Ursulinennachrichten Mitteilungsblatt der Föderation deutschsprachiger Ursulinen

Nr. 2/2012

Juni 2012

... und lebt ein neues Leben

INHALTSVERZEICHNIS Grußwort der Präsidentin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Das Thema: ... und lebt ein neues Leben Ein neues Leben - „Seid wachsam mit weitem und sehnsüchtigem Herzen“.... . . . . . . . . . . . . 4 Was ist Leben - Annäherung an ein schwieriges Thema . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Leben braucht Begegnung - „Heimsuchung - Maria geht zu Elisabeth . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Umbruch und Neubeginn in der Föderation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Neubeginn anderswo: Noch einmal geboren - für mehr als Mathematikunterricht . . . . . . . . . 11 Aus der Föderation Auf dem Weg... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ein starkes Team beim Katholikentag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Damals und heute... Treffen des ehemaligen Gemeinsamen Noviziats in Osnabrück . . . . . . Kriegsende 1945: ausgebombt oder vertrieben... Zeitzeugnisse gesucht . . . . . . . . . . . . . . .

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Angela zieht Kreise Auf Angelas Spuren ermutigt... Besinnungstage des großen Angelakreises... . . . . . . . . . . . . 15 Angela hat viele Freunde! Ein Bericht aus Mailand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Aus den Gemeinschaften Soli Deo Gloria - 300 Jahre Würzburger Ursulinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Nachrichten aus den Konventen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Aus der DOK Ruach... das neue Bildungsportal der Deutschen Ordensobernkonferenz . . . . . . . . . . . . . . . 19 Was Schule macht Ursulinengymnasium Mannheim: Schach-AG auf Erfolgskurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 St.-Ursula-Gymnasium Neheim-Hüsten: Deutsch ist erste Fremdsprache . . . . . . . . . . . . . . . 20 Aus aller Welt Geschichte mit deutschen Wurzeln - Ursulinen in Australien - Farewell Armidale . . . . . . . . . 21 Warum lebst du in Japan? Sr. Noëlla Gaudreault osu erzählt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Compagnia di Sant’Orsola in Sizilien feiert hundertjähriges Gründungsjubiläum . . . . . . . . . . 24 Nachgeforscht Vereinigungsbestrebungen - eine Spurensuche (Teil 1) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Vorgestellt Das Ursulinen-Glasfenster in Valenciennes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Angelas Gründung im Kontext ihrer Zeit - Ein besonderes Buch... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Personalien Museumsreif? Sr. Maria Magdalena Lieber OSU ist Fritzlars letzte Ursuline . . . . . . . . . . . . . 30 Gedenken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Jubiläen und Geburtstage.... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Terminvorschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Adressenänderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 In eigener Sache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 2

Ursulinennachrichten 2/2012

Grusswort der Präsidentin

Liebe Leserinnen und Leser, Die Erfahrung, dass wir uns neu auf den Weg machen müssen, hinaus in unbekanntes Terrain, machen wir heute in vielen Bereichen der Gesellschaft, der Kirche und nicht zuletzt in unseren Gemeinschaften. Alte Sicherheiten tragen oft nicht mehr. Das macht ratlos und traurig, öffnet gleichzeitig aber auch unseDas Relief zeigt Jesus mit Pilgertasche und ren Blick auf den hin, der unser Leben letztMuschel, den typischen Kennzeichen des Ja- lich trägt und hält. kobspilgers. Er geht seinen Jüngern voran. Lassen wir uns wie die Jünger auf dem alten Liebevoll wendet er sich den zaudernden Jün- Relief von Jesus auf den Weg locken im Vergern - und zugleich auch dem Betrachter - zu. trauen darauf, dass er mit uns unterwegs ist Er lädt ein, ihm als Weggefährten in die Pil- und uns in unsere Zukunft vorausgeht. gerschaft zu folgen. Behutsam scheint er die Leinefelde, im Mai 2012 skeptischen Jünger zu ermutigen, sich aus Ihre dem Vertrauten zu lösen und ihm nachzufolgen. Er lockt sie geradezu auf den Weg. wenn mein Grußwort Sie erreicht, dann bin ich wahrscheinlich unterwegs nach Santiago de Compostela. Die Darstellung Jesu als Jakobspilger ist mir deshalb zur Zeit besonders nahe. Sie schmückt den romanischen Kreuzgang der Benediktinerabtei Santo Domingo de Silos am spanischen Jakobsweg.

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DAS THEMA

Ein neues Leben… „Seid wachsam mit weitem und sehnsüchtigem Herzen“ Wie schön, wenn man neu anfangen kann, denn „jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben“, wie es in dem Gedicht von Hermann Hesse heißt. Recht hat er, und doch kann es auch schwer sein, herauszugehen aus dem Alten, Vertrauten, aus Bindungen womöglich. Bin ich „bereit zu Aufbruch … und Reise“, wie Hesse es formuliert? Nicht schon wieder! und überhaupt: Darf ich nicht in Ruhe alt werden und einfach nur gelassen zurückschauen? Aber: „gelassen“ kommt von „lassen“. Ich muss lassen lernen – lebenslänglich. Das Lassen haben wir Ursulinen in den vergangenen Jahrzehnten vielfältig erfahren. Meist gaben äußere Notwendigkeiten den Anlass. Das ging nie ohne Schmerzen, aber doch auch mit viel Mut zum Neubeginn. Wir lassen auf den folgenden Seiten ein paar Beispiele sprechen. Den Umzug des ganzen Konventes ins Altenheim, heute heißt es Seniorenhaus, hat der Haselünner Konvent schon Ende der 60er Jahre beschlossen. Im vergangenen Jahr zogen die Düsseldorfer Ursulinen von Bad Münstereifel ins Seniorenhaus Heilige Drei Könige in Köln um und haben sich dort gut eingelebt. Ein paar Jahre früher waren es die Herseler Ursulinen, die schweren Herzens ihr Kloster verließen und aus dem gleich daneben erbauten Seniorenhaus St. Angela den Abriss des Klausurbaus miterleben mussten. Inzwischen sind sie so vielfältig eingebunden, dass sie sich mit dem Haus identifizieren – schließlich trägt es nicht zufällig den Namen „St. Angela“. Die Schwestern des Dürener Konventes haben sich beim notwendigen Auszug aus dem Kloster für individuelle Lösungen entschieden. Nach einem langen geregelten Konventsleben ist das eine erhebliche Herausforderung für die Einzelnen. Mit einem „Zurück zu den Wurzeln“ hatten Mitte der 90er Jahre einzelne Schwestern ihren Aufbruch aus dem Konvent zur Gründung kleiner geistlicher Gemeinschaften in Dorsten und im Eichsfeld begründet; und obwohl das damalige „Experiment“ seinen Platz in der Föderation gefunden hat, schmerzen die alten Wunden immer noch. Ein drittes Modell für neues Leben ist der Zusammenschluss dreier Gemeinschaften. Die Konvente Köln, Düsseldorf und Wipperfürth haben sich zum „Ursulinenkloster Köln - Körperschaft öffentlichen Rechts“ zusammengeschlossen und damit neben der rechtlichen Synergie auch die Kontakte und die gegenseitige Hilfe intensiviert. Gegenseitige Hilfeleistung war von Anfang an das Motiv zur Gründung einer Vereinigung der deutschsprachigen Ursulinenklöster. In der Praxis sind immer einmal Schwestern für Leitungsaufgaben „ausgeliehen“ worden. Das Föderationskapitel 2010/11 hat nun dauerhafte rechtliche Grundlagen dafür gelegt, dass Ursulinen anderer Konvente oder auch nicht-ordenseigene Personen mit der 4

Konventsleitung beauftragt werden können, wenn in der eigenen Gemeinschaft niemand mehr zur Verfügung steht. Darin ist eine neue Dimension der Solidarität. Ansatzweise wird dies bereits im Ursulinenkonvent Geisenheim praktiziert, in dem eine Schwester einer anderen Ordensgemeinschaft aus Uganda für die häuslichen und pflegerischen Bedürfnisse der Ursulinen sorgt. Und eine weitere Form neuen ursulinisch-mericianischen Lebens ist zu nennen: der Angelakreis, bestehend aus mehreren regionalen Gruppen von Schwestern mit Menschen, bisher nur Frauen, die nicht Ordensmitglieder sind, die Angelas Spiritualität miteinander teilen möchten. Auf welche Gestalt diese Weggemeinschaft zugeht, wird sich zeigen. Das Zusammenwachsen der Gruppen zum „großen Angelakreis“ ist jedenfalls vielversprechend. Auch anderswo in der Welt gibt es Aufbrüche zu neuem ursulinischem Leben, sei es als „aktive Ältere“ wie in England oder mutig wie Sr. Mary Peter Ngui OSU aus Guyana. „… und lebt ein neues Leben“.1 Angela Merici hat uns das Wort mitgegeben. Sie, die ganz auf Gott vertraute, hat Menschen, vor allem die jungen Frauen ihrer Gemeinschaft, ermutigt und angeleitet, als aufrechte, selbstbestimmte Menschen zu leben. Was für uns heute selbstverständlich ist, war zu Angelas Zeit keineswegs konsensfähig, ja noch nicht einmal diskutabel. Frauen haben im 16. Jahrhundert (und darüber hinaus) weitgehend fremdbestimmt gelebt, wenn sie nicht so mutig und so visionär waren wie Angela Merici. Vor dieser Aussage Angelas steht noch ein anderer Satz, den wir auch gut kennen: „Haltet euch an den alten Weg und die Überlieferung der Kirche, angeordnet und von so vielen Heiligen bestätigt durch die Eingebung des Heiligen Geistes.“ Der alte Weg und die Überlieferung der Kirche stehen in unserem Empfinden meist für Beharren, womöglich für Festgefahren-sein, der Heilige Geist für frischen Wind und (unberechenbare) Veränderungen: „Seht, ich mache alles neu.“2 Wie passt das zusammen? Vielleicht kann sich nur der verändern, der selbst fest steht. „Tradition ist nicht die Verehrung der Asche, sondern die Bewahrung der Glut.“ Dieser Satz wird mit leichten Ursulinennachrichten 2/2012

DAS THEMA Variationen verschiedenen Autoren zugeschrieben, von Thomas Morus bis zu Papst Johannes XXIII.3 Es geht um die Weitergabe dessen, was es wert ist, bewahrt zu werden. Was möchten wir Ursulinen aus unserer fast 500jährigen Geschichte für kommende Generationen bewahren? Angelas befreiendes Menschenbild und ihre Art der Menschenführung, geprägt von Wertschätzung, gewachsen aus dem tiefen Glauben an die Liebe Gottes, das ist für mich die „Glut“, die wir bewahren dürfen, damit immer wieder neues Leben daraus entstehen kann.

aus nach etwas, das erst als winziger Punkt am Horizont liegt, das also über die kleine Lebensspanne hinausgeht. Angela schickt uns hinaus in einen offenen Horizont, der nach Johannes 10,10 „Leben in Fülle“ bereithält. Sr. Brigitte Werr osu

STUFEN 5

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe, blüht jede Weisheit auch und jede Tugend zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern. Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne, um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in and're, neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben. Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, an keinem wie an einer Heimat hängen, der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten! Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen! Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen. Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde uns neuen Räumen jung entgegen senden: des Lebens Ruf an uns wird niemals enden. Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Ein Satz in den Schriften Angela Mericis fasst alles Wesentliche ihrer Spiritualität zusammen: „Ich bitte euch, seid wachsam mit weitem und sehnsüchtigem Herzen.“ Es ist eine persönliche, eine personale Aussage: „Ich bitte euch...“ Wir wachsen am Miteinander, wenn es denn gelingt. „Ich bitte euch...“, sagt Angela Merici. Der personale Bezug hat in der ursulinischen Menschenführung einen hohen Stellenwert. „Seid wachsam...“ ist ohne Objektbezug gesagt. Es gibt die Wachsamkeit mir selbst gegenüber. Ich muss mein Leben gestalten und bin dafür mir selbst und Gott gegenüber verantwortlich. Es gibt aber auch eine Wachsamkeit, die den anderen im Blick hat, die seine Befindlichkeit und seine Bedürfnisse zu erkennen versucht, denn wir tragen Verantwortung füreinander. Bei Angela ist sie besonders in den „Ricordi“ von Bedeutung. Und schließlich ist Wachsamkeit auch notwendig als kritisches Hineinhören in die Zeitströmungen, um die vielen „Geister“ unterscheiden zu können. Angela bittet uns um ein weites Herz. Enge macht Angst. Und Angst macht krank. Angela selbst war ein Mensch mit einer unglaublichen Weite, die sie ihren Töchtern vermittelt hat. Denken wir nur daran, dass im Kapitel über den Gehorsam steht: „Vor allem sollen sie auf den Heiligen Geist hören...“. Und schließlich sollen wir leben „...mit sehnsüchtigem Herzen“. Sehnsucht haben wir alle, solange wir leben. Und das ist gut so. Das sehnsüchtige Herz streckt sich

Hermann Hesse Angela Merici, Regel – Ricordi – Legati, Werl 1992, 7. Ge denkwort, S. 38 2 Offenbarung 21,5 3 Siehe; http://www.helmut-zenz.de/hztradit.html 4 Angela Merici, a.a.O.,Regel, Einleitung, S. 8 5 http://www.dr-mueck.de/HM_Denkhilfen/HM_HermannHesse_Stufen.htm 1

Was ist Leben? Annäherung an ein schwieriges Thema Leben? Das ist doch etwas Selbstverständliches, jeder weiß schließlich, was mit dem Wort gemeint ist, so könnte man denken. Ganz anders der Denker Helmuth Plessner, der in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts gelebt hat. Er behauptet: „Das ‚Bezauberungspotential’ des Begriffs Leben ist bis heute nicht entzaubert, im Gegenteil“. Er scheint recht zu behalten, wie die Themen von zwei Vorträgen bzw. Veranstaltungen der letzten Zeit zeigen: „Das Leben: göttliches Geschenk, biologischer Prozess oder synthetisches Konstrukt?“ (F. Vogelsang) oder: „Leben – Eine Strafe auf Zeit? Ein Geschenk des Himmels oder eine Abfolge von chemischen Reaktionen?“(Sandra Thal). Die Spannbreite der Erklärungsversuche, was denn Leben sei, reicht also von Theologie und Philosophie über die Biologie bis zu Versuchen, neue lebendige Systeme, d. h. künstliches Leben, zu schaffen. Ursulinennachrichten 2/2012

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DAS THEMA Dabei steht das Problem, was als Leben gilt, in Zusammenhängen, die weit über die Naturwissenschaften hinausreichen. Vom naturwissenschaftlichen Standpunkt aus gibt es z. B. den Ansatz, den Manfred Eigen formuliert hat. Er erhielt 1967 für seine „Theorie von der Selbstorganisation der Materie“ den Nobelpreis. Für ihn ist eine Struktur dann mit Leben erfüllt, wenn sie drei Eigenschaften besitzt. Sie muss sich vermehren können, sie muss einen Stoffwechsel haben und sie muss sich verändern können, um sich neuen Gegebenheiten in einer sich verändernden Umwelt anpassen zu können. Diese und andere Bestimmungen von Anfang und Ende und Art des Lebens gehören zu den Grundfragen der Ethik und beschäftigen unsere Gesellschaft mit Fragen nach Organspende und Hirntod, nach aktiver Sterbehilfe oder Schwangerschaftsunterbrechung. Auch die Frage nach der Vielfalt des Lebens und seiner Erhaltung, eine Kernfrage von Biologie und Ökologie, wird für uns alle relevant, wie die Stichworte „Überwärmung der Atmosphäre“ oder „Zerstörung der natürlichen Ressourcen“ zeigen. Den gesellschaftlichen und ethischen Dimensionen von Leben widmen sich die Sozial- und Kulturwissenschaften und auch Philosophie und Theologie. In ihren Jahrhunderte alten Bemühungen um Antworten auf die Frage nach dem Leben sind die Wissenschaftler zu faszinierenden Erkenntnissen gekommen, haben aber das Rätsel „Leben“ nicht lösen können; es bleibt immer neue Herausforderung. „Das Leben ist nach Friedrich Schillers geflügeltem Wort ‚der Güter höchstes nicht’“, heißt es in dem Artikel „Leben“ im Praktischen Lexikon der Spiritualität. Der Verfasser fährt fort, dass der „gläubige Christ“ Schiller grundsätzlich zustimmen werde, sofern das „natürliche Leben“ gemeint sei; dieses dürfe doch ‘in christlicher Sicht gegenüber dem uns in der Taufe geschenkten gegenwärtigen und zukünftigen ewigen Leben ... nur als zweithöchstes Gut gelten“.1 Dieser Satz hat zunächst befremdlich auf mich gewirkt, bis mir Jesu Wort einfiel: „Sorgt Euch nicht um euer Leben!“ (Mt 6,25). Uns soll es zuerst um Gottes

Reich und seine Gerechtigkeit gehen, um das uns schon in der Taufe geschenkte gegenwärtige ewige Leben. Dann wird der „lebendige Gott“ (Ps 42,3), die „Quelle des Lebens“, aus der alles Leben entspringt (Ps 36,10), die Sorge für unser Leben übernehmen. Christus ist gesandt, um der Welt, um uns dieses Leben zu bringen. Wer an ihn glaubt, wer ihn sieht und erkennt, hat jetzt schon das ewige Leben – ein Leben, in dem Gott in einer tiefen Nähe zu ihm steht und das „fort strömt ins (jenseitige) ewige Leben.“ Schwester Lioba Michler osu 1

Praktisches Lexikon der Spiritualität, herausgegeben von Christian Schütz, Herder 1988, S. 763

Leben Leben ist Gabe zuerst gegeben, geschenkt, gehalten, getragen - wachsender Kern. Leben ist Last – aufgegeben, angehängt ewig alten Menschheitsplagen - jeden Tag neu. Lebensgeschick – vielfach verfügt und selbstbestimmt. Draußen – das Umfeld, innen – ein Horchen auf Sinn, dem Lebendigen treu. Lebenszeit – ob sie genügt? Sie gibt und nimmt das Du, das Ich, die Welt. Verlust – Gewinn? Zerstrahlender Stern ... Michael E. Frickel

Leben braucht Begegnung „Heimsuchung“ – Maria geht zu Elisabeth Seit je fasziniert mich diese Szene einer Frauen-Freundschaft: Die Junge geht zu der Alten. Beide sind schwanger mit neuem Leben. Die eine ist die Frau des ehrwürdigen Hohenpriesters und erwartet endlich das lange ersehnte und erbetete Kind, für die andere, gerade erst verlobt mit einem Zimmermann, ist die Schwangerschaft eine völlig unerwartete Herausforderung, die ihr Leben auf den Kopf stellt. Die junge Maria geht zu der alten Elisabeth, um ihr in der anstrengenden letzten Phase der Schwangerschaft eine Zeitlang zu helfen, vielleicht weniger mit dem Tun als mit dem Dasein und dem Zuhören. Das Bild des Roger van der Weyden zeigt die erste Be- das Kind hüpft in ihrem Leib vor Freude über diese Begegnung dieser beiden Frauen. Jede ist liebevoll besorgt, gegnung. Die beiden Frauen tun einander gut. Marias Anwie es der anderen – und ihrem Kind – geht, Maria eher wesenheit erleichtert Elisabeth die körperlichen Mühen, etwas scheu und unsicher, Elisabeth freudig und wissend; und Maria kann ihrerseits die Ereignisse der letzten Zeit 6

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DAS THEMA überdenken und sortieren, um wieder Tritt zu fassen für die Zukunft. An dieses Bild denke ich manchmal, wenn ich im Geisenheimer Konvent das Miteinander der alten Ursulinen – Durchschnittsalter 85 Jahre – und der vergleichsweise jungen ugandischen Schwestern erlebe. Sr. Jacinta Nalweyiso ist mit der Sorge für die Ursulinen beauftragt und Sr. Juliet Ssanyu in der Ausbildung zur Altenpflegerin. Beide wohnen im Haus und sind bei Gebet und Mahlzeiten selbstverständlich dabei. Neben dem Frohsinn, den die beiden Schwestern hereinbringen, ist es vor allem die gegenseitige Zugewandtheit, die mich beeindruckt, das Interesse der jungen Frauen am Leben der Alten und umgekehrt. Ist es nicht so, dass auch im alten Menschen noch neues Leben ist, das wachsen möchte? Nicht zuletzt steht ja in etwa einem Jahr der große Umzug des Geisenheimer Konvents in das Marienheim bevor, ein Schritt, der nicht nur Abbruch, sondern auch Neubeginn bringen wird. Und die Jungen? Auch ihnen eröffnet sich ein Lebensraum mit neuen, sinnstiftenden Herausforderungen. Damit in jedem Menschen Neues wachsen kann, braucht es die wertschätzende Begegnung, die wir einander schenken können, wie die Afrikanerinnen es uns vormachen. Sr. Brigitte Werr osu Roger van der Weyden, Heimsuchung, zwischen 1435 und 1440, Museum der bildenden Künste, Leipzig; Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6d/Rogier_van_der_Weyden__Heimsuchung_.jpeg

Umbruch und Neubeginn in der Föderation Zum Beispiel Hersel: „Fit fürs Leben - Fit für 100“ „Wenn die Zeiten oder die Umstände es erfordern, so ändert“, schreibt die heilige Angela in ihrem Testament. Schon mehrmals haben Ursulinen dies getan. Die grundlegende Änderung war die Umwandlung der Gesellschaft in einen Orden und die Festlegung auf erzieherische Aufgaben. Heute stehen wir, weil die „Umstände es erfordern“ wieder vor einer Umwandlung. Unsere kleine Gemeinschaft zum Beispiel ist von der Schule in ein Seniorenhaus gezogen und hat da ehrenamtliche Aufgaben übernommen. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich mal Sport „unterrichten“ würde. Wie bin ich dazu gekommen? Von der Seniorenhausleitung wurden Sr. Lioba und ich gefragt, ob wir uns vorstellen könnten, uns ausbilden zu lassen in „fit für 100“. So heißt das Konzept der Bewegungs- und Sportgerontologie der Sporthochschule Köln. Mit Herzklopfen bin ich zur Sporthochschule Köln gefahren. Ich hatte mich in meinem Leben nie sportlich betätigt. Zusammen mit 18 anderen Teilnehmern, alle jünger, haben wir drei Tage theoretische Einführungen gehört und praktische Übungen gemacht. Mein Muskelkater war erheblich. Aber was wir theoretisch hörten, verstärkte in uns die Absicht, eine Gruppe in unserem Haus ins Leben zu rufen. Ursulinennachrichten 2/2012

Was ist nun „fit für 100“? Es sind Bewegungsangebote, die die Mobilität und Selbstständigkeit für Hochaltrige stärken sollen. Bei Menschen über 80 findet oft ein Muskelschwund durch Inaktivität statt. Es fällt schwer, verschiedene Anforderungen zu koordinieren. Aktivität ist auch bei Herzerkrankungen, Arthrose, Rheuma und bei der Nachbehandlung von Frakturen nötig. Die „Sportstunden“ finden zweimal in der Woche statt. Nach einer allgemeinen Einstimmung und Erwärmung mit verschiedenen Spielformen und Koordinationsübungen, beginnt das eigentliche Kräftigungsprogramm. An den Füßen werden Gewichtsmanchetten angelegt und für die Armübungen sind Hanteln da. Die Gewichte sind ge7

DAS THEMA staffelt nach den Möglichkeiten der einzelnen Personen. Es gibt zehn Übungen, die in jeder Übungsstunde nach der gleichen Reihenfolge ablaufen. Jede Übung wird zehnmal gemacht. Den Ausklang bilden freie Übungen, die Freude bereiten sollen. Wir sind nun schon fast drei Jahre aktiv. Zur momentanen Gruppe gehören zwei fast Erblindete, mehrere Schwerhörige, drei Rollstuhlfahrer und zwei stark demenziell Veränderte. Meine persönlichen Erfahrungen sind: Die körperlichen Erfolge sind erstaunlich. Eine Rollstuhlfahrerin, die sich zu Beginn nur mühsam mit Hilfe erheben konnte, macht heute alle Übungen im Stehen und vermag mit leichter Stütze zu gehen. Eine andere, deren rechte Seite und das Sprachzentrum nach einem Schlaganfall gelähmt waren, vermag den Arm wieder bis zur Schulterhöhe zu heben und mitzuzählen. Ein Herr im Rollstuhl, der im Zweiten Weltkrieg ein Bein verloren hat, kann manche Übungen nur in abgeänderter Form mitmachen, aber er schafft es, sich im Rollstuhl mit den Händen abstützend hochzudrücken. Ich könnte viele weitere kleine Erfolge aufzählen. Neben den körperlichen Kräftigungen sind für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gemeinschaftserfahrungen wichtig. Alle wissen von den Nöten und Sorgen,

auch Schmerzen der anderen, und sie kennen auch deren Freuden. Wir gehören zusammen. Nach außen scheint meine Tätigkeit wenig mit mir als Ordensschwester zu tun zu haben. Dennoch muss ich oft an Angelas Worte denken: „Müht euch, strengt euch an…“ Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an unseren Übungen – fast alle zwischen 85 und 95 – zeigen mir, dass auch im Geistigen und Seelischen konsequentes Mühen Erfolge und Freude bringen kann. Lassen wir uns also auf Neues ein! Sr. Lucia Schäckel osu

...oder Düren: …Und lebt ein neues Leben! 1996 stellten wir einen Antrag an das Bistum Aachen zur Übernahme unserer beiden Schulen (Gymnasium und Realschule). Mit der Übergabe sollten auch alle Gebäude mit Grund und Boden an das Bistum gehen – zum Nulltarif. Wir Schwestern wollten gleichzeitig ausziehen, weil es keine Möglichkeit für einen eigenen Zugang zum Kloster gab. Aber wir wollten in Düren bleiben. Was nun? In der Zeit der Entscheidung war uns das Wort der heiligen Angela eine große Hilfe: „Und wenn es sich gemäß den Zeiten und Bedürfnissen ergeben sollte, etwas neu zu ordnen oder etwas anders zu machen, tut es klug und nach guter Beratung. Und immer sei eure erste Zuflucht zu den Füßen Jesu Christi.“ (Letztes Vermächtnis) Jede Schwester sollte sich darüber klar werden, welcher Weg für sie selber als erste Option in Frage käme:  zusammen bleiben in einem Miethaus? Damals waren wir 10 Schwestern.  gemeinsam in ein Seniorenhaus gehen?  einzeln in ein anderes Ursulinenkloster gehen?  in einzelne Wohnungen bzw. in ein Altenheim ziehen? Was würde die heilige Angela uns raten, wozu uns ermutigen? Die Entscheidungen fielen schrittweise. Im Sommer 1999 wollten unsere zwei ältesten Schwestern ins Altenheim Haus St. Anna ziehen, um den schmerzlichen Abschied von Kloster und Schule nicht erleben zu müssen. Das war 8

ein Startzeichen. Eine nach der anderen Schwester entschied sich für eine eigene Wohnung. Vereinbarung: Nähe der Pfarrkirche St. Anna, weil dort voraussichtlich auch in Zukunft regelmäßige Gottesdienste möglich sind. Die Kirche liegt mitten in der Stadt, die Pfarre ist Träger des Altenheims St. Anna, so können wir einander leicht erreichen. Im September 2001 zogen Sr. Genoveva und ich als letzte aus dem Kloster aus. Was ist das neue Leben? Jede Schwester ist stärker verantwortlich für sich, für die Gebetszeiten, den eigenen Tagesrhythmus und den eigenen Haushalt. Dazu kommen ehrenamtliche Tätigkeiten. Nach Möglichkeit besuchen wir regelmäßig um 9 Uhr die heilige Messe in St. Anna mit einem kurzen Treff vor der Kirchentür. Ursulinennachrichten 2/2012

DAS THEMA Weihnachten und Ostern, Ordensfeste, Namenstage und Geburtstage sind Anlässe, uns zur gemeinsamen Vesper und zum Kaffee oder Abendessen zu treffen. Konventsgespräche finden bei uns oder bei Sr. Veronika statt. Persönliche Feste wie Ordensjubiläen feiern wir in der Pfarrkirche und in den Räumen der Pfarrei, die uns kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Ein solches Fest ist immer auch ein Fest für die Gemeinde und aller Schwestern in Düren, die persönlich eingeladen werden. Die regen Kontakte zu den kleinen Gruppierungen von Ordensleuten in Düren und die intensive Anbindung an die Föderation bereichern unser Leben. Unsere Lebensweise bringt uns näher zu den Menschen, denen wir in der Stadt, in der Kirche und bei unseren Ehrenämtern begegnen. Der Prozess der Veränderungen ist nicht abgeschlossen; Alter, Krankheit und sonstige Schwierigkeiten fordern uns immer wieder zur Bewältigung neuer Lebenssituationen heraus. Sr. Irmgardis Klein osu

... oder: Wo liegt eigentlich der Kerbsche Berg? Es gibt im Leben Entscheidungen von existentieller Notwendigkeit; sie nicht zu treffen hieße, die Glaubwürdigkeit vor sich selbst zu verlieren. Vielleicht ist es etwas hoch aufgehängt, aber eine solche Entscheidung war es für mich, aus dem Werler Konvent und aus dem Amt der Schulleiterin herauszugehen, um als Ursuline im Eichsfeld zu leben. Dass ich dies mit Sr. Cornelia gemeinsam tun würde, war zunächst nicht absehbar, sondern hat sich später ergeben. Es ist jetzt achtzehn Jahre her, dass wir auf den Kerbschen Berg in Dingelstädt gezogen sind. Der damalige Generalvikar des Bistums Erfurt, Dr. Georg Jelich, hat diesen Ort für uns gefunden. Die Franziskaner verließen damals nach über hundert Jahren Präsenz ihr Kloster. Das Bistum übernahm den Komplex und suchte eine neue Nutzung. Wir durften – neben dem Unterricht am Elisabeth-Gymnasium in Heiligenstadt – am Aufbau des „Familienzentrums Kloster Kerbscher Berg“ mitwirken. Die Krabbelkinder, die wir in den ersten Mutter-Kind-Gruppen kennen lernen konnten, sind inzwischen junge Erwachsene. Daneben gab es immer wieder kleine Arbeiten für die Föderation: das so genannte Angela-Album, das Heft „Beten mit Angela“, die Cozzano-Übersetzung und manches andere. Homepage und Ursulinennachrichten entwickelten sich durch die von Sr. Lioba gegründete Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit. So hat sich für mich ein neues Arbeitsfeld ergeben, seit ich der Schule „entwachsen“ bin. Langeweile habe ich nicht, nur manchmal etwas Stress, wenn zu vieles gleichzeitig fertig sein soll. Ich suche immer „Mittäter“ und habe manchmal Glück. Sr. Cornelia setzt indessen ihre Bibelarbeit in drei Gemeinden fort. Unsere Kleine geistliche Gemeinschaft war im Laufe der Zeit zahlenmäßig unterschiedlich besetzt. Seit mehr als zehn Jahren sind wir zu dritt. Gemeinsam sind wir 2008 von Dingelstädt nach Leinefelde gezogen und dort im Bereich der Bonifatiuskirche „gut angekommen“. Wer allerdings meint, dass das Leben in einer kleinen Gemein-

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schaft immer entspannt verläuft, täuscht sich.Die größere Nähe so unterschiedlicher Individuen erzeugt auch leichter Reibung; die regelmäßige gemeinsame Supervision hat sich da als hilfreich erwiesen. Was vor achtzehn Jahren als ein von manchen Mitschwestern beargwöhntes „Experiment“ begann, hat inzwischen einen festen Platz in der Föderation, nicht erst seit Sr. Cäcilia Präsidentin ist. Ich weiß aber auch, dass ich meinen Werler Mitschwestern mit meiner damaligen Entscheidung viel zugemutet habe, und kann verstehen, wenn diese Wunde manchmal noch blutet. Sr. Brigitte Werr osu

Von links: Sr. Cornelia Müller-Freund, Sr. Cäcilia Fernholz und Sr. Brigitte Werr Foto: Roth / tlz

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DAS THEMA

Und: In den Fußspuren Angela Mericis Was macht Angelas Spiritualität heute noch wertvoll? Ist es „neues Leben“, das sich mit dem Angelakreis entwickelt? Natürlich gab es immer Menschen, die sich als „Freundeskreis“ zum Umfeld eines Ursulinenkonventes zählten. Aber es waren doch eher Einzelne, die den Kontakt suchten. Die jetzt zu einem Angelakreis gehören, schauen über „ihren“ Konvent hinaus und suchen Gleichgesinnte. Im Februar 2011 traf sich der große Angelakreis auf dem „Pferdeberg“ in einer Kolping-Ferienstätte nahe Duderstadt. Schwerpunkt des gemeinsamen Nachdenkens war es, das Selbstverständnis als Gruppe zu formulieren – keine einfache Aufgabe für siebzehn Individuen; aber es ge-

lang, einen ersten Entwurf aufs Papier zu bringen: In einen symbolischen Haus wurden die wichtigen Bereiche untergebracht, vom Fundament bis zum Dachstuhl. Angela Merici hat sich dabei selbst eingemischt, indem sie jeder der Teilnehmerinnen „persönlich“ einen Brief geschrieben hat. SBr

Liebe N.N. Du nimmst an einem Treffen teil, bei dem ihr überlegen wollt, wie 475 Jahre nach der Gründung der Compagnia di Sant’Orsola meine Gedanken in der Welt weiterwirken können. Ich möchte gerne wissen, warum Menschen des 21. Jahrhunderts das nach einer so langen Zeit noch für wertvoll halten, was sie sich davon versprechen und wie sie die Gedanken weitertragen wollen. Ich würde mich freuen, wenn ich Euch für Euer Leben - das in vielem anders ist als meines war - Anregungen geben kann. Deshalb habe ich einige Fragen an Dich, die Du Dir stellen solltest, bevor Du intensiver aus meiner Spiritualität leben willst. Solltest Du noch nicht viel über mich wissen, so wirst Du vielleicht trotzdem Antworten finden. Wenn Du möchtest, kannst Du Deine Antworten mit den anderen besprechen. Ich würde mich freuen, wenn meine Gedanken über ein christliches Leben auch noch Menschen in Eurer Zeit helfen könnten. Deine Angela Hier meine Fragen: - Wie siehst Du Deinen persönlichen Glauben und die Situation in der Kirche? - Wünschst Du Dir Veränderungen? - Welche Veränderungen sind Dir besonders wichtig? - Warum möchtest Du das in Anlehnung an meine Gemeinschaft bzw. aus ihrer Mitte heraus? - Welche Bedeutung haben meine Schriften für Dich? - Was möchtest Du für Dich persönlich bewirken? - Was möchtest Du für andere erreichen? - Welcher der beiden Bereiche ist Dir der wichtigere? 10

Ursulinennachrichten 2/2012

DAS THEMA

Neubeginn anderswo: Noch einmal geboren - für mehr als Mathematikunterricht! „Wären Sie bereit, nach Karasabai zu gehen, dort zu leben und Mathematik zu unterrichten im Süden Rupununi?“ Träume ich? Dies war für einige Zeit einer meiner geheimen Wünsche, aber ich hätte nie gedacht, dass das passieren kann, weil wir in dieser Gegend keinen Konvent haben. So habe ich in kaum einem Monat über fast alle meine Habe bestimmen müssen und finde mich wieder in dieser schmalen Savanna umgeben von Bergen, wo ich ein neu geborenes Kind sein könnte. Die Sprache ist fremd. Manches klingt wie Englisch, aber die Akzente sind an anderen Stellen und die Vokale sind anders als die, die ich benutze. Manches klingt zunächst wie ein Schwall von Makushi, [eine Stammessprache in Guayana] gesprenkelt mit englischen Wörtern und Sätzen. Die Psalmen beten wir in einen anderen Übersetzung, als ich sie kenne. Die Lieder in der Kirche haben vertrauete Melodien, aber mit anderen Noten und Rhythmen. Jedes Gesicht und jeder Name sind neu für mich. Es gibt hier keine modernen Annehmlichkeiten wie Strom, Postamt, Telefon, weder Straßen noch Verkehr, keine Supermärkte. Niemand scheint es eilig zu haben. Aus einer Welt kommend, in der alles vertraut war und ich alles unter Kontrolle hatte, bin ich jetzt von der Gnade anderer abhängig, um etwas zu essen zu finden (kein Kühlschrank), und Papier oder Wasser (keine Wasserleitung) scheinen seltene Güter zu sein. Aber das Leben ist wunderbar einfach. Die Sterne nachts anzuschauen ist eine Freude. Die Mangobäume sind riesig. Zwischen den Häusern ist viel Platz. Die Menschen sind unaufdringlich freundlich und teilen mit uns ihre Feldfrüchte und ihre Erträge der Jagd und des Fischfangs. Kühe, Esel, Schafe und Hunde streunen überall herum, die Hühner laufen in unsere Häuser. Wenn wir die Türen schließen, fliegen sie durchs Fenster herein und legen ihre Eier dorthin, wo es ihnen gefällt. Wir haben Ameisen und andere Tierchen, die Löcher in die Kleider fressen, so groß, dass ein Brevier hindurch passt. Mir wurde gesagt, dass die Kühe unsere Handtücher fressen, auch Blusen und alles, was man herumliegen lässt. Wir haben einen Skorpion in einem Liederbuch gefunden, das kürzlich aus der Stadt mitgebracht worden war, einen großen Hundertfüßler draußen in der Toilette und eine zwei Meter lange tote Schlange vor dem Schultor, und ein Ameisenbär jagte Tiere und Kinder, bis er im Busch verschwand. Zwei Schafe und eine Kuh starben kürzlich, weil sie Maniok-Wasser getrunken hatten, das eine Frau gedankenlos stehen gelassen hatte. So hatten wir Schaf- und Rindfleisch für einige gute Mahlzeiten.

diese Muskeln meines Rückens bewegt?), eine Mahlzeit von Grund auf zubereiten ohne einen Laden, in dem man die fehlenden Zutaten besorgen kann, meine Kleider in einem Eimer Wasser waschen ohne Waschmittel, Trockner oder Bügeleisen. Diese Teile meiner Persönlichkeit werden Stück für Stück entwickelt. Die beiden Ursulinen von Tildonck, mit denen iich zusammenlebe, gehen in die umliegenden Dörfer, um Bibelstunden zu halten. Meistens fahren sie mit dem Fahrrad und ich kann sie nicht begleiten, weil ich nicht Rad fahren kann. Aber jeden Morgen sind Morgenandachten in der Kirche, die von einer Menge Gläubiger besucht werden. Gelegentlich werde ich überraschend gebeten, eine Predigt in einer Kommunionfeier zu halten. Ich beginne darüber nachzudenken, dass ich hierher geschickt worden bin, nicht so sehr für den Mathematikunterricht, sondern um mit den Tildonck-Schwestern das Werk der heiligen Angela zu tun, nämlich die Frauen und jungen Mädchen einen christlichen Lebensweg zu lehren. Es ist viel Gutes in den Menschen hier, aber die christlichen Ideale unterscheiden sich oft von ihren Traditionen und Gebräuchen. Priester und Schwestern leben erst seit kurzem hier bei den Menschen; so gibt es viel zu tun. Mary Peter Ngui osu Übersetzung aus dem Englischen: Susanne Heinrigs

Hier werden die Arbeiten, in denen ich so gut war, nicht gebraucht, aber ich muss bei der Hausarbeit mittun, die ich in den letzten 75 Jahren geflissentlich vermieden habe: kehren mit einem Reisigbesen (wann habe ich je Ursulinennachrichten 2/2012

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AUS DER FöDERATION

Auf dem Weg… Während wir diese Ausgabe der Ursulinennachrichten zusammenstellen, ist Sr. Cäcilia, unsere Präsidentin, auf der letzten Etappe ihres Weges nach Santiago di Compostela. Gut 700 Kilometer sind es von Pamplona, alles zu Fuß! Wie viele Schritte? Natürlich sind wir heilfroh, wenn sie am 20. Juni wieder zu Hause eintrifft. Aber vielleicht ist es auch ein Bild für unsere Föderation: Wenn auch das Ziel nicht immer deutlich zu erkennen ist, bleiben wir auf dem Weg. Das bedeutet viele kleine Schritte tun, selten einmal einen größeren. Gut, dass wir miteinander unterwegs sind und uns gegenseitig ermutigen können!

Foto: Frantisek Zvardon, aus: J. Bernhard, Chemins de Saint-Jacques-de-Compostelle, Éditions du Signe, 2010

Ein starkes Team… … beim Katholikentag in Mannheim Das war ein Glücksfall: ein Katholikentag in einer Stadt, in der es ein Ursulinenkloster gibt - und dann auch noch das Geistliche Zentrum gleich nebenan! Der Arbeitskreis Berufungspastoral hat die Chance voll genutzt, hat Pläne gemacht und Mitstreiter gewonnen. So waren wir vom 15. bis 20. Mai 2012 mit einem Team von 17 Personen vor Ort – 13 Schwestern, drei Frauen des Herseler Angelakreises sowie eine „männliche Ursuline“ – plus Sr. Regina Hunder als Ursuline des Mannheimer Konventes. „Vor Ort“ – das war vor allem der große Raum, in dem wir alle unsere Materialien ausbreiten konnten. Zur Ausstattung gehörten ein großes Angelabild auf einer Staffelei mit einer schönen Kerze daneben, eine Stellwand beidseitig mit Fotos von Ursulinen in verschiedenen Aufgaben, eine zweite mit Bildern vom Angelakreis und eine kleine Gesprächsecke. Dreimal täglich waren wir „vor Ort“ jedoch in der großen, hellen Kapelle des Ursulinenklosters: zum Morgenlob, zur Mittagshore und zum Abendlob, jeweils von einer aus dem Team passend vorbereitet zum Tagesthema „Angela“ bzw. „Ursula“ und „Sr. Dorothy Kazel“, einer Ursuline unserer Zeit, die 1980 in El Salvador ermordet wurde. Zwischen zwanzig und fünfzig Menschen kamen jeweils zu diesen Gebetszeiten zusammen. Auch der Psalm 23, den Sr. Lucia als Meditationsweg durch die Kirche angelegt hatte, hat viele angezogen. Für unsere speziellen Angebote in Bibliodrama und Meditativem Tanz war „vor Ort“ der so genannte Angela-Saal, in dem auch vieles andere stattfand. Deshalb kamen 12

recht viele Menschen an unserm Raum vorbei und schauten hinein. Dabei haben sich immer wieder gute Gespräche ergeben. Und manche Besucher nahmen sich etwas von unseren Schriften, CDs oder Bildern mit. Unter die Besucher an unserem Stand mischten sich zu unserer Freude auch zwei ehemalige Mitschwestern: Sylvia Nell, ehemals Sr. Dorothea von Königstein, die in Mannheim wohnt, und Sr. Franziska Kapp, die jetzt zu den Garser Schwestern gehört. Wer gerade keinen Dienst hatte, fand in dem dicken Veranstaltungsverzeichnis eine solche Fülle von Angeboten, dass es ein Problem war, sich zu entscheiden. Die meisten Veranstaltungsorte lagen im Bereich der Innenstadt, nur weniges wie zum Beispiel die Kirchenmeile mit den Bistümern und Orden jenseits des Neckars, aber gegebenenfalls gut erreichbar mit der Straßenbahn. Und zu den großen Gottesdiensten hatten wir dann wieder einen kurzen Weg bis zum Schloss. Einen besonderen Dank verdienen die Gastgeberinnen. Die drei Mannheimer Ursulinen haben den Ansturm so Ursulinennachrichten 2/2012

AUS DER FöDERATION

vieler Gäste wunderbar gemeistert (und wir waren ja nur eines der organisatorischen Probleme in diesen Tagen, die auf Sr. Petra, Sr. Maria und Sr. Regina einstürmten). Einige von uns fanden im Gästehaus in Ritschweiher Nachtquartier, waren aber zum gemeinsamen Frühstück wieder da. Anstrengend war es schon, den ganzen Tag auf den Beinen zu sein, wenn man es nicht gewohnt ist. Aber wie sonst kann „ein neuer Aufbruch“ geschehen? Manche haben bemängelt, dass der große Durchbruch in Mann-

heim nicht zu spüren gewesen sei. Aber können das solche Großveranstaltungen bringen? Immerhin sind sehr viele Menschen miteinander im Gespräch gewesen. Wenn sie diese Erfahrung mit nach Hause genommen haben, kann sich dort etwas verändern. Wir jedenfalls haben am Ende gesagt, dass dies auch für unser Miteinander eine neue Gemeinschaftserfahrung war, an einem Projekt zusammenzuarbeiten. Der AK Berufungspastoral kann wohl zufrieden sein! Sr. Brigitte Werr osu

Damals und heute… Treffen des ehemaligen Gemeinsamen Noviziats in Osnabrück Es war das einzige Wochenende bis Ostern, an dem alle konnten, und so wurde der Termin schnell festgezurrt: 3. bis 5. Februar 2012 in Osnabrück. Das Besondere war, dass unsere damalige Noviziatsleiterin Sr. Josefa Strickmann zum zweiten Mal einen ihrer „Zöglinge“ als Präsidentin der deutschen Föderation begrüßen durfte: Sr. Cäcilia hat dieses Amt am 1. Januar 2012 übernommen, und nicht nur Sr. Josefa ist stolz auf ihre ehemalige Novizin, wir sind es natürlich auch. Überglücklich begrüßte Sr. Josefa uns im „Häuschen“. Wir waren alle dankbar, dass sie mit fast 85 Jahren immer dabei sein konnte, von der Messe am Morgen bis zum späten Abend. Sie hatte immer ein Auge auf uns, ob uns nichts fehlte. Bei jedem Gesprächsthema schloss sie mit einer passenden Conclusio und leitete zum nächsten über. Auch sie war bei uns gut aufgehoben, denn immer reichte ihr jemand den Arm, wenn wir von einem Haus ins andere wechselten und einige Treppen zu überwinden hatten. Sr. Uta Brockschmidt hieß uns als Oberin warmherzig willkommen und schaute hin und wieder vorbei. Ihr war es ganz wichtig, dass es uns gut ging und dass wir uns erholten. Mit dem Konvent zusammen feierten wir an beiden Tagen die heilige Messe, beteten am Samstag die Vesper und waren am Samstag zum Mittagessen und am Sonntag zum Frühstück eingeladen. Die Schwestern waren vielleicht ein wenig neugierig auf uns, denn die Ursulinennachrichten 2/2012

meisten von uns waren sechs Jahre nicht in Osnabrück gewesen. Die übrige Zeit verbrachten wir im Häuschen. Sr. Ulrike hatte mehrere Brote und Kuchen für uns gebacken und mit Sr. Ignatia leckere Salate zubereitet. Wir wurden so richtig verwöhnt, was allen guttat. Auch unsere Zimmer waren liebevoll zurechtgemacht. Gesprächsthemen waren, wie bei jedem unserer Treffen, natürlich die Erinnerungen an die gemeinsame Noviziatszeit in Geisenheim, einem Konvent, der heute noch neun Schwestern zählt. „Weißt du noch…?“, „Erinnert ihr euch…?“, so begannen viele unserer Sätze. Die vielen Namen rufen dann auch wieder Erinnerungen wach. Es ist unglaublich, wie unterschiedlich die Erinnerungen sind. Wenn man das wie ein Puzzle zusammensetzte, blieben nicht viele Lücken. Sr. Josefa träumte in der Nacht auf Samstag sogar von ihrer Zeit als unsere Novizenmeisterin. 13

AUS DER FöDERATION Weitere Themen waren unser jeweiliges heutiges Leben. Die Probleme beim Älterwerden der Konvente sind keiner fremd. Und mit der Präsidentin in unserer Mitte haben solche Themen ganz schnell einen Bezug zur Wirklichkeit. Fragen nach Vergangenheit und Zukunft haben uns schon immer beschäftigt. Trotzdem haben wir viel gelacht, wie damals auch.

Beim Abschied freuten sich alle auf die nächste Gelegenheit zu einer Begegnung: bei einer Tagung, einer Ratssitzung, einem Arbeitskreistreffen u. a. – und auf das nächste Noviziatstreffen im Frühjahr 2013. Vielleicht kann dann auch Sr. Daniela wieder mit dabei sein, denn sie gehört auch zu uns! Susanne Heinrigs

Kriegsende 1945: ausgebombt oder vertrieben… Der Arbeitskreis Ordensgeschichte sucht Zeitzeugnisse Wie lange noch leben unter uns Mitschwestern, die das Kriegsende erlebt haben? Für die einen waren es die Bomben, für andere die Flucht. Für viele war es ein tiefer Einschnitt im eigenen Leben wie im Leben des Konventes, für einzelne waren es traumatische Erlebnisse, die das weitere Leben geprägt haben. Damit diese Erlebnisse nicht verloren gehen, hat sich der AK Ordensgeschichte vorgenommen, Zeugnisse dieser auch für die Ursulinen dramatischen Zeit zu sammeln. Dazu werden alle Konvente gebeten, in der Klosterchronik nach Berichten über die Ereignisse am Kriegsende zu suchen und sie dem Arbeitskreis zugänglich zu machen. Willkommen sind auch Aufzeichnungen einzelner Schwestern. Es ist geplant, das Material zu einer Dokumentation zusammenzustellen. Beiträge schicken Sie bitte an: Sr. Chlothilde Müller, Anger 5, 99084 Erfurt Telefon: 0361-56 55 02-28, Fax: 0361-56 55 02-19 E-Mail: [email protected] oder an ein anderes Mitglied des AK Ordensgeschichte

Würzburger Ursulinen als Trümmerfrauen

Bei den Geilenkirchener Schwestern in Dernbach von links: Sr. Cäcilia, Sr. Magdalena, Sr. Brigitte, Sr. Maria Regina und Sr. Cornelia

Der Föderationsrat tagte in Würzburg - von links: Sr. Ursula / Köln, Sr. Cäcilia, Sr. Letita (als Moderatorin), Sr. Ingeborg, Sr. Andrea / Graz und Sr. Judith

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Ursulinennachrichten 2/2012

AngelA zieht Kreise

Auf Angelas Spuren ermutigt…

Besinnungstage des großen Angelakreises in Brescia In der Osterwoche war der große Angelakreis mit 16 Teilnehmerinnen aus dem Rheinland, Thüringen und Bayern auf den Spuren Angela Mericis unterwegs. Brescia ist inzwischen ein vertrauter Ort, und trotzdem gibt es immer noch viel Neues zu entdecken, erst recht in Saló oder in der Città Alta von Bergamo. Zum Abschluss der Tage schrieb jede etwas von ihren persönlichen Erfahrungen auf.

Angela ermutigt mich, meine Anliegen klar zu formulieren und mit Herz und Überzeugung zu verfolgen.

Angela ermutigt mich zum Einsatz für andere: Schwache zu stärken, zu ermutigen, Kranken nahe zu sein, Verantwortung zu übernehmen, in der Gemeinschaft auf demWeg zu Gott zu sein. Durch Angela fühle ich mich ermutigt, mit Freuden ehrenamtlich im Seniorenheim zu arbeiten. Zum Erbe Angelas gehört für mich der Respekt vor der einzelnen Person, die nur gegenüber dem göttlichen Geist Rechenschaft schuldig ist.

Angela ermutigt mich durch ihre klare, froh machende Spiritualität durch ihre unaufgeregte Aufmerksamkeit durch ihre Fähigkeit, Menschen zu sammeln. Angela ermutigt mich, in Ruhe und Gelassenheit im Gedenken an Angela meinen Lebensweg im Sinne Angelas zu gehen. Durch Angela fühle ich mich ermutigt, in mich hinein zu spüren, was meine Berufung ist. Sie beeindruckt mich durch ihre Unabhängigkeit und ihren starken Willen.

Angela bedeutet für mich heute: gemeinsam auf dem Weg zu Gott zu sein. Ich fühle mich von ihr aufgefordert, Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen.

Angela ermutigt mich, noch mehr in Glauben und Zuversicht mit meinen Mitmenschen umzugehen.

Angela sagt mir: „Im Warten vollzieht sich Berufung“ Wenn ich meine Beziehung zu Christus lebendig halte. Angela ermutigte in ihrer Zeit viele Frauen aufzubrechen. Auch mir macht sie Mut, Gutes zu tun. Sie ist glaubensfest und zielsicher. Die Ausstrahlung von Liebe und Güte. zieht auch mich an. Ursulinennachrichten 2/2012

Angela ermutigt mich, mit anderen zu sprechen und das Gesagte zu tun. Angela ist für mich eine Begleiterin für meinen Weg durch mein Ordensleben. Fotos: Martina Kappe und Sr. Brigitte Werr osu 15

AngelA zieht Kreise

Angela hat viele Freunde! Ein Bericht aus Mailand Mailand, den 16. Januar 2012 Sehr geehrte Schwester Brigitte, wir haben von der Provinzoberin in Italien Ihren Newsletter erhalten und danken Ihnen sehr dafür. Wir haben uns sehr gefreut zu erfahren, dass wir einer weitverbreiteten Familie angehören, die Töchter und Söhne in der ganzen Welt hat und Nachrichten durch das Internet verbreiten lassen kann, sodass man sich eigentlich im Bund ist und sich in dem Gebet vereint fühlt. Das war auch der Wunsch unserer St.-Angela-Gruppe: „Zu den Füßen Jesus vereint zu sein“. Wir möchten uns zunächst vorstellen und ihnen einen kleinen einblick in unsere geschichte zu vermitteln. Am Anfang waren wir eine gruppe von eltern, deren Kinder die schule der Ursulinen der römischen Union in Mailand besuchten. Die schwestern haben uns an den geistlichen und formativen Angeboten teilhaben lassen und uns zu einer zusammenarbeit bei den konkreten initiativen der schule aufgerufen. Dadurch haben wir immer mehr von der spirituellen lehre Angelas erfahren und sie schätzen gelernt. eine schwester gab uns während eines gebetes das folgende Wort des Propheten Josua: „Dann entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt“. in dem Klostergarten, wo wir zum gebet versammelt waren, haben einige von uns die einladung angenommen, Mitglieder der neu entstehenden gemeinschaft zu werden. An einem sonntag im Oktober 1983 haben wir im Vertrauen unser leben an Jesus übergeben und verstanden und entschieden, dass unsere Mission ist, Friedensdiener im Dienst seiner göttlichen Majestät zu sein. Mailand, de 21.04.2012 liebe schwester Brigitte, ich freue mich, ihnen heute eindrücke von unserem romBesuch zu übersenden. insbesondere möchte ich ihnen von der Besichtigung des grabes des Apostels Petrus berichten, die das highlight unseres Besuches darstellte. Die haupthemen unseres treffens basierten auf dem Apostel Petrus und dem Besuch der Vatikanischen nekropole. Wir waren insgesamt 40 Mitglieder der „Freunde von st. Angela“ sowie einige Ursulinen, die aus Mailand, Capriolo und Montefelcino gekommen waren. Die frühchristliche nekropole mit grabkammern aus den Anfängen des Christentums befindet sich zwei stockwerke unter dem Petersdom. Wir sind durch eine kleine gasse geführt worden, wo sich auf der rechten seite eine Vielzahl heidnischer gräber, verschiedene Mausoleen und zwei offene grabstellen befinden. Wir sind schließlich zu der stelle gekommen, wo im Altertum eine Kirche stand, in der Petrus begraben worden sein soll. Wir waren alle sehr gespannt und aufgeregt, als 16

Dank der initiative einer Ursuline hat sich zwischenzeitlich auch eine st-Angela-gemeinschaft in Montefelcino (Provinz Pesaro) gebildet, deren Mission das Aufblühen in der Pfarrgemeinde ist. in Capriolo in der Provinz Brescia gibt es eine gemeinschaft, die mit jener von Mailand gewachsen ist und heute ihre eigenständigkeit entwickelt und eigene ziele verfolgt. in Desenzano, der heimatstadt Angelas, ist dank zweier Ursulinen, die in dem Wohnhaus von Angela wohnen, eine neue kleine gemeinschaft im entstehen. Die Freunde von st. Angela treffen sich regelmäßig einmal im Monat in den jeweiligen Ursprungsorten. Darüber hinaus trifft sich die gesamte gruppe dreimal im Jahr in Milano, Desenzano und Montefelcino, um einkehr zu halten. Unser herr und sankt Angela werden auf uns achten und uns allmählich den Weg für weitere schritte und neue entwicklungen weisen. Mit freundlichen grüßen! gerardo gaspardo im namen der Freunde der heiligen Angela wir die säule sahen, die, wie uns erklärt wurde, ein teil einer kleinen Ädikula, also eines grabgebäudes, ist, und zwar an der stelle, wo der Apostelfürst begraben wurde. Daneben war eine Mauer errichtet, in die die ersten christlichen Pilger den namen „Petrus“ als Andachtszeichen eingravierten. Dieses zeugnis des Anfangs unserer christlichen Kultur zu sehen, hat uns alle sehr tief bewegt. es war für uns Christen ein besonderes erlebnis, an der grabstätte Petri zu verharren, um zu beten und über unseren glauben und über den sinn des lebens zu meditieren. Unweigerlich denkt man an das Vermächtnis des Petrus aus seinem ersten Brief (3,15): „seid stets bereit, jedem rede und Antwort zu stehen, der nach der hoffnung fragt, die euch erfüllt“. im gebet verbunden sind wir Jesus Christus und st. Angela für die unvergessliche erfahrung und die schöne zeit dankbar, die unsere gruppe in eintracht und in echter Freundschaft erlebt hat. recht freundliche grüße

Gerardo Ursulinennachrichten 2/2012

AUS DEN GEMEINScHAFTEN

Soli Deo Gloria

300 Jahre Würzburger Ursulinen Die Würzburger Ursulinen haben für den 28. April 2012 zum Feiern eingeladen. Vor 300 Jahren ließen sie sich von Kitzingen nach Würzburg rufen! Die Würzburger – einschließlich Diözesanbischof Friedhelm Hofmann – dankten es ihnen und kamen zum Fest: zum Hochamt (in dem der Schulchor eine Mozart-Messe sang, die er für die Ursulinen in Wien komponiert hatte!) und zum Festakt mit viel Musik und Darbietungen der Schülerinnen. Und sie blieben gern zum Imbiss, der viel Gelegenheit zum Gespräch bot. Die Festrede von Sr. Katharina Merz osu, Oberin und Schulleiterin, geben wir hier leicht gekürzt wieder. Liebe Festgäste! „SOLI DEO GLORIA“ – Gott allein, zuerst die Ehre – Ein Wahlspruch? Ein Programm? Ein Slogan? Eine altmodische lateinische Formel? Diesen – nennen wir ihn – Leitsatz wählte unsere Gründerin, die heilige Angela Merici, als Richtschnur für ihre Gemeinschaft, für ihre Schwestern. Und mit diesem Leitsatz im Gepäck begannen die ersten Ursulinen in Würzburg. Und wie haben sie diesen Satz umgesetzt? Sie haben sich rufen lassen, einem Ruf der Bürger Würzburgs sind sie gefolgt, haben diesen Ruf vermutlich auch als Ruf und Aufruf Gottes verstanden. Gott haben sie die Ehre gegeben, indem sie sich den Menschen gewidmet haben, die sie gebraucht haben. Sie haben gebetet und sie haben angefangen zu bauen für junge Menschen, die man ihnen anvertraut hat. Und sie beten und bauen heute noch - und wenn sie nicht (aus-)gestorben sind, dann beten und bauen sie noch in den folgenden 300 Jahren – zur Ehre Gottes und hoffentlich zum Segen vieler junger Menschen. […] „SOLI DEO GLORIA“ – Was zählt und was überdauert alles? Ich bewundere die Kraft und den Mut der Schwestern, die immer wieder angefangen haben nach Niederlagen, nach Rückschlägen, nach den harten Jahren der NS-Zeit, nach dem totalen Zusammenbruch am 16. März 1945. Und was hat ihnen die Kraft und den Mut gegeben? Es war immer das Vertrauen auf Gottes Hilfe. SOLI DEO GLORIA. Der Wahlspruch ist Anspruch und Zuspruch zugleich. Er ist Anspruch insofern man mit der Ehre Gottes die Ehre des Menschen in den Mittelpunkt stellt, das heißt auch dass man Gottes- und Nächstenliebe als oberstes Prinzip auf die Fahnen schreibt. Er ist Zuspruch, insofern man erwarten kann, dass man in Rückbindung an Gott nie verlassen ist, dass Er Kraft und Mut schenkt. Wer Gott die Ehre gibt, der gibt sie selbstverständlich auch den Menschen. Wer Gott – und damit auch den Menschen in rechter Weise – in den Mittelpunkt stellt, kann nicht fehl gehen bei allem, was er tut und denkt. Ursulinennachrichten 2/2012

Wie nötig hat unsere schnelllebige Gesellschaft verbindliche und verbindende Wertmaßstäbe und klare Zielsetzungen. So vieles unterliegt einem massiven Wandel das erfahren wir alle. Der demographische Wandel macht sich deutlich bemerkbar, die rasanten Entwicklungen im Kommunikations- und Medienbereich, vieles wird an Erfolg und Wirtschaftlichkeit gemessen, Verwaltungsaufwand wird übermächtig, Strukturdebatten beherrschen nahezu alle Tagungen und Diskussionen. Bei all dem kann es leicht passieren, dass der Mensch an sich mit seinen wahren Bedürfnissen abhanden kommt. Und wir sind heute leicht in Gefahr, nicht mehr den Menschen an sich zu sehen, sondern nur noch seine Daten, die es zu verwalten gilt. Wir speichern alles, was empirisch zu erfassen ist, aber den Menschen als Individuum, als einmaliges Geschöpf Gottes verlieren wir womöglich aus dem Blick. […] Wir brauchen einen neuen Blick auf und für den Menschen. Schule soll fördern, Talente weiterentwickeln, aber wir brauchen bei all dem auch einen heilenden Raum des Mit- und Füreinanders und das nicht nur im pädagogischen Bereich, sondern in allen Bereichen des menschlichen Miteinanders. Nicht zuerst wirtschaftliche Aspekte sollten bestimmend sein, sondern ein offenes Herz, das nicht zählt und rechnet. Nicht politisches Kalkül steht an erster Stelle, sondern die Freiheit der Kinder Gottes. Das sollten wir vor allem den jungen Menschen mitgeben. Es ist wichtig, dass wir ihnen neben Wissen und Kenntnissen Orientierungshilfen aus dem Glauben anbieten. Wir dürfen und sollen vermitteln, dass das Leben reich ist und schön, auch wenn es manchmal hart zuschlägt. Dies wird ganz entscheidend sein für eine menschliche Zukunft, für die Gestaltung einer Gesellschaft, in der freies Denken und ein gutes Klima möglich sein soll, wo Toleranz und Achtung voreinander gelebt werden können. SOLI DEO GLORIA – Gott die Ehre und dem Menschen. In Anbetracht der Tatsache, dass viele Menschen des Lateinischen nicht mehr so mächtig sind, haben wir SOLI DEO GLORIA heute für den schulischen Gebrauch frei 17

AUS DEN GEMEINScHAFTEN

Glaube, Bildung, Qualität - symbolisch an der Fassade

Sr. Lioba Mehler im Gespräch mit Sr. Hildegard Lehner

bersetzt mit: Glaube, Bildung, Qualität. Glaube - Er ist als tragender Sinngrund des menschlichen Lebens zu sehen. Bildung – Wir verstehen darunter die umfassende Formung des Menschen im Horizont von Tradition, Werten und Wertsetzungen. Qualität – Sie könnte verstanden werden als Versuch, optimal fundiertes Wissen zu erwerben, das Effizienz und Kompetenz garantiert. […] Was eine Ordensschule ausmacht und auch unsere Schule ausmachen soll, habe ich sehr schön formuliert gefunden bei dem Herz-Jesu-Priester Pater Dr. Heiner Wilmer, selbst Schulleiter, jetzt Provinzial des Ordens der Herz-Jesu-Gemeinschaft. Er sagt: „Eine Ordensschule will nicht nur aus einer Vision heraus den jungen Menschen erziehen, sondern ihm, wenn er die Schule verlässt, selbst eine Vision ins Herz geschrieben haben, eine Vision, die trägt, die Zutrauen in die Zukunft vermittelt, damit er als Erwachsener das Leben in der Gegenwart meistern kann. Umfassendes Ziel ist es: Es sollen Menschen heranwachsen, die mit beiden Beinen auf dem Boden stehen und gleichzeitig mit der Stirn die Sterne streifen, um in Verantwortung vor Gott und den Menschen den großen Garten der Welt zu bestellen.“ Manchen ist das Wort „Vision“ verdächtig, aber menschliches Leben, speziell christliches Leben geht nicht ohne

geisterfülltes, mutiges Handeln, das aus der stillen Zwiesprache mit Gott kommt. Was eine Ordensschule meiner Meinung nach auch ausmacht, ist der Geist, der vom Kloster ausgeht, das Gebet, das die Schülerinnen, Lehrkräfte, alle am Schulleben Beteiligten und alle Veranstaltungen begleitet. […] All das Gesagte ergibt sich für mich aus dem Wahlspruch. SOLI DEO GLORIA – wohl mehr als eine altmodische lateinische Formel – oder ein Slogan. Dankbar schauen wir heute auf 300 Jahre zurück, die für uns Ursulinen sehr geprägt waren vom Einsatz für junge Menschen. Wir durften Gottes Beistand auf vielfältige Weise erfahren. Im Rückblick auf Vergangenes und im Hinblick auf Zukünftiges können wir entdecken, was uns jetzt wichtig ist, wonach wir uns in der Gegenwart sehnen. Es stellt sich heraus: Wenn man die Vergangenheit idealisiert oder pauschal abwertet und wenn man seine Wünsche in die Zukunft projiziert, dann schöpft man die Kraft der Gegenwart nicht wirklich aus. Aber die Kraft der Gegenwart möchten wir nutzen, um den nächsten Schritt zu gehen für Schule und Kloster in der Gewissheit, dass nach Alfred Delps Worten „Gottes Kraft alle Wege mitgeht.“ […] Sr. Katharina Merz osu Fotos: Sr. Brigitte Werr osu

Nachrichten aus den Konventen Dorstener Ursulinen bauen um

Ende Mai schickte Sr. Teresa Büscher osu folgende Mitteilung an alle Konvente: „Wir Schwestern werden unser Klausurgebäude verkleinern und in barrierefreie Wohnungen umgestalten. Während der Umbauphase können die pflegebedürftigen Schwestern hier nicht ausreichend versorgt werden, deshalb zieht der Konvent für diese Zeit in ein Schwesternhaus in Gladbeck zu den Vorsehungsschwestern. Aus diesem Grund musste leider einigen Angestellten zum Jahresende gekündigt werden.“ 18

Ursulinennachrichten 2/2012

AUS DEN GEMEINScHAFTEN

Pressemittelung: Bestandsicherung für die Innsbrucker Ursulinenschule Die Innsbrucker Ursulinen waren über 300 Jahre in der Bildungsarbeit für Mädchen und Frauen tätig, wie es der Zielsetzung ihres Ordens entspricht. Nun wurde es - bedingt durch die Altersstruktur des Konvents - notwendig, für eine neue Trägerschaft ihrer Bildungseinrichtungen zu sorgen, damit deren Zukunft bestmöglich gesichert wird. Daher wird die “Vereinigung von Ordensschulen Österreichs“ (VOSÖ) mit dem 1. September 2012 das Wirtschaftskundliche Realgymnasium der Ursulinen am Fürstenweg als Schulerhalter übernehmen. VOSÖ führt derzeit österreichweit 32 Bildungseinrichtungen von 8 verschiedenen Ordensgemeinschaften mit insgesamt 5500 SchülerInnen... Ein wesentliches Ziel des Bildungskonzepts von VOSÖ ist es, die Grundausrichtung des jeweiligen Gründungsordens möglichst authentisch beizubehalten und weiterzuentwickeln. So soll auch die Schule der Ursulinen in ihrer bewährten Tradition und mit neuer Lebendigkeit in die Zukunft geführt werden. Das Internat der Ursulinen wird ab dem 1. September 2012 vom Studentenunterstützungsverein „Akademikerhilfe“ übernommen und in der Folge als Studentinnenheim betrieben. Aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte arbeitet die Akademikerhilfe, einer der größten Studentenheimträger in Österreich – mit dzt. über 3000 Betten in 18 Häusern -, besonders eng mit den Katholischen

Hochschulgemeinden und mit einigen Ordensgemeinschaften zusammen. In Innsbruck führt sie derzeit bereits ein Studierendenwohnhaus mit knapp 100 Betten in der Schützenstraße 43. … Den derzeitigen Heimschülerinnen wird die Möglichkeit angeboten, weiter hier zu wohnen, um ihre schulische Ausbildung abschließen zu können. Sr. Dr. Hildegard Wolf stellt als verantwortliche Oberin fest: „Ich bin erfreut, dass diese beiden neuen Betreiber gewonnen werden konnten, stimmen wir Ursulinen doch mit ihnen in der Aufgeschlossenheit für die Jugend, im christlichen Menschenbild und in der kirchlichen Verankerung überein. Da wir mit ihnen ein so gutes Einvernehmen finden konnten, dürfen wir voll Zuversicht auf eine gesicherte Zukunft unserer Einrichtungen im Sinne des Ordens hoffen.“

AUS DER DOK

RUACH… ...das neue Bildungsportal der Deutschen Ordensobernkonferenz Seit dem ersten Januar 2012 gibt es unter der Trägerschaft der Deutschen Ordensoberenkonferenz ein neues Bildungsangebot für Ordensleute. Es trägt den Namen "RUACH - Bildung der Ordensleute". Das neue Bildungsprogramm tritt an die Stelle des früheren "Instituts der Orden für missionarische Seelsorge und Spiritualität" (IMS) und wird fortan von Pater Franz Meures SJ geleitet. RUAcH bietet Lehrgänge, Kurse und Seminare zur Fortbildung von Ordensleuten (und kirchlichen Mitarbeitern), die sich insbesondere auf das Leben und den Dienst der Ordensleute beziehen. Es gibt bei RUAcH Lehrgänge für Schwestern, Brüder und Patres, die in ihren Gemeinschaften für die Ausbildung des Ordensnachwuchses verantwortlich sind.

Gemeinsame Programme für junge Ordensleute in der Ausbildung sollen in das Programm aufgenommen werden.

Andere Kurse richten sich an Ordensleute in Leitungsverantwortung. Für sie sind Lehrgänge und Fortbildungen sowie verschiedene Formen von direkter Begleitung in Planung (Supervision, coaching etc.).

Ebenso gibt es Angebote für ältere Ordensleute zum Einstieg ins dritte Lebensalter.

Im Bereich Spiritualität wird es Ausbildungsmodule für Ordensleute und andere kirchliche Mitarbeiter/innen geben, die geistliche Begleitung anbieten oder sich darauf vorbereiten möchten, selbst Exerzitien zu leiten.

Die Kurse und Lehrgänge finden in verschiedenen kirchlichen Bildungs- und Exerzitienhäusern statt.

Ursulinennachrichten 2/2012

Das Sekretariat von RUAcH befindet sich im Haus der Orden in Bonn.

Quelle: www.orden.de 19

WAS SChULE MAChT

Schach-AG auf Erfolgskurs! Ursulinen-Gymnasium Mannheim ist Badischer Vizemeister „Wir gehen ganz cool Zug um Zug vor – und immer einen Schritt des Gegners vorausdenken“, sagte Frau Wrede, die Leiterin der Schach-AG zu ihren vier Schützlingen schon auf der spannenden Anreise nach Buchen. Die Aufregung stand Joel DaSilva, Lucia Enzmann, Ludovico Melideo und Emil Gäng in die Gesichter geschrieben. Am 30. März fand in Buchen die Badische SchulschachMannschaftsmeisterschaft 2012 statt. Insgesamt traten 53 Mannschaften in 6 verschiedenen Kategorien gegeneinander an. In der Wettkampfklasse 4 hat sich die Mannschaft des Ursulinen-Gymnasiums als einziges Mannheimer Team mit acht Mannschafts- und 14,5 Brettpunkten den Vizemeisterschaftstitel erkämpft. Am Ende bewährte sich also die Strategie der Coolness und zum ersten Platz fehlte nur ganz wenig. Und die Sextaner und Quintaner des Ursulinen-Gymnasiums sind zu Recht stolz auf ihren super Erfolg. Text und Bild aus: http://www.ursulinen-gymnasium.de/eip/pages/ schach-ag-badischer-vizemeister-2012.php

Deutsch ist erste Fremdsprache Zwölf Mädchen aus Peru zu Gast am Neheimer St.-Ursula-Gymnasium Seit 17 Jahren bestehen Kontakte zu den Ursulinenschwestern in Lima, die dort neben dem Sozialprojekt "Miramar" - bekannt durch die Unterstützung des Arbeitskreises "Unsere Welt" am SUG - auch eine Schule für die Mittel- und Oberschicht leiten. Im Jahre 2010 verlief der erste offizielle Austausch zwischen dem Gymnasium der Ursulinen in Lima, dem Colegio Sta. Ursula, und dem SUG in Neheim äußerst erfolgreich. Nun ist erneut eine zwölfköpfige Gruppe von Schülerinnen der Jahrgangsstufen 7 und 8 des peruanischen Mädchengymnasiums mit zwei Lehrerinnen in Neheim, wo sie in deutschen Gastfamilien untergebracht sind. Ziele dieses Deutschland-Aufenthaltes sind die Festigung der deutschen Sprache und die Vorbereitung auf das deutsche Sprachdiplom der peruanischen Schülerinnen im kommenden Schuljahr. Am Colegio Sta. Ursüla in Lima - einer Privatschule mit deutscher Schulleiterin – stellt Deutsch die erste Fremdsprache dar, die bereits in der Grundschule vermittelt wird. Natürlich werden auch viele neue Eindrücke aus dem Leben deutscher Familien und der deutschen Kultur vermittelt. Nach einem Kennenlern-Abend mit Vorführungen beider Austauschgruppen – zum Teil folkloristische Tänze und Theaterdarbietungen – standen bereits ein Ausflug nach Köln und eine Stadtrallye durch Neheim auf dem Programm. Die Anreise mit dem Intercity nach Köln war ebenso spannend wie der Besuch des Kölner Doms und des Schoko20

ladenmuseums (in ganz Peru gibt es nur drei Eisenbahnlinien für den Personenverkehr). Außerdem besuchten die Peruanerinnen mit ihren deutschen Gastgeberinnen das Grab der heiligen Ursula – der Schutzpatronin auch ihrer Schule. Das Leben in den Familien und der regelmäßige Schulbesuch im St.-Ursula-Gymnasium prägen den Austausch - die deutsche Küche wird erkundet (wobei ihnen alles „ganz lecker“ schmeckt), neu ist auch der Unterricht zusammen mit Jungen, denn das Colegio Sta. Ursula ist eine reine Mädchenschule.

Die peruanischen Gäste mit ihren deutschen Gastgeberinnen auf der Domplatte in Köln

Aus: Arnsberger Rundschau vom 21.03.2012 Ursulinennachrichten 2/2012

AUS ALLER WELT

Geschichte mit deutschen Wurzeln Ursulinen in Australien „Nach 14 Wochen kamen wir am 31. August 1882 in Sydney an. Ausgebreitet lag das große unbekannte Land vor unseren erwar-tungsvollen Augen. Wir fühlten instinktiv, dass unsere Füße dabei waren, neue fremde Pfade auszutreten, dass eine Zukunft vor uns lag, erstaunlich weiter weg, als wir je geträumt hatten, als wir unsere Gelübde in der malerischen alten Stadt Duderstadt ablegten…“ So steht es in der Chronik. Jetzt ist der Konvent in Armidale selbst Geschichte (siehe Seite 22). Die Spur der Geschichte der Ursulinen in Australien führt von Italien, wo die heilige Angela 1535 die Compagnia di Sant’Orsola gründete, über Frankreich und Deutschland nach England. Als sie durch die Kulturkampfgesetze 1877 aus Deutschland ausgewiesen wurden, flohen Mitglieder des Duderstädter Konventes nach Greenwich in England. Fünf Jahre später unternahmen zehn von ihnen die lange Reise nach Australien. Armidale war die erste Gründung der Ursulinen in Australien. Im Juni 1882 erreichen sie Sidney. Sie sind sich bewusst, dass sie als erste auf den Ruf der heiligen Angela unter dem “Kreuz des Südens” antworten. Nach ein paar Tagen in Sidney, einschließlich der Teilnahme an der Eröffnung der St. Mary’s Cathedral am 8. September, reisten sie mit Schiff, Bahn und Postkutsche weiter und erreichen Armidale um 11 Uhr nachts. Der Wagen bleibt vor einem hell erleuchteten Haus stehen. Der Bischof erklärt: „Liebe Schwestern, dieses Haus gehört jetzt für immer Ihnen und allen, die Ihnen folgen werden, und niemand, nicht einmal Bismarck, kann es Ihnen wegnehmen.” Eltern und Kinder können es kaum erwarten, dass die Ursulinen mit dem Unterricht beginnen. Obwohl das Haus für Konvent und Schulbetrieb viel zu klein ist, eröffnen die Schwestern bereits im September desselben Jahres mit sechzehn Schülerinnen eine höhere Töchterschule. Das Schwesternrefektorium ist zugleich Klassenraum. Von Tag zu Tag besuchen mehr Schülerinnen den Unterricht, so dass es jeden Tag wieder ein Problem ist, alle unterzubringen. 1883 übernehmen die Ursulinen auch die Leitung der Pfarrschule St. Mary, wo unter den Schülern auch Jungen bis zu einem Alter von fünfzehn Jahren waren – eine ganz neue Erfahrung für die Schwestern.

Nach fast einhundert Jahren vereinigte sich das St. Ursula’s College mit dem De La Salle College zur jetzigen O’Connor Catholic High School. Die St. Mary’s School ist noch immer eine blühende Grundschule, jetzt unter der Leitung eines Laien als Direktor. Ursulinen haben weiterhin bis 1998 an der Oberschule und bis 2000 an der Grundschule unterrichtet. Nach einigen Jahren unternahmen die Ursulinen andere Gründungen entlang der Ostküste Australiens. Immer wenn sie an neue Orte kamen, setzten sie viel Energie in die Errichtung des Klosters und die Eröffnung der Schulen. Sr. Helen Dyson beim Musizieren. Sie ist Pastoralassistentin in Maroochydore, Queensland

Sr. Gabriel Williams im Dienst in der St. Stephen Kathedrale in Brisbane. Sie assistiert bei einer Taufe.

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AUS ALLER WELT Sr. Mary Wicks arbeitet als Ärztin im Public Hospital in Darwin.

Sr. Sue Cochrane arbeitet als Physiotherapeutin. Sie hat sich spezialisiert auf Menschen mit Behinderung.

Sr. Pat Kennedy (rechts) hilft Menschen zu entdekken, dass die Barmherzigkeit Gottes vor allem Armem und Unterdrückten gilt.

„Farewell Armidale“ Die katholischen Schulen luden uns zu verschiedenen Anlässen ein, weil viele Schwestern die Schulen länger nicht mehr besucht hatten. Dazu gehörte eine Führung durch neue Gebäude und ein Mittagessen mit ehemaligen Lehrern der St. Mary’s School. In der O’Connor Schule gab es eine Besichtigung der renovierten Einrichtungen mit anschließendem Tee. Es herrschte ein starker Geist von neuer Verbindung, von Engagement und Danksagung.

Am 18.-20.11.2011 ist das Abschiedswochenende von Armidale - Cath Duxbury schreibt: „Der 20. November 2011 wird immer der Tag unseres offiziellen Abschieds von unserem Gründerkonvent Armidale in Australien sein – nach 129 Jahren und ein paar Wochen. Das Wetter war ausgezeichnet und der ultramarinblaue Himmel schmückt die Szene, als viele sich auf dem Hof um die Statue der Heiligen Maria Hilfe der Christenheit versammelten, um die förmliche Übergabe von unserer Präsenz in diesem Haus an jene, die nach uns kommen, zu feiern.

Es war eine besondere Gelegenheit, als wir uns zusammen mit einigen ehemaligen Lehrern um den Altartisch versammelten. Wir wurden eingeladen, an unsere Erlebnisse in dieser Kapelle zu denken und daran, was sie für uns bedeutete und einige Gedanken den Versammelten mitzuteilen. Pater Paul McCabe brachte den „DuderstadtKelch“ mit, der 1864 dem Duderstadt-Konvent übergeben worden war. Er wurde in dieser Messe benutzt und verband uns in tiefer Weise mit den Gründer-Ursulinen. […] Viele Schwestern riefen Ereignisse und Andenken an die Kapelle in Erinnerung und dachten besonders an alle Ursulinen, für die diese wunderbare Kapelle ein besonderer Ort gewesen ist […].“

Ich konnte nicht anders, als an diesen späten Abend im Jahre 1882 zu denken, als Bischof Torreggiani und seine Priester unsere müden Gründerursulinen begrüßten, als sie aus ihrer Postkutsche auftauchten und er sagte: ‘Nun, meine lieben Kinder, dieses Haus gehört euch und euren Nachfolgerinnen für alle Zeit, und niemand kann es euch wegnehmen, nicht einmal Bismarck ‘Während der folgenden Jahre haben wir hier gebetet und hart gearbeitet. Wir haben viele Freundschaften geschlossen und mit Ziegelsteinen und Mörtel und mit Liebe und Ermutigung gebaut. Wir haben uns in vielen Teilen der Diözese Armidale an der Seelsorge beteiligt und wurden Teil ihrer Struktur und Geschichte. Kollegen und Freunde fanden in den Tagen bis zum 20. November noch andere Wege, dies anzuerkennen und zu feiern, und erinnerten an unsere Partnerschaft mit ihnen. 22

Ursulinenkonvent 2011 „Sie sollen auch die feste Gewissheit haben, dass sie in ihren Nöten nie verlassen sind. Gott wird wunderbar für sie sorgen…“ Angela Merici, Aus dem 5. Gedenkwort Sr. Sue Flood osu und Sr. Colleen Foley osu Mehr unter: www.australianursulines.org.au Übersetzung aus dem Englischen: Sr. Brigitte Werr osu und Susanne Heinrigs Ursulinennachrichten 2/2012

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Warum lebst du in Japan? Sr. Noëlla Gaudreault osu erzählt Im Jahre 1936 gingen die ersten Ursulinen in Japan an Land. Sie kamen aus dem Konvent in Québec und waren vom Bischof der neuen Diözese von Sendai, Monsignore Marie-Joseph Lemieux, einem kanadischen Dominikaner, eingeladen worden. Dieser suchte Gemeinschaften mit verschiedenen Berufungen aus seiner Heimat, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse dieser Mission zu antworten. In dem Maße, wie sie die Grundzüge der Sprache beherrschten, haben unsere Pionierinnen eine Schule eröffnet, und bald haben Aspirantinnen für das ursulinische Leben an die Tür geklopft. Aber von 1941 an, der Zeit des Krieges, hat die Internierung der Missionarinnen jede Aktivität lahmgelegt. Erst im Jahre 1947 war die Mission wieder möglich geworden. Die Schule war und ist der bevorzugte Ort, um einen Raum für die Begegnung mit Jesus Christus und seiner Botschaft anzubieten. Die Schule der Ursulinen von Sendai vermittelt die Erziehung vom Kindergarten bis zur höheren Schule (12. Klasse).

nach Gemeinschaften in Yagi, Diözese Kyoto, im Jahre 1971, in Tokio im Jahre 1972, in Shimoda, Diözese Yokohama, im Jahre 1985 und in Mati auf den Philippinen im Jahre 1989 angesiedelt.

Im Jahre 1948 haben die kanadisschen Ursulinen eine andere Schule - in Hachinohe - übernommen. Hachinohe liegt 300 km nördlich von Sendai. Dort können Sie sich auch ein sehr lebendiges Schulgelände mit Schülern vom Kindergarten bis zum Gymnasium vorstellen. Um unser apostolisches Feld als Antwort auf die pastoralen Erfordernisse in den Pfarreien auszuweiten, wurden nach und

Im Moment zählt die Provinz 70 Mitglieder. Das Lebensalter hat die Zahl der Schwestern, die direkt in den schulischen Aktivitäten eingebunden sind, verringert. Aber „die Ursuline ist nie im Ruhestand“ (Konstitutionen), sie setzt ihre Arbeit „im Dienste ihres Bräutigams“ (Marie de l’Incarnation) bis zum Lebensende fort.

Sr. Noella schreibt:

hatte meinen Glauben in meiner Familie und in der Ortskirche wachsen lassen.

Die folgenden Zeilen wollen auf eine Frage antworten, die mir oft gestellt wurde: „Was tust du in Japan? Warum Japan? Warum lebst du da?“ Seit 1959 bin ich Missionarin in Japan. Ich will euch kurz den Grund nennen, warum ich dorthin gegangen bin und warum ich dort bleiben will. Zusammen mit ihrer Kultur brachten unsere Vorfahren ihren Glauben nach Amerika, und dieser Glaube hat mich seit meiner Kindheit genährt. Im Alter von 20 Jahren wählte ich den Weg einer Ursuline in der Gemeinschaft von Québec, die ich kannte, weil ich mit Ursulinen in Roberval studiert hatte. Der Wunsch, ins Kloster zu gehen, wurde durch die Begegnung mit ihnen geweckt. Im Noviziat war die für die Ausbildung verantwortliche Schwester gerade aus Japan gekommen - sie steckte mich mit ihrem glühenden missionarischen Geist an: Ich wollte dorthin gehen, wo Jesus weniger bekannt war, und an der Ausbreitung seiner Botschaft der Liebe mitarbeiten. Dies war der Weg, mit dem ich meine tiefe Dankbarkeit Gott gegenüber für das Geschenk des Glaubens ausdrücken konnte. Er hatte an mir festgehalten und Ursulinennachrichten 2/2012

Quelle: Les ursulines du Japon

Im Jahre 2009 feierte ich meinen 50. Jahrestag als Missionarin in Japan, und das Feuer der Mission ist nie erloschen. Viele Wechsel gab es in meinem Leben, abhängig von den unterschiedlichen Verantwortlichkeiten, die ich schultern musste, alle eingebunden in unsere Mission, in den Schulen Erziehungsarbeit zu leisten. Da mein adoptiertes Land eine Minderheit an Katholiken hat (einer von 400) werden die katholischen Schulen von der Kirche als bevorzugte Zentren der Evangelisation angesehen und auch als eine Lebenswelt, die Jesus Christus als „den Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14, 6) für jedes menschliche Wesen anerkennt. Natürlich sind wir vom japanischen Bildungsministerium abhängig, wenn es um die Schulprogramme geht, aber die private Schule ist völlig frei nach ihren eigenen Überzeugungen zu arbeiten. Alle Religionen sind willkommen. Wir weisen unsere Schule klar als eine katholische aus, wir streben eine Erziehung an, die auf eine katholische Sichtweise des Men23

AUS ALLER WELT schen als Person und der Welt antwortet. Alle, die unsere Schulen besuchen, sind sich dessen vollständig bewusst und wählen sie in diesem Wissen aus. Gewiss erwarten wir Offenheit. Niemand kann Jesu Anziehungskraft widerstehen, wenn er Ihm wirklich begegnet. Trotzdem ist es eine andere Frage, Christ zu werden, und der Weg dahin ist weit offen.

uns weiter säen. Wir haben auch ausreichend Beweise, dass unser Säen nicht umsonst geschieht. Nichtsdestoweniger müssen wir über einen längeren Zeitraum denken, und die Ernte gehört uns nicht.

Haben wir Erfolg damit? Das ist d i e Frage! Eine Gruppe von Forschern einer Jesuitenuniversität versuchte das Maß der Auswirkungen unserer Evangelisation zu erfassen. Hier sind ihre Schlussfolgerungen:

Zur Zeit unterrichte ich nicht, aber ich arbeite in der Verwaltung von zwei Schulen. Eine ist ein Kindergarten mit 80 Kindern, die drei, vier und fünf Jahre alt sind, und die andere ist eine Höhere Schule in Koedukation mit 450 Schülern (11. bis 13. Stufe). In diesem Jahr sind nur fünf von unseren Schülern katholisch. Was ist mit dem Lehrerkollegium? Nur eine kleine Minderheit sind Christen. Manchmal halte ich unsere Kollegen für „ungetaufte Jünger Jesu“!!! In der Atmosphäre der internationalen Ursulinenfamilie bin ich glücklich, eine Lebenswelt zu teilen und zu fördern, die uns zu Jesus Christus, „dem Weg und der Wahrheit und dem Licht“ für jede von uns auf der ganzen Welt führt.

1.) etwa 10 % der Schüler katholischer Schulen entscheiden sich später dafür, Christen zu werden.

Lebwohl, bis wir uns wieder treffen.

2.) 80 % der Absolventen kommen nicht bis zur Taufe, finden aber in Jesu Leben Vorgaben für ihre eigene Lebensführung

Wenn Du neugierig bist, mehr von uns zu erfahren, hier ist die Adresse unserer Internetseite:

Wie können wir unser Ziel in diesem Zusammenhang erreichen? Indem wir unseren universalen Werten gerecht werden, investieren wir in die Ausbildung unserer Kollegien und bereiten ein religiöses Programm vor, das dem Alter unserer Schüler angepasst ist: gemeinsames Morgengebet im Freien, eine Stunde Religionsunterricht in der Woche für alle Klassen, der auf Jesu Botschaft ausgerichtet ist, die den Schülern ein stabiles Fundament für ihr Leben sichert.

3.) vielleicht 10 % bleiben dicht an Jesu Botschaft. Einige unserer Absolventen berichten uns darüber, jedes Jahr schreiben einige von ihnen über ihr Bekenntnis zum katholischen Glauben, dessen Saat aus ihrer Schulzeit stammt. Diese Tatsachen ermutigen uns sehr und lassen

www.ursula.ac.jp Schwester Noëlla Gaudreault osu Übersetzung aus dem Französischen: Susanne Heinrigs

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„Compagnia“ von Sicilien feiert 100-jähriges Bestehen Im Jahre 1912 entstand in der Diözese Palermo auf Sizilien die erste Compagnia di Sant’Orsola. In diesem Jahr feiern die sizilianischen Gemeinschaften deshalb ihr hundertjähriges Gründungsjubiläum. Aus diesem Anlass wurde die Reliquie der heiligen Angela von Brescia nach Palermo gebracht. Von hier aus kam sie auf einem Pilgerweg zu den anderen Gemeinschaften in Noto, Syrakus, Agrigent, Piazza Armerina, Catania, Lampedusa, Caltagirone, Ragusa und Caltanisetta. Genau am 6. Mai, dem eigentlichen Jahrestag, war sie wieder in Palermo und kehrte dann per Flugzeug nach Brescia zurück. Aus: Nello stesso cariama con responsabilità, Nr. 2, 2012, S. 42f

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NAcHGEFORScHT

Vereinigungsbestrebungen – eine Spurensuche Nachforschungen des Arbeitskreises Ordensgeschichte Alles begann mit einer Arbeitswoche des AK Ordensgeschichte im Ursulinenkloster Innsbruck im August 2010. Die Oberin Sr. Hildegard Wolf OSU hatte die Schwestern eingeladen mit der Bemerkung, es gäbe bei ihnen mancherlei zu entdecken. Dabei stand der Name M. Vincentia Neusee im Hintergrund. Die Neusee, Autorin der „dicken Angela“, lebte in diesem Konvent, bis zu ihrem spektakulären Auszug 1909. Neben vielen künstlerischen Arbeiten hat sie aus ihrer Zeit als Oberin Schriften hinterlassen, darunter zwei Bände handschriftliche Skripten für Konventskapitel – und ein kleines schwarzes Notizbuch. Vor allem dieses kleine Büchlein zog unsere Aufmerksamkeit an. Es sind eng beschriebene Seiten mit Notizen über ihre Romreise 1904/05. Was wollte M. Vincentia damals in Rom? Es ging damals immer noch um die Frage, wie sich die Die Mitarbeiterinnen des Arbeitskreises sind einer Reihe deutschsprachigen Ursulinenklöster in der Frage einer von Fragen nachgegangen und stellen im Folgenden ihre Vereinigung verhalten sollten und wollten. Die Römische Untersuchungsergebnisse vor. Union war bereits gegründet. Einige wenige Annähe• Wer war M. Vincentia Neusee? rungsversuche hatten stattgefunden, so vom Königsteiner • Was wollte Rom von den Klöstern? Konvent, dessen Oberin Mère Ignatia Jacqmotte sich in • Wer war Mère Marie de Saint Julien Aubry, der ersten Begeisterung zur Stellvertreterin der Generaldie erste Generaloberin der Römischen Union? oberin wählen ließ, aber gleich nach ihrer Heimkehr von • Was wollte M. Vincentia Neusee in Rom? Konvent und Bischof zum Rücktritt gedrängt wurde. Diese • Welche Rolle spielte Kardinal Kopp in dieser Art des Zusammenschlusses war also kein gangbarer Angelegenheit? Weg zur Vereinigung, zu wichtig waren den Konventen • Welche Unterschiede bestanden zwischen den ihre Autonomie mit der „stabilitas loci“ und nicht zuletzt Konstitutionen der Römischen Union und dem die Feierlichen Gelübde; beides war aber mit der neuen Entwurf von M. Vincentia? Form einer Kongregation unvereinbar. • Wie reagierten die deutschen und österreichischen Ursulinen auf ihren Vorstoß? So war es 1904, als Vincentia Neusee nach Rom reiste, • Wie kam es schließlich zum Zusammenschluss immer noch eine offene Frage, auf welche Weise man von 1907? den Erwartungen des Papstes nachkommen konnte. Sr. Brigitte Werr osu

M. Vincentia Neusee Im Professbuch des Innsbrucker Ursulinenkloster findet sich unter Nummer 61 der folgende Eintrag. Zunächst in schwungvollem Süterlin: Sor. Maria Vincentia Amelia von den 7 Gaben des hl. Geistes, geb. Neusee, geboren den 6. Mai 1856 zu Stein am Anger, eingekleidet den 4. Mai 1872, legte die hl. Profession ab den 4. Mai 1874. Dann in schmuckloser Handschrift die Ergänzung: Am 24. Juli 1901 wurde Mater Vincentia zur Oberin gewählt und nach dem 1. Triennium 1904 ein zweites mal. – Am 6. September 1906 resignierte Mater Vincentia. – 1909 verließ Mater Vincentia ihr Profeßkloster u. begab sich samt Anhang in das von Frl. Mizzi Jelinek gestiftete Kloster nach Schwaz, woselbst sie Oberin wurde. Der Exitus fand am 16. Jänner 1909 statt. Und ein notdürftig angefügter Nachtrag: Mater Vincentia starb äußerst arm und verlassen i. Thurnfeld am 28. Aug. 1920 in Gegenwart der Jelinek (M. Angela) u. 1 Laienschwester. Mater Vinventia wurde in Schwaz neben M. Constantia begraben. Diese wenigen Zeilen spiegeln die Tragik eines Lebens, das verheißungsvoll begonnen hatte und in Armseligkeit endete.

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NAcHGEFORScHT Wir wissen ihren Taufnamen nicht: War es das nachträglich eingefügte „Amelia“? Der im Professbuch genannte Geburtsort Stein am Anger, heute Szombathely, liegt in Westungarn, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Österreich entfernt. Unter Maria Theresia entwickelte es sich zu einer eleganten Kleinstadt an der Kreuzung zweier wichtiger Eisenbahnlinien.1

Schwester Vincentia war wohl eine begabte junge Frau, als sie mit gerade 16 Jahren bei den Ursulinen eingekleidet wurde. Im KIoster erhielt sie eine künstlerische Ausbildung, unter anderen durch den Historienmaler Franz Spörr und dessen Lehrer Albrecht von Felsburg . Als die Klosterkirche restauriert wurde, arbeitete M. Vincentia selbst auf dem Gerüst mit. Sie durfte sich im Kloster ein Atelier einrichten, gab Malkurse und unterrichtete Kunstgeschichte. Dazu verfasste sie einen „Abriss der Kunstgeschichte", der bei Felix Rauch gedruckt wurde.

zählungen, über hundert Gedichte und zahlreiche Zeitschriftenartikel, meist unter dem Pseudonym „Ancilla“, ferner ein geistliches Spiel „Bilder aus der Kloster-chronik – St. Ursula Innbruck“, 1896 verfasst und auch aufgeführt; die erhaltene Ausgabe trägt ein von M. Vincentia kunstvoll gezeichnetes Titelblatt (siehe oben) sowie zwei handschriftliche Bände „geistlicher Konferenzen“, die sie dem Konvent in ihrer Oberinnenzeit gehalten hat. In allen diesen Jahren hatte M. Vincentia regen Briefwechsel mit allen Ursulinenklöstern im deutschsprachigen Raum und auch in Italien bezüglich der von Rom gewünschten Vereinigung der Ursulinenklöster. Von ihr wurde, wie von einigen anderen Oberinnen, eine lose Verbindung bevorzugt, bei der alle Klöster – im Gegensatz zur Römischen Union – ihre Selbständigkeit behielten. Kardinal Georg Kopp, Fürstbischof von Breslau, unterstützte diese Richtung. 1907 sprach er vor der Versammlung von Oberinnen, auf der sie sich zu einem Verband zusammenschlossen. Dazu gehörten vor allem die preußischen Ursulinenklöster. Die österreichischen Klöster schlossen sich vorerst weder dem Verband noch der Römischen Union an. In der Innsbrucker Klosterbibliothek finden sich drei wichtige Zeugnisse dieser Aktivitäten: - ein kleinformatiges Notizbuch mit handschriftlichen Tagebucheintragungen ihrer Romreise im Dezember 1904, in dem minutiös und geistreich M. Vincentias Engagement für eine Vereinigung der deutschsprachigen Ursulinenklöster festgehalten ist. Hierin zeigt sie sich als Vorkämpferin für die heutige „Föderation deutschsprachiger Ursulinen“.

Von ihrer damaligen Oberin erhielt M. Vincentia den Auftrag, unter anderem die beiden 1878 in Paris erschienenen Bände „Histoire de Sainte Angèle Mérici et de tout l'ordre des Ursulines“ des Abbe Postel zu übersetzen. Daraus wurde die „Geschichte der hl. Angela Merici und des von ihr gestifteten Ordens der Ursulinen. Bearbeitet von einer Ursuline“. Dieses 1893 in Innsbruck erschienene Buch, wegen der 900 Seiten ordensintern als „dicke Angela“ bezeichnet, war lange Zeit das Standardwerk der Ordensgeschichte im deutschsprachigen Raum. Auch wenn die neuere Forschung ein etwas andere Angelabild zeichnet und die blumige Sprache heute befremdet, bleiben doch bis heute das umfangreiche Quellenstudium und die spürbar große Liebe zur „heiligen Mutter Angela“ und ihrer Gründung bewundernswert. 1912 erschien in Freiburg eine überarbeitete Ausgabe des ersten Teils mit dem Titel „Die hl. Angela Merici. Ein Lebensbild“. Es hat die Popularität der „dicken Angela“ nie erreicht. Daneben war sie auch literarisch tätig, verfasste ein katholisches Lesebuch für die Bürgerschule, schrieb Er26

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NAcHGEFORScHT - die umfangreiche Korrespondenz mit den Oberinnen der deutschen Klöster in diesem Anliegen - die wesentlich von ihr verfassten, aber nie in Kraft gesetzten ersten Konstitutionen einer solchen Vereinigung 1901 war M. Vincentia zur Oberin im Innsbrucker Ursulinenkloster gewählt worden. 1906 trat sie während ihrer zweiten Amtszeit als Oberin zurück. Wieso es dazu kam, gibt die Klosterchronik keine Auskunft; soll man an eine ernste Erkrankung denken? Jedenfalls fand im selben Jahr die Wahl einer neuen Oberin statt. Auch über die Gründe, die zur weiteren Entwicklung im Leben von Vincentia Neusee führten, steht nichts in der Klosterchronik. Die Fakten, die man dem Professbuch entnehmen kann, sind spärlich: Am 16.01.1909 verließ sie „ihr Profeßkloster u. begab sich samt Anhang in das von Frl. Mizzi Jelinek gestiftete Kloster nach Schwaz“. Der „Anhang“ sind vier Schwestern, eine weitere folgte um Juli desselben Jahres. In Schwaz schien zunächst alles glücklich zu verlaufen: Fräulein Elisabeth (Mizzi) Jelinek verwendete eine Erbschaft zur Gründung des Klosters „Rosa mystica“. M. Vincentia wurde Oberin. Die Gemeinschaft vergrößerte sich und auch die Haushaltungsschule entwickelte sich positiv. Außerdem erteilten die Schwestern Unterricht in der Grundschule; dazu kam Paramentenstickerei. 1914 hatte der Erzbischof von Sarajewo die Schwestern gebeten, dorthin zu kommen. Aber die Zeit am Beginn des Ersten Weltkrieges war schwierig. Außerdem erkrankten viele Schwestern, einige starben, darunter auch M. calasanza. So entschloss sich die Gemeinschaft 1920, die aufblühende Schule zu schließen und nach Österreich zurückzukehren. Auf der Suche nach einer neuen Wirkungsstätte lebten die Schwestern zunächst verteilt im Raum Hall und mussten ihre Sachen unterstellen. In dieser wenig aussichtsreichen Situation verstarb M. Vincentia im August desselben Jahres. Erst sieben Jahre nach ihrem Tod 1927 führte die Suche zu einer neuen Klostergründung in Kufstein, wo die Schwestern wiederum eine Haushaltungsschule unterhielten. Dieser Konvent wurde 1964 aufgelöst und die verbliebenen Schwestern auf andere Klöster des Verbandes verteilt. Was hat Mater Vincentia umgetrieben? Aus ihren Briefen und Aufzeichnungen können wir schließen, dass sie eine starke Führungsperönlichkeit war. So liegt es nahe anzunehmen, dass eine innerkonventliche Auseinandersetzung zu diesem Exodus führte. Auch die Bezeichnung „Anhang“ spricht dafür. Die fünf Begleiterinnen waren durchweg jünger als M. Vincentia und haben die Profess zwischen 1897 und 1899 abgelegt. Rund zehn Jahre danach verließen sie den Konvent und folgten der Älteren. Ursulinennachrichten 2/2012

Der Innsbrucker Konvent bewahrte über diese Ereignisse Stillschweigen, abgesehen von den mageren Eintragungen im Professbuch. Der „Fall Neusee“ ist daher historisch nicht aufzuklären. Dass es aber ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang war, zeigt sich auch daran, dass zwei aus dem so genannten „Anhang“ reumütig in ihr Professkloster zurückkehrten und eine dritte in einen anderen Konvent übertrat. Eine Schwester starb bereits in Schwaz. Mater Vincentias Lebensweg führt von der begabten Künstlerin und autoritätsbewussten Oberin zur glücklosen Gründerin, die in Armseligkeit stirbt. Die „dicke Angela“, deren zweite Auflage während der Zeit in Schwaz entsteht, war lange fast die einzige deutschsprachige Quelle zur Ordensgeschichte. M. Vincentias Verdienst, das Andenken an die Gründerin wachgehalten zu haben, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sr. Brigitte Werr osu _____________ 1

Stein am Anger, auch Steinamanger, ungarisch Szombathely; siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Szombathely

2 Spörr Franz Xaver (3. 12. 1821 in Hötting bei Innsbruck, Tirol, † in Telfs, Tirol); siehe: http://www.biographien.ac.at/ oebl/oebl_S/Spoerr_Franz-Xav_1821_1882.xml

Albrecht Steiner Edler von Felsburg (* 25. Februar 1838 in Wien; † 31. Oktober 1905 in Innsbruck); siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_Steiner_von_Felsburg

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M. Maria Magdalena v. Sternbach, geb. 1872 in … bei Bregenz, Profess am 21.06.1897. „1914 trat sie in das Ursulinenkloster zu Pressburg ein, da sie ihr Glück in „Rosa Mystica“ nicht gefunden.“ Sie starb in Pressburg am 02.07.1923. 4

Mater Maria Constantina Stuffer, geb. am 07.07.1869 in Törwang in Bayern, Profess am 21.11.1897. „Sie begab sich mit Mater Vincentia Neusee in das ... Kloster in Schwaz. Sie starb dortselbst (Kloster „Rosa Mystica“) am 4. Juni 1915 u. wurde in Schwaz begraben.“ Mater Xaveria Höpperger, geb. am 04.11.1875 in Innsbruck, Profess am 28.03.1899. „Mat. Xaveria Höpperger bat 1912 demütig um Wiederaufnahme in ihr Professkloster und kehrte am 30. VIII. 1912 zurück, nachdem ihr die Aufnahme von den Kapitularinnen gewährt worden war. Sie verließ nochmals ihr Professkloster und gründete in Dornbirn, bekam 1919 nochmals nach einem 2fachen Kapitel die Aufnahme.“ Sie starb am 2.11.1958 in Innsbruck. M. Maria Calasanza Treitner, geb. am 18.12.1875 in Schaan in Liechtenstein, Profess am 21.11.1899. „Mater Calasanza machte mit Mater Vincentia die Übersiedlung von Schwaz nach Sarajewo mit u. starb dortselbst im Spital im September 1919. Sie liegt in Sarajewo begraben.“ 5

Schwester Apollonia Schatzen, geb. am 10.03.1874 in St. Andrä bei Brig, Profess am 03.04.1899. „Auf demütiges Bitten wurde Schw. Apollonia am 6. August 1917 in unserem Kloster wieder aufgenommen. Am 18. April 1949 feierte sie ihre goldene Jubelprofess. Sie starb am 1. Februar 1953.“

Fortsetzung in den nächsten Ursulinennachrichten.

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VORGESTELLT

Das Ursulinen-Fenster in Valenciennes Bernard Dangréaux hat kürzlich eine Broschüre über das Ursulinen-Glasfenster veröffentlicht, die sich in der Basilika Notre-Dame du Saint-Cordon in Valenciennes befinden. Diese Publikation kommentiert auf sehr pädagogische Weise die zehn Medaillons, aus denen sich das Glasfenster zusammensetzt. Der Autor behandelt auch das Grabmal der Ursulinen auf dem Friedhof Saint Roch in Valenciennes, das Kreuz der Schwester Clothilde und das Glasfenster der Kirche Saint-Albin von Sally-en-Ostrevent in Erinnerung an Schwester Jeanne-Louise Barré.

Bernard Dangréaux Le Vitrail des Ursulines Basilique Notre-Dame du Saint-Cordon Valenciennes 47 Seiten, 10,- €, zu beziehen bei: Maison Bertholin, 21, Rue Abel de Pujol, 59300 Valenciennes, France

Angelas Gründung im Kontext ihrer Zeit Ein besonderes Buch zur Geschichte der Ursulinen 2007 erschien an der Katholischen Universität Washington „Spirituality, Gender and the Self in Renaissance Italy – Angela Merici and the Company of Saint Ursula“, zu Deutsch: „Spiritualität, Geschlecht und Person in Italien zur Zeit der Renaissance – Angela Merici und die Gesellschaft der heiligen Ursula“. Der Autor, Querciolo Mazzonis, bezieht sich auf mehrjährige sorgfältige Studien zu diesem Thema an Universitäten in Rom, London und den USA, wie der ausführliche bibliographische Anhang bestätigt. Mehrere Jahre arbeitete er in den 80er Jahren mit Luciana Mariani und Elisa Tarolli. Das oben genannte Buch ist laut Mazzonis eine Studie über Angela Merici sowie typische Züge weiblicher Spiritualität und des Katholizismus am Beginn der Neuzeit mit besonderer Berücksichtigung der sozialen und gesellschaftlichen Ausprägung im Raum Brescia. In fünf großen Kapiteln baut Mazzonis diese Thematik auf: 1. Angela Merici und die Gesellschaft der heiligen Ursula 2. Die neugegründete Gesellschaft innerhalb der Stadt Brescia 3. Züge weiblicher Spiritualität (zur Zeit des ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Neuzeit) 4. Geistliche Bewegungen in Italien vor Beginn der Tridentinischen Reform 5. Die Frauen der Gesellschaft – Persönlichkeiten der Moderne Mazzonis führt den Leser zunächst überblickshaft in die spätmittelalterliche Spiritualität von Frauen ein, die be28

reits versuchten, ein geistliches Leben unabhängig von einer Ordenszugehörigkeit zu führen. Er nennt die Bewegung der Terziaren, Reclusen, Beginen im nordwestlichen und mitteleuropäischen Raum. Ihr geistliches Leben (getragen von Askese, Werken der Buße, Nächstenliebe, Armut, Keuschheit) ermöglichte solchen Frauen bereits eine gewisse Lebenskultur. Den Höhepunkt dieser Entwicklung sieht der Autor in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Gestalt und Werk von Angela Merici. Ihre Gesellschaft der heiligen Ursula war geistlich unabhängig von kirchlichen Oberen und finanziell selbstständig durch die gegenseitige Sorge und Fürsorge der Mitglieder, denen sie Armut, Jungfräulichkeit und Gehorsam als Leitlinie für ihr Leben vorschlägt. Mit der päpstlichen Bulle von 1546 wird ihre Gesellschaft so in einen Stand gehoben von gleicher Bedeutung wie der Ordensstand und die Ehe. Damit erhält die alleinstehende Frau einen legitimen Stand in der damaligen Gesellschaft wie die Ordensfrau und die verheiratete Frau. Dies betont der Autor als das Ursulinennachrichten 2/2012

VORGESTELLT Neue an allen vorherigen Frauenbewegungen ähnlicher Art. Im zweiten Kapitel geht Mazzonis näher auf die Regel ein, mit der Angela Merici ihren Töchtern einen ähnlich selbstständigen Stand gibt, wie dem von der damaligen Gesellschaft akzeptierten Witwenstand. Ihre Lebensregel zeigt in vieler Hinsicht zunächst herkömmliche Erwartungen für das Leben einer jungen Frau und Tochter. Doch Angelas Töchtern darf es nicht darum gehen, von der Gesellschaft akzeptiert zu werden, sondern sie sollen sich mit Rücksicht auf ihre Bindung an Jesus Christus vor Verweltlichung bewahren. Für ein solches Leben tragen sie als Mitglieder in der Gesellschaft selbst Verantwortung. Auf diese Weise kann diese Regel von allen Ständen akzeptiert werden. Mazzonis betont hierbei vor allem den Gehorsam, das Hören auf den Heiligen Geist an Stelle eines üblichen geistlichen Führers. Gleichzeitig betont die Gemeinschaft die Jungfräulichkeit ihrer Mitglieder und sichert so den Ruf der alleinstehenden Frauen. Familiäre Struktur und gegenseitige finanzielle Unterstützung in Fällen von Alter und Krankheit sind neue Qualitäten dieser Gemeinschaft, die jungen Frauen einen Beitritt ohne Aussteuer ermöglicht. Nach der Beschreibung der Neuartigkeit der Struktur der Gesellschaft widmet der Autor ein eigenes Kapitel der Beschreibung der neuen Züge weiblicher Spiritualität dieser neuen Gemeinschaft im Gegensatz zur spätmittelalterlichen Frömmigkeit weiblicher Gemeinschaften. Kernbegriffe sind Freundschaft, Familie, Geschwisterlichkeit, aus denen heraus die Mitglieder miteinander leben und sich gegenseitig stützen und tragen sollen. Als markantestes Zeichen dieser weiblichen Spiritualität hebt der Autor – wie bereits erwähnt – den unmittelbaren Gehorsam gegenüber dem Heiligen Geist und seinen Einsprechungen und jeglichen Verzicht auf eine priesterliche geistliche Führung hervor. Auch das Fehlen einer Institution im herkömmlichen Sinn will die Einzelne ermutigen, ihren persönlichen geistlichen Weg in eigener Verantwortung zu gehen. Sorgfältig untersucht Mazzonis schließlich in einem vierten Teil die Krise der Kirche und das veränderte Lebensgefühl der Menschen in dieser von Kriegen und neuen wissenschaftlichen Denkansätzen begleiteten Epoche. Die Struktur der Armenfürsorge in mittelalterlichen Spitälern konnte das Elend der Zeit nicht mehr fassen. Laienorganisationen suchten auf neuen Wegen Elend und Armut zu bekämpfen. Kirche und Stadtstaat erwiesen sich als handelnde Institutionen zu schwach. Das aufkommende Bürgertum kannte das Streben um Macht und Einfluss. Für das einsetzende neuzeitliche materialistische Denken war der Arme nicht mehr der Bruder, dem man um Christi willen half, um sich Verdienste im Jenseits zu erwerben. So fällt das Werk Angela Mericis gleichzeitig in Ursulinennachrichten 2/2012

eine Situation des Zerfalls und Neuaufbruchs. Für junge Frauen tut sich ein Weg auf, der über das Geistliche hinaus erstmals auch finanzielle Sicherung, menschliches Aufgefangensein und Leben in Würde bietet. Wie schließlich ein fünftes, abschließendes Kapitel zeigt, wurde dieser Weg zunehmend angenommen. Handwerkerfamilien konnten hier eine angemessene Chance für ihre Töchter sehen, auch wenn sie keine Aussteuer aufbringen konnten. Adelige und reiche Bürger hatten für Töchter, die nicht verheiratet wurden und in kein Frauenkloster gehen wollten, eine Alternative zum Ordensstand. Eine Übersicht über die Zahl der Mitglieder dieser neuen Gesellschaft zeigt vom Gründungsjahr mit 28 Mitgliedern bis zum Jahr 1616 ein stetiges Ansteigen bis auf 229 Mitglieder. Diese Frauen erwiesen sich bald als eine Hilfe für die Reformbewegungen der Kirche. Ab dem Ende des 16. Jahrhunderts waren sie als Lehrerinnen gefragt, um bei der Erneuerung der Gesellschaft mitzuwirken. Dass sowohl Kirche als auch die weltliche Gesellschaft die neue Gründung unterstützten, zeigt, dass die alleinstehende Frau in Kirche und Gesellschaft zunehmend akzeptiert wurde. Sr. Angela Veit osu

Querciolo Mazzonis Spirituality, Gender, and the Self in Renaissance Italy, Catholic University of America Press, Washington, D.C. ISBN 13: 978-0-8132-1490-0, 30,99 Euro

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Ganz Persönlich

Museumsreif? Schwester Maria Magdalena Lieberer OSU ist Fritzlars letzte Ursuline Früher müssen über die alten Holzbohlen dieses Flures häufiger Schritte geklungen sein. Heute lebt im Herzstück des Ursulinenklosters – der Klausur – nur noch eine Nonne: Schwester Maria Magdalena. denn vielerorts gebe es nachwuchsprobleme: „Die jungen leute können sich nicht mehr binden.“ Maria Magdalena hat sich gebunden, lebenslang an ihren Gott und an ihren Orden. Wer der fröhlichen Frau begegnet, kommt nicht auf den Gedanken, dass sie das bereuen würde.

Den Ordensnamen hat sie sich damals selbst gewünscht, erzählt sie. Maria Magdalena war eine der beiden Frauen, der nach biblischer Überlieferung der auferstandene Jesus als erster erschienen ist. „sie hatte eine große liebe zum heiland“, begründet die schwester ihre namenswahl. schwester Maria Magdalena sitzt in einem gemütlichen stuhl am Tisch, vor ihr liegt die aktuelle hna, daneben steht ein Glas Tee, in einer ecke läuft auf dem Bildschirm eine heilige Messe. Der uralte Ofen, die Tapeten, die dunklen holzbohlen, die stücke aus dem schwesterkloster in lima, die Fotos und religiösen Bilder an den Wänden zeugen von längst vergangenen zeiten. „ich bin museumsreif“, behauptet die 86-jährige nonne und lacht. Tatsächlich ist sie aber ziemlich genau auf dem laufenden, was in der Welt und in ihrer nachbarschaft passiert.

schwester Maria Magdalena steht um 6 Uhr auf und geht gegen 19 Uhr zu Bett! Der Tag im Kloster ist anhand der Gebetszeiten strukturiert, das gilt auch für die einzige Ursulinenschwester im Fritzlarer Kloster, schwester Maria Magdalena. Um 6 Uhr beginnt der Tag der Ordensschwester „mit dem anziehen“, wie sie erzählt. Dann gibt es Frühstück. Viermal wöchentlich geht sie nach dem Frühstück in die Kirche des Klosters und der schule zur Morgenmesse. Bis zum Dom, der in sichtweite der Ursulinen liegt, schafft es die 86-jährige heute nicht mehr. Früher, so erinnert sie sich, war sie jeden Tag dort, bis vor drei Jahren noch per Taxi. Der Vormittag vergeht mit spielen und Fernsehen. Vor dem Mittagessen gibt es ein weiteres Gebet: Das Offizium. Das essen bekommt die Ordensschwester aus der schulküche. anschließend folgt eine Mittagsruhe.

sie hat eine Meinung zum streit um den Bundespräsidenten („Die sollen ihn endlich in ruhe lassen.“) und weiß, was in der Ursulinenschule passiert, die früher vom Orden betrieben wurde und heute dem Bistum Fulda angehört. sie kennt die Pläne für die große romreise im kommenden Jahr, wenn es die schule seit 300 Jahren gibt und tauscht sich regelmäßig mit schulleiterin Jutta ramisch aus. Früher hat sie selbst unterrichtet. Die erziehung der Jugend, das sei für sie lebensinhalt gewesen, sagt Maria Magdalena. Um die zukunft der katholischen schule macht sie sich keine sorgen. Die Menschen suchten sehr nach religiöser erziehung. eltern, sagt sie, würden heute viel zu häufig vor ihren Kindern kapitulieren: „sie müssen ihren Kindern wieder beibringen, was man darf und was nicht.“ Würde eine schülerin sie fragen, ob sie selbst einem Orden beitreten soll, wäre Maria Magdalenas antwort klar: „es ist schön, im Kloster zu leben.“ allerdings müsse sie sich überlegen, welchem Orden sie beitreten wolle, 30

Jeden Tag betet Maria Magdalena am nachmittag einen rosenkranz und geht zum stillen Gebet in die Klosterkirche. Das könne schon einmal eine stunde dauern, sagt ihre Betreuerin. Gemeinsam trinken die beiden Kaffee, schauern fern und spielen „Mensch ärgere dich nicht“ und „elfer raus!“. Der Ursulinennachrichten 2/2012

Ganz Persönlich Tag im Kloster endet schon gegen 19 Uhr, dann geht Maria Magdalena zu Bett.

Das innerste des Klosters, die Klausur, war früher ein streng abgeschlossener Bereich der nonnen. noch heute sind an allen eingängen schilder angebracht, die das eintreten verbieten. inzwischen sind die regeln nicht mehr ganz so streng, auch Männer dürfen schon mal die Klausur betreten. „Die zeit hat sich gewandelt“, sagt schwester Maria Magdalena, die diesen Wandel seit mehr als einem halben Jahrhundert miterlebt hat. Von Olaf Dellit Aus: Hessisch/Niedersächsische Allgemeine vom 17. Febr. 2012

GeDenKen

Unsere Verstorbene Schwester Angela Hümmer OSU aus dem Ursulinenkonvent Würzburg * 16.04.1918 + 24.02.2012

Bei der Geburt ruft uns Gott ins Licht der Welt. Beim Tod ruft er uns ins Licht seiner Liebe. aus einer Todesanzeige

Jubiläen sr. Bernadette reuter

attendorn

12.05.2012

50-jähriges Ordensjubiläum

sr. Odilia Ochsenkühn

Geisenheim

28.05.2012

65-jähriges Ordensjubiläum

sr. Martina Dettmeyer

Osnabrück

07.10.2012

50-jähriges Ordensjubiläum

sr. Paula Peters

hersel

04.11.2012

50-jähriges Ordensjubiläum

sr. Paula Pitscheider

Bruneck

29.08.2012

50-jähriges Professjubiläum

sr. Monika Gröger

Offenbach

26.10.2012

60-jähriges Ordensjubiläum

Manche Menschen Wissen nichT, Wie WichTiG es isT, Dass sie Da sinD. Manche Menschen Wissen nichT, Wie GUT es isT, sie nUr zU sehen. Manche Menschen Wissen nichT, Wie TrösTlich ihr GÜTiGes lächeln WirKT. Manche Menschen Wissen nichT, Wie WOhlTUenD ihre nähe isT. Manche Menschen Wissen nichT, Wie Viel ärMer Wir Ohne sie Wären. Manche Menschen Wissen nichT, Dass sie ein GeschenK Des hiMMels sinD. sie WÜssTen es, WÜrDen Wir es ihnen saGen. © Petrus Ceelen, (*1943), belgischer Geistlicher, Psychotherapeut, Autor und Aphoristiker, arbeitete als Gefangenenseelsorger und ist seit 1992 Aids-Pfarrer in Stuttgart Ursulinennachrichten 2/2012

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GeDenKen

Zum Geburtstag herzlichen Glückwunsch und Gottes Segen!

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sr. radegunde schröder

erfurt

30.05.1937

75 Jahre

sr. Gabriele natrop

attendorn

15.06.1921

91 Jahre

sr. Theresia Oberfrank

Bruneck

20.06.1919

92 Jahre

sr. Petra hoffer

Graz

30.06.1952

60 Jahre

sr. Maria regina Plaar

Dernbach-Geilenkirchen

03.07.1918

94 Jahre

sr. Genoveva Klein

Düren

04.07.1942

70 Jahre

sr. Ursula lazar

Königstein

04.07.1937

75 Jahre

sr. agnes ramsch

erfurt

05.07.1937

75 Jahre

sr. andrea eberhart

Graz

08.07.1942

70 Jahre

sr. Gabriele Gattmann

Osnabrück

08.07.1932

80 Jahre

sr. Josefa strickmann

Osnabrück

08.07.1927

85 Jahre

sr. annette Borgmann

Dorsten

11.07.1942

70 Jahre

sr. hedwig

Bielefeld

13.07.1910

102 Jahre

sr. Bernadette reuter

attendorn

18.07.1932

80 Jahre

sr. Ursula Jüngst

attendorn

21.07.1914

98 Jahre

sr. laurentia Grell

Bielefeld

26.07.1914

98 Jahre

sr. sophia Vossel

Düsseldorf/Köln

04.08.1937

75 Jahre

sr. lioba steinkircher

straubing

06.08.1942

70 Jahre

sr. agnella Degenhardt

Dorsten

10.08.1919

93 Jahre

sr. scholastika Kalmer

Osnabrück

10.08.1937

75 Jahre

sr. agnes hinternesche

Osnabrück

13.08.1927

85 Jahrre

sr. hildegard Wolf

innsbruck

21.08.1937

75 Jahre

sr. Beate Fritze

Kaarst

23.08.1947

65 Jahre

sr. elisabeth Beine

Werl

25.08.1937

75 Jahre

sr. Maria Tooten

Osnabrück

06.09.1918

94 Jahre

sr. agnes Winkler

innsbruck

07.09.1932

80 Jahre

sr. rita Mausbach

Offenbach

13.09.1947

65 Jahre

sr. Mathilde Walter

Düren

18.09.1919

93 Jahre

sr. Paula Peters

hersel

15.10.1937

75 Jahre

sr. clementia scholl

Duderstadt

25.10.1927

85 Jahre

sr. lioba Pöttgen

Werl

27.10.1927

85 Jahre

sr. clara Grüne

Wipperfürth

27.10.1921

91 Jahre Ursulinennachrichten 1/2012

TERMInVORScHAU

Wann?

Wo?

Wer oder Was?

20.-28.06.2012

Tours/Frankreich

Exkursion des AK Öffentlichkeitsarbeit

18.-20.09.2012

Erlöserschwestern Würzburg

Föderationsratssitzung

28.-30.09.2012

Ursulinenkloster Erfurt

Workshop des AK Ordensgeschichte

05.-07.10.2012

Ursulinenkloster Ahrweiler

Treffen der Gruppe „Herbst-Zeitlos“

12.-14.10.2012

Seniorenhaus Hersel/ Pfarrei Widdig

Angelakreis-Treffen

14.-16.10.2012

Seniorenhaus Hersel

Workshop des AK Öffentlichkeitsarbeit

08.-09.11.2012

Ursulinenkloster Königstein

Föderationsratssitzung

09.-11.11.2012

Ursulinenkloster Königstein

Oberinnenkonferenz

30.11.-02.12.2012

Ursulinenkloster Straubing

In der Reihe „Wegzeichen“ „Aufbrechen und Ankommen“

07.-09.12.2012

Ursulinenkloster Landshut

In der Reihe „Wegzeichen“

02.-05.01.2013

Ursulinenkloster Ahrweiler

Ursulinentagung 2013

15.-17.02.2013

Ursulinenkloster Landshut

In der Reihe „Wegzeichen“ „Einen neuen Aufbruch wagen“

09.-12.06.2013

Vallendar

Jahresversammlung der DOK

„Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr“

Adressenänderungen Ursulinen Attendorn: Bitte die Postleitzahl korrigieren – richtig ist: 57439 (wie im Internet!)

Ursulinenkloster Haselünne hat eine neue Faxnummer: 05961-508412

Sr. Angela Starker, Hofheim / Königstein hat eine neue Telefonnummer 06174-2562613

Ursulinenkloster Straubing hat eine neue Hausnummer: Burggasse 40!

Ursulinen Wipperfürth: Sr. Veronika hat eine neue E-Mailadresse: [email protected] Ursulinennachrichten 2/2012

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ADRESSEN D-57439 Attendorn Franziskanerhof Hansastraße 8 Tel.: 02722-6357-1011 E-Mail: [email protected]

85045-340 Guarapuava (PR) Brasil Rua Guarciara 92, Tupinambá Tel. / Fax: 0055-42-62 43 205 E-Mail: irmaadrianacampos@ yahoo.com.br

D-50668 Köln

D-68159 Mannheim

Am Alten Ufer 57 Tel./Fax: 0221-91 39 432 E-Mail: [email protected]

A 4/5 Ursulinenkonvent Tel.: 0621-23200 Fax: 0621-4397813 E-Mail: convent@ ursulinen-mannheim.de

D-16845 Neustadt / Dosse

D-33611 Bielefeld

D-49740 Haselünne

D-61462 Königstein / Ts

Sieboldstraße 4 a Tel.: 0521-81 039 Fax: 0251-87 52 273 E-Mail: ursulinen.bielefeld @t-online.de

Paulusweg 43 Tel.: 05961-5080 Fax: 05961-508-412 E -Mail: [email protected]

Gerichtstraße 19 Tel.: 06174-9381-0 Fax: 06174-9381-55 E-Mail: s.m.regina@ ursulinenkloster-koenigstein.de

Prinz-von-Homburg-Straße 2 Tel.: 033970-13269 Fax: 033970-13435 E-Mail: [email protected]

D-53332 Bornheim-Hersel

D-50825 Köln

D-61462 Königstein / Ts

D-94557 Niederalteich

Ursulinenkongregation Düsseldorf Bierbaumstraße 3 Schönsteinstraße 33 Tel.: 02222-9647-18 Tel.: 0221 / 20650-2209 E -Mail:[email protected] Fax: 0221 / 31063140 I-39031 Bruneck / Bz E-Mail: verwaltung@ Tschurtschenthaler Park 1 ursulinen-duesseldorf.de Tel.: 0039-474-544500 Fax: 0039-474-551833 E-Mail: [email protected]

Konvent der Ursulinen Hofheim Gerichtstraße 19 Tel.: 06174-2562613 Fax: 06174-9381-155 E-Mail: ursulinen-hofheim@ ursulinenkloster-koenigstein.de

D-56428 Dernbach

D-49090 Osnabrück Bramstraße 41 Tel.: 0541-50583-0 Fax: 0541-50583-150 E-Mail:[email protected]

D-46282 Dorsten Ursulastraße 12 Tel.: 02362-9127-0 Fax: 02362-45321 E-Mail:ursulinenkloster.dorsten @gmx.de

Las Condes / Santiago 676 1899 / Chile Sr. Ursula Tapia Guerrero Av. A. Vespucio Norte 970 # 62 Tel.: 0056-2-2289995 E-Mail: [email protected]

D-37105 Duderstadt Neutorstraße 9 Tel.: 05527-9145-0 Fax: 05527-9145-23 E-Mail: [email protected]

D-94315 Straubing Burggasse 40 Tel.: 09421-9923-0 Fax: 09421-9923-99 E-Mail: kloster@ ursulinen-straubing.de

D-52349 Düren Weierstraße 23 - 25 Tel.: 02421-40 39 93 Fax: 02421-17548 (Schule) E-Mail: irmgardis-urs-dn@ t-online.de

D-59457 Werl Neuerstraße 11 Tel.: 02922-87 21-0 Fax: 02922-86 14 42 E-Mail: [email protected]

D-99084 Erfurt

D-34560 Fritzlar Konvent der Ursulinen Fritzlar Neustädter Straße 39 Tel.: 05622-99 89 7-0

D-65366 Geisenheim Rüdesheimer Straße 30 Tel.: 06722-9607-40 Fax: 06722-9607-31 E-Mail: [email protected]

A-8010 Graz Leonhardstraße 62 Tel.: 0043-316-32 33 00 Fax: 0043-316-32 33 00-33 E-Mail: [email protected]

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D-63071 Offenbach Ahornstraße 33 Tel.: 069-985426-0 Fax: 069-985426-16 E-Mail: [email protected]

Konvent der Ursulinen Geilenkirchen St.-Josefs-Haus Josefshausstraße 8 Tel.: 02602-67 16 18

Anger 5 Tel.. 0361-56 55 02-0 Fax: 0361-56 55 02-19 E-Mail:ursulinen @ursulinenkloster-erfurt.de

St.-Ursula-Weg 5 Tel.: 09901-7116 Fax: 09901- 94641 E-Mail: [email protected]

D-31134 Hildesheim

D-84028 Landshut

Brühl 1 Tel.: 05121-38681 Fax: 05121-917415 E-Mail: ursulinen-hildesheim@ t-online.de

Neustadt 536 Tel.: 0871-92584-0 Fax: 0871-92584-24 E-Mail: sr.andrea@ ursulinenkloster-landshut.de

D-59955 Winterberg Ursulinenstraße. 26 Tel.: 02981-3671 Fax: 02981-3913 E-Mail: ursulinen.winterberg@ t-online.de

D-37327 Leinefelde

D-51688 Wipperfürth

Bonifatiusweg 2 Tel.: 03605-534021 Fax: 03605-534022 E-Mail: gemeinschaft@ ursulinen-eichsfeld.de

Auf dem Silberberg 3-4 Tel.: 02267-88189-0 Fax: 02267-88189-12 E-Mail: sr.veronika.klauke @ursulinen.de

D-41564 Kaarst

Maipú / Santiago 16-Chile

D-97070 Würzburg

Wilhelm-Raabe-Straße 5 Tel.: 02131-95711-0 Fax: 02131-95711-15 E-Mail: [email protected]

Esquina Blanca 575, Casilla 69 Tel: 0056-2-5310734 Fax: 0056-2-5310069 E-Mail: [email protected]

Augustinerstraße 17 Tel.: 0931-35512-0 Fax: 0931-35512-23 E-Mail: [email protected]

A-6020 Innsbruck Reimmichlgasse 2 Tel.: 0043-512-22416-18 Fax: 0043-512-22416-15 E-Mail: [email protected]

Ursulinennachrichten 2/2012

IN EIGENER SaChE Verehrte Leserinnen und Leser, wir hoffen sehr, dass die Ursulinennachrichten etwas mehr Aufmerksamkeit finden als die Zeitung, die der Verkäufer auf der Briefmarke anbietet. Jedenfalls haben wir uns um eine Zusammenstellung interessanter Themen bemüht. So sind wir auch Ihre Rückmeldungen gespannt! Das Redaktionsteam Heft 3/2012 erscheint voraussichtlich zum Ursulafest. Es sind unter anderen folgende Beiträge geplant: • Thema: Angela und Ursula Aus dem Raster springen • Was arbeiten die Arbeitskreise eigentlich? • AK Öffentlichkeitsarbeit on Tour(s) • Ursulinen weltweit • Und: Fragen an Sr. Cäcilia Fernholz osu

Redaktionsschluss: 30.09.2012

Über die finanzielle Unterstützung unserer Arbeit freuen wir uns. Wir stellen Ihnen auf Wunsch gern zum Jahresende eine Spendenquittung aus. Unser Konto: Föderation deutschsprachiger Ursulinen Konto 100 203 29 BLZ 426 501 50 Sparkasse Vest Stichwort: Ursulinennachrichten

IMPRESSUM Herausgeber:

Föderation deutschsprachiger Ursulinen

Redaktion:

Sr. Brigitte Werr OSU (Koordination) Bonifatiusweg 2, 37327 Leinefelde Tel. 03605-534209, Fax: 03605-534022 E-Mail: [email protected] Sr. Lioba Michler OSU, Sr. Cornelia Müller-Freund OSU, Sr. Lucia Schäckel OSU, und Sr. Angela Veit OSU und Susanne Heinrigs (Assistenz)

Druck:

Frick Digitaldruck, Brühlstraße 6, 86381 Krumbach, www.online-druck.biz

Versand:

Sr. Cornelia Müller-Freund OSU, Bonifatiusweg 2, 37327 Leinefelde

Bildnachweis:

Titelseite: Neue Triebe an Eschenholz, Foto: Sr. Brigitte Werr osu S. 5: Gingko biloba, Foto: Gingko2, Kolossos, Wiki Commons S. 32: Rose, Foto: Rosa_Perfect_Moment_1, Wiki Commons

Ursulinennachrichten 2/2012

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Alt in Neu: Seniorenhaus St. Angela Hersel Fotos: Sr. Lioba Michler osu Ursulinennachrichten 2/2012