Stellen wir uns gemeinsam aktiv der Zukunft!

Stellen wir uns gemeinsam aktiv der Zukunft! Dr. Hans-Werner Thönnes, Bischofsvikar für die Caritas im Bistum Essen 2. K+D Kongress, 20.04.2013, Hotel...
Author: Nikolas Sachs
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Stellen wir uns gemeinsam aktiv der Zukunft! Dr. Hans-Werner Thönnes, Bischofsvikar für die Caritas im Bistum Essen 2. K+D Kongress, 20.04.2013, Hotel Franz, Essen

Sehr verehrte Damen und Herren!

Ich freue mich sehr, Sie alle hier im Hotel Franz zu unserem 2. K+D Kongress in Essen begrüßen zu können. Ein herzliches Willkommen gilt auch unserem Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck und dem Generalvikar Klaus Pfeffer.

Wie schon beim ersten Kongress im vergangenen Jahr im Congress-Centrum Essen, so ist es auch heute wieder ein zentrales Anliegen, mit Ihnen in eine konstruktive Diskussion über die Thematik dieses Tages einzusteigen. Deshalb freue ich mich ausdrücklich, die vielen Gremienvertreter aus den Regionen begrüßen zu können: die Vorsitzenden der Kirchenvorstände, Kirchenvorstandsmitglieder, Mitglieder von Stiftungskuratorien, Gesellschafterversammlungen und Aufsichtsräten von katholischen Krankenhausunternehmen im Bistum Essen, an denen die K+D beteiligt ist oder mit denen sie in partnerschaftlicher Beziehung steht.

Ferner heiße ich die Geschäftsführer der Einrichtungen und die Mitarbeiter-VertretungsVorsitzenden willkommen. Erstmals sind auch die Mitglieder der Krankenhausdirektorien eingeladen worden, von denen viele den Weg nach Essen gefunden haben. Seien Sie herzlich willkommen in diesem Kreis!

Schließlich begrüße ich die Hauptabteilungsleiter, Abteilungsleiter und Mitarbeiter aus dem Generalvikariat sowie Vertreter von Bistumspartnern und – last but not least – die Geschäftsführer und Mitarbeiter der K+D GmbH. Vor allem Ihnen danke ich schon jetzt für die logistische Arbeit für diesen Kongress, der uns den kritischen Gedankenaustausch ermöglicht. Wie schon 2012 lag auch jetzt wieder die Last der Gesamtorganisation auf den bewährten Schultern von Herrn Fabian Wieland und seinem Team!

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Meine sehr geehrten Damen und Herren, beim ersten K+D Kongress am 10. März 2012 haben wir erstmals einer größeren Öffentlichkeit zentrale Überlegungen des Bistums Essen für eine perspektivisch nachhaltige Entwicklung der Krankenhauslandschaft präsentiert. Wir stellten Ihnen die im Oktober 2011 gegründete Kosmas und Damian GmbH als Dienstleister im Bereich des Bistums für strategische Partnerschaften von Krankenhäusern in Verbünden vor. Nur gemeinsam sind wir stark, um einmal den bekannten Werbeslogan zu zitieren. Mehr denn je sind wir davon überzeugt – und alle Studien belegen es: Der Mehrwert kirchlicher Krankenhäuser, u. a. ihre Wertorientierung, lokale Verwurzelung und Reputation, besteht die strukturellen und regionalen Herausforderungen im Gesundheitssketor nur in starken Verbünden und verbindlichen Kooperationen 1. Diese anzustoßen, zu entwickeln und zu begleiten, genau dazu ist die K+D als Dachmarke gegründet worden.

Im Frühjahr 2012 wurde ein Strategiepapier zur Verbundbildung der katholischen Krankenhäuser unter Federführung der K+D formuliert und den Gremienvertretern im Mai 2012 vorgestellt. Einige Einrichtungsverantwortliche griffen diese Überlegungen auf und entwickelten sie weiter. Die Ergebnisse dieser so genannten „Räubersynode“ wurden im Bischofshaus diskutiert und mit der K+D unter Schirmherrschaft von Bischof, Generalvikar und Bischofsvikar fortgeschrieben. Dazu nachher im Detail noch mehr.

In diesem Jahr hat sich – wie schon 2012 angekündigt – die Marienhaus GmbH als Gesellschafter aus der K+D zurückgezogen. Damit hat sie dem Wunsch vieler katholischer Krankenhausträger aus dem Bistum – und ihrer eigenen Philosophie – entsprochen. Jetzt liegt der Ball bei Ihnen, verehrte Damen und Herren: Nutzen Sie die Möglichkeiten zur Mitwirkung in der K+D zum Wohl Ihrer Häuser!

Wo stehen wir heute? In der erst kurzen Geschichte hat sich die K+D bereits an vielen Baustellen bewährt:

*Zuallererst ist es gelungen, in Duisburg ein Worst-Case-Szenario für das Bistum abzuwenden. 1

Michael Steiner, „10-mal Mehrwert: Kirchliche Krankenhäuser – wertorientiert, innovativ, wettbewerbsstark“ Vortrag VALEO, Bielefeld 2010; ders. mit Lucas Kemper, „Krankenhäuser gewinnen im Verbund“, in: neue caritas 21, 2012, S. 9-11.11

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*In Oberhausen stehen die Katholischen Kliniken und die Clemens Hospitale Sterkrade nach schwierigen, wohl erfolgreichen Gesprächen kurz vor der formalen Fusion.

*In Essen-Werden hat die K+D seit letztem Jahr die Mehrheitsanteile am St. Josef Krankenhaus übernommen. Ziel ist es hier, die wirtschaftlich angeschlagene Einrichtung in ein zukunftssicheres Verbundmodell zu führen.

Da ich auch persönlich in diese Projekte involviert war und noch bin, gestatten Sie mir diese persönlichen Bemerkungen: An den genannten Beispielen, zum Teil regelrechte Herkulesaufgaben, lässt sich en detail belegen, dass es mit der Gründung der K+D nicht darum ging, den katholischen Krankenhäusern im Bistum Essen eine art- und sachfremde Organisationsstruktur überzustülpen, einen „Moloch, der alles schluckt“, zu schaffen, wie hier und da zu hören war. Nehmen Sie es uns, dem Bischof, der K+D und mir persönlich bitte ab, dass es oberste Priorität hat, als Kirche im Bistum Essen mit dem umfassenden Sendungsauftrag angesichts großer Herausforderungen im Krankenhaussektor präsent zu bleiben, zum Wohle der Menschen in den Häusern – der Kranken und auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es geht darum, dem biblischen Grundauftrag zur Barmherzigkeit unter verstärktem Wettbewerbs- und Effizienzdruck gerecht werden zu können. Wir sind zutiefst überzeugt, dass die angestrebten Synergien und die wirtschaftliche Optimierung im Alltag der Werteorientierung unserer christlichen Krankenhäuser am besten zu Gute kommen. Ziel ist die bestmögliche Versorgung unserer Patienten – und genau das schärft nicht zuletzt das viel beschworene christliche Profil 2.

Diesem Ziel dient schließlich auch die Diversifizierung der Aufgabenbereiche im Caritasträgerwerk (CTW). So hat die K+D im ersten Quartal 2012 die Gesellschafteranteile des CTW in den Krankenhäusern übernommen und sich engagiert in Gestalt von Frau Dr. Groll und der Herren Brüggemann, Frische und Prof. Lauven in die Aufsichtsräte und Gesellschafterversammlungen der Einrichtungen eingebracht, um zur Zukunftsfähigkeit der Einrichtungen beizutragen. Bei der hier dringend gebotenen Entflechtung und Risikominimierung ist im Einzelfall eine besonnene Klärung rechtlicher Grundsatzfragen in 2

Lucas Kemper, „Stark wertorientiert und trotzdem wirtschaftlich“, in: neue caritas, Heft 4, 2010. So auch Michael Fischer, „Spiritualität – ein Alleinstellungsmerkmal kirchlicher Krankenhäuser?“, in: Klaus Baumann, Johannes Eurich u.a. (Hgg.), „Katholische Krankenhäuser. Strategien, Profile, Potenziale“, Stuttgart 2013, S. 36.

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puncto Aufspaltung CTW gewünscht. Wie Sie in diesem Zusammenhang sicher erfahren haben, hat „das Landgericht Essen (…) in der mündlichen Verhandlung am 17. April 2013 erklärt, dass es die Abspaltung der Krankenhausbeteiligungen von der CTW auf die K+D ohne Zweifel als wirksam erachtet. Das Landgericht hat entsprechend angekündigt, dass sein in Kürze ergehendes Urteil die Wirksamkeit der Abspaltung mit den sich hieraus ergebenden Konsequenzen feststellen wird.“ 3 Für uns ist dies eine Bestätigung, auf dem eingeschlagenen Weg verantwortungsvoll weiterzugehen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, dass wir als Dienstleister Sie beständig vor Augen haben, dass die K+D nicht losgelöst von den Einrichtungen, an denen sie beteiligt ist, agiert – all das dokumentiert unseren Wunsch nach einem guten Miteinander. Unter diesem guten Stern stand auch die Vorbereitung des 2. K+D Kongresses: Erstmals hat eine Programmkommission aus Einrichtungsvertretern maßgeblich zur inhaltlichen Vorbereitung der Veranstaltung beigetragen. An dieser Stelle bedanke ich mich für aktive Beteiligung bei den Herrn Propst Michael Ludwig aus Bochum, Dr. Jürgen Becker von der Ruhrhalbinsel, Ralf Ruhrmann aus Sterkrade, Dr. Dirk Albrecht von der Contilia und Berthold Grunenberg von den Katholischen Kliniken Emscher Lippe.

Die kleine Einrichtungsbroschüre, die Sie in Ihrer Kongressmappe finden, ist ebenfalls auf Initiative dieser Programmkommission zu Stande gekommen. Sie ist gut gelungen und stellt eine gute Basis für die informelle und informative Vernetzung der Einrichtungen dar, die K+D gut gemanagt hat und weiterhin im Sinne des Bistums managen wird.

Gestatten Sie mir jetzt noch einige Hinweise auf das Programm des Tages und die Referenten:

Die Weiterentwicklung der katholischen Krankenhauslandschaft im Bistum Essen muss im Kontext der großen Veränderungen im Gesundheitsbereich gesehen werden. Wir freuen uns, dass Herr Lucas Kemper von der Prognos AG heute bei uns ist und über die demografische Entwicklung und deren Auswirkungen auf den Gesundheitsmarkt im Ruhrgebiet, speziell für die Krankenhäuser, zu uns sprechen wird. Ich bin sehr gespannt darauf, mehr über die Rahmenbedingungen zu erfahren, die uns letztlich die Grenzen unserer Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen.

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Zitat RA J. Jungbluth

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Derzeit ist das Thema Krankenhausplanung in aller Munde. Nach fast zehn Jahren wird die Landesregierung in NRW in wenigen Wochen einen neuen Krankenhausplan beschließen, der anschließend bis 2015 in regionalen Planverfahren umgesetzt werden soll. Natürlich hat das Einfluss auf unsere Überlegungen. Prof. Dr. Wolfgang Kuhla aus Berlin ist ein ausgewiesener Experte für dieses Thema. Er war in Nordrhein-Westfalen bereits in zahlreiche Beratungsprojekte in der Krankenhausentwicklung involviert. Wir freuen uns auf seine Impulse.

Hier und heute geht es nicht um irgendwelche Krankenhäuser. Es sind die katholischen Krankenhäuser, die uns am Herzen liegen. Und da stellt sich schnell die Frage, was eigentlich „katholisch“ in diesem Kontext bedeutet. Wo katholisch draufsteht, sollte auch katholisch drin sein – aber was ist das eigentlich ein katholisches Profil? Wo zeigt sich speziell das katholische Profil eines Krankenhauses? Herr Paul Hüster, Leiter des Bereichs Werte, Bildung und Kommunikation bei der K+D, wird uns Horizonte eröffnen.

Anschließend haben Herr Ralf Ruhrmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Clemens Hospitale Sterkrade, und Prof. Dr. Peter Altmeyer, Geschäftsführer und Chefarzt am Katholischen Klinikum Bochum, das Wort. Beide als „Synodenteilnehmer“ der bereits erwähnten Räubersynode, d. h. der Projektgruppe zur katholischen Verbundbildung. Sie werden die Arbeitsergebnisse aus dem Gemeinschaftsprojekt von K+D und den Einrichtungsvertretern vorstellen.

Nach so viel geistiger Nahrung sollen Sie sich anschließend erst einmal stärken und das Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen suchen. Die zweite Tageshälfte ist den Workshops gewidmet, um Sie gebührend an den weiteren Überlegungen zu beteiligen. Statt einer zentralen Plenarveranstaltung wie im letzten Jahr, wollen wir diesmal die Diskussionen in mehreren parallelen Workshops führen, um Ihre Fragen, Anregungen und Kritik besser sammeln zu können. Die Workshops am Nachmittag greifen konkret alle Themen der fünf Impulsreferate vom Vormittag auf. Um einen Überblick über die Anmeldezahlen zu erhalten und die Raumgröße entsprechend zuordnen zu können, wird gleich eine freundliche Dame durch die Reihen gehen und Ihre Anmeldung entgegennehmen.

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Die Workshops finden jeweils für die Dauer von einer Stunde statt, unterbrochen von einer halbstündigen Kaffeepause. Damit Sie verschiedene Themen behandeln können, haben wir zwei identische Workshop-Phasen hintereinander geschaltet.

Zusammenfassungen des Tages durch die Moderatoren der fünf Workshops beschließen den Arbeitsteil des Tages. Mit einem Wortgottesdienst und einer Ansprache von Bischof Dr. Franz Josef Overbeck geht der Kongress zu Ende.

Meine sehr verehrten Damen und Herren: Schon jetzt danke ich Ihnen sehr, dass Sie unserer Einladung nach Essen zum K+D Kongress gefolgt sind. Ich wünsche uns konstruktive, gute Gespräche und Diskussionen. Ich wünsche uns vor allem aber, dass gemeinsame Perspektiven sichtbar werden für gedeihliche Zukunftslösungen unserer katholischen Krankenhäuser im Bistum Essen. Bedenken Sie immer: Um welchen Standort es sich im Einzelnen auch dreht, letztlich geht es immer um das Ganze, um unser gemeinsames Zeugnis als Kirche von Essen. Lassen Sie uns dabei gemeinsam Kreativitäts- und Innovationspotenziale heben. Tun wir uns als „Goldsucher“ 4 zusammen, die einen Schatz für die Menschen hier an Rhein und Ruhr heben. Stellen wir uns aktiv der Zukunft! Sie hat gerade erst begonnen… 5

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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Bernd Helmich, Vera Hinz, Stefan Ingerfurth, Strategische Positionierung konfessioneller Krankenhäuser, in: Baumann, Eurich, aaO., S. 80. 5 Ebd. S. 22.

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