Entscheidungsrechnungen bei Unsicherheit

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Ziele

„

Darstellung der Vorgehensweise bei der Break Even-Analyse

„

Analyse der Auswirkungen von Unsicherheit auf die Produktionsprogrammplanung

„

Aufzeigen der Entscheidungsrelevanz von Fixkosten unter verschiedensten Bedingungen

5.2

Motivation „

Gründe für Annahme sicherer Erwartungen bei KLR  

„

Gegenargument 

„

KLR dient kurzfristig wirksamen Entscheidungen Erläuterung grundlegender Prinzipien

Stimmigkeit obiger Argumente erst nach Analyse unter Einbeziehung der Unsicherheit beurteilbar

Einbeziehung von Unsicherheit

Behandelte Ansätze z

Break Even-Analyse z Modellansätze für kurzfristig wirksame Entscheidungen und Lösungsstrukturen am Beispiel von Produktionsprogrammentscheidungen

Besondere Fragen dabei z

Messung von Risiko z Entscheidungskontext: zB Handelbarkeit des Eigenkapitals z Entscheidungsrelevanz von Fixkosten 5.3

Break Even-Analyse Grundlagen „

Grundidee z Einfluss von exogenen Parametern auf die Lösung von Entscheidungsproblemen

„

Methode: Sensitivitätsanalyse z Empfindlichkeit der Zielgrößen auf Änderungen der Parameter z Ermittlung des “günstigen” Parameterbereichs: Entscheidung bleibt optimal

„

Grundmodell der Break Even-Analyse Fokus auf Beschäftigungsunsicherheit z Ermittlung einer Break Even-Menge z Ermittlung anderer kritischer Parameterwerte möglich 5.4

BEA im Einproduktfall Bestimmung des Periodengewinns

G = (p − k ) ⋅ x − K F = d ⋅ x − K F mit d k p x KF

Deckungsbeitrag variable Stückkosten je Produkteinheit Absatzpreis je Produkteinheit Produkteinheiten Fixkosten

K F x$ = d

K F = p − k 5.5

BEA im Einproduktfall Beispiel z Beispiel z Absatzpreis = 100, variable Kosten = 40, Fixkosten = 120.000 BEM = 120.000/(100-40) = 2.000 E, K

Erlöse E Gewinnzone

Kosten K

KF

Verlustzone

x$

x 5.6

BEA im Einproduktfall Andere kritische Werte „

Kritischer Gewinn G

„

Break Even-Preis

„

Break Even-Stückkosten

KF + G x$ = d

KF + G p$ = k + x

F +G K k$ = p − x

5.7

BEA im Einproduktfall Fortsetzung Beispiel Fixkosten = 120.000 Absatzpreis = 100 variable Kosten = 40 Menge = 1.800 kritischer Gewinn = 0 Break Even-Preis = 40 + 120.000/1.800 = 106,67 für Absatzpreis = 90 Break Even-Stückkosten = 90 - 120.000/1.800 = 23,22 Für Absatzpreis = 80 Break Even-Stückkosten = 80 - 120.000/1.800 = 13,33

5.8

BEA im Einproduktfall Auswertungen „

Beeinflussung der Break EvenMenge durch z Veränderung der proportionalen Stückkosten z Veränderung des Absatzpreises

Erlöse E

Gewinnzone

E, K

z Veränderung des Mindestgewinns z Erhöhung des Fixkostenblocks durch KF zusätzliche Werbemaßnahmen, Einstellung von zusätzlichem Verkaufspersonal

Kosten K

Verlustzone

z Änderung auf Produktionsverfahren in Richtung niedrigerer variabler Stückkosten bei höheren Fixkosten „

Deckung auszahlungswirksamer Teile der Fixkosten (“Cash-Point”)

x$ Absatzmenge x 5.9

Risikomaße Sicherheitskoeffizient SK „

Fragestellung z Um welchen Prozentsatz darf Umsatz/Absatz (ausgehend von Basiswert) sinken, ohne in die Verlustzone zu geraten?

„

Überlegungen z Je höher SK, desto sicherer positiver/bestimmter Periodenerfolg z Ausgangsmenge x: volle Kapazitätsauslastung

p ⋅ x − p ⋅ x$ x − x$ x$ = SK = = 1− p⋅x x x Beispiel Kapazität x = 10.000, BE-Menge = 8.000 Sicherheitskoeffizient = 1 − 8.000/10.000 = 0,2 Kapazitätsauslastung kann um 20% unterschritten werden, ehe man Verluste macht 5.10

Operating Leverage OL „

Fragestellung z Relative Gewinnänderung im Verhältnis zur relativen Umsatzänderung z Einfluss der Fixkosten ersichtlich z Definition ohne Berücksichtigung eines Mindestgewinns:

Δx ⋅ d

ΔG OL = G ΔE E „

x ⋅d − K ) ( OL = F

Δx ⋅ p x⋅p

Letztlich aber nur Umformung des Sicherheitskoeffizienten OL =

Δx ⋅ d ⋅ x

(

Δx ⋅ x ⋅ d − K F

)

=

x KF x − d

=

1 1 = x − x$ SK x 5.11

Beurteilung von SK und OL „

Problem: Keine Berücksichtigung der Verteilungen

Darstellung am Beispiel der Gewinnvarianz

(

( )

)

2 ~ σ 2 G = σ 2 x~ ⋅ d − K F = σ 2 ( x~ ⋅ d ) = σ 2 ( x~ ) ⋅ d 2 = σ 2 ( x~ ) ⋅ ( p − k )

„

Wirkungen Tatsächlich z z

Niedrigere Stückkosten führen zu höherem Deckungsbeitrag und höherer Varianz des Gewinns Fixkosten ohne Konsequenzen für Varianz

Kennzahlen z z

Niedrigere Stückkosten führen zu höherem Deckungsbeitrag, zu geringerer BEM und zu höherem SK und niedrigerem OL Höhere Fixkosten führen zu größerem OL 5.12

Beispiel „ „

Varianz der Absatzmengen: 150 Absatzpreis: 10

Verfahren 1:

K1F = 1.000;

k1 = 8;



d 1 = 2;

Verfahren 2:

K 2F = 2.000;

k 2 = 6;



d 2 = 4;

x$ 1 =

1.000 = 500 2

x$ 2 =

2.000 = 500 4

Gleiche Werte für SK und OL Gewinnvarianzen

(~ )

Verfahren 1:

σ 2 G1 = σ 2 ( x~ ) ⋅ d 12 = 150 ⋅ 2 2 = 150 ⋅ 4 = 600

Verfahren 2:

σ 2 G 2 = σ 2 ( x~ ) ⋅ d 22 = 150 ⋅ 4 2 = 150 ⋅ 16 = 2.400

(~ )

5.13

Vergleich mit dem Variationskoeffizienten VK

VK =

( )=

σ G%

σ ( x% ) ⋅ d

F Ε ⎡⎣G% ⎤⎦ Ε[ x% ] ⋅ d − K

Hier gilt

=

σ ( x% )

Ε[ x% ] − xˆ

∂ VK >0 F ∂K ∂ VK 0 R (θ ) = ∂c (θ ) λ dann folgt

(

W j = ∑ Ü j (θ ) ⋅ R (θ )

)

∀j

θ

5.39

Programmplanung bei Risiko Optimales Produktionsprogramm „

Struktur des optimalen Produktionsprogramms z Nur Zahlungsüberschüsse können angesetzt werden z Stückdeckungsbeiträge sollen stets zahlungswirksam sein z Nur zahlungswirksame Fixkosten können relevant sein J

Ü% = ∑ x j ⋅ d% j − K% FZ j =1

J J ⎡ ⎤ % FZ W ⎡Ü ⎤ = W ⎢ ∑ x j ⋅ d% j − K% ⎥ = ∑ W ⎡⎣ x j ⋅ d% j ⎤⎦ − W ⎡⎣K% FZ ⎤⎦ = ⎣ ⎦ ⎣ j =1 ⎦ j =1 J

= ∑ W ⎡⎣d% j ⎤⎦ ⋅ x j − W ⎡⎣K% j =1

Lösungsstruktur

J

FZ

⎤ = ∑ w j ⋅ x j − W ⎡K% FZ ⎤ ⎦ j =1 ⎣ ⎦

Fixkosten irrelevant

analog zu jener bei Sicherheit Verwendung von Marktwerten der Stück-DB statt sicherer Stück-DB Produkt mit höchstem spezifischen Marktwert des Stück-DB wird produziert 5.40

Beispiel Produkt DB Stunden/Stk

1 je zu 50% 10 oder 20 5

2 14 5

Fixkosten = 0 Kapazität: 1.400 Stunden R(θ1) = R(θ2) = 0,4 Sicherer Zins = 25% Marktwerte

w1 = 10 ⋅ 0, 4 + 20 ⋅ 0, 4 = 12;

w 2 = 14 ⋅ 0, 4 + 14 ⋅ 0, 4 = 11, 2

Optimales Programm 280 Stück Produkt 1 5.41

Beispiel ... R(θ1) = 0,6 R(θ2) = 0,2 Sicherer Zins = 25% Marktwerte

w1 = 10 ⋅ 0, 6 + 20 ⋅ 0, 2 = 10;

w 2 = 11,2

Optimales Programm Ausschließliche Produktion von Produkt 2

5.42

Programmplanung bei Risiko Börsennotierte Unternehmen „

Diversifikationsüberlegungen im Rahmen der Marktwertmaximierung (Risikoreduzierung)

„

In Marktwerten implizit andere Diversifikationsaspekte enthalten, die sich in Korrelation zu bestimmten Marktfaktoren manifestieren

W =

R (θ )

Ü (θ ) ⋅ R (θ ) = ∑ Ü (θ ) ⋅ ⋅ φ (θ ) = ∑ Ü (θ ) ⋅ ϕ (θ ) ⋅ φ (θ ) ∑ φ θ ( ) θ θ θ ∈Θ

ϕ (θ

)

W ⎡Ü% ⎤ ⎣ ⎦ „

=

) φ (θ )

R (θ

∈Θ

∀θ ∈Θ

∈Θ

φ(θ) ... zustandsspezifische Eintrittswahrscheinlichkeiten

(

E ⎡Ü% ⎤ + Cov Ü% , (1 + i ) ⋅ ϕ% = E ⎡Ü% ⋅ ϕ% ⎤ = E ⎡Ü% ⎤ ⋅ E [ϕ% ] + Cov Ü% , ϕ% = ⎣ ⎦ ⎣ ⎦ ⎣ ⎦ 1+ i

( )

)

Erwartetes Erfolgsniveau wird korrigiert um Risikoterm, der Korrelation zu einem Marktfaktor widerspiegelt. Marktfaktor von Bewertungsfaktoren des gesamten Kapitalmarkts abhängig 5.43

Nicht börsennotierte Unternehmen ohne Portefeuillewahl (1) „

„

Zielgröße Subjektive Bewertung des Risikos durch einzelnen Entscheidungsträger Bernoulli-Prinzip: Erwartungsnutzenmaximierung z Subjektive Nutzenfunktion U für jeden Entscheidungsträger z Ergebnisgröße ω: Endvermögen der Planungsperiode Endvermögen ω = gegebenes Anfangsvermögen ω0 + Periodengewinn

Gewählte Alternative ist jene mit dem größten Nutzenerwartungswert

ω% = ω0 + G% = ω0 + D% − K% F ⎡ ⎛ Ε ⎡⎣ U (ω% ) ⎤⎦ = E ⎡ U ω 0 + D% − K% F ⎤ = E ⎢ U ⎜ ω 0 + ⎣ ⎦ ⎣⎢ ⎝

(

)

J



j =1

x j ⋅ d% j − K%

F

⎞⎤ ⎟⎥ ⎠ ⎦⎥ 5.44

Nicht börsennotierte Unternehmen ohne Portefeuillewahl (2) „

Spezialfall Erwartungswertmaximierung z Nutzenfunktion U linear: U(ω) = α + Rω mit R > 0 z Entscheider ist risikoneutral z Gesucht Produktionsprogramm mit maximalem (Perioden-)Gewinnerwartungswert

(

E ⎡⎣U (ω% ) ⎤⎦ = E[α + R ⋅ ω% ] = α + R ⋅ ω0 + E ⎡⎣G% ⎤⎦

)

J ⎡J F F⎤ % % % % % E ⎣⎡G ⎦⎤ = E ⎡⎣D − K ⎤⎦ = E ⎢ ∑ x j ⋅ d j − K ⎥ = ∑ x j ⋅ E ⎡⎣d% j ⎤⎦ − E ⎡⎣K% F ⎤⎦ ⎣ j =1 ⎦ j =1

Reihung nach dem höchsten erwarteten spezifischen DB Fixkosten sind irrelevant 5.45

Beispiel

Produkt 1 DB je zu 50% 10 oder 20 Stunden/St 5 erwarteter DB 15

2 14 5 14

Kapazität: 1.400 Stunden

Ausschließliche Produktion von Produkt 1 1.400/5 = 280 Stück Erwarteter DB: 4.200

5.46

Nicht börsennotierte Unternehmen ohne Portefeuillewahl (3) „

Allgemeinerer Fall Risikoscheu z Streng konkave Nutzenfunktion U z U’(ω) > 0; U’’(ω) < 0 z Programmplanung als nichtlineares Optimierungsproblem z Bedeutung des erwarteten spezifischen DB nimmt ab z Es kommt zu Diversifikationseffekten z Maximierung des Erwartungsnutzens führt zu optimalem Produktprogramm-Portefeuille

5.47

Beispiel Produkt DB Stunden/St

„

1

2

je zu 50% 10 oder 20 5

14 5

Kapazität: 1.400 Stunden Nutzenfunktion logarithmisch; ω > 0 2 2 U (ω ) = 2ln (ω ) ; U ′ (ω ) = > 0; U ′′ (ω ) = − 2 < 0 ω ω Annahmen: ω0 = 0 und Fixkosten = 0 LG = ln (10 ⋅ x1 + 14 ⋅ x2 ) + ln ( 20 ⋅ x1 + 14 ⋅ x2 ) − λ ⋅ ( 5 ⋅ x1 + 5 ⋅ x2 − 1.400 ) Kuhn/Tucker-Bedingungen

x ∗j > 0

und

x ∗j = 0

und

∂ LG =0 ∂ xj ∂ LG ≤0 ∂ xj

j = 1,2 j = 1,2 5.48

Beispiel ... „

Frage: Sind beide Produkte im optimalen Programm? Wird nur Produkt 1 gefertigt, darf an Stelle (280, 0) die Ableitung von LG nach x2 nicht positiv sein

∂ LG ( x1 = 280; x2 = 0 ) 14 14 = + − λ ⋅5 2.800 5.600 ∂ x2 ∂ LG ( x1 = 280; x2 = 0 ) 10 20 = + − λ ⋅ 5 = 0 ⇒ λ = 0,00143 ∂ x1 2.800 5.600 Setzt man diesen Wert für λ in die obige Ableitung ein, ergibt sich eine positive Differenz von 0,00035 ÖProdukt 2 ist Bestandteil des optimalen Produktionsprogramms Ähnliche Vorgehensweise zeigt, dass auch Produkt 1 im optimalen Produktionsprogramm enthalten ist 5.49

Beispiel ... Ermittlung des optimalen Produktionsprogramms „

Restriktion als Gleichung nach Produkt 2 auflösen ln (10 ⋅ x1 + 14 ⋅ ( 280 − x1 ) ) + ln ( 20 ⋅ x1 + 14 ⋅ ( 280 − x1 ) ) = ln ( 3.920 − 4 ⋅ x1 ) + ln ( 3.920 + 6 ⋅ x1 )

„

Nullsetzen der 1. Ableitung −

4 6 + =0 3.920 − 4 ⋅ x1∗ 3.920 + 6 ⋅ x1∗

⇒ x1∗ =

3.920 = 163,3 24



3.920 = 24 ⋅ x1∗

x2∗ = 280 − 163,3 = 116,6

5.50

Nicht börsennotierte Unternehmen ohne Portefeuillewahl (4) „

Entscheidungsrelevanz von Fixkosten und Anfangsvermögen abhängig von Risikoscheu

„

Maß der Risikoscheu

Absolute Risikoaversion AR(ω)

U ′′ (ω ) AR (ω ) = − U ′ (ω )

Beispiel: Logarithmische Nutzenfunktion

1

2 1 ω ω = 2 = AR (ω ) = 1 ω ω ω

z

Absolute Risikoaversion nimmt - gegeben ein Anfangsvermögen - ab

z

Höhere Fixkosten induzieren niedrigeres Endvermögensniveau

z

Wahrscheinlichkeitsverteilung für Produktionsprogramm wird in einen Bereich der Nutzenfunktion mit stärkerer Risikoscheu verschoben

5.51

Beispiel ... „

Positives Anfangsvermögen ω0 positive, sichere Fixkosten KF

„

Zielfunktion

(

)

(

ln ω0 + 3.920 − 4 ⋅ x1 − K F + ln ω0 + 3.920 + 6 ⋅ x1 − K F

)

3.920 + ω0 − K F = 24 ⋅ x1∗ ⇒

3.920 + ω0 − K F x = ; 24 ∗ 1

3.920 + ω0 − K F x = 280 − 24 ∗ 2

Fixkosten über 3.920 + ω0: nur Produkt 2 Anfangsvermögen über 2.800 + KF: nur Produkt 1

5.52

Nicht börsennotierte Unternehmen ohne Portefeuillewahl (5) „

Spezialfall Konstante absolute Risikoaversion z (sichere) Fixkosten und sicheres Anfangsvermögen wieder bedeutungslos

Beispiel: exponentielle Nutzenfunktion

U (ω ) = −

1

α

⋅ e − α ⋅ω ;

(α > 0 )

U ′′ (ω ) α ⋅ e −α ⋅ω AR (ω ) = − = = α −α ⋅ω U ′ (ω ) e 1 − α ⋅( D + δ ) 1 − α ⋅D − α ⋅δ U (D + δ ) = − ⋅ e = − ⋅e ⋅e = − α ⋅ U (δ ) ⋅ U ( D )

α

(

)

α

( )

E ⎡U D% + δ ⎤ = − α ⋅ U (δ ) ⋅ E ⎡U D% ⎤ ⎣ ⎦ ⎣ ⎦

Wegen U(δ) < 0 ist -αU(δ) positiv Mit δ = ω0 − KF wird Irrelevanz von KF und Anfangsvermögen deutlich 5.53

Nicht börsennotierte Unternehmen ohne Portefeuillewahl (6) „

Stochastische Fixkosten z Potentielle Relevanz der Fixkosten wird verstärkt z Zusätzliche Diversifikationsaspekte hinsichtlich risikobehafteter Fixkosten z Auch bei konstanter absoluter Risikoaversion grundsätzliche Relevanz der Fixkosten F

δ = ω0 − K

Exponentielle Nutzenfunktion mit

(

) ( ) ( ) ( )) ( = ( − α ⋅ U (ω ) ) ⋅ ( − α ⋅ {E ⎡U ( − K% ) ⎤ ⋅ E ⎡U ( D% ) ⎤ + Cov (U ( − K% ) ,U ( D% ) )} ) ⎣ ⎦ ⎣ ⎦

E ⎡⎣U (ω% ) ⎤⎦ = α 2 ⋅ E ⎡U (ω0 ) ⋅ U − K% F ⋅ U D% ⎤ = ⎣ ⎦ = ( − α ⋅ U (ω0 ) ) ⋅ − α ⋅ Ε ⎡U − K% F ⋅ U D% ⎤ = ⎣ ⎦ F

F

0

5.54

Nicht börsennotierte Unternehmen ohne Portefeuillewahl (7) „ „

Keine Fixkostenrelevanz nur dann, wenn Fixkosten mit DB völlig unkorreliert sind Stochastische Fixkosten alleine induzieren keine Fixkostenrelevanz z Deckungsbeiträge dann sicher G% = D − K% F

Ö Zustandsabhängiges Endvermögen für jeden Zustand maximal bei Programm mit maximalem Deckungsbeitrag Ö Dominanzprinzip Man kann sich auf die bekannten Sicherheitsansätze beschränken, falls die Fixkosten die alleinige risikobehaftete Größe sind

5.55

Nicht börsennotierte Unternehmen ohne Portefeuillewahl (8) Zusammenfassung Relevanz von Fixkosten z

Fixkosten sind ¾ irrelevant, falls Nutzenfunktion mit konstanter absoluter Risikoaversion und Fixkosten sicher ¾ irrelevant, falls Fixkosten die alleinige stochastische Größe ¾ regelmäßig auch als sichere Größe relevant, falls Nutzenfunktion ohne konstante absolute Risikoaversion ¾ grundsätzlich relevant, falls neben Deckungsbeiträgen auch Fixkosten risikobehaftet und keine lineare Nutzenfunktion (Risikoneutralität)

z Relevanz des Anfangsvermögens ¾ ¾

obige Ergebnisse gelten analog Anfangsvermögen am Periodenbeginn aber sicher -insofern muss diesbezüglich keine Unsicherheit beachtet werden 5.56

Nicht börsennotierte Unternehmen ohne Portefeuillewahl (9) Implikationen „

Begründung der Verwendung von Vollkostenrechnungen z Streng genommen nur Vollkostenrechnungen als Periodenrechnungen

„

Fixkosten relevant wegen Einflusses auf Bewertung der Gewinnverteilungen z Fixkosten nach wie vor unabhängig von den Entscheidungsvariablen

„

Faktisch nichtlineares Entscheidungsproblem z Risikobehaftetes Endvermögen ist das Argument einer Nutzenfunktion, deren Erwartungswert zu maximieren ist

„

Problem: Bestimmung der Nutzenfunktion z Kurzfristig wirksames Entscheidungsproblem, das in einen längerfristigen Zusammenhang eingebettet ist z Was ist der Nutzen des Endvermögens der betrachteten Periode? Probleme mit Ausschüttungen, Effekte von Folgeentscheidungen, Bewertungsinterdependenzen 5.57

Nicht börsennotierte Unternehmen mit Portefeuillewahl (1) „

Bisherige Annahmen z Überschüsse des Programms als Grundlage für die Einkommenserzielung z Gestaltung des Produktionsprogramms muss bei unsicheren Erwartungen auch Risikoaspekte berücksichtigen z Höhe und Risiko des Einkommens bzw Endvermögens unauflöslich mit der Programmplanung verknüpft

„

Aber: Portefeuille aus vielfältigen Finanztiteln zusammenstellbar z Produktionsprogramm kann von Aufgaben “entlastet” werden z Unternehmung maximiert virtuellen Marktwert

5.58

Nicht börsennotierte Unternehmen mit Portefeuillewahl (2) „

Virtuelle Marktwertmaximierung z Notwendige Bedingungen: Spanning und Competitivity

„

Argument z Angenommen, das Unternehmen realisiert optimales Produktionsprogramm nach Erwartungsnutzenmaximierung z Dann gibt es Verbesserungsmöglichkeit wie folgt ) Realisation des marktwertmaximalen Programms PM ) Es gibt ein Portefeuille, welches die Überschüsse von PM dupliziert zu Gesamtpreis des Wertes von PM (Spanning) ) Leerverkauf dieses Portefeuilles zum Wert von PM bei Verlust der Überschüsse aus PM ) Leerverkaufserlös des Wertes von PM wird für Kauf eines Portefeuilles verwendet, das Überschüsse des ursprünglichen Programms PE dupliziert; Mittelbedarf in Höhe des Wertes von PE ) Am Periodenende gleiche finanzielle Position wie vorher ) Am Periodenbeginn positiver Betrag in Höhe der Wertdifferenz > 0 5.59

Beispiel „

Fortsetzung

Logarithmische Nutzenfunktion 10.000 ln(ω) Fixkosten = 0 ω0 = 0 Produkt DB Stunden/St

1 je zu 50% 10 oder 20 5

2 14 5

Kapazität: 1.400 Stunden Erwartungsnutzenmaximales Programm:

x1∗ = 163,3;

x2∗ = 116,6 5.60

Beispiel ... „

Überschüsse am Periodenende Ü ∗ (θ1 ) = 163,3 ⋅ 10 + 116,6 ⋅ 14 = 3.266,6 Ü ∗ (θ 2 ) = 163,3 ⋅ 20 + 116,6 ⋅ 14 = 4.900

Bewertungsfaktoren am Kapitalmarkt

R (θ1 ) = R (θ 2 ) = 0,4

( i = 0,25 )

Marktwertmaximales Programm: nur Produkt 1 mit

Ü m (θ1 ) = 280 ⋅ 10 = 2.800

x 1m = 280

Ü m (θ 2 ) = 280 ⋅ 20 = 5.600

W e = 3.266,6 ;

W m = 3.360 5.61

Beispiel ... „

Am Kapitalmarkt zwei Finanztitel n = 1, 2 mit Überschüssen ün(θ) ü1 (θ1 ) = ü1 (θ 2 ) = 1;

W1 = 0,8;

ü2 (θ1 ) = 2, ü2 (θ 2 ) = 6

W2 = 3,2

Duplizierung der Überschüsse von PM mittels Stückzahlen

ζ 1m = 1.400;

ζ 2m = 700

Erwerb von 700 Stück des risikobehafteten Titels 2 Geldanlage 1.400 × 0,8 = 1.120 zum Zinssatz von 25% Leerverkauf: Verschuldung in Höhe von 1.120 und Leerverkauf des unsicheren Papiers im Umfang von 700 Stück m Leerverkaufserlös 1.120 + 700 ⋅ 3,2 = 3.360 = W 5.62

Beispiel ... „

Duplizierung der Überschüsse von PE mittels Stückzahlen

ζ 1e = 2.450; ζ 2e = 408,3 Erwerb von 408,33 Stück Titel 2 Geldanlage 2.450 × 0,8 = 1.960 e Mittelbedarf 1.960 + 408,3 ⋅ 3,2 = 3.266,6 = W Realisation PM + Leerverkauf Portefeuille 1 + Erwerb Portefeuille 2: Periodenende

Ü (θ1 ) = 2.800 − 2.800 + 3.266,6 = 3.266,6 = Ü ∗ (θ1 ) Ü (θ 2 ) = 5.600 − 5.600 + 4.900 = 4.900 = Ü ∗ (θ 2 ) Periodenbeginn zusätzliche Mittel W m − W e = 3.360 − 3.266,6 = 93,3 Sichere Investition bringt 93,3 ⋅ 1,25 = 116,6 5.63

Nicht börsennotierte Unternehmen mit Portefeuillewahl (3) Zusammenfassung „

Maximierung des virtuellen Marktwerts möglich

„

Fixkosten und Anfangsvermögen sind irrelevant

„

Anwendung eines Separationstheorems z Politik auf der Ebene der Unternehmung gemäß einer a priori bekannten Zielsetzung bestimmt unabhängig von individuellen Konsumpräferenzen

5.64