Tiere* ‡ Veränderungen im Erbgut ‡ geklonte Tiere Tierm odelle* ‡ Organspender für M enschen (Xenotransplantation) Darstellung: modifiziert nach Lünzer (2000) * Bisher laufen nur Versuche mit transgenen Sch w einen. Eingesetzt w erden diese Tiere in der konventione llen Produktion noch nicht. Der Einsatz von Sch w einen als Organproduzenten (sog. Tiermodelle) ist nur für die Humanmedizin relevant, wird aber als Ergänzung in diese Tabelle mitaufgenom men.

Fazit: Die ökolo gischen M o dellbetriebe [öko] un d [öko.plus] w irtschaften ohne gentechnisch veränderte Organismen (GV O) und ihre Derivate und tragen so zur Sicherung einer GVO-freien Lan d w irtschaft bei. Im Gegensatz d azu un terliegen die konven tionellen Modellbetriebe [konv] un d [konv.plus] keinen Einschränkungen beim Einsatz gentechnisch verän derter Futtermittel un d Zusatzstoffe. 5.3

Arbeitszeitbedarf

Ein w ichtiges Kriteriu m für die Rentabilität von Sch w einemastbetrieben ist der Arbeitszei tbedarf. In der konventionellen Schweinemast reduzieren die gängigen einstreulosen Vollsp alten -Haltungssysteme mit auto m atischer Fütterungs- und Lüftungsanlage den Arbeitszeit bedarf auf ein Minim u m. Im Öko-Landbau ist der Arbeitszeit bedarf höher, da die Rich tlinien hier Stroheinstreu un d die A usstattung der Stallanlagen mit A uslaufflächen vorsehen. Dies bedeutet u.a. zusätzl ichen A uf w an d für d as Einstreuen un d A usmisten per Han d o der mit dem Frontlader. Hinzu ko m men eine Reihe w eiterer Faktoren, durch w elche in der ökologischen Sch w einehaltung (gegenüber den konventionellen Betrieben) ein höherer A rbeitszeit bedarf entsteht. Dazu zählen in erster Linie (m o difiziert nach Ökolan d b au 2003): ß

Stroheinstreu und Entfernen des M istes (w egen verb otener Vollsp alten - un d kau m vorhan dener Teilspaltensysteme)

ß

Klim asteuerung von A ußenklim aställen (jahreszeitlich bedingte W ärmereg ulieru n g: W ärmeisolation un d verstärkte Einstreu im Winter; Unterbin d ung von Suhlenentsteh u n g b z w . Ko t a blage im Stall im So m mer)

ß

Gro bfutterga be un d Resteentsorg un g

ß

Kontrolle un d d as Ö ffnen der beheizten Rin g w asserleitun gen, die unter Umst ä n d en im Winter zufrieren können

ß

Erstellun g des Fut ters (M ahlen un d M ischen) (z.T. auch bei konventioneller Sch w eineh alt un g)

ß

Erhöhte Doku mentationszeiten (Kontrolle entsprechen d der EG-Ö ko-Verord n u n g)

59

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

ß

Längere M astdauer

ß

Größere Stallfläche pro Tier (dad urch höherer Kontroll- u n d Reinig u n gsa ufw a n d)

ß

Höherer Zeitauf w an d für Transp orte je Tier (aufgrun d der geringen Tierza hlen)

Die folgende Tabelle 21 gib t einen Überblick ü ber den Arbeitszeit bed arf (Arbeitskraftstun de Akh je Tier un d M ast perio de) für ausge w ählte konventionelle un d ökologische Ha ltungssysteme der Sch w einem ast. Die Werte w urden den Betriebsdaten der KTBL (2002a, b) und w eiteren Q uellen entno m men und können den im Rah men dieser Studie definierten M odellbetrieben zugeordnet w erden. Danach ist der mittlere Arbeitskräftebedarf der ökologischen M odellbetriebe [öko] und [öko.plus] u m 39 % bz w . u m 94 % höher als bei den konventionellen M odellbetri eben [ko nv] u n d [ko nv.plus]. Allen Haltun gssystemen ist gleich, d ass mit zuneh men der Bestan dsgröße der Rationalisi erungsgrad steigt und so mit der Arbeitszeitbedarf pro Tier und M astperiode abnim m t. Beim Vergleich der einzelnen Daten w ird vor allem der höhere Arbeitszeitbedarf in der ökologischen Sch w einehaltun g deutlich, der bei dem spezialisierten ökolo gischen Sch w einem astbetrieb [öko.plus] sogar nahezu dop pelt so hoch ist als bei den konventi o nellen Betrieben ([konv], [konv.plus]). Zu m Teil w ird an geno m men, d ass die spezifischen Bedin g u n gen in der ökologischen Sch w einehaltung zu einem Arbeitszeitbedarf von bis zu 2 AKh/Tier und M ast perio de führen können (Ökola n d b a u 2003). Tabelle 21:

Arbeitszeitbedarf in ausgewählten konventionellen und ökologischen Schweinehaltungssystemen Modellbetrieb

[konv] & [konv.plus]

[öko]

1000

Merkmale Betriebsgröße (M astplätze) Stallsystem

32 0

3 00

Vollspalten, w ärmegedäm mt, z w angsgelüftet

Tiefstreustall mit Auslauf

Kistenstall, Schrägboden mit Auslauf

N ein Automatisch

ja manuelle Regulierung

ja manuelle Regulierung

findet nicht statt

findet statt

findet statt

Außenklimastall Lüftung Stroheinstreu & Entfernen des Festmistes A usgebrachte Strohmenge im Stall pro Tier u. Tag Fütterung Arbeitskraftstunde (Akh) je Tier u. Mastperiode* Darstellung: IÖ W. Datenquellen: lo gischer Landbau;

[öko.plus]

-

1)

1,5-4,0 kg

1)

0,2-1,0 kg

1)

automatisch

teilautomatisch

teilautomatisch

0,62 2)

0,86 3)

1,20 3)

Ökolandbau (2003),

2)

KTBL (2002a) –Betriebsplanung,

3)

KTBL (2002b) – Ö ko-

* Angaben für [konv], [konv.plus], [öko], [öko.plus] einschließlich: Fütterung, Ein-/Um- u. Ausstallen, Wiegen, Verladen, ärztliche Behandlung, Reinigung u. Desinfektion, Tierkontrolle; * bei [konv] & [konv.plus] einschließlich: Um pum pen der Gülle vom Staukanal in Güllebehälter; * zusätzlich bei [öko] & [öko.plus]: Grünfutterzugabe, Futteraufbereitung (M ahlen u. Mischen), Einstre uen (Stall u. A uslauf), Regulierung d. Lüftung (Windnetzrollo verstellen), Entmisten, Zwischenlagerung v. Dung/Festmist

60

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Fazit: Der mittlere Arbeitskräftebed arf pro Tier un d M ast perio de ist bei den ökologischen M o dellbetrieben [öko] un d [öko.plus] u m 39 % bz w . sogar u m 94 % höher als bei d e n ko nven tionellen M o dellbetrieben [konv] un d [konv.plus]. Die ökolo gische Sch w einem ast könnte unter bestim m ten Bedingungen ein Faktor zur Sta bilisierung des Arbeitspla t zan geb ots in län dlichen Räu men sein; eine a bschließen de Betrachtun g d azu ist in dieser St u die jed och nich t m ö glich.

5.4

Gesundheitsfolgen des Fleischkonsums für den Menschen

Zur Vermeid un g einer Gesun d heitsgefährd un g des M enschen d urch den Konsu m von Fleisch unterliegen Schlachttiere fleischhygienischen Vo rschriften un d m üssen regelm äßig a m tlich untersucht w erden. Bei der reinen Fleischbeschau ist es jedoch nicht m öglich, alle Gesun d heitsrisiken, die beim M enschen zu sch w eren Erkrankungen führen können, zu erkennen. Dazu zählen diverse Krankheitserreger un d Rückstän de verschied ener Art (Hörü gel 2001). Beim Vergleich der verschiedenen Sch w eine-Haltungssysteme spielen in erster Linie g esun d heitsschädlichen Rückstän de eine Rolle, die mit dem Sch w einefleisch in die menschliche Nahrungskette gelangen. Dazu gehören u.a. A ntibiotika und A ntiparasitika so w ie Mykotoxine un d Dioxine (Hörü gel 2001). In der ökolo gischen Sch w einehalt u n g ist der Einsatz vo n Antibiotika, Hormonen und chemisch-synthetischen allopathischen Medikamenten nur im krankheitsbedingten Notfall erlau b t (EG-Verordnung 2092/91/EW G). V orra n g ha ben p hytothera peutische un d ho m öo p athische M aßnah men. In der ko nven tio nellen Sch w einepro d uktion hingegen ko m men Horm one un d A ntibiotika zur pro p hylaktischen Behan dlun g, zur W achstu msförderung 13 o der zur Fort pflanzungskontrolle zur An w en d u n g. Zusä tzlich w erden in der ökologischen Sch w eineproduktion nach dem Einsatz von Arzneimit teln d o p pelt so lan ge W artezeiten ein gehalten (48 Stun den) w ie in der konventionellen Pro d uktio n. Durch den m assiven Einsatz von A ntibiotika in der Tierzucht besteht die Gefahr von Resistenzbild ungen. Da bei können antibiotiku mresistente Keime (z.B. Salm onellen) entstehen, die einerseits ein direktes Gesun d heitsrisiko für den menschlichen Körper darstellen können, w enn rohes Fleisch nicht ausreichen d erhitzt w urde un d da h er Infektionen auftreten. A n dererseits können diese Keime d as Gesun d heitsrisiko auch in direkt erhöhen, in dem die erw orbenen Resistenzen auf im menschlichen Körper vorhandene Keime übertragen w erden un d eine spätere, m ögliche Infektionsbehan dlung mit A ntibiotika ersch w ert wird (Teuber 2000). A us diesem Grunde dürfen dem Tierfutter ab 2006 keine A ntibiotika mehr beigemisch t w erden. Bis Ende 2005 dürfen noch w enige ausgesuchte A ntibiotika zur Vorbeugung und W achst u msförderu n g ein gesetzt w erd en (Beschluss d er EU-A grarminister vo m 16.12.2002). Wie w enig w irksa m solche Verbote jedoch sind, zeigen Untersuchungsergebnisse in der Sch w eiz. Dort w erden seit dem Verb ot von A ntibiotika in der Lan d w irtschaft als Leistungsförderer bz w . zur Vorbeugung noch im mer erhebliche M en g e n a n An tibiotika eingesetzt.

13

Nach einer Untersuchung des Europäischen Dachverbandes für Tiergesundheit (FEDESA) hat der Einsatz von Antibiotika als Wachstumsförderer in der Europäischen Union seit 1997 um ca. 50 % abgenom men (AHO aktuell 2003).

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

61

Ca. 20 % der untersuchten Sch w eine ü berschritten sogar den Toleranz w ert (SQTS 2002 14 zit. nach: Sonnta gs-Zeitung 2002). Rückstandskontrollen erfolgen im Rah men des Nationalen Rückstandskontrollplans. Über alle Tierarten hin w eg lag der A nteil der auf einen konkreten Verdacht hin erhobenen Proben, bei denen M asthilfsmittel un d Tierarzneimittel nachge w iesen w urden, bei unter 1 % (BgVV 1999 zit. nach Senat der Bundesforschungsanstalten 2003, BM VEL 2004). Ein w eiteres Problem stel len die im konventionellen Futtermittelanbau eingesetzten synthetischen Pflanzenschutz- und Schädlingsbekä m pfungsmittel (Pestizide) als auch die ch emisch -synthetischen Stickstoffd ünger dar. Diese können als Rückstän de ü ber die Tiere in den menschlichen Org a nism us gela n gen. Im ökologischen Land bau ist der Gebrauch dieser Chemikalien, bis auf w enige A usnah men, verboten. Dennoch kann nicht ausgeschlossen w erden, dass auch A nbauflächen des ökologischen Land baus, z.B. solche die sich in un mittelbarer Nach barschaft zu konventionell be w irtschafteten Flächen befin den, vo m Pestizi deinsatz betroffen sin d. W elches Risiko p otenzial hinsichtlich von Pestizidrückstän den auch im Ö kolan d b au besteht, zeig te der Nitrofenskan d al im Jahre 2002, als aufgrun d der Verfü tteru n g vo n kon ta miniertem Getreide auch eine große Zahl von Öko-Geflügel geschlachtet un d aus dem Verkehr gezo gen w erden m usste. Pestizide können im menschlichen Körper neben akuten Vergiftungen (Kopfsch me rze n, Übelkeit etc.) gesun d heitliche Lan gzeitfolgen verursachen. Wissenschaftliche Stu dien bestätigen, dass Unfrucht barkeit, Beeinträchtigungen des Im m unsystems, Früh- un d Fehlgeb urten, En t w icklu n gs- un d Verhaltensstörun gen so w ie chronische Schä dig un gen des Nervensystems und Krebserkrankungen die Folgen einer lang andauernden A ufnah me geringer M engen von Pestiziden sin d (Bö deker, Dü m mler 1993). Das A uftreten von Mykotoxinen (Schim melpilzgifte) hin gegen betrifft die ökolo gische w ie die ko nven tio nelle Sch w einehalt u n g gleicherm aßen. Ü berträ ger ist d as Getreide, d as vor allem zur Erntezeit bei feuchter Witterung so w ie bei unsachgem äßer Lagerung nach der Ernte durch die Bi ld un g von Myko t oxinen gefährdet ist. Wird t oxin belastetes Fu t ter an die Sch w eine verfüttert, können Mykotoxine in Lebensmittel tierischen Urspru n gs ü b ergehen. Die toxischen A usw irkungen dieser Schim melpilzgifte bei Tier u n d M ensch reichen vo n der einfachen Schleim hautreizung ü ber unerw ünschte horm onelle Wirkungen bis zur A uslösung sch w erer Erkrankungen (Myko toxikosen) mit Nieren - u n d Leberschä dig u n gen o der Krebs (LGL 1999). Der M ensch nim m t 90-9 5 % d er Dioxine mit der N ahru n g, v.a. beim Verzehr vo n Fleisch un d M ilch pro d ukten auf. Gem äß einer Stu die des Um w elt b un desa m tes (UBA 2000) erw ies sich, dass die in der M assentierhaltung vermehrt eingesetzten Kraft fu t termit tel dioxinhaltig sin d. Eintragsq uellen sin d d a bei die eingesetzten Rohstoffe w ie Getreide un d Grün mehl, die d urch Luftemissionen mit diesem U m w elt gift konta miniert w erden. Ebenso ka n n eine Anreicherung aber auch durch eingesetzte Sch mierfette, Sch m ier- un d M aschinenöle so w ie Reinigungssu bstanzen beim W arten der lan d w irtschaftlichen M aschinen erfolgen. Diese Pro blem atik betrifft den konventionellen w ie den ökologischen Lan d bau gleicherm a ßen. In A b hän gigkeit von der aufgeno m menen M en ge kann Dioxin beim M enschen Ge w ich tsverlust, Hautschä digungen (Chlorakne), Störungen des Im m unsystems, der Nervenleitung, des Horm onhaushalts un d der Enzymsysteme mit all ihren Folgen hervorrufen. Einige Dioxin e stehen auch im Verdacht krebserzeugend zu sein (UBA 2000).

Swiss Q uality Testing Services (SQTS) – Q ualitätsüberw achungsstelle der Migros (Genossenschaftsbund, größtes Detailhandelsunternehmen der Sch w eiz, u.a. Inhaber von Labelprogrammen für artgerechte Tiehaltung).

14

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Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Fazit: Die in der konventionellen Tierhaltung vorbeugen d eingesetzten A ntibiotika un d M edika mente so w ie die im konventionellen Futterbau verw endeten Pestizide verursachen ein erhöhtes gesun d heitliches Risiko p otenzial beim Konsu m von Sch w einefleisch aus den M o dellbetrieben [konv] un d [konv.plus]. Die M o dellbetriebe des ökolo gische Lan d b aus [öko] und [öko.plus] verringern im Sinne des Vorsorg eprinzips p otenzielle gesun d heitliche Risiken, indem die vorbeugende Gabe von A ntibiotika und der Einsatz von Pestiziden a usgeschlossen w erden. 5.5

Fleischqualität

Der Senat der Bun desforschungsanstalten (2003) unterscheidet grun dsätzlich vier Dimensionen der Pro d ukt q ualität von Lebensmit teln: ß

Gesetzlich vorgeschriebene Qualität (Lebensmittelsicherheit), a b geleitet aus den gelten den Rechtsvorschriften, insbeson dere des Lebensmit telrech ts

ß

Ernährungsphysiologische Qualität , also der gesun d heitliche W ert, der d urch den Energie- un d N ährstoffgehalt un d d urch die A n- u n d A b w esen heit w eiterer Stoffe gekennzeichnet wird

ß

Genusswert, die sensorische Q ualität, bestim m t d urch A ussehen, Geruch, Gesch m ack un d Konsistenz der Pro d ukte

ß

Eignungswert, also die Verarbeitun gseig nun g der Pro d ukte

Die Stiftun g W arentest (2003) hat im A u g ust 2003 die sensorische Q ualität von konventionell u n d ökologisch erzeugtem Sch w einefleisch in einem Pro d ukttest verglichen. Im Test w aren 80 stich pro benartig ausge w ählte Sch w einerückensteaks, d avon 19 aus ökologischer Produktion. Im Test konnten keine signifikanten Unterschiede z w ischen den Produktionssyste m en fest gestellt w erden. Innerhalb beider Gru p pen w urden je w eils erhebliche Q ualitätsunterschiede ermittelt. Der Senat der Bundesfo rschun gsanstalten (2003) ko m m t auch für die anderen Dimensionen der Produktqualität zu dem Schluss, dass eine vergleichende Be w ert un g der Pro d ukt q ualitäten noch nicht a bschließen d vorgeno m men w erden kann. Insbesondere ein m öglicherw eise unterschiedlicher gesundheitlicher Wert der Produkte aus ökolo gischer un d konventioneller Produktion sei noch nicht hinreichend untersucht. Der Senat schlägt dazu auch die Untersuchung ko m plementärer M ethoden der Q ualitätserfa ssun g vor. Die bestim m en den Einflussfaktoren für die Q ualität von Fleisch sin d nach A nsicht des Senats der Bun desforschungsanstalten (2003): ß

Unterschiede z w ischen Rassen u n d Zuch tlinien

ß

Geschlecht

ß

angestreb tes M asten d ge w icht (un d d a mit d as Alter der Tiere)

Das Produktionsverfahren ist danach von nur untergeordneter Bedeutung. Darüber hinaus beeinflussen Faktoren der nachgelagerten Kette w ie Transport, Schlachtung und Lagerung die Fleischqualität (ÖkoService 2003). In der Diskussionen u m eine Weiterent w icklung der ökologischen Sch w eineproduktion spielt d as Fehlen spezieller Ö ko-Rassen (d.h. explizit für die ökolo gische Sch w einem ast gezüchtete Genotypen) eine w ichtige Rolle (vg l. Ka pitel 5.1.6). Die ökolo gische Pro d uktion ist von den Züchtungstendenzen in der konventionellen Tierzucht abhän gig. Branscheid (2003

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

63

zit. nach: W eiß m ann 2003: 1) w eist darauf hin, es fehle ökologisch erzeugtem Sch w einefleisch an einem eigenstän digen Q ualitätsprofil, w o d urch es gesch m acklich von konventionell erzeugtem Fleisch unterschieden w erden könnte. Eine Voraussetzung für einen Q ualitätsw ett be w erb sieht er daher derzeit nicht gegeben. Rah m ann et al. (2003; zit. nach: Wei ß m ann 2003: 2) fordern daher eine „ qualitätsorientierte Profilierung von ökolo gisch erzeugtem Sch w einefleisch hinsichtlich Schlachtkörpern mit gehobenen standard isierten sensorischen Fleisch q ualitäten “. Zur U msetzung dieser Q ualitätsoffensive m üssen nach ihrer A nsicht 1. ein Q ualitätsleitbild der ökologischen Sch w einefleischerzeugung (A nford erungsprofil an Prozess- un d Pro d ukt q ualitäten) definiert, 2. praxisrelevante Zucht w ert e bz w . Zucht merkm ale (M ast- und Schlachtleistung, Zuchtleistung, Fleischqualität) a b g eleitet un d 3. Zucht pro gra m me ent w ickelt w erd en. Fazit: M ögliche Unterschiede in der Pro d ukt q ualität von ökologisch un d konventionell prod uziertem Sch w einefleisch können noch nicht abschließen d be w ertet w erden.

5.6

Zusammenfassung: Vergleich der Produktionssysteme

Die zusa m mengestellten, aus dem Text ab geleiteten Ergeb nisse beziehen sich ausschließlich auf die in der Studie definierten M odellbetriebe. Das heißt die konventionelle Sch w einem ast steht stellvertreten d für [konv] un d [konv.plus] un d die ökolo gische Sch w einem ast repräsentiert die Betriebe [öko] und [öko.plus]. Darüber hinaus gibt es aber noch sogenannte Q ualitätsfleisch progra m me, w ie Neulan d o der G utfleisch, die keine Berücksichtigung in dieser Stu die bz w . diesem Vergleich fin den. Diese M ast betriebe, die ebenfalls den konventionellen Erzeu gern zu geord net w erden, betreiben eine extensive M ast. Gem äß eigener Richtlinien sin d die Betriebe zur art gerechten Sch w einehaltung verpflichtet, die in vielen Punkten der ökolo gischen Sch w einepro d uktion entspricht. Unterschiede ergeben sich z.B. hinsichtlich der Futtermittel, die z w ar auch streng definiert sin d, aber nicht biologischer Herkunft sein m üssen. In der folgen den Tabelle 2 2 sin d n och ein m al die w ich tigsten qualitativen Be w ertungskriterien, bezogen auf die verschiedenen Haltungssysteme, zusa m men gefasst.

64

Tabelle 22:

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Zusammenfassender Vergleich ausgewählter Parameter der konventionellen und ökologischen Schweinemast

Parameter

Konventionelle Schweinemast

Ökologische Schweinemast

Haltung

Einstreulose Vollspaltenböden aus Beton. Keine Trennung z w ischen Kot- und Liegebereich. Tiere ohne M öglichkeit, artgemäßes W ühl- und Erkundungsverhalten auszuleben. Keine bz w . kaum B eschäftigungs- un d Spielmöglichkeiten vorhanden.

Außenklimaställe mit eingestreuten B ö den. Mindestens die Hälfte der Bodenoberfl äche muss befestigt sein. Stall mit Weide- o. A uslauffläche.

Hohe Belegdichten bei geringem Platzangeb ot (0,65 m2 für bis zu 110 kg sch w eres Sch w ein).

M ehr Platzangebot (1,3 m 2 Stallfläche und 1,0 m 2 A uslauf für bis zu 110 kg sch w eres Sch w ein).

Künstliche Beleuchtung im Tagesrhyth mus.

Natürliche Belüftung und Tageslicht.

Kupieren der Sch w änze und A bkneifen der Eckzäh ne erlaubt.

Prophylaktisches Ku pieren der Sch w änze und A bkneifen der Zähne nicht erlaubt.

Faktoren : Platzmangel, Reizarmut, chronische Lange w eile

Faktoren : Erhöhtes Platzangebot, arttypisches Verhalten ist möglich

Folgen : Verhaltensstörungen‡ Aggressivität unter Artgenossen, Kannibalismus (O hren- und Sch w anzbeißen), Trauern, Sta ngenbeißen; Verletzungen/Krankheiten ‡ Gelenk- un d M uskelkrankheiten

Folgen : höheres W ohlbefinden der Tiere und reduziertes Auftreten von Krankheiten

Stallklima

Fütterung

Probleme : Bei unzureichender Hygiene besteht Risiko bzgl. M agen-DarmKrankheiten oder Endoparasitosen; vereinzelt treten auch Sonnenbrände auf.

O ft schlechte Luftqualität (v.a. im Winter bei Freie, natürliche Belüftung unzureichender Lüftung).

Faktoren : Hohe Staub- un d A m m oniakkonzentrationen

Faktoren : Geringere Belastung durch Staubund A m moniakkonzentrationen

Folgen : Auftreten von Atem w egserkrankungen, Kannibalismus, Verringerung d. Futteraufnahme/Futterverw ertung, geringere Tageszunah men.

Folgen : Auftreten von stallklimatisch bedingten Erkrankungen ist seltener.

Einsatz von Antibiotika (als Leistungsförderer und zur Vorbeugung bis 2005 erlaubt), syn thetischen A minosäuren und Enzymen, Fisch mehl und Gen-Erzeugnissen erlaubt.

Einsatz von Antibiotika, synthetischen Zusatzmitteln, Tiermehlen und gentechnisch veränderten Produkten ist verbo ten. Tiere erhalten täglich Rau - oder Saftfut ter.

Durch speziell angepasste Fütterung wird Eintrag von Phosphor und Stickstoff vermindert

M in d. 50 % betriebseigenes Futter. Ab August 2005 dürfen keine konv. Futtermittel zugekauft w erden ‡ Ziel: 100 % Bio-Fütterung.

65

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

Parameter

Konventionelle Schweinemast

Ökologische Schweinemast

Zucht

Züchtung von Tieren, die den konventione llen Haltungssystemen optimal angepasst sind bz w . Hochleistungen erbringen sollen (z.B. Reduzierung des Fettge w ebes zugunsten des M uskelfleischanteils). ↓ Folgen : Schädigung des Knochen - un d Gelenkap parates, Schäden an inneren Organen (Herz, Leber). In der konventionellen Haltung steigt die Stressbelastung der Tiere und somit die Anfälligkeit für zuchtbedingte Krankheiten. Infolgedessen kom mt es zu Todesfällen und zu einer verminderten Fleischqualität (PSE-Syndrom).

Bisher keine spezielle Öko-Rasse vorhanden. Desw egen w erden meist die gleichen Rassen wir in der konventionellen Sch w einemast verw endet.

Stromanstöße zum Antreiben sind zu vermeiden.

Einsatz von Beruhigungsmitteln/ M edikamenten und elektrischen Treibhilfen ist verboten. M ax. Transportdauer beträgt 4h und Transport w eg beträgt 200km.

Transport

Im Inland dürfen Tiere nicht länger als 8 Std. transportiert w erden. Grenzüberschre itende Transporte bis 24h m öglich. ↓ Folgen : extreme physische Belastung der Tiere, A ggressivität

Ziel : Züchtung von Ökoland bauangepassten und w ettbe w erbsfähigen Rassen mit marktfähiger Schlachtkörp er- un d Fleischqualität. Sehr selten tritt PSE auch in der ökologischen Sch w einhaltung auf.

Schlachtung

Im Schlachtprozess bestehen keine w esentlichen Unterschiede.

Gentechnik

An w endung bei Futtermittelproduktion, Tiermedikamenten, Fleischverarbeitung; Versuche mi t transgenen Tieren

Gesundheitsfolgen

Einsatz von Antibiotika, Hormonen und Einsatz von Antibiotika und allopath ischen chemisch-synthetischen M edika menten. Ab M edikamenten nur im Notfall erlaubt. Vo r2006 dürfen Antibiotika nur noch im Krank- rang haben phytotherapeutische und hoheitsfall eingesetzt w erden. m öopathische M aßnah men ↓ Folgen : Gefahr der Übertragung von antibiotikaresistenten Keimen auf den M enschen; zunehmende Antibiotikaresistenz

A ntibiotika

Pestizide

Gefährdung durch kontaminierte Futtermi ttel durch Einsatz v. Pestiziden

Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen und deren Derivaten verbo ten

Einsatz von Pestiziden verboten. (Kontaminationsgefahr durch Lagerung bz w . durch A bdrift von konv. be wirtschafteten Feldern)

Folgen : Gefahr der Übertragung von antibiotikaresistenten Keimen auf den M enschen; zunehmende Antibiotikaresistenz Mykotoxine

Auftreten von Schim melpilzgiften im konventionellen wie im ökologischen Landbau möglich ( Ursache : feuchte Witterung, unsachgemäße Lagerung)

Dioxine

Auftreten von Dioxinen (Anreicherung im Fettge w ebe der Tiere) im konventi o nellen wie im ökologischen Landbau ( Ursache : durch Emissionen oder Sch mier- und M aschinenöle ko ntaminierte Futtermittel)

Arbeitszeitbedarf

Arbeitskräftebedarf wird durch Ve rzicht auf Einstreu , Grünfuttergabe etc. auf ein Minimum reduziert

Produktqualität

Durch Einstreuen, Ausmisten, Futterzubere itung etc. wird ein erhöhter personeller Arbeitsauf w and bz w . Bedarf an land wirtschaftlichen Arbeitskräften not w endig

M ögliche Unterschiede können noch nicht abschließend be w ertet w erden.

Zusam menstellung: IÖ W. Q uellen: Einzelne Q uellen sind in den je w eiligen Textabschnitten aufgeführt.

66

6

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Externe Kosten

6.1

Einleitung

Im folgen den A bschnitt soll zunächst der A nsatz der Be w ertung auf volksw irtschaftlicher Ebene skizziert w erden. N ach dem die Begriffe p ositive un d negative externe Effekte un d die Intention der volksw irtschaftlichen Be w ertung in Form der Kosten -Nutzen -A nalyse kurz eingeführt w urden, w erden die relevanten Be w ertungsansätze erläu tert. Im nächsten Schritt erfolgt die Beschreib ung eines vo m IÖ W erarbeiteten M etho denvorschlages (Stei nfeldt et al. 2002) zur vergleichenden ökono mischen Be w ertung der betrachteten M odellbetriebe, dem sich die konkreten Berechnungsergeb nisse so w ie deren Diskussio n a nschließen.

Positive oder negative externe Effekte liegen der neoklassischen Theorie zu Folge dann vor, w enn die M arkt preise nicht die vollen N utzen bz w . Kosten aus der N ut zung einer Ressource oder eines G utes w iderspiegeln. Die anfallenden Kosten bz w . Nutzen w erden dann nicht allein vo m jew eiligen Verursacher der Kosten, sondern auch von Dritten getragen. D.h., Handlungen eines Akteurs, z.B. überdüngte land w irtschaftliche Flächen, verändern die Produktions- o der Konsu m m öglichkeiten an derer, ohne dass sich dies vollstän dig un d ausschließlich in den relativen Preisen niederschlägt. „Beeinflussungen, die ge w isserm aßen direkt a m Preissystem vorbei den direkten N utzen betreffen, un d die deshalb d urch den Preism echanism us auch nicht koordiniert w erden können, nennt m an externe Effekte o der Externalitäten. 'Extern' bezieht sich also nicht auf den einzelnen Pro d uzenten o der Konsumenten, außerhalb dessen Einflusses der Effekt lieg t, son dern auf d as Preissystem, d as auf bestim m te Effekte nicht reagiert “ (Weim ann 1991: 19f.). Ziel einer Kosten -Nutzen-A nalyse (vgl. Hanusch 1987, M ühlenka m p 1994) ist es daher, sä m tliche A usw irkungen von Investitionsprojekten zu erfassen und sie sortiert nach positiven und negativen Effekten einander gegenü berzustellen. Da mit w ird im Grun de d as Modell unterneh merischer Investitionsentscheid ungen erw eitert u m die p ositiven un d negativen externen Effekte, die mit einer M aßnah me – hier die Entscheid ung ü ber konventionelle bz w . ökologische Sch w einefleisch erzeu g u n g – verb un den sin d. W ähren d also dem betrieblichen Investitionskalkül lediglich die Kosten und Erträge, die für das Unterneh men un mittelbar anfallen, zugerechnet w erden, sind auf volksw irtschaftlicher Ebene die Gesa m t w irkun gen zu berücksichtigen. Dafür sollen die externen Effekte m ö glichst in m onetären Größen erfasst w erden. 6.2

Bewertungsverfahren

Alle betrachteten Szenarien verursachen Um w eltauswirkungen. Die Kosten dieser Um w el tausw irkun gen (z.B. die Kosten des anthro p o genen Treib hauseffekts, die Kosten d urch A mm oniakemissionen etc.) sin d mit großen Unsicherheiten behaftet. In der Literatur w erden zur Bestim m ung der Kosten (überw iegend im Zusa m men hang mit dem anthro p ogenen Treib hauseffekt) vor allem A nsätze ß

zur Ermittlung der entstehen den Schadenskosten oder

ß

ausgehen d von einem p olitischen Red uktionsziel zur Ermittlung der Vermeid ungskosten diskutiert.

6.2.1 Quantifizierung der Schadenskosten Mit Hilfe der Schadenskosten w ird versucht, Folgekosten durch verursachte U m w eltausw irkungen abzuschätzen und zu m onetarisieren. A nhan d einer Untersuchung von Fankhauser

67

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

(1995) zu Folgekosten des Treibhauseffektes w ird der A nsatz derartiger Studien näher aufgezeig t. Fankhauser (1995) nim m t das Jahr 1988 als Basis seiner Berechnungen, d.h. A usgangsbasis ist die Welt mit ihren Wirtschaftsstrukturen im Jahr 1988. Die A usw irkun gen w erden für eine Verd o p pelun g der Kohlen dioxid-Konzentration gegenü ber vorin d ustriellem Niveau ab geschätzt. Nach seinen Berechnungen kann als einigerm aßen begrün dete Spann w eite vo n Sch ä d en in Höhe von ein bis z w ei Prozent des w elt w eiten Bruttosozialpro d uktes ausgeg an gen w erden (vgl. die folgende Tabelle 23).

Tabelle 23:

Kostenschätzung für Verdoppelung der Kohlendioxidkonzentration Schaden

Kosten in Mrd. $ Region

EU

USA

Welt

Küstenschutz

0,1

0,2

0,9

Bodenverlust

0,3

2,1

14,0

Verlust von Feuchtgebieten (Küstennähe)

4,9

5,6

31,6

Verlust an Arten und Ökosystemen

9,8

7,4

40,5

Land wirtschaft

9,7

7,4

39,1

Forst wirtschaft

0,1

0,6

2,0

Fischereiwirtschaft

-

-

-

Energie

7,0

6,9

23,1

W asser

14,0

13,7

46,7

Krankheit und Sterblichkeit

13,2

10,0

49,2

Luftverschmutzung

3,5

6,4

15,4

Migration

1,0

0,5

4,3

0

0,2

2,7

63,6

61,0

269,5

Naturkatastrophen Gesamt

Quelle: Fankhauser (1995: 55); eigene Zusammenstellung

Eine Übersicht ü ber derartige Stu dien verdeutlicht aber, dass die ab geschätzten Schaden skosten aufgrund vieler Einflussfaktoren (Diskontrate, Be w ertung von M enschenleben, etc.) in erheblichen U m fang sch w anken.

68

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Tabelle 24:

Schäden des anthropogenen Treibhauseffektes im Benchmark-Fall 15

Studie (in Klammern ist die jeweils angenommene Erw ärmung genannt) Nordhaus 1991, (3°) Cline 1992, (2,5°) Titus 1992, (4°) Tol 1993, (3°) Tol 1995 Hohmeyer, Gärtner (1992) Fankhauser (1995)

USA in % BSP 1,0 1,1 2,5 1,5 1,5

Global in % BSP 1,33

1,6 – 2,6

in Mrd. US-Dollar

48,6 53,4 121,3 74,2 USA 319 – 530 Global 74,0 USA 315,7 Global 504 Billionen* Global 61,0 USA 269,5 Global

Quelle: zusammengestellt nach Fankhauser (1995: 17ff.), Tol (1995), Hohmeyer, Gärtner (1992); * Gesamtschadenskosten für den Zeitraum von 1990 bis 2030; BSP = Bruttosozialprodukt

Schließlich ist bei der Beurteilung bisheriger Stu dien zu berücksichtigen, d ass fast allen die A n nah m e einer Verd o p pelung der Kohlen dioxid-Konzentration gegenü ber dem vorin d ustriellen Niveau zu grun de lieg t. Doch ohne ein p olitisches Gegensteu ern kann nicht d avon ausgegangen w erden, dass die Konzentration nicht noch w eiter ansteigen wird: Die Sch äden d ürften also bei „ b usiness as usual“ lan gfristig u m ein Vielfaches höher liegen, ohne dass darü ber heute ab gesicherte A ussagen gem acht w erden können. Das Ergeb nis der Untersuchung von Fankhauser zeigt, dass in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren eher eine m o derate Vermin derun g der Kohlen dioxid-Emissionen angezeigt zu sein scheint, da die Kosten der A n p assun g kurzfristig hoch sin d. In mittelfristiger Sicht jed och scheint eine A nalyse der N u tzen u n d Kosten für eine stärkere Verm eid un g zu sprechen, dies vor alle m d a n n , w enn die so genannte „secon d ary benefits” 16 mit betrachtet w erden. Fazit: Scha denskosten geben die Kosten an, die ohne p olitische Steuerun gsm aß nah men in der Zukunft zu erw arten sin d. Schadenskosten eignen sich daher zur Illustrierung un d zu m N ach w eis des N utzens einer U m w elt p olitik, nicht a ber als Kostenindikatoren. 6.2.2 Quantifizierung der Vermeidungskosten Für die Q uantifizierung von Vermeidungskosten stehen z w ei A nsätze zur Verfügung, die in der Literatur als „To p d o w n “ un d „Botto m-u p “ bezeichnet w erden (vgl. M ichaelis 1996, Loske 1996). Die Ergeb nisse der St u dien z.B. zu den Kosten des Klim aschu tzes hän gen dabei in sehr h o he m M aße a b von den A nnah m en ü ber (vgl. Gru b b et al. 1993): 15

Die Studien w urden in der Regel für einen sogenannten Benchmark -Fall erstellt, d.h. den Schadensberechnungen w erden diejenigen Tem peraturerhöhungen zugrundegelegt, die sich bei einer Ve rdop pelung der Konzentration der Kohlendioxid-Emissionen gegenüber dem vorindustriellen Niveau ergeben w ürde. 16 Als S econdary Benefits w erden diejenigen Nutzen aus einer Verminderung der KohlendioxidEmissionen angesehen, die durch eine gleichzeitige Verminderung anderer Schäden entstehen: Beispiel hierfür ist der Rückgang von Sch w efeldioxid-Emissionen im Zuge einer Klimaschutzpolitik, die erfolgreich die Verbre nnung fossiler Energieträger mindert (vgl. z. B. Ekins 1996).

69

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

ß

d as Bevölkerun gsw achstu m,

ß

d as Wirtschaftsw achstu m,

ß

die Kosten un d Verfüg barkeiten vo n Energietech n olo gien,

ß

den autono men technischen Fortschritt un d den entsprechen den Strukturw a n d el,

ß

die Gesch w in digkeit der Erneuerun g des Ka pitalstocks,

ß

die Verän derung der Konsu m m uster,

ß

die Ent w icklun g der Han delsbeziehun gen,

ß

die W ahl der Disko n trate u n d die W ahl der Politikinstru m en te.

Eine Vergleich b arkeit der Ergeb nisse ist d aher kau m bz w . nur ein geschränkt m ö glich. Top-down Ansatz Die auf dem To p-d o w n A nsatz (m akroökono mische Stu dien) aufb auen den Schät zungen ha ben die M o dellierun g prinzipieller m akroökono mischer Zusa m menhänge z w ischen w irtsch aftlicher Aktivität un d U m w elt belastung zur Grun dlage. Im ersten Schritt w ird bei den Top-d o w n Schätzungen zunächst ein „ b usiness as usual“Szenario berechnet, das die zukünftige Ent w icklung von Sozialprodukt und Emissionen unter Fortschreib ung des Status q uo darstellt. Im dann folgen den Schritt w erden die umw elt p olitischen M aßnah men, w ie et w a die Erheb ung einer Emissionsa b ga be, in d as M o dell eingeführt und die aus der erneuten Sim ulation resultieren den Zeit pfa de mit dem „ b usiness as usual“ verglichen. Die gesa m t w irtschaftlichen Kosten der Scha dstoffvermeid ung lassen sich dann aus den Unterschieden z w ischen den Ent w icklungen des Sozialproduktes im je w eiligen Fall a bleiten. In diesen M o dellen hän gen die Kosten vor alle m von den an gestreb ten Red uktionszielen im Verhält nis zu m je w eiligen „ b usiness as usual“-Szenario ab un d von den im M o dell enthaltenen Vermeid un gs- un d Su bstitutionsm ö glichkeiten (lan gfristig betrachtet ist hier vor allem die Existenz ei ner Backsto p-Technolo gie von Bedeutun g).

Tabelle 25:

Verlust an Bruttosozialprodukt im Falle der Emissionsstabilisierung von Kohlendioxid (auf dem Niveau von 1990) in Top-down Modellen (Prozent gegenüber dem Tren dfall)

Region

Edmonds/Reilly 2020

2050

GREEN 2020

Manne, Richels

2050

2020

2050

USA

0,58

0,81

0,29

0,36

1,08

2,11

so nst. OECD

0,74

0,92

0,30

0,62

0,75

1,31

ehem. UDSSR

0,02

0,33

1,39

2,07

1,34

0,79

Chin a

3,42

5,67

3,37

5,56

2,80

4,05

Rest der W elt

1,76

2,96

3,89

4,45

5,20

5,38

Q uelle: IPCC 1996, zitiert nach Loske (1996: 206)

70

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Fazit: Top-d o w n Schätzungen erfordern gegenü ber den Botto m-u p Sch ä t z u n gen ein wesentlich höheres M aß an Inform ationen. Der Grund hierfür ist, dass sich die partialanalytische A bschätzun g auf technolo gisch determinierte Vermeid un gskosten beschränkt, w ährend bei Top-d o w n Ansätzen alle relevanten gesa m t wirtschaftlichen Verflechtungen in die A nalyse einzu beziehen sin d (so z. B. die Ein beziehun g außen w irtschaftlicher Effekte). Bottom-up Ansatz Bei den Untersuchungen nach dem Botto m-up A nsatz (ingenieurtechnisch -betriebsw irtschaftliche Studien) geht es daru m, konkrete technologische M öglichkeiten zur Ve rmeid ung von Emissionen (z.B. Kohlen dioxid) auf ihre Kosten un d Einspareffekte hin zu untersuchen. Da bei w erden im Idealfall alle St ufen von der Energieerzeu g un g bis zu m En dverbraucher berücksichtigt, so dass ein m öglichst u mfassen des Bild der verfüg baren Einsp arp o ten ziale ge w o n nen w ird. Anschließen d w erden die je w eiligen Durchschnittskosten pro Tonne vermiedene Emissionen berechnet un d die einzelnen Vermeid un gso p tionen nach ihrer Wirtschaftlichkeit angeordnet. Ergebnis der Botto m-u p A nsätze ist häufig, dass u m fangreiche Red uktionsp otenziale zu n eg a tiven (n o-regret) o der nur geringen Kosten realisiert w erden können. Die vorgeschlagenen M aßnah men richten sich vor allem auf die Verbesserung von M arktmechanismen (z.B. Su bventionsab bau, A b bau von w et t be w erbsverzerrenden M onopolen, Internalisierung externer Effekte mittels einer Ökosteuer), den Erlass un d die M o difizierung von Gesetzen und Verordnungen (z.B. W ärmeschutzverordnung), die Schaffung von en tsprechen den Institutionen (Progra m me zur Verbesserung der bei den Akteuren vorhan denen Inform ationen ü ber M ö glichkeiten zur Emissionsvermeid un g) un d auch auf staatliche A ufsichtspraktiken.

Die Vermeidungskostenkurve Die gesa m t w irtschaftlichen Kostenkurven w eisen in der Regel einen S-förmigen Verla u f a u f (vgl. Bruce et al. 1996, Loske 1996: 166) und begin nen im negativen Bereich. Die folgen de A b bild u ng verdeutlicht noch ein m al den Verlauf der Vermeid u n gskostenkurve an han d vo n Kohlen dioxid-Emissionen, der folgen de Phasen aufw eist: 1. Es existieren Kohlen dioxid-M in derungsp otenziale, die zu negativen Kosten, also rentabel erschlossen w erden kö n nen (n o-regret [ohne Reue] M aßnah men), 2. es existiert ein mittlerer Bereich, in dem Kohlen dioxid-Minderungspotenziale mit geri ngen Kosten erschlossen w erden können; die Kosten jeder zusätzlich vermiedenen Tonne Kohlen dioxid liegen nur gerin gfü gig höher als die der zuvor vermiedenen un d 3. es existiert ein Bereich, in dem die Kosten für die Vermeid un g jeder w eiteren Tonne Kohlen dioxid gegenü ber den Kosten für die vorherige Tonne stark ansteigen.

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

71

Q uelle: nach Loske (1996: 167) Abbildung 14:

Vermeidungskostenkurve für Kohlendioxid-Emissionen

Fazit: Die Vermeidungskosten sind für die Um w eltpolitik die relevante Größe, w enn M a ßnah m en zur Red uktion bestim m ter Emissionen an gestreb t w erden: Sie geben diejenigen Kosten an, die entstehen, w enn heute Emissionen vermieden w erden. A us diese m Grun d ist der A nsatz besonders interessant, w enn es daru m geht, die mit politischen Reduktionszi elen verb un denen Kosten a bzuschätzen. 6.3

Vermeidungskostenansätze

Im Folgen den w erden hinsichtlich der für diese Stu die relevan ten u n d m o net arisierb aren U m w eltaspekte Vermeid un gskosten a b geleitet. Die da hinterstehende Frage lautet: Welche Kosten m üssten an an derer Stelle aufge w en det w erden, u m die von den Sch w einefleisch Produktionsverfahren verursachten negativen externen Effekte „ w ieder g ut zu m achen “, also beispielsw eise nitratverunreinigtes Grun d w asser w ieder aufzu bereiten o der Treib hausgasemissionen an anderer Stelle w ieder einzusparen. Die A bleitung erfolgt auf Basis von vorh a n denen Pu blikationen zu m Them a. Da in den bisherigen Pu blikationen Kosten d aten in D M aufgeführt w erden, erfolgt die A bleitung von A nnah men von Verm eid un gskosten in ersten Schritt zunächst in D M . In einem z w eiten Schritt erfolgt die Umrechnung in geru ndete €-W erte. 6.3.1

Vermeidungskosten für Ammoniak-Emissionen

Im Rah m en von regionalen A bko m m en w ie de m M ultiko m p onen ten pro t okoll der UN/ECE und der NEC-Richtlinie der EU w urden nationale Emissionso bergrenzen für A m m oniak be-

72

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

schlossen. Deu tschlan d hat sich in diesen A bko m m en verpflich tet, seine A m m o niakEmissio nen bis zu m Jahr 2010 auf 550 G g (1 Gigagra m m = 1000 Tonnen) zu red uzieren. Der Fokus richtet sich hierbei auf die Lan d w irtschaft b z w . die Tierpro d uktion, d a diese der Hau p te mit ten t der A m m o niak-Emissionen ist. In diesem Zusa m menhang w urde das Projekt „ A n p assun g der deutschen M etho dik zur rechnerischen Emissionsermittlun g an internationale Richtlinien so w ie Erfassun g un d Pro g nose der Am m o niak-Emissionen der deutschen Land w irtschaft und Szenarien zu deren Minderung bis zu m Jahre 2010“ vo m Bu n desministeriu m für Verbraucherschutz, Ernähru n g u n d Lan d w irtschaft u n d vo m U m w elt b u n desa m t in A uftrag gegeben. Ziel des Projekts w ar es, die für den A grarbereich bisher verw en deten M etho den der Emissionsberechnung w eiterzuent w ickeln, eine Neu berechnung der Emissio nen vo n 1990 so w ie Prognosen für das Jahr 2010 zu erstellen. A ußerdem sollten Wirkungen un d Kosten von M aßnah m en zur Red uktio n vo n A m m o niak-Emissionen ermittelt und be w ertet w erden. Dieses Projekt w urde d urch eine Projekt gemeinschaft na m hafter A grarinstitute17 im A uftra g des BM VEL un d des UBA realisiert. Bei der Bestim m ung von Vermeid ungskosten für Amm o niak ko n n te a uf d en akt uellen Abschlussbericht dieses Projektes (FAL et al. 2001) zurückgegriffen w erd en. Gru n dsä tzlich sin d A m m o niak-M in deru n gsm a ß nah m en in den Bereichen Tierh alt u n g, Fü tterung, G üllelagerung un d G ülleausbringung m öglich. Als beson ders geeignete A nsatzstellen für A m m o niak-Emissionsmin derung erw ies sich bei allen Tierarten die unverzügliche Dun geinarbeitun g nach der A usbrin g un g. Bei Sch w einen sin d zu dem die G üllelagerab decku n g u n d die N-an gep asste Fü t teru n g zu nen nen, bei Geflü gel ist vor alle m die Ko t trocknung von Bedeutung. O b gleich M aßnah men bei Rin dern aufgrun d ihres hohen A nteils an den Gesa m t a m m o niak-Emissionen ein hohes Min derungsp otenzial aufw eisen, begrenzen hohe Kosten un d m angeln de technische A n w en d ungsreife die U msetzung. Die Studie erarbeitete eine Vielzahl von m öglichen A m m oniakminderungsm aßna h men, be w ertete diese auf ihre Minderungspotenziale und berechnete die Kosten für diese M a ßn a h m en. Tabelle 26 zeigt die Rangfolge der Minderungspotenziale für ausge w ählte Minderun gsm aßnah men. Bei der Ran gfolge der Kosten ausge w ählter M aßnah men in Tabelle 27 kann die Vermeid un gskostenkurve sehr g ut nachvollzo gen w erden. Um das Ziel der Bundesrepublik von 550 G g A m m oniakemission pro Jahr zu errei chen, w urden in der Stu die (vgl. FAL et al. 2001) drei unterschiedliche Szen arien zur A m m o niakEmissionsmin derung für das Jahr 2010 berechnet. Szen ario 1 b eschreib t eine „realistische M inim almin derun g “, ausgehen d von einer Emissionsminderung u m 7 %. Die dabei resultierenden durchschnittlichen Vermeid un gskosten betra gen 11,90 D M/kg NH3 . Im z w eiten Szenario w ird eine „realistische M axim almin deru n g “ u m 11 % an geno m men, die mit d urchschnittlichen Vermeid un gskosten von 12,30 D M/kg NH3 erreicht w erden kann. Im drit ten Szenario w ird eine „relativ unrealistische M axim almin derun g “ definiert, die die Emissionen u m 15 % bei d urchschnittlichen Vermeid u n gskosten von 10,10 D M/kg N H3 min dert. Als A nsa t z f ür N H3-Emissionsverm eid un gskosten w erden die im Szenario 1 ermit telten d urchschnittlichen Kosten von 11,90 D M /kg NH3 ü b ern o m m e n . 17

Die Projektgemeinschaft bestand aus dem Institut für Agrarökologie (A OE), dem Institut für Betriebswirtschaft, A grarstruktur und ländliche Räu me (BAL), der Bundesforschungsanstalt für Land wirtschaft (FAL), dem Kuratorium für Technik und Bau w esen in der Land wirtschaft (KTBL) so wie dem Institut für Agrartechnik Bornim (ATB).

73

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

Tabelle 26:

Rangfolge der Minderungspotenziale ausgewählter AmmoniakMinderungsmaßnahmen Beschreibung

Minderungspotenzial (in t NH 3/Jahr)

Gülleausbringungstechnik

-15900 bis -33400

unmittelbare Einarbeitung

-21700

Erweiterung der Lagerkapazität

-17600

Verdünnte Gülle

-5100 bis -17000

Gülleausbringungstechnik

-3300 bis -13700

Abdeckung des Güllelagers

-9500

N-angepasste Fütterung

-8700

grooved floor

-5500

Großgruppen

-1472

Q uelle: FAL et al. (2001: 128)

Tabelle 27:

Rangfolge der Kostenwirksamkeit ausgewählter AmmoniakMinderungsmaßnahmen Beschreibung Großgruppen

Vermeidungskosten (DM/kg NH 3) -45,20

Abdeckung des Güllelagers

0,90

Angepasste Fütterung

2,70

Verdünnte Gülle

7,50 – 9,00

Außenklimastall

10,40

Gülleausbringungstechnik

12,20

grooved floor

12,20

Erw eiterung der Lagerk apazität

15,40

Q uelle: FAL et al. (2001: 128)

74

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

6.3.2

Vermeidungskosten für CO 2 -Emissionen / Treibhauseffekt

A nsätze zu Folgekosten des anthropogenen Treibhauseffektes sind w ie oben erläutert bisher a m längsten verfolg t w orden. Entsprechen d existieren auf Basis unterschiedlicher Modelle unterschiedlichste Berechnungen von Vermeid ungskosten für CO 2-Emissio nsmin derun g. Insbeson dere für d as deutsche M in derun gsziel der CO 2-Emissio nen vo n 40 % bis zu m Jahr 2020 liegen einige M odellrech nun gen zu g esa m t w irtsch aftlichen Grenzkosten 18 dieser CO 2-Verm eid u n g vor, die in der nachfolgen den Ta belle aufgeführt sin d.

Tabelle 28:

Vergleich der Grenz-Vermeidungskosten in verschiedenen Modellen für eine CO 2 -Minderung von 40 % gegenüber 1990 bis 2020

Modell

Institution

DM/t CO 2

Bemerkungen

PANTA RHEI

GWS Osnabrück

315

Energiewirtschaftsmodell

MIS

Bremer Energie Institut

101

Energiewirtschaftsmodell

LEAN

Universität Oldenburg

158

Energiewirtschaftsmodell

GEM -E3

ZEW

289

Energiewirtschaftsmodell

NEW AGE

Universität Stuttgart

59

Energiewirtschaftsmodell

PERSEUS

Universität Karlsruhe

233

Energiesystemmodell

IKARUS-M ARKAL

FZ Jülich

360

Energiesystemmodell

E NET

Universität Stuttgart

147

Energiesystemmodell

Q uelle: M atthes (2002: 6)

Nach M atthes (2002) liegen die d urchschnittlichen Vermeid ungskosten im Bereich einer CO 2- M in derun g von 40 % für den Zeithorizont 2020 e rfahrun gsge m äß u m bis zu m Fakt or 3 niedriger. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache und der großen Spannbreite der aufg eführten Ergeb nisse w ird vor dem Hintergrun d dieser Zielsetzung ein W ert für die d urchschnittlichen Vermeid ungskosten von CO 2-Emissio nen vo n 100 D M/t C O 2 a n gesetzt. 6.3.3

Vermeidungskosten für Stickstoff- und Phosphoreinträge in Gewässer

A nkn ü pfen d an das Projekt „ M aßnah men plan Nachhaltige W asserw irtschaft “ (Böh m et al., 1999) verfolg te d as im Rah men des U m w eltforschun gsplans des BM U d urch geführte Projekt „Kosten -Wirksa mkeitsanalyse von nachhaltigen M aßnah men im Ge w ässerschutz“ das Ziel, für beson dere w ichtige Zielbereiche des Ge w ässerschut zes die metho dische Basis für die A bschätzung kurz- bis mittelfristiger Wirkungen zu verbessern und die aktuellen Kenntnisse zu den Kosten un d Wirkun gen syste m a tisch aufzubereiten und auszu w erten. In A bstim m u ng mit dem Um w eltbundesa m t und der für die Länderarbeitsgemei nschaft W asser mit dieser Them atik befassten ATV-DV WK-Arbeitsgrup pe „ O ptimierung des Mi t-

18

Die Grenzkosten der CO 2-Vermeidung bezeichnen diejenigen Kosten, die zur Erzielung der letzten Tonne CO 2Vermeidung für das vorgegebene Reduktionsziel entstehen. Sie stellen also die teuerste Vermeidungsoption dar, die zur Erreichung der Zielvorgabe noch eingesetzt w erden muss.

75

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

teleinsatzes bei der Sanierung von Fließge w ässern “ w urden im Projekt die Sch w erpunkte Siedlun gsent w ässerun g, Lan d w irtschaft un d Ge w ässerstrukturverbesserun g ge w ählt. Bei der Bestim m ung von Vermeidungskosten für Stickstoff- u n d Ph osp h orein trä gen in Gew ässer konnte so mit auf sehr aktuelle Daten des A bschlussberichtes dieses Projektes (Bö h m et al. 2002) zurückgegriffen w erden. Die Stu die ermittelte Kosten für eine große Ban d breite von M aßnah men im Bereich Siedlungsent w ässerung so w ie für M aßnah men zur Minderung von Nährstoffeinträ gen aus der Lan d w irtschaft. Die nachfolgen den Ta bellen geben eine Ü bersich t ü ber mö gliche M a ß n a h m en verb u n d e n mit den entsprechen den Kosten. Die Vermeid ungskostenkurve kann auch hier anhand der M aßnah men gut nachvollzogen w erden.

Tabelle 29:

Auswahl von Maßnahmen zur Verminderung des Stickstoff- und des Phosphoreintrags in Gewässer und ihre Kostenwirksa mkeit

Art der Maßnahme

Kosten-Wirksamkeit in DM/kg Stickstoff-Eintrag

Phosphor-Eintrag

Bereich Landwirtschaft Verstärkte Beratung

0,00 - 4,50

40 – 80

Stickstoffmineraldüngerabgabe

4,50 - 6,90

Verschärfung der Düngeverordnung

5,10 - 7,50

Bewirtschaftungsauflagen für gefährdete Flächen

5,40 - 19,20

230 – 480

Flächenbindung der Tierhaltung

13,50 – 27,00

100 - 330

Bereich Siedlungswirtschaft Bisher in Kläranlagen umgesetzte N-Elimination

10,00 - 30,00

Weitergehende N-Elimination

40,00 - 60,00

Simultanfällung und/oder P Eliminationsverfahren

40 - 70

Weitergehende Ab w asserfiltration

200 - 700 durchschittl. 300

Membranfiltration (als Membranbiologie oder nachgeschaltet)

330 - 1000 nachgeschaltet: 670 - 3300

Regenüberlaufbecken

100 – 1200

500 -1900

Regen w asserbehandlung z.B. Regenklärbecken

660 – 3000

1130 - 6780

Q uelle: Böhm et al. (2002)

76

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

A us der A ufstellung ist zu ersehen, dass es sich bei den aufgeführten m öglichen M aßnahmen im Berei ch Lan d w irtschaft ü berw iegen d u m „ w eiche“ M aßnah men han delt, die auf Frei w illigkeit bz w . politische Lenkungsmechanismen beruhen, u m eine Reduktion zu erreichen. Diese potenziellen M aßnah men sind naturgem äß kostengünstiger als technische Reduktionsm aßnah men , w obei die Kostenband breite der letztgenannten M aßnah men sehr gro ß a usfällt. Im Gegensatz zu den an deren Emissionsarten w urden von Böh m et al. (2002) für Stickstoffun d Phosp horeinträge keine gesa m t gesellschaftlichen Vermeid ungskurven ab geleitet. Für die vorliegende Studie m üssen daher A nnah men über durchschnittliche Vermei d u n gskosten getroffen w erden. Die auf Grun d bestehen der A nforderun gen bereits realisierten kosten g ünstigen technischen M a ß nah m en zur N- u n d P-Elimin a tio n im Bereich der ko m m unalen Kläranlagen sin d mit Verm eid un gskosten von 10-30 D M/kg N so w ie 40 -70 D M/kg P verb un den. Die Kosten für w eitergehende M aßnah men mit höheren Eliminationsw irkungen steigen überproport ional (40 – 60 D M/kg N so w ie 200 – 700 D M/kg P) an, w urden a ber nach Böh m et al. (2002: 145) in grö ßeren Kläranla gen bereits u m gesetzt. A us diese m Grun d w erden M it tel w erte der Kosten dieser M aßnah men als durchschnittliche Vermeidungskosten bei der Berechnung der externen Kosten berücksich tig t. A ngesetzt w erden so mit für diese Studie z ur N-Elimination d urchschnittliche Vermeid ungskosten vo n 35 D M/kg N u n d zur P-Elimination d urchschnittliche Vermeid ungskosten von 175 D M/kg P. 6.3.4

Externe Kosten für den Eintrag von Pflanzenschutzmittel in Gewässer

Für den Bereich Pflanzenschutzmittel sin d in der Literatur keine ganz aktuellen St u dien zu externen Kosten gefun den w orden. Der Grenz w ert der Trink w asserverord nun g für Pflanzenschutz mittel w ird im Grun d w asser in 9,7 % der Grun d w assermessstellen ü berschritten, Nach w eise für Pflan zenschutzmittel fin den sich in 18,6 % der M essstellen (LA W A 1997). Eine Stu die der TU Berlin (Winje et al. 1991) im A uftrag des U m w elt b un desa m tes beschäftigte sich mit Einflüssen der Ge w ässerversch m utzung auf die Kosten der W asserversorgung in der Bun desrep u blik Deutschlan d. Im Rah men dieser Stu die w urden Kostenszenarien zu Beseitig un gskosten d urch den Eintrag von PSM in Grun d- u n d Q uell w asser a b geschätzt. Dazu w urden p otenziell belastete W assermen ge a b geschätzt un d deren Beseitig un gskosten in der Trink w asseraufbereit u n g durch den Einsatz ü ber Aktivkohlefilter ermittelt. In dieser Stu die liegen die Gesa m tkosten für den Eintrag von PSM in Grun d- u n d Q uell w asser bezogen auf die alten Bun deslän der bei 262,7 M io. D M/a. W aibel un d Fleischer (1998) ha ben in ihrer Stu die erst m alig für den betrachteten Zeitra u m 1991 bis 1994 den Versuch unterno m men, im Ra h m en einer Kosten -Nutzen -A n alyse die externen Kosten des gegen w ärtigen PSM-Einsatzes im Gebiet der alten Bun deslän der abzuschätzen. Sie ko m men in ihrer Studie zu einem Mindest w ert der externen Kosten des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln in Höhe von 251,9 Mio. D M/a bezogen auf die alten Bu ndesländer. Bezieht m an die genannten Kosten pauschal auf die gesa m te land w irtschaftliche Fläche von et w a 11,5 M io. ha, ergeben sich daraus externe Kosten in der Größenord nun g von ca.

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

77

22 D M/ha LF. Dieser Wert w ird als Kostenannah me für die Vermeidungskosten des Eintrages von Pflanzenschutz mitteln in Bö den zu Grun de gelegt. Dieser W ert w ürde w eit höher liegen, w enn m an die Beseitigungskosten aus langfristigen Vorsorgeg esich tsp unkten in Bezu g zur gesa m ten neu gebildeten Grun d w assermenge stellen w ürde.

6.4

Ökonomische Bewertung auf Basis des Vermeidungskostenansatzes

M it der M etho de der Ö ko bilanzierung konnten die einzelnen U m w eltausw irkungen der betrachteten Szenarien im Kontext der betrachteten funktionalen Einheit sehr detailliert ermittelt w erden. In der Be w ertung erfolgt in der Regel eine Ge w ichtung der U m w elt w irkungskategorien, jedoch keine Zusa m menfassung zu einem einzigen Para meter. Ein häu figes Problem bei der ökologischen Gesa m tbe w ertung tritt insbesondere dann auf, w enn einzelne Szenarien in einigen U m w elt w irkungskategorien besser un d in an deren schlechter als an dere a bschneiden. Die betriebsw irtschaftliche Betrachtung berücksichtigt entsprechend dem betrieblichen Investitionskalkül lediglich die Kosten un d Erträge, die für das Unterneh men un mittelbar anfallen. A us volksw irtschaftlicher Sicht ist nun zu diskutieren, in w iefern die kostenseitige Berücksichtigung von externen ökologischen Effekten die M odellbe w ertungen beei n flusst bz w . eine zusa m mengefasste Be w ertung erm öglichen könnte. 6.4.1

Berechnung der Gesamtvermeidungskosten

Im Folgen den w ird hierzu eine Berechnung vorgeno m men, die die M etho dik der Öko bilanzierung (Emissionsausw ertungen der Sachbilanz, Wirkungsabschätzungen) aufgreift un d mit dem Vermeid ungskostenansatz verknü pft, u m die verschiedenen U m w elt w irkungskateg orien zu m onetarisieren un d letztlich die Systeme in Kosten größen als Su m men w ert vergleich bar zu m achen (Steinfeld t et al. 2002) A us der Öko bilanz w erden in einem ersten Schritt die ermittelten Daten für die rel eva n ten m onetarisierten U m w eltaspekte der einzelnen Systeme zusa m men gestellt un d a bsolute Differenz w erte ermittelt. In dieser Stu die han delt es sich u m die A m m o niake missio nen, den Treibhauseffekt, den Stickstoff- un d Phosp horeintrag in Ge w ässer so w ie den Eintrag von Pflanzenschutz mitteln in Ge w ässer. Diese Differenzbeträge w erden je w eils dem ökologisch schlechteren System zugeord net. Das ökologisch beste System w ird so mit auf N ull gesetzt. Das Ergeb nis für unsere betrachteten M odellbetriebe der Sch w einefleischerzeugung ist in der folgenden Tabelle darg est ellt.

78

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Tabelle 30:

Übersicht der absoluten Differenzen zwischen den betrachteten Modellbetrieben der Schweinefleischerzeugung für die monetarisierten Umweltaspekte

Modellbetriebe Umweltaspekte Treibhauseffekt

NH3Emissionen

g CO2-Äquiv./kg Sch w einefleisch

StickstoffEintrag

PhosphorEintrag

PSMEintrag m⇥/kg Sch w einefleisch

g/kg Sch w einefleisch

[konv]

648,72

16,70

17,03

0,14

7,01

[konv.plus]

557,60

0,00

15,47

0,13

6,50

11,32

22,85

0,33

0,00

0,00

0,00

2,66

0,00

0,00

0,00

[öko] [öko.plus] Quelle: IÖ W

Diese ermittelten W erte w erden jetzt mit den a b geleiteten Vermeid un gskostenansätzen m ultipliziert, deren Kosten w erte in den obigen Kapiteln ab geleitet w urden und hier zusa m men gefasst d argestellt sin d. Tabelle 31:

Übersicht der monetarisierten Umweltaspekte und deren Vermeidungskostenannahmen

Umweltwirkung / Emissionsart Treibhauseffekt

Vermeidungskostenannahme 50 €/t CO 2–Äquivalente

Ammoniakemissionen in Luft

6 €/kg NH 3

Stickstoffeintrag in Ge w ässer

18 €/kg N

Phosphoreintrag in Gew ässer

90 €/kg P

Pflanzenschutzmitteleintrag in Gew ässer

11 €/ha LF

Eine vergleichen de Übersicht zu den ermittelten spezifischen Vermeidungskosten der ei nzelnen U m w eltaspekte ist als Tabelle 32 so w ie als A b bild u n g 15 im Folg en den d argestellt. Die Unterschiede aus den Ökoprofilbetrachtungen w erden auch bei der Darstellung der Vermeidungskosten deutlich. Die konventionellen Mo dellbetriebe schneiden bedeuten d schlechter ab als die ökologischen M odellbetriebe. Der Stickstoffeintrag in Ge w ässer veru rsacht bei den konventionellen M odellbetrieben besonders hohe Verm eid un gskosten von ü ber 34 ct/kg Sch w einefleisch. A ußerde m ergeben sich für die konventionellen Betriebe noch Vermeidungskosten durch den Phosphoreintrag, den Treibhauseffekt und den Eintrag von Pflanzenschutz mitteln in dieser Reihen folge. Die Vermeidungskosten durch die A m m oniakemissionen verteilen sich anders. Diese Kosten sind eher bei den herkö m mlichen M odellbetrieben [konv] und [öko] groß. Hier spiegelt sich die Tatsache w ieder, dass die A m m oniakemissionen in der Sch w einehaltung eher durch technische M aßnah men (stickstoffo p timierte Fütterung, geschlossene Güllelagerung, technisch o p timierte G ülleausbringung d urch Schlep pschlauch) beei n flusst w erden können.

79

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

Tabelle 32:

Vermeidungskosten der monetarisierten Umweltaspekte der betrachteten Modellbetriebe

Modellbetriebe

Spezifische externe Kosten Treibhauseffekt

NH3StickstoffEmissionen Eintrag

PhosphorEintrag

PSMEintrag

Summe

Cent/kg Sch w einefleisch [konv]

3,3

10,1

30,7

2,4

0,8

47,3

[konv.plus]

2,8

0,0

27,8

2,3

0,7

33,7

[öko]

0,1

13,9

0,5

0,0

0,0

14,5

[öko.plus]

0,0

1,6

0,0

0,0

0,0

1,6

Q uelle: IÖ W

50

Q uelle: IÖ W

45

[Cent/kg Schweinefleisch]

40 35 30

PSM-Eintrag Phosphor-Eintrag Stickstoff-Eintrag NH3-Emissionen Treibhauseffekt

25 20 15 10 5 0 [konv]

Abbildung 15:

[konv.plus]

[öko]

[öko.plus]

Vermeidungskosten der monetarisierten Umweltaspekte der betrachteten Modellbetriebe der Schweinefleischerzeugung

A ußerdem können die einzelnen Kosten w erte der externen ökologischen Effekte zu einem Gesa m t w ert aufsu m miert w erden. Dieser Su m men w ert ist nach der vorgestellten M etho de zur m onetären Ein beziehung der ökologischen Effekte direkt mit den betrieb w irtschaftlichen Kosten vergleichbar.

80

7

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Agrarpolitische Rahmenbedingungen

In der öffentlichen Diskussion u m eine Neuorientierung der europäischen und deu tschen A grarpolitik w urde der Bereich der Sch w einehaltung lange Zeit w eitgehend ausgeblendet. Dies dürfte u.a. auf ein vergleichsw eise geringes agrarpolitisches Ei n griffsinstru mentariu m der Euro p äischen Union zurückzuführen sein. So sieht die euro p äische M arktord nun g für Sch w einefleisch im Gegensatz zu m Rindfleisch -, Milch- oder Getreidem arkt nur w enige direkte Interventionsm aßnah men vor, die zu dem kau m eingesetzt w erden. Es sind vielmehr die in direkt w irken den Regelungen zur Einfuhr von Im p ortfuttermitteln un d zur GetreideM arktordnung so w ie veterinärrechtliche Bestim m ungen, die m aßgeblich die betrieblichen Ent w icklungsp otenziale beeinflussen. Darü ber hinaus sin d v.a. geneh mig un gs- u n d umw eltrechtliche Rah mensetzungen von beson derer Bedeutung, für die allerdings angrenzende Politikbereiche Gestaltungsko m petenz haben (z.B. Rau m ord ung, U m w elt p olitik). Gleichzeitig w urden die gesellschaftsp olitischen Debatten in Deutschlan d u m eine tierart un d u m w eltgerechte Erzeugung so w ie u m den Verbraucherschutz eher mit Blick auf die Rinder- un d Legehennenhaltun g (BSE-Pro blem atik, Käfig haltun g) geführt. Die offenkun digen ökolo gischen, strukt urellen u n d seuchenhygienischen Probleme in der Sch w einehaltung w urden in der Ö ffentlichkeit in erster Linie nur mit den sog. Ve redlu n gszen tren in Nord w est deutschlan d (W eser-Ems-Gebiet/Südoldenburg, M ünsterland) verbunden. Eine breite Diskussion ü ber die unterschiedlichen Rah men bedingungen für eine konventionelle und ökologische Sch w einehaltung und ein entsprechender Handlungsdruck ist daher bislan g ausgeblieben. Dennoch gib t es deutliche A nzeichen für eine Verän derung im gesellschaftsp olitischen U m g an g mit der konventionellen Sch w einehaltung so w ie in der Setzung p olitischrechtlicher Rah men bedin g un gen. Im Zuge der eingeleiteten A grarw ende sind in folgenden Bereichen M aßnah men bereits u m gesetzt o der in der Plan u n g: ß

Verschärfung des Geneh migungsrechts (z.B. BImSchV, UVPG, gepl.: Bau GB „Bauen im A ußenbereich “)

ß

Verschärfun g der Tierhaltun gsverord nun g (geplant)

ß

Beschränkung flächenunab hängiger A ufzucht- u n d M ast a nla gen (gepla n t)

ß

Rückführung und Beschränkung der räu mlichen Konzentration der tierischen Erzeug u n g (geplan t)

ß

Beschränkun g des M edika menteneinsatzes (geplant)

ß

Unterbin d un g von lan gen Transp ort w egen (geplant)

ß

A usb au einer regionalen Q ualitätserzeugung

ß

A usb au der ökolo gischen Tierhaltun g

ß

Förderung einer m ultifunktionalen Lan d w irtschaft

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

81

A uf der euro p äischen Ebene sin d in Bezu g auf die Sch w einehaltun g folgen de Ent w icklungstendenzen erkennbar: ß

EU-Erw eiterun g 2004 (EU 25), insbeson dere u m osteuro p äische Län der, die hohe A nteile der Land w irtschaft an Beschäftigung und Bruttoinlandsprodukt und geri ngere Erzeugungskosten a uf w eisen

ß

Reform der Gemeinsa men A grarp olitik (G AP) a b 2005 / 2007 (u.a. betrieb sbezo gene Direktzahlungen, Flächen prä mien, M o d ulation - Stärku n g der z w eite Säule, cross co m pliance)

ß

Reform der Strukturfonds ab 2007: them atische und geographische Konzen tra tio n der eingesetzten Mittel zu Lasten u.a. deutscher Regio nen

ß

Verschärfun g der Tierhaltun gs-Richtlinien (geplant für 2005)

Die m odifizierte EU-Förderpolitik w ird zu einer räu mlichen Verlagerung der Zu w en d u n gen un d Unterstützungsleistungen aus der G AP un d den Strukturfonds in Richtung Osten fü hren. Dies w ird sicherlich A usw irkun gen auf die Investitionsentscheid un gen so w ohl im konventionellen als auch ökologischen Bereich der euro päischen un d deutschen Sch w einehalter haben. Ten denziell ist von einer A usw eitung bz w . Verlagerung der M ast nach Osten bei einer Erhöhung der M ast plätze pro Betrieb auszugehen. Die begonnene U m orientierung in Deutschlan d trifft auf den entschiedenen Widerstan d von Vertretern aus der konventionellen Land wirtschaft, aus Landesregieru n gen , Behörden, A gro b usiness un d agrarischen Interessenverbän den (DBV, ZDL, ZDS). Von daher w erden einige Vorhaben, wie z.B. die neue Tierhaltungsverordnung mit dem Bereich Sch w einehaltun gsverord nun g im Bun desrat blockiert. Dem gegenüber w achsen vielerorts die Widerstände der W ohnbevölkerung gegen die existieren den b z w . geplanten Groß m astanla gen.19 Diese N utzun gskonflikte z w ischen W ohn bevölkerun g, Betreibern von Groß m astanlagen un d Behörden beziehen sich nicht nur auf die an ihre Grenzen stoßen den Veredlungshoch b urgen sondern insbesondere auch auf die „ A usw eichstan d orte“ in den neuen Bun deslän dern. Im Vergleich zur konventionellen Land w irtschaft spielte die tierische Erzeugung im biologischen Lan d b au lange Zeit keine bedeuten de Rolle. Für eine flächen decken de M arktverso rgung mit Sch w einefleisch stan den nicht genügen d Erzeuger mit einer ausreichen den M enge zur Verfü g u n g.20 Einen Schutz der biolo gischen Erzeu g un g konnte die EU erst im Jahr 1999 durch eine Erw eiterung der Bio-Richtlinie mit Regelungen zur tierisch e n Erzeu g un g liefern. Inz w ischen hat der agrarstrukturelle W an del auch den Bio bereich erreicht, der z.T. mit Preisverfall auf den M ärkten un d einer Überpro d uktion in bestim m ten M arktseg m en ten einhergeht erreicht. Hiervon ist auch die biologische Sch w einehaltu ng betroffen. Sie w eist inz w ischen ein breites Erzeugerspektru m beispielsw eise z w ischen kleinen w estdeutschen Demeterbetrieben mit w enigen Tieren und großen M astanlagen von EU- oder BioparkBetrieben in Os t deu tschlan d auf.

19

Z.B. in Sü d old en b urg o d er in M ecklen b urg-Vorp o m m ern, w o zen trale St a n d orte für M ast a nla gen z w ischen 3.000 u n d 15.000 Plätzen gesuch t u n d geplan t w urden. 20 So scheiterte noch 1999 ein Vorhaben zur Einführung von Biofleisch beim Unterneh men Redlefsen in Schlesw ig -Holstein, d as vo m IÖ W betreut w urde, u.a. an der zu gerin gen un d unsicheren Lieferm en ge.

82

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

7.1

Politisch-rechtliche Rahmenbedingungen der Schweinehaltung

Das w eitgehen de Fehlen von M arktim p ulsen zur U msetzung einer tierart - u n d u m w elt gerechten Sch w einehaltung erfordert u.a. die p olitische Setzung rechtlicher Stan dards. Übersicht 1 gib t einen ersten Überblick ü ber verschiedene Rechtsbereiche mit en tsprechen den Richtlinien, Verord nun gen un d Gesetzen. Vor dem Hintergrun d der in Tabelle 3 3 erfassten Regelu n gsdich te soll im folgen den n ur a uf zentrale Handlungsfelder der A grar- u n d U m w elt p olitik ein geg a n gen werden. Ein Sch w erpunkt der A usführung liegt dementsprechend in der Skizzierung der bedeutsa men rechtlichen Rah m en bedin g un gen un d den sich a b zeichnen den En t w icklun gsten den zen für die Sch w eineh alt u n g: ß ß ß ß

EU-A grarm arktord nungen für Sch w einefleisch un d für Getreide (Futtermittel) Förderpolitik auf europäischer, Bundes- un d Län derebene zur A grarstruktur un d -u m w elt p olitik Vorschriften des Um w elt- und Geneh migungsrechtes Rechtvorschriften mit A usw irkungen auf Tierbesatzgrenzen in der Sch w einehalt u n g, Tierschutz- u n d Tierh alt u n gsbestim m u n gen

Rechtsgrun dlage der gemeinsa men A grar- u n d A graru m w elt p olitik bildet in der Euro p äischen Union der Art. 43 des EW G-Vertrages (jetzt EGV). Dem nach sin d M aßnah men der U m w elt p olitik, so w eit sie lan d w irtschaftliche Pro d ukte un d Pro d uktionsverfahren betreffen, in die Gemeinschaftsko m petenz eingebunden. A nsatzpunkte und Einflussnah me der A grarund U m w eltpolitik basieren auf verschiedenen Rechtsetzungsebenen und Ko m petenzb estim m u n gen, die nich t u n bedin g t ko m p a tibel sin d. Da her sin d die im europäischen Bi nnen m arkt an gestreb te Harm onisierungen der divergieren den nationalen Regelungen mit vielen Unsicherheiten un d a d ministrativen Pro blemen behaftet. W ähren d die A grarp olitik in Bezug auf die konventionelle un d ökologische Sch w einehalt u n g vorrangig einko m mens- und verteilungspolitische so wie m arktstabilisierende Ziele verfolgt, versucht die U m w elt p olitik, eine Rückführung der gerade aus der konventionellen Land w irtschaft resultierenden gravierenden Um w eltbeeinträch tigungen in die W ege zu leiten. A ußerhalb der Um w elt- un d A grarp olitik gib t es in den Bereichen Gesun d heits-, Wirtschafts-, Regional- un d Finanzp olitik zahlreiche A nknü p fungspunkte an die Land w irtschaft. Dazu gehören u.a. die Vorschriften des Baurechts im A ußenbereich oder im Steuerrecht die A b grenzung der Tierhaltungsbetriebe gegenü ber ge w erblichen Unterneh men. Ein w eiteres Beispiel ist die Trink w asserverord nung, die dem A ufga ben bereich des Gesun d heitsschutzes z ufällt.

83

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

Tabelle 33:

Relevante Rechts- und Förderbereiche für die Schweinehaltung

Rechtsbereiche

Europäische Union

Deutschland

Umweltrecht I

Wasserrecht

TrinkwasserRL (Richtlinie 98/83/EC, http://w w w .europa.eu.int/com m/environ ment/w ater/w ater-drink/index_en.ht ml, Stand 26.11.2003) NitratRL (9 1/676/EEC, concerning the protection of w aters against pollution caused by nitrates from agricultural sources, http://w w w .europa.eu.int/com m/environ ment/w ater/w ater-nitrates/directiv.html, Stand 26.11.2003) EU-WasserrahmenRL ( WRRL 2000/60/EG, http://w w w.bmu.de/files/w asserrichtlinie. pdf, Stand 26.11.2003)

Wasserhaushaltsgesetz - WHG (1957, neugefasst 2002)

DüngeVO (1996, zuletzt geän dert 2003): Verordnung über die Grundsätze der guten fachlichen Praxis beim Düngen, inkl. Grundsätze für die An w endung von Wirtschaft sdünger tierischer Herkunft

Bundesimmissionsschutzgesetz BImSchG (1974, Neugefasst 2002)

Immissionsschutzrecht

4. BImSchV - Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen (1985, neugefasst 1997, zuletzt geändert 2003): § 1 A nhang mit Geneh migungssch w ellen anhand Richtlinie 96/61/EG des Rates über die von Tierplätzen integrierte Vermeidung und Vermind e- 9. BImSchV - Verordnung über das rung der Umweltverschmutzung Genehmigungsverfahren (1977, (IPPC/IVU) neugefasst 1992, zul. geändert vo m 24.09.1996: 2003): a) A nlagen zu m Schlachten mit einer UVP-pflichtige Vorhaben: § 1 AnSchlachtkapazität (Tierkörper) von mehr w endungsbereich: Verw eis auf die in als 50 t pro Tag der 4. BImSchV genannten A nlagen: b) Behandlungs- und Verarbeitungsanla- bei Errichtungs-, Änderungs-, Teilgen zur Herstellung von Nahrungsmitte l- geneh migung, einem Vorbescheid erzeugnissen aus - tierischen Rohsto ffen oder einer Zulassung des vorzeitigen (mit Ausnah me von Milch) mit einer Beginns Produktionskapazität von mehr als 75 t TA-Luft 21 (2002) Fertigerzeugnissen pro Tag, A nlagen zur VDI-Richtlinien 3471 (Tech nische Intensivhaltung oder Aufzucht von Regel, Sch w eine22) Sch w einen, Stand 27.11.2003. Geruchsimmissionsrichtlinie - GIRL vom Länderausschuss für Im missionsschutz erarbeitet, „erhebliche Belästigung “ im Sinne des § 3 Abs. 1 BImSchG durch Tierintensivhaltu ngen, http://w w w .um w elt-online.de/ recht/luft/laender/girl_ges.htm, Stan d 26.11.2003, u m gesetzt nur in NRW v. 13.09.1998

21 Die neue TA Luft verw eist auf mehr als 90 Richtlinien bz w . Normen aus verschiedenen Regelw erken von VDI

und DIN und fordert deren strikte An w endung (Vgl. http://w w w .vdi.de/vdi/presse/ p_infos_details/ index.php?ID = 1012884 , Stand 21.11.2003). 22 Die Richtlinie befasst sich mit Emissionen verunreinigender Stoffe aus der Sch w einehaltung. Aufgabe der Richtlinie ist es, die Ursachen für die Entstehung, die Art und Konzentration der Emission zu kennzeichnen und M aßnahmen zum Vermindern der Emissionen und Im missionen anzugeben (Vgl. http://w w w.uni-vechta.de/ studium/du w/bericht/do w nload/pdf/5_emssionen(index)_druck.pdf, Stand 21.11.2003 so w ie http://w w w .vdi.de/ vdi/vrp/richtliniendetails/index.php?ID = 2017825, Stand 21.11.2003).

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Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Forts. Tabelle 33: Rechtsbereiche

Relevante Rechts- u n d Förderbereiche für die Sch w einehaltung Europäische Union

Deutschland

Umweltrecht II

Medienübergreifendes Umweltrecht

Naturschutzrecht

Abfallrecht

UVP-RL - Richtlinie über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (85/337/EW G, geändert durch Richtlinie 97/11/EG vo m 3. M ärz 1997, http://w w w .um w eltservice.de/informatio n/gesetze/eu/uvp-rl.html, Stand 27.11.2003): ANHANG I PROJEKTE NACH ARTIKEL 4 ABSATZ 1: 17. Anlagen zur Intensivhaltung oder -aufzucht von Schweinen A NHA N G II PROJEKTE N ACH ARTIKEL 4 ABSATZ 2: 1. Land wirtschaft, Forst wirtschaft und Fischzucht: e) Anlagen zur Intensivtierhaltung (nicht durch Anhang I erfasste Projekte) Fauna Flora Habitat-Richtlinie - FFH Richtlinie (RICHTLINIE 92/43/EW G, 1992, zur Erhaltung der natürlichen Lebensräu me so wie der wildlebenden Tiere und Pflanzen, http://europa.eu.int/com m/environment/ nature/habdirde.ht m, Stand 27.11.2003) AbfallRL (75/442/EEC, geändert durch 91/156/EEC, 91/692/EEC und 96/350/EC, aber: The follo wing shall be e xcluded from the scope of this Directive: (iii) animal carcases and the follo wing agricultural w aste: faecal matter and other natural, non-dangerous substances used in farming, http://europa.eu.int/eurlex/en/consleg/pdf/1975/en_1975L0442_d o_001.p df, Stand 27.11.2003)

UVPG (1990, neugefasst 2001, zuletzt geändert 2002, Leitfaden für Intensivtierhaltung, http://gpool.lfrz.at/gpoolexport/medi a/file/Leitfaden_25.9.03.pdf, Stand 16.11.2003)

Umwelthaftungsgesetz – UmweltHG (1990, geändert 2002)

Bundesnaturschutzgesetz BNatSchG (2002)

Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz - KrW-/AbfG (1994, zuletzt geändert 2002) AbfKlärV (1992, zul. geändert 2002)

85

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

Forts. Tabelle 33: Rechtsbereiche

Relevante Rechts- u n d Förderbereiche für die Sch w einehaltung Europäische Union

Deutschland

Agrarrecht I

Markt- und Preispolitik (Marktordnung)

Agrarstruktur / Ländlicher Raum

Gemeinsame Marktorganisation für Schweinefleisch (V O Nr. 2759/75 (EW G) zul. geänd. 2000): 1. Säule der EU A grarpolitik: Regelung Binnenmarkt: Intervention: Beihilfe Lagerhaltung, Aufkäufe Festlegung eines Grund- u. Kaufpre ises A ußenhandel: Einfuhr-, Ausfuhrregelun g Gemeinsame Marktorganisation für Getreide ( V O Nr. 1766/92 (EW G) zul. geänd. 1999): 1. Säule der EU A grarpolitik: Regelung Binnenmarkt: Intervention: Beihilfe Lagerhaltung, Aufkäufe Festlegung eines Interventionspreises u. monatl. Aufschläge Außenhandel: Feste Einfuhrtarife , variable Einfuhrzölle, Im portquo ten, Exportbeihilfen Europäischer Ausgleichs- und Garantiefonds – EAGFL, VO 1275/1999/EWG (1999, zul. geändert durch V O a m 29.09.2003): V O ländlicher Raum, sog. 2. Säule der Agrarpolitik: Agrarum w eltmaßnahmen Um w eltverträgliche Produktionsw eisen Förderung des ökologischen Landb a ues Investitionshilfen

Gesetz über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ – GAKG (1988, zul. geändert 2002) Rah menplan – GAK v. 18.06.2003, 6 Förderbereiche, u.a.: Verbesserung ländl. Strukturen Verbesserung Produktions- un d Vermarktungsstrukturen - Nachhaltige Landbe wirtschaftung

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Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Forts. Tabelle 33: Rechtsbereiche

Relevante Rechts- u n d Förderbereiche für die Sch w einehaltung Europäische Union

Deutschland

Agrarrecht II

Ökologischer Landbau

Tierschutz

Veterinärwesen (inkl. Hygienevorschriften)

Verordnung (EWG) Nr. 2092/91 des Rates vom 24. Juni 1991 über den ökologischen Landbau und die entsprechende Kennzeichnung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Lebensmittel (Konsolidierte Fassung) Verordnung (EG) Nr. 1804/1999 des Rates vo m 19. Juli 1999 zur Einbeziehung der tierischen Erzeugung in den Geltungsbereich der Verordnung (EW G) Nr. 2092/91 Die Richtlinie 98/58/EG des Rates über den Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere enthält Grundregeln zum Schutz von Tieren aller Arten. Diese Regelung beruht auf dem Europäischen Übereinko m men zu m Schutz von Tieren in l andwirtschaftlichen Tierhaltungen und den vom „Farm Animal Welfare Council“ des britischen Land wirtschaftsministeriums festg elegten „fünf Freiheiten“.

Richtlinien der einzelnen Bioverbände (z.B. Bioland, Demeter ...)

TierSchG (1972, neugefasst 1998, zuletzt geändert 2002)

Bundesverfassungsgerichtsurteil zur Vero rdnung zu m Schutz von Legehennen bei Käfighaltung (BVerfG, 2 BvF 3/90 vo m 6.7.1999, Absatz-Nr. (1 - 168)) Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung - TierSchNutztV (2001, geändert 2002 ohne Sch w eiEU-Schweinehaltungsrichtlinie - Richt- neabschnitt, Änderungsent w . in Beratung) linie des Rates (91/630/EWG) über Integration der Einzelverordnu nMindestanforderungen für den Schutz gen zur Haltung von Schweinen von Schweinen (Vgl. http://europa.eu.int/com m/food/fs/a w/a w Die 2. V O zur Än derung der TierSchNutztV ist vom Bundesrat am _legislation/pigs/91-630-eec_de.pdf, 27.11.2003 beschlossen w orden, Stand 05.12.2003). A m 23. Oktober 2001 w urde eine Rich tlinie des Rates zur wird aber von der Bundesre gierung nicht umgesetzt. Es gelten w eiterhin Änderung der Richtlinie 91/630/EG Haltungserlasse der Bundesländer über Mindestanforderungen zum Schutz z.B. NRW . von Sch w einen verabschiedet. Begleiten d dazu hat die Kom mission a m 09.11.2001 SchweinehaltungsVO Nichtig w egen Nichtbeach tung des eine neue Kom missionsrichtlinie zur Zitiergebotes (Vgl. BM VELÄnderung des Anhangs der o.g. RatsInformationen Nr. 26 vom 25. Juni richtlinie angeno mmen. 2001, Stand 05.12.2003) Richtlinie 91/628/EWG über den Schutz von Tieren beim TransTierschutztransportVO - TierSchTrV port so wie zur Änderung der Richtlinien vo m 19.11.1991 (1997, neugefasst 1999, zuletzt Entschließung 2001/C273/01 v. geändert 2002) 19.06.2001 zu m Schutz von Tieren beim Transport 90/425/EW G und 91/496/EW G TierSG (1909, neugefasst 2001, zuletzt geän dert 2002) Eine Richtlinie zur Anwendung von SchwPestV (1988, neugefasst 2003) Hygienevorschriften entlang der Wertschöpfungskette im Lebensmittelbereich SchHaltHygV (1999, Stand inkl. der Primärproduktion soll erarbeitet 21.11.2003, höhere Anforderu n gen w erden (Vgl. http://europa.eu.int/com m/ bei über 700 M astplätzen und über food/food/index_de.htm, Stand 150 Sauenplätzen, 13.02.2004) w w w.agrar.de/agenda/SHHV.htm) FIBG (Fleischhygienegesetz, 1900, neugefasst 2003)

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Forts. Tabelle 33: Rechtsbereiche

Relevante Rechts- u n d Förderbereiche für die Sch w einehaltung Europäische Union

Deutschland

Agrarrecht III

Futtermittel

Directive 96/25/EC on the circulation of feed materials Directive 70/524/EEC concerning ad ditives in feedingstuffs Decision 91/516/EEC on the list of i ngredients the use of w hich is forbidden FuttMG (1975, neugefasst 2000, in com pound feedingstuffs zuletzt geändert 2002) Directive 1999/29/EC on the undesi ra ble FuttMHV (1993, zuletzt geändert substances and products in animal nutri2001) tion Directive 96/25/EEC on the circulation of feed materials (Vgl. http://europa.eu.int/com m/dgs/health_co nsumer/library/pub/pub06_en.pdf, Stand 13.02.2004, Ausw ahl)

Sonstige Rechtsbereiche

Gesundheitsschutz und Lebensmittelrecht

Baurecht

Steuerrecht

Strafrecht

Weißbuch zur Lebensmittelsicherheit: Umsetzung eines integrierten Konzepts vom Erzeuger zum Verbraucher unter Einbeziehung sämtlicher Sektoren der Lebensmittelkette einschließlich Futte rmittelerzeugung, Primärproduktion, Lebensmi ttelverarbeitung, Lagerung, Transport und Einzelhandelsverkauf (Vgl. http://europa.eu.int/com m/food/food/ind ex_de.ht m, Stand 13.02.2004)

LMG (Gesetz über den Verkehr mit Lebensmitteln, Tabakerzeugnissen, kosmetischen Mitteln und sonstigen Bedarfsgegenständen, 1974, neugefasst 1997, zuletzt geändert 2002) TrinkwV (2001) BauGB (1960, neugefasst 1997, zuletzt geändert 2002) Novellierung geplant u.a. § 34 Rücksichtsichtsmaßklausel Land w . und § 35 Bauen im A u ßenbereich BewG (Be w ertu ngsgesetz, 1934, neugefasst 1991, zul. geändert 2001) UstG (1979, neugefasst 1990, zuletzt geändert 2003) StGB (1871, neugefasst 1998, zuletzt geändert 2002) OwiG (Gesetz über Ordnungswidri gkeiten, 1968, neugefasst 1987, zuletzt geändert 2002)

Trotz der aus Tabelle 33 ersichtlichen Regelungsdichte ist der direkte Einfluss der europäischen und deutschen A grarpolitik auf die Ent w icklung in der Sch w eineerzeugung und dem M arkt geschehen vergleichsw eise gerin g. Dennoch setzt un d beeinflusst die EU den w irtschaftlichen und rechtlichen Ordnungsrah men, dem die Sch w einehalter unterliegen. Die A usgestaltung der A ußenhan dels- un d W ährun gsp olitik, Regelun gen zur Einfuhr von Imp ortfuttermitteln un d zur Getreide-M arkt ord n u n g so w ie veterinär- u n d u m w el trechtliche Bestim m un gen w irken sich entscheiden d auf den einzelbetrieblichen Gestaltungsspielrau m der Lan d w irte un d die Ent w icklun gsperspektiven spezifischer Regionen aus.

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Die Rah men bedingungen haben bis En de der neunziger Jahre im konventionellen Bereich eine u m w elt- und tierartgerechtere Produktionsw eise kau m unterstützt. Da ein A usgleich für die erbrachten Leistungen über den M arkt meist ausfällt, lagen zusätzliche Leistungen nich t im w irtsch aftlichen Eigeninteresse der Land wirte. Di e eingeleiteten Verän derungen der rechtlichen und förderpolitischen Rah menbedin gungen m üssen sich allerdings erst noch in der Praxis als tau glich erw eisen. Im folgen den kann nur auf zentrale Han dlungsfelder der A grar- un d U m w elt p olitik ein gegangen w erden kann. Im M it telp unkt der Erläuterun gen stehen die Gesetzesvorg a ben, die sich mit den A grarm arktordnungen, der A grarstruktur- un d A graru m w elt p olitik, der Flächenbindung, den Haltungsvorschriften so wie den u m w elt - und geneh migungsrechtlichen Vorschriften beschäftigen. 7.2 7.2.1

Relevante Rechts- und Förderbereiche der Schweinehaltung Markt- und Preispolitik - Agrarmarktordnungen

Gemeinsame Marktorganisation für Schweinefleisch Seit 1967 besteht in der Europäischen Union ein gemeinsa mer M arkt für Sch w einefleisch. Zusa m menfassen de Grun dlage für die bisher erlassenen Regelungen im gem einsa m en M arkt ist die Verord nun g des M inisterrats V O (EW G) Nr. 2759/75, die zuletzt d urch die Verord nun g V O (EG) Nr. 3290/94 geän dert w urde. U m die M ärkte zu stabilisieren un d der lan d w irtschaftlichen Bevölkerung eine angem essene Lebenshaltung zu ge w ährleisten, w erden in der Europäischen Union M aßnah men getro ffen, die die A n p assung des A ngeb ots an die M arkterfordernisse erleichtern sollen. Die Interven tio nsm aß nah m en kö n nen in Form vo n A ufkäufen d urch die Interventionsstellen getroffen w erden. Zu diesem Zw eck w erden ad ministrative Preise für die A uslösung der Interventionsm aßnah men fest gesetzt. Des w eiteren sin d auch M aßnah men betreffen d Beihilfen für die private Lagerhaltung vo rgesehen, da diese die norm ale Verm arktun g a m w enigsten beeinträchtigen und dazu nach A nsicht der EU beitragen können, den Umfang der A ufkä ufe d urch die Interventionsstellen zu verringern. Die Gemeinsa me M arktorganisation für Sch w einefleisch beruht auf z w ei Preisen. Z u m einen w ird jährlich ein Grun d preis für Sch w einefleisch in Hälften, d as einer Stan d ard q ualität entspricht, fest gesetzt. Der Grun d preis gib t den Gleichge w ichtspreis an, der zur Preissta bilisierung auf den M ärkten beiträgt. Liegt der M arktpreis niedriger als 103 % des Grundpreises, können Interventionsm aßnah men beschlossen w erden. Zu m anderen darf der Kaufpreis nicht höher als 92 % un d nicht niedriger als 78 % des Grun d preises sein. Der Staat kann grun dsätzlich nur Sch w einehälften un d ausnah msw eise auch Bauch- u n d Rückenspeck aufkaufen. Die Interventionsbestände für Sch w einefleisch lagen im Jahr 1999 in der EU bei 20.000 Tonnen Pro d ukt ge w icht un d in Deutschlan d bei 10.000 Tonnen (vgl. BM VEL, 2003b: 108). Die M arktordnungspreise für Sch w einefleisch lagen in den Wirtschaft sjahren 2000/01 – 2002/03 bei 1.509,39 € je Tonne (vgl. BM VEL, 2003b: 147). Die Gemeinsa me M arktorganisation für Sch w einefleisch „stützt den Sektor traditionell nur in begrenztem U m fang “. Im Falle der klassischen Sch w einepest können jed och Son derm aß nah m en zur St ü tzu n g an ge w en det w erden, so d ass d urch den A ufkauf d urch die Interventionsstelle in dem betroffenen Gebiet „ die A usga ben der Gemeinschaft .. zu Lasten

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des Haushaltsplanes sprun g haft an(steigen)“ (A m tsblat t der EG C 85/4). Im Jahr 1997 u n d 1998 w urden in der EU-15 insgesa m t 571 M io. Ecu für außerge w öhnliche M arktstützungsm aßnah men un d 80,5 M io. Ecu für Veterinärm aßnah men verb ucht. So mit stehen A usgaben für die klassische Sch w einepest von insgesa m t 651,5 Mio. Ecu in den z w ei Ja hren A usgaben von 142,3 Mio. Ecu für A usfuhrerstattungen (72,2 Mio. Ecu 1997 und 69,9 Mio. Ecu 1998) und private Lagerhaltung (0,2 Mio. Ecu 1997) im gleichen Zeitrau m gegenü ber (vgl. A m tsblatt der EG C 85/4, Tabelle 1). Zur Verw irklichung eines gemeinsa men stabilen M arktes für Sch w einefleisch in der G emeinschaft w urden neben dem Interventionssystem ei n heitliche Handelsregelungen an den A ußengrenzen eingeführt. Durch das A bschö pfungs- und A usfuhrerstat tungssystem soll insbeson dere vermieden w erden, d ass sich die Sch w ankungen der W elt m arkt preise auf die Preise innerhalb der Gemeinschaft übertragen. Die A ußenhandelsregelung sieht einen Einschleusungspreis (vierteljährlich festgelegter Pro d uktionskosten preis auf W elt m arkt b asis) zuzü glich den z w ei Teilbeträgen Futtergetreidepreisinzidenz so w ie Präferenzzoll ( = 7 v.H. des Einschleusungspreises des Vorjahres) vor (vgl. Besch 2002, S. 22f). A b w eichend von der allgemeinen Einfuhrregelung gib t es verschiedene Einfuhrkontingente zu Son derkon ditionen, die auf die Verpflichtu n g zur Eröffn u n g eines M in dest m arktzu g a n gs o der a uf Abko m men der EU mit Drittlän dern beruhen (vgl. LLM , o.J.). Für begrenzte M engen w erden auf A ntrag und nach Vorlage einer A usfuhrlizenz A usfuhrerstattungen ge w ährt. Für die Höhe der Erstattungen ist neben der Preisdifferenz z w ischen W elt m arkt un d Gemeinschaft die Futtergetreidemenge, die in der Gemeinschaft für die Pro d uktio n eines Kilo gra m ms Sch w einefleischs not w en dig ist, ausschlag geben d. Nach 1995 w urden die subventionierten Sch w einefleischexporte so w ohl men gen m ä ßig als auch finanziell begrenzt (vgl. LLM , o.J.). Die mengen m äßige WTO -O bergrenze für su bven tio nierte Exporte in Höhe von 444.000 Tonnen w urde nur zu rund 17 % im Wirtschaftsjahr 2001/02 genutzt. Die b u d getäre WTO-O bergrenze von 191,3 Mio. € w urde im Wirtschaft sjahr 2001/02 nur zu ca. 10 % ausgenutzt (BM VEL, 2003b: 149). Durch w eitgehend stabile EU-M ärkte un d die A usw eitung der Do p pel-N ull-A bko m men konnten auch die Exp ortsu bventionen im Sch w einefleischsektor red uziert w erden (BM VEL, 2003b: 82). Die Exp orterstattungen für Sch w einefleisch sch w ankten in den Jahren 1998 un d 1999 z w ischen 70 €/100 kg für Lieferu n gen nach Russland und m axim al 40 €/100 kg. Im Wirtschaftsjahr 1998/99 w urden rd. 742.000 t Sch w einefleisch erstattungsfähig exportiert. Nach Grethe ist auf Gru n d der Exp ortsu bven tionen w elt w eit (im Jahre 1998 w urden z w ölf Prozent der Sch w einefleischexp orte su bventioniert) ein Potential für die Verzerrung der W elt m arkt preise vorhan den (Grethe 2001). Das In terven tions- so w ie A bschö pfun gs- un d A usfuhrerstattun gssystem hat d azu geführt, dass die EU in Bezug auf die Sch w einefleischerzeugung au t ark u n d w elt grö ß ter Exp orteur ist (vgl. A m tsblatt der EG C 85/4). Der M arkt für Sch w einefleisch w ird durch diese Regelungen w eitgehend dem freien Spiel der Kräfte ü berlassen. In den zurückliegen den Jahren gab es nur sehr begrenzt eine Gew ä hru n g vo n Beihilfen für die private Lagerhaltung als tem poräre M arktunterstützungsm aßnah me mit einem begrenzten Kostenauf w an d. Staatliche Interventionskäufe sin d in der Gemeinschaft seit 1971 nicht mehr erfolg t. Fazit: Die Gemeinsa me M arktorganisation für Sch w einefleisch hat an gesich ts der gerin gen Interventionstiefe nur einen geringen Einfluss auf die Struktur- u n d M arkten t w icklu n g. Trotz w eitgehen der Liberalisierung w erden jed och d urch hohe außerge w öhnliche M arktstützun gsm aßnah men un d Veterinärm aßnah men in Zeiten der Sch w einepest die vorhandenen Strukturen gestützt.

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Gemeinsame Marktorganisation Getreide Die Sch w einehaltung ist aufgrund des hohen A nteils an Getreide im Futtermittel in einem besonderen M aße von der EU-A grarpolitik im Bereich Getreide abhängig. So w ohl bei konventionellen als auch ökologischen Betrieben setzt sich das Sch w eine futter ü berw iegen d aus Getreide, insbesondere Winterw eizen und Gerste, zusa m men (siehe für die konventionellen M o dellbetriebe Ka pitel 3.1.3 u n d für die ökolo gischen M o dellbetriebe Ka pitel 3.2.3). Die derzeit gültige Getreidem arktordnung basiert auf der Verordnung (EW G) Nr. 1766/92. Mit der Verordnung (EG) Nr. 1253/1999 w erden die Beschlüsse zur A genda 2000 u m g esetzt (LLM 2001). Der Interventionspreis, der sich auf die Großhandelsstufe frei Lager in festgelegten Interventionsorten bezieht, ist für alle interventionsfähigen Getreidearten gleich. Der Interventionspreis ist von 110,25 € je To n ne im Wirtsch aftsja hr 2000/1 a uf 101,31 € je To n ne im Jahr 2001/02 gesenkt w orden. Der Interventionspreis erhöht sich u m m onatliche Zuschläge, mit denen die Kosten der Lagerun g a b gedeckt w erden un d gleichzeitig ein A nreiz zur Einla geru n g vo n Getreide zur M arktentlastung w ährend der Erntezeit gesetzt w ird. A uch die m onatlichen Zuschläge ha ben sich von 1,00 € je Tonne 2000/1 auf 0,93 € je Tonne 2001/02 reduziert. Für Q ualitätsunterschiede, die von einer festgelegten Standard q u alit ä t a b w eichen, w erd en Zu- u n d A bschläge berechnet (LLM 2001). Die Interventionsbestän de für Getreide in der EU sin d von ü ber 15 Mio. Tonnen Pro d uktge w icht im Jahr 1999 in den drei Folgejahren ungefähr halbiert w orden auf durchschnittlich ca. sieben M io. Tonnen. In Deutschland sch w anken die Bestände seit 1999 u m ca. 6,5 Mio. Tonnen (BM VEL, 2003b: 108). Die Mindest menge für die A ndienung in die Interven tion beträgt in Deutschland 100 Tonnen. Das Getreide wird durch die Bundesanstalt für Land w irtschaft und Ernährung zu m Interv entionspreis zuzüglich M ehrw ertsteuer aufg ekauft. Die A b gabe des intervenierten Getreides auf dem Binnen m arkt und durch Export erfolgt auf dem A usschreib ungsw ege. Die A b gabepreise für den Binnen m arkt un d den Exp ort orientieren sich an den örtlichen M arkt- (nich t u n ter de m a m letzten Ta g der A n g eb otsfrist gelten den Interventionspreis) bz w . Welt m arktpreisen (LLM 2001). Verarbeitungserzeugnisse aus Getreide w ie z.B. M ehl w erden grun dsätzlich mit feststehenden Einfuhrtarifen belastet. Bei den interventionsfähigen Getreidearten w ie z.B. W eizen un d Gerste w erden die Einfuhrzölle auf der Grun dlage des je w eils g ültigen Interventionspreises zuzüglich 55 % und abzüglich des Einfuhrpreises cif 23 Ro tterda m berechnet. Feste Einfuhrtarife fin den A n w en d un g, w enn der varia ble Einfuhrzoll höher ist als der feststehen de Einfuhrtarif. Diese Regelung schützt die Getreidearten vor den Preissch w anku n gen auf dem W elt m arkt un d stellt einen hohen A ußenschutz dar (LLM 2001). Nach der V O (EG) Nr. 1359/95 lagen die Einfuhrtarife 1995/96 für Gerste bei 136,3 u n d für W eich w eizen bei 140,10 € je Tonne. Im Jahr 2000/01 fielen sie auf 92,80 bz w . 95,40 € je To n ne. A uf Gru n d der negativen Handelsbilanz bei Weizen im Wirtschaftsjahr 2001/02 w urden durch ein neues Einfuhrregime mit Im p ort q uoten anstelle von Einfuhrzöllen M aßnah men zur Begren z u n g der Getreideim p orte getroffen. Dies gilt jed och nur für W eich w eizen mittlerer un d unterer Q ualität so w ie für Futtergerste (BM VEL 2003b: 80). Durch Exp ort beihilfen kann die EU Getreide auf M ärkten dritter Län der zu konkurrenzfähigen Preisen anbieten. Bei den A usschreibungen für Exportbeihilfen erhält der Exporteur mit 23

cif = cost, insurance, freight (Lieferung frei Bord, inkl. Versicherung und Transport). Bei der Berechnung der Preise cif Rotterdam w erden von der Ko m mission die repräsentativen Börsennotierungen in den USA, die Kosten fob (fob = free on board = > Ware frei Schiff) Golf bz w . fob Große Seen und die reine Seefracht Golf Rotterdam bz w . Große Seen - Rotterdam berücksichtigt.

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der niedrigsten Erstattungsforderung den Zuschlag. Mit A usfuhrl izenzen, deren Laufzeit begrenzt ist, w erden subventionierte Export mengen kontrolliert (LLM 2001). Die mengenm äßigen un d b u d getären WTO- O bergrenzen für su bven tionierte Exp orte w urden in den WJ 2001/02 un d 2002/03 für Futtergetreide nicht voll ausgenutzt (ca. 33 %). Langfristig w ird eine A ngleichung der gemeinschaftlichen Preise an die der Weltmärkte zur subventionsfreien u n d so mit m en gen m äßig un beschränkter A usfuhr anvisiert, u m von einem w achsen den w elt w eiten Han delsvolu men profitieren zu können (EU-Ko m mission 1999). Die A grarausgaben der EU für Getreide einschl. Kartoffelstärke liegen seit 1998 bei un gefähr 13,5 Mrd. € im Jahr (BM VEL, 2003b: 150). Investitionen im Bereich M arktstrukturverbesserung des Sektors Getreide w urden im Jahr 2001 mit insgesa m t 9,9 Mio. € ö ffentlicher Mittel gefördert, davon ca. 4 Mio. € aus der G AK u n d ca. 5,9 Mio. € aus dem EA GFL. Die Flächen prä mien für Getreidekulturen liegen in Deutschlan d seit 1998 konstant bei ca. 320 € je ha (BM VEL, 2003b: 116). Die u n terneh m ensbezo genen Direktzahlu n gen u n d Zuschüsse in lan d w irtschaftliche Hau p terw erbsbetriebe im Sektor Getreide, M ais, Hülsenfrüchte und Ölsaaten belaufen sich im Jahre 2001/02 auf 244 €/ha LF im Bereich Ackerb a u und 89 €/ha LF im Bereich sonstiger Futterbau (BM VEL, 2003b: 130). In Deutschland w erden auf einer A nbaufläche von ca. 7 Mio. ha im Jahr 2002 ü ber 40 Mio. Tonnen Getreide geerntet. Dies entspricht einem Ertrag von 62,5 dt/ha (BM VEL, 2003b: 103). Der Pro d uktionsw ert zu Erzeu gerpreisen lieg t für d as Jahr 2002 bei ca. 4,3 Mrd. €. „Die ökologisch w irtschaftenden Betriebe erzielten mehr als dop pelt so hohe Produktpreise für Getreide und Kartoffeln w ie die konventionelle Vergleichsgru p pe“ (BM VEL, 2003b: 34). Fazit: Die konventionelle Sch w einehaltung profitiert von der EU Getreide- M arktord nun g: Die Futtermittelkosten sinken infolge des stetig red u zierten Stützun gsniveaus für Getreide. Gleichzeitig w ird die intensive Sch w einehaltung (insb esondere in den Veredlungszentren) d urch die Ge w ährung einer Silo m ais-Prä mie gefördert. Hierd urch entsteht ein Vorteil für eine m onostrukturierte (hoher A nteil an M aisflächen) und w eitgehend flächenunabhängige Tierh alt u n g (Zuka uf vo n Fu t termitteln).

7.3

Agrarstruktur- und Agrarumweltpolitik - Ländlicher Raum

7.3.1 Europäischer Ausrichtungs- und Garantiefonds EAGFL A + B Neben dem M arktordnungsbereich bildet der Europäische A usgleichs- und Gara n tiefonds (EA GFL) als Verordnung „Ländlicher Rau m “ die sog. 2. Säule der europäischen A grarpolitik. Der EA GFL bündelt bestehende M aßnah men der A grarstrukturförderung und A graru mw elt p olitik für eine nachhaltige Ent w icklung des län dlichen Ra u ms u n d fla nkiert u n d ergänzt die an deren Instru mente der Gemeinsa men A grarp olitik (vgl. Verord n u n g der EG Nr. 1257/1999). W ährend jährlich rd. 38 Mrd. € in die M arktordnungsausgaben (z.B. Flächen - und Tierprämien, Exp orterstattun gen) fließen, w erden für M a ß n a h m en der 2. Sä ule n ur ru n d zeh n Prozent dieser M ittel zur Verfügung gestellt. Die Beihilferegelung für A graru m w elt m aßnah men soll Land w irte w eiterhin erm utigen, im Dienste der gesa m ten Gesellschaft Pro d uktionsverfa hren einzuführen b z w . beizu behalten, die der zuneh men den N ot w en digkeit des Schutzes un d der Verbesseru n g der U m w elt, der nat ürlichen Ressourcen, der Bö den un d der genetischen Vielfalt so w ie des Erhalts der Lan dschaft un d des län dlichen Lebensrau ms gerecht w erden.

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Die Verbesserung der Verarbeitun g un d Verm arktun g lan d w irtschaftlicher Erzeu g nisse sollte durch Investitionsbeihilfen in diesem Bereich gefö rdert w erden: KAPITEL I INVESTITIO NEN IN LA ND WIRTSCHAFTLICHEN BETRIEBEN Artikel 4 Die Beihilfen für Investitionen in land w irtschaftlichen Bet rieben tragen zur Verbesseru n g der land w irtschaftlichen Einko m men so w ie der Lebens-, Arbeits- u n d Pro d uktio nsbedingungen bei. Die Investitionen dienen einem o der mehreren der folgen den Ziele: ß ß ß ß ß

Senkun g der Pro d uktionskosten Verbesserung un d U mstellung der Erzeu g un g Steigerun g der Q ualität Erhaltung und Verbesserung der natürlichen U m w elt, der Hygienebedingun gen und der Tierschutzstan dards Förderung der Diversifizierung der Tätigkeiten des Betriebs (EA GFL, A bl. L160/85)

Der Gesa m t w ert der Beihilfen beläuft sich auf m ax. 40 bis 50 Prozen t des Investitionsvolumens im land w irtschaftlichen Betrieb. 7.3.2

Gemeinschaftsaufgabe GAK (Bund und Länder)

In Deutschland ist die Gemeinschaftsaufgabe „Förderung der A grarstruktur und des Küstenschutzes“ (G AK) d as Hau p tinstru ment zur Steuerun g der A grarstruktur un d der län dlichen Ent w icklung. M it der G AK w erden u.a. die Rah mensetzungen des EA GFL auf nationaler Ebene u m gesetzt un d kofinanziert. Zielsetzung ist die Stärkung der lan d w irtschaftlichen W ett be w erbsfähigkeit un d Verbesserung der strukturellen so w ie ökologischen Rah men bedingungen des län dlichen Rau mes. Hierfür liegen sechs Fördergrundsätze (u.a. Verbesserung der ländlichen Strukturen, Nachhaltige Land w irtschaft) vor. Mit der eingeführten M odulation w erden verstärkt u m w el tfreun dliche un d tierartgerechte Pro d uktionsw eisen gefö rd ert.

Förderbereich: Verbesserung der Produktions- und Vermarktungsstrukturen Gegenstan d der Förderung sin d u.a. der ökologische Lan d bau so w ie eine tierartgerech te Haltung. In A nlage 2 sind die „Bauliche Anforderungen an eine besonders tiergerechte Ha ltung “ aufgeführt. Entsprechen de M aßnah men können Zu w en d ungen als Zinsverbilligung o der Zuschüsse (m ax. 40 % des Investitionsvolu mens) erhalten. Das zu m Förderbereich „Verbesserung der Pro d uktions- u n d Verm arktungsstrukturen “ gehörende A grarinvestitionsförderungsprogra m m (AFP) als größte Einzelm aßnah me der G AK (2003: 248,8 Mio. € = ca. 20 % der G AK- M ittel) stellt ein w ichtiges Instru ment bei der Neuorientierung der Ernährungs- u n d A grarp olitik d ar. M it der verstärkten Förderung von Investitionen in tiergerechte Haltungsverfahren un d in eine flächengeb un dene Tierhaltung beko m men agrarstrukturp olitisch beson ders w ichtige Investitionen größeres Ge w icht

Förderbereich: Nachhaltige Landbewirtschaftung (E. Förderung umwelt- und tierartgerechter Haltungsverfahren)

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Beson ders tiergerechte Haltun gsverfahren w erden nach dem Rah men plan 2003 der G AK unter de m Förderbereich N achhaltige Lan d be w irtschaftun g, E: „Förderun g um w elt- und tiergerechter Haltungsverfahren “ mit bis zu 440 € /ha für die Haltung von Zuchtsch w einen, die im Laufstall auf Stroh gehalten un d denen zusätzlich auch W eidegang un d A ußenauslauf erm öglicht w erden, gefördert (BM VEL, 2003b: 72). Beihilfez w eck ist der A usgleich von Einko m mensverlusten, der beim zusätzlichen A uf w an d für tierartgerechte Haltung en tst eh t: Stallfläche ß

Läufer/M astsch w eine: bis zu einem Lebensalter von 4 M onaten (o der bis 60 kg) min d. 0,6 m 2 pro Tier, d arü ber min d. 1,0 m 2 je Tier

ß

Zuchtsauen: mind. 3,0 m 2 je Zuchtsau, min d. 4,5 m 2 je A b ferkelb uch t

A nforderun gen an W eidehalt un g ß

Tieren ist im Zeitrau m z w ischen dem 1. Juni und dem 1. Oktober - so w eit Krankheit des Tieres dem nicht entgegen steht - täglich min destens tagsüber Weidegang mit freiem Zugang zu einer Tränkevorrichtung zu ge w ähren

ß

Liegeflächen sind im Stall ausreichend mit geeigneter trockener Einstreu oder mit DLG-anerkannten Ko m fort m atten o der sonstigen gleich w ertigen Bo den belägen zu versehen

A nforderun gen an Haltun g auf Stroh ß

Liegeflächen sin d regelm äßig mit trockene m Stroh einzustreuen, so d ass diese ausreichen d gep olstert sin d; bei Sch w einen d arf d as Stroh nicht gehäckselt sein

A nforderu n gen an A u ßenauslauf ß

Jedem Tier folgende planbefestigte oder teilperforierte A ußenfläche zur Verfü g u n g stellen:

ß

M astsch w einen bis zu einem Lebensalter von 4 M onaten (oder bis 60 kg) mind. 0,4 m 2 pro Tier, d arü ber min d. 0,6 m 2 je Tier

ß

Zuchtsauen min d. 1,3 m 2 je Zuch tsa u

Zu m Förderbereich Nachhaltige Land be w irtschaftung zählend u.a. die Förderung einer Reduzierung des Tierbesatzes in Reg io nen mit h o her Vieh dich te u n d in u m w eltsensiblen Gebieten. Ziele sin d: ß

Förderun g einer flächen geb un denen un d extensiven Tierhaltun g

ß

Förderun g einer an u m w eltsensible Gebiete an gep assten Tierhaltun g

ß

Verbesserung der spezifischen Um w eltprobleme in Regionen mit hoher Viehdich te o der in u m w eltsensiblen Gebieten

Die Prä mie beträgt je verringerter GV je ha LF bei M astsch w einen 250 € u n d bei Zuch tsa uen 550 €. Da bei ist eine län derspezifische A n p assu n g der Prä mien m ö glich (- 3 0 % bis + 2 0 %). Fazit: Mit de0 EA GFL un d der G AK w erden der ökolo gische Lan d b au un d tiergerech tere Haltungsformen unterstützt. Im Vergleich zu der finan ziellen A usstattung der ersten Säule

94

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

sind die finanziellen Mittel allerdings gering. Die G AK als nationale Umsetzun gsebene des EA GFL w ird im Rah men der A grarw ende system atisch als Instru ment für die A grarw ende u m gebaut. Hierdurch ergeben sich neue Unterstützungsleistun gen für den ökoIogischen Lan d b au un d tierart gerechtere Haltungsformen. Dem gegenü ber w urde die Unterstützung des konventionell en Bereichs ab geb a u t .

7.4

Tierbesatz – flächengebundene Schweinehaltung

Der m axim al m ö gliche Tierbesatz je Betrieb w ird d urch verschiedene Rech tsvorschriften un d (Verban ds-)Richtlinien beeinflusst. In erster Linie han delt es sich dabei u m Regelungen zur Bindun g der Tierhalt un g an die Fläche, u m eine u m w elt gerech te En tsorg un g des Wirtschaftsd üngers zu ge w ährleisten. NEULA ND, der Verein für tiergerechte und u m w eltsch onende Nutztierhaltung e.V., h a t d arü ber hin a us a bsolu te Best a n dso bergrenzen in der Sch w einehaltung (95 Sauen in der Ferkelerzeugung, 650 M ast plätze in der Sch w einem ast un d 500 M ast plätze un d die d azu not w en digen Sauen im geschlossenen System) für seine Mitglieder eingeführt.

7.4.1

Europäische Nitratrichtlinie und deutsche Düngeverordnung

In Deutschlan d w urde die sog. Nitratrichtlinie der Europäischen Union durch die Düngeverordnung u m gesetzt. Von herausragender Bedeutung für die Sch w einehaltung ist die Ve rpflichtung, höchstens bis zu 210 kg Gesa m tstickstoff (Wirtschaftsd ünger tierischer Herkunft) je Hektar und Jahr auf Grünland und 170 Kilogra m m Gesa m tstickstoff je Hektar und Jahr auf Ackerland aufzubringen (DüngeV §3). Hierd urch w ird in direkt auch der m axim ale Tierbesatz pro Betrieb (ohne A b ga be des Wirtschaftsd ün gers) bestim m t. Die Dün geverordn u n g le g t so mit einerseits eine O bergrenze fest und schreibt zugleich auch eine bedarfsorientierte Düngung in A bhängigkeit vo m Versorgungsgrad des Bodens und Bedarf der Pflanzen vor. Stickstoffhaltige Düngemittel d ürfen nur so ausgebracht w erden, d ass die d arin enthalt enen N ährstoffe bed arfsorientiert un d im w esentlichen w ähren d der Zeit des Pflanzenw achstu ms verfüg bar w erden. A ußerdem m uss der Boden für die Düngemittel aufnah mefähig sein. Geräte zur A usbringung von Düngemitteln m üssen den allgemein anerkannten Regel n der Technik entsprechen un d eine sach gerechte M en gen bemessun g un d Verteilun g so w ie verlustarme A usbringung ge w ährleisten. Düngemittel d ürfen auch nicht direkt in Ge w ässer ein getragen o der auf benach b arte Flächen ab gesch w em m t w erden. Festgeschrieben w urde auch, dass der Düngebedarf schla gw eise zu ermit teln ist, un d z w ar u.a. in A b hän gigkeit von ß

dem Nährstoffbed arf des Pflanzen bestan des,

ß

den im Bo den verfü g b aren Nährstoff men gen,

ß

d e m Kalk- u n d Hu m usgeh alt des Bo dens u n d

ß

den A n bau bedingungen, die die Nährstoffverfügbarkeit beeinflussen wie z.B. Vo rfrucht, Bo den bearbeitung un d Be w ässerung.

Ein mit Nährstoffen stark versorgter Ackerboden kann letztendlich eine erhebliche Reduzi erung des betrieblichen Sch w einebesatzes nach sich ziehen, w enn es nicht gelingt durch Fütterung und externer Entsorgung der G ülle das betriebliche Nährstoffaufko m men zu verän dern. Dies ist insbeson dere in den Veredlun gsregionen der Fall.

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

7.4.2

95

EU-Öko-Verordnung und Bioverbände

Die EU-Öko-Verord nun g schreib t eine m axim ale Dün g men ge von 17 0 kg N/ha u n d Jahr vor, w as eine m m axim alen m ö glichen Tierbesatz von 6,5 Sauen o der 14 M ast plät z en entspricht. Eine externe Düngerzufuhr w ird angerechnet bz w . erfolg t eine entsprechen de Red uzi erung des Tierbesat zes. Die Bioverbän de Biolan d, Demeter un d Naturlan d schreiben hin gegen einen m axim al m ö glichen Tierbesatz von 6,5 Zuchtsauen o der 10 M astsch w einen pro Hektar vor. Fazit: Der Bio bereich setzt sich mit seinen Verb an dsrichtlinien eigene flexible O bergre n ze n für den Tierbesa tz im Betrieb, der sich a n der z ur Verfü g un g stehen den Fläche orientiert. Vorteile für den konventionellen Bereich entstehen d urch fehlen de Regelungen zur Flächen bin d ung (Futtergrun dlage, Wirtschaftsd ünger) bei der Erzeu g u n g.

7.5 7.5.1

Tierschutz / Tierhaltung Tierhaltungsverordnungen

In Deutschlan d lieg t nur eine veraltete Sch w einehaltun gsverord nun g vor, die noch nicht die Vorg a b en d er EU-Richtlinie u m gesetzt hat. Die U msetzung der EU-Sch w einehaltungsrichtlinie in nationales Recht ist besonders dringlich, d a derzeit keine b u n desein heitlichen Tierschutzregelun gen zur Sch w einehaltun g vorliegen. Die nationale Sch w einehaltungsverord nung ist w egen Nicht beachtung des Zitierg eb otes nichtig g ew orden (BM VEL 2001). Ein e „Eins-zu-Eins-U msetzun g" der EU-Sch w einehaltungsrichtlinie w ird vo m BM VEL ab gelehnt, da eine Novellierung der EU-Richtlinie mit Verschärfungen für 2005 erw artet w ird. Der Ent w urf der Sch w einehaltungsverordnung des BM VEL sieht hinsichtlich des Platzb ed arfs je Tier höhere Stan d ards vor als die EU-Rich tlinie un d orientiert sich en g an dem Sch w einehaltungserlass von 2001 des Lan des N ordrhein-W estfalen (als so g. „Kuschelerlass“ von konventioneller Seite kritisiert) (Tabelle 34). Dies w ird von dem Deutschen Bauernverb an d un d den meisten Bun deslän dern a b gelehnt. Die Beratungen des Bun desrates zur Z w eiten Verord nung zur Ä n derung der Tiersch u t zN utztierhaltungsverord nung En de N ovem ber 2003 haben daher die Vorlage der Regierung entschärft. Da bei sin d die A n ga ben u.a. zu M in destflächen neu gefasst un d beschlossen w orden. Das Verbraucherministeriu m lehnt allerdings die U msetzung des Bun desratsbeschlusses a b.

96

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Tabelle 34:

Vergleich der europäischen und nationalen Vorschriften zum Platzbedarf (Stall) von Schweinen Entwurf NutztierhaltungsVO Bereich Schweinehaltung (m 2)

EU-Schweinehaltungsrichtlinie

Nachbarländer

(m 2)

(m 2)

Mastschweine -

30 kg bis 50 kg

0,65

0,40

-

50 kg bis 85 kg

0,92

0,55

-

85 kg bis 110 kg

1,10

0,65

DK: NL: DK: NL: DK: NL:

0,40 0,60 0,55 0,80 0,65 1,00

DK: NL: DK: NL:

0,20 0,40 0,30 0,40

Ferkel -

bis zu 20 kg

0,35

0,20

-

über 20 kg

0,46

0,30

2,50

2,25

Sauen in Gruppenhaltung -

bis 5 Tiere

DK: 2,00 bis 2,80 NL: 2,25

Die folgen de Tabelle 3 5 zeig t zu m Vergleich die w eitergehenden Vo rschrif ten d er EU- ÖkoVerord nung un d der deutschen Bioverbän de:

Tabelle 35:

Vorschriften der EU-Öko-Verordnung und der deutschen Bioverbände zum Platzbedarf von Schweinen Stall (m 2)

Auslauf (m 2)

bis 50 kg

0,80

0,60

50 kg bis 85 kg

1,10

0,80

85 kg bis 110 kg

1,30

1,00

über 40 Tage alt und bis 30 kg

0,60

0,40

weibliches Zuchtsch wein

2,50

1,90

männliches Zuchtsch wein

6,00

8,00

säugende Sauen mit bis zu 40 Tage alten Ferkeln

7,50

2,50

Mastschweine

Ferkel Zuchtschweine

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

97

Fazit: Im Bereich des Tierschutzes setzen die ökologisch w irtschaftenden Betriebe deutlich höhere Standards. Dies führt z.B. durch das Verbot der Spaltenböden und höheren Mi ndestfläche pro Tier zu deutlichen Kostenvorteilen für den konventionellen Bereich. Weitere Bereiche sin d Regelungen zu den Lichtverhältnissen, zu m A uslauf u n d zur Beschäftig u n g.

7.5.2

Tiertransporte

Die Spezialisierung der lan d w irtschaftlichen Tierhaltungen, die räu mliche Konzentra tion u n d In t ensivierung der Tiererzeugung so w ie die Rationalisierung in den Schlacht betrieben un d den Verarbeitungsbetrieben für tierische Erzeugnisse haben dazu geführt, dass die Tiertransporte erheblich zugeno m men haben (Entschli eßung des Rates vo m 19. Juni 2001 zum Schutz von Tieren beim Transp ort (2001/C 273/01)). Die EU-Rich tlinie 91/628/EW G über den Schutz von Tieren beim Transport enthält keine Begrenzun g der Transp ortzeit o der der Entfernun g. Sie beinhaltet nur die Regelun g, d ass Tiere nicht länger als 24 Stunden ohne Futter un d W asser bleiben d ürfen. Die EU-Rich tlinie 95/29/EG zur Ä nderung der Richtlinie sieht bei einer längeren Transportzeit als acht Stunden die Erstellung eines Transp ort planes vor. Bei einem Transp ort von Sch w einen auf der Schiene oder der St raße m üssen alle Sch w eine min destens liegen un d in ihrer natürlichen Halt un g stehen können, so d ass die La dedich te bei Sch w einen mit eine m Ge w ich t von ungefähr 100 kg beim Transport 235 kg/m⇥ nicht überschreiten darf (Mindestbodenfläche). Sch w eine können für eine m axim ale Dauer von 24 Stunden transportiert w erden. W ährend des Transports m uss die ständige Versorgung der Ti ere mit W asser ge w ährleistet sein. Bei einem Transport von über acht Stunden sind w eitergehende A nforderungen an das Transp ortfahrzeu g w ie z.B. Einstreu zu erfüllen. Nach der festgesetzten Transportdauer m üssen die Tiere entladen, gefüttert und getränkt w erden und eine Ruhezeit von mindestens 24 Stun den erhalten. Nach der deutschen Tierschutztransportverordnung vo m 11. Juni 1999 dürfen nach § 24 Nutztiere zur Schlachtstätte nicht länger als acht Stunden befördert w erden, w enn der Ve rsan d tort un d der Bestim m ungsort im Inlan d liegen. Bei an deren Nutztiertransporten m uss nach einer Transp ort d auer von höchstens acht Stun den sichergestellt sein, d ass die N u t z tiere entla den un d im Rah men einer 24stün digen Ruhep ause gefüttert un d getränkt w erden. Ferkeln bis zu einem Lebendge wicht von 30 kg m uss nach einer Transportphase von höch stens neun Stun den eine min destens einstün dige Ruhep ause ge w ährt w erden . Danach d ürfen sie in einer z w eiten Transp ort p hase für höchstens w eitere neun St un den befördert w erden. Hiernach m üssen die Tiere im Rah men einer Ruhepause von 24 Stunden entladen, getränkt und gefü t tert w erden. Sch w eine ü ber 30 kg d ürfen für eine Transp ort p hase von höchstens 24 Stun den befördert w erden, sofern sie jederzeit Zu gan g zu Trink w asser ha ben. Hiernach m üssen die Tiere im Rah men einer Ruhepause von 24 Stunden entladen, getränkt und gefüttert w erden (Anlage 2 zu § 24 A bs. 3). Bei Straßen -, Schienen- und Schiffstransp ort sin d bis zu 15 M astsch w eine o der bis zu 5 Sauen je w eils d urch eine sta bile Trennvorrichtung abzutrennen. Die Mindest bodenfl äche je Tier beträ g t bei eine m Ge w icht von 100 kg 0,45 m 2 (A nlage 4 zu § 23 A bs. 1). Die Ö ko-Rich tlinien vo n Biolan d, Demeter un d Naturlan d begrenzen die Transp ortentfe rnung bei Schlachttieren auf 4 Stunden und 200 Kilo meter. Die Transportfläche m uss eingestreu t sein.

98

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Tabelle 36:

Vergleich der Regelungen zum Transport von Schweinen

Regelungsbereich

EU

Deutschland

Verbände

EU-Richtlinie 91/628/EWG, geä ndert durch Richtlinie 95/29/EG

TierSchTrV

Richtlinien von Bioland, Demeter und Naturland

Transportdauer und Entfernung

max. 24 h, 24 h Pause, keine Kilometerbegrenzung

Inland: 8 h max. 4 h und 200 km Grenzüberschreitender Transport: Bis 30 kg: 9 h, 1 h Pause, 9 h, 24 h Pause Ab 30 kg: 24 h, 24 h Pause, keine Kilometerbegrenzung

Mindestbodenfläche je Tier

bei 100 kg 0,43 m 2

Bei 100 kg 0,45 m2

Keine Angaben

Boden

Einstreu bei über 8 h

wie EU-Richtlinie

Einstreu

Fazit: Für den Biobereich entstehen höhere Kosten durch eine w esentlich schärfere Begrenzung der Transportzeit auf vier Stunden und 200 km statt 24 Stunden ohne Entfernungsbegren zun g un d dem in jedem Falle not w en digen Einstreu .

7.6 Umwelt- und Genehmigungsrecht A uf die Tierhaltun gsbetriebe w irkt insbeson dere bei Erw eiterun gs- u n d Verä n deru n gsm a ßnah men ein Spektru m an U m w elt- u n d G eneh mig u n gsrecht ein. Grun dlagen hierfür sin d: ß

IVU-Richtlinie (Richtlinie 96/61/EG des Rates vo m 2 4. Septem ber 1996 über die i ntegrierte Verm eid un g un d Vermin derun g der U m w eltversch m utzun g)

ß

BImSchG (Bundes-Im missionsschutzgesetz von 1974, neugefasst 2002)

ß

4. BImSchV (Vierte Verordnung zur Durchführung des BundesIm missionsschutzgesetzes von 1985, neu gefasst 1997, zuletzt geändert 2003)

ß

UVP-RL (Richtlinie ü ber die U m w eltverträglichkeitsprüfung bei bestim m ten öffentlichen un d privaten Projekten 85/337/EW G, geän dert d urch Richtlinie 97/11/EG vo m 3. M ärz 1997)

ß

UVPG (Gesetz über die U m w eltverträglichkeitsprü fung von 1990, neugefasst 2001, zuletzt geän dert 2002, Leitfaden für Intensivtierhalt u n g)

ß

U m w eltHG (U m w elthaftungsgesetz von 1990, geän dert 2002)

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

7.6.1

99

Die Richtlinie über die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

Mit dieser Richtlinie greift die EU m aßgeblich in das nationale Geneh migungsrecht für industrielle A nlagen ein. In A b grenzung vo m eing eschränkten Geltungsbereich verschiedener U m w elt gesetze w ird d a bei ein u m w elt medienü bergreifen der A nsatz (Luft, W asser un d Boden (ei nschließ lich A bfall)) zur Vermeid un g un d Verrin gerun g von U m w eltversch m utzun g g e w ä hlt. A nlagen zur Intensivhaltung o der –aufzucht von Sch w einen mit mehr als 2.000 Plät zen für M astsch w eine (30 kg) o der 750 Plätzen für Sauen sin d nach A nhan g I geneh mig un gspflichtig. Betriebe, die die genannten Grenz w erte ü berschreiten, m üssen ein EU-G eneh mig u n gsverfahren durchlaufen. Dabei soll geklärt w erden, ob die Veredlungsbetri ebe Vorsorgem aß nah m en gegen U m w elt belast un gen u.a. d urch den Einsatz der „ besten verfü g b aren Technik“ getroffen haben. Darüber hinaus m üssen von den A nlagenbetreibern Em missionsgrenz w erte eingehalten w erden. Für die Veredlungsbetriebe sind v.a. Gren zw erte für die Luft belastung mit Stickoxiden un d Stickstoffverbin d ungen so w ie Stau b relevant. Gleich zeitig w ird die zulässige Emission von Stoffen (Nitrate un d Phosp hate) begrenzt, die zur Eu tro p hieru n g vo n Ge w ässern beitragen (A nlage III). 7.6.2 Das Bundes-Immissionsschutzgesetz Das Bundes-Im missionsschutzgesetz soll M enschen, Tiere un d Pflanzen, U m w el t m edien u n d so nstige Kult ur- un d Sach g üter vor schä dlichen U m w eltein w irkun gen so w ie erheblichen Nachteilen un d Belästigungen schützen. Zugleich soll es - als A usdruck des Vorsorg eprinzips - dem Entstehen schädlicher U m w eltein w irkungen vorbeugen. U m diesen so fo rm ulierten Schutzz w eck zu ge w ährleisten, verlangt das BImSchG für die Errich tun g un d den Betrieb von A nlagen, von denen in besonderem M aße schädliche U m w eltein w irkungen zu erw arten sin d, eine Geneh mig un g. Die Liste der als geneh mig un gsbed ürftig anzusehen den A nlagen, Einzelheiten zur Genehmigungserfordernis und die Zuordnung zu verschied enen Verfahrensarten lassen sich der vierten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Im missionsschutzgesetzes entneh men. Die A nforderun gen an geneh mig un gsfreie A nlagen sin d gerin ger. Verpflichtet w erd en die A nlagen betreiber, nach dem Stan d der Technik schä dliche U m w elt w irkun gen zu verhin dern o der auf ein M in dest m aß zu beschränken un d entstan dene A bfälle ord nungsgem äß zu beseitigen. Die VDI-Richtlinien gelangen entsprechen d zur Geltun g. Ü berdies kann die zustän dige Behörde im Einzelfall auch A nord nun gen treffe n. Für die Veredlungsbetriebe sin d insbeson dere die in der A nlage zur 4. BImSchV (1997) angeführten Festlegungen von Belang. Nach § 2 4. BImSchV „Zuord nung zu den Verfahren sart en “ wird unterschieden in Geneh migungsverfahren nach § 10 des BundesIm missio nssch u tzgesetzes für A nla gen, die in Sp alte 1 des A n han gs der 4. BImSchV genannt sin d un d für die eine U m w eltverträglichkeitsprüfung vorgesehen ist so w ie nach § 19 des Bundes-Im missionsschutzgesetzes für A nlagen, die in Spalte 2 des A nhangs genannt sind und für die ein vereinfachtes Verfahren vorg esehen ist. Geneh mig un gsbed ürftig sin d danach die A nlagen zu m Halten von Sch w einen mit mehr als 2.000 M astsch w eineplätzen (mit 30 kg Lebend ge w icht), 750 Sauenplätzen (einschließlich dazugehörender Ferkelaufzucht plätze (Ferkel w eniger als 30 Kilo gra m m Leben d ge w icht) un d 6.000 Ferkelplätzen für die getrennte A ufzucht (Ferkel von 10 bis w eniger als 30 Kilo gra m m Leben d ge w icht) nach Spalte 1. Na ch Sp alte 2 sin d A nlagen mit 2.000 M astsch w eineplätzen, 560 bis w eniger als 750 Sauen plätze un d 4.500 bis w eniger als 6.000 Ferkelplät zen für die getrennte A ufzucht (Ferkel von 10 bis w eniger als 30 Kilogra m m Leben d ge w icht) geneh migungsbed ürftig. Ein-

100

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

zelhei ten des Geneh migungsverfahren regelt eine eigens dafür geschaffene Verord n u n g (9. BImSchV von 1997). A usschlag geben des Kriteriu m für die im missionsrechtliche Geneh migungspflicht ist so mit d as Überschreiten bestim m ter Tierplatzzahlen. Gleich zeitig u n terliegen auch A nla gen zur Lagerung von Gülle mit einen Fassungsverm ögen von 2.500 Kubikmeter o der mehr einem vereinfachten G eneh migungsverfahren nach § 19 BImSch G (A nhang Sp alte 2, Nr. 9.36).

7.6.3

Die EU-Richtlinie über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten

Gegenstand der Richtlinie ist die Um w eltverträglichkeitsprüfung bei öffentlichen und privaten Projekten, die m öglicherw eise erhebliche A usw irkungen auf die U m w elt h a ben. Projekte des A nhangs I w erden einer Prüfung ge m äß den Artikeln 5 bis 10 u n terzo g en. Zu diesen zählen A nlagen zur Intensivhaltung o der -aufzucht von Sch w einen mit mehr als 3.000 Plätzen für M astsch w eine (Sch w eine ü ber 30 kg) o der 900 Plät zen für Sauen. Bei Projekten des A nhan gs II bestim men die M it gliedstaaten anhan d einer Einzelfalluntersuchun g o der der von den M it gliedstaaten fest geleg ten Sch w ellen w erte bz w . Kriterien, o b das Projekt einer Prüfung gem äß den Artikeln 5 bis 10 unterzogen w erden m uss. Zu diesen zählen A nlagen zur Intensivtierhaltun g, die nicht d urch A n hang I erfasst w urden. 7.6.4

Das Gesetz zur Umweltverträglichkeitsprüfung

Die UVP-Richtlinie fan d ihre U msetzun g ins b un desdeutsche Recht mit de m Gesetz zur U m w eltverträglichkeitsprüfung. Als querschnittsbezogenes Instru ment des U m w eltrechts ist die U m w eltverträglichkeitsprüfung da mit in bestim m te Planverfahren und Entscheid ungsstrukturen integriert. Zw eck des Gesetzes ist es, sicherzustellen, dass bei bestim m ten öffentlichen und privaten Vorhaben zur w irksa men U m w eltvorsorge nach einhei tlich en Grundsätzen die A usw irkungen auf die Um w elt frühzeitig und u mfassend ermittelt, beschrieben un d be w ertet w erden un d das rechtlich nicht bin den de Ergeb nis der U m w eltverträglichkeitsprüfun g so früh w ie m ö glich bei allen behördlichen Entscheid un gen ü ber die Zulässigkeit berücksichtigt w ird. Für einen Teil der Veredlungsbetriebe, die dem BImSch G als geneh migungsbed ürftige Anlage unterliegen, ist d as UVPG von beson derer Relevanz. Bei Überschreiten einer bestim mten Tierplatzzahl w ird dem nach die Durchführung einer U m w eltverträglichkeitsprüfung für die Errichtung, den Betrieb oder eine w esentliche Ä nderung einer A nlage erforderlich. Zu den UVP-pflichtigen Vorha ben nach A nlage 1 Sp alte 1 des UVP-Gesetz zählen die Errichtung und der Betrieb einer A nlage zur Intensivhaltung o der -aufzucht von M astsch w einen (Sch w einen von 30 kg Leben d ge w icht o der mehr) mit 2.000 o der mehr Plätzen, von Sauen einschließlich da zugehörender Ferkel (Ferkel bis w eniger als 30 kg Lebend ge w icht) mit 750 o der mehr Plätzen un d zur Intensivaufzucht von Ferkeln (Ferkel von 10 bis w eniger als 30 kg Leben d ge w icht) mit 6.000 o der mehr Plätzen. So mit entsprechen die Bestan dsgrenzen denen der 4. BImSchV. Eine standort bezogene Vorprüfung des Einzelfalls (§ 3c A bs. t u n g und dem Betrieb einer A nlage zur Intensivhaltung oder (Sch w einen von 30 kg Leben d ge w icht o der mehr) mit 1.500 von Sauen einschließlich dazugehören der Ferkel (Ferkel bis

1 Satz 2) m uss bei der Errich-aufzucht von M astsch w einen bis w eniger als 2.000 Plätzen, w eniger als 30 kg Leben d ge-

10 1

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

w icht) mit 560 bis w eniger als 750 Plätzen so w ie zur Intensivaufzucht von Ferkeln (Ferkel von 10 bis w eniger als 30 kg Leben d ge w icht) mit 4.500 bis w eniger als 6.000 Plätzen durch geführt w erden .

7.6.5

Das Umwelthaftungsgesetz

Das U m w elthaftun gsgesetz trat 1991 als Bun desgesetz in Kraft. Das private Ha ft u n gsrech t als Mittel der U m w eltvorsorge w urde d urch dieses Gesetz w esentlich ausgebaut. Die Gefährdungshaftung nach neuem Recht bedeutet, dass ein Schaden durch eine Um w eltei nw irkung, z.B. durch Stoffe, G ase, Dä m pfe usw ., die sich in Bo den, Luft, W asser o der an deren Trägern ausgebreitet haben, hervorgerufen w orden ist. Mit dem Gesetz w ird die Gefährd ungshaftung, also die verschuldensunab hängige Haftung, für Individualschäden als Folge von U m w eltein w irkun gen ein geführt. Un mittelb are Schutzgüter sin d d as In divid uu m un d sein Eigentu m. Wird durch eine Um w eltein w irkung, die von einer im A nhang 1 des Gesetzes genannten A nlage ausgeht, jem and getötet, sein Körper oder seine Gesundheit verletzt oder eine Sache beschä dig t, so ist der Inhaber der A nlage verpflichtet, dem Gesch ä dig ten den d araus entstehen den Scha den zu ersetzen. Zu den A nlagen nach A nhan g 1 zählen A nlagen zu m Halten von Sch w einen mit 1.700 M astsch w eineplätzen o der 500 Sauen plätzen. Die Tier-Bestandsobergren zen zeigen auf, ab w elcher Größe die Tierhaltungsanla gen den verschärften Bestim m ungen des Geneh migungs- un d Haftun gsrechts unterlie g e n (Tabelle 37).

Tabelle 37:

Bestandsobergrenzen im Genehmigungs- und Haftungsrecht

Genehmigungsrecht Art / Tierplätze

Mastschweine (über 30 kg) Ferkel von 10 bis weniger als 30 kg Sauen

Haftungsrecht

UVP-RL (EU)

UVPG (D)

IVU-RL (EU)

4. BImSchV (D)

UmweltHG (D)

3.000

2.000

2.000

2.000

1.700

--

6.000

--

6.000

--

900

750

750

750

500

Fazit: Die Sch w ellen w erte liegen relativ hoch, so d ass ein Groß teil der konventionellen Sch w einehalter nicht unter die verschärften A uflagen und Geneh migungsverfahren fällt. Zudem lassen sich durch A uslagerungen und Betriebsteilungen die Geneh migungsverfa hren unterlaufen. Statt dessen w erden jetzt Pro bleme bei Geneh migungen von Stallanlagen für tierart gerechte Haltun gen (mit A uslauf) aufgrun d von Geruchsemissionen beo bachtet (BUND 2002).

102

7.6.6

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖ W)

Baurecht

Das Bau GB vo n 1960 w urde 1997 neu gefasst u n d zuletzt im Jahr 2002 geän dert. Das Baurecht ist für die Lan d w irtschaft insofern von Bedeutun g, als dem nach die Errichtun g so w ie w esentliche Ä n derung un d Erw eiterung nahezu jeder baulichen A nlage einer baurechtlichen Geneh migung bedarf. Die Geneh migungsverfahren richten sich nach den Vo rschriften des Baugesetzb uches (Bau GB; BGBl. I 1986, S. 253), der Baunutzungsverord n u n g (BauNV O; BGBl. I 1990, S. 132) und in den Lä n dern nach der je w eiligen Landesbauordnung (z.B. Niedersachsen: NBau O; GVBl. 1995, S. 199). Für die N u tztierhalt un g sin d die Regelun gen hinsich tlich der En t w icklun gsm ö glichkeiten in den Dorfla gen w ie im A u ßen bereich vo n beso n dere m In teresse. In beb au ten Ortsteilen sehen die Rechtsvorschriften eine q ualifizierte Rücksichtsm aßnah meklausel für die En t w icklung land w irtschaftl icher Betriebe vor (§ 34 BauGB; § 5 Bau-N utzun gsverord nun g). Im A ußenbereich ist ein Vorhaben nur zulässig, w enn öffentliche Belange nicht entgegenstehen, die ausreichen de Erschließung gesichert ist, w enn es einem lan d- oder forst w irtschaftlichen Betrieb dient und nur einen untergeordneten Teil der Betrieb sfläche ein nim m t (§ 35 „Bauen im A ußen bereich “). Nach geltendem Recht sind auch größere Betriebe der ge w erblichen Tierhaltung, ohne ausreichende eigene Flächen zur Futtererzeugun g, im A u ßen bereich, d.h. au ßerhalb von ausge w iesenen Bau gebieten, geneh mig un gsfähig (w enn sie G üllenach w eisflächen vorw eisen können). Diese Regelung hat in der Vergangenheit die Errichtung von ge w erblichen Tierhaltungsanlagen ohne Flächen bin d ung erm öglich t u n d so zu sehr ho hen Viehdichten in einigen Regionen Deutschlan ds geführt. Derzeit prüft die Bun desregierung eine A n passung des Baurechts. Im Vordergrun d stehen M aßnah men zu einer differenzierteren und insgesa m t effizienteren Steuerung der Standorte großer Tierhaltungsanlagen d urch Verschärfung un d Ergänzung der Planungsinstru mente. Diskutiert w ird auch die Verankerung eines neuen öffentlichen Belanges, der ge w erblichen Tierhaltungsanlagen im Einzelfall ent gegenstehen kann: Es könnte et w a eine bestim m te Sch w elle der Tierbesatzdichte festgesetzt w erden, bei deren Überschreiten die ge w erbliche Tierhaltungsanlage nicht in einer Region mit bereits ü berhöhter Tierbesatzdichte geneh migungsfähig w äre. Durch solche M aßnah men könnte eine w eitere Erhöhung der Besa t zdichte zu min dest in belasteten Regionen vermieden w erden. Fazit: Nach Baurecht ist im A ußenbereich ein Flächennach w eis für 50 % Futtergrundla ge und zur u m w eltgerechten Wirtschaftsdüngerausbri n gung nachzu w eisen. Dennoch w ar den konventionellen Groß bestan dsanlagen w egen ihrer beson deren A nforderungen an die Umgebung ein Bau im A ußenbereich ausdrücklich erlaubt. Dies w irkt w ie eine Förderung dieser A nla gen. 7.7

Zusammenfassung

Im Vergleich zu vielen anderen land w irtschaftlichen Erzeugungsbereichen unterlieg t die Sch w einehaltun g nur in direkt den Regelun gen der euro p äischen un d deutschen A grarp olitik. Infolgedessen hat sich die Sch w einehaltung in A bhängigkeit vo m freien Spiel des M arktes ent w ickelt un d einen drastischen Strukturw an del d urchlaufen. Den Sch w einem arkt dominieren inz w ischen mehrheitlich große, intensiv w irtschaften de M astanlagen, die sich durchaus noch in land w irtschaftlichem Besitz befinden. W ä hren d die Ferkelerzeu g un g in Sü d deutschlan d d o miniert (Lan dkreis Sch w äbisch Hall, Hohenlohe) konzentriert sich die M ast vor allem in den Veredlun gszentren im M ünsterlan d un d der W eser-Ems-Re gio n

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(Sü d olden b urg). In Ost deutschlan d ist es hingegen trotz des A ufbaus m odernster Schlachtun d Verarbeitun gsbetriebe nicht gelun gen, die Sch w einehaltun g als w ichtigen la n d w irtschaftlichen Pro d uktionsz w eig zu etablieren. Vor dem Hintergrun d einer allgemeinen Konzentration der intensiven Tierhaltung in den genannten Hoch b urgen stößt die Erzeu g un g aus seuchenhygienischen (z.B. Sch w einepest), ökolo gischen un d sozialen Grün den an ihre Grenzen: ß

hoher Einsatz von Im p ortfuttermitteln un d hohe Tierzahlen führen zu einem A ufko mmen an tierischen Exkrementen, d as den N ährstoffbed arf der an geb auten Ackerpflanzen un d der vorhan denen Flächen w eit ü bersteigt (Nisch w itz 1996)

ß

keine ausreichen de Flächenverfü g b arkeit für eine u m w eltverträgliche Verw ertun g des Wirtschaftsd üngers (Sch w einegülle)

ß

Konzentration von N ährstoffen im Bo den un d in Ge w ässern (Nitrat belastun g)

ß

u m w eltschä dliche un d gesun d heitsgefährden de Emissionen aus Stallanlagen

ß

einseitige Land be w irtschaftung (hoher A nteil an M aisanbau mit den Folgen: Erh ö h u n g der Nährstoffausw aschung, einseitiges Lan dschaftsbild, A b trag des Bo dens, Verrin gerun g der Bioto pvielfalt)

Die p olitisch -rechtlichen Rah men bedingungen ha ben diese Ent w icklung bis w eit in die neunziger Jahre zu min dest ged uldet, w enn nicht sogar tatkräftig unterstützt. Hierzu zählen die diskutierten Regelun gen des U m w elt- un d Geneh mig un gsrechts (zu hohe Sch w ellenw erte, privilegiertes Bauen im A ußenbereich), des Tierschutzes (Ha lt u n gsbedin g un gen, Transp ort) o der auch die Getreidem arktord nung (Silo m aisprä mie). W eiter gehende Reg elungen zu m U m w elt- un d Naturschutz o der zur Flächenbindung der Erzeu gung lassen sich nur sch w er gegen den anhalten den Widerstan d von Bun deslän dern, Politik, Interessenverb än den un d Ernährun gsw irtschaft d urchsetzen (Sch w eineh alt u n gs-Verordnung). Mit der eingeleiteten A grarw ende in Deutschland versucht die Bundesregierung einen Kursw echsel, der im konventionellen Bereich zu mehr u m w eltverträ glicher un d tiergerechter Erzeugung un d im Bio bereich zu einer A usw eitung führen soll. Hierfür sin d zahlreiche Veränderungen im Bereich Tierschutz, Investitionsförderung (G AK) un d Baurecht auf den W eg gebrach t w orden. Diese eingeleiteten Unterstützungsleistungen für den kontrolliert ökologischen Land bau schaffen noch keine gleichen Wettbe w erbsbedingungen auf dem Sch w einem arkt. Es liegen hier aber auch keine erkenn baren eklatanten Benachteiligungen des Bio bereichs vor.

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Absatzwege und Preise bei der Vermarktung von Schweinefleisch

Ein ökolo gisches Sch w eineschnitzel kostet die Verbraucher an der La dentheke fast d o p pelt so viel w ie ein konventionelles Schnitzel. W oher diese Preisdifferenz ko m m t un d o b diese d urch effizientere Verm arktungsstrukturen bei größeren M engen gesenkt w erden kö n n te, w ird im Folgen den diskutiert. Exem plarisch w erden verschiedene W ege der Verm arktung von Sch w einefleisch aus der konventionellen und ökologischen Produktion aufgezeigt. Beteiligte Akteure en tlang der Kette sin d Sch w einem ast betriebe (Erzeuger), Schlachthöfe, Zerleger (z.B. M etzgereien) un d Verkaufsst ä t ten. Die einzelnen Verm arktungsw ege sin d sehr unterschiedlich. Dies geht aus A ngaben der Zentralen M arkt- und Preisberichtstelle (ZMP 2003c) für den konventionellen Bereich und a us A n g a b en von Beratern der A n b auverb än de24 N aturlan d (Pierin ger, m dl. M itt. 2003) un d Biolan d (Böller 2003) für den ökologischen Bereich hervor. So w ohl im konventionellen als auch im ökologischen Bereich kann auf der Basis der verfüg baren Inform ationen kein einzelner Verm arktun gsw eg als beson ders bedeutsa m hervorgehoben w erden. Teil w eise w erden hier zu entsprechen de Daten nicht erho ben. Bei der konventionellen Verm arktung von Frischfleisch do minieren bei den Einkaufsstätten privater deutscher Haushalte die Verbraucherm ärkte (z.B. HL, Plus, MINIM AL) mit einem mittleren M arktanteil von 42,7 % ü ber die Jahre 1999 bis 2001 (ZMP 2002b). Die vorg elager ten Bereiche können bei den Verbraucherm ärkten sehr verschieden sein: teil w eise w ird bereits zerlegtes Fleisch angel iefert, vielfach w erden aber auch Teilstücke oder Sch w einehälften zur betriebsinternen Zerlegung bezogen. Ein ‚typischer A bsatz w eg’ für ein konventionelles Schnitzel vo m Erzeu ger zu m Verbraucher lässt sich nicht ausm achen. A uch bei der ökologischen Verm arktun g kann kein typischer A bsatz w eg aufgezeig t w erden. A uffallen d ist jed och der sehr hohe A nteil der Direktverm arktun g (a b Hof) un d der Verm arktung ü ber Erzeugergemeinschaften von ökologischem Sch w einefleisch. Die Preise, die an verschiedenen Stellen der Verarbeitungs- un d Han delskette gezahlt w erden, w erden hier exem plarisch an m arkanten Stellen des Verm arktungsw eges un d ab hängig von der Verfü g b arkeit der Daten an gegeben. Die Preise errechnen sich aus einem dreijährigen Mittel der Jahre 2001 bis Okto ber 2003. Dieser Zeitrau m w urde ge w ählt, d a erst a b 2001 Daten zu m ökolo gischen Lan d b au vo n der ZMP erfasst und veröffentlicht w erden. Die Preise im ökologischen Land bau variieren auf Grund der sehr h etero genen M arktsituation so stark, d ass keine repräsentativen Za hlen vo n anderer Stelle bezogen w erden konnten. A uch die ZMP hat Sch wierigkeiten bei der Erfa ssun g un d Zusa m m enstellun g der Daten aus der ökolo gischen Sch w einepro d uktion, d a der M arkt (noch) relativ klein und uneinheitlich ist (ZMP 2003c). Die Verm arkt u n g vo n ökolo gischem Sch w einefleisch u mfasst lediglich 0,5 % des M arkvolu mens der konventionellen Sch w einverm arktung (ZMP 2002a). Zu den Daten der ökolo gischen Erzeu gerpreise konnte die Zentrale M arkt- und Preisberich tstelle (ZMP 2003c) keine A ngaben m achen. A us diesem Grun d w urde ein Durchschnitts24

Stellvertretend w urden die Erzeugergemeinschaften Naturland-M arktgesellschaft mbH und die BioFleisch Süd G mbH befragt, die zusam men einen M arktanteil von ca. 11% halten (bei der Ve rmarktung von 100 Sch w einen pro W oche durch BioFleisch Süd und 250 Sch w einen pro W oche durch die Natu rlan d-M arktgesellschaft im Verhältnis zu 160.000 (2001) geschlachteten Öko -M astsch w einen pro Jahr (ZMP 2003c)). Diese Werte sind als Richt w erte zu betrachten.

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

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w ert aus den A n ga ben von Biolan d un d N aturlan d für die Jahre 2001 bis 2003 an gegeben (Böller un d W eber 2003), der als Richt w ert zu betrachten ist. Bei der Zeitsp anne von 2001 bis 2003 ist zu beachten, d ass die Jahre 2001 und 2002 sow ohl im konventionellen als auch im ökolo gischen Bereich als Jahre mit einem hohen Preisniveau einzustufen sin d, w ohingegen im Jahr 2003 nur niedrige Preise für Sch w einefleisch erzielt w erden konnten (ZMP 2003c). U m die Preise m öglichst gut miteinan der vergleichen zu können, w erden auch bei der Verm arktung von konventionellem Sch w einefleisch die Jahre 2001 bis Oktober 2003 betrachtet. Im Gegensatz zur konventionellen Verm arktung gibt es im Bereich der Verm arktung von ökologischem Sch w einefleisch z w ei w esentliche Beson derheiten. ß

In der konventionellen Sch w eineverm arktung w erden die Tiere von den Erzeugern überw iegend an den Schlachthof verkauft, der für die Verm arktung der Sch w einehälften zustän dig ist (ZMP 2003c). Viele Öko-Be triebe verm arkten hin gegen die Sch w einhälften selbststän dig. Dies erfolgt ent w eder in Eigenregie oder häufig über Erzeugergemeinschaften (EZG), die die Organisation der Transp ort w ege, die Schlachtung un d die anschließen de Ve rm arktung der Sch w einehälften überneh m en. Das heiß t die Lan d w irte o der Erzeuger gemeinschaften lassen die Tiere ‚Lo h nschlach ten’25 u n d sin d anschließen d für den A bsatz der Sch w einehälften verant w ortlich. Im Vergleich zur konventionellen Sch w eineverm arktung verkaufen viele Pro d uzenten ökolo gischer Lebensmittel d as eigene Fleisch direkt a m Hof (Direktverm arktun g). Hierzu w erden die Sch w einehälften gegen ein Entgelt ent w eder von einem Zerl eger 26 zu verm arktun gsfähigen Teilstücken verarbeitet oder der Land w irt bz w . die Lan d w irtin verfügen selbst über diese Kenntnisse und Kapazitäten (z.B. M etzgerausbild ung) un d können so mit die Sch w einehälften vor der Direktverm arktung eigenstän dig verarbeiten. Der W eg der Direktverm arktun g ist in A b bild u n g 16 als g estrichelter Pfad eingetra gen.

ß

Der M arkt für Sch w einefleisch ist starken Sch w ankungen ausgesetzt (Sch w einezy klus), w o d urch die Preise im m er w ieder fallen un d steigen. Bei der Verm arktung des ökologischen Sch w einefleischs w ird verstärkt versuch t durch ‚Festpreise’/Verträge die Sch w ankungen a m M arkt für Sch w einefleisch abzufangen. Hierd urch soll den Erzeugern ein konstantes Einko m men gesichert w erden (Pieringer 2003; Böller 2003). Durch diese Bem ühungen verläuft der Einzelhandelspreis für Öko-Fleisch im Ja hresverlauf relativ konstant (ZMP 2003a) und vor allem im Direktabsatz können durch Sta m mkun den die Preise stabil gehalten w erden (ZMP 2003b). Die Preissch w ankun gen in der Kette der ökolo gischen Sch w eineverm arktun g können a ber auch so nicht vollstän dig a b gefangen w erden. A nbieter w ie zu m Beispiel teilw eise Produzenten aus dem A nbauverband ‚Biopark’ können auf Grund größerer

25

Der Land wirt oder die Erzeugergemeinschaft zahlt einen festen Preis für das Schlachten der Tiere und erhält als Produkt die Sch w einehälften. 26 Häufig sind dies im ökologischen Bereich große M etzgereien.

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Einheiten mit g ünstigeren Preisen a m M arkt auftreten. Es gib t also kein b un desw eites Fest preissystem, son dern die A bsatzbeziehungen un d -verträge können regional un d in A b hängigkeit der Vertragspartner sehr u n terschiedlich sein. A b bild u n g 16 gib t einen Überblick ü ber die ermittelbaren Preise un d Kosten auf den ei nzelnen Stufen der Verarbeitungs- u nd Verm arktungskette. 8.1

Erzeugerpreise

Der Erzeugerpreis für ein kg Schlachtge w icht (SG) konventionelles Sch w einefleisch beträgt im Durchschnitt der Jahre 2001 bis 2003 1,43 EUR. Der Preis für ein kg Schlachtge wicht ökolo gisches Sch w einefleisch beträg t hin gegen im Durchschnitt 2,26 kg. Der u m 60 % höhere ökologische Erzeugerpreis kann d urch die höheren Kosten w ähren d der M ast perio de erklärt w erden. Diese entstehen hauptsächlich durch höhere Ferkelpreise 27 und die höheren Preise für ökolo gisch erzeu g tes Fu t ter. Die höheren Ferkelkosten sin d auch ü berw iegen d auf die hohen Futterkosten zurückzuführen. Ferkel un d Futterkosten m achen zusa m men je nach Betrieb z w ischen 70 un d 90 % der Gesa m tkosten aus (eigene Recherchen). Zu beachten ist in diesem Zusa m menhang, dass ab Januar 2004 alle gemästeten Ferkel aus ökolo gischer Haltun g ko m men m üssen (EU-Öko-Verord nun g). Bislan g ist auch der Einsatz konventionell aufgezogener Ferkel in der ökologischen Sch w einem ast zulässig. Die ökologische Sch w einem ast befindet sich w egen der Umstellung auf 100 % Öko-Ferkel und der gleichzeitigen Umstellung auf 100 % ökologisches Futter in einer großen Um bruchsphase. Eine A usw irkung davon ist der aktuelle M a n gel an angeb otenen Ökoferkeln, w o d urch die Preise für Ferkel gestiegen sin d. A uf Gru n d der Unsicherheiten a m M arkt fehlen die Im p ulse für Ferkelerzeu ger, sich für eine U mstellun g auf ökolo gische Erzeu g un g zu entscheid e n u n d so den Ferkelm arkt zu entlasten. 8.2

Vorkosten

Die Vorkosten setzen sich aus den Kosten für Transp ort, Transp ortversich eru n g, evtl. Klassifizierung, Erfassung etc. zusa m men. Sie sind stark ab hängig von der Zahl der gleich zeitig transp ortierten Tiere. Bei der Verm arktung von konventionellem Sch w einefleisch sind die Vorkosten mit vier bis neun Cent pro kg Schlachtge w icht a nzusetzen (ZMP 2003c). Bei der Verm arktung von ökologischem Sch w einefleisch liegen die Vorkosten z w ischen 15 und 25 Cent pro kg Schlach tge w icht. Die Differenz von ungefähr 20 Cent pro kg Schlachtge wicht lässt sich durch die deutlich kleinere A nza hl a n verm arkteten Tieren erklären. In ganz Bayern w erden zu m Beispiel bei der N aturlan d-M arkt gesellschaft in der W oche 250 Tiere (W eber, m dl. M itt. 2003) un d bei BioFleisch Süd 100 Tiere pro W oche (Böller, m dl. Mitt. 2003) verm arktet. In Bayern w urden hin gegen im Jahr 2001 ca. 60.000 konven tionelle M astsch w eine pro Woche geschlach tet (G atzka et al. 2001: 41).

27

Preis konventioneller Ferkel von 2001 bis 2003 (ZMP 2003c): 47,40 EUR (im Preis ökologischer Ferkel 2001 bis 2003 (eigene Recherche): 75 bis 80 EUR (im Durchschnitt)

Durchschnitt)

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Schlachtkosten

Die Schlachtkosten liegen für konventionell erzeugte Sch w eine z w ischen 16 und 22 Cent pro kg Schlachtge wicht. Für ökologisch erzeugte Sch w ei ne be w egt sich die Preisspanne z w ischen 20 un d 28 Cent pro kg Schlachtge w icht. Das sin d M ehrkosten von ca. 4-6 Cen t pro kg Schlach t ge w ich t. Die höheren Kosten für das Schlachten von ökologisch gehaltenen Sch w einen en tstehen dadurch, dass die meisten dieser Tiere in Schlachthöfen verarbeitet w erden, die so w ohl konventionell erzeu g te Tiere als auch Tiere von anerkannten ökolo gisch w irtschaften den Betrieben schlachten. Nach A ngaben von Böller (m dl. Mitt. 2003) entstehen die höheren Kosten im Einzelnen d urch die Trennung der Tiere aus ökologischer Haltung von Tieren aus ko nven tioneller Haltung, die geringeren Schlacht mengen un d den höheren Doku men t atio nsauf w an d (gem äß den Richtlinien für die ökolo gische Sch w einehaltung). 8.4

Preise für Schweinehälften

Im Großmarkt kostet eine konventionelle Sch w einehälfte 2,13 EUR pro kg. Bei der DirektVermarktung von ökologischen Sch w einehälften durch Erzeuger oder EZG an M etzgereien bz w . Zerleger w erden im Durchschnitt 2,66 EUR pro kg verlan g t. Wie bereits er w ä h n t lieg t ein w esentlicher Unterschied z w ischen der konventionellen und der ökologischen Verm arktung beim A bsatz der Schweinehälften. W ähren d die konventionellen Sch w einehälften vo m Schlachthof verm arktet w erden, lieg t die Vera n t w ort u n g für die Verm arkt un g der ökologisch erzeugten Sch w einehälften bei den Erzeugern bz w . den Erzeu gerge m einschaften. A us diese m Grun d w ird im konventionellen Bereich der von der ZMP erfasste Preis für Sch w einehälften im Großhandel angegeben und im ökologischen Bereich der von den Erzeugern von Biolan d un d N at urlan d an gegebene Preis veranschla g t. Zu beachten ist, dass die hier angegebenen Preise für Sch w einehälften auf unterschiedlichen Stufen der Verm arktun g erfasst w urden. W ähren d die konventionelle Sch w einehälfte vo m Schlach t h of an den Groß m arkt verkauft w urde und hier dessen Verkaufspreis angeg eben ist, wird die ökol o gischen Sch w einehälfte vo m land w irtschaftlichen Betrieb selbst bz w . den Erzeu gerge m einschaften verkauft. Unklar ist, w elcher A nteil des konventionellen Sch w einefleisches über den Gro ß m arkt verkauft w ird un d w elche M engen auf an deren W egen un d zu an deren Preisen ab gesetzt w erden - zu m Beispiel direkt vo m Schlachthof an Ver braucher m ärkte, die in eigener Regie zerlegen und verkaufen. Daten hierfür w erden nich t erho ben un d konnten auch im Ra hmen der Stu die nicht ermittelt w erden. 8.5

Weitere Schritte der Zerlegung und Vermarktung

Bei den w eiteren Verarbeitungsschritten von der Sch w einehälfte zu m Schnitzel, kann eine Zuord nung von Kosten nicht mehr ein deutig vorg en o m m en w erd en. Schnitzel zählen zu den Edelstücken des Sch w eins, die et w a 47 % Ge w ichtsanteil 28 a usm achen. Für Edelstücke können vergleichsw eise hohe kg-Preise erzielt w erden. Die anderen Partien wie zu m Beispiel der Bauch m achen 53 % des Ge w ichtes 29 aus un d w erden als Verarbeit u n gsfleisch bezeichnet. Sie w erden zu W urst un d an deren Fleisch pro d ukten w eiterverarbeitet. Für Verarbeitungsfleisch lassen sich gen erell nur geringere Preise erzielen als für Edelstücke. 28

27,0 % Schinken mit Eisbein ohne „Zu Wam me“ (aus diesen Stücken können auch Schnitzel geschnitten w erden), 20,1% Kotelett mit Filet und Ka m m (BAFF 1982) 29 16,6% Bauch, Brustspitzen, W am me, 13% Bug mit Eisbein, 7,7% Kam m und Rückenspeck, 7,3% Kopf mit Backe, 2,5% Flomen, 1,5% Spitzbein hinten, 0,8% Spitzbein vorn, 0,3% Nieren, 0,1% Lendenzapfen, 0,3% Zerlegeverlust (BAFF 1982)

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Q uelle: IÖ W

Landwirt

Direktvermarktung

Erzeugerpreis1) konv: 1,43 €/kg SG

öko: 2,26 €/kg SG

Viehhandel Vorkosten2) konv: 0,04-0,09 €/kg SG öko: 0,15-0,25 €/kg SG

Schlachthof Schlachtkosten3) konv: 0,16-0,22 €/kg SG

öko: 0,20-0,28 €/kg SG

Schweinehälften4b) öko: 2,66 €/kg

Großhandel Schweinehälften 4a) konv: 2,13 €/kg

Fleischwarenfabrik/ Weiterverarbeitende Industrie

Zerleger

Einkaufsstätten

Verbraucher Schweinschnitzel konv (LEH): 6,98 €/kg5a)

öko (LEH): 13,02 €/kg5a) öko (direkt): 10,91 €/kg5b)

Preise für konventionell erzeugtes Schweinefleisch Preise für ökologisch erzeugtes Schweinefleisch

Direktvermarktung (Abk. direkt) SG - Schlachtgewicht

LEH - Lebensmitteleinzelhandel

Preisangaben: Durchschnitt der Jahre 2001 bis Oktober 2003 für Schweine der Klasse E (alle Angaben ohne MwSt): 1) Erzeugerpreis (pro kg Schlachtgewich); konv: für Schweine mit 92 kg SG (Auszahlungspreis frei Schlachtstätte), öko: für Schweine mit 100 kg SG 2) Vorkosten: Transport, Versicherung, Klassifizierung, Erfassung etc.; höhere Transportkosten bei öko entstehen durch die geringe Anzahl an transportierten Schweinen 3) Schlachtkosten, höhere Kosten entstehen bei öko durch die geringere Schlachtmenge, die Trennung der Bio-Tiere von den konventionellen Tiere und den erhöhten Dokumentationsaufwand (gemäß den Richtlinien zur ökologischen Schweinehaltung) 4a) Großhandelsabgabepreis für Schweinefleisch am Hamburger Fleischgroßmarkt 4b) Kundenpreis einschließlich Transport- und Schlachtkosten (Kunden bzw. Abnehmer sind z.B. Metzger oder Zerleger) 5a) Verbraucherpreis für Schweineschnitzel in Einkaufsstätten bzw. im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) 5b) Verbraucherpreis für Schweineschnitzel im Direktabsatz bzw. -vermarktung ab Hof Datenquellen: öko: ZMP 2002, mdl. Mitteilung ZMP 2003, mdl. Mitteilung BioFleisch Süd GmbH (Böller), Naturland-Marktgesellschaft mbH (Weber); konv: ZMP 2002, mdl. Mitteilung ZMP 2003 (siehe auch Tabelle im Anhang)

Abbildung 16: Beispielhafte Vermarktungs- und Absatzwege von Schweinefleisch

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Es w ar aufgrun d fehlen der Daten nicht nachzuvollziehen w elchen A nteil a m U msatz bezogen auf ein Sch w ein Schnitzel im Vergleich zu an deren Fleischteilen ausm achen. Ersch w ert w ird eine Zu ord nun g d urch die Tatsache, d ass die hintere Keule nicht nur als Schnitzel, son dern zu m Beispiel auch als Schinken verm arktet w erden kann. Ein w esentlicher Unterschied z w ischen dem konventionellen un d dem ökolo gischen Bereich besteht in der Verm arktun g des Verarbeitun gsfleisches. Spezielle Verm arktungsw ege im ökolo gischen Bereich gib t es nur in sehr gerin gem U m fan g. Zu m Beispiel w erden die Absatzchancen (et w a für Bio-W urst) als sehr unsicher eingeschätzt. Der Zugang zu m M arkt ist sch w ierig, d a nur w enige Verkaufsstellen vorhan den sin d. Ein h o her An teil konventioneller W urst w aren w ird in Deutschland im Niedrig preissektor angeboten. Die Preisdifferenz zu W urst aus ökologischer Pro d uktion ist daher relativ hoch. Für den konventionellen Leben smit teleinzelhan del ist die A ufnah me von Bio -W urst ins Sortiment daher eher unattraktiv. Nach Angaben von Ziegler (m dl. Mitt. 2003) sch w anken die Ver m arkt u n gschancen für ökologisch erzeugtes Verarbeitungsfleisch derzeit stark. Die in der konventionellen Verm arktung mit Exp orterstattungen subventionierten A usfu hren lohnen sich im Bereich der ökolo gischen Verm arkt u n g nich t, d a hier die Kosten a uf Grund der geringen M engen sehr hoch lägen und der A bsatz von Öko-Verarbeitungsfleisch im A usla n d u nsicher ist. Andere Industriez w eige, die Verarbeitungsfleisch ab neh men, zahlen für ökologische W are die gleichen Preise wie für konventionelles Verarbeitungsfleisch. Sch w einefett kann zu m Beispiel an die Futtermittelin d ustrie verkauft w erden, w ird a ber lediglich mit konventionellen Preisen en tlo h n t . Zusa m menfassen d ergib t sich, dass im Rah men der Verm arktung von BioVerarbeitungsfleisch die höheren Erzeugungs- un d Verarbeitungskosten nicht d urchgesetzt w erden können. Ziegler (2003) sieht in der Verm arktun g von Bio-Verarbeit u n gsfleisch die größte Herausforderung, u m ökologisch erzeugte Sch w eine vollständig zu Öko-Preisen verkaufen zu können. 8.6 Schnitzelpreise an der Ladentheke Der Durchschnittspreis (pro kg) an der Ladentheke beträgt für ein konventionelles Schnitzel ohne M ehrw ertsteuer 6,98 EUR. Im Vergleich d azu bezahlt der Kun de für ein Schnitzel aus ökologischer Erzeugung an der Ladentheke 13,02 EUR un d beim Direktabsatz ab Hof 10,91 EUR. Die Preise liegen also u m 56 % bz w . 87 % höher. Dies kann zu m einen mit den höheren Kosten auf den vorgelagerten Stufen von Produktion, Verarbeitung und Verm arktung erklärt w erden. Zu m anderen ist der ökologisch e Bereich im Gegensatz zu m konventionellen stärker auf einen hohen U msatzan teil von Edelstücken ange wiesen, u m geringere Erlöse aus Verarbeitun gsfleisch im Rah men einer M ischkalkulation zu ko m pensieren. Nach A ussagen von Ziegler (2003) haben Edelstücke im Herbst 2003 einen Umsatzanteil der Sch w einehälfte von 60 % un d Verarbeitungsfleisch vo n 40 %. A us diesen Grün den können die Verkaufspreise für konventionelle un d ökologische Schnitzel nur zu m Vergleich nebeneinander gestellt w erden. Eine konkrete Zurech n u n g des Schnitzelpreises auf einen Ge w ichts-A n teil a n der Sch w eineh älfte b z w . zu m A n teil a n de m Erzeugerpreis scheint aufgrun d der ko m plexen Preisbild u n g nich t sin nvoll.

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Es ist anzuneh men, dass der größte Teil der W ertschö pfung bei der Verarbeitung der Sch w einehälften bz w . im Lebensmitteleinzelhan del erzielt w ird (Trau pe, m dl. M itt. 2003). A ussa gen, o b d ort in größere m U m fan g eine höhere Zahlungsbereitschaft a b geschö pft w ird, können aufgrund der unklaren Datenlage und angesichts der ko m plexen Preisbildung nicht getro ffen w erden. 8.7 Fazit A uch in der Schlach t u n g, Verarbeit u n g u n d Verm arkt u n g vo n Sch w einen aus ökolo gischer Erzeu g un g en tstehen höhere betriebsw irtschaftliche Kosten als in der konventionellen Prod uktionsw eise. Dies ist vor allem d urch die kleineren Strukturen, die da mit verb un denen höheren Distributionskosten, die Kosten auf Grund der Tren nun g der ökolo gisch erzeu g ten Tiere von denen aus konventioneller Erzeu g un g un d die zusätzlichen Doku mentationskosten im Rah men der Richtlinien der ökolo gischen Sch w einehaltung zu erklären. Ein w esentlicher Faktor für den höheren Laden -Preis ökologisch erzeugter Sch w ei n eschnitzel ist der sch w ierige un d unsichere A bsatz von Vera rbeit u n gsfleisch. W eil n ur ein kleiner M arkt für ökologisches Verarbeitungsfleisch besteht, m uss Verarbeit u n gsfleisch trotz höherer Erzeu gerkosten regelm äßig zu konventionellen Preisen verm arktet w erden. Die Einnah medifferenzen m üssen im ökolo gischen Bereich d urch höhere Preise für die Edelst ücke ko m pensiert w erden. Durch größere Verm arktungsstrukturen könnten die Distributionskosten bei der Verm arktun g von ökolo gischem Sch w einefleisch gesenkt w erden. O b d urch die nied rigeren Kosten die Verbraucherpreise deutlich gesenkt w erden könnten, bleib t offen.

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Der „wahre“ Preis eines Schweineschnitzels: Schlussfolgerungen

A us den vorhergehen den A usführun gen leiten w ir diese A ussagen un d Em pfehlun gen a b:

1. Die konventionelle Schnitzelproduktion verursacht deutlich höhere umweltbezogene externe Kosten als die ökologische Schnitzelproduktion. Der ökologisch -ökono mische Systemvergleich der konventionellen un d der ökolo gischen Sch w eine m ast in Deutschlan d ko m m t zu de m Ergeb nis, d ass die konventionelle Pro d uktionsw eise höhere U m w eltschä den verursacht als die ökolo gische Sch w einem ast. Tabelle 3 8 zeigt ausge w ählte Ergebnisse der Sachbilanz bezogen auf ein Sch w eineschnitzel von 250 g Ge wicht. Für jedes konventionelle Sch nitzel aus dem fortschrittlichen M odellbetrieb [konv.plus] w erden danach beispielsw eise 26,93 g Mineraldünger und 0,35 g Pflanzenschutz mittel ein gesetzt. Der ökolo gische Lan d b au setzt keine M inerald ün ger o der Pflanzenschutz mittel ein. Für ein konventionelles Schnitzel w ird eine A nbaufläche von 1,63 m2 b enötig t, d avon alleine 0,9 m2 für den A n b au vo n Soja in den USA bz w . in Südamerika . Für die Pro d uktion eines ökologischen Schnitzel w erden 2,35 m2 Acker in Euro p a ökolo gisch be w irtschaftet.

Tabelle 38:

Ergebnisse der Sachbilanz bezogen auf ein Schweineschnitzel (250 g) (Vergleich der fortschrittlichen Modellbetriebe [konv.plus] und [öko.plus])

Primärenergieverbrauch [MJ] Mineraldüngereinsatz [g] Pflanzenschutzmittel [g] Stickstoff-Einträge in [g] Ge w ässer Phosphor-Einträge in Gewässer [g] Anbaufläche [m 2] davon in Übersee [m 2]

konventionell [konv.plus] 2,06 26,93 0,35

ökologisch [öko.plus] 1,54 -

Vergleich öko-konv -25,2% -100,0% -100,0%

4,97

1,11

-77,8%

0,03 1,63 0,90

2,35 -

-100,0% 44,6% -100,0%

Quelle: IÖ W, eigene Berechnungen

Der konventionellen Sch w einem ast m üssen daher höhere externe Kosten zugerechnet w erden als der ökologischen Sch w einem ast (vgl. A b bildung 15, S. 79). Die ermittelten Ve rmeid ungskosten betragen für den im konventionellen Bereich verbreiteten Standard M o dellbetrieb [konv] 47,3 Cent/kg Sch w einefleisch, für den ressourcenschonen d o p timierten Betrieb [konv.plus] noch 33,7 Cent/kg. Für die ökologisch w irt schaften den M o dellbetriebe w urden deutlich geringere Vermeidungskosten berechnet: Der Mischbetrieb [öko] erreicht 14,5 Cent/kg, der spezialisierte M astbetrieb [öko.plus] nur 1,6 Cent/kg.

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50

Q uelle: IÖ W 45

[Cent/kg Schweinefleisch]

40 35 30 25 20 15 10 5 0 [konv]

Abbildung 17:

[konv.plus]

[öko]

[öko.plus]

Vermeidungskosten der monetarisierten Umweltaspekte der betrachteten Modellbetriebe der Schweinefleischerzeugung

Tabelle 39 gib t eine Übersicht der im Systemvergleich errechneten Vermeid ungskosten, die für ein Sch w eineschnitzel entstehen. Tabelle 39:

Vermeidungskosten bezogen auf ein Schweineschnitzel (250 g) (Vergleich der fortschrittlichen Modellbetriebe [konv.plus] und [öko.plus])

Treibhauseffekt Ammoniak-Emissionen Stickstoff-Einträge Phosphoreinträge Pflanzenschutzmittel Summe Externe Kosten

Konventionell ökologisch [konv.plus] [öko.plus] Cent/250 g 0,700 0,004 6,950 0,575 0,175 8,400 0,004

Quelle: IÖ W, eigene Berechnungen

2. Die tatsächlichen externen Kosten der konventionellen Schnitzelproduktion sind noch höher als in dieser Studie ermittelt. Die bezifferten externen Kosten beziehen sich ausschließlich auf die in dieser Studie bilanzierten und m onetarisierten U m w elt w irkungen. Darüber hinaus existiert eine Reihe von U m w elt w irkun gen, w ie Artenvielfalt un d Bo denschutz, die in dieser Stu die nicht m onetär be w ertet w erden konnten. Überw iegend besteht die begründete Verm utung, dass die konventionelle Sch w einepro d uktion auch in diesen Wirkungskategorien größere Um w eltsch ä-

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

11 3

den verursacht als die ökologische Pro d uktionsw eise. Beispielhaft seien die Wirkungskategorien Arten - un d Bioto pvielfalt o der Lan dschaftsbild genannt (vgl. z.B. Stolze et al. 2000). Die in dieser Studie ermittelten deutlichen M ehrkosten der konventionellen Schnitzelprod uktion sin d d aher als Untergrenze zu betrachten. In der Realität w erden sie ten denziell h ö her a usfallen.

3. Der „wahre“ Preis für konventionelles Schweinefleisch liegt nach dieser Studie bis zu 47,3 Cent/kg höher als der ermittelte Erzeugerpreis. Der Preisabstand zum Öko-Fleisch kann deutlich von 58 % auf rund 20 % sinken. Der Erzeugerpreis für konventionell erzeugtes Sch w einefleisch sagt bisher nicht die „ W ahrheit “: W ürden die externen Kosten, die mit d er Erzeu g u n g verb u n den sin d, auf den Preis für Sch w einefleisch aufgeschlagen, w äre konventionell erzeugtes Sch w einefleisch pro Kilo mindestens 33,7 bis 47,3 Cent teuerer als bisher. U m den „ w ahren “ Preis eines Schnitzels zu erhalten, ad dieren wir die bere chneten externen Kosten der Fleisch produktion zu den mittleren Erzeu gerpreisen. Diese Vorgehensw eise erm ö glicht einen ökono mischer Systemvergleich unter Berücksichtigung der externen ökologischen Effekte. A b bild u n g 18 zeig t, d ass sich Preisabstand z w ischen ökologisch und konventionell erzeu gte m Sch w einefleisch d a mit erheblich vermin dert: Von im M it tel 83 Cen t/kg halbiert sich der A bstand der Erzeugerpreise bei Hinzurechnung der externen Kosten auf rund 38 Cent/kg (bei Vergleich der M o dellbetriebe [konv] un d [öko.plus]). Statt 1,43 € m üsste ein Kilogra m m konventionelles Sch w einefleisch dann 1,90 € kosten. Ö kologisches Sch w einefleisch w ürde statt 2,26 € je Kilo gra m m 2,28 € kosten. Bei diesem Vergleich schru m pft d er prozentuale M ehrpreis für Sch w einefleisch aus ökologischer Lan d w irtsch aft, bezo gen auf die Erzeu gerpreise, von run d 58 % auf nur noch run d 20 %. Da die in dieser Stu die ermittelten externen Kosten nur einen Teil der tatsächlichen Umw elt w irkun gen a b bilden (vgl. Nr. 2), w ürde der Preisa bstan d z w ischen ökolo gische m un d ko nven tionell pro d uziertem Sch w einefleisch noch deutlicher schru m pfen, w enn es aufgrund der Datenverfü g b arkeit un d metho disch m öglich w äre, w eitere U m w elt w irkungen zu mo netarisieren.

4. Bezogen auf die Verbraucherpreise an der Ladentheke im Lebensmitteleinzelha ndel führt die Zurechnung der externen Kosten zu einer nur unwesentlichen Verringerung der Preisdifferenz zwischen Schnitzeln aus konventioneller und ökologischer Produktion. Ein ökologisch erzeugtes Schnitzel kostet immer noch 80 % mehr als ein konventionelles. Ein an deres Bild ergib t sich bezo gen auf die Schnitzelpreise an der La dentheke im Leben smitteleinzelhan del. Dort beträg t die mittlere Preisdifferenz 6,04 € je kg Sch w einefleisch , der Preisaufschlag für ökologisch erzeugte Schnitzel erreicht 87 %. Werden die externen Kosten der Sch w einepro d uktion je w eils zu den mittleren Verkaufspreisen ad diert, vermindert sich die Preisdifferenz hier nur un w esentlich: Für Fleisch der M odellbetriebe [konv.plus] un d [öko.plus] besteht w eiter ein Preisunterschied von run d 5,58 € (A b bild u n g 18). Der prozentuale M ehrpreis für Sch w einefleisch aus ökologischem A nbau im Leben smitteleinzelhan del beträg t d ann also i m m er noch run d 80 %.

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2,50

Q uelle: IÖ W

[€/kg Schweinefleisch]

2,00

PSM-Eintrag Phosphor-Eintrag Stickstoff-Eintrag NH3-Emissionen Treibhauseffekt Erzeugerkosten Erzeugerpreise

1,50

1,00

0,50

0,00 [konv]

Abbildung 18:

[konv.plus]

[öko]

[öko.plus]

Ökonomischer Systemvergleich unter Berücksichtigung der externen ökologischen Effekte der betrachteten Modellbetriebe der Schweinefleischerzeugung (Erzeugerpreise)

14

Q uelle: IÖ W 12

[€/kg Schweineschnitzel]

10

8 Vermeidungskosten Ladenpreis 6

4

2

0 [konv]

Abbildung 19:

[konv.plus]

[öko]

[öko.plus]

Ökonomischer Systemvergleich unter Berücksichtigung der externen ökologischen Effekte der betrachteten Modellbetriebe der Schweinefleischerzeugung (Verbraucherpreise im Lebensmitteleinzelhandel)

W as kostet ein Schnitzel w irklich?

11 5

5. Die höheren Preise für ökologische Schweineschnitzel an der Ladentheke haben ihre Ursache vor allem in der Kleinheit des ökologischen Sektors. Die ökolo gische Sch w einepro d uktion erreicht in Deutschlan d einen M arktanteil von nur 0,5 %. 10,45 Mio. konventionellen M astsch w einen stehen nur 61.400 Öko-Sch w eine gegenüber. Der geringe U mfang des Öko-Sektors führt zu erheblichen Ineffizienzen bei Erfa ssung, Verarbeitung, Verm arktung und Distribution im Vergleich zu m konventionellen Sektor. Die da mit verbun denen M ehrkosten trägt der Endverbraucher über den Schnitzelpreis (siehe Nr. 6). Als w eiterer Faktor ko m m t der hoch w ertigen Verm arktun g des Verarbeitun gsfleisches eine zentrale Rolle zu. Wenn nur die Edelteile (wie Schnit zel, Kotelett mit Filet und Ka m m, Schinken mit Eisbein) als Ö ko-Fleisch verm arktet w erden können, die Reststücke aber zu konventionellen Preisen ab gegeben w erden m üssen, führt dies zu ü berpro p ortionalen A ufschlä gen auf den Preis der Edelstücke (siehe Nr. 9). Eine genaue A b grenzung der genannten Effekte ist nicht m öglich, da die entsprechen den Daten ü ber den M arkt für Verarbeitungsfleisch aus konventioneller un d ökologischer Prod uktion nicht erho ben w erden o der nicht zu gän glich sin d.

6. Deutliche Kostensenkungen in der Produktion von Öko-Schnitzeln sind durch größere Produktio nsmengen, spezialisierte Erzeugerstrukturen und Professionalisierung entlang der Produktkette zu erwarten. W enn die Pro d uktion, Verarbeitung un d Verm arktung von Öko-Fleisch aus der Nische herauskä me, in der sie heute noch steckt, könnten Größenvorteile realisiert w erden, die auch d as Ö ko-Schnitzel an der Ladentheke w ett be w erbsfähig m achen w ürden. Die absolute Di fferenz der Erzeugerpreise – insbesondere nach Einbezi ehun g der externen Kosten – lä ge d urchaus innerhalb der Spanne, die mehr als die Hälfte der Verbraucher als „ ÖkoA ufschlag “ zu bezahlen bereit w ären. Mit dem Bundesprogra m m „ Ökologischer Land bau “ setzt die Bundesregierung auf Lernen und Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette für ökologisches Sch w einefleisch. Die geförderten Vorhaben erarbeiten O p timierun gsm ö glichkeiten der Pro d uktions- und Vera rbeitungsverfahren, fördern die Q ualifizierun g un d Vernetzun g von Akteuren entlan g der Wertschöpfungskette und untersuchen Sch w achstellen und Barrieren bei der Verm arktung. Das Bun desprogra m m zielt da mit auf Lerneffekte innerhalb des ökolo gischen Sektors, die Leistungsfähigkeit un d die Effizienz des Systems insgesa m t erhöhen. Ein solcher W eg ist grun dsätzlich geeignet, das W ach stu m bestim m ter M arktseg mente zu fördern. ÖkoService (2003) schlagen eine Intensivierung entsprechender M aßnah men vor. Ebenso argu mentiert Löser (2004) auf der Grun dlage seiner noch unveröffentlichten Stu die30: Da n ach ist insbeson dere eine bessere Beratung un d Q ualifizierung der Erzeuger erforderlich. O b der A nsatz des Bundesprogra m ms Ö kolo gischer Lan d b au allerdin gs an gesichts der aktuell sinken den M engen un d M arktanteile der ökologischen Sch w einepro d uktion ausreichen d sein w ird, bleib t offen.

30

Im Rahmen des Bundesprogram ms Ökologischer Landbau läuft ein Vorhaben „ Ökologische Sch w eineproduktion: Struktur, Ent wicklung, Probleme, politischer Handlungsbedarf“. Der Schlussbericht ist noch nicht verö ffentlicht.

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7. Feste und längerfristig planbare Abnahmebeziehungen können einen wesentlichen Beitrag zur Marktstabilisierung leisten. Hilfreich für die Stabilisierung des Sektors sind die festen A bnah mebeziehungen z w ischen Produzenten und Handel w ie sie in der ökologischen Verm arktungskette, insbesondere z w ischen Erzeu gergemeinschaften un d dem Han del, vielfach beo b achtet w erden können. Der w achsende M arkt der A ußer-Ha us-M ahlzeiten und insbesondere der Gemei nschaftsverpflegung könnten bisher ungenutzte Potenziale für die Stabilisierung solcher M arkt b eziehungen bieten (BLE 2003). A ngesprochen ist das öffentliche und private Beschaffungsw esen, mit seinen M ö glichkeiten der Form ulierun g von Q ualitätsstan d ards w ie sie in den Leist u n gsverzeichnissen zur Verpflegungsorganisation festgeschrieben w erden können z. B. von Schulen, Kindertagesstätten, Betrieben, Seniorenheimen un d Freizeitei nrichtungen. Darüber hinaus dürften die Akteure der Gemeinschaftsverpflegung mit einem qualitätsgesicherten A ngeb ot gegenü ber der w achsen den Gesun d heitssensibilität gerade dieser Konsu menten profitieren. Die erfolgreiche Kooperation mit Gemeinschaftsverpflegern m acht den A ufbau stabiler Ko m m unikationsstrukturen einlang der Kette insbeson dere z w ischen Lebensmit telpro d uktion un d -verarbeitun g not w en dig. Wichtige Voraussetzung für eine bessere Planbarkeit ist eine bessere Kenntnis von Angebot un d N achfra ge. Dafür sollte die M arkt beo b achtun g des Sektors ausgeb aut un d verstetig t w erden.

8. Eine aussichtsreiche Entwicklungsrichtung der ökologischen Schweineproduktion liegt in der Differenzierung der Produktqualität gegenüber der konventionellen Produktion. Die ökologische Produktion ist von den Züchtungstendenzen in der konventionellen Tierzucht a b hän gig. Ö kolo gisch erzeu g tem Sch w einefleisch fehlt ein eigenstän diges Q ualitätsprofil, w odurch es gesch m acklich von konventionell erzeugtem Fleisch unterschieden w erden könnte. Eine w irksa me Q ualitätsoffensive, w ie von Rah m ann et al. (2003) gefordert, könnte zur Erhöhung der Zahlungsbereitschaft bei q ualitätsorientierten Konsu menten fü hren.

9. Neben den geringeren Umweltwirkungen haben die ökologischen Modellbetriebe weitere Vorteile gegenüber den konventionellen Betrieben. Diese sollten beim Marketing für ökologische Produkte stärker hervorgehoben werden. Diese Studie hat Vorteile der ökologischen Produktion bei der Tiergerechtheit der Haltung u n d des Transp ortes, bei der Förderun g einer gentechnikfreien Lan d w irtschaft d urch Verzicht auf gentechnischveränderte Futtermittel und Zusatzstoffe, beim Arbeitszeitbedarf un d bei dem vorsorgen den Gesun d heitsschutz für die Schnitzel-Ko nsu m en ten d argestellt. Diese Faktoren sind für die Kaufentscheidung bei Lebensmitteln häufig entscheidender als die ökologische Prozessqualität (Kuhnert et al. 2002a, b) und sollten daher stärker als bisher herausgestellt w erden.

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10. Eine zentrale Herausforderung bei der Vermarkt ung von ökologischem Schweinefleisch ist die Entwicklung eines Marktes für ökologisches Verarbeitungsfleisch. W enn neben den Edelstücken auch d as Verarbeitun gsfleisch zu ökolo gischen Preisen verm arktet w erden könnte (vgl. Nr. 5), dann könnten m öglicherw eise Spielräu me für Preissenkungen bei den Edelstücken entstehen. ÖkoService (2003) schlagen die Ei nrichtung von regionalen Teilstückbörsen vor. Eine andere M öglichkeit sieht die Studie in der Verm arktun g von Convenience-Pro d ukten mit Fleischan teil.

11. Auch in der konventionellen Schweinemast bestehen erhebliche Potenziale für die Reduzierung von Umweltbelastungen. Der Vergleich z w ischen den konventionellen M o dellbetrieben dieser Stu die zeigen, dass Betriebe, die nach beson ders ressourcenschonen den Verfahren w irtschaften [konv.plus] deutliche U m w eltentlastun gsp otenziale gegenü ber den d urchschnittlichen Betrieben [konv] auf w eisen. Die A grarp olitik sollte diese Potenziale stärker forcieren, z.B. d urch eine Verschärfung der Vorschriften für Lagerung un d A usbringun g der G ülle u n d eine Begrenzu n g der zusätzlich tolerierten M inerald üngermengen. Diese Stu die zeig t, d ass der Eintrag von Stickstoffüberschüssen in Ge w ässer die höchsten externen Kosten unter den be w erteten U m w elt w irkungskategorien auf w eist. Da 98 % der Sch w einem ast betriebe konventionell w irtschaften, besteht hier in der Su m me ein erhebliches Risiko, bei gezielter p olitischer Rah mensetzung aber auch ein großes Entlastungsp otenzi al für die U m w elt.

12. Die vergleichende Forschung zu konventionellem und ökologischem Landbau und zu den produktbezogenen Umweltwirkungen sollte ausgeweitet werden. Diese Studie zeigt, dass Wissen über U m w elt w irkungen und externe Kosten der Pro d uktio n von Lebensmitteln eine w ichtige Grun dlage für die u m w elt gerechtere Gestaltun g der la nd w irtschaftlichen Produktion und für die Form ulierung von politischen Strategien in diesem Bereich d arstellt. Die Verfü g b arkeit der d afür not w en digen Daten ist jed och vielfach schlecht. Wir em pfehlen deshalb in Übereinstim m ung mit dem Senat der Bun desfo rschungsanstalten (2003) eine Intensivierung der Forschungen auf diesem Gebiet. Neben enger naturw issenschaftlichen und einzel w irtschaftlichen Aspekten sollten stärker als bisher auch volksw irtschaftliche, soziale und tierschutzbezogene Dimensionen der Land w irtschaft vergleichen d berücksich tig t w erden.

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10 Dank Zur ökolo gischen Sch w einepro d uktion un d –verm arkt u n g u n d zu bestim m ten Aspekten der konventionellen Pro d uktion liegen nur sehr w enige o der keine veröffentlichten Daten vor. Diese Stu die w ar d aher nur möglich, w eil eine Reihe Expertinnen un d Experten bereit waren, ihr Wissen in Intervie ws un d auch schriftlich zur Verfü g un g zu stellen. Dafür d anken w ir den nachfolgen d genann ten Personen sehr: ß

Ralf Alsfeld, Biolan d Bun desverban d, M ainz

ß

Claudine Basset -Mens, INRA - Institut national de la recherche agrono miq ue, Rennes, Frankreich

ß

Herr Wim Bierhuizen, Ölm ühle Ham burg

ß

Dr. Oskar Bohnenkem per, Lan d w irtschaftska m mer W eser-Ems, Fach bereich Tierzucht un d Tierhaltung Olden b urg

ß

Alexander Böller, BioFleisch Süd G m bH, Augsburg

ß

Ralf Bussem as, BAT - Beratung Artgerechte Tierhaltung, Witzenhausen

ß

Ulrich Ebert, Ö koring Niedersachsen, Visselhövede

ß

Dr. A nita Idel, Projektkoordination Tiergesun d heit un d A gro bio diversität, Be rlin

ß

Tho m as In gensan d, Biolan d NRW, Ha m m

ß

Rainer Löser, Die Öko-Berater - Beratun g & Projekt m anagement Ö kolo gischer Land bau, M ücke

ß

Michael M arks, Raiffeisen Central Genossenschaft Nord w est e.G., Raesfeld

ß

Karin M onke, ZMP – Zentrale M arkt- un d Preisberichtsstelle für Erzeugnisse der Lan d-, Forst- u n d Ern ä hrun gsw irtschaft G m bH, Red aktion Verbraucher, Bonn

ß

Dr. Leonhard Osterm ann, Raiffeisen Central Genossenschaft Nord w est e.G., M ünster

ß

Ew ald Pieringer, Naturlan d-Erzeu gerrin g berater, Freisin g

ß

M arkus Rip pin, ZMP - Zentrale M arkt- u n d Preisberich tsstelle für Erzeugnisse der Lan d-, Forst- u n d Ern ä hrungsw irtschaft G m bH, Red aktion Ö ko m arkt, Bonn

ß

Dr. Ulrich Schuh m acher, Biolan d-Bun desverb an d, M ainz

ß

Dr. Ernst Tholen, Institut für Tierzucht w issenschaft der Rheinischen FriedrichWilhelm-Universität Bonn

ß

Olaf To ber, Lan desforschun gsanstalt für Lan d w irtschaft un d Fischerei M ecklenburg Vorpo m mern - Institut für Tierpro d uktion, Du m mersdorf

ß

Dr. Carsten Trau pe, Dr. Gem meke G m bH, Hannover

ß

Prof. Dr. Herm an Van den Weghe, Georg -A u g ust Universität G ö t tin gen - Lehrstuhl für Verfahrenstechnik in der Veredelun gsw irtschaft W eser Ems, Vechta

ß

Lothar W eber; Naturlan d M arkt gesellschaft m bH, Hohenka m mer

ß

Dr.-Ing. Friedrich W eiß m ann, Institut für ökologischen Lan d b au in der Bun desfo rschungsanstalt für Lan d w irtschaft (FAL), W esterau

ß

Johannes Wi lking, Universität G öttingen, Institut für A grarökono mie

ß

Sim on Ziegler, BioFleisch Süd, A ugsburg

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W as kostet ein Schnitzel w irklich?

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Publikationen des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung Das IÖW veröffentlicht die Ergebnisse seiner Forschungstätigkeit in einer Schriftenreihe, in Diskussionspapieren sowie in Broschüren und Büchern. Des Weiteren ist das IÖW Mitherausgeber der Fachzeitschrift „Ökologisches Wirtschaften“, die allvierteljährlich im oekom-Verlag erscheint, und veröffentlicht den IÖW-Newsletter, der regelmäßig per Email über Neuigkeiten aus dem Institut informiert.

Schriftenreihe/Diskussionspapiere  Seit 1985, als das IÖW mit seiner ersten Schriftenreihe „Auswege aus dem industriellen Wachstumsdilemma“ suchte, veröffentlicht das Institut im Eigenverlag seine Forschungstätigkeit in Schriftenreihen. Sie sind direkt beim IÖW zu bestellen und auch online als PDF-Dateien verfügbar. Neben den Schriftenreihen veröffentlicht das IÖW seine Forschungsergebnisse in Diskussionspapieren – 1990 wurde im ersten Papier „Die volkswirtschaftliche Theorie der Firma“ diskutiert. Auch die Diskussionspapiere können direkt über das IÖW bezogen werden. Informationen unter www.ioew.de/schriftenreihe_diskussionspapiere.

Fachzeitschrift „Ökologisches Wirtschaften“ 

Ausgabe 2/2010

Das IÖW gibt gemeinsam mit der Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung (VÖW) das Journal „Ökologisches Wirtschaften“ heraus, das in vier Ausgaben pro Jahr im oekom-Verlag erscheint. Das interdisziplinäre Magazin stellt neue Forschungsansätze in Beziehung zu praktischen Erfahrungen aus Politik und Wirtschaft. Im Spannungsfeld von Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft stellt die Zeitschrift neue Ideen für ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Wirtschaften vor. Zusätzlich bietet „Ökologisches Wirtschaften online“ als Open Access Portal Zugang zu allen Fachartikeln seit der Gründung der Zeitschrift 1986. In diesem reichen Wissensfundus können Sie über 1.000 Artikeln durchsuchen und herunterladen. Die Ausgaben der letzten zwei Jahre stehen exklusiv für Abonnent/innen zur Verfügung. Abonnement unter: www.oekom.de.

IÖW-Newsletter Der IÖW-Newsletter informiert rund vier Mal im Jahr über Neuigkeiten aus dem Institut. Stets über Projektergebnisse und Veröffentlichungen informiert sowie die aktuellen Termine im Blick – Abonnement des Newsletters unter www.ioew.de/service/newsletter. _________________________________________________________________________________ Weitere Informationen erhalten Sie unter www.ioew.de oder Sie kontaktieren die IÖW-Geschäftsstelle Berlin Potsdamer Straße 105 10785 Berlin Telefon: +49 30-884 594-0 Fax: +49 30-882 54 39 Email: vertrieb(at)ioew.de

 

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